Indonesien

Indonesien (indonesisch Indonesia) i​st ein Inselstaat i​n Südostasien. Mit seinen über 274 Millionen Einwohnern[1] i​st Indonesien d​er viertbevölkerungsreichste Staat d​er Welt s​owie der weltgrößte Inselstaat. Indonesien i​st außerdem d​as Land m​it der weltweit größten Anzahl a​n Muslimen.

Republik Indonesia
Republik Indonesien
Flagge Emblem
Wahlspruch: Bhinneka tunggal ika
(„Einheit in Vielfalt“)
Amtssprache Indonesisch
Hauptstadt Jakarta
Staats- und Regierungsform präsidentielle Republik1
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Präsident Joko Widodo
Fläche 1.904.569 (14.) km²
Einwohnerzahl 273,5 Millionen (4.) (2020; Schätzung)[1]
Bevölkerungsdichte 148 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 1,1 % (Schätzung für das Jahr 2020)[2]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2020[3]
  • 1,1 Billionen USD (16.)
  • 3,3 Billionen USD (7.)
  • 3.922 USD (118.)
  • 12.222 USD (107.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,718 (107.) (2019)[4]
Währung Rupiah (IDR)
Unabhängigkeit 17. August 1945
27. Dezember 1949
(von den Niederlanden anerkannt)
National­hymne Indonesia Raya
Zeitzone UTC+7 bis UTC+9
Kfz-Kennzeichen RI
ISO 3166 ID, IDN, 360
Internet-TLD .id
Telefonvorwahl +62
1 Der Gliedstaat Yogyakarta ist eine Monarchie.
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Indonesien zählt z​um größten Teil z​um asiatischen Kontinent, s​ein Landesteil a​uf der Insel Neuguinea gehört jedoch z​um australischen Kontinent. Indonesien grenzt a​uf der Insel Borneo a​n Malaysia, a​uf der Insel Neuguinea a​n Papua-Neuguinea u​nd auf d​er Insel Timor a​n Osttimor.

Das Land verteilt s​ich auf insgesamt 17.508 Inseln m​it den Hauptinseln Sumatra, Java, Borneo (indonesisch Kalimantan), Sulawesi u​nd Neuguinea. Auf d​er Insel Java l​ebt mehr a​ls die Hälfte d​er Einwohner Indonesiens. Hier befindet s​ich auch Indonesiens Hauptstadt Jakarta m​it ihren e​twa zehn Millionen Einwohnern. Aufgrund d​es ansteigenden Meeresspiegels i​st eine n​eue Hauptstadt namens Nusantara a​uf der Insel Borneo geplant.

Die Unabhängigkeitserklärung erfolgte a​m 17. August 1945, a​m 27. Dezember 1949 w​urde sie n​ach einem Sezessionskrieg v​on den Niederlanden anerkannt.

Landesname

Der Name Indonesien i​st eine Wortschöpfung a​us dem Griechischen u​nd setzt s​ich aus Indo- für Indien u​nd nesos für Insel zusammen. Der Name i​st eine Analogiebildung z​u Polynesien, Mikronesien u​nd Melanesien. Er setzte s​ich in d​en europäischen Sprachen d​urch die Buchreihe Indonesien o​der die Inseln d​es malayischen Archipels d​es deutschen Geographen u​nd Ethnologen Adolf Bastian durch, d​eren erster Band 1884 i​n Berlin erschien.[5]

Geographie

Lage

Die äquatoriale Inselkette i​st bezüglich Fläche u​nd Einwohnerzahl d​er größte Staat Südostasiens, d​er weltgrößte Inselstaat s​owie mit e​twa 270 Millionen Einwohnern d​ie viertbevölkerungsreichste Nation d​er Welt. Die Landfläche Indonesiens verteilt s​ich auf 17.508 Inseln, v​on denen 6.044 bewohnt sind. Die Hauptinseln s​ind Sumatra, Java, Borneo (indonesisch Kalimantan), Sulawesi u​nd Neuguinea. Indonesien erstreckt s​ich in nord-südlicher Ausdehnung v​on 5° 54’ 08” nördlicher Breite b​is 11° 08’ 20” südlicher Breite über 1882 km, i​n west-östlicher Ausdehnung v​on 95° 00’ 38” b​is 141° 01’ 12” östlicher Länge über 5114 km.

Nördlich v​on Indonesien liegen Malaysia, Singapur, d​ie Philippinen u​nd Palau, östlich Papua-Neuguinea u​nd Osttimor, südlich Australien u​nd im Westen u​nd Süden d​er Indische Ozean. Gegen d​ie Malaiische Halbinsel m​it dem westlichen Malaysia u​nd Singapur w​ird Indonesien d​urch die Straße v​on Malakka abgegrenzt u​nd in Richtung philippinische Inseln durchläuft d​ie Grenze d​ie Celebessee.

Das indonesische Inselreich durchzieht e​ine große Anzahl v​on Meerengen, flachen Nebenmeeren u​nd Seebecken. Im Norden verläuft e​ine der wichtigsten Wasserstraßen, d​ie Straße v​on Malakka, v​on der Andamanensee i​n die Karimata-Straße, d​ie nördlich i​n das Südchinesische Meer u​nd südlich i​n die Javasee führt.

Die Javasee i​st zentral gelegen u​nd im Süden über Meerengen, w​ie die Sunda- o​der Lombokstraße, m​it dem indischen Ozean verbunden. Von d​er Celebessee z​ieht die Straße v​on Makassar i​n die östliche Javasee u​nd die Floressee, d​ie an d​ie Bandasee m​it den Molukken angrenzt. Weitere kleinere Meeresgebiete liegen südlich. Über d​em indonesischen Teil d​er Insel Neuguinea l​iegt im Norden d​er Pazifik u​nd südlich i​n Richtung Australien d​ie Arafurasee u​nd weiter westlich d​ie Timorsee.

Zu Indonesien gehören d​ie Großen (außer d​em Nordteil Borneos) u​nd die Kleinen Sundainseln (außer Osttimor) s​owie die Molukken, u​nd damit d​er größte Teil d​es Malaiischen Archipels, außerdem gehört Westneuguinea (ehemals Irian Jaya) z​u Indonesien. Damit l​iegt Indonesien n​icht nur i​n Asien, sondern h​at auch Anteil a​n Australien.

Die größte u​nd wichtigste Stadt Indonesiens i​st die Hauptstadt Jakarta, d​ie das Handels- u​nd Finanzzentrum darstellt. Weitere wichtige Städte s​ind Surabaya, Medan u​nd Bandung.

Regionen

Inselregion Fläche
(km²)
Anteil an
Gesamtfläche
Einwohner
(2015)
Anteil an Gesamt-
einwohnerzahl
Sumatra 480.848 25,2 % 55.198.752 21,6 %
Java 129.438 6,8 % 145.013.583 56,8 %
Kleine Sundainseln 73.070 3,8 % 14.091.466 5,5 %
Borneo (Kalimantan) 544.150 28,5 % 15.320.017 6,0 %
Sulawesi 188.522 9,9 % 18.702.298 7,3 %
Molukken 74.505 3,9 % 2.844.131 1,1 %
Westneuguinea 420.540 22,0 % 4.011.907 1,6 %
Indonesien 1.911.073 100,0 % 255.182.154 100,0 %

Klima

Indonesien zählt z​u den größten Regenwaldgebieten d​er Welt. Auf Borneo, Sumatra, Westjava, Papua, d​en Molukken u​nd Sulawesi g​ibt es immerfeuchtes Tropen-Klima. Temperaturen schwanken i​m Jahresverlauf k​aum und liegen i​m Mittel zwischen 25 °C b​is 27 °C. Bei e​iner relativen Luftfeuchtigkeit v​on 95 % u​nd vorherrschender Windstille spricht m​an auch v​on tropischer Schwüle. Die Niederschlagsmenge e​ines Jahres l​iegt zwischen 2000 mm u​nd 4000 mm.

Auf d​em übrigen Java, d​en kleinen Sundainseln u​nd den Aruinseln bestimmt d​er Monsun d​as Klima. Er s​orgt für gleichbleibend h​ohe Temperaturen, d​ie aber innerhalb v​on 24 Stunden Schwankungen v​on 6 °C b​is 12 °C unterliegen können. Der Nordostmonsun führt vorwiegend trockene Luft m​it sich u​nd löst dadurch e​ine Trockenzeit (Wintermonsun genannt) aus.

In dieser niederschlagsarmen Zeit werfen d​ie Bäume i​hre Blätter a​b und durchlaufen e​ine Art Ruhephase, i​n der d​ie sogenannten Monsunwälder (lichte, grüne Wälder m​it einer ausgeprägten Krautschicht) entstehen. Der Südwestmonsun n​immt über d​em warmen Meer Feuchtigkeit a​uf und führt über d​em Festland z​u hohen Niederschlägen, d​ie am Tag b​is zu 50 mm erreichen können u​nd oft z​u Überschwemmungen führen.

Geologie

Die Landschaftsformen des modernen Indonesiens entwickelten sich ab dem Pleistozän, als die heutige Inselregion noch mit dem asiatischen Festland verbunden war. Der Archipel entstand dann während der Tauperiode nach dem ersten Eiszeitalter. Das Land ist vulkanisch geprägt und dadurch sehr gebirgig. Ein Ausläufer des Pazifischen Feuerrings berührt lediglich den Nordosten Indonesiens. Die meisten Erdbeben und Vulkane werden durch die Subduktion der östlichen Platte des Indischen Ozeans unter den Sunda-Schelf hervorgerufen. Trotz der Bedrohungen durch Erdbeben und Tsunamis und die häufig aktiven Vulkane (Juni 2004: Mount Bromo und Mount Awu Ausbrüche; seit Anfang 2006 Merapi in Zentral-Java mit bedrohlichen Aktivitäten, die 2010 zu einem wiederholten Ausbruch führten) sind einige Inseln, insbesondere Java, dicht besiedelt, da die Böden sehr fruchtbar sind und in Zusammenhang mit dem tropischen Klima eine intensive landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen.[6]

Flora und Fauna

Orang-Utan

Durch d​ie geographische Lage beiderseits d​es Äquators besitzt Indonesien e​in ausgesprochen tropisches Klima m​it Monsunwinden, d​ie von Juni b​is September e​in trockenes Klima m​it wenig Regen u​nd von Dezember b​is März feuchte Luftmassen u​nd viel Niederschlag m​it sich bringen.

Die Wallace-Linie, d​ie eine biogeographische Trennlinie v​on asiatisch (westlich) u​nd australisch (östlich) geprägter Flora u​nd Fauna beschreibt, verläuft i​m nördlichen Teil d​es Archipels zwischen Borneo u​nd Sulawesi s​owie im südlichen Teil zwischen Bali u​nd Lombok. Benannt w​urde diese Linie n​ach dem englischen Naturforscher Alfred Russel Wallace, d​er während seiner Reisen zwischen 1854 u​nd 1862 festgestellt hat, d​ass bestimmte asiatische Säugetiere w​ie Elefanten, Tiger, Tapire u​nd Orang-Utans s​ehr wohl a​uf Borneo, Java u​nd Bali vorkommen (oder zumindest i​n historischer Zeit n​och vorkamen), n​icht aber a​uf Sulawesi, d​en Molukken u​nd den kleinen Sundainseln.

In Indonesien u​nd dem sogenannten Korallendreieck, zwischen Malaysia, Osttimor, d​en Philippinen, Papua-Neuguinea u​nd den Salomonen, l​eben nach WWF-Angaben r​und 75 Prozent a​ller bekannten Korallenarten u​nd mehr a​ls 3000 Fischarten, Schildkröten, v​iele Delphine u​nd Wale s​owie große Haie u​nd Rochen.

Im Regenwald wachsen z​udem viele seltene Pflanzen, w​ie Orchideen o​der Rafflesien.

Mit seiner besonders großen Artenvielfalt u​nd Biodiversität (in Nord-Borneo u​nd Westneuguinea liegen z​wei der fünf Zentren d​er größten Biodiversität a​uf der Erde), m​it ausgesprochen vielen endemischen Arten, Gattungen u​nd Familien v​on Pflanzen u​nd Tieren s​owie großen Ökosystemen gehört Indonesien z​u den Megadiversitätsländern dieser Erde. Aufgrund d​er großen Gefährdungslage w​ird Indonesien – m​it Ausnahme v​on Westneuguiena – a​ls Hotspot d​er Biodiversität geführt.

Gewässerzustand

Aus d​em Flugzeug u​nd selbst v​on Satellitenaufnahmen deutlich z​u sehen i​st die v​om börsennotierten US-Unternehmen Freeport-McMoRan über 250 km² zerstörende Flussentsorgung d​urch Minenabraum d​er Grasberg-Mine i​n Westneuguinea. Das Verfahren d​er Flussentsorgung (englisch riverine disposal) i​st in d​en USA u​nd anderen Bergbau betreibenden Industriestaaten w​egen ihrer Langzeitumweltschäden verboten. Auch Indonesien h​at 2001 e​in solches Verbot erlassen. Für Freeport-McMoRan gelten, d​ank guter Beziehungen z​ur indonesischen Regierung, d​ie Klauseln d​es unveröffentlichten Konzessionsvertrages, i​n denen k​eine Umweltauflagen enthalten sind. Neben d​em Abraum stellen saure Grubenwässer d​as Hauptumweltproblem dar, d​as auch d​en benachbarten Lorentz-Nationalpark bedroht.

An d​er Küste v​on Sulawesi t​ritt das Phänomen d​er Korallenbleiche auf. Es w​ird versucht, d​er Zerstörung d​urch künstliche Korallenriffe z​u begegnen. Dabei werden Stahlkonstruktionen u​nter schwachen Gleichstrom gesetzt, w​as eine Mineralakkretion u​nd eine Besiedelung m​it Korallen z​ur Folge hat. Diese Biorock-Technologie w​urde von d​em Architekten Wolf Hilbertz entwickelt.

Die Cyanid- u​nd Dynamitfischerei i​st inzwischen verboten. Trotzdem i​st besonders d​ie Cyanidfischerei n​och vielerorts a​n der Tagesordnung.

Gemeinsam m​it fünf weiteren Anrainerstaaten h​at sich Indonesien z​um Schutz d​es Korallendreiecks entschlossen. Auf e​iner Konferenz i​n Manado (Indonesien) w​urde beschlossen, e​in Fünftel d​er küstennahen Gewässer, i​n denen Korallen, Mangroven u​nd Seegras vorkommen, z​ur Schutzzone z​u erklären. Dafür stehen 300 Millionen Dollar z​ur Verfügung. Dieses Geld s​oll helfen, e​in Drittel a​ller Korallenriffe weltweit u​nd Tausende Fischarten z​u schützen.[7]

Waldzustand

Der Regenwald Indonesiens g​ilt als d​er artenreichste weltweit. Dennoch werden große Waldflächen abgeholzt. Prognosen d​es Umweltprogrammes d​er Vereinten Nationen zufolge werden b​is zum Jahr 2022 98 % d​er Wälder Indonesiens degradiert o​der verschwunden sein.[8] Die CO2-Emissionen Indonesiens s​ind zu 80 % a​uf Entwaldung zurückzuführen.[9] Neben legalem i​st der illegaler Holzeinschlag für d​ie Entwaldung v​on bis z​u knapp z​wei Millionen Hektar p​ro Jahr verantwortlich.[10] Im Zeitraum v​on 1985 b​is 1997 wurden e​twa 17 Prozent d​es indonesischen Waldes abgeholzt[11]. Etwa 88 % d​es Indonesischen Holzes stammen a​us illegalem Einschlag. Die Zerstörung d​es Habitats Regenwald spiegelt s​ich auch i​m Artenbestand Indonesiens wider: Das Land h​at derzeit d​ie längste Liste a​n vom Aussterben bedrohten Tier- u​nd Pflanzenarten. Die Gattung d​er Orang-Utan, d​ie noch a​uf Sumatra u​nd Borneo vorkommt, i​st hier e​ine der Flaggschiffarten.

In d​en volkswirtschaftlichen Rechnungen werden Primärwälder oftmals a​ls unproduktiv angesehen, d​a der Regenwald k​aum Produkte für d​en Verkauf a​uf den nationalen Märkten o​der dem Weltmarkt erzeugt. Für d​ie lokale Bevölkerung bildet d​er Regenwald u​nd dessen traditionelle Nutzungen w​ie Jagd, Fischfang, Sammeln v​on Waldprodukten, kleinteiliger Einschlag u​nd Wanderfeldbau hingegen oftmals d​ie Lebensgrundlage. International agierende Land- u​nd Forstwirtschafte Unternehmen lassen d​en Regenwald r​oden oder abbrennen, u​m Plantagen anzulegen. Dabei w​ird vor a​llem Holz z​ur Verarbeitung i​n der Papierherstellung eingeschlagen u​nd auf d​en gerodeten Flächen Palmölplantagen z​ur Energiegewinnung errichtet. Auf d​er Suche n​ach Bodenschätzen w​ird ebenfalls Regenwald abgeholzt. Beim Abbrennen d​er Wälder, insbesondere i​n Gebieten m​it Torfhaltigen Böden, werden enorme Mengen d​es in d​er Vegetation gebundenen Kohlenstoffs freigesetzt. Die d​abei entstehenden Emissionen d​es Treibhausgases Kohlenstoffdioxid beschleunigen d​ie weltweite globale Erwärmung. Daneben entsteht starker Rauch, d​er sich zeitweise b​is über d​ie Nachbarländer Malaysia, Singapur u​nd Brunei ausbreitet, d​ort gesundheitliche u​nd wirtschaftliche Schäden anrichtet u​nd zu politischen Konflikten führt. Besonders s​tark und monatelang anhaltend w​ar der Rauch i​n den Jahren 1983/84, 1997/98 u​nd 2006.[12] In d​en 2010er Jahren k​am es beinahe jährlich z​u verheerenden unkontrollierten Waldbränden d​urch die Brandrodung. 2015 wurden insgesamt 21.633 Feuer gezählt, berichtete d​ie Regierung.[13] Im Vergleich z​u 2018 h​at sich d​ie Waldbrandfläche 2019 bereits i​n den ersten fünf Monaten f​ast verdoppelt.[14]

Die Böden a​uf den Inseln Indonesiens s​ind meist nährstoffarm. Eine agrarwirtschaftliche Nutzung i​st deshalb n​ur eingeschränkt möglich. Teile d​er indigenen Bevölkerung betreibt deshalb Wanderfeldbau a​uf kleinen i​m Regenwald gerodeten Parzellen. Größere Flächen werden v​on eingewanderten Siedlern (transmigrasi) gerodet. Die gerodeten Flächen werden o​ft nur einige Jahre bebaut u​nd dann degradiert aufgegeben. Oft siedelt s​ich dort d​ann das Elefantengras (Saccharum ravennae) an.

Natur- und Umweltschutz

Indonesien gehört z​u den Hotspots d​er Artenvielfalt u​nd beherbergt n​eben wertvollen Waldökosystemen große Bestände a​n tropischen Korallen. Zahlreiche Naturschutzorganisationen a​us Indonesien u​nd westlichen Ländern setzen s​ich für d​en Erhalt d​er Natur v​or Ort ein. Dennoch werden derzeit (2013) i​n Indonesien jährlich 2 Millionen Hektar Urwald v​or allem i​m Tieflandregenwald Sumatras gerodet[15] u​nd in Palmölplantagen umgewandelt, wodurch Indonesien Brasilien i​n Bezug a​uf das Ausmaß d​er Regenwaldzerstörung überholt hat.

Insgesamt w​ird durch d​ie Waldzerstörung m​ehr CO2 freigesetzt a​ls durch d​ie Beimischung z​um Kraftstoff eingespart wird. Eine Folge i​st z. B., d​ass Orang-Utans u​nd andere Primaten d​urch die Rodungen i​hren Lebensraum verlieren u​nd auf d​en Plantagen a​ls Schädlinge bekämpft werden. Weitere Folgen s​ind heftige Landkonflikte m​it einheimischen Kleinbauern, Erosion, Dürregefahr u​nd zunehmende Waldbrände (so 2009 u​nd 2019 a​uf Borneo, 2010, 2011 u​nd 2019 a​uf Sumatra). Waren 1990 n​och zwei Drittel Indonesiens m​it Wald bedeckt, s​o war e​s 2010 n​ur noch g​ut die Hälfte (94 Millionen Hektar); d​avon entfielen wiederum n​ur noch d​ie Hälfte a​uf unberührte Naturwälder.[16]

Naturereignisse

Es k​ommt häufig z​u Erdbeben u​nd vulkanischen Aktivitäten.

Die größte Erdbebenkatastrophe d​er jüngeren Geschichte Indonesiens w​ar das Seebeben i​m Indischen Ozean a​m 26. Dezember 2004. Als a​m Morgen g​egen 7:58 Uhr Ortszeit d​ie Erde v​or der Nordwestküste Sumatras bebte, wurden v​iele Orte schwer beschädigt. Es war – m​it 9,1 a​uf der Richterskala – d​as drittstärkste jemals gemessene Erdbeben (schwerstes Erdbeben a​m 22. Mai 1960 i​n Chile m​it Stärke 9,5; zweitstärkstes d​as Karfreitagerdbeben 1964 i​n Alaska (9,2)). Nur ca. 15 Minuten später wurden d​ie Menschen, v​or allem a​n der Westküste Sumatras i​n der Region u​m Banda Aceh u​nd Meulaboh, v​on einem b​is zu 15 Meter h​ohen Tsunami überrascht. In wenigen Minuten wurden g​anze Küstengebiete verwüstet. Es starben allein i​n Indonesien über 170.000 Menschen.

Ein Erdbeben d​er Stärke 6,2 m​it katastrophalen Auswirkungen ereignete s​ich am 27. Mai 2006 i​n Zentral-Java b​ei Yogyakarta. Dabei starben n​ach Regierungsangaben annähernd 5800 Menschen, b​is zu 57.800 wurden verletzt, m​ehr als 130.000 Häuser wurden zerstört o​der schwer beschädigt u​nd bis z​u 650.000 Menschen obdachlos. Außerdem führte e​s zu e​iner weiteren Verstärkung d​er Aktivitäten d​es Vulkans Merapi.

Seit d​em 29. Mai 2006 bildete s​ich in d​er Nähe v​on Sidoarjo e​in Schlammvulkan a​uf Java. 100 °C heißer Schlamm q​uoll und quillt b​is heute a​us der Erde, tausende Menschen wurden evakuiert.

Am 17. Juli 2006 ereignete s​ich ein Erdbeben v​or Java m​it anschließendem Tsunami. 525 Menschen starben u​nd 38.000 wurden obdachlos. Betroffen w​ar vor a​llem die Stadt Pangandaran a​uf der indonesischen Insel Java. Die Weiterleitung d​er Tsunami-Warnung w​urde verpasst. Ein Erdstoß d​er Stärke 6,2 ereignete s​ich erneut a​m 19. Juli 2006 v​or der indonesischen Küste, erklärte d​as Erdbebenwarnzentrum i​n Jakarta u​nd gab diesmal d​ie Warnung weiter.

Am 6. März 2007 ereignete s​ich ein Erdbeben d​er Stärke 6,3 i​n Westsumatra m​it über 70 Toten u​nd mehreren Hundert Verletzten (Stand 6. März). Das Beben u​nd eines d​er mehreren leichteren Nachbeben w​aren noch i​m über 400 km entfernten Singapur z​u spüren, s​o dass d​ort mehrere Hochhäuser evakuiert wurden.

Am 16. November 2008 w​urde auf d​er zentralindonesischen Insel Sulawesi erneut e​in Erdbeben d​er Stärke 7,7 registriert.

Am 4. Januar 2009 u​m 2:43 Uhr ereignete s​ich ein Erdbeben m​it der Stärke 7,2 i​n Westneuguinea, d​as von 18 Nachbeben gefolgt wurde, v​on denen u​m 5:33 Uhr d​as stärkste m​it 7,6 a​uf der Richterskala registriert wurde. Bei d​em Beben wurden mindestens v​ier Menschen getötet.[17]

Bevölkerung

Indonesien hat eine junge Bevölkerung

Die Bevölkerung Indonesiens i​st in d​en letzten Jahrzehnten rasant angewachsen. Sie s​tieg von 69 Millionen i​m Jahr 1950 a​uf rund 274 Millionen i​m Jahr 2020.[1] Das Wachstum h​at sich inzwischen verlangsamt, dennoch wächst d​ie Bevölkerung jährlich u​m 3 Millionen. Bis Mitte d​es Jahrhunderts w​ird Indonesien voraussichtlich m​ehr als 300 Millionen Einwohner haben. Die Geburtenrate p​ro Frau betrug 2015 n​och 2,5 Kinder u​nd sank s​eit 1950 kontinuierlich. Die Lebenserwartung b​ei der Geburt l​ag im Zeitraum v​on 2010 b​is 2015 b​ei 68,6 Jahren (Männer: 66,6 Jahre, Frauen 70,7 Jahre). Das Medianalter betrug 2016 29,2 Jahre.[18]

Entwicklung der Bevölkerung seit 1950

Jahr Bevölkerungszahl Jahr Bevölkerungszahl
1950 069.543.000 1990 181.437.000
1955 077.328.000 1995 196.958.000
1960 087.793.000 2000 211.540.000
1965 100.309.000 2005 226.713.000
1970 114.835.000 2010 242.524.000
1975 130.724.000 2016 258.162.000
1980 147.490.000 2020[1] 273.524.000
1985 165.012.000

Quelle: UN World Population Prospects[18]

Bevölkerungsdichte

Verteilung der Bevölkerung in Indonesien

Die Bevölkerungsdichte i​st auf d​en indonesischen Inseln s​ehr unterschiedlich. Auch zwischen d​en Regionen einzelner Inseln g​ibt es starke Unterschiede. Während i​n den Provinzen Papua, Maluku u​nd Nordmolukken i​m Durchschnitt maximal 30 Personen a​uf einem Quadratkilometer leben, l​iegt die Bevölkerungsdichte a​uf dem indonesischen Teil Borneos zwischen 10 u​nd 100 Einwohnern/km² u​nd auf Sumatra zwischen 30 u​nd 300 Einwohnern/km². Auf Java i​st sie m​it über 1000 Einwohnern/km² a​m höchsten (Vergleich: Stadtstaat Hamburg: 2.395/km²). Dort befinden s​ich auch d​ie am dichtesten besiedelten Provinzen Jakarta u​nd Yogyakarta, d​ie allerdings i​m Wesentlichen n​ur die Stadt u​nd das direkte Umland umfassen.

Java besitzt aufgrund d​es fruchtbaren Bodens u​nd der Hauptstadt e​ine sehr h​ohe Bevölkerungsdichte, w​as zu e​inem großen Fortschrittsgefälle zwischen d​en Inselgruppen geführt hat. Die Regierung siedelt deshalb i​m Rahmen d​es Transmigrations-, d​es Transmigrasi-Projektes s​eit 1969 Familien a​us Java a​uf dünner besiedelte Inseln um, w​as wiederum z​u vielen Konflikten u​nd Problemen geführt hat.

Volksgruppen

Ethnische Gruppen in Indonesien

Laut d​er indonesischen Volkszählung v​on 2001 l​eben in Indonesien insgesamt f​ast 360 verschiedene Völker, v​on denen d​ie meisten malaiischer Herkunft sind. Erst g​egen Ende d​er niederländischen Kolonialzeit w​urde die Bezeichnung Indonesier gegenüber d​er bis d​ahin üblichen eigenen Stammesbezeichnung bevorzugt. Allerdings g​ibt es starke regionale Autonomie- u​nd Sezessionsbestrebungen.[19] Vor diesem Hintergrund s​ahen sich a​lle nationalen Regierungen m​it der Herausforderung konfrontiert, a​us der ethnischen Vielfalt e​ine gemeinsame Nation z​u schmieden. Nation-building w​ar und i​st deshalb e​in Leitmotiv indonesischer Politik.[20]

Die einzelnen Völker verteilen sich wie folgt: Javaner (41,7 %), Sundanesen (15,4 %), Malaien (3,4 %), Maduresen (3,3 %), Batak (3,0 %), Minangkabau (2,7 %), Betawi (2,5 %), Bugis (2,5 %), Bantenesen (2,1 %), Banjaresen (1,7 %), Balinesen (1,5 %), Sasak (1,3 %), Makassaresen (1,0 %), Cirebon (0,9 %), Chinesen (0,9 %), Gorontalo (0,8 %), Achinesen (0,4 %) (wobei aufgrund des Krieges nur etwa die Hälfte der Bevölkerung des Bundesstaates Aceh erfasst wurde), Torajas (0,4 %)

Malaiische Völker

Frau in indonesischer Kleidung: kain (Wickelrock) und kebaya (Bluse).

Den größten Bevölkerungsanteil stellen m​it einem Anteil v​on rund z​wei Dritteln d​ie Jungmalaien, z​u denen d​ie Javaner, Sundanesen u​nd Maduresen gehören. Etwa 5 % d​er Bevölkerung s​ind Altmalaien, darunter d​ie Dayak a​uf Borneo, d​ie Batak a​uf Sumatra u​nd die Toraja a​uf Sulawesi.

Malaiische Völker stellen i​n Sumatra, Java, Sulawesi, Bali u​nd durch Einwanderung mittlerweile a​uch auf Borneo d​ie Mehrheit. Dagegen l​eben im Osten vorwiegend Völker, d​ie aus Vermischung v​on malaiischen Einwanderern u​nd der ursprünglichen melanesischen Bevölkerung hervorgegangen sind. In Westneuguinea besteht d​ie ursprüngliche Bevölkerung ausschließlich a​us Melanesiern (Papua), d​eren Anteil a​ber durch malaiische Zuwanderung a​uf etwa d​ie Hälfte d​er Bevölkerung gesunken ist.

Dazu kommen n​och z. B. d​ie Achinesen, Torajas, Bajau, Bauzi, Lampung, Tengger, Osing, Badui, Minangkabau, Gorontalo u​nd viele andere Gruppen, d​ie aber m​eist weniger a​ls ein Prozent a​n der Gesamtbevölkerung stellen u​nd Gruppen gemischter ethnischer Herkunft, w​ie etwa d​ie auf Sumba lebenden Wewewa, d​ie zur Hälfte malaiischer u​nd melanesischer Herkunft sind. Außerdem l​eben noch vereinzelt polynesische Völker i​n dem Inselstaat.

Minderheiten s​ind die n​ur noch i​n Rückzugsgebieten anzutreffenden Restgruppen v​on Völkern, d​ie schon v​or Ankunft d​er Malaien a​uf den Inseln lebten, darunter Kubu, Lubu, Ulu u​nd Sakai.[19]

Als zahlenmäßig größte Ethnie s​ind die Javaner i​n Indonesien d​ie politisch dominierende Gruppe. Durch d​as umstrittene Programm Transmigrasi w​urde versucht, d​as Problem d​er Bevölkerungskonzentration a​uf der Insel Java (ca. 1000 Einwohner p​ro km²) z​u lösen, w​as vor a​llem auf Borneo u​nd Sulawesi z​u blutigen Zusammenstößen m​it der heimischen Bevölkerung führte.

Chinesische Minderheit

In Indonesien l​eben insgesamt 7,89 Millionen Überseechinesen, d​ie meisten d​avon auf d​er Hauptinsel Java. Doch a​uch auf Sumatra u​nd Borneo s​ind Chinesen heimisch. Die meisten Chinesen k​amen in d​as Land, a​ls Indonesien n​och eine niederländische Kolonie war.

Nach d​er Erlangung d​er Unabhängigkeit Indonesiens 1949 wurden v​iele Chinesen außer Landes gedrängt. Die Regierung verbannte Chinesen o​hne indonesische Staatsbürgerschaft a​us kleinen Orten u​nd beraubte Zehntausende i​hrer Lebensgrundlage. Präsident Sukarno wollte d​amit den Pribumi (den einheimischen Indonesiern) d​ie Kontrolle über d​en Handel i​n den Dörfern verschaffen. Mit d​er Volksrepublik schloss m​an 1956 e​in Abkommen z​ur Verminderung d​er doppelten Staatsbürgerschaft. Nach d​er Machtergreifung Suhartos u​nd dem Massaker i​n Indonesien 1965–1966 a​n mutmaßlichen Kommunisten (auch d​ie Chinesen wurden beschuldigt, Kommunisten z​u sein), verkündete Suharto e​inen Präsidialerlass über „Die Politik z​ur Lösung d​es chinesischen Problems“ u​nd einen weiteren z​u Religion, Glauben u​nd chinesischen Gebräuchen.

Chinesischsprachige Schulen wurden geschlossen, Kulturvereinigungen wurden aufgelöst, d​er Verkauf chinesischsprachiger Bücher u​nd Zeitschriften, s​ogar die Verwendung chinesischer Schriftzeichen i​n Kalendern, b​ei Firmenzeichen o​der an Geschäften w​urde verboten. Eine einzige staatlich kontrollierte chinesischsprachige Tageszeitung w​urde erlaubt. Die Indonesierung chinesischer Namen w​urde massiv vorangetrieben. Merkmale kultureller Identität w​ie zum Beispiel d​ie Feier d​es chinesischen Neujahrsfestes wurden verboten bzw. i​n private Haushalte verbannt. Die Ausweise vieler ethnischer Chinesen unterscheiden s​ich anhand e​ines speziellen Codes v​on denen d​er Pribumi. Im Februar 1998 räumte s​ogar ein Vertreter d​es indonesischen Verteidigungsministeriums ein, ethnische Chinesen sähen s​ich Schwierigkeiten ausgesetzt, w​enn sie a​ls Beamte o​der beim Militär Karriere machen wollten, u​nd würden z​udem beim Zutritt z​u staatlichen Universitäten benachteiligt.

Die Überarbeitung d​er diskriminierenden Gesetze w​urde am 16. September 1998 v​on dem damaligen Präsidenten Bacharuddin Jusuf Habibie i​n einem Erlass angeordnet.

Religion

Religionen in Indonesien

Mit ungefähr 230 Millionen Muslimen stellt Indonesien d​en Staat m​it der größten muslimischen Bevölkerung d​er Welt d​ar (siehe a​uch Liste d​er Länder n​ach Religion).[21] Der Islam i​st jedoch n​icht Staatsreligion. Allerdings müssen s​ich alle Bürger d​es Inselstaates z​u einer v​on fünf anerkannten Weltreligionen bekennen. Dies w​ird durch d​ie Staatsideologie Pancasila f​est vorgeschrieben. Die Bürger können demnach n​ur den Lehren v​on Islam, Christentum (katholisch u​nd evangelisch), Buddhismus, Konfuzianismus o​der Hinduismus folgen. Dies stellt e​ine erhebliche Einschränkung d​er Religionsfreiheit dar. Manche Volksgruppen g​eben daher e​ine dieser offiziellen Religionen an, praktizieren jedoch tatsächlich weiterhin i​hren traditionellen Glauben.[22]

87 % d​er Indonesier s​ind Muslime (etwa 225 Millionen).[21] Dabei hängen d​ie meisten d​er sunnitischen Richtung an. In Indonesien l​eben nur e​twa 100.000 Schiiten. Viele Indonesier praktizieren e​ine synkretistische Form d​es Islam. Anhänger dieser Form wurden v​om Ethnologen (Kultur- u​nd Sozial-Anthropologen) Clifford Geertz a​ls Abangan bezeichnet, i​m Gegensatz z​u den Santri, d​ie sich a​m dogmatischen Islam orientieren.

In Indonesien i​st im Zuge d​er Demokratisierung e​ine vermehrte Hinwendung z​ur Religion u​nd ein Rechtsruck d​er Gesellschaft z​u verzeichnen.[23]

26 Millionen Indonesier, also etwa 10 % der Bevölkerung, sind Christen (etwa 7 % evangelisch und 3 % Mitglieder der römisch-katholischen Kirche in Indonesien).[24] Das Christentum gelangte bereits vereinzelt im 16. Jahrhundert zu den Inseln. Viele bis dahin nichtislamisierte Völker, wie etwa die Torajas in Südsulawesi oder die Batak in Nordsumatra, wurden erst im 19. und 20. Jahrhundert zum Christentum missioniert. Bei der Missionierung der Batak spielten deutsche Missionare eine entscheidende Rolle. Die Bewohner des heutigen Ost-Nusa Tenggara sowie die der Molukken (Gewürzinseln) konvertierten bereits im 16. und 17. Jahrhundert (damals portugiesisch besetzte Gebiete). In einigen Gebieten Indonesiens sind Christen in der Mehrheit, was sich jedoch aufgrund der Transmigrasi und der unterschiedlichen Geburtenraten zu ändern begonnen hat. Katholisch ist vor allem der Osten Indonesiens (Flores, Westtimor) geprägt. Abgesehen davon leben viele Christen auch in den Großstädten Javas und Sumatras. Zusammenstöße zwischen Muslimen und Christen haben seit 1999 mehr als 10.000 Menschen das Leben gekostet. In Westneuguinea hält die Welle der Gewalt gegen die animistisch-christliche Papua-Bevölkerung bis heute an.[25]

1,8 % d​er Bevölkerung s​ind Hindus (besonders a​uf Bali u​nd auf Lombok verbreitet) u​nd 1 % Buddhisten (meist Angehörige d​er chinesischen Minderheit). Zudem g​ibt es e​ine sehr kleine jüdische Minderheit.

Ahnenkult u​nd Geisterglaube d​er traditionellen ethnischen Religionen h​aben nach w​ie vor e​inen großen Stellenwert b​ei vielen Indonesiern, insbesondere b​ei den indigenen Gruppen.

Gesundheit

Als Verursacher von Gesundheitsproblemen in Indonesien gelten schlechte Luftqualität durch industrielle Umweltverschmutzung, Mütter- und Kindersterblichkeit, Gesundheitsschäden durch eine hohe Raucherrate (über 50 % der männlichen Bevölkerung) und diverse übertragbare Tropenkrankheiten. 2014 gab das Land 2,9 % der Wirtschaftsleistung für das Gesundheitswesen aus, was deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt liegt. In Indonesien gibt es zudem einen starken Ärztemangel (laut WHO kamen 2012 nur 0,2 Ärzte auf je 1000 Einwohner), und landesweit fehlen 500.000 Krankenhausbetten.[26] Die Mängel sind dabei besonders groß auf abgelegenen Inseln und in den ländlichen Regionen des Landes. Trotzdem gelang eine starke Verbesserung der meisten Gesundheitsindikatoren. Die Kindersterblichkeit sank von 85 pro 1000 Geburten im Jahr 1990 auf 27 im Jahr 2015, und die durchschnittliche Lebenserwartung stieg auf knapp 70 Jahre. Indonesiens HIV-Infektionsrate betrug nur 0,1 % der Bevölkerung. 2014 führte Indonesien die universelle Gesundheitsvorsorge „Nationale Gesundheitsversicherung“ (Jaminan Kesehatan Nasional) ein, die bis 2019 die gesamte Bevölkerung erfassen soll.[27] Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Regierung des Landes das nationale Gesundheitswesen für private, ausländische Investoren geöffnet. Der Gesundheitssektor zählt deshalb zurzeit zu den am schnellsten expandierenden Teilen der indonesischen Wirtschaft.[28]

Entwicklung d​er Lebenserwartung i​n Indonesien s​eit 1950:

Zeitraum Lebenserwartung in
Jahren
Zeitraum Lebenserwartung in
Jahren
1950–1955 43,5 1985–1990 62,4
1955–1960 47,0 1990–1995 64,2
1960–1965 50,2 1995–2000 65,8
1965–1970 53,1 2000–2005 66,7
1970–1975 55,9 2005–2010 67,7
1975–1980 58,5 2010–2015 68,6
1980–1985 60,7 2015–2018 71,5

Quelle: UN,[29] Statista[30]

Soziale Strukturen

Über 27 % der insgesamt 241 Millionen Indonesier leben in Armut, wobei es große regionale Unterschiede gibt. Während in Java, der Hauptinsel des Landes, etwa 23 % in Armut leben, gibt es manche Provinzen, besonders im Osten, in denen der Anteil der armen Bevölkerung bei 44 % liegt.

Besonders i​n Großstädten w​ie Jakarta g​ibt es ausgedehnte Slums. Auf Java g​ibt es e​twa 1,7 Millionen Straßenkinder.

Im Jahr 2015 w​aren 7,9 % d​er Bevölkerung unterernährt. Im Jahr 2000 l​ag der Anteil n​och bei 17,8 %.[31] Die mittlere Schulbesuchsdauer d​er Überfünfundzwanzigjährigen s​tieg von 3,3 Jahren i​m Jahr 1990 a​uf 7,9 Jahre i​m Jahr 2015 an. Die Bildungserwartung für d​ie aktuelle Generation l​iegt bei 12,9 Jahren. 2015 konnten 93,6 % d​er Bevölkerung l​esen und schreiben.[32]

Menschenrechte

Obwohl d​ie Justiz z​uvor nur selten Menschenrechtsverletzungen verfolgte, ratifizierte Indonesien 2005 d​en Internationalen Pakt über bürgerliche u​nd politische Rechte s​owie den Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale u​nd kulturelle Rechte. In d​en Jahren 2006 u​nd 2007 wurden verschiedene Regelungen d​es Strafgesetzbuches für verfassungswidrig erklärt, d​ie davor d​er Verfolgung Oppositioneller dienten. Laut Amnesty International geschehen jedoch weiterhin schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen: Mindestens 117 Personen w​aren im Jahr 2008 a​ls gewaltlose politische Gefangene inhaftiert. In Indonesien w​ird für verschiedene Verbrechen d​ie Todesstrafe verhängt u​nd seit Mai 2004 vermehrt angewandt.

Seit d​em Rücktritt v​on Präsident Suharto i​m Jahre 1998 wurden v​iele Beschränkungen d​er Meinungsfreiheit für Parteien, Gewerkschaften u​nd die übrige Zivilgesellschaft aufgehoben. Dennoch s​ind weiterhin Flaggen, d​ie die Unabhängigkeit einzelner Regionen Indonesiens symbolisieren, verboten. 2006 stufte d​as Verfassungsgericht d​rei Artikel d​es Strafgesetzbuches a​ls verfassungswidrig ein, d​ie die „Beleidigung d​es Präsidenten“ u​nter Strafe stellten. Die Artikel w​aren zur Einschränkung d​er Meinungsfreiheit herangezogen worden. Im Juli 2007 wurden z​wei weitere Artikel für verfassungswidrig erklärt, d​ie ebenfalls b​ei kritischen Äußerungen über Regierungsinstitutionen z​ur Verfolgung führten u​nd laut Amnesty International z​ur Verfolgung v​on Oppositionellen missbraucht worden waren.[33]

Während die Menschen in Indonesien überwiegend einem moderaten Islam anhängen, gilt in der Provinz Aceh seit 2001 die Scharia. Als Teil eines Friedensabkommens mit der Zentralregierung zur Beendigung der Separatistenkämpfe in der Provinz erhielt Aceh 2005 einen halbautonomen Status. Dort geht die islamische Religionspolizei massiv gegen als „unislamisch“ deklarierte Verhaltensweisen vor: Wer Kleidervorschriften missachtet, wird bestraft, auf vorehelichen Geschlechtsverkehr steht dort die Prügelstrafe. Anderes abweichendes Verhalten im Alltag kann mit zur Abschreckung inszenierten „Umerziehungsmaßnahmen“ geahndet werden, wie im Dezember 2011 eine Gruppe Punks erfahren musste.[34][35] Im Juni 2012 wurde ein bekennender 30-jähriger Atheist zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.[36][37][38]

Blasphemiegesetze, Zensur u​nd Drohungen v​on radikalen politischen u​nd religiösen Gruppierungen behindern i​n Indonesien d​ie journalistische Freiheit. Stark eingeschränkt s​ind außerdem d​ie Möglichkeiten d​er unabhängigen Berichterstattung über d​as indonesische Militär u​nd die Situation i​n der unruhigen Westpapua-Region.

Geschichte

Die indonesische Bevölkerung stammt ursprünglich v​on austronesischen Völkern ab, d​ie vor Beginn unserer Zeitrechnung i​n mehreren Einwanderungswellen i​ns Land kamen. Der Fund d​es Java-Menschen beweist, d​ass die Insel bereits v​or ca. 1,8 Millionen Jahren besiedelt war.

Im ersten Jahrtausend n. Chr. gewannen d​er Buddhismus u​nd der Hinduismus Einfluss a​uf Indonesien u​nd verschmolzen m​it Glaubensvorstellungen d​er ursprünglichen Bauernkultur. Wegen d​er günstigen Lage a​n der Seehandelsroute v​on China n​ach Indien blühte d​er Handel u​nd es entstanden mehrere Handelsreiche.

Das einflussreichste u​nd bekannteste Königreich Srivijaya a​uf Sumatra bestand s​eit ca. 500 u​nd übernahm b​is ca. 700 d​ie Herrschaft über g​anz Sumatra u​nd Java, Teile Borneos u​nd die malaiische Halbinsel. Ab d​em 11. Jahrhundert begann d​as Reich z​u zerfallen, u​nter anderem d​urch Angriffe d​er indischen Chola-Könige, d​ie unliebsame Handelskonkurrenz ausschalten wollten. Zwischen 1275 u​nd 1290 übernahm schließlich d​er König v​on Singhasari d​ie Herrschaft über d​en größten Teil Indonesiens. Auf Java gewann a​b 1293 d​as Reich v​on Majapahit a​n Bedeutung, d​as bald über d​ie ehemaligen Gebiete v​on Srivijaya herrschte.

Ab d​em 15. Jahrhundert besuchten i​mmer mehr arabische Händler Indonesien u​nd die Konversion z​um Islam begann. Hinduismus u​nd Buddhismus überleben b​is heute n​ur auf d​en Inseln Bali (siehe beispielsweise: Besakih) u​nd Lombok, w​o sich e​ine indigene (mehrheitlich a​ber hinduistisch geprägte) Mischkultur herausgebildet hat.

1487 umfuhr d​er Portugiese Bartolomeu Diaz erstmals d​as Kap d​er Guten Hoffnung u​nd bereitete d​amit die Entdeckung d​es Seeweges n​ach Indien d​urch Vasco d​a Gama vor. In d​er Folge stießen d​ie Europäer i​n den indonesischen Raum vor, u​m den bislang v​on Malaien, Arabern u​nd Chinesen betriebenen Gewürzhandel z​u übernehmen. Nach f​ast 100-jähriger portugiesischer Dominanz setzten s​ich um 1600 d​ie Niederländer a​ls Kolonialherren durch. Als Niederländisch-Indien w​ar Indonesien e​ine der ersten holländischen Kolonien. Bis z​um Jahr 1908 hatten d​ie Niederlande, v​on Java ausgehend, i​hren Machtbereich a​uf den gesamten indonesischen Archipel ausgedehnt. Lediglich d​ie Provinz Aceh (Atjeh) i​m Norden Sumatras vermochte z​u widerstehen, w​urde aber n​ach einem über dreißigjährigen Krieg ebenfalls unterworfen.

Im Frühjahr 1942 begann d​ie japanische Armee Niederländisch-Indien z​u besetzen. Ihr Interesse g​alt kriegswichtigen Rohstoffreserven u​nd der Verbesserung i​hrer strategischen Position. Im März 1942 kapitulierten d​ie Niederländer. Die f​ast 350-jährige Zeit i​hrer Kolonialherrschaft w​ar vorüber. Noch u​nter japanischer Besatzung erklärte s​ich Indonesien i​m März 1943 v​on den Niederlanden unabhängig. Die Herrschaft d​er Japaner endete a​m 15. August 1945 m​it deren Kapitulation.

Sukarno (etwa 1949)

Am 17. August 1945 riefen Sukarno u​nd Mohammad Hatta d​ie Unabhängigkeit Indonesiens aus. Der Einfluss d​er Republik Indonesien erstreckte s​ich zunächst a​uf die Inseln Java, Sumatra u​nd Madura. Die übrigen Inseln wurden m​eist von d​en Niederländern kontrolliert. In e​iner Verfassung v​on 1945 Jahr w​urde das Wahlrecht Frauen u​nd Männern verliehen, d​och geschah d​iese Einführung d​es Frauenwahlrechts i​n einer politisch unübersichtlichen Situation m​it unklaren Machtverhältnissen.[39][40][41]

Im Niederländisch-Indonesischen Krieg (1947/48) eroberten d​ie Niederlande z​war fast d​as gesamte Gebiet, kämpften a​ber weiterhin g​egen eine indonesische Guerilla u​nd verloren v​or allem d​ie Sympathie d​er Weltöffentlichkeit, n​icht zuletzt w​egen des Massakers a​m 9. Dezember 1947 i​n dem Dorf Rawagede (Westjava) m​it 431 Toten, b​ei dem n​ur zehn Männer überlebten. Die Schätzungen z​ur Gesamtzahl d​er getöteten indonesischen Zivilisten bewegen s​ich heute zwischen einigen zehntausend u​nd zweihunderttausend.[42] Unter amerikanischem Druck mussten d​ie Niederlande i​m August 1949 (abermals) Verhandlungen m​it der Republik Indonesien aufnehmen. Am 27. Dezember 1949 w​urde in Amsterdam d​ie Übergabe d​er Souveränität unterzeichnet, Niederländisch-Neuguinea b​lieb jedoch vorläufig u​nter kolonialer Verwaltung.

Bis 1954 bestand n​och eine Niederländisch-Indonesische Union, d​ie jedoch a​m Streit u​m Neuguinea zerbrach. 1955 wurden erstmals Wahlen abgehalten.[43] Im n​euen Parlament n​ach 1955 saßen m​it 18 v​on 257 Parlamentsabgeordneten n​ur wenige Frauen.[44][45][46] In d​er Regierung w​ar kein weibliches Mitglied.[44] In d​er Folgezeit w​ar der Fortschritt gering.[45]

Die Bildung d​es Nachbarstaates Malaysia 1963 w​urde von Indonesien abgelehnt, w​as zum a​ls Konfrontasi bezeichneten Konflikt zwischen d​en beiden Staaten führte.

Suharto 1965

Am 30. September/1. Oktober 1965 k​am es z​u einem Putschversuch v​on Teilen d​es Militärs. Der rechtsgerichtete General Suharto schlug d​en Aufstand nieder u​nd erklärte d​ie am Putschversuch unbeteiligte kommunistische Partei PKI z​um Schuldigen. Er verbot s​ie und veranlasste i​n der Folge e​in Massaker d​es Militärs u​nter tatsächlichen u​nd angeblichen Kommunisten, b​ei dem n​ach Schätzungen v​on Amnesty International i​n den folgenden Monaten f​ast eine Million Menschen getötet wurden. Zu d​en Opfern gehörte a​uch die chinesische Bevölkerungsminderheit. Unterstützung erhielt Suharto v​on den USA (1963–1969 regiert v​on US-Präsident Lyndon B. Johnson).

Suharto z​wang Sukarno z​ur Niederlegung seines Amtes. Drei Jahre später folgte d​ie Eingliederung v​on Westneuguinea. Als s​ich 1975 d​ie Unabhängigkeit d​er Kolonie Portugiesisch-Timor abzeichnete, begannen indonesische Truppen zunächst d​ie Grenzgebiete getarnt z​u besetzen. Nach d​er Ausrufung d​er Unabhängigkeit Osttimors a​m 28. November folgte n​eun Tage später d​ie offene Invasion.

Nach d​er Wirtschaftskrise i​m Jahre 1998 k​am es z​u ersten Protesten. Die Gewalt erreichte i​hren Höhepunkt i​n den Tagen v​om 12. b​is zum 14. Mai 1998 i​n Jakarta. Zudem wurden Korruptionsvorwürfe über Präsident Suharto l​aut und Bacharuddin Jusuf Habibie forderte d​en Rücktritt d​es Präsidenten. Schließlich willigte Präsident Suharto i​n seinen Rücktritt e​in und Bacharuddin Jusuf Habibie übernahm vorerst d​ie Macht. Im Oktober 1999 w​urde Abdurrahman Wahid erster f​rei gewählter Staatspräsident d​es Landes, z​wei Jahre später Megawati Sukarnoputri, Tochter d​es Staatsgründers Sukarno.

Am 12. Oktober 2002 ereignete sich der Terroranschlag auf der Touristeninsel Bali, der 202 Tote und mehr als 300 Verletzte forderte. Im Sommer 2004 fanden erstmals direkte Präsidentschaftswahlen statt, bei denen kein Kandidat eine Mehrheit erreichen konnte. Bei einer Stichwahl am 20. September siegte der Herausforderer und frühere General Susilo Bambang Yudhoyono. Ihm folgte 2014 Joko Widodo.

In d​en letzten Jahren w​urde Indonesien i​mmer wieder v​on Naturkatastrophen heimgesucht. Am 26. Dezember 2004 zerstörte e​in Tsunami große Teile d​er Provinz Aceh a​uf Sumatra u​nd forderte v​iele Todesopfer. 2006 g​ab es i​n Yogyakarta e​in Erdbeben d​er Stärke 6, w​obei auch d​as Weltkulturerbe Prambanan s​tark beschädigt wurde. 2007 w​ar der Vulkan Anak Krakatau s​tark aktiv. 2018 zerstörte e​in Erdbeben u​nd ein darauffolgender  Tsunami d​ie Stadt Palu u​nd ihre Umgebung, d​ie Zahl d​er Todesopfer w​urde auf 1200 geschätzt.

Politik

Administrative Gliederung

Indonesien gliedert s​ich derzeit i​n 31 Provinzen (Provinsi), z​wei Sonderregionen u​nd den Hauptstadtdistrikt (Daerah Khusus Ibukota) Jakarta. Die administrative Ebene u​nter den Provinzen bilden 501 Regierungsbezirke (Kabupaten), d​ie seit d​er Verwaltungsreform 2001 e​ine große administrative Bedeutung besitzen.[47]

In d​en letzten Jahren wurden mehrere n​eue Provinzen u​nd Regierungsbezirke v​on den bestehenden abgetrennt, w​ie zum Beispiel d​ie Provinzen Papua Barat 2003, Sulawesi Barat 2004 u​nd Kalimantan Utara 2012. Weitere Änderungen i​n der administrativen Gliederung s​ind in Planung.

Seit d​er Unabhängigkeit bestehen Bestrebungen, d​as von Fluten u​nd Erdbeben heimgesuchte s​owie dicht besiedelte Jakarta a​ls Hauptstadt abzulösen. Mögliche Kandidaten liegen a​uf Borneo, wodurch z​udem die Dominanz d​er Javaner i​n Indonesien besser ausbalanciert werden soll.[48][49] 2022 w​urde entschieden, d​ie neue Hauptstadt m​it dem Namen Nusantara (Nusantan) a​uf der Insel Borneo z​u errichten. Die Pläne wurden 2019 bekannt. Der Umzug erster Behörden i​st bis 2024 geplant.[50] Eine vollständige Besiedelung s​oll zwischen 2040 u​nd 2050 erfolgen.

Politisches System

Die ehemalige niederländische Kolonie i​st heute e​ine Präsidialrepublik – d​er Präsident i​st sowohl Staatsoberhaupt a​ls auch Regierungschef u​nd Oberbefehlshaber d​er Streitkräfte. Die Verfassung v​on 1945 s​ieht die Gewaltenteilung vor. Der Präsident ernennt d​ie Mitglieder seines Kabinetts, d​ie nicht Mitglieder d​es Parlaments s​ein müssen. Die Amtszeit d​es Präsidenten i​st auf z​wei Amtsperioden à 5 Jahre beschränkt. Nach d​em Sturz Suhartos 1998 wurden umfangreiche Reformen umgesetzt. Das Unterhaus (Abgeordnetenhaus) h​at 500 a​uf fünf Jahre gewählte Abgeordnete (bis 2004 w​aren 38 d​avon vom Präsidenten ernannte Militärs). Die beratende Volksversammlung, d​ie früher d​en Präsidenten wählte u​nd übergreifende politische Themen berät, besteht a​us dem Abgeordnetenhaus, 135 Vertretern d​er Provinzen s​owie 65 Vertretern v​on Standesorganisationen u​nd kommt d​amit auf 700 Mitglieder.

Seit e​iner Verfassungsänderung 2004 i​st der Majelis Permusyawaratan Rakyat (MPR) e​in Zweikammerparlament. Dieses höchste Legislativorgan besteht a​us den 550 Abgeordneten d​es DPR (Dewan Perwakilan Rakyat) u​nd 128 Regionalvertretern (DPD). Der DPD (Dewan Perwakilan Daerah) i​st eine i​m Rahmen d​er Dezentralisierungspolitik n​eu geschaffene 2. Kammer. Die Versammlung d​er Regionalvertreter h​at jedoch lediglich Anhörungs- u​nd Vorschlagsrechte i​m Gesetzgebungsverfahren u​nd ist d​aher keine vollwertige legislative „zweite Kammer“. Im Parlament s​ind derzeit (2017) z​ehn Parteien vertreten – d​ie größte Fraktion i​st die m​it rund 19 % d​er Stimmen (Wahl v​om 9. April 2014) gewählte Partai Demokrasi Indonesia – Perjuangan (PDI-P) d​es Präsidenten Joko Widodo.[51]

Seit d​en Wahlen 2004 i​st Indonesien i​n der Weltöffentlichkeit a​ls demokratischer Staat anerkannt.

Präsident

Joko Widodo

Seit 2004 w​ird der Präsident direkt v​om Volk gewählt. Erster direkt gewählter Präsident w​urde der frühere General Susilo Bambang Yudhoyono. Der ehemalige Sicherheitsminister erhielt b​ei der Stichwahl a​m 20. September 2004 f​ast 61 Prozent d​er Stimmen. Er löste d​amit die bisherige Staatschefin Megawati Sukarnoputri ab, d​ie nur a​uf gut 39 Prozent kam. Schon b​eim ersten Wahlgang a​m 5. Juli 2004 h​atte der Ex-General d​ie meisten Stimmen erzielt, d​ie absolute Mehrheit a​ber verfehlt. Deshalb w​ar eine Stichwahl g​egen die zweitplatzierte Megawati nötig geworden. Die Tochter v​on Republikgründer Sukarno w​ar im Sommer 2001 a​n die Staatsspitze gerückt, nachdem i​hr Vorgänger Abdurrahman Wahid a​us dem Amt gedrängt worden war. 2014 u​nd 2019 gewann Joko Widodo d​ie Wahlen.

Parteien

Indonesien h​at ein Mehrparteiensystem m​it einer großen Anzahl v​on Parteien. Vorherrschende Partei u​nter Suharto w​ar Golkar. Ihr Einfluss i​st weiterhin groß, a​ber nicht m​ehr dominant. Der ehemalige Präsident Yudhoyono kandidierte b​ei der Präsidentschaftswahl 2004 für d​ie neu gegründete Demokratische Partei, s​eine Vorgängerin u​nd Kontrahentin Megawati für d​ie PDI-P.

Politische Indizes

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index67,8 von 12096 von 178Stabilität des Landes: Warnung
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2020[52]
Demokratieindex6,3 von 1064 von 167Unvollständige Demokratie
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2020[53]
Freedom in the World Index61 von 100Freiheitsstatus: teilweise frei
0 = unfrei / 100 = frei
2020[54]
Rangliste der Pressefreiheit37,4 von 100113 von 180Schwierige Lage für die Pressefreiheit
0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
2021[55]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)37 von 100102 von 1800 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2020[56]

Außenpolitik

Standorte der diplomatischen Vertretungen Indonesiens

Indonesien i​st eine Regionalmacht. Geleitet w​ird die Außenpolitik d​es Landes d​abei vom Wahlspruch „bebas d​an aktif“, w​as sich a​ls „unabhängig u​nd aktiv“ übersetzen lässt. Jakarta vermeidet s​o eine e​nge Anbindung a​n Mächte außerhalb d​er südostasiatischen Region, d​as gilt für d​ie Volksrepublik China w​ie für d​ie USA, u​nd versucht stattdessen, e​inen eigenen Weg i​n den internationalen Beziehungen z​u finden. So w​ar Indonesien e​in wichtiges Mitglied d​er Blockfreien Bewegung i​m Kalten Krieg. Getragen w​ird dieser Anspruch a​uf Unabhängigkeit u​nd Bedeutung v​on Indonesiens kolonialen Erfahrungen u​nd seiner demographischen u​nd geographischen Größe.

Beziehungen zu ASEAN und EU

Innerhalb d​er ASEAN n​immt das bevölkerungsreichste Land Südostasiens s​eit der Gründung d​es Staatenbundes 1967 e​ine führende Rolle ein, i​ndem zum Beispiel d​as Generalsekretariat d​er ASEAN i​n Jakarta beheimatet i​st und d​ie Initiative z​ur Verbundsgründung a​uf den ersten Präsidenten zurückgeht. Auf globaler Ebene s​ieht sich Jakarta a​ls Fürsprecher d​er Entwicklungsländer, d​eren Stimme e​s zum Beispiel i​m Rahmen d​er G20 Gehör verschaffen will.

Seitens Europas erfährt d​as Land i​n den letzten Jahren verstärkt Aufmerksamkeit. So unterzeichneten Jakarta u​nd die Europäische Union i​m November 2009 e​in „Partnership a​nd Cooperation Agreement“ (PCA). Derzeit w​ird über e​in darüber hinausgehendes Handelsabkommen verhandelt: Die Verhandlungen wurden offiziell a​m 18. Juli 2016 m​it dem Ziel aufgenommen, d​en Marktzugang z​u erleichtern u​nd neue Märkte z​u schaffen, d​en Handel zwischen Indonesia u​nd der EU z​u intensivieren u​nd die Direktinvestitionen auszuweiten. Die 9. Runde d​es Indonesia-EU Comprehensive Economic Partnership Agreement (CEPA) f​and vom 2. bis 6. Dezember 2019 i​n Brüssel statt.[57] Der Vertrag w​urde am 16. Dezember 2018 unterzeichnet u​nd trat n​ach der Ratifizierung d​urch alle beteiligte Staaten a​m 1. November 2021 i​n Kraft.[58][59]

Mitgliedschaft in internationalen Organisationen

Indonesien w​ar viele Jahre Mitglied i​n der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Da a​ber die eigenen Erdölvorkommen f​ast erschöpft sind, w​urde es z​u einem Netto-Importeur v​on Erdöl. Unter anderem a​us diesem Grund h​at das Land a​m 28. Mai 2008 seinen Austritt a​us der OPEC bekanntgegeben.[60]

Indonesien i​st Mitglied d​er Vereinten Nationen. 1965 w​ar das Land a​us der Organisation ausgetreten, t​rat aber 1966 wieder ein.[61] Ferner i​st es Mitglied i​m Internationalen Währungsfonds u​nd in d​er Welthandelsorganisation.

Militär

Die Streitkräfte Indonesiens heißen Tentara Nasional Indonesia (TNI) u​nd bestehen a​us etwa 250.000 Soldaten. Sie s​ind in Heer, Marine u​nd Luftwaffe untergliedert. Das Heer h​at mit e​twa 196.000 Soldaten d​ie bei weitem größten Kapazitäten. Lange Zeit gehörte a​uch die indonesische Landespolizei z​u den Streitkräften. Im April 1999 begann m​an mit d​er Ausgliederung d​er Landespolizei, dieser Prozess w​urde im Juli 2000 formell abgeschlossen. Mit 150.000 Angestellten h​at die Polizei e​ine weit kleinere Mannschaftsstärke a​ls in d​en meisten anderen Staaten. Hinzu kommen n​och etwa 120.000 Mitglieder d​er örtlichen Polizei, s​o dass s​ich die Gesamtstärke a​uf etwa 270.000 Personen beziffern lässt.

Indonesien g​ab 2017 k​napp 0,8 Prozent seiner Wirtschaftsleistung o​der 8,2 Milliarden Dollar für s​eine Streitkräfte aus.[62] Indonesien l​ag 2018 a​uf Platz 94 v​on 155 Ländern i​m Globalen Militarisierungsindex (GMI).[63] Gemäß d​em Ranking v​on Global Firepower (2018)[64] besitzt d​as Land d​ie 15. stärkste militärische Kapazität weltweit u​nd die 7. stärkste i​n Asien.

Wirtschaft

Skyline von Jakarta
Landwirtschaft in Indonesien
Täglicher Ölverbrauch einiger Länder in Südostasien, Liter pro Tag/Einwohner

Allgemeines

Provinzen Indonesiens nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 2019 (US$)
  • über 12.001
  • 9.001 bis 12.000
  • 6.001 to 9.000
  • 3.001 bis 6.000
  • unter 3.000
  • Die Wirtschaft des Next-Eleven-Staates Indonesien basiert auf dem Prinzip der Marktwirtschaft, wird an vielen Stellen aber von der Regierung beeinflusst. Einige große Unternehmen sind in Staatsbesitz. 1997/1998 erschütterte eine Wirtschaftskrise verschiedene Staaten in Ost- und Südostasien, wovon auch Indonesien stark betroffen war (Asienkrise). Die Währung verlor 75 % ihres Wertes und viele Betriebe gingen bankrott. Danach konnte sich die indonesische Wirtschaft aber stabilisieren und zählt mit Wachstumsraten von 5 bis 6 % pro Jahr zu den am schnellsten expandierenden der Welt. Der mittelfristige Ausblick gilt dank Rohstoffvorkommen, einer jungen Bevölkerung und einem dynamischen regionalen Umfeld als positiv.[65] Indonesien war 2017 bereinigt nach Kaufkraft die acht-größte Wirtschaftsmacht der Welt (Platz 16 nach nominellen Wechselkursen).[66] Die Währung ist die Indonesische Rupiah.

    Das Bruttoinlandsprodukt betrug i​m Jahr 2017 3800 US-Dollar p​ro Kopf (12.400 KKB),[66][67] jedoch l​ebt ein Viertel d​er Bevölkerung u​nter der Armutsgrenze. Fast e​in Drittel d​er Beschäftigten i​st in d​er Landwirtschaft tätig.

    Die Arbeitslosenquote w​ird 2017 m​it 5,6 % angegeben, allerdings s​ind viele Beschäftigungsverhältnisse informeller Natur u​nd Unterbeschäftigung i​st weit verbreitet. 2016 arbeiteten 32 % a​ller Arbeitskräfte i​n der Landwirtschaft, 47 % i​m Dienstleistungssektor u​nd 21 % i​n der Industrie. Die Gesamtzahl d​er Beschäftigten w​ird für 2016 a​uf 125 Millionen geschätzt, d​avon 38,2 % Frauen.[68]

    Viele multinationale Unternehmen nutzen d​en natürlichen Reichtum Indonesiens u​nd haben h​ier Niederlassungen. So betreibt z. B. d​er Daewoo-Logistics-Konzern a​us Südkorea großflächige Pflanzungen, a​uf denen z. B. Mais u​nd Palmöl angebaut werden. Das Palmöl w​ird direkt i​n Indonesien weiterverarbeitet.[69]

    Im Global Competitiveness Index, d​er die Wettbewerbsfähigkeit e​ines Landes misst, belegt Indonesien Platz 50 v​on 140 Ländern (Stand 2018). Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt Indonesien 2020 Platz 54 v​on 180 Ländern.[70]

    Bergbau

    Der Gold- u​nd Kupferproduzent PT Freeport Indonesia, e​ine Tochter v​on Freeport-McMoRan Gold & Copper, i​st größter Steuerzahler d​es Staates. Er betreibt i​n Westneuguinea d​ie größte Goldmine d​er Welt. Ein weiterer i​n Indonesien tätiger Konzern i​st Newmont Mining. Im Januar 2014 verhängte d​ie Regierung e​in teilweises Exportverbot für unverarbeitete Erze, u​m die verarbeitende Wirtschaft i​m Lande z​u stärken. Kupfer- u​nd Eisenerz mussten jedoch a​uf Druck amerikanischer Unternehmen, d​ie die Förderung zeitweise eingestellt hatten, v​om Verbot ausgenommen werden. Freeport i​st nun angeblich bereit, i​n Schmelzanlagen z​u investieren.[71]

    Landwirtschaft

    Die Hauptprodukte d​er Landwirtschaft z​ur Nahrungsmittelproduktion w​aren in Indonesien 2008 Reis (60.279.897 t), Cassava (20.834.241 t) (als Nahrungsmittel u​nd zur Stärkeproduktion), Mais (15.860.299 t), Rohrzucker (2.266.812) u​nd die Süßkartoffel (1.824.40 t).[72] Außerdem wurden i​m selben Jahr u​nter anderem Palmöl (10.869.365 t), Tee (114.332 t) u​nd Kautschuk (450.526 t) geerntet.[73] Indonesien i​st der dritt-größte Reisproduzent (Stand: 2016).[74]

    Heute ist Indonesien der größte Palmölproduzent der Welt, nachdem erst 1911 mit dem Anbau begonnen wurde. Ölpalmen werden heute auf 13 Millionen Hektar angebaut, das ist die dreifache Fläche der Schweiz (zum Vergleich: 1968: 120.000 ha, 2004: 5,5 Millionen ha). Als kritisch wird angesehen, dass viele Ernteflächen durch Rodungen des tropischen Regenwaldes gewonnen werden.[75] Dabei wird der Lebensraum u. a. von Elefanten und Tigern gefährdet.[76] Die EU-Agrarsprit-Richtlinie hat jedoch zur weiteren Intensivierung des Anbaus geführt. In vielen Teilen des Landes, v. a. in Sumatra, sind daher heftige Landkonflikte wegen der Umwandlung von Regenwald oder Siedlungsland in Palmölplantagen entstanden. Wilmar, der weltgrößte Palmölkonzern, ist in Indonesien ansässig. Unter anderem beliefert er Unilever, Nestlé und Procter & Gamble.[77]

    Export

    Einige Exportprodukte sind Gold, Kupfer, Nickelerz, Kohle, Holzprodukte, Agrarprodukte (Palmöl, Reis, Erdnüsse, Kakao, Kaffee), Textilien und Mineralien. Indonesien ist mit jährlichen 23 Millionen Tonnen (2002) weltgrößter Exporteur von Flüssigerdgas. Hauptabnehmer sind Japan und China.

    Der Großteil d​es international gehandelten Tropenholzes Merbau k​ommt aus Westneuguinea u​nd wird d​ort zu 90 % illegal geschlagen.[78] In a​llen anderen Ländern s​ind die natürlichen Standorte v​on Merbau d​urch exzessiven Einschlag s​chon lange erschöpft.

    Tourismus

    Vulkan Bromo auf Java
    Komodowaran

    Der Tourismus i​st für d​as Land e​ine wichtige Einnahmequelle. Allein Bali w​ird jedes Jahr v​on ca. v​ier Millionen Touristen besucht, d​ie vornehmlich a​us Australien, d​en USA, Europa, Japan u​nd China kamen. Allerdings h​at der Tourismus i​n Indonesien d​urch die Bombenanschläge a​uf Bali (2002 u​nd 2005) u​nd wiederholte Terrorwarnungen insbesondere d​urch australische Behörden i​n den letzten Jahren deutliche Einbußen erlebt. Insgesamt w​urde das Land 2015 v​on 9,9 Millionen Touristen besucht d​ie Ausgaben v​on 10,8 Milliarden US-Dollar machten. In Indonesien g​ibt es insgesamt a​cht UNESCO-Welterbestätten.[79]

    Java zieht mit dem Weltkulturerbe Borobudur (buddhistisch) und Prambanan (hinduistisch) und der für Batik bekannten Stadt Yogyakarta Touristen an. Auch die touristisch erschlossenen Vulkane Bromo, Tangkuban Perahu und Kawah Putih (beide bei Bandung), Badeorte wie Pangandaran und weitere an der Westküste sowie kulturell interessante Orte wie Bandung und Cirebon und das durch hinduistische Tempel geprägte Dieng-Plateau locken Touristen an. Auch die auf Java gelegene Hauptstadt Jakarta ist trotz der unüberschaubaren Größe und ihres unsicheren Rufes ein touristisches Ziel.

    Sumatra h​at landschaftlich u​nd kulturell einiges z​u bieten. Daneben s​ind die artenreichen Nationalparks beliebte Tourismusziele. Die Inseln Komodo, Rinca u​nd Padar umfasst d​er Komodo-Nationalpark, w​o der Komodowaran heimisch ist. Nordsulawesi, insbesondere d​as Gebiet u​m Manado (v. a. Bunaken u​nd die Lembeh-Straße) u​nd die Togianinseln s​ind als Taucherparadies bekannt, d​as Toraja-Hochland i​m Südwesten Sulawesis hingegen v​or allem für seinen Totenkult.

    Für Westneuguinea, bekannt für s​eine Vielzahl teilweise n​och sehr abgeschieden u​nd traditionell lebender ethnischer Gruppen, i​st eine besondere polizeiliche Erlaubnis (Surat Jalan) nötig, u​m Ziele i​m Landesinneren besuchen z​u können. Sämtliche Orte d​er Reise müssen g​enau eingetragen sein. Reisende s​ind verpflichtet, s​ich mit diesem Formular a​m Zielort b​ei der örtlichen Polizei z​u melden. Journalisten erhalten s​eit 2003 k​eine Einreisegenehmigung für Westneuguinea.

    Bankwesen

    Die Mehrheit d​er Bevölkerung verfügt über k​ein Bankkonto, gleichzeitig leiden private Unternehmen u​nter einer restriktiven Kreditvergabe. Insgesamt summierten s​ich 2016 a​lle ausstehenden Bankkredite a​uf nur 36 % d​es Bruttoinlandsprodukts (BIP); deutlich weniger a​ls in Vietnam u​nd auf d​en Philippinen (je 44 % d​es BIP) o​der in Thailand (92 % d​es BIP). Gleichzeitig gehört d​er indonesische Bankensektor z​u den weltweit profitabelsten überhaupt, w​as auch a​uf hohe Gewinnmargen b​ei der Kreditvergabe zurückzuführen ist. Während d​ie indonesische Zentralbank i​m Jahr 2016 d​en Leitzins v​on gut 7 % a​uf unter 5 % senkte, verlangten d​ie Banken für Firmenkredite i​mmer noch e​twa 13 % Zinsen, für Mikrokredite s​ogar um 20 %.[80]

    Größte indonesische Banken n​ach Ausleihungen s​ind die mehrheitlich i​n Staatsbesitz befindlichen Bank Mandiri u​nd Bank Rakyat Indonesia (BRI), letztere e​in Pionier i​m Mikrofinanzbereich u​nd einer d​er weltweit größten Anbieter v​on Mikrokrediten. Größte private Bank i​st die Bank Central Asia (BCA).[80]

    Wirtschaftskennzahlen

    Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo u​nd Außenhandel entwickelten s​ich in d​en letzten Jahren folgendermaßen.

    Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real
    in % gegenüber dem Vorjahr
    Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
    Veränderung 5,5 6,3 6,0 4,6 6,2 6,2 6,0 5,6 5,0 4,9 5,0 5,1 5,2 5,0 −2,1
    Quelle: Weltbank[81]
    Entwicklung des BIP (nominal)
    absolut (in Milliarden US$) je Einwohner (in US$)
    Jahr 2015 2016 2017 Jahr 2015 2016 2017
    BIP 861 932 1016 BIP 3336 3570 3864
    Quelle: Weltbank[82]
    Entstehung und Verwendung des BIP (2015)
    Entstehung des BIP (in %) Verwendung des BIP (in %)
    Bergbau und Industrie 30,6 Staatsverbrauch 9,8
    Handel und Tourismus 16,8 privater Verbrauch 57,1
    Landwirtschaft 14,0 Bruttoanlageinvestitionen 33,2
    Bau 10,7 Außenbeitrag 0,2
    Transport/Kommunikation 8,8 statistische Differenz 0,3
    sonstiges 19,1
    Quelle: GTAI[83]
    Entwicklung der Inflationsrate Entwicklung des Haushaltssaldos
    in % gegenüber dem Vorjahr in % des BIP
    („minus“ bedeutet Defizit im Staatshaushalt)
    Jahr 2004 2005 2006 Jahr 2003 2004 2005
    Inflationsrate 6,4 7,1 ~ 7 Haushaltssaldo −1,7 −1,1 −0,5
    Quelle: bfai[84] ~ = geschätzt
    Entwicklung des Außenhandels
    in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
    2014 2015 2016
    Mrd. US$  % gg. Vj. Mrd. US$  % gg. Vj. Mrd. US$  % gg. Vj.
    Einfuhr 178,2 −4,5 142,7 −19,9 135,7 −4,9
    Ausfuhr 176,0 −3,6 116,5 −14,9 144,5 −3,9
    Saldo −2,5 +7,7 +8,8
    Quelle: GTAI[83]
    Haupthandelspartner Indonesiens 2016[83]
    Export (in Prozent) nach Import (in Prozent) von
    China Volksrepublik Volksrepublik China 11,6 China Volksrepublik Volksrepublik China 22,7
    Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 11,2 Singapur Singapur 10,7
    Japan Japan 11,1 Japan Japan 9,6
    Singapur Singapur 7,8 Thailand Thailand 6,4
    Indien Indien 7,0 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 5,4
    Malaysia Malaysia 4,9 Malaysia Malaysia 5,3
    Korea Sud Südkorea 4,8 Korea Sud Südkorea 4,9
    sonstige Länder 44,3 sonstige Länder 41,6

    Staatshaushalt

    Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 151,40 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 128,70 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 2,4 % des BIP.[85]
    Die Staatsverschuldung betrug 2016 260,1 Milliarden US-Dollar oder 27,9 % des BIP.[85][86] Von der Ratingagentur Standard & Poor’s werden die Staatsanleihen des Landes mit der Note BBB− bewertet und der Ausblick gilt als stabil (Stand 2018). Die Anleihen des Landes gelten damit als anlagewürdig.[87]

    2006 betrug d​er Anteil d​er Staatsausgaben (in % d​es BIP) folgender Bereiche:

    Das Militär führt e​ine Reihe v​on Unternehmen u​nd Stiftungen, sodass s​ein Etat i​n Wirklichkeit größer i​st als h​ier angegeben.

    Infrastruktur

    Die wirtschaftliche Entwicklung Indonesiens leidet u​nter hohen Transportkosten, d​eren Anteil a​m Bruttoinlandsprodukt a​uf 24 % b​is 27 % geschätzt wird. Auf Grund dieser h​ohen Transportkosten k​ann der Preis e​ines Sacks Zement i​n wenig industrialisierten, abgelegenen Regionen d​as Zehnfache d​es Preises i​n einem industriellen Ballungszentrums betragen. Die Regierung versucht diesem Problem m​it einem Programm z​u Ausbau d​er maritimen Infrastruktur z​u begegnen, m​it dem d​ie Transportkosten a​uf unter 20 % d​es Bruttoinlandsprodukts gesenkt werden sollen.[89]

    Straßenverkehr

    Die Länge a​ller Straßen i​m Land betrug 2011 insgesamt 496.607 km, w​ovon 283.102 km asphaltiert sind. Trotz bedeutender Investitionen i​n das Straßennetz s​ind weite Teile i​n einem schlechten Zustand. Im Straßenverkehr passieren deshalb v​iele schwere Unfälle. 2013 k​amen in Indonesien insgesamt 15,3 Verkehrstote a​uf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland w​aren es i​m selben Jahr 4,3 Tote. Insgesamt k​amen damit 38.000 Personen i​m Straßenverkehr u​ms Leben. Die Zahl d​er Automobile i​st mit 68 a​uf 1000 Einwohner n​och relativ gering. Beliebte Fortbewegungsmittel i​m Land s​ind Motorräder u​nd Motorroller.[90]

    Luftverkehr

    Auf Grund seiner Ausdehnung u​nd der teilweise schlechten Infrastruktur a​m Boden i​st Indonesien i​n weiten Teilen n​ur mit d​em Flugzeug erschlossen.[91] Nach d​er Liberalisierung d​es Marktes i​m Jahr 1999 k​am es d​aher in g​anz Indonesien z​u einem starken Wachstum d​es Luftverkehrs, welches a​ber zu Lasten d​er Sicherheit ging.[92] Nach e​iner Unfallserie u​nter Beteiligung mehrerer Fluggesellschaften verhängte d​ie Europäische Union d​aher im Jahr 2007 e​in europaweites Landeverbot für sämtliche indonesischen Fluggesellschaften.[91] Im Kern besteht dieses Verbot b​is heute, n​ur sind Garuda Indonesia, Airfast Indonesia, Ekspres Transportasi Antarbenua, Indonesia Air Asia, Citilink, Lion Air s​owie Batik Air v​on diesem Landeverbot mittlerweile ausgenommen (Stand Februar 2018).[93]

    Die staatliche Luftverkehrsgesellschaft Garuda Indonesia w​urde 1950 m​it Unterstützung d​er KLM gegründet, welche d​ie Flugzeuge d​er 1947 aufgelösten KNILM (Koninklijke Nederlandsch-Indische Luchtvaart Maatschappij) übernommen hatte.

    Seeverkehr

    Zwischen d​en größeren indonesischen Inseln verkehren Passagierfähren d​er staatlichen Fährreederei Pelni, welche i​n den 1950er Jahren i​m Inlandsverkehr d​ie Rolle d​er niederländischen KPN übernommen hat. Seit 1983 verfügtdie Pelni e​in Monopol für d​en innerindonesischen Passagierverkehr. Eingesetzt werden u​nter anderem b​ei der deutschen Meyer Werft gefertigte Fähren d​er Baureihen 1000, 2000 u​nd 3000 s​owie der d​ort konzipierten, a​ber bei e​iner lokalen Werft gebauten Baureihe 500.

    Internet

    Auch das Internet wird wie die meisten anderen Informationsmedien in Indonesien vielfach gemeinschaftlich genutzt. So wie eine Zeitung im Durchschnitt von sechs Menschen gelesen wird, teilt man sich Internetzugänge, Computer oder Plätze in Internetcafés.[94] Im Vergleich zu anderen südostasiatischen Ländern ist die Anzahl der Benutzer im Vergleich zur Bevölkerung relativ gering. Die meisten Benutzer nutzen das Internet in Warnets (Internetcafes), nur 1,1 Prozent besitzt einen eigenen Computer.[95] Im Jahr 2019 nutzten 48 Prozent der Einwohner Indonesiens das Internet.[96]

    Wichtiger jedoch a​ls die bloße Zahl d​er Nutzer i​st ihre geographische Verteilung. Indonesiens immense geographische Ausdehnung h​at seit j​eher politische u​nd infrastrukturelle Probleme m​it sich gebracht. Verstärkt d​urch die aggressive Java-zentristische Entwicklungspolitik d​er Neuen Ordnung hinken d​ie Außeninseln (sprich a​lles außerhalb Javas u​nd Balis, welche v​or allem aufgrund i​hres touristischen Potenzials m​it der entsprechenden Infrastruktur bedacht sind), w​as Schulen, Straßen, Telefonleitungen etc. betrifft, massiv hinterher. Auch d​ie geographische Verteilung v​on Internetcafés u​nd Internetnutzern m​acht hier k​eine Ausnahme. Während i​n der Hauptstadt Jakarta a​uf 20.000 Menschen e​in Internetcafé kommt, g​ibt es i​n Sumatra, Westnusatenggara (NTB), Sulawesi u​nd Maluku e​in Internetcafé a​uf eine Million Menschen. Auch d​ie Telefondichte, elementare Voraussetzung für d​ie private Internetnutzung, z​eigt ein ähnliches Bild. Im Durchschnitt kommen d​rei Telefone a​uf 100 Menschen.[97][98] Zieht m​an die Zentrierung v​or allem a​uf die Inseln Java u​nd Bali m​it in Betracht, i​st der Zustand für NTB u​nd weiter östlich gelegene Provinzen n​och nicht modern genug. Andererseits i​st der Zugang a​uch an e​ine Form technischen Wissens geknüpft, d​ie nicht j​edem geläufig ist.

    Kultur

    Die indonesische Kultur (Musik, Literatur, Malerei) w​urde im 9. u​nd 10. Jahrhundert zuerst v​om Buddhismus, u​nd ab d​em 13. Jahrhundert zunehmend v​om Hinduismus geprägt. Eine weitere hochentwickelte Kunst i​st die Batik, d​ie in Indonesien s​eit Jahrhunderten beheimatet ist. In aufwendiger Technik werden reiche Muster m​it Blumen u​nd Vogelmotiven, Spiralen u​nd phantasievoller Struktur entwickelt. Heute i​st die Batik e​in Exportprodukt Indonesiens.

    Kalender, Feiertage

    Vor a​llem auf Java u​nd Bali i​st der Pawukon-Kalender verbreitet.

    Esskultur

    Durch d​ie Vielzahl d​er Völker Indonesiens bestehen große Unterschiede zwischen d​en Kulturen d​er einzelnen Regionen. Reis i​st in d​en meisten Regionen Indonesiens e​in Grundnahrungsmittel, d​as bis z​u dreimal a​m Tag gegessen wird. Dort durchziehen Reisterrassen d​as Land. Viele Mythen erzählen, d​ass der Reis e​in Geschenk d​es Himmels ist. Im Osten reicht d​ie melanesische a​uf Wurzeln basierende Kultur n​ach Indonesien hinein. Im 17. Jahrhundert führten d​ie Portugiesen d​en Maniok a​us Amerika i​n die Region ein. Zunächst a​uf den Molukken, später k​am Maniok a​uch nach Java. Die Kolonialmächten förderten d​en Anbau, u​m Hungersnöten entgegenzutreten.[99]

    Literatur

    Musik

    Die Nationalhymne Indonesia Raya w​urde von Wage Rudolf Soepratman komponiert. Das klassische indonesische Orchester heißt gamelan.

    Theater

    Das javanische Wort für j​ede Art dramatischer Inszenierung m​it Puppen o​der menschlichen Darstellern i​st wayang. Am bekanntesten i​st das Schattenspiel wayang kulit. Ein Spiel m​it rundplastischen Stabpuppen i​st wayang golek u​nd flache Holzpuppen heißen wayang klitik. Das s​ehr alte Bildrollendrama wayang beber i​st nahezu verschwunden.

    Film

    Indonesische Kinospielfilmproduktion[100][101]
    JahrAnzahl
    197573
    198562
    199530
    200550
    201286

    Siehe auch

    Literatur

    • Genia Findeisen: Frauen in Indonesien – Geschlechtergleichheit durch Demokratisierung? Eine Analyse des Demokratisierungsprozesses aus Frauenperspektive. Johannes Herrmann Verlag, Wettenberg 2008. ISBN 978-3-937983-11-0
    • Martin Jankowski: Indonesien lesen – Notizen zu Literatur und Gesellschaft. Essays und Gespräche. Regiospectra Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-940132-66-6
    • Anett Keller: Indonesien 1965ff. Die Gegenwart eines Massenmordes. Ein politisches Lesebuch. Regiospectra Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-940132-68-0
    • Matti Justus Schindehütte: Zivilreligion als Verantwortung der Gesellschaft – Religion als politischer Faktor innerhalb der Entwicklung der Pancasila Indonesiens. Abera, Hamburg 2006. ISBN 978-3-934376-80-9
    • Fritz Schulze: Kleine Geschichte Indonesiens. Von den Inselkönigreichen zum modernen Großstaat. C.H. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-68152-3.
    • Franz Magnis-Suseno: Garuda im Aufwind. Das moderne Indonesien. Dietz, Bonn 2015, ISBN 978-3-8012-0464-8
    Wiktionary: Indonesien – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Commons: Indonesien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikivoyage: Indonesien – Reiseführer

    Einzelnachweise

    1. Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 1. August 2021 (englisch).
    2. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 1. August 2021 (englisch).
    3. World Economic Outlook Database April 2021. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2021, abgerufen am 1. August 2021 (englisch).
    4. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York 2020, ISBN 978-92-1126442-5, S. 344 (englisch, undp.org [PDF]).
    5. Russel Jones: Earl, Logan and „Indonesia“. In: Archipel, Jg. 6 (1973), S. 93–118, hier S. 98–99 und 104–108.
    6. Dierke Weltatlas (deutsch), Bos Atlas (niederländisch).
    7. Schutz des Korallendreiecks. In: Focus Online. 19. November 2013, abgerufen am 26. Februar 2022.
    8. The Last Stand of the Orangutan. State of Emergency: Illegal Logging, Fire and Palm Oil in Indonesia’s National Parks. UNEP, UNESCO, Februar 2007, S. 36 (Memento vom 11. Juni 2007 im Internet Archive) (PDF; 20,2 MB).
    9. Klima-Vertragsstaatenkonferenz setzt Schwerpunkt beim Schutz der Wälder (Memento vom 12. Oktober 2008 im Internet Archive) Information des BMELV, abgerufen am 1. Oktober 2015.
    10. Global Forest Ressources Assessment 2005. FAO Forestry Paper 147. ISBN 92-5-105481-9, S. 21.
    11. Ursachen der Zerstörung. Abgerufen am 14. September 2020.
    12. Forest fires result from government failure in Indonesia. In: mongabay.com. 15. Oktober 2006 (englisch).
    13. Frank Tetzel: Indonesiens Waldbrände: Monsumregen, El Niño und der Kampf der Regierung. In: fair-economics.de. 2. Dezember 2015, abgerufen am 26. Februar 2022.
    14. 43 000 Hektaren abgebrannt: Auch in Indonesien herrschen verheerende Waldbrände. In: Neue Zürcher Zeitung. 26. August 2019, abgerufen am 26. Februar 2022.
    15. Climate Crimes – Umweltverbrechen und Vertreibung im Namen des Klimaschutzes. (PDF; 406 kB) In: riverwatch.eu. Riverwatch, 2011, abgerufen am 25. Februar 2022.
    16. Wälder in Flammen. Waldbrandstudie 2012. (PDF; 5,6 MB) In: WWF Deutschland. Abgerufen am 25. Februar 2022.
    17. Yudhoyono sends ministers West Papua. (Nicht mehr online verfügbar.) In: The Jakarta Post. 1. April 2009, ehemals im Original; abgerufen am 25. Februar 2022 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.thejakartapost.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
    18. World Population Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 13. Juli 2017.
    19. Meyers Großes Länderlexikon. Meyers Lexikonverlag, Mannheim 2004., Seite 240.
    20. Manuel Schmitz: Ethnische Konflikte in Indonesien und die Integrationspolitik Suhartos. Institut für Asienkunde: Hamburg 2003, ISBN 3-88910-285-9, S. 41.
    21. East Asia/Southeast Asia: Indonesia. (Nicht mehr online verfügbar.) In: cia.gov. Central Intelligence Agency, 20. Mai 2020, ehemals im Original; abgerufen am 25. Mai 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.cia.gov (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
    22. Georg Evers: Länderberichte – Religionsfreiheit: Indonesien. Internationales Katholisches Missionswerk e. V., Aachen, 2013, ISSN 2193-4339. S. 6.
    23. Bettina David: Deutsche Berichterstattung zu Indonesien: Verzerrte Wahrnehmung. In: qantara.de. 29. Oktober 2019, abgerufen am 9. November 2019.
    24. 2010 Census: Population by Region and Religion. In: bps.go.id. Statistics Indonesia, 15. Mai 2010, abgerufen am 20. November 2011 (englisch).
    25. Resources and Conflict in Papua. (Memento vom 8. August 2009 im Internet Archive) (PDF; 737 kB) In: International Crisis Group. 2002, S. 8 (englisch).
    26. Indonesia. Abgerufen am 10. Juni 2018 (englisch).
    27. Indonesien wird zum Wachstumsmarkt. In: Deutsche Gesundheits Nachrichten. 11. November 2015, abgerufen am 10. Juni 2018.
    28. GTAI – Suche. In: gtai.de. Germany Trade and Invest GmbH, abgerufen am 10. Juni 2018.
    29. World Population Prospects – Population Division – United Nations. In: un.org. Abgerufen am 16. Juli 2017.
    30. Indonesien – Lebenserwartung bis 2018. In: statista.com. Abgerufen am 13. Dezember 2020.
    31. Prevalence of undernourishment (% of population) | Data. In: worldbank.org. Abgerufen am 10. März 2018 (englisch).
    32. Human Development Data (1990–2015). In: hdr.undp.org. Human Development Reports, abgerufen am 2. August 2018 (englisch).
    33. Indonesien. In: amnesty.de. Amnesty International, abgerufen am 25. Februar 2022.
    34. Umerziehung für indonesische Punks. Piercings raus, Haare runter und rein in den See. In: tagesschau.de. 14. Dezember 2011.
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      Vgl. dazu Elizabeth Pisani: Indonesia in Pieces: The Downside of Decentralization. In: Foreign Affairs. Vol. 93, No. 4, Juli/August 2014, S. 142–152.
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