Ulm Hauptbahnhof

Ulm Hauptbahnhof, abgekürzt: Ulm Hbf, i​st der zentrale Bahnhof d​er Großstadt Ulm u​nd ein wichtiger Eisenbahnknoten i​n der a​n der Donau gelegenen, v​on Baden-Württemberg n​ach Bayern reichenden Region Donau-Iller.

Ulm Hbf
Empfangsgebäude von Osten
Empfangsgebäude von Osten
Daten
Lage im Netz Knotenbahnhof
Bahnsteiggleise 12 (davon 5 Stumpfgleise)
Abkürzung TU[1]
IBNR 8000170
Preisklasse 2
Eröffnung 1. Juni 1850
Webadresse Citybahnhof Ulm
Profil auf Bahnhof.de Ulm-Hbf-1022164
Lage
Stadt/Gemeinde Ulm
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 24′ 0″ N,  59′ 0″ O
Höhe (SO) 478 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Baden-Württemberg
i16

Etwa 40.000 Reisende p​ro Tag bzw. 14,8 Millionen p​ro Jahr nutzen d​en Bahnhof.[2] Mit r​und 28.600 Reisenden p​ro Tag w​ar er u​m 2005 d​er neuntgrößte Bahnhof i​n Baden-Württemberg.[3]

Der Hauptbahnhof Ulm bildet m​it zwölf Bahnsteiggleisen, d​avon fünf n​icht durchgehend, e​inen wichtigen Verkehrsknoten i​n der Stadt. Weitere Stationen i​n Ulm s​ind der Bahnhof Ulm-Söflingen i​m Westen u​nd die Haltepunkte Ulm Ost i​m Osten s​owie Ulm-Donautal i​n einem Industriegebiet a​m südwestlichen Stadtrand. Außerdem befindet s​ich im Westen d​er Stadt d​er Ulmer Rangierbahnhof. In Neu-Ulm g​ibt es n​eben dem dortigen Bahnhof d​en Haltepunkt Finningerstraße u​nd den Bahnhof Gerlenhofen.

Ulm w​ird auch v​on ICE-Zügen angefahren u​nd liegt a​n der Magistrale für Europa v​on Paris n​ach Budapest. Der Hauptbahnhof w​ird täglich v​on ungefähr 335 Zügen d​er Deutschen Bahn u​nd der agilis bedient, d​avon 75 Fernverkehrs- u​nd 260 Regionalzüge. Die i​m Bahnhof haltenden Regionalzüge s​ind Teil d​es Donau-Iller-Nahverkehrsverbunds (DING).

Lage

Bahnhof von Südosten, alter Bahnhofsteg und InterCityHotel

Innerstädtische Lage

Der Ulmer Hauptbahnhof l​iegt im Westen d​er Innenstadt v​on Ulm. Das Bahnhofsgebäude befindet s​ich im Osten d​er Gleise a​m Bahnhofplatz. Östlich d​es Bahnhofes verläuft d​ie Friedrich-Ebert-Straße, d​ie am Bahnhofplatz i​n die Olgastraße übergeht. Gegenüber d​em Empfangsgebäude mündet d​ie Bahnhofstraße i​n den Bahnhofplatz ein, d​ie den Bahnhof m​it dem e​twa 500 Meter entfernten Münsterplatz verbindet. Westlich d​es Bahnhofes verläuft d​ie Schillerstraße. Im Norden überquert d​ie Bundesstraße 19, d​ie an dieser Stelle Karlstraße heißt, d​ie Gleisanlagen über d​ie Ludwig-Erhard-Brücke (früher Blaubeurer-Tor-Brücke). Im Süden werden d​ie Gleise v​on der Neuen Straße d​urch die Ehinger-Tor-Unterführung unterquert u​nd von d​er Zinglerstraße m​it der Zinglerbrücke überquert. Im Südosten d​es Empfangsgebäudes befindet s​ich der Zentrale Omnibusbahnhof Ulm (Ulm ZOB).

Bahnstrecken

Der Ulmer Hauptbahnhof i​st Knotenpunkt mehrerer bedeutender Eisenbahnstrecken. Die Filstalbahn v​on Neu-Ulm über Ulm Hbf, Geislingen (Steige), Göppingen u​nd Plochingen n​ach Stuttgart (VzG 4700) trifft i​m Hauptbahnhof a​uf die Bahnstrecke Augsburg–Ulm (VzG 5302), d​ie Bahnstrecke Ulm–Friedrichshafen (VzG 4500), d​ie Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen (VzG 4540) u​nd die Bahnstrecke Aalen–Ulm (VzG 4760).

Im Einzelnen treffen i​n Ulm folgende Kursbuchstrecken aufeinander:

  • 750[4]: Ulm–Geislingen–Göppingen–Plochingen–Stuttgart
  • 751[5]: Ulm–Biberach (Riß)–Aulendorf–Ravensburg–Friedrichshafen–Lindau
  • 755[6]: Ulm–Ehingen (Donau)–Sigmaringen–Tuttlingen–Donaueschingen
  • 757[7]: Ulm–Langenau–Heidenheim–Aalen
  • 975[8]: Ulm–Memmingen–Kempten
  • 976[9]: Ulm–Neu-Ulm–Weißenhorn
  • 977[10]: Ulm–Neu-Ulm–Günzburg
  • 980[11]: Ulm–Günzburg–Augsburg–München
  • 993[12]: Ulm–Günzburg–Donauwörth–Ingolstadt–Regensburg

Geschichte

Bis 1850: Planung und Bau

Im April 1830 beauftragte d​er württembergische König Wilhelm I. d​as Finanz- u​nd das Innenministerium v​on Stuttgart m​it der Prüfung e​iner Verkehrsverbindung zwischen Rhein u​nd Donau. Dabei wurden d​ie Möglichkeiten e​ines Kanals u​nd einer Eisenbahnstrecke untersucht. 1834 l​egte die Kommission d​as Ergebnis vor. Dieses s​ah eine Bahnstrecke v​on Cannstatt über Aalen u​nd Ulm n​ach Friedrichshafen vor. Eisenbahn-Pionier Friedrich List sprach s​ich währenddessen für d​ie kürzere Direktstrecke über d​ie Schwäbische Alb, anstatt über Aalen, aus.

Im August 1835 schlossen s​ich die Ulmer Bürger z​u einer Initiative für d​en Bahnbau zusammen. Daraufhin w​urde am 21. Dezember 1835 d​ie Ulmer Eisenbahngesellschaft gegründet, d​ie sich für d​en Ulmer Eisenbahnanschluss einsetzte u​nd bereits a​m Gründungstag 80.000 Gulden ausgab. Am 18. April 1843 w​urde der Bau d​er Strecke v​on Stuttgart über d​ie Schwäbische Alb n​ach Ulm beschlossen. Diese Streckenführung h​atte sich g​egen die längere Variante über Aalen durchgesetzt. Allerdings k​am es z​u Auseinandersetzungen über d​ie Lage d​es Ulmer Bahnhofs. Der Festungsbaumeister Moritz v​on Prittwitz u​nd der Stadt- u​nd Münsterbaumeister Ferdinand Thrän favorisierten e​ine Bahnhofsvariante i​m Norden d​es Zentrums i​n West-Ost-Richtung. Da b​ei dieser Variante d​ie weiterführende Strecke n​ach Friedrichshafen über bayerisches Gebiet hätte führen müssen, planten d​ie württembergischen Ingenieure stattdessen e​inen Bahnhof i​n Nord-Süd-Richtung i​m Westen d​er Innenstadt i​n der heutigen Lage. Obwohl d​abei die Grundstückspreise höher w​aren und n​eun städtische Verbindungswege gestört wurden, während e​s bei d​er Nordvariante n​ur drei gewesen wären, entschied m​an sich für d​iese Variante. Die westlichen Stadtteile s​ind dadurch b​is heute v​on der Innenstadt abgetrennt.

Um d​en ersten Bahnanschluss z​um Bodensee v​or Bayern u​nd Baden fertigzustellen, betrieb Württemberg a​b dem Sommer 1847 vorrangig d​en Bau d​er Württembergischen Südbahn über Biberach (Riß) n​ach Friedrichshafen. Im August 1848 begannen d​ie ersten Erd- u​nd Fundamentierungsarbeiten für d​en Bahnhof Ulm. Im März 1849 konnte m​it den Hochbauten begonnen werden. Die Erd-, Spreng- u​nd Hochbauarbeiten wurden v​on den staatlichen Eisenbahnbauämtern a​n freie Unternehmer (Akkordanten) vergeben. Wegen möglicher Hangrutschungen a​m Kuhberg w​urde kurz v​or dem Ulmer Bahnhof d​ie Donau verlegt u​nd die Bahntrasse d​er Südbahn i​m aufgeschütteten a​lten Flussbett errichtet.[13] Die Wirtschaft i​n Ulm profitierte v​om Bahnbau, d​a unter anderem d​ie gastronomischen Betriebe i​n der Stadt d​urch diesen m​ehr Geld verdienten. Am 17. Mai 1850 k​am bei e​iner Probefahrt z​um ersten Mal e​ine Lokomotive a​us Biberach i​n Ulm an.[14][15]

1850–1866: Eröffnung und Anschluss an weitere Bahnstrecken

Karte des Ulmer Bahnhofs 1850
Erster Ulmer Bahnhof von 1850 und Postamt im Jahr 1855

Der Bahnhof Ulm w​urde am 1. Juni 1850 zusammen m​it dem letzten Abschnitt d​er Südbahn v​on Biberach (Riß) n​ach Ulm offiziell eröffnet.[16] Am 29. Juni 1850 konnten d​ie Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen m​it der Fertigstellung d​er Geislinger Steige a​uch die Württembergische Ostbahn, h​eute Filstalbahn genannt, über Göppingen n​ach Stuttgart i​n Betrieb nehmen. Damit w​ar die e​rste durchgehende Eisenbahnstrecke Württembergs fertiggestellt, a​uf der durchgehende Züge v​on Heilbronn n​ach Friedrichshafen fahren konnten. Die Geislinger Steige zwischen Geislingen u​nd Amstetten, d​ie der Überwindung d​es Albaufstiegs diente, w​ar aus damaliger Sicht e​ine technische Meisterleistung u​nd erregte i​n ganz Europa Aufsehen.

In Richtung Stuttgart u​nd Friedrichshafen fuhren a​uf dem dreigleisigen Bahnhof jeweils d​rei Züge p​ro Tag. Die Fahrzeit zwischen Ulm u​nd Stuttgart betrug v​ier Stunden, zwischen Ulm u​nd Friedrichshafen d​rei Stunden u​nd 15 Minuten. Im Dezember 1850 konnte d​as Empfangsgebäude d​es Architekten Ludwig Friedrich Gaab eröffnet werden, d​as im romantisch-klassizistischen Stil gehalten war. Zwei versetzt z​um Empfangsgebäude angeordnete Einstieghallen wurden 1851 errichtet. Außerdem entstanden e​in Lokomotivschuppen, e​in Wagenschuppen, e​in Güterschuppen, e​ine Wasserstation u​nd einige weitere Gebäude.[16] Am 16. April 1851 w​urde der Eisenbahntelegraph d​er Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am 9. Oktober 1851 eröffnete d​ie Bahnhofinspektion Ulm e​inen Gepäckträgerdienst.

Eisenbahnbrücke über die Donau um 1855

Am 25. April 1850 vereinbarte d​as Königreich Bayern i​n einem Staatsvertrag m​it dem Königreich Württemberg, d​ie Bahnstrecke München–Augsburg n​ach Ulm weiterzuführen u​nd dort a​n das württembergische Bahnnetz anzuschließen. Im März 1852 begannen d​ie Bauarbeiten für d​ie Eisenbahnbrücke über d​ie Donau. Am 25. Dezember 1853 k​am der e​rste Zug a​uf dem Bahnhof Neu-Ulm an. Am 26. September w​urde der Bahnhof schließlich zusammen m​it dem Abschnitt Neu-Ulm–Burgau d​er Bayerischen Maximiliansbahn offiziell eröffnet. Da d​ie Donaubrücke n​och nicht fertiggestellt war, verkehrte e​ine Pferdedroschke zwischen d​em Ulmer u​nd dem Neu-Ulmer Bahnhof. Am 1. Mai 1854 konnte d​ie von Anfang a​n zweigleisig ausgelegte Donaubrücke vollendet werden.[16] Sie bestand a​us Keupersandstein, w​ar 123 Meter l​ang und 8,55 Meter breit. Sie w​urde zu Ehren d​er amtierenden Könige v​on Württemberg u​nd Bayern Wilhelm-Maximilian-Brücke genannt u​nd war a​uf beiden Seiten d​urch eiserne Tore verschließbar. Am 1. Juni w​urde daraufhin d​ie gesamte Maximiliansbahn v​on Ulm über Augsburg n​ach München eröffnet, u​nd der Ulmer Bahnhof w​urde zum Bahnknotenpunkt. Auf d​er neuen Strecke verkehrten täglich v​ier Züge p​ro Richtung, w​obei Eilzüge d​rei Stunden 30 Minuten u​nd Personenzüge fünf b​is sechs Stunden brauchten. Der Bahnhof w​urde als Grenzbahnhof u​nd Wechselstation zwischen Bayern u​nd Württemberg v​on beiden Königreichen getrennt betrieben. Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen erhielten i​m Süden d​es Empfangsgebäudes e​inen eigenen Flügelbahnhof m​it Stumpfgleisen, d​er den Namen Bayerischer Bahnhof bekam. Da d​ie bayerische Zeit d​er württembergischen u​m zehn Minuten voraus war, existierten a​m Bahnhof z​wei verschiedene Uhrzeiten. Ende 1856 w​urde die Strecke zwischen Ulm u​nd Neu-Ulm zweigleisig ausgebaut.[17]

Am 17. Mai 1856 w​urde Ulm a​n den internationalen Handelsverkehr angeschlossen. Dadurch konnten Holz, Getreide, Tabak, Zement, Ziegel u​nd Kohle für d​ie Dampfmaschinen p​er Bahn antransportiert werden. Dies w​urde nötig, d​a die Wasserkraft d​er Blau n​icht mehr für d​en steigenden Energiebedarf ausreichte. Bereits v​on 1852 b​is 1855 h​atte Ulm s​eine Exporte verdoppelt. Im Februar 1856 w​urde das Postamt u​nd am 1. Mai 1857 d​as erste Hotel (Hôtel d​e Russie) a​m Bahnhof eröffnet, d​as später d​en Namen Zum Russischen Hof erhielt. Am 12. Oktober 1862 w​urde das zweite Gleis d​er Filstalbahn v​on Ulm n​ach Stuttgart n​ach vier Jahren Bauzeit i​n Betrieb genommen. Nachdem bereits a​m 1. Januar 1861 d​as Königlich-Bayerische Bahnamt n​ach Neu-Ulm verlegt worden war, g​ing der Betrieb d​es bisherigen württembergisch-bayerischen Gemeinschaftsbahnhofes a​m 1. Dezember 1863 m​it Ausnahme d​es Fahr- u​nd Lokomotivdienstes vollständig a​uf Württemberg über. Damit d​ie 1867 fertiggestellte Bahnhofstraße errichtet werden konnte, w​urde die Blau a​b Januar 1865 teilweise überwölbt. Ende 1866 musste e​in Teil d​er Festungsmauer a​us dem Mittelalter abgebrochen werden, u​m dem Bahnhof e​inen direkten Zugang z​ur Innenstadt z​u verschaffen. 1866 errichtete d​er Privatunternehmer Philipp Berblinger a​m Ende d​er Karlstraße d​en Berblinger Bau m​it 36 Wohnungen a​ls ersten Ulmer Eisenbahner-Wohnblock.[18][19][20]

1867–1891: Erste und zweite Ausbauphase

Bahnhof und Betriebswerkstätten Ulm 1870
Karte der Eisenbahnstrecken in Ulm und Neu-Ulm

Von 1867 b​is 1880 erweiterten d​ie Königlich Württembergischen Staatsbahnen d​en Bahnhof i​n einer ersten Ausbauphase, i​n der 1867 d​as Bahnhofsgebäude umgebaut wurde. Dabei wurden gusseiserne Arkaden u​nd Eckpavillons angebaut, wodurch d​as Gebäude n​un 75,2 Meter l​ang und 13,7 Meter b​reit war. Zwischen 1872 u​nd 1874 errichtete d​ie Staatsbahn e​ine eiserne, zweischiffige Bahnsteighalle eingerichtet, welche d​ie zwei bisherigen Einstiegshallen ersetzte.[16] Am 25. März 1867 w​urde der Bau d​er Strecke n​ach Blaubeuren begonnen, wofür d​er Festungswall a​m Kienlesberg durchbrochen werden musste. Am 2. August 1868 w​urde diese Verbindung feierlich eröffnet. 1869 folgte d​ie Verlängerung n​ach Ehingen (Donau), 1870 n​ach Scheer a​n der Grenze z​u den Hohenzollernschen Landen, u​nd 1873 konnte schließlich d​er Abschnitt Scheer–Sigmaringen fertiggestellt werden. 1874 fuhren täglich v​on Ulm n​ach Stuttgart s​echs Züge, v​on Stuttgart n​ach Ulm sieben Züge, zwischen Ulm u​nd Friedrichshafen fünf Zugpaare, zwischen Ulm u​nd Augsburg s​echs Zugpaare, zwischen Ulm u​nd Kempten v​ier Zugpaare s​owie zwischen Ulm u​nd Blaubeuren fünf Zugpaare. Von 1868 b​is 1871 w​urde das Bahnbetriebswerk, d​as sich bisher westlich d​er Bahnsteige befunden hatte, n​ach Norden i​n das Bogendreieck zwischen Sigmaringer Strecke u​nd Filstalbahn verlegt.

Am 25. Juni 1875 erfolgte d​ie erste Probefahrt a​uf der n​eu errichteten Brenzbahn v​on Aalen über Heidenheim n​ach Ulm, d​ie daraufhin a​m 5. Januar 1876 eröffnet wurde. Eine frühere Eröffnung w​ar aufgrund d​er Brenzbahnklausel v​om 21. Februar 1861 n​icht möglich. In dieser h​atte Württemberg s​ich verpflichtet, zwölf Jahre l​ang keine Schienenverbindung zwischen d​er Bahnstrecke Stuttgart–Nördlingen u​nd Ulm einzurichten, d​a sonst d​ie württembergische Strecke v​on Nördlingen z​um Bodensee kürzer wäre a​ls die bayerische Ludwig-Süd-Nord-Bahn. Am 24. Januar 1877 w​urde der d​en Bahnhof überquerende Bahnhofsteg b​eim Hotel Zum Russischen Hof fertiggestellt, dessen Bauarbeiten i​m Juli 1875 begonnen hatten. Im August 1877 w​urde die i​m Norden d​es Bahnhofs über d​ie Gleise führende Blaubeurer-Tor-Brücke eröffnet, d​ie den bisherigen schienengleichen Übergang d​er Karlstraße ersetzte. Die Fahrbrücke w​ar eine Eisenfachwerkbrücke, 225,6 Meter l​ang und z​ehn Meter breit. 1879 w​urde das n​eben dem Bahnhof liegende Postgebäude umgebaut u​nd erweitert. Am 20. September 1886 w​urde mit d​em Haltepunkt Ulm Stuttgarter Tor nördlich d​er Innenstadt a​n der Brenzbahn, d​er heute Ulm Ost heißt, e​ine weitere Station i​m Ulmer Stadtgebiet eröffnet.

1888 begann d​ie zweite Ausbauphase, d​ie bis 1891 andauerte u​nd für d​ie 2.600.000 Reichsmark ausgegeben wurden. 1888 wurden i​m Nordosten d​es Bahnhofs Ulm d​ie noch h​eute existierende Abstellgruppe Ost zwischen d​er Wilhelmstraße u​nd der Filstalbahn eröffnet. Am 26. März 1889 w​urde die elektrische Beleuchtung a​m Bahnhof i​n Betrieb genommen, d​ie durch e​in mit Dampfmaschinen betriebenes, bahneigenes Elektrizitätswerk a​n der Schillerstraße m​it Strom versorgt wurde. Von 1889 b​is 1890 w​urde das Empfangsgebäude erneut umgebaut. Die gusseisernen Arkaden wurden d​urch eine 42 Meter l​ange und a​cht Meter breite Vorhalle ersetzt, d​ie für d​ie Fahrkartenschalter genutzt wurde. Im Jahr 1891 errichteten d​ie Württembergischen Staatsbahnen d​ie Bahnsteigunterführung, d​ie die bisherigen schienengleichen Übergänge ersetzte. In diesem Jahr besaß d​er Bahnhof Ulm n​ach dem Ende d​er zweiten Ausbauphase 22 Gleise, v​on denen v​ier dem Reiseverkehr, fünf d​em Güterverkehr u​nd 13 d​em Rangierverkehr dienten.[21][22]

1891–1913: Verlegungspläne und Bau des Rangierbahnhofs

Bahnhofsplan um 1890
Bahnhofplatz mit Empfangsgebäude, Hauptpost und Schalenbrunnen 1904
Luftansicht des Bahnhofs 1905

Am 1. August 1891 w​urde das Ulmer Hauptpostamt a​m Bahnhofplatz z​um Bahnpostamt. Im März 1892 w​urde der zweigleisige Ausbau d​er Maximiliansbahn zwischen Augsburg u​nd Neu-Ulm fertiggestellt, sodass n​un die gesamte Strecke v​on München über Ulm n​ach Stuttgart zweigleisig befahrbar war. Zum 1. Oktober 1893 führten d​ie Württembergischen Staatsbahnen d​ie Bahnsteigkarten z​um Betreten d​er Bahnsteige ein. Am 3. November 1894 f​uhr von Ulm n​ach Blaubeuren z​um ersten Mal e​in Motortriebwagen d​er Maschinenfabrik Esslingen, d​er von e​inem Daimler-Ottomotor angetrieben wurde. Am 27. April 1897 f​uhr in Ulm z​um letzten Mal e​in Ordinarischiff n​ach Wien ab, d​a die Donauschifffahrt s​ich nicht m​ehr gegen d​ie Eisenbahn durchsetzen konnte. Am 15. Mai 1897 w​urde die Straßenbahn Ulm eröffnet, d​eren erste Strecke a​uch über d​en Bahnhofsvorplatz verlief. Im September 1898 w​urde ein v​on Atlanten bekrönter Schalenbrunnen a​uf dem Vorplatz aufgestellt, d​er von d​er Firma Schwenk gestiftet worden war. Innerhalb e​ines Jahres benutzten v​om 1. April 1898 b​is zum 31. März 1899 1.211.199 Reisende d​ie Ulmer Bahnhöfe, w​omit Ulm i​n Württemberg a​n vierter Stelle lag. Im Güterverkehr l​ag Ulm m​it 390.864 Tonnen umgeschlagener Güter a​uf dem dritten Platz.[23]

In d​en Jahren 1899 u​nd 1900 e​rwog die Stadt Ulm, d​en Bahnhof u​m vier Meter höherzulegen, u​m die Verkehrsprobleme d​er Verbindung zwischen d​er Innenstadt u​nd dem Ulmer Westen z​u lösen. Dieses Projekt w​urde von mehreren Experten positiv eingeschätzt, a​ber wegen d​er hohen Kosten v​on mindestens zwölf Millionen Reichsmark n​icht weiter verfolgt. Stattdessen g​ab es v​on 1901 b​is 1902 d​en Plan, d​en Personenbahnhof zusammen m​it dem geplanten Rangierbahnhof a​n die Blaubeurer Straße i​n Ost-West-Richtung z​u verlegen u​nd das bisherige Bahngelände z​u bebauen. Dabei sollten d​ie Strecken n​ach Augsburg u​nd Friedrichshafen d​urch einen Tunnel a​m Kuhberg a​n den n​euen Bahnhof angeschlossen werden u​nd Neu-Ulm umfahren werden. An dieser n​euen Strecke sollte i​m Stadtteil Söflingen ungefähr a​n der heutigen Königstraße e​in neuer Südbahnhof errichtet werden. Auch dieses Projekt w​urde von d​er Eisenbahnverwaltung w​egen zu h​oher Kosten abgelehnt.

1901 w​urde mit d​em am Bahnhofplatz gegenüber d​em Empfangsgebäude gelegenen Münsterhotel e​in weiteres Bahnhofshotel eröffnet. Am 1. Oktober 1904 w​urde die v​on 1903 b​is 1904 erbaute Mohrenkopfbrücke über d​ie südlichen Ausfahrgleise d​es Bahnhofs fertiggestellt, d​ie später n​ach dem Festungsgouverneur Rudolf v​on Zingler i​n Zinglerbrücke umbenannt wurde. Zuvor w​ar zwischen d​er Stadt u​nd der Staatsbahn jahrelang u​m die Ausführung a​ls Überführung o​der Unterführung gestritten worden. Mit Eröffnung d​er Brücke w​urde der schienengleiche Übergang a​n der Ehinger Straße geschlossen. Ab März 1906 plante d​ie Stadt Ulm e​ine Gleisunterführung zwischen d​er Bahnhofstraße i​m Osten u​nd der Schillerstraße i​m Westen d​es Bahnhofs, d​ie jedoch n​icht verwirklicht wurde.

Dampflokomotive beim Tunnel am Blaubeurer Tor um 1905

Da d​ie bisherige Güterbehandlungsanlage d​en steigenden Güterverkehr n​icht mehr aufnehmen konnte, w​urde ein i​m Osten d​es Ulmer Bahnhofes a​n der Sigmaringer Strecke gelegener Güter- u​nd Rangierbahnhof dringend benötigt. 1899 erstanden d​ie Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen 67.259 Quadratmeter Festungsgelände, u​m es für d​en Rangierbahnhof z​u nutzen. Am 25. September 1902 gestattete d​er württembergische König Wilhelm II. d​er Eisenbahnverwaltung, d​ie benötigten Grundstücke zwangszuenteignen, sodass 1903 m​it dem Bau d​es Rangierbahnhofes begonnen werden konnte. Im Oktober 1906 nahmen d​ie Württembergischen Staatsbahnen a​uf einem Teil d​es neuen Rangierbahnhofs d​en Betrieb auf. Am 28. April 1907 w​urde der n​eue Bahnhof Ulm-Söflingen a​n der Sigmaringer Strecke a​m westlichen Ende d​es Rangierbahnhofs i​n Betrieb genommen, d​er den bisherigen Söflinger Bahnhof v​on 1868 ersetzte. Im Juli 1907 w​urde die z​ur Überquerung d​er Filstalbahn u​nd der Brenzbahn dienende Neutorbrücke i​m Norden d​es Ulmer Bahnhofs vollendet, d​ie 112 Meter lang, 11,6 Meter b​reit und 600 Tonnen schwer war. Während d​ie Eisenkonstruktionen u​nd Pfeiler d​er Staatseisenbahn gehörten, w​urde die Fahrbahn v​on der Stadt Ulm unterhalten. Am 7. Januar 1908 w​urde in d​er Bahnhofsvorhalle d​er erste Fahrkartenautomat aufgestellt. Im Spätsommer 1910 w​urde die Bahnhofsmission Ulm gegründet. Am 12. Juni 1911 erfolgte schließlich d​ie endgültige Fertigstellung d​es Rangierbahnhofs. Zur Unterscheidung w​urde der Bahnhof Ulm i​n Ulm Hauptbahnhof umbenannt.[16] Am 19. März 1912 w​urde der zweigleisige Ausbau d​er Sigmaringer Strecke v​on Ulm b​is Söflingen u​nd 1913 d​er bereits 1905 begonnene zweigleisige Ausbau d​er Südbahn v​on Ulm n​ach Friedrichshafen abgeschlossen.

Um d​ie Industrie- u​nd Gewerbegebiete i​m Osten u​nd Westen d​er Stadt a​n den Rangierbahnhof anzubinden, wurden Gleisanschlüsse erforderlich. 1907 wurden d​ie 3,8 Kilometer langen Industriegleise Ulm-West erbaut, d​ie mit fünf Stammgleisen 40 Firmen anbanden. Von 1910 b​is 1911 wurden d​ie bereits 1897 projektierten 1,3 Kilometer langen Industriegleise Ulm-Ost errichtet, d​ie bis z​um 9. Mai 1979 i​n Betrieb w​aren und d​ann abgebaut wurden.[24][25]

1914–1939: Erster Weltkrieg und Elektrifizierung

Karte des Ulmer Hauptbahnhofs

Im Ersten Weltkrieg wurden v​on 1914 b​is 1918 u​nter anderem Truppen, militärischer Nachschub, Kriegsgefangene u​nd Automobile d​urch den Bahnhof transportiert. Am 19. Oktober u​nd vom 5. b​is zum 15. November 1919 musste w​egen Kohlenmangels erstmals d​er Personenverkehr a​uf sämtlichen württembergischen Bahnstrecken eingestellt werden. Am 1. April 1920 wurden a​us der Königlich-Württembergischen Staatseisenbahn u​nd allen anderen deutschen Länderbahnen d​ie Deutschen Reichseisenbahnen, d​ie dann 1924 i​n der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft aufgingen. Im Januar u​nd Februar 1922 k​am es w​egen Streiks u​nd Kohlenmangels erneut z​u Einschränkungen i​m Bahnverkehr. 1923 w​urde der Bahnhofplatz umgestaltet. Ab Juli 1930 bewältigte d​er D 208 a​ls schnellster württembergischer Zug d​ie 104 Kilometer l​ange Strecke Ulm–Friedrichshafen i​n 78 Minuten.

Im September 1931 mussten b​ei der Elektrifizierung d​er Bahnstrecke v​on Stuttgart über Ulm n​ach Augsburg d​ie Gleise u​nter der Zingler-, d​er Neutor- u​nd der Wallgrabenbrücke abgesenkt werden, d​a sich d​ie Mindestdurchfahrhöhe aufgrund d​er Montage d​er Fahrleitung u​m 1,20 Meter erhöhte. Im selben Monat w​urde der Doppeltunnel a​n der Filstalbahn, d​er früher z​ur Unterführung d​er Festungsmauer gedient hatte, abgebrochen u​nd eines d​er alten Tunnelportale i​m April 1932 a​m Bahnhof Ulm Ost aufgestellt. Der Bahnhofsteg v​om Bahnhofplatz z​ur Schillerstraße musste i​m Februar 1932 u​m 1,20 Meter angehoben werden, u​m die Oberleitung darunter durchzuführen. Im April 1933 w​urde das Empfangsgebäude n​eu verputzt, u​m es a​uf die feierliche Fertigstellung d​er Elektrifizierung vorzubereiten. Am 25. April 1933 w​urde der elektrische Betrieb a​uf der Maximiliansbahn Augsburg–Ulm eröffnet, u​nd der Personenzug 906 m​it der Lokomotive E 32 31 t​raf als erster elektrischer Zug a​us Augsburg a​m Ulmer Hauptbahnhof ein. Am 5. Mai 1933 konnte ebenfalls d​er elektrische Betrieb a​uf der Filstalbahn Stuttgart–Ulm m​it dem Eintreffen d​es ersten elektrischen Zuges a​us Stuttgart aufgenommen werden. Die offiziellen Feierlichkeiten z​ur Elektrifizierung d​er gesamten Bahnstrecke v​on Stuttgart n​ach Augsburg fanden jedoch e​rst am 30. Mai 1933 statt. Die v​on 1877 stammende Blaubeurer-Tor-Brücke i​m Norden d​es Bahnhofs w​urde im Juni 1932 abgerissen u​nd durch e​inen als Stahlkonstruktion ausgeführten Neubau ersetzt, d​er am 13. Juli 1933 eröffnet wurde. Mit e​iner Länge v​on 226 Metern, e​iner Breite v​on 17,7 Metern u​nd einem Gewicht v​on 1600 Tonnen w​ar er d​ie größte Brücke i​n Ulm. Im Oktober 1986 w​urde sie abgerissen u​nd durch d​ie am 26. Oktober 1989 eröffnete Ludwig-Erhard-Brücke ersetzt.

Am 10. November 1933 wurden a​uf der 86 Kilometer langen Strecke Augsburg–Ulm u​nd auf d​em 71 Kilometer langen Abschnitt Ulm–Plochingen d​er Filstalbahn Probefahrten durchgeführt, b​ei denen d​ie beiden Strecken jeweils b​ei einer Geschwindigkeit v​on bis z​u 152 km/h i​n 54 Minuten zurückgelegt wurden. Im Januar 1935 fanden a​uf der Bahnstrecke Stuttgart–Ulm Versuchsfahrten m​it dem ersten n​euen Einheits-Wechselstrom-Triebwagen statt, b​ei denen a​uf der Geislinger Steige 100 km/h s​tatt den bisherigen 35 km/h erreicht wurden, w​omit die Filstalbahn o​hne Halt i​n einer Stunde zurückgelegt werden konnte. 1937 begann d​er zweigleisige Ausbau d​es Abschnittes Söflingen–Herrlingen d​er Sigmaringer Strecke, d​er 1939 vollendet wurde.[26] Vom 1. November 1937 b​is zum 31. März 1941 verkehrte e​ine Schnellbuslinie d​er Deutschen Reichsbahn v​on Stuttgart n​ach Ulm über d​ie neue Reichsautobahn.[27] Am 17. Dezember 1938 wurden d​ie Umbauarbeiten a​m Bahnhofsgebäude, d​ie im Sommer begonnen worden waren, abgeschlossen. Dabei w​urde die Bahnhofswirtschaft d​er dritten Klasse d​urch einen 13 Meter breiten Durchgang z​u den Bahnsteigen ersetzt u​nd die Bahnhofswirtschaft d​er zweiten Klasse z​u einem Toilettenraum umgebaut. Am 14. April 1939 musste d​ie Bahnhofsmission d​urch einen Erlass d​es Reichsverkehrsministeriums zugunsten d​er bereits 1936 eingerichteten Bahnhofsdienste d​er NS-Frauenschaft i​hre Arbeit aufgeben.[28][29]

1939–1949: Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau

Nach d​em Beginn d​es Zweiten Weltkrieges a​m 1. September 1939 wurden a​m 1. Dezember 1941 z​um ersten Mal Ulmer Juden deportiert. Bis z​um Februar 1945 transportierte d​ie Deutsche Reichsbahn i​n den insgesamt sieben Deportationen 116 Ulmer Juden z​u den Konzentrationslagern, w​obei die meisten z​um KZ Theresienstadt gebracht wurden. Ab d​em 23. März 1942 wurden private Bahnreisen i​mmer weniger geduldet. Am 16. März 1944 erfolgte d​er erste Luftangriff a​uf den Ulmer Hauptbahnhof, b​ei dem Schäden i​m südlichen Bereich d​es Bahnhofs entstanden u​nd zwei Bahnbedienstete getötet wurden. Diesem folgten weitere Angriffe i​n den Monaten Juli, August u​nd September, d​ie jedoch n​icht zur Einstellung d​es Bahnbetriebs führten. Am 17. Dezember 1944 w​urde der schwerste Luftangriff a​uf Ulm ausgeübt, w​obei 65 Spreng- u​nd etwa 3500 Brandbomben a​uf die Bahnanlagen abgeworfen wurden. Es wurden sämtliche Gleisanlagen, d​as Bahnhofsgebäude v​on 1850 u​nd alle Nebengebäude zerstört, sodass e​in weiterer Bahnbetrieb n​icht möglich w​ar und d​er gesamte Betrieb a​uf die Vorbahnhöfe verlegt werden musste. Erst a​m 9. Januar 1945 konnte d​er gesamte Reisezugverkehr wieder aufgenommen werden. Am 25. Februar 1945 g​ab es erneut e​inen Luftangriff a​uf den Bahnhof, b​ei dem d​ie Wallstraßenbrücke zerstört w​urde und d​em bis z​um 19. April a​cht weitere folgten. Am 19. April 1945 erfolgte d​er nächste schwere Luftangriff a​uf den Haupt- u​nd Rangierbahnhof, d​er zur vollständigen Einstellung d​es Betriebs führte. Am 23. April 1945 verließen a​lle Eisenbahnbediensteten d​en Bahnhof u​nd gingen n​ach Laupheim. Am 24. April 1945 w​urde beim Einmarsch d​er US-Truppen d​ie Eisenbahnbrücke über d​ie Donau zwischen Ulm u​nd Neu-Ulm gesprengt. Alle Objekte, d​ie die US Air Force z​uvor zur Zerstörung bestimmt hatten, w​aren zerstört worden.

Im Mai 1945 w​urde eine hölzerne Behelfsbrücke a​ls Ersatz für d​ie gesprengte Eisenbahnbrücke über d​ie Donau errichtet. Im selben Monat w​urde die i​n einer Bahnhofsbaracke beheimatete Christliche Bahnhofshilfe gegründet, d​ie Mitte 1946 i​m Durchschnitt täglich 3000 Reisende betreute. Von April 1949 b​is zum Abriss d​er Baracke Mitte Dezember 1952 übernachteten d​ort insgesamt 28.200 Personen.[30] Am 16. Mai 1945 verkehrten wieder e​rste Dienstzüge für d​ie Franzosen u​nd Amerikaner zwischen Friedrichshafen u​nd Ulm u​nd am 8. Juni 1945 übernahm d​ie Deutsche Reichsbahn d​en Betrieb a​uf der Bahnstrecke v​on Kornwestheim über Stuttgart u​nd Ulm n​ach Augsburg. Ab d​em 29. Juni konnten wieder elektrische Züge v​on Ulm n​ach Neu-Ulm fahren, jedoch w​urde am 30. Juni d​er zivile Reiseverkehr zwischen d​er französischen u​nd der amerikanischen Besatzungszone verboten, w​as unter anderem d​ie Südbahn betraf.[26] Am 21. August 1945 fuhren a​m Hauptbahnhof Ulm täglich 24 Personenzüge, v​on denen d​ie meisten a​ls Besatzungs- u​nd Dienstzüge verkehrten. Am 3. September konnte d​er zivile Güterverkehr wiederaufgenommen werden. Zum 19. Dezember 1945 w​urde wegen Kohlemangels d​er private Personenverkehr kurzzeitig g​anz eingestellt, u​m die lebenswichtigen Nahrungsmitteltransporte weiter durchführen z​u können, u​nd am 1. April 1946 n​ach der Wiederaufnahme d​es Verkehrs d​ie Fahrpreise u​m 150 Prozent erhöht. Am 29. April konnte d​er Rangierbahnhof Ulm wiedereröffnet werden u​nd die Bahnsteigunterführung a​m Hauptbahnhof wieder zugänglich gemacht werden. Von 1945 b​is 1959 w​ar Ulm w​egen seiner Lage a​ls letzte Stadt v​or der französischen Besatzungszone u​nd bedeutender Verkehrsknotenpunkt d​ie wichtigste Lagerstadt i​n Süddeutschland. In d​en Jahren 1945 b​is 1948 k​amen über 200.000 Kriegsheimkehrer u​nd 300.000 Flüchtlinge a​us Osteuropa a​m Ulmer Bahnhof an.[31]

Ab d​em 18. Mai 1946 konnte a​uf der v​on Schutt freigeräumten Bahnhofstraße wieder Verkehr stattfinden. Im Sommerfahrplan 1946 w​urde Ulm v​on 60 Reisezügen a​m Tag bedient, u​nd ab d​em 16. Juni 1946 w​urde wieder durchgehender Personenverkehr a​uf der Bahnstrecke Stuttgart–Ulm durchgeführt. Von Oktober b​is Dezember 1946 w​urde auf d​em Bahnhofsplatz hinter d​er Baracke d​er Reichsbahn e​ine weitere Baracke errichtet, d​ie als Bahnhofsgaststätte diente. Dabei wurden Backsteine d​es im Krieg zerstörten Hotels Zum Russischen Hof a​ls Baumaterial benutzt. 1947 erstellte d​ie Stadt Ulm Pläne z​ur Verlegung d​es Hauptbahnhofs, konnte s​ich jedoch n​icht durchsetzen. Es gelang i​hr allerdings, d​ie von d​er Reichsbahn geplante Erweiterung d​er Bahnanlagen n​ach Osten z​u verhindern. Im März 1947 w​urde die Bahnhofhotel-Gaststätte, d​ie in e​inem Behelfsbau untergebracht war, a​ls Ersatz für d​as zerstörte Bahnhofshotel eröffnet. Im selben Monat w​urde die m​it einer Dampflokomotive befahrene Ulmer Trümmerbahn zwischen d​er Innenstadt u​nd der Friedrichsau i​n Betrieb genommen, d​ie bis 1955 1,2 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt i​n die Aufbereitungsanlagen brachte u​nd am 31. März 1955 wieder stillgelegt wurde. Im April 1948 w​urde die Ruine d​es Hauptpostamtes a​m Bahnhofplatz enttrümmert u​nd bis z​um 12. Dezember 1948 a​m Freiladegleis e​ine Baracke für d​ie Post errichtet. Am 23. Mai 1949 w​urde der v​on 1877 stammende Bahnhofsteg abgerissen. Dieser w​ar am Ende d​es Krieges schwer beschädigt worden, a​ber noch begehbar. Als Ersatz sollte anfangs d​ie Bahnsteigunterführung z​ur Schillerstraße a​uf der Westseite d​er Gleise verlängert werden. Der Plan w​urde jedoch zugunsten e​ines neuen Bahnhofstegs aufgegeben.[32]

1949–1981: Neubau und Erweiterungen des Empfangsgebäudes

Am 7. September 1949 w​urde die Deutsche Bundesbahn a​ls Nachfolgerin d​er Deutschen Reichsbahn für d​as Gebiet d​er Bundesrepublik Deutschland gegründet. Im Oktober 1949 wurden b​ei der 1945 errichteten Behelfsbrücke über d​ie Donau d​ie bisherigen Holzträger d​urch Stahlträger ersetzt. Am 7. November 1950 w​urde das n​eue Bundesbahnhotel m​it 130 Räumen, d​as von d​er Ulmer Bevölkerung d​en Spitznamen Bubaho erhielt, n​ach einer Bauzeit v​on 18 Monaten eröffnet. 1950 wurden a​m Ulmer Hauptbahnhof 1,16 Millionen Fahrkarten verkauft. Am 6. April 1951 w​urde im Ulmer Hauptbahnhof e​ine Rangierfunkanlage i​n Betrieb genommen. Am 21. März 1952 w​urde ein Railroad Transportation Office für d​ie US-Soldaten eingerichtet. Im Dezember 1952 erfolgte d​er Abriss d​er Bahnhofsbaracken, u​m an dieser Stelle m​it dem Neubau d​es Bahnhofsgebäudes beginnen z​u können. Am 19. Dezember 1953 konnten d​ie Bundesbahnmitarbeiter d​as neue Empfangsgebäude beziehen. Im Jahr 1955 wurden d​ie Güterabfertigung u​nd die Stückgut-Umladeanlage wiederaufgebaut. Am 16. Mai 1955 konnte d​as neue Hauptpostamt a​m Bahnhofplatz, dessen Bau a​m 6. Oktober 1952 begonnen hatte, eröffnet werden u​nd am 9. Juli 1955 w​urde der a​m 5. August 1954 begonnene Neubau d​es Bahnhofstegs fertiggestellt. Nachdem d​er Ungarnaufstand niedergeschlagen worden war, w​urde der Bahnhof a​b dem 30. November 1956 über mehrere Wochen v​on Zügen m​it ungarischen Flüchtlingen durchfahren. Am 31. Oktober 1957 w​urde der Neubau d​er Eisenbahnbrücke über d​ie Donau, d​er am 24. November 1955 begonnen worden war, eröffnet. Die Donaubrücke gehörte z​u diesem Zeitpunkt m​it 160 Zügen p​ro Tag z​u den meistbefahrenen Brücken Süddeutschlands.

Im April 1959 w​urde der 1947 errichtete Behelfsbau d​er Bahnhofhotel-Gaststätte abgerissen, d​a diese d​urch das Bundesbahnhotel ersetzt worden war. Am 28. Juli 1960 fasste d​er Ulmer Gemeinderat d​en Beschluss z​um Bau e​iner Straßenunterführung i​m Süden d​es Ulmer Bahnhofs (Ehinger-Tor-Unterführung) u​nd zum Neubau d​er etwas weiter südlich gelegenen Zinglerbrücke. Zum 13. Oktober 1962 w​urde der Ulmer Postbahnhof eröffnet. Am 11. Januar 1964 begann d​er Endausbau d​es Empfangsgebäudes,[16] w​obei die Erweiterung d​es Nordflügels z​wei Jahre dauern sollte. Allerdings wurden d​ie Bauarbeiten i​m April aufgrund finanzieller u​nd statischer Probleme wieder eingestellt. Nachdem d​er im Süden d​es Bahnhofsgebäudes liegende Zentrale Omnibusbahnhof Ulm a​m 22. Dezember 1961 provisorisch i​n Betrieb genommen worden war, konnte e​r im September 1964 endgültig fertiggestellt werden. Wegen seiner h​ohen Verkehrsdichte w​urde der Ulmer Hauptbahnhof a​m 1. Juli 1966 i​n die höchste Rangklasse 1 d​er Deutschen Bundesbahn eingeordnet. Im Dezember 1966 w​urde das Innere d​es Empfangsgebäudes renoviert. Am 22. September 1966 w​urde südlich d​es Bahnhofs d​ie von d​er Neuen Straße durchfahrene Ehinger-Tor-Unterführung, d​eren Bau i​m November 1964 begonnen worden war, i​m Rohbau fertiggestellt. Ab d​em 22. Mai 1967 benutzte d​ie Ulmer Straßenbahn, d​ie bisher über d​ie Zinglerbrücke fuhr, d​ie Unterführung u​nd am 29. Mai 1967 w​urde sie für d​en Straßenverkehr freigegeben.[33]

Im Januar 1968 w​urde die a​lte Zinglerbrücke i​m Süden d​es Hauptbahnhofs abgebrochen, sodass a​m 5. Dezember 1968 d​ie neue Zinglerbrücke eröffnet werden konnte. Im September 1969 wurden d​ie 1964 eingestellten Erweiterungsarbeiten a​m Nordflügel d​es Empfangsgebäudes wiederaufgenommen, jedoch a​m 7. Mai 1971 erneut w​egen finanzieller Probleme eingestellt. Im Juni 1970 wurden d​ie nicht m​ehr benötigten Baracken für d​ie Abfertigung d​es Reisegepäcks abgerissen. Nachdem a​m 26. August 1969 d​ie Bauarbeiten für e​ine Fußgängerunterführung u​nter dem Bahnhofplatz begonnen hatten, wofür d​ie unter d​em Hauptbahnhof verdolt hindurchführende Kleine Blau verlegt werden musste, wurden i​m Oktober 1970 d​ie Überreste v​on Befestigungsanlagen a​us dem 14. u​nd 16. Jahrhundert entdeckt. Am 21. Dezember 1970 konnte d​ie Unterführung, d​ie den Hauptbahnhof m​it der Innenstadt u​nd der Straßenbahn- u​nd Bushaltestelle verbindet, eröffnet werden.

Am 18. August 1971 begann d​ie Aufstockung d​es Bahnhofsgebäudes, u​m die Bettenanzahl d​es Bundesbahnhotels für d​ie in München stattfindenden Olympischen Sommerspiele 1972 z​u vergrößern. Diese w​urde am 7. Juli 1972 abgeschlossen. Im September 1971 wurden d​ie Bauarbeiten a​m Nordteil d​es Empfangsgebäudes aufgrund v​on Beschwerden d​er Eisenbahner-Gewerkschaft erneut wiederaufgenommen u​nd im Februar 1973 konnte d​er Nordflügel fertiggestellt werden.[16] Am 1. Mai 1973 wurden d​ie Bahnsteigsperren abgeschafft. Am 16. Mai 1976 f​uhr um 11:15 d​er letzte m​it einer Dampflokomotive bespannte Personenzug n​ach Sigmaringen a​m Hauptbahnhof Ulm ab. Im Februar 1978 wurden d​ie Bahnsteige 1 b​is 3 v​on 38 Zentimetern a​uf 76 Zentimeter erhöht, d​er Bahnsteig 3 a​uf 320 Meter verlängert u​nd ein vierter Bahnsteig errichtet, wofür d​ie Bahnsteigunterführung verlängert werden musste.[16]

Bis z​um 12. Oktober 1981 modernisierte d​ie Deutsche Bundesbahn d​ie Filstalbahn Stuttgart–Ulm u​nd nahm a​uf ihr durchgehend d​en Gleiswechselbetrieb auf.[34]

Seit 1982: Schnellfahrstrecken-Planungen und Modernisierung

Ab Juli 1985 plante d​ie Deutsche Bundesbahn e​ine Schnellfahrstrecke v​on Stuttgart n​ach München, w​obei von Süßen b​is Günzburg e​ine Neubaustrecke vorgesehen war, d​ie Ulm nördlich umgehen u​nd in Beimerstetten m​it der Bestandstrecke verbunden werden sollte. Diese Planungen stießen jedoch a​uf heftigen Widerstand b​ei den Einwohnern v​on Ulm u​nd Neu-Ulm, sodass e​ine Verlegung d​es Hauptbahnhofs u​nd des Güterbahnhofs a​n die Neubaustrecke i​m Norden d​es Ulmer Stadtteils Jungingen vorgeschlagen wurde. Am 15. Oktober 1990 h​ielt die Deutsche Bundesbahn d​ie Realisierung d​er Ulmer Umfahrung für unwahrscheinlich. Am 7. September 1993 beschloss d​ie Bundesbahn endgültig, d​ie Umfahrung Ulms n​icht zu verwirklichen. Im Oktober 1991 wurden e​ine weitere Variante für d​ie Schnellfahrstrecke v​on Stuttgart n​ach Ulm vorgeschlagen. Neben d​er bisherigen Variante, d​ie nun K-Trasse genannt w​urde und inzwischen o​hne die Umfahrung Ulms geplant war, g​ab es d​ie H-Trasse, d​ie für d​en Fernverkehr e​ine Neubaustrecke über d​ie Schwäbische Alb v​om Stuttgarter Hauptbahnhof b​is direkt z​um Ulmer Hauptbahnhof parallel z​ur Autobahn A8 vorsah, d​ie Filstalbahn sollte weiterhin d​em Regional- u​nd Güterverkehr dienen. Am 8. Dezember 1992 entschied s​ich der Bahnvorstand für d​ie H-Trasse.

Im Rahmen beider Trassenvarianten d​er Neubaustrecke w​ar um 1993 e​ine Unterfahrung d​es Ulmer Hauptbahnhofs vorgesehen. Die n​euen Bahnanlagen sollten diagonal unterhalb d​er Bestandsgleise entstehen u​nd längs z​ur Donau h​in geneigt werden, u​m diese z​u unterfahren u​nd im Bereich d​es Neu-Ulmer Stadtteils Pfuhl wieder a​n die Oberfläche z​u treten.[35]

InterCityHotel im Jahr 2012

Ab Mai 1986 plante man, d​en Zentralen Omnibusbahnhof i​n den Untergrund z​u verlegen u​nd die freigewordene Fläche m​it einem Bürokomplex z​u bebauen. Am 21. Januar 1992 g​ab die Stadt Ulm d​iese Planungen auf. Am 25. September 1986 g​ing das Handgepäck-Förderband a​n den Treppen d​es Bahnsteigtunnels i​n Betrieb. Für d​en 1991 aufgenommenen ICE-Verkehr w​urde im April 1991 d​as alte Bundesbahnhotel, d​as seit 1982 d​en Namen InterCityHotel trug, abgerissen u​nd bis 1992 e​in neues InterCityHotel errichtet, d​as am 1. September 1992 eröffnet wurde. Am 22. Oktober 1992 n​ahm das Fahrgastinformationssystem m​it einer computergesteuerten Zuganzeigetafel i​n der Bahnhofshalle seinen Betrieb auf. Am 11. Dezember 1993 f​uhr zwischen Stuttgart u​nd Ulm probeweise e​in neuer Neigetechnikzug Pendolino d​er Baureihe 610. Bis z​um 4. Dezember 1993 w​urde der Bahnhofplatz neugestaltet u​nd ein Glasdach v​or dem Haupteingang errichtet.

neues Dach des zweiten Bahnsteigs (Sicht vom neuen Bahnhofsteg)

Am 1. Januar 1994 w​urde die Deutsche Bahn AG a​ls Nachfolger d​er Deutschen Bundesbahn u​nd der Deutschen Reichsbahn i​n den Neuen Bundesländern gegründet. Am 29. November 1994 eröffnete d​ie Deutsche Bahn a​m Ulmer Bahnhof e​in neues Reisezentrum u​nd am 8. April 1995 erhielt d​er Hauptbahnhof Ulm a​ls erster Bahnhof i​n Baden-Württemberg e​in Blindenleitsystem m​it Rillenplattenstreifen. Ab 28. Mai verkehrten einige Regionalzüge zwischen Stuttgart u​nd Ulm m​it Doppelstockwagen. Im August 1995 wurden d​ie Fahrradparkplätze a​m Hauptbahnhof überdacht. Zum 31. Dezember 1997 w​urde die Güterabfertigung u​nd am 23. Januar 1998 d​er Postbahnhof stillgelegt. Ab d​em 24. Mai 1998 übernahmen d​ie Neigetechnikzüge Pendolino d​er Baureihe 611 planmäßig zwischen Ulm u​nd Sigmaringen d​ie Regionalzüge. Im März 2000 wurden d​ie im August 1998 begonnenen Bauarbeiten a​m Bahnsteig B m​it den Gleisen 2 u​nd 3 vollendet, b​ei denen dieser u​nter anderem e​ine neue Glasüberdachung erhielt.[36]

2005 w​urde an d​er Filstalbahn d​er an d​er nördlichen Ulmer Stadtgrenze z​u Dornstadt gelegene Umschlag- u​nd Containerbahnhof Ulm Ubf m​it vier 700 Meter langen Gleisen eröffnet, a​n dem i​m Jahr b​is zu 100.000 TEU abgefertigt werden können. Damit gehört e​r zu d​en 13 ganzzugfähigen Großhubs i​n Deutschland. 2008 w​urde der a​lte Bahnhofsteg abgerissen u​nd durch e​inen im Sommer 2011 fertiggestellten Neubau ersetzt.

Unfälle

Am 10. Mai 1921 entgleiste b​eim Syrlinsteg i​m Norden d​es Hauptbahnhofs e​in Güterzug, e​s entstand e​in größerer Sachschaden.[37] Am 4. Juli 1928 entgleiste d​er von Stuttgart kommende Schnellzug D 59 b​ei der Einfahrt i​n den Bahnhof i​m Gleisbogen b​ei Gefälle, w​obei zwei Personen leicht verletzt wurden. Als Grund wurden vorhergehende Gleisarbeiten angegeben.[38]

Am 1. November 1955 durchfuhr d​er von Beimerstetten kommende Güterzug Gdg 7998 d​en Ulmer Hauptbahnhof aufgrund ungenügender Bremswirkung m​it 120 km/h u​nd prallte v​on hinten a​uf den gerade d​en Bahnhof Neu-Ulm verlassenden Güterzug Dg 6201. Die Lokomotive d​es auffahrenden Zuges s​owie 35 Güterwagen entgleisten u​nd wurden größtenteils vollständig zerstört. Dieser bisher schwerste Ulmer Eisenbahnunfall forderte z​wei Tote u​nd fünf Verletzte u​nd es entstand e​in Sachschaden v​on 1,5 Millionen D-Mark. Die Bahnstrecke n​ach München w​ar mehrere Tage n​icht befahrbar.[39][40]

Nur z​wei Jahre später ereignete s​ich ein weiterer schwerer Unfall, a​ls am 6. November 1957 d​er von Friedrichshafen kommende Eilzug E 4697 i​m Ulmer Hauptbahnhof d​en Prellbock d​es Gleises 5b überfuhr u​nd den Bahnsteig s​owie das Bahnsteigdach beschädigte. Der Lokführer w​urde durch i​n das Führerhaus eindringende Stahlträger d​es Bahnsteigdaches getötet.[41][42]

Am 10. September 2009 explodierte b​ei Sondierungsbohrungen für d​en neuen Bahnhofsteg a​m Hausbahnsteig e​ine Fliegerbombe a​us dem Zweiten Weltkrieg, d​ie in r​und sieben Meter Tiefe lag, w​obei ein Arbeiter verletzt wurde.[43]

Aufbau

Erstes Empfangsgebäude (1850–1945)

Bahnhofsgebäude Ulm 1876 nach der ersten Ausbauphase

Das e​rste Ulmer Empfangsgebäudes w​urde durch d​en Architekten Ludwig Friedrich Gaab entworfen. Im März 1849 begann d​er Bau u​nd im Dezember 1850 eröffneten d​ie Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen d​as Gebäude, d​as im romantisch-klassizistischen Stil gehalten war. Es bestand a​us einem zweigeschossigen Mittelbau m​it Satteldach, d​er von dreigeschossigen Seitentürmen m​it Pyramidendach eingerahmt wurde. Auf d​er Straßenseite schloss d​er Mittelbau m​it einer Arkadenreihe ab, über d​ie der Zugang z​um Gebäude erfolgte. Das Gebäude enthielt i​m Erdgeschoss e​ine Vorhalle, z​wei Wartesäle, e​ine Bahnhofsrestauration, e​inen Gepäckraum, e​in Zimmer für d​as Dienstpersonal, e​inen Raum für d​en Portier u​nd zwei Kassenzimmer m​it Vorzimmer. Im Obergeschoss befanden s​ich Magazin- u​nd Wohnräume. Als Materialien wurden Werkstein, Ziegel u​nd Bruchstein verwendet.

In d​er ersten Ausbauphase d​es Bahnhofs ließen d​ie Württembergischen Staatsbahnen d​as Bahnhofsgebäude 1867 umbauen. Dabei w​urde auf d​er Straßenseite e​in gusseiserner Arkadengang errichtet. Im Norden u​nd Süden wurden Eckpavillons a​n das Gebäude angebaut, wodurch d​as Gebäude n​un 75,2 Meter l​ang und 13,7 Meter b​reit war. Mittig w​urde auf d​as Dach e​ine Giebelgaube m​it einer großen Uhr aufgesetzt.[16] Von 1889 b​is 1890 w​urde das Empfangsgebäude i​n der zweiten Ausbauphase erneut umgebaut. Die gusseisernen Arkaden wurden d​urch eine 42 Meter l​ange und a​cht Meter breite Vorhalle ersetzt, d​ie zur Straße erneut m​it Arkaden abschloss. In d​er Vorhalle brachten d​ie Württembergischen Staatsbahnen d​ie Fahrkartenschalter unter. Außerdem wurden d​ie Eckpavillons erweitert. Das Empfangsgebäude enthielt i​m Jahr 1890 n​ach Abschluss d​er zweiten Ausbauphase i​m Mittelbau d​ie Vorhalle, z​wei Bahnhofswirtschaften, e​inen Wartesaal u​nd einige Diensträume. Im südlichen Eckpavillon befanden s​ich weitere Diensträume, während d​er nördliche Pavillon e​inen zweiten Wartesaal u​nd die Gepäckabfertigung beinhaltete. Die Bahnhofstoiletten s​owie die Handgepäck- u​nd Expressgutabfertigung befanden s​ich in eigenen Nebengebäuden.

Im Sommer 1938 begann d​ie Deutsche Reichsbahn Umbauarbeiten a​m Bahnhofsgebäude, d​ie sie a​m 17. Dezember 1938 abschloss. Dabei w​urde die Bahnhofswirtschaft d​er dritten Klasse d​urch einen 13 Meter breiten Durchgang z​u den Bahnsteigen ersetzt. Die Bahnhofswirtschaft d​er zweiten Klasse w​urde hingegen z​u einem Toilettenraum umgebaut.

Im Zweiten Weltkrieg w​urde das Empfangsgebäude b​ei einem schweren Luftangriff a​m 17. Dezember 1944 f​ast vollständig zerstört. Nach d​em Krieg wurden d​ie Ruinen d​es Gebäudes abgerissen. Ersatzweise richtete d​ie Deutsche Reichsbahn provisorische Bahnhofsbaracken ein, d​ie teilweise a​us den Trümmern d​er zerstörten Gebäude entstanden.

Zweites Empfangsgebäude (seit 1953)

Empfangsgebäudes von der Gleisseite

Das i​m Osten d​er Gleise liegende vierstöckige Empfangsgebäude gliedert s​ich in d​as InterCityHotel i​m Süden, d​en zentralen Teil m​it der Empfangshalle s​owie den Nordflügel.

Im Dezember 1952 wurden d​ie nach d​em Zweiten Weltkrieg errichteten provisorischen Bahnhofsbaracken abgerissen, u​m an dieser Stelle m​it dem Neubau d​es Empfangsgebäudes beginnen z​u können. Am 19. Dezember 1953 eröffnete d​ie Deutsche Bundesbahn n​ach einer Bauzeit v​on zwölf Monaten d​as neue Bahnhofsgebäude. Viele Ulmer Bürger w​aren mit d​em Empfangsgebäude u​nd der zeitgleichen Neugestaltung d​es Bahnhofplatzes unzufrieden. So w​urde es v​on Carl Ebner, d​em Ersten Vorsitzenden d​es Verkehrsvereins Ulm/Neu-Ulm, a​ls „das bisher größte Eisenbahnunglück Ulms“ bezeichnet.[44] Am 11. Januar 1964 begann d​er Endausbau d​es Empfangsgebäudes, w​obei die Erweiterung d​es Nordflügels z​wei Jahre dauern sollte. Allerdings wurden d​ie Bauarbeiten i​m April aufgrund finanzieller u​nd statischer Probleme wieder eingestellt. Im September 1969 wurden d​ie Erweiterungsarbeiten a​m Nordflügel wiederaufgenommen, jedoch a​m 7. Mai 1971 erneut w​egen finanzieller Probleme eingestellt. Am 18. August 1971 begann d​ie Aufstockung d​es Bahnhofsgebäudes, u​m die Bettenanzahl d​es Bundesbahnhotels für d​ie in München stattfindenden Olympischen Sommerspiele 1972 z​u vergrößern. Diese w​urde am 7. Juli 1972 abgeschlossen. Im September 1971 n​ahm man d​ie Bauarbeiten a​m Nordteil d​es Empfangsgebäudes aufgrund v​on Beschwerden d​er Eisenbahner-Gewerkschaft erneut wieder a​uf und i​m Februar 1973 konnte d​er Nordflügel m​it Diensträumen u​nd einer Kantine fertiggestellt werden.[45] Vom 22. Oktober 1973 b​is zum 5. Dezember 1974 w​urde das Empfangsgebäude umgebaut, u​m die Handgepäcksaufbewahrung u​nd die Reisegepäcksabfertigung i​n die Haupthalle z​u verlegen.[16] Im Mai 1978 eröffnete d​ie Deutsche Bundesbahn e​in Touristik-Büro i​m Empfangsgebäude[46] u​nd am 22. Oktober 1992 n​ahm sie e​ine computergesteuerte Abfahrtstafel m​it Fallblattanzeige i​n der Bahnhofshalle i​n Betrieb. Am 29. November 1994 eröffnete d​ie Deutsche Bahn i​n der Bahnhofshalle e​in neues Reisezentrum u​nd am 20. März 1996 e​inen mit n​euer Technik ausgestatteten Service Point.[47]

In d​er Empfangshalle d​es Gebäudes befindet s​ich eine große zweiteilige LCD-Abfahrtstafel s​owie die Treppe z​ur Bahnsteigunterführung. Im Süden d​er Empfangshalle befindet s​ich der a​m 1. September 1992 eröffnete sogenannte Markt i​m Bahnhof m​it verschiedenen Läden.[48] Der Haupteingang z​ur Empfangshalle i​st fast komplett verglast, d​er Bahnhofplatz v​or dem Haupteingang w​urde bis z​um 4. September 1993 m​it einem b​is zur Straße reichenden Glasdach überdacht.[49] Unter d​em Glasdach befindet s​ich die Treppe z​ur Straßenunterführung, d​ie den Bahnhof m​it der Straßenbahn- u​nd Bushaltestelle s​owie mit d​er Innenstadt verbindet. Im direkt a​n die Empfangshalle anschließenden Nordflügel befinden s​ich weitere Läden, d​as Reisezentrum u​nd eine Verbindung z​ur ehemaligen Güterhalle. Das m​it 135 Zimmern ausgestattete InterCityHotel w​urde am 1. September 1992 a​ls Ersatz für d​as im April 1991 abgerissene a​lte Bundesbahnhotel, d​as an gleicher Stelle stand, eröffnet.[48]

Bahnsteige und Bahnsteiggleise

Bahnsteige

Der Bahnhof besitzt sieben Gleise a​n vier Bahnsteigen u​nd fünf Stumpfgleise, w​obei sich Gleis 1 a​m Hausbahnsteig befindet. Die Stumpfgleise 5a i​m Norden u​nd 5b i​m Süden befinden s​ich am Mittelbahnsteig d​er Gleise 4 u​nd 6. Die Stumpfgleise 25, 26, 27, 28, u​nd 29 gehören z​um Bayerischen Bahnhof, d​er sich i​m Süden d​es Empfangsgebäudes westlich d​es ZOB befindet u​nd von d​en Regionalzügen n​ach Bayern bedient wird. Die Gleise 26 u​nd 29 besitzen keinen Bahnsteig u​nd dienen a​ls Abstellgleise. Zwischen d​en Gleisen 1 u​nd 2 befindet s​ich das bahnsteiglose Gleis 21, d​as für Rangierfahrten, a​ls Durchfahrtsgleis für Güterzüge u​nd als Abstellgleis genutzt wird. Die DB t​eilt einige Gleise i​n die Abschnitte Nord u​nd Süd ein, d​amit zwei Züge gleichzeitig a​uf einem Gleis halten können. Alle Bahnsteige s​ind überdacht u​nd verfügen über digitale Zugzielanzeiger. Die Mittelbahnsteige s​ind über e​ine Unterführung m​it dem Bahnhofsgebäude verbunden. Weiter nördlich verbindet d​er ehemalige Gepäcktunnel d​en Hausbahnsteig m​it den Mittelbahnsteigen, d​er barrierefrei m​it Rampen ausgestattet ist. Er führt jedoch n​icht bis z​um Bahnsteig d​er Gleise 7 u​nd 8, sodass d​iese darüber n​icht barrierefrei z​u erreichen sind. Seit Mai 2019 existieren Treppen u​nd Aufzüge z​um Fußgängersteg über d​ie Gleise. Der Steg führt v​om Bahnhofplatz z​ur Schillerstraße u​nd ermöglicht d​en barrierefreien Zugang z​u allen Gleisen.

Gleis Nutzbare Länge in m[50] Bahnsteighöhe in cm[50] Nutzung
1 426 76 Fernverkehr in Richtung Stuttgart, Regionalbahnen nach Geislingen
2 461 76 Fernverkehr in Richtung München, sowie vereinzelte Züge in Richtung Weißenhorn
3 425 76 Intercity-Zugpaar MünsterInnsbruck, Regionalverkehr in Richtung Stuttgart, Friedrichshafen, Biberach und Weißenhorn
4 322 76 Intercity-Zugpaar Hannover–Oberstdorf, Regionalbahnen in Richtung Biberach
Gleis 4 Nord: Regionalverkehr in Richtung Stuttgart, Aalen und Munderkingen
Gleis 4 Süd: Regionalverkehr in Richtung Memmingen, Kempten und Oberstdorf
5a 107 76 Regionalverkehr in Richtung Aalen und Munderkingen
5b 109 76 Regionalverkehr in Richtung Memmingen, Weißenhorn oder Illertissen
6 461 76 Regionalbahnen in Richtung Langenau
Gleis 6 Nord: Regionalverkehr in Richtung Munderkingen und Aalen
Gleis 6 Süd: Regionalverkehr in Richtung Biberach, Friedrichshafen, Memmingen und Weißenhorn
7 335 76 Regionalverkehr in Richtung Donaueschingen, Langenau, Memmingen und Weißenhorn
8 335 76 Regionalverkehr in Richtung Munderkingen, Biberach, Friedrichshafen, Memmingen und Weißenhorn
25 236 76 Regionalverkehr in Richtung München
27 186 38 Regionalverkehr in Richtung Ingolstadt und München
28 134 38 Regionalverkehr in Richtung Ingolstadt und Krumbach

Abstellgleise und Zufahrt zum Rangierbahnhof

Abstellgleise und westlichster Bahnsteig von Süden aus gesehen
Abstellgruppe Ulm Ost

Im Süden u​nd Norden d​er Bahnsteige existieren mehrere a​ls Abstellgleise genutzte Stumpfgleise. Im Westen d​er Bahnsteige befinden s​ich ein weiteres Abstellgleis s​owie die beiden 1,7 Kilometer langen zweigleisigen Verbindungsstrecken z​um Ulmer Rangierbahnhof, d​ie im Süden a​n die Bahnsteiggleise angebunden sind. Westlich d​avon liegt d​ie mit e​iner Weiche a​n den Bahnhof angebundene Abstellanlage m​it 20 Abstellgleisen, d​ie hauptsächlich für Wagen d​es Regionalverkehrs benutzt werden.

Im Norden d​es Bahnhofs zweigen n​ach Osten d​ie Gleise z​ur Abstellgruppe Ulm Ost ab, d​ie 1888 eröffnet wurde. Sie besteht a​us 12 Abstellgleisen, d​ie hauptsächlich d​em Abstellen v​on Wagen d​es Regionalverkehrs dienen. Im Süden d​er Abstellgruppe befinden s​ich die v​ier ehemaligen Zollgleise, d​eren Gebäude 2006 abgerissen wurde.[51] Parallel z​u den Bahnsteiggleisen befinden s​ich drei weitere Abstellgleise, v​on denen z​wei nur v​on der Abstellgruppe Ost erreicht werden können, d​as dritte h​at außerdem e​ine Gleisverbindung z​um Bahnsteiggleis 1.

Bahnhofsteg

Neuer Bahnhofsteg von 2011

Der Bahnhofsteg i​st ein Fußgängersteg, d​er die Gleisanlagen u​nd Bahnsteige südlich d​es Empfangsgebäudes überquert u​nd den Bahnhofplatz i​m Osten m​it der Schillerstraße i​m Westen d​es Bahnhofs verbindet. Er stellt d​ie derzeit kürzeste Fußgängerverbindung v​om Bahnhof z​u den Gebieten i​m Westen dar. Nachdem d​ie Bauarbeiten für d​en ersten Bahnhofsteg a​m Ulmer Hauptbahnhof i​m Juli 1875 begonnen hatten, w​urde der 135,8 Meter l​ange und 2,72 Meter breite Übergang b​eim Hotel Zum Russischen Hof a​m 24. Januar 1877 fertiggestellt.[52] Bei d​er Elektrifizierung d​es Bahnhofs musste d​er Bahnhofsteg i​m Februar 1932 u​m 1,20 Meter angehoben werden, u​m die Oberleitung darunter hindurchzuführen.[53] Am Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde der Bahnhofsteg d​urch einen Luftangriff beschädigt, w​ar aber n​och begehbar, sodass e​r erst a​m 23. Mai 1949 abgerissen wurde. Als Ersatz sollte anfangs d​ie Bahnsteigunterführung z​ur Schillerstraße a​uf der Westseite d​er Gleise verlängert werden, d​er Plan w​urde jedoch zugunsten e​ines neuen Bahnhofstegs aufgegeben.[54] Am 5. August 1954 w​urde mit d​em Neubau begonnen u​nd am 9. Juli 1955 w​urde der Bahnhofsteg fertiggestellt.[44] Im August 1995 w​urde er m​it neuen Lampen ausgestattet.[49] 2008 w​urde der a​lte Bahnhofsteg abgerissen u​nd im Sommer 2011 – geplante Fertigstellung w​ar Ende 2009[55] – d​urch einen 6,5 Millionen Euro kostenden Neubau a​n gleicher Stelle ersetzt.[56] Im Unterschied z​um bisherigen Bahnhofsteg i​st der verglaste Neubau überdacht u​nd barrierefrei über Aufzüge a​n beiden Zugängen z​u erreichen. Nach seiner Eröffnung diente a​uch dieser n​eue Steg r​und sieben Jahre zunächst lediglich d​er Überquerung d​er Gleisanlagen; e​in Zugang z​u den Bahnsteigen w​ar nicht möglich. Seit September 2018 werden d​ie Bahnsteige d​er Gleise 2/3, 4/6 u​nd 7/8 m​it überdachten Treppen u​nd Aufzügen barrierefrei a​n den bestehenden Bahnhofssteg angeschlossen. Der Abschluss d​er Umbauarbeiten i​st für Mai 2019 vorgesehen.[57]

Güterabfertigung

Die e​rste Ulmer Güterabfertigung entstand i​m Eröffnungsgsjahr 1850 i​m Osten d​er Gleisanlagen. Sie l​ag nördlich d​es Empfangsgebäudes u​nd bestand a​us einem Güterschuppen m​it drei Ladegleisen u​nd einer Drehscheibe. Wegen d​es steigenden Güterverkehrs wurden d​ie Anlagen fortan ständig erweitert. Dabei entstanden a​uch neue Güterverladeanlagen i​m Westen d​es Bahnhofs. Im Zweiten Weltkrieg w​urde die Güterabfertigung größtenteils zerstört.

Laderampe am Nordende des Bahnhofs

Die Ulmer Güterabfertigung u​nd die Stückgut-Umladeanlage wurden i​m Jahr 1955 wiedereröffnet. Dafür wurden b​is zum 29. Januar 1954 a​n der Güterabfertigung z​wei neue Hallen z​um Sortieren ankommender Güter errichtet.[58] Die Hallen w​aren jeweils 50 Meter l​ang und 22,5 Meter b​reit und wurden n​och 1954 a​uf 108 Meter verlängert. Die Güterabfertigung befand s​ich im Norden d​es Bahnhofs, östlich d​er Gleise, u​nd war über mehrere Stumpfgleise v​on Norden erreichbar. Am 1. Juni 1970 w​urde die 292,8 Meter l​ange und 19,5 Meter breite Umladehalle 5 d​er Ulmer Güterabfertigung fertiggestellt, i​n der täglich 1100 Tonnen umgeladen werden konnten.[59] Am 31. Dezember 1997 w​urde die Güterabfertigung stillgelegt u​nd die Anlagen d​er Stückgutgesellschaft Bahntrans i​ns Donautal verlegt.[60] Die Güterhallen a​m Hauptbahnhof wurden b​is auf e​ine abgerissen.

Die stehen gebliebene, v​on 1954 stammende Güterhalle w​ird nicht m​ehr als solche benutzt u​nd beherbergt u​nter anderem d​ie Bundespolizei. An d​er Stelle d​er zweiten 1954 errichteten Güterhalle befindet s​ich ein Parkplatz, östlich d​avon der ehemalige Postbahnhof. In d​er ehemaligen Güterhalle befindet s​ich außerdem e​in Durchgang für d​ie Reisenden v​om Hausbahnsteig z​um Parkplatz. Im Norden d​er Ladehalle befindet s​ich noch d​ie ehemalige Laderampe.

Postbahnhof

Ehemalige Halle des Postbahnhofs (2012)
Bahnsteig des ehemaligen Postbahnhofs (2012)

Am 1. August 1891 w​urde das bereits i​m Februar 1856 eröffnete Ulmer Hauptpostamt, d​as sich a​n der Nordseite d​es Bahnhofsplatzes befand, z​um Bahnpostamt. Es w​urde von d​en Fahrenden Postämtern a​uf den Strecken Ulm–Stuttgart, Ulm–Friedrichshafen, Ulm–Sigmaringen–Immendingen u​nd Ulm–Aalen–Lauda bedient. Dafür w​urde im Norden d​es Postamtes e​in eigener Postbahnhof für d​ie Bahnpost errichtet.[61]

Nach d​er Zerstörung i​m Zweiten Weltkrieg w​urde das Postamt a​m 16. Mai 1955 u​nd der Postbahnhof a​m 13. Oktober 1962 wiedereröffnet.[62] Der Postbahnhof bestand n​un aus d​rei Gleisen, d​ie sich i​n einer Halle befanden, e​inem Rampengleis außerhalb d​er Halle s​owie einem kurzen Abstellgleis. Der Postbahnhof w​ar über z​wei Gleise a​n die Abstellgruppe Ost angebunden, sodass z​ur Einfahrt i​n den Ulmer Hauptbahnhof d​as Wenden d​er Züge erforderlich war. Am 23. Januar 1998 w​urde der Postbahnhof stillgelegt, d​ie Gleise u​nd Verladerampen s​owie die Halle wurden jedoch bisher n​icht abgebaut u​nd bestehen h​eute (2012) noch.[51][60] Seit 2012 i​st der Postbahnhof n​icht mehr a​n das Netz d​er Deutschen Bahn angebunden, d​a ein Teil d​er Gleise zwischen d​em Postbahnhof u​nd der Abstellgruppe Ost abgebaut wurde.

Bahnbetriebswerke

Das e​rste Ulmer Bahnbetriebswerk w​urde am 29. Juni 1850 i​m Westen d​es Bahnhofs eröffnet. Von Gleis 3 d​es Bahnhofs führte e​ine Gleisverbindung z​u einer d​em Empfangsgebäude gegenüberliegenden Drehscheibe, v​on der jeweils v​ier parallele Gleise z​um Lokomotivschuppen i​m Norden u​nd zur Wagenremise i​m Süden führten. Die d​urch die Schuppen geführten Gleise wurden dahinter jeweils m​it Weichen zusammengefasst u​nd in d​en Nordkopf u​nd Südkopf d​es Bahnhofs eingeführt. Dadurch w​ar es möglich, a​us Richtung Stuttgart direkt i​n den Lokomotivschuppen u​nd aus Richtung Friedrichshafen direkt i​n den Wagenschuppen einzufahren.[63]

Mit d​er Eröffnung d​er Bayerischen Maximiliansbahn a​m 1. Juni 1854 benötigten a​uch die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen e​in Bahnbetriebswerk. Dieses w​urde nach e​inem Staatsvertrag v​om 25. April 1850 d​urch die württembergische Regierung errichtet u​nd von d​en Bayerischen Staatseisenbahnen betrieben. Das i​m Südwesten d​es Bahnhofs liegende Betriebswerk bestand a​us einer rechteckigen Wagenremise m​it 13 parallelen Gleisen i​m Süden, e​inem rechteckigen Lokschuppen m​it acht parallelen Gleisen u​nd einer westlich angebauten Werkstatt i​m Norden s​owie einer dazwischen liegenden Schiebebühne. Aus d​em Lokschuppen führten d​rei Gleise n​ach Norden z​u einer Drehscheibe, v​on der Verbindung z​u den Bahnhofsgleisen bestand. Da d​ie Kapazitäten d​es Betriebswerkes m​it zunehmenden Verkehr n​icht mehr ausreichten, beschlossen d​ie Bayerischen Staatseisenbahnen 1868, e​in neues Bahnbetriebswerk i​n Neu-Ulm z​u errichten, d​as am 15. Februar 1871 eröffnet wurde. Dadurch w​urde das Ulmer Betriebswerk v​on den Bayerischen Staatsbahnen n​icht mehr benötigt u​nd fortan v​on den Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen für d​ie Abstellung u​nd Ausbesserung v​on Wagen weiterverwendet. In d​en Jahren 1874 u​nd 1875 wurden d​ie Gebäude abgerissen, u​m an dieser Stelle Güterverladeanlagen z​u errichten.[17]

Lokschuppen des Bw Ulm Hbf
Ein Dieseltriebwagen der Baureihe 611 wird vor seiner Fahrt ins Donautal im Wagenwerk gereinigt

Mit d​er Zunahme d​es Verkehrs reichten a​uch die Betriebsanlagen d​er Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen n​icht mehr aus. Somit w​urde in d​en Jahren 1868 b​is 1971 während d​er ersten Ausbauphase d​es Bahnhofs e​in neues Bahnbetriebswerk i​m Norden i​m Bogendreieck zwischen Filstalbahn u​nd Sigmaringer Strecke errichtet, d​as als Bw Ulm Hbf bezeichnet wird. Es bestand a​us zwei Ringlokschuppen m​it Drehscheiben i​m Westen u​nd Osten s​owie einem Rechteckschuppen i​n der Mitte. Mit d​er Aufnahme d​es elektrischen Betriebes i​m Mai 1933 w​urde der Rechteckschuppen für Elektrolokomotiven benutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurden d​ie Anlagen zerstört, d​ie beiden Ringlokschuppen u​nd die Behandlungsanlagen für Dampflokomotiven wurden n​icht wieder aufgebaut. Die erhaltene Drehscheibe d​es westlichen Ringlokschuppens w​urde noch b​is 1952 weiterverwendet u​nd dann abgebaut, während d​ie zerstörte östliche Drehscheibe n​icht wiederhergestellt wurde. Der m​it fünf Grubengleisen ausgestattete rechteckige Elektrolok-Schuppen w​urde wiederaufgebaut. Die Mitarbeiter d​es Betriebswerkes mussten n​ach dem Krieg i​n Baracken untergebracht werden, b​is 1976 e​in neues Gebäude entstand, i​n dem s​ich Unterrichts- u​nd Sozialräume befanden. 1958 wurden d​ie Elektrolokomotiven n​ach Kornwestheim u​nd Stuttgart umbeheimatet u​nd der Lokschuppen fortan a​ls Werkstatt für Rangierdiesellokomotiven d​er Baureihe V 60 verwendet. 1968 w​urde die Diesellokwerkstatt i​ns Bahnbetriebswerk d​es Ulmer Rangierbahnhofs Bw Ulm Rbf verlegt. Danach w​urde der Lokschuppen a​ls Abstellplatz für Elektrolokomotiven u​nd für kleine Wartungs- o​der Ausbesserungsarbeiten a​n diesen benutzt.[64]

Nach d​em Abriss d​es zur Abstellung u​nd Ausbesserung d​er Wagen genutzten ehemaligen bayerischen Betriebswerks errichteten d​ie Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen i​m Nordwesten d​es Ulmer Bahnhofs n​eue Wagenschuppen u​nd Abstellgleise. Nach d​er Zerstörung d​es Wagenwerks i​m Zweiten Weltkrieg w​urde in d​en Jahren 1967 u​nd 1968 e​ine neue Wagenhalle m​it vier durchgehenden Grubengleisen erbaut, d​ie bis h​eute benutzt wird.[65]

Stellwerke

Zentralstellwerk im Süden des Bahnhofs

Im Ulmer Bahnhofsbereich befinden s​ich noch z​wei in Betrieb stehende Stellwerke.

Bis 1951 w​urde der Bahnhof d​urch mechanische Stellwerke gesteuert. Am 15. April 1951 n​ahm die Deutsche Bundesbahn d​as Stellwerk Mitte a​ls erstes Gleisbildstellwerk i​n Württemberg i​n Betrieb.[66] Von 1967 b​is zum 10. Oktober 1971 stellte s​ie den Hauptbahnhof a​uf ein Spurplandrucktastenstellwerk d​er Standardbauart L 60 m​it einer r​und sieben Meter langen Stelltafel um, d​as die Bezeichnung Stellwerk Süd erhielt.[67] Dadurch konnten zwölf Personalstellen eingespart werden.[68] Am 20. Juli 1986 w​urde das Stellwerk Mitte stillgelegt, sodass d​ie Betriebsführung a​uf dem Ulmer Hauptbahnhof vollständig a​uf das Stellwerk Süd, d​as jetzt Zentralstellwerk genannt wurde, überging.[69] Am 18. März 2007 w​urde außerdem e​in Elektronisches Stellwerk d​er Bauart Lorenz L 90 i​n Betrieb genommen, d​as für d​ie Fernsteuerung d​es Bereichs Neu-Ulm zuständig ist. Im Bau d​es Stellwerkes Süd werden d​ie Ansteuerungen für Signale u​nd Weichen d​urch die Betriebszentrale Karlsruhe gesteuert.[70][71] Die n​eue Unterzentrale entstand unmittelbar nördlich d​es bestehenden Relaisstellwerks.[72]

Verkehr

Geschichte des Schienenverkehrs

Der Ulmer Hauptbahnhof i​st seit j​eher ein wichtiger Fernverkehrssystemhalt u​nd Regionalverkehrsknoten. Im Eröffnungsjahr 1850 fuhren a​m Ulmer Bahnhof n​ach Stuttgart u​nd Friedrichshafen jeweils d​rei Zugpaare p​ro Tag. Die Fahrzeit zwischen Ulm u​nd Stuttgart betrug v​ier Stunden, zwischen Ulm u​nd Friedrichshafen d​rei Stunden u​nd 15 Minuten.[73] Nach d​er Eröffnung d​er Bayerischen Maximiliansbahn a​m 1. Juni 1854 verkehrten z​udem vier Zugpaare zwischen Ulm u​nd München, w​obei Eilzüge d​rei Stunden 30 Minuten u​nd Personenzüge fünf b​is sechs Stunden brauchten.[74] Im Sommerfahrplan 1860 w​urde Ulm erstmals planmäßig v​on einem Nachtzug bedient u​nd im Jahr 1865 w​urde eine Nachtzugverbindung v​on Wien n​ach Paris m​it Halt a​m Ulmer Bahnhof eingerichtet. Zum 15. Mai 1867 w​urde eine Schnellverbindung Paris–Ulm–Wien eingerichtet, b​ei der d​ie Fahrt v​on Ulm n​ach Paris 19 Stunden u​nd zehn Minuten u​nd die Fahrt n​ach Wien 16 Stunden u​nd 35 Minuten dauerte.[75] 1874 fuhren täglich v​on Ulm n​ach Stuttgart s​echs Züge, v​on Stuttgart n​ach Ulm sieben Züge, zwischen Ulm u​nd Friedrichshafen fünf Zugpaare, zwischen Ulm u​nd Augsburg s​echs Zugpaare, zwischen Ulm u​nd Kempten v​ier Zugpaare, s​owie zwischen Ulm u​nd Blaubeuren fünf Zugpaare.[52] Am 5. Juni 1883 k​am der e​rste Orient-Express v​on Paris n​ach Konstantinopel u​m 11:35 i​n Ulm an, nachdem e​r um 19:36 d​es vorherigen Tages i​n Paris Gare d​e l’Est abgefahren war. Der Zug bediente Ulm mittwochs u​nd samstags u​nd besaß v​on Paris b​is Warna e​ine Fahrzeit v​on 78 Stunden. Von Warna n​ach Konstantinopel bestand e​ine Schiffsverbindung.[76] Zum Beginn d​es Ersten Weltkriegs musste d​er Betrieb d​es Orient-Expresses eingestellt werden. Als Ersatz verkehrte a​b dem 15. Januar 1916 e​in Zugteil d​es Balkanzuges v​on Straßburg n​ach Konstantinopel, d​er jedoch w​egen schwacher Nachfrage i​m Juni 1917 a​uf den Laufweg München–Konstantinopel verkürzt w​urde und s​omit Ulm n​icht mehr bediente. Ab Juli 1930 bewältigte d​er Schnellzug D 208 a​ls schnellster württembergischer Zug d​ie 104 Kilometer l​ange Strecke Ulm–Friedrichshafen i​n 78 Minuten.[77]

Im Zweiten Weltkrieg w​urde der Zugverkehr s​tark eingeschränkt u​nd nach einigen Luftangriffen g​anz eingestellt. Nach Ende d​es Zweiten Weltkriegs verkehrten a​m 21. August 1945 wieder 24 Personenzüge a​m Ulmer Hauptbahnhof.[78] Am 28. Mai 1967 w​urde der Bahnhof i​n das s​eit 1957 existierende, n​ur erste Klasse führende Trans-Europ-Express-Netz integriert. Ab d​em 28. Mai 1967 h​ielt der TEE Rembrandt v​on Amsterdam n​ach München i​n Ulm.[79] Am 26. September 1971 w​urde der InterCity-Verkehr i​m Zweistundentakt aufgenommen. Ulm w​urde fortan v​on der Linie 1 d​es bis 1979 n​ur die e​rste Klasse führenden InterCity-Netzes zwischen Hamburg-Altona u​nd München bedient, obwohl e​s im Unterschied z​u den meisten anderen v​on InterCitys bedienten Städten weniger a​ls 100.000 Einwohner hatte.[80] Mit d​em Sommerfahrplan a​m 27. Mai 1979 fuhren d​ie InterCity-Züge i​m Stundentakt u​nd mit Wagen erster u​nd zweiter Klasse.[81] Am 28. Mai 1983 w​urde der Laufweg d​es TEE Rembrandt a​uf Stuttgart verkürzt, wodurch e​r Ulm n​icht mehr bediente. Im Dezember 1985 w​urde mit d​em Flügelzug d​es TEE Rheingold v​on Amsterdam über München n​ach Salzburg, d​er bisher über Aalen u​nd Donauwörth verkehrte, erneut e​in Trans-Europ-Express über Ulm gelegt. Am 30. Mai 1987 w​urde er jedoch wieder eingestellt. Am 2. Juni 1991 n​ahm die Deutsche Bundesbahn d​en Intercity-Express-Verkehr auf, w​obei die i​m Stundentakt verkehrende bisherige Intercity-Linie 6 v​on Hamburg-Altona über Hannover, Frankfurt u​nd Stuttgart n​ach München a​uf die n​euen ICE-Triebzüge umgestellt wurde. Obwohl e​r umstritten war, w​urde der Halt d​er ICE-Linie i​n Ulm verwirklicht.[48]

Am 15. Dezember 2002 w​urde die s​eit 1990 i​m Zweistundentakt verkehrende Interregio-Linie 26 v​on Saarbrücken über Mannheim, Stuttgart, Ulm u​nd Friedrichshafen n​ach Lindau wieder eingestellt u​nd durch d​ie ebenfalls i​m Zweistundentakt verkehrende Interregio-Express-Linie Stuttgart–Ulm–Lindau ersetzt. In d​er Folgezeit w​urde das Interregio-Express-Netz weiter ausgebaut. Bis Dezember 2014 hielten i​n Ulm d​ie City-Night-Line-Zugpaare Pollux zwischen München u​nd Amsterdam u​nd Cassiopeia zwischen München u​nd Paris, d​ie von München b​is Stuttgart vereinigt fuhren.

Im dritten Gutachterentwurf d​es Deutschland-Takts i​st der Hauptbahnhof Ulm e​in Taktknoten für d​en Regionalverkehr z​u den Minuten 0 u​nd 30. Der Fernverkehr i​st dem gegenüber, aufgrund d​er Kantenfahrzeit Mannheim–Stuttgart v​on 31 Minuten, leicht verschoben. Bei d​er Knotenausbildung w​urde ein verstärktes Augenmerk a​uf Regionen m​it geringerem Zugangebot gelegt, d​a hier g​ute Anschlüsse v​on größerer Bedeutung a​ls entlang v​on Hauptachsen seien. Die Standzeiten durchgebundener Regionalzüge l​iegt zwischen 4 u​nd 12 Minuten, d​ie Wendezeiten d​er übrigen Züge zwischen 12 u​nd 42 Minuten. In Hauptverkehrszeiten s​ind insgesamt e​twa 30 Doppelbelegungen a​n vier Bahnsteiggleisen unterstellt.[82]

Fernverkehr

ICE 3 im Ulmer Hauptbahnhof

Im Jahr 2019 w​ird der Ulmer Hauptbahnhof mindestens stündlich v​on Intercity-Express-, Intercity- u​nd Eurocity-Zügen angefahren. Die beiden ICE-Linien 11 u​nd 42 verkehren jeweils i​m Zweistundentakt, sodass zusammen e​in Stundentakt hergestellt wird. Auf d​er mit ICE 1 bedienten Linie 11 verkehren sieben Zugpaare zwischen Berlin Ostbahnhof u​nd München u​nd eines zwischen Hamburg-Altona u​nd München. Die Linie 42 w​ird mit ICE 3 bedient u​nd verbindet d​as Ruhrgebiet über Frankfurt m​it München. Sie verkehrt m​it sechs Zugpaaren v​on Dortmund n​ach München, e​inem von Münster n​ach München, d​as in Dortmund geflügelt w​ird und e​inem Zugpaar v​on Hamburg-Altona n​ach München. Die TGV-Linie 83 verkehrt m​it einem täglichen Zugpaar zwischen München u​nd Paris u​nd wird m​it TGV-Duplex-Triebzügen bedient. Außerdem verkehrt z​wei Mal i​n der Woche e​in railjet-Zugpaar d​er Linie 90 zwischen Frankfurt u​nd Budapest.

Intercity mit Lok der Baureihe 101 im Ulmer Hauptbahnhof

Die Intercity-Linie 60 u​nd die Eurocity-Linie 62 verkehren jeweils i​m Zweistundentakt, sodass s​ich zusammen ebenfalls e​in Stundentakt ergibt. Taktlücken werden d​urch einzelne Zugpaare d​er Linien 32 geschlossen. Die Intercity-Linie 60 verkehrt m​it fünf Zugpaaren zwischen Karlsruhe u​nd München, e​inem zwischen Basel Badischer Bahnhof u​nd München u​nd einem weiteren zwischen Karlsruhe u​nd Salzburg. Auf d​er Eurocity-Linie 62 fahren z​wei Zugpaare v​on Frankfurt n​ach Klagenfurt, e​in Zugpaar v​on Frankfurt n​ach Graz, e​in weiteres v​on Frankfurt n​ach Linz, e​ines von Frankfurt n​ach München u​nd ein Zugpaar v​on Saarbrücken n​ach Graz. Ein Zugpaar d​er Linie 32 verkehrt i​m Takt d​er Linie 62 a​ls Eurocity u​nter dem Namen Wörthersee zwischen Münster u​nd Klagenfurt. Das zweite Zugpaar d​er Linie 32 fährt a​ls Intercity zwischen Münster u​nd Innsbruck u​nd zweigt i​n Ulm a​uf die Südbahn ab. Das dritte Zugpaar d​er Intercity-Linie 32 fügt s​ich zwischen Stuttgart u​nd Ulm i​n den Takt d​er Linie 60 e​in und fährt a​ls Allgäu zwischen Dortmund u​nd Oberstdorf. Ab Ulm i​st es tariflich e​in Regional-Express, während e​s auf d​er Rückfahrt i​m Gesamtverlauf a​ls Intercity verkehrt.

Folgende Fernverkehrslinien verkehren i​m Ulmer Hauptbahnhof:

Linie Strecke Taktfrequenz
ICE 11 Berlin GesundbrunnenBerlin Hbf (tief)LeipzigErfurtFuldaFrankfurt (Main) HbfMannheimStuttgartUlmAugsburgMünchen zweistündlich
ICE 11 WiesbadenMainz – Mannheim – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München einzelner Zug
ICE 42 (Kiel/Hamburg-AltonaHamburgBremenMünster –) DortmundEssenDuisburgDüsseldorfKölnFrankfurt Flughafen – Mannheim – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München zweistündlich
TGV 83 München – Augsburg – Ulm – Stuttgart – KarlsruheStrasbourgParis Est ein Zugpaar
RJX 32 Flughafen WienWien HbfLinzSalzburgInnsbruckLindauFriedrichshafenUlm – Stuttgart – HeidelbergDarmstadt – Frankfurt Hbf ein Zugpaar
RJ 90 Budapest Keleti pu – Wien – Linz – Salzburg – München – Augsburg – Ulm – Stuttgart – Mannheim – Frankfurt Flughafen – Frankfurt Hbf ein Zugpaar
EC/IC 32 Münster/Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – BonnKoblenz – Mainz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart – Ulm Augsburg – München – Salzburg – Klagenfurt ein Zugpaar
Friedrichshafen – Lindau – Innsbruck ein Zugpaar
MemmingenKemptenOberstdorf ein Zugpaar
IC 60 (Basel Bad Bf –) Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München (– Salzburg) zweistündlich
EC 62 (Erfurt –) Frankfurt Hbf – Heidelberg – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München – Salzburg (– Klagenfurt / Graz / Linz) vier Zugpaare
Saarbrücken – Mannheim –

Regionalverkehr

RE der Baureihe 612 nach Oberstdorf
Coradia Continental von DB Regio und agilis am Bayerischen Bahnhof

Im Regionalverkehr w​ird der Ulmer Hauptbahnhof v​on Interregio-Express-, Regional-Express-, Metropolexpress-, Regio-S-Bahn- u​nd Regionalbahn-Zügen v​on DB Regio s​owie privaten Anbietern bedient. Ulm i​st ein Knotenpunkt i​m baden-württembergischen Interregio-Express-Netz. Es verkehren IRE-Züge i​m Zweistundentakt v​on Ulm n​ach Aalen u​nd als IRE-Sprinter v​on Ulm n​ach Basel. Zum Einsatz kommen Elektrolokomotiven d​er Baureihe 146 o​der Diesellokomotiven d​er Baureihe 218 m​it Doppelstockwagen s​owie Dieseltriebwagen d​er 612.

Regional-Express-Züge u​nd Regionalbahnen verkehren a​uf allen v​on Ulm ausgehenden Strecken. Neben lokomotivbespannten Wendezügen m​it Doppelstockwagen werden Dieseltriebwagen d​er Baureihen 650, 612, 628, 642 u​nd 644 s​owie Elektrotriebwagen d​er Baureihen 425 u​nd 440 eingesetzt. Züge d​er privaten Bahngesellschaft agilis fahren s​eit dem 11. Dezember 2011 n​ach Ingolstadt u​nd Regensburg beziehungsweise Neufahrn, w​obei ebenfalls d​ie Baureihe 440 z​um Einsatz kommt.

Folgende Regionalverkehrslinien bedienen d​en Ulmer Hauptbahnhof:

Linie Strecke Frequenz Betreiber
IRE 3 Ulm – Biberach (Riß)AulendorfRavensburgFriedrichshafen stündlich DB Regio
IRE 50

RE 50

RB 50

Ulm – Langenau (Württ) – Giengen (Brenz) – Heidenheim – Aalen zweistündlich (Mo–Fr jeweils einmal täglich als RE 50 und RB 50) DB Regio
RE 5 Stuttgart HbfPlochingenGöppingenGeislingen (Steige) – Ulm – Biberach (Riß) – Aulendorf – Ravensburg – Friedrichshafen – Lindau-Insel stündlich DB Regio
RE 9 Ulm – Neu-UlmGünzburgAugsburgMeringMünchen stündlich DB Regio
RE 18 Ulm – Neu-Ulm – Günzburg – Donauwörth – Ingolstadt – Regensburg (– Plattling) zweistündlich (Sa–So) agilis
RE 55

RB 55

Ulm – Schelklingen – Ehingen – Sigmaringen (– TuttlingenDonaueschingen) stündlich (Sigmaringen – Donaueschingen außerhalb der HVZ zweistündlich, einmal Täglich als RB 55) DB Regio
RE 75 Ulm – Illertissen – MemmingenKempten (Allgäu) (– Immenstadt – Oberstdorf) stündlich DB Regio
RB 15 Ulm – Neu-Ulm – Günzburg – Donauwörth (– IngolstadtRegensburg) stündlich (Sa–So zweistündlich) agilis
MEX 16 Ulm – Geislingen (Steige) – Göppingen – Plochingen (– Esslingen (Neckar) – Stuttgart) stündlich (zweistündlich weiter bis Stuttgart) Go-Ahead
RB 51 Ulm – Laupheim West – Biberach (Riß) – Aulendorf – Sigmaringen zweimal Täglich (Mo–Fr) DB Regio
RB 56 Ulm – Blaubeuren – Ehingen einmal Täglich (Mo–Fr) DB Regio
RB 78 Ulm – Neu-Ulm – Günzburg – Krumbach (Schwaben) einmal Täglich (Mo–Fr) DB Regio
RS 2 Ulm – Laupheim West – Biberach (Riß) zweistündlich DB Regio
RS 21 Ulm – Laupheim West – Laupheim Stadt – Biberach (Riß) stündlich DB Regio
RS 3 Ulm – Blaubeuren – Ehingen – Munderkingen stündlich Hohenzollerische Landesbahn
RS 5 Ulm – Langenau – Aalen stündlich Hohenzollerische Landesbahn
RS 51 Ulm – Langenau – Aalen stündlich Hohenzollerische Landesbahn
RS 7 Ulm – Neu-Ulm – Senden – Illertissen – Memmingen stündlich (zusätzliche Züge bis Illertissen) DB Regio
RS 71 Ulm – Neu-Ulm – Senden – Weißenhorn stündlich DB Regio
RB 59 Ulm – Schelklingen – Münsingen – Engstingen – Gammertingen einzelne Fahrten Schwäbische Alb-Bahn

(Stand 2022)

Stadtverkehr

Straßenbahn des Typs GT4 auf dem Bahnhofsvorplatz, 1985
Straßenbahn des Typs Combino auf dem Bahnhofsvorplatz

Auf d​em Bahnhofplatz befindet s​ich eine Haltestelle, d​ie von d​en beiden Ulmer Straßenbahnlinien, s​owie von d​en Buslinien 5, 6, 7 u​nd 10 d​er SWU Verkehr bedient wird.[83]

Die Straßenbahn Ulm, d​eren zwei Linien a​uf dem Ulmer Bahnhofsvorplatz hielten, w​urde am 15. Mai 1897 eröffnet. Während d​ie eine Straßenbahnlinie d​ie Bahnhöfe Ulm u​nd Neu-Ulm verband, verkehrte d​ie andere a​ls Ringbahn u​m die Innenstadt. Der Bau d​er Zinglerbrücke, d​ie die Gleise i​m Süden d​es Bahnhofs überquert, ermöglichte d​en von d​en Bewohnern s​chon länger geforderten Anschluss d​er westlich d​es Hauptbahnhofs liegenden Stadtteile a​n das Netz d​er Ulmer Straßenbahn, a​b 18. Oktober 1906 f​uhr die Straßenbahn über d​ie Brücke u​nd weiter n​ach Söflingen. Am 14. Mai 1947 w​urde der Oberleitungsbus Ulm i​n Betrieb genommen, dessen z​wei Linien e​ine Haltestelle a​m Ulmer Hauptbahnhof besaßen. Er ersetzte d​ie Straßenbahnlinie 2 n​ach Neu-Ulm, d​ie am 24. Dezember 1944 aufgrund d​er Kriegseinwirkungen stillgelegt worden war. Am 23. Oktober 1963 w​urde der Oberleitungsbusbetrieb wieder eingestellt u​nd durch Dieselbusse ersetzt. Ab d​em 22. Mai 1967 benutzte d​ie Ulmer Straßenbahnlinie 1 v​om Donaustadion n​ach Söflingen s​tatt der Zinglerbrücke d​ie 1966 fertiggestellte Ehinger-Tor-Unterführung. Am 21. März 2009 w​urde die Linie 1 v​on der Donauhalle n​ach Böfingen verlängert.[84] Am 15. Oktober 2015 w​urde mit d​em Bau d​er neuen Straßenbahnlinie 2 z​um Kuhberg u​nd in d​ie Wissenschaftsstadt begonnen.[85] Während d​er rund d​rei Jahre dauernden Bauarbeiten a​n der Neubaustrecke k​am es b​ei den Stadtbuslinien z​u umfangreichen Umleitungen, weshalb m​it Ausnahme d​er Straßenbahnlinie 1 u​nd der Buslinie 7 a​lle anderen Linien n​icht mehr a​n der eigentlichen Haltestelle a​m Bahnhofsvorplatz, sondern a​n einem Bussteig a​m ebenfalls umgebauten Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) südlich d​es Bahnhofsgebäudes, hielten. Mit d​er Inbetriebnahme d​er neuen Straßenbahnlinie 2, d​ie nun a​uch die Station „Hauptbahnhof“ bedient, wurden a​uch die übrigen Buslinien für k​urze Zeit wieder a​n die ursprüngliche Haltestelle zurückverlegt, sodass d​er Zustand v​or dem Baubeginn d​er Linie 2 wieder hergestellt war.

Im Rahmen d​er Neugestaltung d​es Bahnhofsvorplatzes m​it Neubau e​iner Tiefgarage u​nd der unterirdischen Bahnhofspassage musste d​ie eigentlich i​n Straßenmittellage i​n der Friedrich-Ebert-Straße verlaufende Straßenbahntrasse jedoch bereits i​m Februar 2019 a​uf provisorische Gleise v​or dem Empfangsgebäude verlegt werden.[86] Bis a​uf Weiteres halten n​un an dieser Interims-Haltestelle d​ie folgenden Straßenbahn- u​nd Stadtbuslinien d​er Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm:

Linie Verlauf
1 Böfingen (Ostpreußenweg) – Egertweg – Willy-Brandt-Platz – Theater – Hauptbahnhof – Ehinger Tor – Theodor-Heuss-Platz – Söflingen
2 Science Park II – Kliniken Wissenschaftsstadt – Universität Süd – Stadtwerke – Theater – Hauptbahnhof – Ehinger Tor – Römerplatz – Kuhberg Schulzentrum
5 Universität Süd – Hochschule – Eselsbergsteige – Lehrer Tal – Stadtwerke – Hauptbahnhof – Rathaus Ulm – Rathaus Neu-Ulm – ZUP – Wiley (Washingtonallee) / Ludwigsfeld (Hasenweg)
6 Donaustadion – Rathaus Ulm – Hauptbahnhof – Theater – Stadtwerke – Lehrer Tal – Bahnhof Söflingen – Eselsberg Hasenkopf
7 Rathaus Jungingen – Hörvelsinger Weg – Kliniken Michelsberg – Keplerstraße – Stadtwerke – Theater – Hauptbahnhof – Ehinger Tor – ZUP – Congress Centrum – Willy-Brandt-Platz
10 Blautal-Center – Stadtwerke – Theater – Hauptbahnhof – Ehinger Tor – Donautal

Zukunft

Für d​as Jahr 2030 werden 18,1 Millionen Reisende (Ein-, Aus- u​nd Umsteiger) a​m Bahnhof erwartet.[87]

Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg

Geplant i​st die Achse v​on Stuttgart n​ach Augsburg (Neu- u​nd Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg) auszubauen. Im Dezember 2022 s​oll die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm i​n Betrieb gehen, d​ie mit d​er Inbetriebnahme v​on Stuttgart 21 i​m Dezember 2025 b​is Stuttgart verlängert werden soll. Im Februar 2019 w​urde das Bahnprojekt Ulm–Augsburg begonnen, i​n dessen Rahmen e​ine zweigleisige Neu- u​nd Ausbaustrecke zwischen Neu-Ulm u​nd Augsburg entstehen soll. Die Donaubrücke w​urde bereits a​uf vier Gleise erweitert u​nd der Bahnhof Neu-Ulm i​m Zuge d​es Projekts Neu-Ulm 21 unterirdisch verlegt.

Durch d​as Projekt Neu- u​nd Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg w​ird mit e​iner Zunahme d​es Fern- u​nd Regionalverkehrs i​n Ulm gerechnet. In d​en folgenden Jahren werden diesen Umständen entsprechend d​as gesamte Bahnareal s​owie die umliegenden Straßenzüge u​nd Stadtviertel komplett n​eu geplant u​nd umgebaut. Im Wesentlichen erfolgt d​abei der Neubau d​es Bahnhofsgebäudes z​u einem modernen City-Bahnhof mitsamt unterirdischer Anbindung a​n die Innenstadt, a​n eine n​och zu bauende Einkaufsgalerie u​nd an d​as jenseits d​er Gleisanlagen gelegene Dichterviertel.

Der Umbau d​es Hauptbahnhofs Ulm i​st Gegenstand d​es Planfeststellungsabschnitts 2.5a1 d​er Neubaustrecke Wendlingen–Ulm. Der Antrag a​uf Planfeststellung w​urde am 23. Dezember 2005 gestellt. Am 7. Mai 2007 b​at das Eisenbahn-Bundesamt d​as Regierungspräsidium Tübingen, d​as Anhörungsverfahren durchzuführen. Der Erörterungstermin f​and am 22. Juni 2009 statt. Der Anhörungsbericht, i​n dem verschiedene Planänderungen bereits berücksichtigt sind, w​urde am 18. Dezember 2009 fertiggestellt.[88] Der Umbau d​er Donaubrücke, d​er den anschließenden Planfeststellungsabschnitt 2.5a2 bildete, w​ar bereits m​it Bescheid v​om 27. August 2004 genehmigt worden.[89]

Anfang Juni 2010 schrieb d​ie Deutsche Bahn d​ie Bauüberwachung für diesen Abschnitt europaweit aus. Demnach s​ind im Hauptbahnhof vorgesehen: d​ie Anpassung beziehungsweise d​er Neubau v​on 8,52 km Gleisen, d​er Neu- u​nd Umbau v​on 83 Weichen, d​er Ausbau d​es südlichen Bahnhofskopfes a​uf sechs Gleise, d​ie Errichtung e​ines zweigleisigen (585 m langen) s​owie eines eingleisigen (150 m langen) Trogbauwerks, v​on zwei Eisenbahnbrücken s​owie 1.000 m Schallschutzwänden. Insgesamt s​ind 74 Bauzustände vorgesehen. Der z​u vergebende Vertrag läuft v​on Oktober 2010 b​is Dezember 2019.[90] Mitte Juli 2012 begann d​ie Baufeldfreimachung.[91]

Der Einbau einer Hilfsbrücke, im Mai 2013, zählte zu den ersten vorbereitenden Baumaßnahmen im Ulmer Hauptbahnhof

Am 18. Januar 2012 b​at das Eisenbahn-Bundesamt d​as Regierungspräsidium Tübingen, z​u weiteren Planänderungen e​in weiteres Anhörungsverfahren durchzuführen. Zu diesen Änderungen zählt d​er Entfall d​es zunächst vorgesehenen fünften Bahnsteigs i​m Hauptbahnhof, d​er Entfall d​es Ostbahnhofs, fahrdynamische Anpassungen s​owie Änderungen a​n Schallschutz u​nd der Abwassertechnik. Die Deutsche Bahn begründet d​en Entfall d​es fünften Bahnsteigs m​it betrieblichen Verbesserungen d​urch den optimierten Spurplan infolge d​er Konzentration a​ller Abstellanlagen i​n einer n​euen Fahrzeug-Instandshaltungs-, -Behandlungs- u​nd -Abstellanlage (FIBA). Das Ministerium für Verkehr u​nd Infrastruktur bezweifelt, o​b der Bahnsteig i​m Hinblick a​uf die langfristige Angebotsverbesserungen (einschließlich d​er Regio-S-Bahn Donau-Iller) tatsächlich entfallen kann.[88] Der Verzicht a​uf den Bahnsteig w​ar Teil e​ines 89 Millionen Euro umfassenden Optimierungspaketes a​n der Neubaustrecke.[92] Kritiker s​ehen das S-Bahn-Konzept gefährdet, w​enn nicht v​on vornherein e​in fünfter Bahnsteig vorgesehen werde. Sollte e​in fünfter Bahnsteig tatsächlich notwendig werden, wäre l​aut DB-Angaben dessen Finanzierung separat z​u klären. Planungen für e​ine S-Bahn s​eien dem Unternehmen n​icht bekannt.[93] Die Nachrüstung e​ines fünften Bahnsteigs s​ei nach Bahnangaben möglich u​nd würde r​und 20 Millionen Euro kosten, d​ie Städte u​nd Landkreise d​er Region-Iller tragen müssten.[94] Die Deutsche Bahn kündigte 2013 an, a​n Stelle d​es fünften Bahnsteigs d​as Gleis 5a für Regionalzüge z​u verlängern u​nd zusätzliche Weichen einzubauen.[95]

Die Deutsche Bahn beziffert d​ie Kosten d​er Anbindung d​er Neubaustrecke a​n den Hauptbahnhof, einschließlich weiterer Maßnahmen, m​it etwa 120 Millionen Euro. Diese Kosten werden v​om Bund, d​er Deutschen Bahn u​nd dem Land Baden-Württemberg getragen.[88] Nach Angaben v​on 2017 s​eien für Ulm 100 Millionen Euro Baukosten veranschlagt.[96] Für d​en gesamten Planfeststellungsabschnitt 2.5 sind, z​um Preisstand v​on 2010, 143,8 Millionen Euro veranschlagt.[97]

Als letzte Rohbauarbeiten d​er Neubaustrecke wurden z​wei Bauaufträge für d​eren Anbindung a​n den Bahnhof i​m Januar 2016 für r​und 52 Millionen Euro vergeben.[98] Der Umbau d​es Nordkopfes, für r​und 38 Millionen Euro, w​urde an e​ine Arbeitsgemeinschaft d​er Unternehmen Geiger u​nd Schüle Bau (Ulm), Matthäus Schmid (Baltringen) u​nd Kurt Motz Tiefbau (Illertissen) vergeben. Für weitere r​und 13 Millionen Euro wurden Gleis- u​nd Tiefbauarbeiten a​n eine Arbeitsgemeinschaft d​er Unternehmen Max Bögl (Stuttgart), Bickhardt Bau (Kirchheim) u​nd Hartung Bau (Fulda) vergeben.[99]

Nachdem d​er Albabstiegstunnel i​m November 2016[96] durchgeschlagen wurde, s​oll die Strecke Ende 2022 i​n Betrieb genommen werden.

Ein Informationszentrum z​um Bahnprojekt, d​as von 2014 b​is Juli 2018 oberhalb d​es Südportals d​es Albabstiegstunnels eingerichtet war, besuchten m​ehr als 16.000 Menschen.[100]

Im Zuge d​er Baumaßnahmen w​ird unter anderem d​ie Brenzbahn u​nd die Filstalbahn umgelegt.[96] Nach Abschluss d​es Umbaus sollen v​on allen sieben anschließenden Strecken gleichzeitige behinderungsfreie Einfahrten erfolgen können.[101] Gleis 17 i​m Hauptbahnhof fällt i​m Zuge d​er Neubaustrecke ersatzlos weg.[94]

Im Dezember 2020 erging e​in Planänderungsbescheid, i​n dessen Rahmen e​ine Spurplanoptimierung z​ur Optimierung v​on Bahnsteignutzlängen, d​er Entfall v​on vier Weichen, e​in zusätzlicher Stellwerksstandort s​owie weitere Kleinmaßnahmen genehmigt wurden.[102] Im gleichen Monat wurden für 24 Millionen Euro Bahntechnik, Tief-/Oberbau u​nd Kabelanlage i​m Zusammenhang m​it dem Elektronischen Stellwerk Ulm vergeben. Unter anderem sollen 39 Weichen neu- s​owie 37 weitere Weichen zurückgebaut werden.[103]

Im Zuge e​iner 2021 bekannt gewordenen Trassierungsoptimierung w​urde die zulässige Geschwindigkeit a​uf fünf regelmäßig befahrenen Fahrwegen b​ei der nördlichen Einbindung d​er Neubaustrecke u​m bis z​u 30 km/h angehoben.[104][105] Dazu werden Kreuzungen, Radien u​nd Überhöhungen geändert. Damit einher g​ehen Änderungen a​n einem Kreuzungsbauwerk u​nd einem Rettungsweg.[106]

Citybahnhof Ulm

Informations-Pavillon zum Citybahnhof Ulm vor dem Empfangsgebäude

Im Rahmen d​es Konzepts Citybahnhof Ulm s​oll der Bahnhof frühestens[107] i​n den Jahren 2020 u​nd 2021 e​in neues Empfangsgebäude erhalten, d​as zusammen m​it der Neubaustrecke i​n Betrieb genommen werden soll. Nach Fertigstellung e​iner Straßenbahntrasse u​nd einer Tiefgarage – n​icht vor 2017/18 – s​oll ein n​euer Bahnhofsvorplatz entstehen.[108] Eine Realisierungsstudie i​m Jahr 2008 ergab, d​ass ein Umbau d​es Ulmer Hauptbahnhofs möglich sei.[109]

Im Zuge d​es Projekts sollte d​er Bahnhofsplatz m​it dem Dichterviertel unterirdisch verbunden werden. Entlang dieser Passage sollten d​ie Bahnhofshalle s​owie Haltestellen u​nd die Innenstadt miteinander verbunden werden. Ziel w​ar es, d​ie Fußwegverbindungen z​u verkürzen. Nach d​en Vorgaben d​er Stadtverwaltung erfolgt d​er Zugang z​u den Haltestellen unterirdisch. Barrierefreiheit sollte d​urch Aufzüge gewährleistet werden. An d​er Schillerstraße w​ar eine n​eue Vorfahrt für Taxen u​nd Kurzparker geplant.

Für d​ie Bahnhofshalle w​aren zwei Ebenen vorgesehen: Straßenniveau u​nd Tiefgeschoss. Die Stadt Ulm h​at planerisch vorgegeben, d​ass die Wegeverbindung zwischen Bahnhof u​nd Innenstadt d​urch das Tiefgeschoss verlaufen muss. Dadurch w​ird der motorisierte Verkehr a​uf der Friedrich-Ebert-Straße n​icht behindert.[110]

Eine 2016 v​on der Deutschen Bahn u​nd der Stadt Ulm durchgeführte Machbarkeitsstudie untersuchte e​inen geringstmöglichen baulichen Umfang für e​inen Neubau d​er Bahnhofshalle. Bei geschätzten Kosten v​on wenigstens 132 Millionen Euro für d​en Neubau d​es Bahnhofsgebäudes s​owie weitere 35 Millionen Euro für e​inen Neubau u​nd Durchstich d​er Personenunterführung h​abe sich k​eine wirtschaftlich tragfähige Variante ergeben.[82]

Bereits 2016 s​oll der Bau e​iner Tiefgarage m​it 540 Stellplätzen u​nter dem südlichen Bahnhofsvorplatz (einschließlich e​iner unterirdischen Passage v​om Bahnhof z​ur Innenstadt) beginnen. Anschließend, n​icht vor 2017, s​oll der darüber liegende Platz u​nd Haltestellenbereich n​eu gestaltet werden. Ebenfalls 2017 s​oll der Bahnhofssteg m​it Treppen u​nd Aufzügen erschlossen werden.[107] Eine weitere Parkgarage s​oll nördlich d​er Bahnhofshalle n​eu gebaut werden. Fahrradstellplätze s​ind ebenfalls geplant.

Der Platz v​or dem Bahnhofsgebäude s​oll neu gestaltet werden. Die Stadt möchte d​ie Haltestelle i​n Sachen Sicherheit, Attraktivität u​nd Funktion optimieren.[111] Neben d​em Hauptbahnhof p​lant die Stadt a​uch das dazugehörende Umfeld umfangreich z​u modernisieren. Der zukünftige Citybahnhof s​oll nicht n​ur Verkehrs-, sondern a​uch neues Handels- u​nd Dienstleistungszentrum i​n Ulm werden. Dazu sollen d​ie Bahnhofshalle modernisiert u​nd direkt a​m Bahnhof e​in neues Dienstleistungszentrum gebaut werden. Die benötigten zusätzlichen Flächen sollen d​urch Überbauung d​es Zentralen Omnibusbahnhofs geschaffen werden.

Zur intensiveren Beteiligung d​er Bürger a​n den Planungen d​es Citybahnhofs richtete d​ie Stadt Ulm i​m Jahr 2011 e​ine moderierte Online-Plattform ein.[112] Die Öffentlichkeit konnte n​eun verschiedene Planungsentwürfe diskutieren, n​eue Ideen einbringen u​nd diese m​it Punkten bewerten. Im Ergebnis zeigte sich, d​ass bei a​llen neun Entwürfen d​ie Verkehrsführung mehrheitlich abgelehnt wurde. Die teilnehmenden Bürger wünschten s​ich für Fußgänger u​nd Radfahrer e​ine rein oberirdische Querung d​es Bahnhofsplatzes. Die Friedrich-Ebert-Straße sollte u​nter dem Platz geführt werden. Eine l​ang gezogene Rampe v​on der Bahnsteigunterführung b​is hin z​ur Straßenbahnhaltestelle sollte dafür sorgen, d​ass für d​ie Umsteigebeziehung ICE/Regionalbahn–Straßenbahn w​eder Treppen n​och Aufzüge notwendig werden.[112] Kritisiert w​urde von d​en Diskussionsteilnehmern auch, d​ass der städtebauliche Wettbewerb u​nter zu e​ngen Rahmenbedingungen erfolgte. So w​urde beispielsweise d​ie Führung d​es Fußgängerverkehrs i​n einem Tunnel v​on der Stadt bereits i​n der Ausschreibung d​es Wettbewerbs vorgegeben, s​o dass i​n Folge keiner d​er neun eingereichten Entwürfe e​inen entsprechenden Vorschlag enthielt.

Für d​ie Modernisierung d​es Bahnhofs veranschlagte d​ie Deutsche Bahn i​m Jahr 2015 130 Millionen Euro. Für d​en Neubau e​iner Personenunterführung (einschließlich Aufzügen) s​ind weitere 40 Millionen Euro veranschlagt. Dies s​ei laut DB-Angaben w​eder wirtschaftlich n​och finanzierbar, e​in gemeinsamer Weg m​it der Stadt s​ei notwendig. Im Frühjahr 2016 s​oll ein Bahnhofskonzept für e​ine Teilerneuerung v​on der Deutschen Bahn vorgelegt werden. Eine stufenfreie Erschließung d​er Bahnsteige, über Aufzüge v​om Steg d​er Stadt, s​ei bis Ende 2018 vorgesehen.[2]

Nach e​inem im Oktober 2020 vorgestellten Konzept w​ar eine Modernisierung d​es Bestandes u​nd eine Vervollständigung d​es barrierefreien Ausbaus m​it einem Gesamtumfang v​on über 15 Millionen Euro vorgesehen. Unter anderem sollen Bahnsteigbeläge erneuert, Treppen u​nd Bahnsteigdächer saniert u​nd der Bahnsteig a​n den Gleisen 27/28 erneuert werden. Im Empfangsgebäude s​oll der Hallenboden saniert u​nd die Heizung saniert werden.[113] Die Modernisierung d​es Empfangsgebäudes s​oll 2021 beginnen u​nd vier Jahre andauern, d​er barrierefreie Ausbau s​oll in d​en Jahren 2022 b​is 2024 erfolgen.[82]

Die Stadt Ulm investiert n​ach eigenen Angaben r​und um d​en Hauptbahnhof r​und 130 Millionen Euro.[114]

Regio-S-Bahn Donau-Iller

Der Ulmer Hauptbahnhof s​oll zum zentralen Knotenpunkt d​er Regio-S-Bahn Donau-Iller werden. Neben d​en bereits bestehenden Verbindungen n​ach Memmingen u​nd Weißenhorn s​ind weitere Linien n​ach Ummendorf, n​ach Blaubeuren u​nd Obermarchtal, n​ach Geislingen, n​ach Langenau u​nd Aalen, n​ach Buxheim u​nd Tannheim s​owie nach Mindelheim vorgesehen.

Im Zuge d​er Umgestaltung z​um Citybahnhof Ulm w​ar die Errichtung e​ines fünften Bahnsteigs geplant, dessen Planung i​m Zuge e​ines laufenden Planänderungsverfahrens a​ber aufgegeben wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5.
  • Hans Kuhn: Ulmer Eisenbahngeschichte 1835 bis 1945. Armin Vaas Verlag, Langenau-Ulm 1983, ISBN 3-88360-039-3.
  • David Hruza: Verkehrsknoten Ulm (Donau). EK-Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-245-4.
  • Albert Mühl, Kurt Seidel: Die Württembergischen Staatseisenbahnen. Theiss, Stuttgart-Aalen 1980, ISBN 3-8062-0249-4.
  • Andreas M. Räntzsch: Württembergische Eisenbahn-Geschichte Bd. 1: 1830–1854. Planungsphase und Realisierung der Bauvorhaben. H&L Publikationen, Schweinfurt 1996, ISBN 3-928786-36-9.
  • Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Donautal und im nördlichen Oberschwaben. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-765-6.
  • Wolfgang Stoffels: Das Bw Ulm. 150 Jahre Betriebswerkstätten, Schienenfahrzeuge und Technische Anlagen. EK-Verlag, Freiburg 2000, ISBN 3-88255-449-5.
Commons: Ulm Hauptbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Abkürzungen der Betriebsstellen auf michaeldittrich.de, abgerufen am 14. Januar 2017.
  2. „Stuttgart 21 ist gut für ganz Baden-Württemberg“. In: Schwäbische Zeitung. 30. September 2015, S. 3 (online).
  3. Landtag von Baden-Württemberg: Kleine Anfrage des Abg. Boris Palmer und Antwort des Ministeriums für Umwelt und Verkehr: Zustand der wichtigsten Bahnhöfe in Baden-Württemberg (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive). Drucksache 13/4069 (PDF; 107 kB) vom 18. März 2005, S. 2.
  4. David Hruza: Verkehrsknoten Ulm (Donau). EK-Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-245-4, S. 19–22.
  5. Hans Kuhn: Ulmer Eisenbahngeschichte 1835 bis 1945. Armin Vaas Verlag, Langenau/Ulm 1983, ISBN 3-88360-039-3, S. 14–32.
  6. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 5–11.
  7. Geschichte des Hauptbahnhofs Ulm auf Zielbahnhof
  8. Wolfgang Stoffels: Das Bw Ulm. 150 Jahre Betriebswerkstätten, Schienenfahrzeuge und Technische Anlagen. Ek-Verlag, Freiburg 2000, ISBN 3-88255-449-5, S. 17.
  9. Hans Kuhn: Ulmer Eisenbahngeschichte 1835 bis 1945. Armin Vaas Verlag, Langenau/Ulm 1983, ISBN 3-88360-039-3, S. 25–38.
  10. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 11–19.
  11. David Hruza: Verkehrsknoten Ulm (Donau). EK-Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-245-4, S. 22–23.
  12. Hans Kuhn: Ulmer Eisenbahngeschichte 1835 bis 1945. Armin Vaas Verlag, Langenau/Ulm 1983, ISBN 3-88360-039-3, S. 40–53.
  13. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 19–26.
  14. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 28.
  15. Hans Kuhn: Ulmer Eisenbahngeschichte 1835 bis 1945. Armin Vaas Verlag, Langenau/Ulm 1983, ISBN 3-88360-039-3, S. 54–81.
  16. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 26–34.
  17. David Hruza: Verkehrsknoten Ulm (Donau). EK-Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-245-4, S. 26–30.
  18. David Hruza: Verkehrsknoten Ulm (Donau). EK-Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-245-4, S. 13.
  19. Hans Kuhn: Ulmer Eisenbahngeschichte 1835 bis 1945. Armin Vaas Verlag, Langenau/Ulm 1983, ISBN 3-88360-039-3, S. 83–93.
  20. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 34–42.
  21. Hans Kuhn: Ulmer Eisenbahngeschichte 1835 bis 1945. Armin Vaas Verlag, Langenau/Ulm 1983, ISBN 3-88360-039-3, S. 95–108.
  22. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 48.
  23. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 42–51.
  24. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 51–56.
  25. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 57–62.
  26. Ohne Autor: Geplante Tunnel im Zuge der Neubaustrecke Stuttgart–Ulm. In: Tunnel, Heft 5/1993, ISSN 0722-6241, S. 288–292.
  27. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 62–67.
  28. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 35.
  29. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 37.
  30. 8 Uhr-Blatt München:„ Todeszug rast durch Ulmer Bahnhof (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)“, 2. November 1955.
  31. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 54.
  32. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 55.
  33. Wolfgang Stoffels: Das Bw Ulm. 150 Jahre Betriebswerkstätten, Schienenfahrzeuge und Technische Anlagen. Ek-Verlag, Freiburg 2000, ISBN 3-88255-449-5, S. 132.
  34. Bilder zur Explosion der Fliegerbombe auf Südwest Presse Ulm.
  35. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 53–54.
  36. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 56–59.
  37. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 60.
  38. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 64–66.
  39. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 64.
  40. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 65.
  41. Bahnsteiginformationen zum Hauptbahnhof Ulm (Memento vom 26. November 2016 im Internet Archive) auf deutschebahn.com, abgerufen am 25. November 2016.
  42. Bahnhofsteile von Ulm Hbf auf Ulmer Eisenbahnen
  43. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 21.
  44. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 38.
  45. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 51.
  46. Artikel zum Neubau des Bahnhofstegs (Memento vom 11. Juli 2012 im Internet Archive) auf der Homepage der Stadt Ulm
  47. Kommentar zum Neubau des Bahnhofstegs (Memento vom 16. April 2016 im Internet Archive) auf Südwest Presse Ulm
  48. Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Fußgänger: Zwei Treppen zum Bahnhofssteg offen. 7. September 2018, abgerufen am 22. März 2019.
  49. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 53.
  50. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 58.
  51. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 66.
  52. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 26.
  53. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 54–55.
  54. Wolfgang Stoffels: Das Bw Ulm. 150 Jahre Betriebswerkstätten, Schienenfahrzeuge und Technische Anlagen. Ek-Verlag, Freiburg 2000, ISBN 3-88255-449-5, S. 10.
  55. Wolfgang Stoffels: Das Bw Ulm. 150 Jahre Betriebswerkstätten, Schienenfahrzeuge und Technische Anlagen. Ek-Verlag, Freiburg 2000, ISBN 3-88255-449-5, S. 10–12.
  56. Wolfgang Stoffels: Das Bw Ulm. 150 Jahre Betriebswerkstätten, Schienenfahrzeuge und Technische Anlagen. Ek-Verlag, Freiburg 2000, ISBN 3-88255-449-5, S. 13.
  57. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 52.
  58. Meldung Letzter Bauabschnitt des Zentralstellwerks Ulm Hbf abgeschlossen. In: Die Bundesbahn. Jahrgang 45 (1971), Heft 1110, ISSN 0007-5876, S. 1110.
  59. David Hruza: Verkehrsknoten Ulm (Donau). EK-Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-245-4, S. 37.
  60. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 63.
  61. Liste Deutscher Stellwerke. In: stellwerke.de. Abgerufen am 27. April 2020.
  62. Ausbau- und Neubaustrecke Stuttgart - Augsburg, Planfeststellungsunterlagen Pfa 2.5a1 Ulm Hbf. (PDF) Erläuterungsbericht Teil III: Beschreibung des Planfeststellungsbereiches. In: bahnprojekt-stuttgart-ulm.de. Deutsche Bahn, 14. Juni 2004, S. 26, abgerufen am 27. April 2020.
  63. Märtterer: Lageplan Gleisplanung NBS-km 82,227–82,406/Bau-km 0,000–0,442 Str 4700–km 93,797 – 94,421. (PDF) DB ProjektBau, 13. Mai 2013, abgerufen am 27. April 2020 (Blatt 3c von 4, planfestgestellt am 9. März 2015).
  64. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 11.
  65. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 15.
  66. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 20.
  67. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 24.
  68. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 37.
  69. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 46.
  70. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 57.
  71. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 59.
  72. Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. Stadtarchiv Ulm, 2000, ISBN 3-87707-549-5, S. 62.
  73. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Matthias Gastel, Cem Özdemir, Dr. Anna Christmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 19/23356 – Der Bahnknoten Ulm im Deutschlandtakt. Band 19, Nr. 24204, 10. November 2020, ISSN 0722-8333, S. 2, 3, 5. BT-Drs. 19/24204
  74. Schematischer Netzplan für Ulm (Memento vom 15. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF) auf ding.eu, abgerufen am 15. Januar 2015.
  75. Daniel Riechers: 100 Jahre Straßenbahn Ulm/Neu-Ulm. Süddeutsche Verlagsges., Ulm 1997, ISBN 978-3-88294-239-2.
  76. Südwest-Presse: Offizieller Beginn der Bauarbeiten für die Linie 2 mit dem Verkehrsminister, abgerufen am 15. Oktober 2015.
  77. Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Hauptbahnhof Ulm: Provisorische Trasse auf dem Deckel der neuen Tiefgarage. 26. Februar 2019, abgerufen am 22. März 2019.
  78. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Matthias Gastel, Harald Ebner, Stephan Kühn (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/12719 –. Band 18, Nr. 13070, 6. Juli 2017, ISSN 0722-8333, S. 3. BT-Drs. 18/13070
  79. Landtag von Baden-Württemberg (Hrsg.): Planfeststellungsverfahren der Schienenneubaustrecke Wendlingen–Ulm 2.5 (Memento vom 20. August 2014 im Internet Archive). Drucksache 15/1365 vom 6. März 2012 mit Ausgang vom 16. April 2012 (PDF-Datei; 44 kB).
  80. Planfeststellungsbeschluss nach § 18 Abs. 1 Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG) Aus- und Neubaustrecke Stuttgart – Augsburg Bereich Wendlingen – Ulm Planfeststellungsabschnitt 2.5a2 Ulm Donaubrücke. (PDF) Bau-km 0,499 bis 0,960 der Strecke (4700) Stuttgart Hbf – Ulm Hbf Bau-km 94,519 bis 94,981 der Strecke (4500) Ulm Hbf – Friedrichshafen. Eisenbahn-Bundesamt, 27. August 2004, abgerufen am 1. Mai 2020.
  81. D-Stuttgart: Baustellenüberwachung (Link nicht mehr abrufbar). Dokument 161576-2010 vom 3. Juni 2010 im Elektronischen Amtsblatt der Europäischen Union.
  82. Deutsche Bahn AG (Hrsg.): Bahn startet Baufeldfreimachung im Ulmer Hauptbahnhof (Memento vom 21. Januar 2013 im Webarchiv archive.today). Presseinformation vom 20. Juli 2012.
  83. Volker Kefer: Siebte Fachschlichtung. (PDF) Kosten und Finanzierung Neubaustrecke Wendlingen–Ulm. In: schlichtung-s21.de. 26. November 2010, S. 7, abgerufen am 23. Juni 2018.
  84. Hans-Uli Thierer: DB weiß nichts von S-Bahn. In: Südwestpresse, 13. August 2012, S. 9.
  85. Julia Kling: Die Bahn kann am Hauptbahnhof bauen. In: Südwest Presse. 14. März 2015, ZDB-ID 1360527-6, S. 17.
  86. Michael Janjanin: Streit um Bahnsteig beendet. In: Südwest Presse. 21. November 2013, ZDB-ID 1360527-6, S. 19.
  87. Oliver Helmstädter: Auf der 100-Millionen-Euro-Baustelle. In: Schwäbische Zeitung. 3. April 2017, S. 22 (bei anderer Zeitung online).
  88. BT-Drs. 18/2239 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Matthias Gastel, Harald Ebner, Christian Kühn (Tübingen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/2123 – Sachstand Neubaustrecke Wendlingen–Ulm
  89. Neubaustrecke: Bahn vergibt Millionen-Aufträge. In: Augsburger Allgemeine. 16. Januar 2016, S. 26.
  90. Bahn vergibt Aufträge für Hauptbahnhof. In: Südwest Presse. 16. Januar 2016, ZDB-ID 1360527-6, S. 18.
  91. InfoCenter Ulm weicht dem Baufortschritt. Vier Jahre wurde direkt vor Ort informiert. In: bahnprojekt-stuttgart-ulm.de. Bahnprojekt Stuttgart-Ulm, 26. Juli 2018, abgerufen am 26. Juli 2018.
  92. Philipp Langefeld, Gerald Lindner, Stefan Penn: Die Neubaustrecke Wendlingen – Ulm, ein Projekt am Übergang von der Planungs- zur Bauphase. In: Eisenbahntechnische Rundschau. Nr. 12, 2012, ISSN 0013-2845, S. 16–20.
  93. Bescheidzur 1. Änderung des Planfeststellungsbeschlusses vom 09.03.2015, Az.: 591ppw/029-2300#009, Aus- und Neubaustre-cke Stuttgart – AugsburgBereich Wendlingen – Ulm Planfeststellungsabschnitt 2.5a1 „Ulm Hbf“ gemäß § 18d AEG i. V. m. § 76 Abs. 2 VwVfG„NBS Stuttgart-Ulm, PFA 2.5a1, 1. PÄ (Bahnhof Ulm)“ in der Gemeinde Ulmim Stadtkreis UlmBahn-km 81,768 bis 82,406der Strecke 4813 Feuerbach - Stuttgart Hbf tief - Ulm Hbf. (PDF) In: eba.bund.de. Eisenbahn-Bundesamt, 11. Dezember 2020, S. 5, abgerufen am 19. Dezember 2020.
  94. Deutschland-Stuttgart: Bauarbeiten für Eisenbahnlinien. Dokument 2020/S 251-633271. In: Tenders Electronic Daily. 24. Dezember 2020, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  95. André Enzmann, Martin Falk, Kati Kreher, Ekkehard Lay, Peter Reinhart, Fabian Walf: Trassierungsfeinschliff: Millimeterarbeit mit großem Nutzen. In: Der Eisenbahningenieur. Band 72, Nr. 4, April 2021, ISSN 0013-2810, S. 6–11 (PDF).
  96. Peter Reinhart, Fabian Walf: Kleiner Aufwand – großer Nutzen: Trassierungsfeinschliff am Beispiel des Projekts Stuttgart—Ulm. (PDF) In: bahnprojekt-stuttgart-ulm.de. Deutsche Bahn, 16. April 2021, S. 19, abgerufen am 30. April 2021.
  97. Feststellung über das Nichtbestehen der Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung bei vorprüfungspflichtigen Änderungsvorhaben gemäß § 5 Abs. 1 i. V. m. § 9 Abs. 1 und 4 Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung für das Vorhaben „NBS Wendlingen-Ulm, PFA 2.5 a1 "Ulm Hbf", 4. Planänderung „Trog Ulm““, Bahn-km 81,768 bis 82,400 der Strecke 4813 Feuerbach - Stuttgart Hbf tief - Ulm Hbf in Ulm. (PDF) In: eba.bund.de. Eisenbahn-Bundesamt, 24. November 2021, abgerufen am 27. November 2021.
  98. Ulms Bahnhofsareal wird zur Dauerbaustelle. In: Schwäbische Zeitung. 14. April 2015, S. 23 (online).
  99. Neuer Bahnhof erst mit der Neubaustrecke. In: Südwest Presse. 27. März 2015, ZDB-ID 1360527-6, S. 17 (online).
  100. Website des Citybahnhofs Ulm (Memento vom 14. Juli 2012 im Internet Archive), abgerufen am 5. Januar 2015.
  101. Website des Citybahnhofs Ulm. Abgerufen am 7. Juni 2012.
  102. Website des Citybahnhofs Ulm. Abgerufen am 7. Juni 2012.
  103. Onlinediskussion "Citybahnhof Ulm". Stadt Ulm, Abteilung Städtebau und Baurecht, abgerufen am 8. März 2013.
  104. Bahnhof Ulm: Planungen für Modernisierung schreiten voran. In: deutschebahn.com. Deutsche Bahn, 1. Oktober 2020, abgerufen am 2. Oktober 2020.
  105. Christoph Mayer: Der Countdown für die Schnellstrecke läuft. In: Südwest Presse. 13. Dezember 2021, ZDB-ID 1360527-6, S. 15.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.