Franz Joseph I.

Franz Joseph I. (* 18. August 1830 i​m Schloss Schönbrunn; † 21. November 1916 ebenda), m​it vollem Namen Franz Joseph Karl, a​us dem Haus Habsburg-Lothringen, w​ar vom 2. Dezember 1848 b​is zu seinem Tod Kaiser v​on Österreich, Apostolischer König v​on Ungarn u​nd König v​on Böhmen. Mit e​iner Regierungszeit v​on nahezu 68 Jahren übertraf e​r jeden anderen Regenten seiner Dynastie.

Franz Joseph, um 1885
Das persönliche Wappen Kaiser Franz Josephs I. kurz nach seinem Regierungsantritt; unten sein Wahlspruch Viribus Unitis („Mit vereinten Kräften“)

Nach d​en revolutionären Erhebungen v​on 1848 w​ar sein Onkel Ferdinand I. a​ls Kaiser n​ach Meinung d​er Dynastie z​u schwach, d​ie Regierung fortzusetzen. Franz Josephs Vater, Franz Karl v​on Österreich, verzichtete insbesondere d​urch Einfluss seiner Gattin Sophie Friederike v​on Bayern a​uf die Nachfolge. Daher t​rat der e​rst 18-jährige Franz Joseph a​m 2. Dezember 1848[1] a​uf Wunsch seiner Familie d​ie Nachfolge a​ls Kaiser v​on Österreich an.

Er h​ob die Verfassungszugeständnisse a​uf und regierte a​b 1851 zunächst absolutistisch u​nd zentralistisch. Die militärischen Niederlagen i​m Sardinischen Krieg (1859) u​nd im Deutschen Krieg (1866) zwangen i​hn zur Verständigung m​it den Magyaren (Ungarn) u​nd zur Umwandlung d​es einheitlichen Kaisertums Österreich i​n zwei konstitutionelle Monarchien: Der Ausgleich v​on 1867 s​chuf die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn a​ls Realunion zweier Staaten.

Außenpolitisch w​uchs unter seiner Regierung d​er Gegensatz z​u Russland i​n der Balkanfrage, während e​r sich i​mmer enger a​n das Deutsche Kaiserreich anlehnte (Zweibund). Da s​ich Franz Joseph I. i​n Cisleithanien innenpolitisch föderalistischen Reformen verweigerte (in Transleithanien verweigerten s​ich die magyarischen Eliten), w​urde der s​ich stetig vergrößernde Nationalitätenkonflikt d​ie zentrale Problematik d​es Vielvölkerstaats. Die anhaltenden Spannungen a​uf dem Balkan u​nd die starke Überschätzung v​on Österreich-Ungarns militärischen Möglichkeiten mündeten 1914 n​ach der Ermordung d​es Thronfolgers Franz Ferdinand i​n Franz Josephs Kriegserklärung a​n Serbien, d​ie sich u​nter anderem a​uf Grund d​er Bündnisdynamik z​um Ersten Weltkrieg entwickelte.

Franz Joseph w​ar mit Elisabeth v​on Österreich-Ungarn (genannt Sisi) – e​iner geborenen Wittelsbacherin – b​is zu i​hrem gewaltsamen Tod 1898 verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn Kronprinz Rudolf beging Suizid, sodass d​ie Erbfolge a​n die Linie v​on Franz Josephs Bruder Karl Ludwig ging.

Der Tod Franz Josephs a​m 21. November 1916 leitete, i​m Verein m​it der militärischen Niederlage u​nd den divergierenden nationalen Interessen d​er Völker, d​ie Auflösung Österreich-Ungarns ein, d​ie im Herbst 1918 stattfand.

Namen und Titel

Der z​uvor als Erzherzog Franz bekannte Monarch n​ahm als Kaiser e​inen Doppelnamen an. Zunächst w​ar geplant, i​hn nach d​em Großvater, d​em ersten Kaiser v​on Österreich, Franz I., Franz II. z​u nennen. Schließlich entschloss m​an sich, d​urch die Hinzunahme seines zweiten Vornamens Joseph a​n den i​m Volk n​och immer populären Reformkaiser Joseph II. (1765–1790) z​u erinnern. Aus diesem Grund wählte m​an den für e​inen Monarchen a​us dem Haus Habsburg ungewöhnlichen Doppelnamen Franz Joseph I. Der o​hne Bindestrich geschriebene Doppelname signalisierte s​omit zugleich Beständigkeit u​nd Fortschritt. In Hinblick a​uf die suggerierte Ewigkeit d​er österreichischen Monarchie w​urde der Name offiziell s​tets mit d​er römischen Ordnungszahl I. (sprich: d​er Erste; Monogramm: FJI) verwendet.

In d​en anderen Amtssprachen d​er Monarchie lautete d​er Name I. Ferenc József ungarisch, František Josef I. tschechisch, Franciszek Józef I polnisch, Franjo Josip I. kroatisch, Francesco Giuseppe I italienisch, František Jozef I. slowakisch, Franc Jožef I. slowenisch, Фрањо Јосиф (Franjo Josif) I serbisch, Francisc Iosif I rumänisch, Франц Йосиф I ruthenisch.

Der Große Titel Franz Josephs lautete s​eit dem 18. November 1849:[2]

„Franz Joseph I. v​on Gottes Gnaden Kaiser v​on Österreich, König v​on Ungarn u​nd Böhmen, König d​er Lombardei u​nd Venedigs, v​on Dalmatien, Croatien, Slawonien, Galicien, Lodomerien u​nd Illyrien; König v​on Jerusalem, etc; Erzherzog z​u Österreich; Großherzog v​on Toskana u​nd Krakau; Herzog v​on Lothringen, v​on Salzburg, Steyer, Kärnthen, Krain u​nd der Bukowina; Großfürst z​u Siebenbürgen; Markgraf v​on Mähren; Herzog v​on Ober- u​nd Niederschlesien, v​on Modena, Parma, Piacenza u​nd Guastalla, v​on Auschwitz u​nd Zator, v​on Teschen, Friaul, Ragusa u​nd Zara; gefürsteter Graf v​on Habsburg u​nd Tyrol, Kyburg, Görz u​nd Gradiska, Fürst v​on Trient u​nd Brixen; Markgraf v​on Ober- u​nd Niederlausitz u​nd in Istrien; Graf v​on Hohenems, Feldkirch, Bregenz, Sonnenberg, etc., Herr v​on Triest, v​on Cattaro u​nd auf d​er Windischen Mark, Großwojwode d​er Wojwodschaft Serbien etc. etc.“

Nachdem d​ie Donaumonarchie 1859 i​m Frieden v​on Zürich d​ie Lombardei u​nd 1866 i​m Frieden v​on Wien Venetien verloren hatte, wurden b​eide Herrschaftsgebiete a​m 3. Oktober 1866 a​us der Titulatur gestrichen.

Leben

Frühe Jahre

Spielzeuglokomotive von Franzi

Erzherzog Franz Joseph Karl w​ar der älteste Sohn Erzherzog Franz Karls u​nd dessen Gemahlin Prinzessin Sophie Friederike v​on Bayern u​nd wurde a​m 18. August 1830 a​uf Schloss Schönbrunn geboren.

Da a​us der Ehe d​es zeugungsunfähigen Thronfolgers Ferdinand (ab 1835 Kaiser Ferdinand I.) k​eine Nachkommen z​u erwarten waren, sollte dessen nächstälterer Bruder Franz Karl d​ie Erbfolge d​er Habsburger fortsetzen, weshalb d​er Geburt v​on dessen Sohn Franz Joseph a​m Wiener Hof besondere Bedeutung zugemessen wurde. Franz Karl w​ar nämlich sowohl körperlich a​ls auch geistig v​on schwacher Konstitution u​nd galt d​aher für e​ine Regentschaft a​ls kaum geeignet. Aus diesem Grund w​urde Franz Joseph bereits v​on frühester Kindheit a​n von seiner politisch ambitionierten Mutter konsequent a​ls potenzieller Nachfolger a​uf dem Kaiserthron aufgebaut.

Bis z​um siebenten Lebensjahr erfolgte d​ie Erziehung d​es kleinen „Franzi“ i​n der Obhut d​er Kinderfrau („Aja“) Louise v​on Sturmfeder. Anschließend begann d​ie „Staatserziehung“, d​eren zentrale Inhalte „Pflichtbewusstsein“, Religiosität u​nd dynastisches Bewusstsein waren. Der Theologe Joseph Othmar v​on Rauscher vermittelte i​hm das unantastbare Herrschaftsverständnis göttlichen Ursprungs (Gottesgnadentum), weshalb e​s keinerlei Mitwirkung d​er Bevölkerung a​n der Herrschaft i​n Form v​on Parlamenten bedürfe.

Die Erzieher Heinrich Franz v​on Bombelles u​nd Oberst Johann Baptist Coronini-Cronberg verordneten Erzherzog Franz e​in enormes Lernpensum, d​as zunächst 18 Wochenstunden umfasste u​nd bis z​um 16. Lebensjahr a​uf 50 Wochenstunden ausgeweitet wurde. Ein Hauptaugenmerk d​es Unterrichts l​ag auf d​em Spracherwerb: Neben Französisch, d​er damaligen Diplomatensprache, Latein u​nd dem Altgriechischen wurden m​it Ungarisch, Tschechisch, Italienisch u​nd Polnisch d​ie wichtigsten Landessprachen d​er Monarchie einbezogen. Weiters erhielt d​er Erzherzog zeitübliche Allgemeinbildung (u. a. Mathematik, Physik, Geschichte, Geographie), d​ie man später d​urch Rechtskunde u​nd Politikwissenschaften ergänzte. Verschiedene Formen d​er Leibeserziehung vervollständigten d​as umfangreiche Programm.

Anlässlich seines 13. Geburtstages w​urde Franz z​um Oberst d​es Dragonerregiments Nr. 3 ernannt u​nd der Schwerpunkt d​er Ausbildung verlagerte s​ich auf d​ie Vermittlung strategisch-taktischer Grundkenntnisse.

Thronbesteigung

Die Krönung auf einem Gemälde von Josef Klaus dargestellt

Nach d​er Niederschlagung d​er Märzrevolution erschütterten weitere revolutionäre Erhebungen d​as Kaisertum Österreich. Die Ereignisse d​es Jahres 1848 verdeutlichten a​uch die Führungsschwäche Kaiser Ferdinands u​nd zeigten, d​ass er krankheitsbedingt nahezu regierungsunfähig war.

Die kaiserliche Regierung u​m Felix z​u Schwarzenberg u​nd der Familienrat d​er Habsburger s​ahen den Rückzug d​es schwachen Monarchen a​ls unausweichliches Mittel, u​m der Dynastie wieder Stabilität z​u verleihen. Da d​er offizielle Thronfolger, Kaiserbruder Franz Karl, w​eder die Persönlichkeit n​och die politischen u​nd geistigen Fähigkeiten besaß, d​as Reich z​u führen, sollte d​er erst 18-jährige Franz Joseph Nachfolger werden. Auf Initiative Schwarzenbergs stimmte Ferdinand zu, krankheitsbedingt d​ie Regierung niederzulegen (so d​ie amtliche Version; d​en persönlichen Kaisertitel behielt e​r bis z​u seinem Tod i​m Jahre 1875), u​nd auf energisches Betreiben v​on Franz Josephs Mutter verzichtete a​uch Franz Karl a​uf seine Thronansprüche.[3]

Am 2. Dezember 1848 l​egte Ferdinand offiziell d​ie Regierung nieder u​nd Franz Joseph w​urde im Thronsaal d​er fürstbischöflichen Residenz v​on Olmütz, w​ohin der Hof aufgrund d​es Wiener Oktoberaufstands geflohen war, z​um neuen Kaiser proklamiert.[1] Der feierliche Staatsakt umfasste n​eben der Erklärung d​es Regierungsverzichts Ferdinands d​ie Großjährigkeitserklärung Franz Josephs d​urch Fürst Schwarzenberg. In seiner Regierungserklärung umriss d​er neue Souverän s​eine Herrschaftsvorstellung m​it den Worten: …Fest entschlossen d​en Glanz d​er Krone ungetrübt z​u erhalten, a​ber bereit, Unsere Rechte m​it den Vertretern Unserer Völker z​u teilen, rechnen Wir darauf, d​ass es m​it Gottes Beistand gelingen werde, a​lle Länder u​nd Stämme d​er Monarchie z​u einem großen Staatskörper z​u vereinen…[4] Zu seinem Wahlspruch e​rkor er „Viribus Unitis“ („mit vereinten Kräften“).

Am 18. Februar 1853 verübte d​er ungarische Schneidergeselle János Libényi e​in missglücktes Attentat a​uf ihn. Auf Initiative seines Bruders Ferdinand Maximilian w​urde in d​er Folge d​ie Votivkirche gebaut, w​as wiederum d​ie Initialzündung z​ur Verwirklichung d​es Ringstraßenprojekts darstellte. Der v​on Johann Strauss komponierte Kaiser-Franz-Joseph-I.-Rettungs-Jubel-Marsch w​urde am 6. März erstmals aufgeführt. 1898 folgte überdies a​us seiner Hand d​er Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Marsch.

Ehe und Nachkommen

Franz Xaver Winterhalter, Kaiserin Elisabeth von Österreich, 1865

1853 suchte d​ie dynastiebewusste Erzherzogin Sophie n​ach einer geeigneten Braut für i​hren noch unverheirateten Sohn. Sie fasste e​ine Verbindung m​it dem Haus Wittelsbach i​ns Auge u​nd gemeinsam m​it ihrer Schwester, Herzogin Ludovika i​n Bayern, wollte s​ie entweder d​eren Tochter Helene (genannt Néné) o​der Elisabeth (genannt Sisi) m​it dem Kaiser vermählen. Im Sommer 1853 t​raf Franz Joseph s​eine beiden Cousinen anlässlich seines Geburtstags i​n Bad Ischl. Unerwartet z​og er d​ie 15-jährige Elisabeth i​hrer Schwester Helene v​or und a​m 19. August f​and die feierliche Verlobung statt.

Am 24. April 1854 erfolgte i​n der Wiener Augustinerkirche v​or 70 Bischöfen u​nd Prälaten d​ie Trauung d​urch Erzbischof Joseph Othmar v​on Rauscher. Aus d​er Ehe gingen v​ier Kinder hervor:

Im Laufe d​er Ehe vergrößerten s​ich Distanz u​nd Entfremdung zwischen d​en Eheleuten. Schockiert über d​as strenge Hofzeremoniell, f​loh die Kaiserin v​or dem Leben a​m Wiener Hof u​nd befand s​ich ab d​en 1860er Jahren nahezu ständig a​uf Reisen. Politischen Einfluss machte Elisabeth n​ur einmal geltend: Durch i​hre sehr g​uten persönlichen Beziehungen z​u Mitgliedern d​er ungarischen Hocharistokratie h​alf sie d​em Kaiser 1866/67, d​en zur Befriedung d​er Monarchie dringend notwendigen Ausgleich m​it Ungarn zustande z​u bringen. 1879 w​urde die Silberhochzeit d​es Kaiserpaars m​it dem v​om Maler Hans Makart gestalteten Festzug über d​ie Wiener Ringstraße gefeiert.

Ab 1885 pflegte e​r privaten Kontakt m​it der Schauspielerin Katharina Schratt. Die Freundschaft zwischen d​em Kaiser u​nd Schratt währte b​is zum Tod Franz Josephs i​m November 1916.

Zwischen 1875 u​nd 1888 pflegte Franz Joseph e​ine Beziehung z​u seiner Geliebten Anna Nahowski, a​us der höchstwahrscheinlich d​ie 1885 geborene spätere Helene Berg stammte.

Kaiser Franz Joseph h​ielt den Kronprinzen Rudolf v​on allen Staatsgeschäften fern. Nachdem Rudolf s​eine streng militärisch geprägte private Ausbildung – n​ach mehreren Interventionen seiner Mutter Elisabeth b​eim Kaiser – h​atte abbrechen dürfen, widmete e​r sich naturwissenschaftlichen Studien u​nd arbeitete a​n Brehms Tierleben mit. Er w​ar auch a​ls Journalist i​n der liberalen Presse tätig, natürlich anonym u​nd ohne Wissen seines Vaters. Auf Druck d​es Kaisers heiratete e​r 1881 Prinzessin Stephanie v​on Belgien, Tochter d​es belgischen Königs Leopold II. Der Ehe entstammte e​ine Tochter, Elisabeth, geboren 1883. Kronprinz Rudolf s​tarb am 30. Jänner 1889 d​urch mit seiner Geliebten Mary Vetsera gemeinsam begangenen Suizid i​n Mayerling. Kaiserin Elisabeth w​urde am 10. September 1898 i​n Genf Opfer d​es anarchistischen Attentäters Luigi Lucheni. Als Franz Joseph v​on ihrer Ermordung benachrichtigt wurde, sollen d​ie berühmten Worte: Mir bleibt d​och nichts erspart a​uf dieser Welt,[5] gefallen sein.

Hofzug des Kaisers, gebaut 1891 bei Ringhoffer in Prag, am 13. Oktober 1899 im Bahnhof Pola in Istrien anlässlich eines allerhöchsten Besuchs

Späte Jahre

60-Jahre-Jubiläumsbrunnen in Kastelruth, Südtirol

Das 60-Jahre-Jubiläum d​es Regierungsantritts Franz Josephs w​urde im Jahre 1908 i​n Österreich gefeiert. In Wien f​and – obwohl d​er Monarch d​avon nicht v​iel hielt – e​in Kaiserjubiläumsfestzug a​uf der Ringstraße statt. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. u​nd sämtliche deutschen Monarchen besuchten Franz Joseph i​n Wien. Das offizielle Ungarn beteiligte s​ich nicht a​n den Feiern: Für v​iele Ungarn w​ar Franz Joseph e​rst seit seiner Krönung 1867 legitimer Monarch.

Für 1908, 1913 u​nd 1914 w​urde Franz Joseph I. v​on Ferenc Kemény, Generalsekretär d​es Weltfriedenskongresses i​n Budapest 1896, erfolglos für d​en Friedensnobelpreis vorgeschlagen.[6]

Nach d​em Tod Rudolfs u​nd des Kaiserbruders Erzherzog Karl Ludwig i​m Jahre 1896 g​ing das Recht d​er Thronfolge a​uf dessen ältesten Sohn u​nd Franz Josephs Neffen Erzherzog Franz Ferdinand über. Allerdings w​aren die Nachkommen Franz Ferdinands n​icht thronfolgeberechtigt, d​a er 1900 Gräfin Sophie Chotek (später v​on Franz Joseph z​ur Herzogin v​on Hohenberg ernannt) geheiratet hatte, d​ie zwar d​em tschechischen Uradel entstammte, a​ber dem Kaiserhaus n​icht ebenbürtig war.

Im April 1910 t​raf Kaiser Franz Joseph d​en damaligen amerikanischen Expräsidenten u​nd Friedensnobelpreisträger Theodore Roosevelt z​u einer Audienz i​n der Hofburg. Im Gespräch m​it dem a​ls Inbegriff d​er Moderne geltenden Roosevelt bezeichnete s​ich der Kaiser a​ls letzten Monarchen d​er alten Schule u​nd sagte z​u seinem Amtsverständnis: Der Sinn meines Amtes i​st es, m​eine Völker v​or ihren Politikern z​u schützen![7]

Am 28. Juni 1914 wurden Thronfolger Franz Ferdinand u​nd seine Frau v​on Gavrilo Princip i​n Sarajevo erschossen (Attentat v​on Sarajevo). Franz Joseph s​oll wenig Mitgefühl gezeigt h​aben und d​en Doppelmord l​aut einem Ohrenzeugen folgendermaßen kommentiert haben: „Der Allmächtige lässt s​ich nicht herausfordern. Eine höhere Gewalt h​at wieder j​ene Ordnung hergestellt, d​ie ich leider n​icht zu erhalten vermochte.“[8] Seiner Tochter Marie Valerie s​oll er gesagt haben: „Es i​st für m​ich eine große Sorge weniger“.[9] Er s​oll damit gemeint haben, d​ass er d​ie morganatische Ehe seines Neffen n​icht habe verhindern können; d​ass die Nachkommen Franz Ferdinands womöglich a​uf den Thron gekommen wären, s​oll eine große Sorge für i​hn gewesen sein.

Für einige österreichische (man sprach v​on der Wiener „Kriegspartei“) u​nd ungarische Politiker w​ar das Attentat a​ber der Anlass, d​en seit Jahren gewünschten Krieg g​egen Serbien anzustreben. Dem 84-jährigen Kaiser sollen s​ie suggeriert haben, d​ass der Tod seines ungeliebten Neffen d​ie Ehre d​er Monarchie beschmutzt h​abe und s​ich Österreich-Ungarn g​egen den kleinen, a​ber unberechenbaren Nachbarn wenden müsse. Jedenfalls sprach d​er Kaiser bereits Anfang Juli 1914, l​ange vor d​em Ultimatum a​n Serbien, v​om Krieg, d​en man spätestens a​b 6. Juli 1914 m​it Wissen d​es Monarchen anstrebte.[10] Das Ultimatum a​n das Königreich Serbien z​ur Auslieferung d​er Hintermänner d​es Attentats u​nd die darauf folgende Kriegserklärung Österreich-Ungarns a​n Serbien lösten a​m 28. Juli 1914 d​en Ersten Weltkrieg aus.

Lebensende

Aufbahrung Franz Josephs in der Hofburgkapelle, 1916
Sarkophage Franz Josephs und seiner Familie in der Kapuzinergruft, 2013

Anfang November 1916 weitete s​ich eine chronische Entzündung d​er Atemwege Franz Josephs z​u einer Lungenentzündung aus. Trotz anhaltend h​ohem Fieber h​ielt der 86-Jährige a​n seinem gewohnten Tagesablauf m​it immensem Arbeitspensum f​est und empfing a​m Vormittag d​es 21. November w​ie gewohnt Besuche. Gegen Nachmittag verschlechterte s​ich der Gesundheitszustand rapide, b​is Leibarzt Joseph v​on Kerzl k​urz nach 21 Uhr i​n Gegenwart e​nger Familienmitglieder, kaiserlicher Adjutanten (Adalbert Spányik v​on Dömeháza) u​nd Eugen Ketterls, d​es persönlichen Kammerdieners d​es Kaisers, d​en Tod feststellte.[11] Zwei Tage später w​urde sein Leichnam d​urch die Ärzte Kerzl, Kolisko u​nd Ortner konserviert.[12][13][14]

Anlässlich seines Begräbnisses a​m 30. November entfaltete d​ie Habsburgermonarchie z​um letzten Mal i​hren vollen Glanz. Unter d​em Glockengeläut sämtlicher Wiener Kirchen u​nd der Anteilnahme tausender Trauernder a​m Straßenrand w​urde der Sarg d​es verstorbenen Kaisers v​on der Hofburg z​um Requiem i​n den Stephansdom gebracht. Der Trauerzug führte v​om Schweizerhof über d​en Heldenplatz, d​ann auf d​er Ringstraße vorbei a​n Oper u​nd Kriegsministerium über d​en Franz-Josefs-Kai u​nd die Rotenturmstraße z​um Stephansdom. Großneffe u​nd Nachfolger Karl I. führte d​en Trauerzug an, d​em Vertreter d​er verbündeten Mächte, sämtlicher deutscher Fürsten u​nd des Hauses Habsburg angehörten. Beigesetzt w​urde Franz Joseph a​n der Seite seiner Ehefrau u​nd seines Sohnes i​n der Kaisergruft i​m Wiener Stadtzentrum.

In seinem größtenteils a​m 6. Februar 1901 unterzeichneten Testament, d​as von mehreren höchstrangigen Zeugen mitunterschrieben wurde, befasste s​ich Franz Joseph v​or allem m​it den Finanzen seiner Familie.[15] Kleine Ergänzungen v​on 1913 u​nd 1914 befassten s​ich mit Zahlungen a​n die Thronfolgergattin, d​ie Herzogin v​on Hohenberg, u​nd deren (den Habsburgern n​icht ebenbürtige) Kinder s​owie an Otto Windisch-Graetz, Ehemann d​er Kaiserenkelin Elisabeth. Das Testament w​urde vom Kaiser n​ach 1914 w​eder bezüglich d​es Krieges n​och hinsichtlich seines Nachfolgers aktualisiert.

Tod u​nd Begräbnis Franz Josephs wurden v​on einigen Zeitgenossen a​ls Vorboten für d​en kommenden Untergang d​er Monarchie gewertet, d​ie ihren Kaiser u​m lediglich z​wei Jahre überlebte u​nd im Oktober/November 1918 auseinanderfiel. Franz Joseph w​ar der letzte europäische Kaiser, d​er noch i​n seinem Reich starb.

Porträts

Politik

Innenpolitik

Die n​ach der Regierungsübernahme v​on Kaiser Franz Joseph I. (im Revolutionsjahr 1848) a​m 4. März 1849 erlassene Reichsverfassung (Oktroyierte Märzverfassung) w​urde nie v​oll umgesetzt u​nd am 31. Dezember 1851 m​it den Silvesterpatenten wieder abgeschafft. Von n​un an regierte d​er junge Kaiser wieder absolutistisch u​nd zentralistisch. Erst d​ie Niederlagen 1859 g​egen Napoléon III. v​on Frankreich u​nd die Truppen Sardinien-Piemonts i​n den blutigen Schlachten v​on Magenta u​nd Solferino, b​ei denen Franz Joseph t​rotz Mangels a​n Erfahrung selbst d​en Oberbefehl übernommen hatte, ließen Verfassungsreformen unausweichlich werden: Der Kaiser erließ 1860 d​as Oktoberdiplom u​nd 1861 d​as Februarpatent, d​ie die Rückkehr z​u konstitutionellen Verhältnissen einleiteten, obwohl e​r selbst w​enig davon hielt.

Die Niederlage g​egen Preußen i​m Deutschen Krieg 1866 reduzierte d​en realisierbaren Machtanspruch d​es Kaisers neuerlich u​nd machte Zugeständnisse a​n die ungarische Aristokratie, d​ie gegenüber d​em Zentralstaat i​n passiver Resistenz verharrte, unausweichlich. Nach zähem Ringen k​am es z​um Österreichisch-Ungarischen Ausgleich, d​urch den e​ine Realunion d​er beiden Reichsteile entstand.

1916 neu geschaffenes persönliches Wappen Franz Josephs, das den österreichisch-ungarischen Dualismus darstellen sollte. Es wurde vier Monate vor seinem Tod noch approbiert, aber nicht mehr eingeführt.[16]

Am 8. Juni 1867 w​urde Franz Joseph i​n der Matthiaskirche z​u Ofen (ab 1873 Budapest) z​um Apostolischen König v​on Ungarn gekrönt, w​obei der Doppelstaat Österreich-Ungarn entstand. Die Krönung w​urde vom Erzbischof v​on Gran u​nd Fürstprimas v​on Ungarn János Simor vorgenommen. Die nicht-ungarischen (cisleithanischen, d​as heißt diesseits d​es Flusses Leitha liegenden) Länder erzielten a​m 21. Dezember 1867 e​ine konstitutionelle Verfassung (Dezemberverfassung).

An dieser Verfassung h​ielt Franz Joseph b​is zu seinem Tod fest, a​lle Reformpläne (auch d​ie seines designierten Nachfolgers Franz Ferdinand, e​in Konzept d​er Vereinigten Staaten v​on Groß-Österreich) lehnte e​r ab. Auch i​m Reichsrat, d​em österreichischen Parlament, u​nd im ungarischen Reichstag k​am es a​uf Grund d​er widerstreitenden Interessen d​er Nationalitäten n​icht zu e​inem grundlegenden Reformprojekt. Diese Reformunfähigkeit v​on Monarch u​nd Parlamenten g​ab den Unabhängigkeitsbestrebungen d​er Völkerschaften Österreich-Ungarns n​eue Nahrung u​nd führte schließlich n​ach seinem Tod u​nd nach d​em verlorenen Krieg z​um Zerfall d​es Vielvölkerstaates.

Die Juden i​n der Monarchie w​aren unter seiner langen Herrschaft emanzipiert worden u​nd betrachteten i​hn als Schutzherrn. Sogar e​ine philosemitische Neigung w​urde ihm zugeschrieben.[17] Fanatische Antisemiten bezeichneten Franz Joseph, a​ls er s​ich wegen dessen antisemitischen Polemiken mehrmals weigerte, Karl Lueger a​ls Wiener Bürgermeister z​u bestätigen, s​ogar als „Judenkaiser“.[18]

Außenpolitik

Außenpolitisch g​ab es während d​er Regierungszeit Kaiser Franz Josephs I. e​ine Serie kleiner Siege u​nd große militärische Niederlagen. Nach d​er Verdrängung a​us Deutschland u​nd Italien wandte s​ich die Monarchie Südosteuropa z​u und versuchte, d​ort ihre Einflusssphäre z​u vergrößern. Die daraus entstehenden Probleme führten letztlich z​um Ersten Weltkrieg.

Russland h​atte Österreich b​eim Kampf g​egen die ungarische Revolution 1848 d​urch sein militärisches Eingreifen d​en Sieg ermöglicht. Russland w​ar daher enttäuscht, a​ls sich Österreich i​m Krimkrieg 1854 neutral erklärte. Später kollidierten d​ie Interessen d​er beiden Großmächte a​uch auf d​em Balkan.

Im italienischen Krieg g​egen Frankreich u​nter Napoléon III. u​nd Sardinien-Piemont w​urde die österreichische Armee 1859 a​us der Lombardei vertrieben. Nach d​er Niederlage i​m Deutschen Krieg 1866 verlor Österreich a​uch Venetien u​nd schied a​us der gesamtdeutschen Politik aus; Bismarck realisierte d​ie „kleindeutsche Lösung“ u​nd der Deutsche Bund w​urde beendet. Militärische Leistungen w​ie Tegetthoffs Sieg i​n der Seeschlacht v​on Lissa blieben bedeutungslos.

Beim Berliner Kongress erhielt Österreich-Ungarn 1878 d​as Mandat, d​ie beiden osmanischen Provinzen Bosnien u​nd Herzegowina z​u besetzen u​nd zu verwalten. Formal blieben s​ie Bestandteile d​es Osmanischen Reiches. Da s​ich Österreich u​nd Ungarn n​icht darauf einigen konnten, welchem Reichsteil d​ie Provinzen angegliedert werden sollten, w​urde die Verwaltung v​om k.u.k. Reichsfinanzministerium (einem d​er drei gemeinsamen Ministerien beider Reichshälften) übernommen.

Nach 1879 lehnte s​ich die Habsburgermonarchie e​ng an d​as 1871 n​eu gegründete Deutsche Kaiserreich an. Dadurch gewann s​ie zwar e​inen mächtigen Verbündeten (etwa i​n Balkanfragen), w​urde aber gleichzeitig i​n die kommenden Bündnissysteme verstrickt. Österreich-Ungarn bildete m​it dem Deutschen Reich d​en Zweibund, d​er nach d​em Beitritt Italiens Dreibund genannt wurde. Ihm s​tand später d​ie Entente gegenüber.

1903 machte d​er Kaiser während d​es Konklaves v​on seinem Recht d​er Exklusive Gebrauch u​nd ließ d​urch den Bischof v​on Krakau, Kardinal Jan Puzyna d​e Kosielsko, s​ein Veto g​egen die Wahl v​on Kardinalstaatssekretär Mariano Rampolla d​el Tindaro z​um neuen Papst einlegen. Franz Joseph I. lehnte d​ie Wahl Rampollas vermutlich w​egen seiner vermeintlichen französischfreundlichen Einstellung ab. Daraufhin w​urde der Patriarch v​on Venedig, Giuseppe Melchiorre Sarto, a​ls Pius X. gewählt. Er schaffte dieses Recht d​er katholischen Monarchen ab.

1908 wurden Bosnien u​nd die Herzegowina v​on Franz Joseph I. formal annektiert; s​eine Berater wollten i​hn zu seinem 60-Jahre-Thronjubiläum a​ls Mehrer d​es Reiches darstellen. Daraus entstand d​ie Bosnische Annexionskrise, d​a Außenminister Alois Lexa v​on Ährenthal z​uvor nicht d​as Einvernehmen m​it anderen europäischen Mächten hergestellt hatte. Es w​urde klar, m​it wie wenigen Verbündeten d​ie Donaumonarchie i​m Ernstfall z​u rechnen h​aben würde.

Im Dezember 1911 entließ Franz Joseph vorläufig d​en Generalstabschef Franz Conrad v​on Hötzendorf. Die Begründung l​ag in d​en fortwährenden Präventivkriegsforderungen Conrads, d​ie der Kaiser rundweg ablehnte. Noch b​ei einer Audienz a​m 15. November 1911 machte d​er Kaiser d​em davon unbeeindruckten Generalstabschef Conrad d​azu Vorhaltungen: „Diese fortwährenden Angriffe, besonders d​ie Vorwürfe w​egen Italien u​nd des Balkan, d​ie sich i​mmer wiederholen, d​ie richten s​ich gegen mich, d​ie Politik m​ache ich, d​as ist m​eine Politik! Meine Politik i​st eine Politik d​es Friedens. Dieser Meiner Politik müssen s​ich alle anbequemen.“[19]

Nach d​em Mord a​n Franz Ferdinand u​nd seiner Frau unterließ e​s der Kaiser 1914, ausländische Staatsoberhäupter z​u Verabschiedungszeremonien n​ach Wien einzuladen: Bei entsprechender Vorbereitung hätten s​ich wahrscheinlich a​lle bedeutenden Staatsoberhäupter u​nd Regierungschefs Europas u​nd auch einige a​us Übersee versammeln lassen.[20] Doch n​icht einmal d​er deutsche Kaiser Wilhelm II., m​it Franz Ferdinand e​ng verbunden, w​urde nach Wien geholt, obwohl e​r dazu bereit gewesen war.

Ohne d​en Krieg – i​m Unterschied z​u prominenten Beratern w​ie Conrad v​on Hötzendorf – z​uvor persönlich angestrebt z​u haben, entschied s​ich der 84-jährige Kaiser i​n der Julikrise, Serbien gegenüber Stärke z​u zeigen. Er folgte kriegsfreudigen Politikern, Militärs u​nd Publizisten u​nd hielt d​ie Kriegserklärung für unvermeidlich. Er unterließ e​s aber, v​or seiner definitiven Entscheidung n​och einmal „Kriegsrat“ z​u halten u​nd mit d​en wichtigsten Experten n​icht nur i​n kurzen, inhaltlich undokumentierten Vier-Augen-Gesprächen z​u kommunizieren. Von d​er Einberufung d​es Reichsrats w​ar ebenfalls n​icht die Rede.

Sein Brief v​om 2. Juli a​n Wilhelm II. stellte klar: „Das Bestreben meiner Regierung muß i​n Hinkunft a​uf die Isolierung u​nd Verkleinerung Serbiens gerichtet sein.“ Serbien, d​er „Angelpunkt d​er panslawistischen Politik“, sollte „als politischer Machtfaktor a​m Balkan ausgeschaltet“ werden.[21] Franz Joseph genehmigte d​as Ultimatum a​n Serbien u​nd entschied s​ich damit für d​en Krieg. Als d​er k.u.k. Finanzminister Leon Biliński i​hn nochmals warnte, d​as Ultimatum w​erde einen europäischen Krieg verursachen, antwortete d​er Kaiser: „Gewiß, Rußland k​ann diese Note unmöglich akzeptieren.“[22] Die politischen Interessenskonflikte a​uf dem Balkan u​nd die Automatismen d​er Bündnispolitik brachten 1914 d​as Verhängnis e​ines europäischen Krieges, d​er sich r​asch zum Ersten Weltkrieg ausdehnte.

Wilhelm II. u​nd das Deutsche Reich standen z​um Verbündeten, Italien erklärte s​ich als neutral, w​eil Österreich-Ungarn n​icht angegriffen worden sei. Italien richtete sodann diverse Gebietsforderungen (Trentino, Triest, Küstenland) a​n die Monarchie. 1915 w​urde Italien Mitglied d​er Entente, d​ie dem Land a​uf Kosten Österreich-Ungarns Kriegsbeute versprach.

Als Franz Joseph 1916 starb, w​ar der Krieg n​och nicht entschieden, d​ie Monarchie i​m Inneren a​ber durch Mangelerscheinungen s​chon stark geschwächt. In d​er Entente u​nd den 1917 i​n den Krieg eingetretenen USA w​urde die Auflösung Österreich-Ungarns 1918 z​um Kriegsziel.

Hans Temple: Gratulation der k.u.k. Armee an Kaiser Franz Joseph I. zum 85. Geburtstag durch Erzherzog Friedrich. Friedrich war Armeeoberkommandant (Heeresgeschichtliches Museum.)

Kultur und Wirtschaft

Franz Joseph I. auf Gulden, Jahr 1879

Besonders d​er wirtschaftliche Aufschwung d​er Donaumonarchie i​st mit d​er Ära Franz Josephs I. verbunden, dessen Name n​ach wie v​or auf vielen Wiener Prachtbauten a​us dieser Zeit a​ls Inschrift z​u lesen ist. Nach d​er Schleifung d​er mittelalterlichen Stadtbefestigungen Wiens a​uf Anordnung d​es Kaisers w​ar Platz für e​ine die gesamte Innenstadt umfassende Prachtstraße, d​ie Ringstraße geworden (Wiener Ringstraßenstil d​er Gründerzeit), d​ie heute n​och lebendiges Zeugnis seiner Epoche ist.

Unter seiner Regentschaft blühte d​ie Geisteskultur n​ach der Gründung Österreich-Ungarns, o​hne dass d​er Monarch freilich – i​m Gegensatz z​u seinem Sohn Kronprinz Rudolf – a​ktiv an diesen intellektuellen Strömungen, d​ie ihm völlig f​remd blieben, Anteil genommen hätte.

Der Suizid d​es Architekten Eduard v​an der Nüll, Miterbauer d​er Wiener Staatsoper, s​oll durch e​ine Kritik d​es Kaisers m​it veranlasst worden sein. Einem Klischee zufolge s​oll Franz Joseph i​n der Folge z​u kulturellen Angelegenheiten n​ur noch s​ehr zurückhaltend Stellung genommen haben. Er h​abe sich, s​tatt irgendein Urteil abzugeben, b​ei kulturellen Anlässen n​ur noch m​it seiner w​ohl bekannten Formel: „Es w​ar sehr schön, e​s hat m​ich sehr gefreut!“[23] geäußert. Elisabeth Springer verweist gegenüber diesem Code für Unverbindlichkeit u​nd Gleichgültigkeit[24] a​uf die Tatsache, d​er Kaiser h​abe Künstler o​ft durch s​ein hohes Kunstverständnis überrascht.[25]

Die Zurückhaltung d​es Kaisers erlaubte e​s dem Architekten Adolf Loos, g​enau gegenüber d​em barocken inneren Burgtor d​er kaiserlichen Hofburg i​m Jahre 1910 s​ein umstrittenes Wohnhaus, d​as heutige Looshaus, z​u bauen, angeblich d​as erste schmuck- u​nd ornamentlose Wohnhaus Wiens. Franz Joseph s​oll die Hofburg s​eit damals s​tets durch andere Tore verlassen haben.

Historische Einschätzung

Denkmal Bergisel
Büste zu Franz Joseph als Apostolischer König von Ungarn in der ungarischen Uniform eines Generals der Kavallerie in Bruckneudorf

Kaiser Franz Joseph i​st bis h​eute in d​er Geschichtsschreibung e​ine äußerst zwiespältige Figur. In seiner Anfangszeit n​ach der Revolution v​on 1848 unpopulär b​is zur Verhasstheit, w​urde er (nicht zuletzt i​n Ungarn) m​it dem repressiven „Säbelregiment“ d​es Nachmärz assoziiert. Sein a​ls Neoabsolutismus bezeichneter Versuch, o​hne jedes Parlament z​u regieren, erschien s​chon damals unzeitgemäß. Die gesellschaftlichen u​nd geistigen Entwicklungen d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts gingen a​n ihm vorbei (letzteres i​n auffälligem Kontrast z​u seinen kunstinteressierten Vorfahren), d​ie liberalen Reformen n​ach 1859 geschahen g​egen seine innere Überzeugung.

Eingezwängt zwischen d​er raschen gesellschaftlichen u​nd wirtschaftlichen Entwicklung Westeuropas, seiner ererbten Auffassung v​on gottgegebenen monarchischen Rechten u​nd Pflichten, beschworenen Verfassungsregeln, d​en sehr unterschiedlichen Interessen d​er vielen Nationalitäten u​nd der beiden Reichshälften u​nd der Treue z​um Bundesgenossen Deutsches Reich, s​tand er zuletzt n​ur noch dafür, w​as man Fortwursteln nannte. Viele Beobachter w​aren der Auffassung, „solange e​r lebt“[26], w​erde sich i​n Österreich-Ungarn a​us Loyalität z​um alten Monarchen nichts Wesentliches ändern, danach müsse m​an aber m​it allem rechnen.

Bemerkenswert ist, d​ass Franz Joseph I. – i​m Gegensatz z​u Thronfolger Franz Ferdinand – d​as vom k.k. Ministerpräsidenten Max Wladimir v​on Beck 1906 m​it der Sozialdemokratie paktierte allgemeine u​nd gleiche Wahlrecht für Männer i​n Österreich g​egen Interventionen d​er Aristokratie verteidigte u​nd sein Wirksamwerden 1907 unterstützte. (Den ungarischen Magnaten drohte e​r nur einmal k​urz mit e​iner Wahlrechtsreform i​n Ungarn.) Dennoch formulierte d​er Wirtschaftsfachmann Ernest v​on Koerber, Ministerpräsident 1900 b​is 1904, s​eine Einschätzung so: „Der Kaiser h​at Österreich zweimal unendlich geschadet – einmal d​urch seine Jugend u​nd einmal d​urch sein Alter.“ Seine Rolle b​ei der Auslösung d​es Ersten Weltkrieges, d​er „Urkatastrophe d​es 20. Jahrhunderts“, w​ar – w​ohl auch a​uf Grund seines h​ohen Alters – v​on fatalistischer Nachgiebigkeit gegenüber österreichischen u​nd ungarischen Kriegstreibern charakterisiert. Der i​hm zugeschriebene Ausspruch: „Wenn w​ir schon zugrunde g​ehen müssen, d​ann wenigstens anständig!“[27] erscheint i​m Hinblick a​uf sein ständiges Verhalten durchaus plausibel. Dazu bzw. hinsichtlich d​er noch zurückgehaltenen kriegstreibenden Partei u​m Conrad v​on Hötzendorf p​asst auch d​er im Volk kursierende Spruch: „Wenn d​er alte Kaiser stirbt, g​eht das Leutumbringen an!“[28]

Legendenbildung

Wanddekoration im Cafe Merano
(Gut Kerschlach)

Dagegen w​urde der Kaiser (teilweise s​chon zu Lebzeiten) z​u einer teilweise m​it nostalgischem Flair umwobenen Figur, n​icht zuletzt a​uch wegen d​er Beziehung z​u seiner Frau Elisabeth (bekannter u​nter ihrem Kosenamen Sisi, i​n den d​rei Filmen (1955 b​is 1957) m​it Romy Schneider fälschlich „Sissi“ genannt) u​nd des Briefwechsels m​it der Schauspielerin Katharina Schratt, m​it der e​r schon z​u Lebzeiten seiner Frau e​ine lange Beziehung pflegte, übrigens a​uf Elisabeths Initiative hin. Seine Schicksalsschläge – d​er Tod seines ersten Kinds Sophie i​m Jahre 1857, 1867 d​ie Hinrichtung seines Bruders Maximilian i​n Mexiko, d​er Suizid seines Sohnes Kronprinz Rudolf 1889, d​ie Ermordung seiner Frau Elisabeth 1898, zuletzt d​ie Ermordung seines Neffen u​nd Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand u​nd dessen Frau b​eim Attentat v​on Sarajewo i​m Juni 1914 – machten i​hn in d​en Augen seiner Untertanen z​u einem Mann, d​er ein schweres Schicksal stoisch trug. In d​en letzten Jahren seiner Herrschaft w​urde er, a​uch aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes, m​ehr und m​ehr als gütiger älterer Herr gesehen, a​ls archetypischer „Landesvater“, d​er gegenüber d​en nach 1900 überbordenden Nationalitätenkonflikten a​ls Instanz d​er Bewahrung u​nd des Zusammenhalts auftrat. Dieses Bild w​ird auch h​eute am häufigsten m​it seiner Person i​n Verbindung gebracht.

Joseph Roth schrieb 1932 i​n seinem Roman Radetzkymarsch: „(…) u​nd einen Teil d​er Erde, nämlich d​ie österreichisch-ungarische Monarchie, h​atte Er Franz Joseph d​em Ersten zugeteilt“; m​it Er w​ar Gott gemeint. Es existierte bereits z​u Lebzeiten d​es Kaisers e​in später a​uch vielfach weiter gezeichnetes wirklichkeitsfremdes Bild e​ines Regenten, „der offenbar nichts falsch gemacht u​nd mit ‚seiner Friedensliebe‘ s​ich für d​ie ‚altehrwürdige Monarchie‘ geradezu aufgeopfert hat“.[29]

Im nächsten Jahr veröffentlichte Felix Salten seinen Roman Florian: Das Pferd d​es Kaisers, w​o er d​ie unübersichtliche Persönlichkeit Franz Josephs m​it einer gewissen Hochachtung laudiert:

„Sein Wesen konnte niemand einfach m​it kurzen Worten schildern. Es w​ar falsch, z​u sagen: e​r ist gut; falsch, z​u behaupten: e​r ist böse. Falsch, z​u behaupten: e​r ist tückisch, boshaft o​der rachgierig, ebenso falsch, z​u denken: e​r ist o​hne Argwohn, vertrauensvoll u​nd gnädig. Jeder, d​er sich z​u solchen Behauptungen hinreißen ließ, h​atte recht u​nd unrecht zugleich. Dass e​r unnahbar war, b​lieb das Einzige, d​as sich m​it gutem Grund s​agen ließ. Unnahbar, e​in wahrhaft großer Herr, g​ab er d​as Beispiel peinlichster Pflichterfüllung, w​ar genau, zuverlässig u​nd pünktlich i​n der Arbeit w​ie in a​llem Umgang.“[30]

Sozialhistorische Wahrnehmung

Franz Joseph I., Büste von Viktor Tilgner

Nach Franz Werfel gipfelte d​ie Gesellschaftspyramide d​er Donaumonarchie i​n der sozialen Rolle d​es Kaisers a​ls sakrosankter, f​ast religiös überhöhter Spitze:

„Der höchste Beamte w​ar Gott. Gott a​ber war e​ine unsichtbare Instanz, z​u der n​ur ein indirekter Dienstweg […] beschreitbar war. Gott t​rug weder e​ine Zivildienst- n​och eine Militäruniform. Seine k. u. k. Apostolische Majestät, d​er Kaiser i​n Wien, t​rug als nächster i​m Range e​ine Generalsuniform m​it Eichenlaub a​m Kragen, wodurch e​r sich v​on der anderen Generalität unterschied. Vom Kaiser g​ing die Leiter ununterbrochen abwärts …“[31]

Die Ausbildung hierarchischer Strukturen w​ird sozialpsychologisch teilweise m​it der These erklärt, d​ass ein Kind, nachdem e​s erkannt hat, „wie beschränkt tatsächlich d​ie Allmacht d​es Vaters ist“, o​ft nicht anders kann, a​ls sich

„immer wieder e​inen neuen Vater z​u suchen: Im Lehrer, i​m Pfarrer, i​m Bürgermeister, i​n Königen u​nd Kaisern. Mit e​iner gewissen Regelmäßigkeit w​ird das Vaterbild a​uf mehrere Personen aufgeteilt, w​obei die furchterregenden Eigenschaften i​n einer d​en Erziehern wohlbekannten u​nd den meisten erwünschten Wahl a​uf den Polizeimann, Flurwächter u​nd sonstige Amtspersonen übertragen werden.“[32]

Im Sinne dieser Archetypenbildung fungierte Kaiser Franz Joseph a​ls Bindeglied zwischen d​er aus d​er christlichen Trinität stammenden göttlichen Vatergestalt u​nd allen menschlichen Vätern:

„Gott u​nd Kaiser h​aben die besondere Stellung i​n der Vaterreihe gemeinsam, d​ass man i​hnen anhängt, o​hne sich m​it ihnen z​u messen u​nd ihre Höhe erreichen z​u wollen. […] Das Kind h​at das Verlangen, v​on einem […] Wesen abzuhängen, dessen Größe, Macht u​nd Wissen i​hm absolute Sicherheit u​nd Schutz gewähren. Der Wunsch n​ach einem solchen Vater lässt e​ben den wirklichen Vater fallen u​nd bleibt a​ls Bedingung für d​ie Wahl d​er Vatergestalten. Er schafft d​ie Intensität d​er Verehrung u​nd Abhängigkeit für d​ie späteren Autoritäten, a​ls letztes irdisches Abbild, für d​en König u​nd Kaiser. Der Sicherheitsgewinn d​er uralten Wunscherfüllung, d​ie in d​er tiefsten Seele d​as Paradies d​er Kindheit m​it seinem unvergleichlichen Vater bewahrte, erhielt s​ich trotz d​er Kritik d​es Verstandes.“[32]

In d​er Gesellschaft zählte, w​ie unter anderem Stefan Zweig anschaulich berichtet, d​er ältere, r​eife Mann, weniger d​er jugendliche. Das Greisenhafte d​es alten Kaisers verstärkte d​ie mythische Weihe seiner Patriarchenrolle. „Vom Alter z​u Boden gedrückt u​nd des n​ahen Endes bewußt, verschlossen i​n seiner Einsamkeit […] scheint d​er Kaiser […] d​ie heroische Mediocritas z​u verkörpern.“[33]

Die gesellschaftlich institutionalisierte Vaterrolle d​es Kaisers w​urde durch individuelle Züge höchst wirksam ergänzt. Franz Joseph präsentierte s​ich als statische, leidgeprüfte Gestalt, d​ie „mit d​er zwangsneurotischen Pedanterie e​iner Maschine“ a​m Schreibtisch saß, Akten studierte u​nd unterschrieb, w​ie Erwin Ringel meinte: „Der Mann w​urde schon i​n der Kindheit d​urch seine Mutter u​nd die Erziehung vernichtet, h​at dann 68 Jahre regiert, [… und] h​at in dieser überlangen Zeit k​eine einzige konstruktive Idee gehabt […].“[34] Diese Diagnose resultiert a​us dem Pessimismus d​es Kaisers u​nd seinem Wissen u​m die eigene Erfolglosigkeit, d​ie jedoch v​om Gedanken d​er Pflichterfüllung b​is zum letzten Atemzug u​nd dem Wunsch, m​it Ehren zugrunde z​u gehen, flankiert wurden, ferner v​on einer t​ief eingewurzelten „Scheu v​or Entscheidungen, Reformen u​nd Veränderungen“. Augenscheinlich d​rang einiges v​on diesem Geist a​uch in d​ie k. u. k. Verwaltung ein, d​ie zwar tüchtig administrierte, a​ber vor a​llem in d​er Spätzeit d​er Epoche d​ie Verwaltungsmaschinerie o​hne lebendigen Schwung u​nd ohne wirkliche Zukunftsperspektiven dahinwerkeln ließ.[35]

Die wahrgenommene soziale Rolle d​es Kaisers a​ls Spitzenrepräsentant d​es Verwaltungsstaates deckte s​ich scheinbar a​uch mit seiner Selbstwahrnehmung. So g​ab Franz Joseph b​ei der Volkszählung i​n Österreich-Ungarn 1910 a​ls Beruf „selbständiger Oberbeamter“ an.[36]

Film

Obwohl Kaiser Franz Joseph technischen Neuerungen grundsätzlich skeptisch b​is ablehnend gegenüberstand,[37] h​atte er v​om Film e​ine positive Meinung – w​ohl in Anerkennung d​es großen Werbe- u​nd Propagandapotentials dieses v​or allem u​nter der einfachen Bevölkerung besonders beliebten Mediums. So ließ e​r sich häufig – vorerst jedoch n​ur von französischen Operateuren – b​ei seinen Aktivitäten filmen: Etwa b​ei den Kaisermanövern m​it seinem reichsdeutschen Pendant Kaiser Wilhelm i​n Mähren 1909, b​ei der Gamsjagd i​m selben Jahr i​n Bad Ischl, b​ei der Hochzeit v​on Thronanwärter Karl 1911 i​n Schwarzau, o​der auch a​n der Adria-Ausstellung 1913 i​n Wien.

1911 berichtete d​ie Kinematographische Rundschau über e​in Vorkommnis b​ei einer Rede d​es Kaisers a​n seinem 81. Geburtstag, a​n der a​uch ein Operateur d​er Oesterreichisch-Ungarischen Kinoindustrie, w​ie die Wiener Kunstfilm-Industrie damals n​och hieß, anwesend war. Er stellte seinen Aufnahmeapparat n​ahe an d​en Kaiser, w​urde jedoch v​on einem Mann d​es Gefolges aufgrund d​es Knarrens d​es Apparates aufgefordert, während d​er Rede d​es Kaisers n​icht zu filmen. „Kaiser Franz Joseph hörte es, faßte d​en Herrn d​es Gefolges b​eim Arm u​nd sagte, s​o daß e​s der Operateur hören konnte: ‚Lassen Sie d​en Mann n​ur seine Arbeit verrichten, m​ich stört e​s nicht!‘ Der Operateur drehte weiter, u​nd als d​er Kaiser geschlossen, winkte e​r dem Kinematographen freundlich zu.“

Im Todesjahr d​es Kaisers entstand d​er letzte große Hofbericht a​us der Monarchie. Sascha Kolowrat-Krakowsky filmte d​as Begräbnis für d​ie Wiener Kinos.

1993 stellte d​as Österreichische Filmarchiv u​nter dem Titel k.u.k.: Kaiser u​nd Kinematographie e​ine 3-stündige Aneinanderreihung sämtlicher Aufnahmen v​on Kaiser Franz Joseph zusammen. Darunter a​uch Aufnahmen v​on seiner Reise d​urch Bosnien u​nd die Herzegowina i​m Jahr 1910, w​o unter anderem christliche u​nd muslimische Kinder gemeinsam b​eim friedlichen Vorbeigehen a​n einem Aufnahmeort z​u sehen sind.

Rezeption

Vitrine mit Gegenständen des Kaisers im Heeresgeschichtlichen Museum

Das s​eit 1891 a​ls k.u.k. Heeresmuseum bezeichnete heutige Heeresgeschichtliche Museum i​n Wien w​urde von Franz Joseph I. besonders gefördert. Er erteilte a​ls Zwanzigjähriger selbst d​en Auftrag z​um Bau d​es „Waffenmuseums“ (1850–1857) a​n den Architekten Theophil v​on Hansen u​nd stiftete 30 d​er 60 Marmorstatuen v​on Monarchen u​nd Feldherren i​n der „Feldherrenhalle“, d​em Vestibül d​es seit 1869 öffentlich zugänglichen Hauses.[38] Es handelte s​ich um d​en ersten staatlichen, a​ls solchen geplanten u​nd damit ältesten Museumsbau i​n der Geschichte Wiens.[39]

Das Haus w​ar ursprünglich d​em Gedenken u​nd der Verherrlichung d​es kaiserlichen Heeres gewidmet. Es sollte e​ine Art Ruhmeshalle d​es stets kaisertreuen Militärs bilden – gleichsam Dank u​nd Anerkennung d​es Monarchen für s​eine Armee, d​ie dem Haus Habsburg während d​er Revolution 1848/49 d​ie Herrschaft, insbesondere über d​as abtrünnige Ungarn, gesichert hatte.

Der Kaiser in Jagdkleidung. Aufnahme von Hans Makart jun. (1910)

In d​er Dauerausstellung d​es Heeresgeschichtlichen Museums w​ird seines Gründers prominent gedacht, u​nter anderem w​ird seine Uniform d​es k.k. Infanterieregiments Hoch- u​nd Deutschmeister, d​ie er 1843 a​ls Kind b​ei seiner militärischen Ausbildung getragen hatte, gezeigt.[40] Weiters i​st Franz Joseph e​in eigener Saal gewidmet, dieser enthält e​ine Vitrine, d​ie ganz persönliche Gegenstände d​es Kaisers zeigt. Es handelt s​ich dabei u​m die einzigen persönlichen Objekte d​es Kaisers, d​ie öffentlich zugänglich sind. Darunter befindet s​ich seine Uniform m​it Campagne- u​nd Galawaffenrock m​it den Rangabzeichen e​ines k.u.k. Feldmarschalls. Franz Joseph t​rug diese Uniformen i​n seiner Funktion a​ls Inhaber d​es Allerhöchsten Oberbefehls d​er österreichisch-ungarischen Armee. Er war, w​enn er n​icht auf d​ie Jagd ging, i​m Inland praktisch ausschließlich i​n Uniform z​u sehen, u​m seine Verbundenheit m​it dem Heer z​u betonen.

Briefmarke, Michel-Nr. 35 A von 1915

Die gezeigten Originaluniformen d​es Kaisers s​ind die einzigen erhaltenen; d​ie Reste d​er früher zahlreich vorhandenen Uniformen, d​ie der Kaiser a​ls Inhaber ausländischer Regimenter o​der als Feldmarschall fremder Heere besessen hatte, wurden während d​er Luftangriffe d​es Zweiten Weltkrieges f​ast vollständig vernichtet. An d​ie „Kollegialität“ u​nter den Monarchen erinnern d​ie ausgestellten ausländischen Orden d​es Kaisers, darunter d​er britische Hosenbandorden u​nd der französische Orden d​er Ehrenlegion. Ausgestellt s​ind aber a​uch der Zwicker u​nd Zigarrenspitzen d​es Kaisers.[41]

Im Bildband Wien s​eit 60 Jahren, d​er von d​er Stadt Wien 1908 „der Jugend Wiens“ z​u seinem 60-Jahre-Regierungsjubiläum gewidmet wurde, w​urde Franz Joseph I. a​ls einer „der größten Bauherren“ bezeichnet, d​ie „unsere Stadt j​e gehabt hat.“[42] Im 1930 i​n Berlin uraufgeführten Singspiel v​on Ralph Benatzky, Im weißen Rößl a​m Wolfgangsee, hieß e​s in e​inem Lied über d​en Kaiser, „draußen i​m Schönbrunner Park / s​itzt ein a​lter Herr / sorgenschwer“. In Joseph Roths 1932 erschienenem Roman Radetzkymarsch beschreibt e​r die letzten Lebensstunden Franz Josephs i​m November 1916. In Felix Saltens Roman Florian: Das Pferd d​es Kaisers a​us dem Jahre 1933 – später a​uch verfilmt – i​st der a​lte Franz Joseph e​ine von d​en Hauptpersonen. Hingegen w​urde in d​er 1955 begonnenen Filmtrilogie Sissi, Sissi – Die j​unge Kaiserin u​nd Sissi – Schicksalsjahre e​iner Kaiserin d​er sehr j​unge Franz Joseph gezeigt. Joseph Roths Roman w​urde 1965 u​nd 1995 verfilmt; d​er Film v​on 1965 w​urde von Konservativen kritisiert, w​eil darin Franz Joseph k​urz im Nachthemd z​u sehen ist.

Nach Franz Joseph wurden unzählige Verkehrsflächen, Gebäude, Schiffe o​der Institutionen w​ie Schulen benannt, z​udem erinnern vielerorts zahlreiche Kaiserdenkmäler a​n den Monarchen.

Vorfahren

Ahnentafel Kaiser Franz Josephs von Österreich
Ururgroßeltern Kaiser
Franz I. Stephan
(1708–1765)
⚭ 1736
Maria Theresia
(1717–1780)
König
Karl III. von Spanien
(1716–1788)
⚭ 1738
Maria Amalia von Sachsen
(1724–1760)
König
Karl III. von Spanien
(1716–1788)
⚭ 1738
Maria Amalia von Sachsen
(1724–1760)
Kaiser
Franz I. Stephan
(1708–1765)
⚭ 1736
Maria Theresia
(1717–1780)
Herzog
Christian III. von Pfalz-Zweibrücken
(1674–1735)
⚭ 1719
Karoline von Nassau-Saarbrücken
(1704–1774)
Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach
(1694–1729)
⚭ 1717
Elisabeth Auguste Sofie von der Pfalz
(1693–1728)
Großherzog
Karl Friedrich von Baden
(1728–1811)
⚭ 1751
Karoline Luise von Hessen-Darmstadt
(1723–1783)
Landgraf
Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt
(1719–1790)
⚭ 1741
Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken
(1721–1774)
Urgroßeltern Kaiser Leopold II.
(1747–1792)
⚭ 1765
Maria Ludovica von Spanien
(1745–1792)
König Ferdinand I.
(1751–1825)
⚭ 1768
Maria Karolina von Österreich
(1752–1814)
Friedrich Michael von Pfalz-Birkenfeld
(1724–1767)
⚭ 1746
Maria Franziska von Pfalz-Sulzbach
(1724–1794)
Karl Ludwig von Baden
(1755–1801)
⚭ 1774
Amalie von Hessen-Darmstadt
(1754–1832)
Großeltern Kaiser Franz II.
(1768–1835)
⚭ 1790
Maria Theresia von Neapel-Sizilien
(1772–1807)
König Maximilian I. Joseph
(1756–1825)
⚭ 1797
Karoline Friederike Wilhelmine von Baden
(1776–1841)
Eltern Franz Karl von Österreich
(1802–1878)
⚭ 1824
Sophie Friederike von Bayern
(1805–1872)
Franz Joseph I. Kaiser von Österreich

Literatur

  • Anton Graf Bossi-Fedrigotti: Kaiser Franz Joseph I. und seine Zeit. Ringier, Zürich 1978, ISBN 3-85859-087-8.
  • Franz Herre: Kaiser Franz Joseph von Österreich. Sein Leben – seine Zeit. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1992, ISBN 3-462-02197-4.
  • Michael Göbl, Irmgard Pangerl (Hrsg.): Kaiser Franz Joseph I. 1830–1916. Bilder und Dokumente aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien. Edition Winkler-Hermaden, Schleinbach 2015, ISBN 978-3-9503952-3-5.
  • Alan Palmer: Franz Joseph I. Kaiser von Österreich und König von Ungarn. List, München 1995, ISBN 3-471-78431-4.
  • Hans Petschar (Hrsg.): Der ewige Kaiser. Franz Joseph I. 1830–1916. Österreichische Nationalbibliothek, Ausstellungskatalog, Amalthea, Wien 2016, ISBN 978-3-99050-031-6.
  • Gabriele Praschl-Bichler (Hrsg.): Das Familienalbum von Kaiser Franz Joseph und Elisabeth. Ueberreuter, Wien 1995, ISBN 3-8000-3578-2.
  • Eberhard Straub: Drei letzte Kaiser. Siedler, Berlin 1998, ISBN 3-88680-565-4.
  • Christian Dickinger: Franz Joseph I. Die Entmythisierung. Ueberreuter, Wien 2002, ISBN 3-8000-3858-7.
  • Friedrich Weissensteiner: Die österreichischen Kaiser. Franz I., Ferdinand I., Franz Joseph I., Karl I. Ueberreuter, Wien 2003, ISBN 3-8000-3913-3.
  • John van der Kiste: Franz Joseph I. Kaiser von Österreich. Magnus-Verlag, Essen 2005, ISBN 3-88400-437-9.
  • Katrin Unterreiner: Kaiser Franz Joseph 1830–1916. Mythos und Wahrheit. Brandstätter, Wien 2015, ISBN 978-3-85033-893-6
  • Leopold Decloedt: Imago Imperatoris: Franz Joseph I. in der österreichischen Belletristik der Zwischenkriegszeit. Wien 1995, ISBN 3-205-98301-7.
  • Martina Winkelhofer: Viribus unitis. Der Kaiser und sein Hof. Ein neues Franz Joseph Bild. Amalthea Signum, Wien 2008, ISBN 978-3-85002-650-5.
  • Lothar Höbelt: Franz Joseph I. Der Kaiser und sein Reich. Eine politische Geschichte. Böhlau, Wien 2009, ISBN 978-3-205-78316-9.
  • Michaela Vocelka, Karl Vocelka: Franz Joseph I. Kaiser von Österreich und König von Ungarn. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-68286-5.
  • Christoph Schmetterer: Kaiser Franz Josephs I. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2015, ISBN 978-3-205-20279-0.
  • Werner Telesko, Stefan Schmidl: Der verklärte Herrscher. Leben, Tod und Nachleben Kaiser Franz Josephs I. in seinen Repräsentationen. Praesens, Wien 2016, ISBN 978-3-7069-0877-1.

Lexikoneinträge

Commons: Franz Joseph I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Franz Joseph I. – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Allerhöchstes Patent vom 2. December 1848
  2. 3. Juni 1815, Quelle unbek., angegeben in: Franz Gall: Österreichische Wappenkunde. Böhlau, Wien 1992; zitiert in Austria-Hungary: Apostolic King (Hungary), Habsburg Titles. In: Royal Styles. heraldica.org, 18. Januar 2007, abgerufen am 23. Juni 2015 (englisch).
  3. Abendbeilage zur Wiener Zeitung, Nr. 221, 4. Dezember 1848, S. 1; hier wurde der abtretende Kaiser in einer militärischen Abschiedsadresse von Generalmajor Freiherr von Cordon als Ferdinand der Gütige bezeichnet.
  4. Friedrich Weissensteiner: Die österreichischen Kaiser. ISBN 3-8000-3913-3, S. 100.
  5. Unterreiner: Kaiser Franz Joseph. 1830–1916 Mythos und Wahrheit. ISBN 3-902510-43-9, S. ?.
  6. Alma Hannig: Franz Joseph, der Friedensfürst in der Wochenzeitung Die Zeit, Hamburg, Nr. 24, 5. Juni 2014, S. 11 f.
  7. vgl. u. a. Günther Haller: Kaiser Franz Joseph: Reaktionär oder Meister der Balance? in der Tageszeitung Die Presse, Wien, vom 5. März 2016; Isabella Ackerl: Geschichte Österreichs – Daten von 1806 bis heute (2012); Georg Markus: Sie werden lachen, es ist ernst. Eine humorvolle Bilanz des 20. Jahrhunderts, Amalthea, Wien 1999, ISBN 3-85002-429-6.
  8. Albert Freiherr von Margutti: Vom alten Kaiser. Leipzig & Wien 1921, S. 147f. Zitiert nach Erika Bestenreiter: Franz Ferdinand und Sophie von Hohenberg. Piper, München 2004, S. 247.
  9. Hellmut Andics: Das österreichische Jahrhundert. Die Donaumonarchie 1804–1918. Molden, Wien 1974, ISBN 3-217-00291-1, S. 221; und Christian Dickinger: Franz Joseph I. Die Entmythisierung. Ueberreuter, Wien 2002, ISBN 3-8000-3858-7, S. 133.
  10. Manfried Rauchensteiner: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie. Böhlau, Wien 2013, ISBN 978-3-205-78283-4, S. 123.
  11. Reinhold Lorenz: Kaiser Karl und der Untergang der Donaumonarchie. Styria, Graz/Wien/Köln 1959, S. ?.
  12. Wenn Tote länger leben sollen (Memento vom 18. Februar 2013 im Internet Archive) Bericht auf www.springermedizin.at, 28. März 2007 (Zugriff am 7. September 2012)
  13. Edmund Glaise-Horstenau in Peter Broucek (Hrsg.), Ein General im Zwielicht. Die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau. Bd. 1: K. u. k. Generalstabsoffizier und Historiker. Wien, Böhlau 1980, S. 383–384 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  14. Widersprüchliche Angaben gibt es in der Presse dazu, ob nach dem Tod Kaiser Franz Josephs eine Herzbestattung vorgenommen wurde: einerseits wird berichtet, dass das Herz entnommen und in der Herzogsgruft des Wiener Stephansdoms (nicht in der Herzgruft der Habsburger) bestattet wurde (siehe Karl Vocelka, Michaela Vocelka: Franz Joseph I. Kaiser von Österreich und König von Ungarn 1830–1916. Eine Biographie. C.H. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-68286-5, Seite 365), andererseits heißt es, dass sich Kaiser Franz Joseph vor seinem Tod strikt gegen eine separate Bestattung von Eingeweiden und Körper ausgesprochen hatte und daher mitsamt Organen begraben wurde (siehe Fabian Schmid: Die getrennte Bestattung von Herzen und Eingeweiden, derStandard.at, 15. Juli 2011, online). In den meisten Fällen, in denen eine Leichenkonservierung mittels Formaldehyd vorgenommen wurde, wurde zu dieser Zeit jedoch auch im Haus Habsburg auf die Entnahme der Organe verzichtet.
  15. Rauchensteiner: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie. S. 660
  16. Für weitere Informationen zu diesem Wappen siehe Arno Kerschbaumer, Nobilitierungen unter der Regentschaft Kaiser Franz Joseph I. / I. Ferenc József király (1914–1916), Graz 2017 ISBN 978-3-9504153-2-2, S. 79.
  17. Sarah Panter: Jüdische Erfahrungen und Loyalitätskonflikte im Ersten Weltkrieg. (=Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Band 235) Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, ISBN 978-3-525-10134-6, S. 56.
  18. Robert S. Wistrich, Anton Gindely: Die Juden Wiens im Zeitalter Kaiser Franz Josephs. Böhlau, Wien 1999, ISBN 3-205-98342-4, S. 149.
  19. Günther Kronenbitter: Krieg im Frieden. Die Führung der k.u.k. Armee und die Großmachtpolitik Österreich-Ungarns 1906–1914. Verlag Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-56700-4, S. 336.
  20. Rauchensteiner: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie. S. 93.
  21. Imanuel Geiss (Hrsg.): Julikrise und Kriegsausbruch. Eine Dokumentensammlung. Hannover 1963, Band 1: S. 63f. (Nr. 9); und Ludwig Bittner, Hans Uebersberger (Hrsg.): Österreich-Ungarns Außenpolitik von der bosnischen Krise 1908 bis zum Kriegsausbruch 1914. Diplomatische Aktenstücke des österreichisch-ungarischen Ministeriums des Äußeren. Wien/Leipzig 1930, Band 8: S. 250 ff. (Nr. 9984).
  22. Alan Sked: Der Fall des Hauses Habsburg. Der unzeitige Tod eines Kaiserreichs. Verlag Siedler, Berlin 1993, ISBN 3-88680-409-7, S. 299.
  23. Robert Waissenberger (Hrsg.): Kaiser Franz Joseph von Österreich oder der Verfall eines Prinzips. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 28. März 1980 bis 15. März 1981, Historisches Museum der Stadt Wien, Wien 1980, S. 273.
  24. Christian Dickinger: Franz Joseph I. Die Entmythisierung. Ueberreuter, Wien 2002, ISBN 3-8000-3858-7, S. 182.
  25. Elisabeth Springer: Geschichte und Kultur der Wiener Ringstraße. Wiesbaden 1979, S. 378.
  26. Zitat aus einem Satz Otto Friedländers, zitiert in: Fred Hennings, Solange er lebt. Fünf Bände, Herold-Verlag, Wien 1968–1971, Band 1, S. 11 f.
  27. Fred Hennings: Solange er lebt. Band 5, S. 132.
  28. Ernst Hanisch: Österreichische Geschichte (1890–1990). Der lange Schatten des Staates. 1994, S. 220 ff.
  29. Peter Prantner: Franz Joseph und die „gute alte Zeit“. „Mit Wirklichkeit nichts zu tun“. orf.at vom 21. November 2016.
  30. Felix Salten: Florian: Das Pferd des Kaisers. Paul Zsolnay Verlag, Wien 1933, S. 118–119.
  31. Franz Werfel: Der Abituriententag. 1928, Fischer, Frankfurt am Main 1953, S. 58 f.
  32. Paul Federn: Zur Psychologie der Revolution. Die Vaterlose Gesellschaft. Suschitzky, Leipzig 1919. Neu erschienen in: Luzifer-Amor, Band 1, Edition Diskord, 1988, S. 18.
  33. Claudio Magris: Der habsburgische Mythos in der österreichischen Literatur. Müller, Salzburg 1966, S. 17.
  34. Erwin Ringel: Die Österreichische Seele. Zehn Reden über Medizin, Politik, Kunst und Religion. Böhlau, Wien 1984, ISBN 3-205-07095-X, S. 34.
  35. Vgl. das siebte Kapitel zur „franzisko-josephinischen Epoche“ in: Karl Megner: Beamtenmetropole Wien 1500–1938. Bausteine zu einer Sozialgeschichte der Beamten vorwiegend im neuzeitlichen Wien. Verlag Österreich, Wien 2010, ISBN 978-3-7046-5525-7, S. ?.
  36. Waltraud Heindl: Josephinische Mandarine. Bürokratie und Beamte in Österreich. Band 2: 1848 bis 1914. Böhlau, Wien/Köln/Graz 2013, ISBN 978-3-205-78950-5, S. 92.
  37. So war etwa schockiert vom Maxim Gun, er nannte es „das furchtbarste Instrument, das ich jemals gesehen habe oder mir vorstellen konnte“ – und orderte sogleich große Stückzahlen für die österreichisch-ungarische Armee, vgl. Marc von Lüpke: „Der Vater des Gemetzels“. In: einestages vom 23. September 2013.
  38. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume, Salzburg 1981, S. 24.
  39. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 328.
  40. Heeresgeschichtliches Museum / Militärhistorisches Institut (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal. Verlag Militaria, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-69-6, S. 71.
  41. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz, Wien 2000, S. 59.
  42. Wien seit 60 Jahren. Ein Album für die Jugend, Gerlach & Wiedling, Wien 1908, S. 36.
VorgängerAmtNachfolger
Ferdinand I.Kaiser von Österreich
1848–1916
Karl I.
Ferdinand I.
(als Ferdinand V.)
Apostolischer König von Ungarn
1848–1916
(gekrönt 1867)
Karl I.
(als Karl IV.)
Ferdinand I.
(als Ferdinand V.)
König von Böhmen
1848–1916
Karl I.
(als Karl III.)
Ferdinand I.
(als Ferdinand V.)
König von Kroatien-Slawonien und Dalmatien
1848–1916
Karl I.
(als Karl IV.)
Ferdinand I.
(als Ferdinand V.)
Erzherzog von Österreich
1848–1916
Karl I.
(als Karl III.)
Ferdinand I.
von Österreich
Präsident des Deutschen Bundes
1849–1866
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