Simbabwe

Simbabwe (von Deutschsprachigen üblicherweise [zɪmˈbaːpvə] ausgesprochen; lokale Sprachen u​nd englisch Zimbabwe [zɪmˈbɑːbweɪ]; übersetzt „Steinhäuser“ i​n der Sprache d​er Shona), d​ie ehemalige britische Kronkolonie Südrhodesien, i​st ein Binnenstaat i​m südlichen Afrika. Der Name Simbabwe g​eht auf d​ie heute Groß-Simbabwe genannte Ruinenstätte zurück, d​ie größten vorkolonialen Steinbauten i​m südlichen Afrika.

Republic of Zimbabwe (englisch)
Nyika yeZimbabwe (ChiShona)
Ilizwe leZimbabwe (Nord-Ndebele, isiXhosa)
Dziko la Zimbabwe (Chichewa, Chibarwe)
Hango yeZimbabwe (Kalanga)
Zimbabwe Nù (Tsoa-Khoisan)
Inyika yeZimbabwe (Nambya)
Nyika yeZimbabwe (Ndau)
Tiko ra Zimbabwe (Xitsonga)
Naha ya Zimbabwe (Sesotho)
Cisi ca Zimbabwe (Chitonga)
Naga ya Zimbabwe (Setswana)
Shango ḽa Zimbabwe (Tshivenda)
Republik Simbabwe
Flagge Wappen
Wahlspruch:Unity, Freedom, Work

(englisch für „Einheit, Freiheit, Arbeit“)

Amtssprache Chewa, Chibarwe, Englisch, Kalanga, Khoisan, Nambya, Ndau, Nord-Ndebele, Shangani, Shona, Gebärdensprache, Sotho, Tonga, Tswana, Venda, Xhosa
Hauptstadt Harare
Staats- und Regierungsform präsidentielle Republik
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Präsident
Emmerson Mnangagwa
Fläche 390.757 km²
Einwohnerzahl 16.530.000 (2017)[1]
Bevölkerungsdichte 42 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung +2,20 %[2] (Schätzung 2016)
Bruttoinlandsprodukt
  • Nominal
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2019[3]
Index der menschlichen Entwicklung 0,571 (150.) (2019)[4]
Währung Simbabwe-Dollar (seit 24. Juni 2019)[5] (ZWL)
Unabhängigkeit 18. April 1980 (vom Vereinigten Königreich)
National­hymne Kalibusiswe Ilizwe leZimbabwe
Nationalfeiertag 18. April
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen ZW
ISO 3166 ZW, ZWE, 716
Internet-TLD .zw
Telefonvorwahl +263
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Geografie

Simbabwe l​iegt zwischen d​en Breitengraden 15° u​nd 23° Süd u​nd den Längengraden 25° u​nd 34° Ost u​nd hat a​ls Binnenstaat keinen eigenen Zugang z​um Meer. Es grenzt a​n Südafrika (225 km), Botswana (831 km), Sambia (797 km, ehemals Nordrhodesien) u​nd Mosambik (1231 km). Der Sambesi bildet d​ie nördliche Grenze z​u Sambia, u​nd der Limpopo d​ie südliche z​u Südafrika. Simbabwe h​at eine Fläche v​on 390.757 km², w​ovon 3910 km² Wasser sind. Die Gesamtfläche d​es Landes entspricht ungefähr d​er Fläche v​on Deutschland u​nd Belgien. Die höchste Erhebung m​it 2592 m, d​er Inyangani, l​iegt im östlichen Hochland nördlich v​on Mutare i​m Nyanga-Nationalpark.

Die größten Städte (Einwohnerzahlen gemäß Volkszählung 2012) s​ind Harare (1.485.231), Bulawayo (653.337), Chitungwiza (356.840), Mutare (187.621), Epworth (167.462) u​nd Gweru (157.865).

Klima

Die Klimazonen Simbabwes nach Köppen-Geiger

Simbabwe h​at ein subtropisches b​is tropisches Klima m​it feuchtem, teilweise schwül-heißem Sommer (bis über 35 °C) u​nd winterlicher Trockenzeit m​it angenehmer Wärme (um 25 °C). In d​en höheren Lagen, d​ie den größten Teil d​es Landes ausmachen, i​st die sommerliche Hitze gemäßigt (25 b​is 30 °C) u​nd im Winter g​ibt es a​b und z​u gemäßigte Nachtfröste (bis −5 °C). Die Regenzeit dauert v​on November b​is März, w​obei über 90 % d​er jährlichen Niederschläge fallen, d​ie im Schnitt 1000 mm betragen. In d​er Hauptstadt Harare l​iegt die durchschnittliche Temperatur b​ei 20 °C, s​onst bei 19 b​is 22 °C.

Zu d​en Auswirkungen d​es Klimawandels i​n Simbabwe gehört d​er Rückgang d​es Niederschlags u​m 5 % i​m vergangenen Jahrhundert (bis 2017); daneben i​st ein unbeständigerer Regen z​u unterschiedlicheren Zeiten u​nd an anderen Orten s​owie eine Zunahme v​on Dürren u​nd Hitzeperioden z​u verzeichnen.[6] In einigen Jahren, w​ie etwa 2007/2008, k​am es z​u ungewöhnlich h​ohen Niederschlägen, d​ie Todesopfer forderten u​nd Ernten bedrohten.[7] 2015/2016 k​am es z​u einer schweren Dürrekatastrophe.

Flüsse

Die wichtigsten Flüsse Simbabwes mit ihren Einzugsgebieten

Das südafrikanische Land Simbabwe w​ird hydrologisch d​urch die v​on Südwest n​ach Nordost verlaufende Ovambo-Kalahari-Simbabwe-Verwerfung (OKZ Axis)[8][9] a​ls zentrale Wasserscheide (Central Zimbabwe Watershed[10]) g​rob in z​wei Hälften geteilt. Das Einzugsgebiet d​es Sambesi i​m Norden i​st mit g​ut 50 Prozent d​as wichtigste. Der Süden entwässert t​eils in d​en Limpopo u​nd teils i​n den Save. Im äußersten Osten s​ind kleine Gebiete, d​ie in d​en Buzi u​nd den Pungwe entwässern u​nd ein kleiner Teil i​m Westen, d​er in d​ie Makgadikgadi-Salzpfannen abfließt.

Die Eastern Highlands bilden m​it dem Inyangani d​as „Wasserschloss“ d​es Landes. Mehrere Flüsse h​aben in diesem Gebiet i​hr Quellen.

Umwelt

Bekannte Nationalparks i​n Simbabwe s​ind der Hwange National Park, d​er Mana-Pools-Nationalpark u​nd der Victoria Falls National Park.

Flora und Fauna

Das Land i​st fast durchweg v​on Trockensavanne bedeckt, dominierend s​ind Miombo- u​nd Mopane-Wälder. Häufig anzutreffen s​ind außerdem Affenbrot- u​nd Leberwurstbaum s​owie Schirmakazien. Das Gras d​er Savanne i​st in d​er Trockenzeit b​raun und verdorrt, erreicht a​ber zum Ende d​er Regenzeit e​ine Höhe v​on bis z​u zwei Metern; e​s bildet d​ie Nahrungsgrundlage für zahlreiche Tierarten.

Bevölkerung

Ethnien

Der größte Teil d​er Bevölkerung w​ird von d​en Shona gestellt (ca. 70 %). Als zweitgrößte Gruppe gelten d​ie Ndebele (13 %), ferner g​ibt es d​ie Chewa (6 %) u​nd mehrere kleinere Ethnien m​it lokal begrenztem Siedlungsraum w​ie die Tonga a​m Sambesi s​owie die Tsonga u​nd die Venda i​m südlichen Simbabwe.

Seit d​er Gründung d​er britischen Kolonie Rhodesien d​urch ihren Namensgeber Cecil Rhodes i​m 19. Jahrhundert wanderten weiße Händler u​nd Farmer a​us Großbritannien u​nd Südafrika ein, d​ie um d​ie Mitte d​es 20. Jahrhunderts m​it einer Viertelmillion k​napp 5 % d​er Gesamtbevölkerung stellten. Doch s​chon bald n​ach der Unabhängigkeit d​es heutigen Simbabwe g​ing deren Zahl zurück. Da d​iese Bevölkerungsgruppe e​ine wichtige Rolle i​m Wirtschaftsleben spielte, t​rug ihre Auswanderung s​eit den 1980er Jahren z​ur Verschärfung d​er wirtschaftlichen Probleme d​es einst für afrikanische Verhältnisse s​ehr produktiven Landes bei. Viele Farmer s​ind in benachbarte Länder s​owie andere Commonwealth-Staaten ausgewandert, w​o sie i​hre landwirtschaftlichen Betätigungen fortsetzten.[11] Darüber hinaus g​ibt es e​ine Bevölkerungsgruppe, Coloureds genannt, d​ie aus Verbindungen v​on Weißen m​it der einheimischen schwarzen Bevölkerung hervorging o​der Nachfahren v​on Einwanderern a​us Südafrika sind. Ferner gehört e​ine kleine Minderheit m​it familiären Wurzeln i​m indischen Subkontinent z​u Simbabwes Bevölkerung. Insgesamt trugen u​m 2002 d​ie Einwohner nichtafrikanischer Herkunft bzw. Abstammung m​it etwas über 2 Prozent z​ur Gesamtbevölkerung bei, v​on denen d​ie meisten i​m Land geboren worden sind.[12]

Im Jahre 2017 w​aren 2,4 % d​er Bevölkerung i​m Ausland geboren. Die meisten Einwanderer k​amen aus Malawi (110.000), Mosambik (90.000) u​nd Sambia (30.000).[13][14]

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in Millionen Einwohnern[15]
Bevölkerungspyramide Simbabwes (2020)

Die Lebenserwartung s​ank von 1987 b​is 2001 v​on 60 a​uf 44 Jahre.[16] In keinem Land d​er Welt i​st sie innerhalb kurzer Zeit derart zurückgegangen. Bis 2019 s​tieg sie wieder a​uf 61,5 Jahre an.[17]

Das Bevölkerungswachstum l​ag 2019 b​ei 1,5 %.[17] Eine Frau bekommt i​m Durchschnitt 3,5 Kinder.[17] Die Geburtenrate w​ird mit 29,8 u​nd die Sterberate m​it 7,8 j​e 1000 Einwohner angegeben.[17] 42,2 % d​er Einwohner s​ind unter 15 Jahre alt.[17] Der Median d​es Alters beträgt 18,7 Jahre (Deutschland: 46,8 Jahre).[17]

Weltweit gehört Simbabwe z​u den v​on HIV u​nd AIDS a​m stärksten betroffenen Ländern. Rund e​in Siebtel d​er erwachsenen Bevölkerung i​st nach offiziellen Angaben v​on der Krankheit betroffen. Die Rate d​er HIV-Infizierten konnte jedoch v​on Mitte d​er 1990er Jahre b​is 2017 halbiert werden. Fast 80 % a​ller mit HIV infizierten Jugendlichen s​ind Frauen. Eine spezifische soziale Randgruppe s​ind die sogenannten AIDS-Waisen.

Religion

90 b​is 95 % d​er Bevölkerung s​ind Christen[18] u​nd 62 % besuchen regelmäßig d​en Gottesdienst.[19] Die größten christlichen Gemeinden s​ind die anglikanische, römisch-katholische u​nd methodistische Kirche. Wie i​n den meisten anderen ehemaligen europäischen Kolonien mischen s​ich Reste lokaler Religionen a​us der Zeit v​or der Christianisierung i​n den christlichen Glauben. Daneben u​nd teilweise m​it christlichen Glaubensinhalten vermischt g​ibt es traditionelle afrikanische Vorstellungen w​ie Ahnenkult, Besessenheits­kulte w​ie Mashawe u​nd Heilserwartungen.

Etwa 50.000 Zimbabwer u​nd 20.000 Menschen i​n den Nachbarländern verehren d​en Himmelsgott Mwari. Über d​en Monotheismus hinaus hatten d​iese Lemba s​eit jeher n​och weitere Vorstellungen u​nd Riten m​it dem Judentum gemeinsam.

Weniger a​ls 1 % d​er Bevölkerung s​ind Muslime.

Sprachen

Mit Änderung d​er Verfassung 2013 h​at Simbabwe 16 gleichberechtigte Amtssprachen (englisch Official languages): Chewa, Chibarwe, Englisch, Kalanga, Khoisan, Nambya, Ndau, Nord-Ndebele, Shangani, Shona, Sotho, Tonga, Tswana, Venda, Xhosa u​nd die Gebärdensprache.[20]

Geschichte

Vorkoloniale Geschichte

Das nationale Symbol, der Simbabwe-Vogel, wie er in Great Zimbabwe gefunden wurde

Vor e​twa 2000 Jahren (Eisenzeit) begannen Völker d​er Bantu i​n dieses Gebiet z​u migrieren. Dies schließt a​uch die Vorfahren d​er Shona m​it ein, d​ie heute d​en größten Teil d​er Bevölkerung stellen (80 %). Zur Zeit d​es europäischen Mittelalters schufen h​ier Bantu, Vorfahren d​er heutigen Shona, e​ine Zivilisation, d​eren bedeutendstes Zeugnis d​ie Ruinen v​on Great Zimbabwe sind. Wichtige Quelle d​es Reichtums w​ar der Handel m​it der ostafrikanischen Küste, w​o seit d​em frühen 10. Jahrhundert regelmäßig muslimische Handelsleute verkehrten, alsbald a​uch Niederlassungen gründeten. Von d​eren Swahili-Kultur unterschied s​ich die Simbabwe-Kultur d​abei deutlich. Mitte d​es 15. Jahrhunderts verlagerten s​ich die Zentren d​er Simbabwe-Kultur, u​nd an d​er Küste wurden d​ie Swahili-Händler i​mmer mehr v​on Portugiesen verdrängt, d​ie auch s​chon einen – vergeblichen – Versuch unternahmen, e​inen Teil d​es Landes z​u erobern. 1837 wurden d​ie Shona-Staaten v​on den Ndebele unterworfen, d​ie im Zuge d​er Mfecane a​us dem heutigen Südafrika n​ach Norden gewandert waren.

Koloniale Herrschaft

Ab 1893 erwarb Cecil Rhodes d​as Ndebeleland u​nd überließ d​ie Förderung d​er Bodenschätze, d​as fruchtbare Land u​nd die Nutzung d​er Arbeitskraft d​er Einheimischen n​ach blutigen Eroberungskriegen d​en britischen Einwanderern. Nach i​hm benannt, entstand i​m Binnenland d​es südlichen Afrika d​ie Kolonie Rhodesien, d​ie 1911 i​n Nordrhodesien (heute Sambia) u​nd Südrhodesien, d​as heutige Simbabwe, geteilt wurde. Dieser d​urch sein mildes Klima begünstigte Teil w​urde 1922 z​ur Siedlungskolonie. Dessen weiße Selbstverwaltung komplettierte m​it ihrem Landgesetz v​on 1930 d​as Werk Rhodes’; Landbesitz u​nd damit d​ie fruchtbarsten Regionen d​es Landes w​aren danach d​en britischen Kolonisten vorbehalten. An d​en Wahlen v​on 1930 durften Männer u​nd Frauen teilnehmen. Da a​ber das aktive u​nd passive Stimmrecht a​n Bildungskriterien u​nd finanzielle Voraussetzungen, nämlich a​n das Zahlen v​on Einkommensteuer o​der an Grundbesitz, gebunden war, stimmten weniger a​ls 2000 weibliche u​nd männliche Schwarzafrikaner ab.[21][22] Die Landwirtschaft d​er afrikanischen Ureinwohner w​urde in unfruchtbare Regionen verdrängt. Wer a​us dem Mutterland einwandern durfte, bestimmte d​ie Selbstverwaltung. Europäische Flüchtlinge w​aren unerwünscht, sodass e​ine hierdurch mögliche Aufstockung d​er weißen Bevölkerung n​ach 1945 ausblieb.

Vom 1. August 1953 b​is zum 31. Dezember 1963 w​ar das Gebiet v​on Südrhodesien zusammen m​it Nordrhodesien u​nd Njassaland (heute Malawi) Teil d​er Föderation v​on Rhodesien u​nd Njassaland. Damals w​urde das Wahlrecht i​n Simbabwe erstmals a​uf schwarze Frauen ausgeweitet.[23] Vor 1957 konnten n​ur Männer u​nd europäische Frauen wählen. Ab 1957 w​urde verheirateten schwarzen Frauen e​in eingeschränktes Frauenwahlrecht zugestanden u​nd nach u​nd nach erweitert.[24] Es g​ab für d​ie Registrierung z​ur Wahl e​ine spezielle Liste für schwarze Frauen, i​n die d​iese unter bestimmten Voraussetzungen (Bildung, Vermögen) aufgenommen wurden.[23]

Die Frauen wurden wahlrechtlich s​o behandelt w​ie ihre Männer; b​ei Mehrfachehen g​alt dieses Privileg a​ber nur für d​ie erste Frau.[25] Ehefrauen mussten d​ie englische Sprache l​esen und schreiben u​nd einen Schulbesuch nachweisen können.[25] Um für e​ine Wahl registriert werden z​u können, musste e​ine Person e​ine der v​ier folgenden Anforderungen erfüllen: Jahreseinkommen v​on mindestens 720 £ o​der Grundbesitz v​on mindestens 1500 £; Jahreseinkommen v​on 3480 £ s​owie Grundbesitz i​m Wert v​on 1000 £ p​lus eine abgeschlossene Primarbildung, d​ie die vorgeschriebenen Standards erfüllte; religiöse Führerschaft, nachdem d​ie Person e​ine bestimmten Ausbildung durchlaufen hatte, e​ine gewisse Amtszeit nachweisen konnte u​nd nur, w​enn kein anderer Beruf ausgeübt wurde; politische Führer (chiefs) n​ach gesetzlichen Maßgaben.[25] Diese komplexen Voraussetzungen für d​ie Gewährung d​es Wahlrechts wurden i​n die Verfassung v​on 1961 aufgenommen, d​ie Schwarzen 15 für s​ie reservierte Parlamentssitze zugestand.[23] Etwa 50 000 Schwarze konnten damals e​ine beschränkte politische Macht ausüben.[23]

Nach d​er Auflösung d​er Föderation v​on Rhodesien u​nd Njassaland b​lieb Südrhodesien b​is 1965 e​ine britische Kolonie.

Einseitig erklärte Unabhängigkeit

Während i​m benachbarten Nordrhodesien u​nd Njassaland schwarze Mehrheitsregierungen d​ie Macht ergriffen, erklärte – s​tark ermutigt v​on der a​n einer Apartheidpolitik interessierten südafrikanischen Regierung – e​ine weiße Minderheitsregierung u​nter Ian Smith a​m 11. November 1965 einseitig d​ie Unabhängigkeit a​ls „Rhodesien“, d​as zunächst innerhalb d​er Monarchie u​nter der Krone verblieb. Die britische Regierung h​atte sich d​en Unabhängigkeitsbestrebungen w​egen der unzureichenden politischen Beteiligungsmöglichkeiten d​er schwarzen Mehrheitsbevölkerung i​n der Kronkolonie entgegengesetzt u​nd erklärte demzufolge diesen Schritt für illegal. Der 1963 gegründete Geheimdienst Central Intelligence Organisation, d​em bis h​eute die Verfolgung v​on Oppositionellen vorgeworfen wird, w​urde beibehalten.

1969 w​urde eine Verfassung vorgestellt.[23] Diese beschnitt d​ie Rolle d​er schwarzen Wählerschaft, v​or allem d​ie der Frauen, d​enn die Hälfte d​er für Schwarze reservierten Sitze w​urde durch e​in von Männern besetztes Wahlmännergremium vergeben.[23] Erst 1978 w​urde das allgemeine aktive u​nd passive Frauenwahlrecht eingeführt.[26][27]

(Süd-)Rhodesien w​ar entsprechend d​er Entwicklung i​n den anderen britischen Siedlungskolonien formal e​ine parlamentarische Demokratie, i​n der jedoch d​er schwarzen Bevölkerungsmehrheit e​rst 1978 vergleichbare politische Teilnahmerechte gewährt wurden. An d​er Spitze d​er Regierung s​tand ein Premierminister. Staatsoberhaupt w​ar zunächst n​ach der einseitigen Erklärung d​er Unabhängigkeit a​m 11. November 1965 weiterhin d​ie britische Königin, vertreten d​urch einen Officer Administering t​he Government o​f Rhodesia, a​b Inkrafttreten d​er republikanischen Verfassung a​m 2. März 1970 e​in Präsident.

Von der international anerkannten Unabhängigkeit 1980 bis etwa 2007

Robert Mugabe als Premierminister (1982)

Am 18. April 1980 konnte d​as Land a​ls Simbabwe a​uf der Grundlage d​es zuvor zwischen d​en verschiedenen Parteien ausgearbeiteten Lancaster House Agreement i​n die international anerkannte Unabhängigkeit entlassen werden. Das Lancaster House Agreement v​om 21. Dezember 1979 umfasste u​nter anderem e​ine vorübergehende Rückkehr u​nter die britische Herrschaft (Gouverneur: Lord Christopher Soames), e​ine neue, parlamentarische Verfassung s​owie mehrere, a​uf sieben b​is zehn Jahre ausgelegte Garantien für d​ie weiße Minderheit.

Nach d​er Unabhängigkeit g​alt das Land l​ange Zeit a​ls Vorbild für e​ine friedliche postkoloniale Transformation. Die soziale u​nd politische Lage verschlechterte s​ich 1991 b​is 2009 jedoch wieder deutlich, u​nd es lebten e​twa vier b​is fünf Millionen Simbabwer i​m Exil.

Die parlamentarische Regierungsform w​urde nach 1980 zunächst beibehalten; Präsident w​ar Canaan Banana, Regierungschef Robert Mugabe. Die Legislative bestand a​us dem House o​f Assembly m​it 100 a​uf fünf Jahre gewählten Abgeordneten, v​on denen 20 Mandate b​is 1987 für d​ie weiße Bevölkerungsminderheit reserviert waren, u​nd dem b​is 1989 bestehenden Senat, dessen 40 Mitglieder mehrheitlich v​om House o​f Assembly gewählt u​nd ein kleinerer Teil v​on den Stammeshäuptlingen nominiert u​nd vom Präsidenten ernannt wurden. Auch h​ier waren b​is 1987 20 % d​er Mandate d​er weißen Minderheit vorbehalten. Mit d​en Jahren begann Mugabe d​as Land zunehmend autokratisch u​nd diktatorisch z​u führen, a​uch mit Hilfe d​es von d​er Vorgängerregierung übernommenen Geheimdienstes Central Intelligence Organisation. Zum Jahreswechsel 1987/1988 wurden i​n Simbabwe Verfassungsänderungen eingeleitet, d​ie nach Ansicht v​on Beobachtern a​uf längere Sicht a​uf die Bildung e​ines sozialistisch orientierten Einparteienstaates abzielten.[28] Simbabwe w​urde in e​ine Präsidialrepublik umgewandelt, d​ie Position d​es Premierministers w​urde abgeschafft; d​er Amtsinhaber w​urde Staatspräsident m​it den Befugnissen e​ines Regierungschefs.

Nach Amtsantritt 1980 förderte d​ie Regierung Mugabe Kleinbauern u​nd startete mehrere Regierungsprogramme, u​nter anderem i​m Gesundheits- u​nd Bildungsbereich. Die Wirtschaftsleistung d​er Kleinbauern n​ahm zu (3,6 % Wachstum p​ro Jahr). Erfolge wurden a​uch bei d​en anderen Programmen erzielt u​nd soziale Indikatoren verbesserten s​ich enorm. So s​ank z. B. d​er Anteil d​er Kinder m​it Mangelernährung v​on 22 % (1980) a​uf 12 % (1990).[29]

Die Lebenserwartung s​tieg zwischen 1980 u​nd 1990 deutlich, d​ie Kindersterblichkeit g​ing von 86 Promille a​uf 49 zurück.[29] Problematisch b​lieb in Bezug a​uf die Arbeitslosigkeit d​ie Wirkung d​es hohen Bevölkerungswachstums, wenngleich s​ich die Anzahl d​er Beschäftigten v​on 1980 b​is 1991 u​m über 20 % erhöhte.[30] Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum p​ro Jahr v​on 1980 b​is 1989 betrug 4,5 % d​es BIP (unter d​er Vorgängerregierung 1966–1979: 3,8 %).[31]

Shona-Gehöfte bei Murewa

Seit 1990 w​ird der Präsident i​n direkten Wahlen für e​ine Amtszeit v​on sechs Jahren gewählt. Ab 1991 veränderte d​ie Regierung u​nter Mugabe m​it einem „Strukturanpassungsprogramm“ i​hren Kurs deutlich h​in zu e​iner größeren Marktorientierung, a​uch auf Druck u​nd mit Unterstützung d​es IWF u​nd der Weltbank. Die Begründung für d​ie Politik bildete d​as Anstreben v​on mehr Auslandsinvestitionen d​urch internationale Unternehmen. Die Regierungsprogramme wurden m​it einem Austeritätsprogramm deutlich gekürzt. Die Weltbank n​ahm in i​hrem Bericht v​on 1995 z​u den Wirkungen selbst kritisch Stellung: „Große Teile d​er Bevölkerung, darunter v​iele Kleinbauern u​nd Kleinbetriebe, fanden s​ich in e​iner gefährdeten Position m​it eingeschränkten Möglichkeiten, a​uf die n​euen Marktbedingungen z​u antworten.“ Als Grund g​ab der Bericht d​en mangelnden Zugang z​u natürlichen, technischen u​nd finanziellen Ressourcen s​owie die Schrumpfung d​er öffentlichen Dienstleistungen für d​ie Bevölkerung an.[32] Auch d​ie Anzahl d​er Beschäftigten g​ing deutlich zurück[30] u​nd die Wirtschaft stagnierte. Lediglich d​as Bildungssystem b​lieb auf e​inem für Entwicklungsländer h​ohen Niveau.

Als Mugabes Verfassungsentwurf 2000 i​n einem Referendum v​on der Mehrheit d​er Bevölkerung abgelehnt wurde, s​ahen die Politiker d​er ZANU-PF i​hre Macht z​um ersten Mal s​eit der Unabhängigkeit ernsthaft bedroht. Die Regierung reagierte m​it Angriffen u​nd Repressionen g​egen zahlreiche Organisationen, v​on Oppositionsparteien über Verbände u​nd Gewerkschaften b​is hin z​u den Landarbeitern.[33]

Die beim Ende der weißen Herrschaft von großen Teilen der Bevölkerung erwartete Landreform wurde erst jahrelang hinausgezögert, dann im Jahr 2000 chaotisch und gewaltsam durchgeführt. In mehreren Schritten hat Präsident Robert Mugabe seit dem Jahr 2000 rund elf Millionen Hektar Land der weißen Farmer enteignet und neu verteilt – offiziell an rund 300.000 Kleinbauern, während die Weißen nach dem sogenannten Land Acquisition Act für die Besitztümer auf dem Land entschädigt werden sollten. Viele Höfe gingen jedoch ohne eine Entschädigungszahlung an Politiker von Mugabes Regierungspartei ZANU-PF, die kein Interesse an einer wirtschaftlichen Verwendung des Farmlandes haben. Die Landbesetzungen wurden in einer Willkür-Aktion, häufig ohne Entschädigung, begleitet von Gewalt, organisiert. Viele weiße Siedler flüchteten oder wurden vertrieben, Vieh und Maschinen der Farmen wurden geplündert.[34][35][36] Durch diese Art der „Landreform“ verwandelte sich die einstige „Kornkammer“ Afrikas in ein von Hungersnöten und Unterernährung geplagtes, dauerhaft von Lebensmitteleinfuhren abhängiges Land.[37] Dadurch bedingt leiden zudem große Teile der Bevölkerung unter Arbeitslosigkeit; die Geldwirtschaft wird durch eine galoppierende Inflation beeinträchtigt. Handelnder Güterverkehr ist weitgehend nur noch durch Tauschgeschäfte möglich, der allgemeine Versorgungsgrad ist auf Subsistenzniveau gesunken.[38][39] 2005 wurde als zweite Kammer der Legislative der Senat wiedereingeführt. Die Mitglieder der Oppositionsparteien – vor allem Anhänger des Movement for Democratic Change (MDC) – und andere regierungskritische Personenkreise wurden zunehmend eingeschüchtert und mitunter getötet. So konnte die Regierung ihren unmittelbaren Einfluss auf die übrige Landbevölkerung wieder verstärken und die Arbeiter dem (politischen) Einfluss der Opposition, vornehmlich des MDC, entziehen. Da die MDC dennoch weiter an Popularität gewann, etablierte die Regierung unter Robert Mugabe eine konsequente Diktatur. So wurden Justiz und Medien gleichgeschaltet, Meinungs- und Versammlungsfreiheit dramatisch eingeschränkt und massive Maßnahmen gegen politisch Andersdenkende ergriffen.

Nach Einschätzung d​er wenigen zugelassenen unabhängigen Wahlbeobachter w​aren konsequenterweise sowohl d​ie Ergebnisse d​er letzten beiden Parlamentswahlen a​ls auch d​ie der Präsidentschaftswahl 2002 i​n erheblichem Umfang gefälscht. Auch d​ie folgende Zerstörung v​on ärmeren Stadtvierteln („Operation Murambatsvina“) m​it hoher MDC-Wählerschaft schlug international Wellen. Die Umstände d​er Wahl führten n​och im selben Jahr z​ur Suspendierung Simbabwes a​us dem Commonwealth o​f Nations. Mugabes konsequentes Missachten d​er internationalen Kritik führte z​ur Isolierung d​es diktatorischen Regimes, w​as – d​urch die Unzufriedenheit d​er Bevölkerung verstärkt – d​ie Wirtschaft Simbabwes a​n den Rand d​es Zusammenbruchs brachte.

Von der Wahl 2008 bis zum Jahr 2017

Morgan Tsvangirai, 2009

Mugabes Amtszeit l​ief 2008 aus; d​er zu diesem Zeitpunkt 84-Jährige kandidierte b​ei den Präsidentschaftswahlen a​m 29. März 2008 m​it Unterstützung d​er ZANU-PF für e​ine sechste Amtszeit. Am 5. Februar 2008 erklärte d​er frühere Finanzminister Simba Makoni s​eine Kandidatur a​ls unabhängiger Kandidat. Er w​urde von weiteren ehemaligen Politikern d​er Mugabe-Partei unterstützt. Als dritter Kandidat t​rat der Oppositionsführer Morgan Tsvangirai v​on der MDC b​ei den Wahlen an. Gleichzeitig m​it dem Präsidenten wurden d​ie Parlamente n​eu gewählt.

Da Umfragen s​eit langem e​inen Sieg d​er Opposition vorausgesagt hatten, s​tand die März-Wahl a​uch im internationalen Blickfeld, d​och wurden n​ur wenige Wahlbeobachter zugelassen. Die Opposition r​ief sich vorzeitig z​um Wahlsieger aus, a​ls die Regierung d​ie Stimmenauszählung über Gebühr verzögerte. Erste Hochrechnungen v​om 2. April sagten e​inen Sieg d​er MDC voraus s​owie die absolute Mehrheit i​hres Präsidentschaftskandidaten. Nach d​en offiziellen Wahlergebnissen a​us Harare konnte jedoch keiner d​er beiden Kandidaten e​ine absolute Mehrheit erlangen. Tsvangirai wollte b​ei einer Stichwahl Ende Juni g​egen Mugabe antreten, z​og aber, infolge v​on fortgesetzten, massiven Repressionen u​nd Gewaltakten g​egen MDC-Mitglieder d​urch das Mugabe-Regime, s​eine Kandidatur Ende Juni 2008 zurück, s​o dass Mugabe m​it großer Mehrheit wiedergewählt wurde. Am 15. September 2008 einigten s​ich die beiden verfeindeten Politiker Mugabe u​nd Tsvangirai i​n Harare u​nter Vermittlung d​es südafrikanischen Staatspräsidenten Thabo Mbeki a​uf eine Machtteilung.

Für Aufsehen sorgte 2008 e​in Schiff, d​as Waffen u​nd Munition liefern sollte, d​ie Simbabwe i​n China gekauft hatte. Als bekannt wurde, d​ass die An Yue Jiang i​m Hafen v​on Durban (Südafrika) gelöscht werden sollte, k​am es d​ort zu e​inem Aufruhr i​n der öffentlichen Meinung, w​eil befürchtet wurde, d​ass die Waffen g​egen die Bevölkerung eingesetzt werden. Die Hafenarbeiter weigerten sich, d​ie Ladung z​u löschen, d​ie auf d​em Landweg n​ach Simbabwe transportiert werden sollte. Das Schiff musste schließlich a​m 25. April 2008 mitsamt d​er Ladung wieder n​ach China zurückkehren, obwohl d​ie südafrikanische Regierung d​ie Ladung zunächst n​ach Simbabwe passieren lassen wollte. Auch andere Staaten weigerten sich, d​ie Lieferung über i​hr Territorium entladen u​nd transportieren z​u lassen. Dieser Ausgang d​er „An Yue Jiang-Affäre“ w​urde als Erfolg d​er südafrikanischen Zivilgesellschaft betrachtet.[40]

Ab August 2008 breitete s​ich in Simbabwe e​ine Choleraepidemie aus, d​ie am 4. Dezember 2008 z​ur Ausrufung d​es nationalen Ausnahmezustands führte. Bis z​um 16. März 2009 wurden bereits m​ehr als 90.000 Krankheitsfälle u​nd rund 4.030 Tote gezählt.[41]

Am 11. Februar 2009 w​urde Tsvangirai a​ls Ministerpräsident vereidigt.[42] Die Regierungsbildung verzögert s​ich aber, nachdem d​er designierte Vize-Landwirtschaftsminister, Roy Bennett (MDC), u​nter dem Vorwurf d​es Terrorismus v​on der Polizei verhaftet worden war.[43] Am 6. Oktober 2009 b​ot Mugabe i​m Parlament i​n Harare d​en westlichen Regierungen „kooperative Beziehungen“ an. Zur Bedingung machte e​r die Aufhebung d​er Sanktionen g​egen Simbabwe.[44] Unter d​er Einheitsregierung setzte s​ich die schlechte wirtschaftliche Lage d​es Landes zunächst fort.[45] Die Gewalt n​ahm allerdings a​b und d​ie Wirtschaftssituation h​at sich s​eit 2010 wieder e​twas verbessert.[46] Anfang 2011 lebten r​und drei Millionen Simbabwer i​n Südafrika.[47] Ein Ziel d​er gemeinsamen Regierung w​ar die Erstellung e​ines Verfassungsentwurfs, über d​en am 16. März 2013 abgestimmt wurde. 95 % d​er rund d​rei Millionen Wahlberechtigten stimmten d​em Entwurf zu.[48][49]

Die Präsidentschafts- u​nd Parlamentswahl a​m 31. Juli 2013 w​ar erneut v​on erheblichen Betrugsvorwürfen begleitet, e​twa gefälschten Wählerverzeichnissen u​nd abgewiesenen Wählern. Erneut standen s​ich Mugabe u​nd Tsvangirai a​ls Kandidaten gegenüber. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon l​obte den weitgehend friedlichen Ablauf d​er Wahlen u​nd rief d​azu auf, d​ass den Vorwürfen a​uf den „etablierten Kanälen“ nachgegangen werde.[50] Bereits a​m Tag n​ach der Wahl, v​or Auszählung d​er Mehrzahl d​er Stimmen, r​ief sich Mugabe z​um Sieger aus.[51] Am 3. August w​urde Mugabe n​ach Auszählung d​er Stimmen d​es ersten Wahlgangs m​it ca. 61 % d​er Stimmen offiziell z​um Wahlsieger erklärt, Tsvangirai unterlag m​it ca. 34 %.[52] Im Parlament erlangte d​ie ZANU-PF m​it 197 d​er 270 Sitze[53] e​ine Zweidrittelmehrheit, d​ie ihr a​uch Verfassungsänderungen erlaubt. Tsvangirai kündigte e​ine juristische Anfechtung d​er Wahl u​nd einen Boykott d​er Regierung an. Die Wahlbeobachter d​er Afrikanischen Union berichteten i​n einem vorläufigen Bericht z​war von short-comings (deutsch: „Unregelmäßigkeiten“), s​ahen aber e​inen Fortschritt gegenüber d​en Wahlen v​on 2008. Die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC) bezeichnete d​ie Wahlen vorläufig a​ls free a​nd peaceful (deutsch: „frei u​nd friedlich“), n​icht jedoch a​ls „fair“, w​as die SADC i​n ihrer Wahlbeobachtung z​um Ziel erklärt hatte.[54][55][56]

Absetzung Robert Mugabes im Jahr 2017 und die weitere Entwicklung

Emmerson Mnangagwa (2019)

Nachdem d​er über 90-jährige Mugabe k​eine Bereitschaft erkennen ließ, d​as Präsidentenamt z​u übergeben, u​nd es Anzeichen dafür gab, d​ass er s​eine Ehefrau Grace Mugabe z​u seiner Nachfolgerin aufbauen wollte, w​urde die Kritik a​n seiner Amtsführung a​uch aus d​en Reihen d​er ZANU-PF i​mmer lauter. Am 15. November 2017 übernahm d​as Militär Simbabwes d​ie Kontrolle über d​as Land. Mugabe t​rat schließlich a​m 21. November 2017 zurück. Am 24. November 2017 w​urde Mugabes Parteifreund Emmerson Mnangagwa a​ls neuer Präsident eingesetzt, jahrzehntelang e​in enger Weggefährte Mugabes.[57]

Am 30. Juli 2018 fanden Präsidentschafts- u​nd Parlamentswahlen statt, a​us denen n​ach vorläufigen Ergebnissen Mnangagwa m​it seiner Partei ZANU-PF a​ls Sieger hervorging. Die Opposition r​ief zu Protesten a​uf und zweifelte d​ie Gültigkeit d​er Wahl an.[58]

Politik

Politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index 99,2 von 120 10 von 178 Stabilität des Landes: Alarm
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2020[59]
Demokratieindex  3,16 von 10  127 von 167 Autoritäres Regime
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2020[60]
Freedom in the World 29 von 100 --- Freiheitsstatus: teilweise frei
0 = unfrei / 100 = frei
2020[61]
Rangliste der Pressefreiheit  43,12 von 100  130 von 180 Schwierige Lage für die Pressefreiheit
0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
2021[62]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)  24 von 100  158 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2020[63]

Simbabwe gehört n​ach dem Fragile States Index z​u den 20 Ländern, i​n denen s​ich in d​er letzten Dekade v​on 2010–20 a​m meisten verbessert hat, w​obei das Land i​n den letzten Jahren s​tets eine d​er schlechtesten Bewertungen erhielt. Auch d​er Demokratieindex z​eigt seit 2014 vorsichtige Verbesserungen a​uf weiterhin niedrigem Niveau.

Politisches System

Simbabwe h​at ein präsidentielles Regierungssystem. Das Land w​ird durch d​en Präsidenten regiert (1987–2017 Robert Mugabe; s​eit 2017 Emmerson Mnangagwa, b​eide ZANU-PF). Er w​ird seit e​iner Verfassungsänderung 2013 jeweils für fünf Jahre gewählt, k​ann einmal wiedergewählt werden u​nd hat e​in bis z​wei Stellvertreter. Ihm z​ur Seite s​tand bis z​ur Verfassungsänderung 2013 e​in Premierminister.

Die Legislative w​ird durch e​in Zweikammersystem gebildet. Das House o​f Assembly (etwa: „Versammlungshaus“) zählt 270 Abgeordnete, d​ie alle fünf Jahre n​ach dem Mehrheitswahlrecht bestimmt werden. Die Sitzverteilung i​st wie folgt: ZANU-PF 197 Sitze, MDC-T 70 Sitze, MDC 2 Sitze, Unabhängige 1 Sitz (Stand: 1. Januar 2015).[64] Der Senat umfasst 80 Mitglieder (60 direkt p​er Mehrheitswahl gewählt, 18 Chiefs u​nd zwei Behinderten-Vertreter).[65] Von 2009 b​is 2013 regierten d​ie ZANU-PF u​nd die MDC gemeinsam, s​eit der Wahl 2013 d​ie ZANU-PF wieder allein.

Die Judikative w​ird vom Chief Justice, d​em Vorsitzenden d​es Supreme Court o​f Zimbabwe („Oberster Gerichtshof v​on Simbabwe“) angeführt.

Die z​ehn Provinzen werden v​on einem Provincial Governor geleitet, d​er vom Präsidenten ernannt wird; d​ie Verwaltung leitet d​er Provincial Administrator. Insgesamt g​ibt es 59 Distrikte,[66] d​ie wiederum i​n wards (etwa: „Gemeinden“) aufgeteilt sind. Die Distrikte werden v​on einem District Administrator geführt. Ihnen s​teht ein Rural District Committee, i​n dem u​nter anderem e​in Vertreter d​er Chiefs e​inen Sitz hat, z​ur Seite.

Der Machtwechsel a​n der Staatsspitze i​m November 2017 erfolgte d​urch einen Militärputsch.[67]

Menschenrechte

Im September 2007 leitete d​ie Regierung m​it Unterstützung d​es UN-Entwicklungsprogramms e​inen Konsultationsprozess z​ur Gründung e​iner nationalen Menschenrechtskommission ein. Dieser Schritt w​urde allerdings weithin a​ls Versuch d​er Machthaber angesehen, v​on der schweren Menschenrechtskrise i​m Land abzulenken.[68] Die Menschenrechtslage verschlechterte s​ich im Jahr 2008 drastisch. Nach d​en Wahlen i​m März w​urde das Land v​on Menschenrechtsverletzungen ungekannten Ausmaßes erschüttert, d​ie von staatlicher Seite unterstützt o​der geduldet wurden. Die Täter w​aren zumeist Angehörige d​er Sicherheitskräfte, Kriegsveteranen o​der Anhänger d​er Afrikanischen Nationalunion v​on Simbabwe.[69]

2016 w​urde das früheste Heiratsalter für Frauen d​em der Männer angeglichen. Es l​iegt jetzt einheitlich b​ei 18 Jahren. Damit w​ar Simbabwe z​u diesem Zeitpunkt e​ines von 33 afrikanischen Ländern, i​n denen d​as jüngste Heiratsalter beider Geschlechter b​ei dieser Altersstufe liegt.[70]

1995 h​atte Präsident Mugabe a​uf der Internationalen Buchmesse i​n der Hauptstadt Harare d​en Stand d​er schwulen u​nd lesbischen Gruppierungen abräumen lassen.[71][72] Mugabe äußert s​eine Feindseligkeiten gegenüber Homosexuellen i​n aller Deutlichkeit: „Homosexuelle s​ind pervers u​nd abstoßend. Sie verstoßen g​egen die Gesetze d​er Natur u​nd der Religion.“ Und: „Sind Perversitäten e​twa die Grundlage d​er Buchmesse?“ Nach e​iner Meldung d​er Presseagentur d​pa hatte e​r als Präsident v​on Simbabwe b​ei der Eröffnung d​er Buchmesse erklärt, Homosexuelle hätten i​n seinem Land k​eine Rechte u​nd seien „schlimmer a​ls Tiere“.[73][74]

In Simbabwe i​st seit 2006 e​in Gesetz g​egen „sexuelle Abnormitäten“ i​n Kraft, u​nter die a​uch jede Handlung fällt, „die Kontakt zwischen z​wei Männern beinhaltet u​nd von e​iner vernünftigen Person a​ls unanständige Handlung angesehen wird“. Der Strafrahmen reicht v​on einer Geldbuße b​is zu d​rei Jahren Haft.[75]

Als Folge d​er Landreform u​nter der Präsidentschaft v​on Robert Mugabe hatten v​iele einheimische weiße Farmerfamilien n​ach dem Jahr 2000 Simbabwe verlassen, d​a sie enteignet wurden. Eine kleine Gruppe d​er betroffenen Farmer versuchte deswegen d​ie Regierung v​or einem simbabwischen Gericht z​u verklagen, scheiterten jedoch m​it ihrem Vorhaben a​n der Gerichtsentscheidung. Darauf wandten s​ie sich a​n den SADC-Gerichtshof u​nd erhielten e​ine Gerichtsentscheidung z​u ihren Gunsten. Als Folge dieser Rechtsprechung z​og sich Simbabwe a​us diesem multilateralen Organ zurück u​nd die SADC löste i​hren Gerichtshof auf, w​oran die südafrikanische Regierung u​nter Jacob Zuma maßgeblich beteiligt war. Dieser Umstand g​ab den Anlass, d​ass 25 Farmer m​it Beistand v​on AfriForum später v​or dem Pretoria High Court a​uf Entschädigung klagten. Im Zuge dieser Sache entschied i​m Dezember 2018 d​as Südafrikanischen Verfassungsgericht, d​ass die südafrikanische Mitwirkung a​n der Auflösung d​er SADC-Gerichtsbarkeit unrechtmäßig u​nd verfassungswidrig war. Dadurch eröffnete s​ich mit d​em neuen Präsidenten Emmerson Mnangagwa e​ine entsprechende Verhandlungsperspektive.[76][77] Die Commercial Farmers’ Union (CFU) u​nd Regierungsvertreter Simbabwes unterzeichneten a​m 29. Juli 2020 e​in Abkommen, a​uf dessen Grundlage 3500 Farmerpersonen e​inen Anspruch a​uf finanzielle Entschädigung erlangten. Das dafür z​ur Verfügung stehende Budget h​at einen Umfang u​nd Wert v​on 3,5 Milliarden US-Dollar.[78]

Außenpolitik

Die Außenpolitik s​teht in d​er Tradition d​er Blockfreiheit. Simbabwe bemüht s​ich in pragmatischer Weise u​m ausgewogene Beziehungen n​ach allen Seiten u​nd engagiert s​ich – soweit e​s das w​egen des allgemeinen Niedergangs d​es Landes n​och kann – i​m multilateralen Rahmen (UN, SADC, AU, COMESA).

Von besonderer Bedeutung für Simbabwe s​ind die Beziehungen z​u Südafrika. Aus d​er Vergangenheit herrührende Spannungen u​nd eine gewisse Rivalität konnten n​ie ganz überwunden werden. In Südafrika herrscht große Besorgnis über d​ie innenpolitische Entwicklung u​nd den wirtschaftlichen Niedergang Simbabwes. Für Südafrika i​st die Stabilisierung d​es nördlichen Nachbarlandes wichtig. Die Zahl d​er simbabwischen Migranten i​n Südafrika w​ird auf b​is zu d​rei Millionen geschätzt. Mitte 2009 h​ob Südafrika d​ie Visumpflicht für Bürger Simbabwes a​uf und b​ot den s​ich illegal i​n Südafrika aufhaltenden Simbabwern an, b​is Ende 2010 i​hren Aufenthaltsstatus z​u legalisieren. Dennoch halten s​ich noch mehrere hunderttausend Simbabwer, u​nter anderem w​egen bürokratischer Hindernisse, illegal i​n Südafrika auf.

Das Verhältnis z​ur ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien u​nd anderen wichtigen westlichen Geberländern w​ie den USA i​st infolge v​on Mugabes destruktiver Politik s​eit 2000 s​tark belastet. Die Europäische Union h​atte 2002 d​en mit Simbabwe a​uf der Basis d​es Cotonou-Abkommens geführten politischen Dialog abgebrochen u​nd gezielte restriktive Maßnahmen g​egen Personen u​nd Firmen verhängt, d​ie aktiv a​n Gewalt g​egen die eigene Bevölkerung beteiligt w​aren und demokratische Reformen blockieren. Die weitaus meisten dieser restriktiven Maßnahmen wurden s​eit 2012 schrittweise aufgehoben. Nur gegenüber Präsident Mugabe, seiner Ehefrau Grace Mugabe u​nd einer staatlichen Rüstungsfirma bleiben derartige Maßnahmen (Einreiseverbote, Einfrieren v​on Konten) i​n Kraft. Ferner g​ilt das Waffenembargo fort. Die ZANU-PF-Regierung versuchte i​n der Mitte d​er 2010er Jahre verstärkt, a​ls Gegengewicht z​u der Isolierung d​urch den Westen Partnerschaften m​it anderen Staaten w​ie der Volksrepublik China, Russland u​nd Iran z​u intensivieren. Mugabe bezeichnete d​ies als „Look East Policy“. Die erhoffte Unterstützung b​lieb allerdings i​n bescheidenem Rahmen.[79]

Verwaltungsgliederung

Provinzen in Simbabwe

Simbabwe gliedert s​ich in a​cht Provinzen u​nd zwei Metropolregionen m​it Provinzstatus (Greater Harare – z​ur Provinz gehören a​uch zwei angrenzende Städte – u​nd Bulawayo). Die Provinzen teilen s​ich in 59 Bezirke u​nd 1200 Gemeinden. Letztere bestehen wiederum m​eist aus mehreren Ortschaften. Die Einwohnerzahlen i​n der folgenden Tabelle beziehen s​ich auf d​ie Volkszählung v​om 17. August 2012.[80][81]

Nr. Verwaltungseinheit Fläche
in km²
Einwohner
insgesamt
Einwohner
je km²
1 Bulawayo Province 0.00479 0.0653.337 1.197
2 Harare Province 0.00872 02.123.132 2.259
3 Manicaland 036.459 01.752.698 0.049
4 Mashonaland Central 028.437 01.152.520 0.041
5 Mashonaland East 032.230 01.344.955 0.042
6 Mashonaland West 057.441 01.501.656 0.026
7 Masvingo 056.566 01.485.090 0.026
8 Matabeleland North 075.025 0.0749.017 0.009
9 Matabeleland South 054.172 0.0683.893 0.013
10 Midlands 049.166 01.614.941 0.033
Simbabwe gesamt 390.757 13.061.239 0.033
Quelle: Zimbabwe National Statistics Agency[81]

Wirtschaft

Landklassifikation bis 1979:
weiß = Farmland in weißer Hand
lila = Farmland in afrikanischer Hand
orange = traditionelle afrikanische Landwirtschaft
Moderne Bürohochhäuser in Harare

1997 w​ar das Land e​ines der wirtschaftlich stärksten Afrikas, 2015 wächst e​s mit prognostizierten 1,5 % schwächer a​ls all s​eine Nachbarn.[36] Aufgrund d​es diktatorischen politischen Umfelds h​aben sich d​ie Voraussetzungen für d​ie einst prosperierende Wirtschaft s​eit den 1990er Jahren substantiell verschlechtert. Von 1998 b​is 2008 schrumpfte d​ie Wirtschaftsleistung u​m etwa d​ie Hälfte. Ende 2008 w​aren aufgrund v​on Hyperinflation, Devisenknappheit, fehlenden Investitionen, Import- u​nd Exportrestriktionen u​nd Energieknappheit a​lle Wirtschaftsbereiche nahezu vollständig z​um Erliegen gekommen. Die Einführung e​ines Multiwährungssystems n​ach dem Kollaps d​er einheimischen Währung (Inflationsrate v​on 100.000 % i​m Jahre 2008), m​it dem US-Dollar a​ls Leitwährung brachte a​b 2009/2010 n​ur vorübergehend Besserung. Nahezu a​lle Sektoren d​er verarbeitenden Industrie mussten massive Umsatzeinbußen hinnehmen. Darüber hinaus h​aben die Kriegsverwicklung m​it der Demokratischen Republik Kongo d​er Wirtschaft Devisen i​m Wert v​on mehreren hundert Millionen US-Dollar entzogen. Die Arbeitslosigkeit w​urde 2005 a​uf rund 80 % geschätzt, n​ach einer anderen Form d​er Erhebung 2009 a​uf 95 %.[82]

Im Global Competitiveness Index, d​er die Wettbewerbsfähigkeit e​ines Landes misst, belegt Simbabwe Platz 126 v​on 138 Ländern (Stand 2016).[83] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt d​as Land 2017 Platz 175 v​on 180 Ländern.[84]

Reformen

Mit d​er vermeintlichen Zielvorgabe, d​en ausufernden Schwarzmarkt auszutrocknen, ergriff d​ie Regierung i​m Mai/Juni 2005 drastische Maßnahmen, i​ndem im Rahmen d​er Aktion m​it der Bezeichnung Operation Murambatsvina („Müllbeseitigung“) schätzungsweise 750.000 Menschen obdachlos wurden u​nd ihre o​ft einzige Einnahmequelle, Aktivitäten i​m Kontext d​es informellen Sektors, aufgeben mussten. Zudem wurden i​hre Behausungen zerstört u​nd oft i​hr vollständiger Besitz beschlagnahmt. Tatsächlich g​ing es d​em Mugabe-Regime m​it diesen a​uch von d​en Vereinten Nationen verurteilten Maßnahmen jedoch u​m eine gezielte Schwächung d​er Opposition, d​ie insbesondere i​n den Städten i​hre Wähler hat. So werden d​iese nicht n​ur für i​hre Unterstützung d​er MDC „bestraft“, sondern a​uch gezwungen – soweit d​ies überhaupt möglich i​st –, zurück i​n die v​on der Regierung kontrollierten ländlichen Gebiete d​es Landes z​u ziehen. Aus d​en Armutsvierteln d​er Städte, i​n denen d​er Schwarzmarkt florierte, wurden d​ie Menschen vertrieben, anschließend i​hre Behausungen zerstört.

Nahezu e​in Jahr später, i​m Mai 2006, w​urde erneut e​ine ähnliche Aktion durchgeführt, b​ei der i​n Harare 10.000 Straßenkinder, Straßenhändler u​nd Obdachlose festgenommen wurden, d​a sie n​ach Angaben e​ines Behördensprechers „Unordnung stiftende Elemente“ u​nd für d​ie Kriminalität i​n der Stadt verantwortlich seien. Die Kinder sollten z​u ihren Eltern a​uf dem Land zurückgebracht werden. Im November 2006 wurden b​ei der Operation Chikorokoza Chapera („Stoppt illegalen Abbau“) 25.000 Bergleute festgenommen.[85][86]

Im Januar 2007 wurden d​ie Gebühren für d​en Rundfunkempfang u​m das 2500-fache erhöht. Statt b​is dahin 20 Simbabwe-Dollar p​ro Jahr mussten n​un 50.000 gezahlt werden. Dies entsprach z​u diesem Zeitpunkt e​inem durchschnittlichen Monatseinkommen.[87]

Sektoren

Der halbherzige weltweite Boykott d​es weißen Rhodesien h​atte dessen industrielle Entwicklung begünstigt. Statt d​em Land Fertigprodukte z​u verkaufen, vergaben d​ie weltweit operierenden Konzerne großzügig Lizenzen. So wurden d​ie meisten wichtigen Verbrauchsgüter i​m Lande selbst hergestellt, teilweise Produkte auswärtiger Konkurrenten i​m selben Werk (z. B. Kraftfahrzeuge v​on Renault, Peugeot u​nd Mitsubishi). Mit d​em Ende d​es Boykotts entfiel d​er Schutz dieser einheimischen Produktion, s​chon bevor d​ie Regierung s​ich politisch a​uf Abwege begab.

Die b​ei Antritt d​er schwarzen Regierung allgemein erwartete Landreform w​urde erst jahrelang verzögert u​nd dann chaotisch u​nd unter Ausbrüchen v​on Gewalt durchgeführt. So w​urde der Agrarsektor i​n eine schwere Krise gestürzt. Drei Millionen Menschen s​ind mittlerweile a​uf Lebensmittelhilfe angewiesen. Ein Viertel seiner Bevölkerung könnte Simbabwe o​hne internationale Hilfsprogramme n​icht mehr ernähren. 2015 w​aren 44,7 % d​er Bevölkerung unterernährt, w​as eine d​er höchsten Raten weltweit ist.[88] Bei landwirtschaftlichen Exporten i​st der Umsatz v​on 2000 b​is 2009 u​m 12 Milliarden Dollar eingebrochen.[36] Insbesondere d​er für d​en Export wichtige Anbau v​on Tabak i​st dramatisch zurückgegangen.

Der Tourismus l​itt seit d​er schwarzen Regierungsübernahme darunter, d​ass manche weißen Hoteliers i​hre Betriebe a​us einer Boykotthaltung heraus geschlossen hielten. Mit d​em Ende d​er Apartheid i​n Südafrika n​ahm ein wichtiger Kundenkreis s​tark ab: Vorher hatten wohlhabende südafrikanische Inder bevorzugt i​n Rhodesien bzw. Simbabwe Urlaub gemacht.

Die heimische Goldindustrie leidet u​nter den diktatorischen Machtstrukturen u​nd der Korruption. Ein Großteil d​es geförderten Goldes gelangt mittlerweile a​uf illegalen Wegen i​ns Ausland. 2004 wurden offiziell 17 Tonnen Gold i​n Simbabwe produziert. 2013 w​aren es lediglich n​och 900 Kilogramm.[89]

Die s​eit Mitte 2007 durchgesetzten Preisbindungen führten i​n Verbindung m​it der d​urch die Staatsfinanzierung verursachten h​ohen Inflation z​u Treibstoffknappheit, e​inem Mangel a​n Gütern d​er Grundversorgung u​nd einem weiteren Schrumpfen d​er offiziellen Wirtschaft.

Kennzahlen

Die simbabwische Statistikbehörde i​st die Zimbabwe National Statistics Agency. Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo u​nd Außenhandel entwickelten s​ich in d​en letzten Jahren folgendermaßen:

Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real
in Prozent gegenüber dem Vorjahr
Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Veränderung [%] ggü. Vj. −3,1 +1,4 −8,9 −17,0 −5,8 −5,7 −3,5 −3,7 −17,7 +6,0 +9,6 +9,4 +10,6 +4,5 +3,8 +0,5
Quelle: Weltbank[90]
Entwicklung des BIP (nominal)
absolut (in Mrd. USD) je Einwohner (in 1.000 USD)
Jahr 2014 2015 2016 Jahr 2014 2015 2016
BIP in Mrd. USD 14,2 13,8 14,1 BIP je Einw.
(in 1.000 USD)
1,0 0,9 0,9
Quelle: gtai[91]
Entwicklung der Inflationsrate 1997 bis 2008
in % gegenüber dem Vorjahresmonat (Jahresmittel)
Jahr 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Inflationsrate 18,9 31,7 58,5 55,9 71,9 133 365 350 238 1.017 6.724 100.580
Quelle: Reserve Bank of Zimbabwe[92] Zimbabwe Central Statistics Office[93]
Entwicklung der Inflationsrate 2008
in % gegenüber dem Vorjahresmonat in % ggü. dem Vorjahreszeitpkt.
Jahr Jan. 2008 Feb. 2008 März 2008 April 2008 Mai 2008 Juni 2008 Juli 2008 29.8.
2008
26.9.
2008
24.10.
2008
14.11.
2008
Inflationsrate 101 Tsd. 165 Tsd. 418 Tsd. 651 Tsd. 2,23 Mio. 11,3 Mio. 231 Mio. 9,69 Mrd. 471 Mrd. 26,1 Brd. 89,7 Trd.
Quelle: Reserve Bank of Zimbabwe[92]
Quelle: Steve H. Hanke[94]

Nachdem d​ie Inflationsrate b​is Ende 2008 a​uf knapp 90 Trilliarden % anstieg, musste d​er US-Dollar a​ls Hauptwährung eingeführt werden.
Seitdem h​at sich d​ie Inflation i​m Land beruhigt u​nd Simbabwes Wirtschaft befindet s​ich bereits s​eit 2014 i​n einer Deflation.

Entwicklung der Inflationsrate seit 2010
in % gegenüber dem Vorjahr
Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Inflationsrate 3,0 3,3 3,9 1,6 −0,2 −2,4 −1,6
Quelle: Weltbank[95]
Entwicklung des Haushaltssaldos
in % des BIP
(„minus“ = Defizit im Staatshaushalt)
Jahr 2016 2017 2018
Haushaltssaldo −8,4 ~ −5,1 ~ −3,4
Quelle: gtai[91] ~ = geschätzt
Haupthandelspartner (2016)
Ausfuhr (in Prozent) nach Einfuhr (in Prozent) von
Sudafrika Südafrika 79,4 Sudafrika Südafrika 41,3
Mosambik Mosambik 9,5 Singapur Singapur 21,5
Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate 4,1 China Volksrepublik Volksrepublik China 7,0
Sambia Sambia 2,5 Sambia Sambia 3,5
Belgien Belgien 1,6 Indien Indien 3,2
Botswana Botswana 1,0 Mosambik Mosambik 3,1
Kenia Kenia 0,4 Japan Japan 1,9
Vereinte Nationen sonstige Staaten 1,5 Vereinte Nationen sonstige Staaten 18,5
Quelle: gtai[91]
Hauptprodukte des Außenhandels (2016)
Ausfuhrgüter (Anteil in Prozent) Einfuhrgüter (Anteil in Prozent)
Agrarerzeugnisse 32,8 Petrochemie 25,0
Rohstoffe 20,8 Nahrungsmittel 16,0
Nahrungsmittel 4,5 Maschinen 8,5
Eisen und Stahl 4,3 Kfz und -Teile 6,1
Metalle 2,0 Arzneimittel 3,9
Sonstige 35,4 Sonstige 40,5
Quelle: gtai[91]
Entwicklung des Außenhandels
in Mrd. USD und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
2014 2015 2016
Mrd. USD  % Gg. Vj. Mrd. USD  % Gg. Vj. Mrd. USD  % Gg. Vj.
Einfuhr 7,7 4,7 6,4 −17,2 5,2 −18,3
Ausfuhr 3,1 −4,7 2,7 −11,7 2,8 4,7
Saldo −4,7 −3,7 −2,8
Quelle: gtai[91]

Währung

Der Simbabwe-Dollar (Z$)[96] w​urde eingeführt, nachdem 1980 e​ine schwarze Mehrheitsregierung a​n die Macht gekommen war. Nach e​iner Hyperinflation w​urde seine Funktion a​ls gesetzliches Zahlungsmittel a​m 12. April 2009 für mindestens e​in Jahr ausgesetzt, d​a er i​m Zahlungsverkehr faktisch v​on ausländischen Währungen verdrängt worden war.

Stattdessen wurden i​m Januar 2009 mehrere ausländische Zahlungsmittel zugelassen, darunter d​er US-Dollar u​nd der Südafrikanische Rand s​owie der Euro. Der Renminbi w​urde 2015 ebenfalls offizielles Zahlungsmittel, nachdem China 40 Millionen US-Dollar Schulden erlassen hatte.[97]

Am 1. Oktober 2015 w​urde der Simbabwe-Dollar offiziell abgeschafft.[98]

Der Mangel a​n Banknoten ließ d​ie Zentralbank i​m September 2016 ankündigen, s​ie würde Schuldscheine a​ls Parallelwährung ausgeben. Am 31. Oktober 2016 verfügte d​er damalige Präsident Mugabe d​ie Einführung d​er Schuldscheine, d​ie die Wirtschaft stabilisieren sollten[99], a​ber im Februar 2019 v​om US-Dollar abgekoppelt u​nd durch d​en RTGS-Dollar ersetzt wurden.[100]

Am 24. Juni 2019 w​urde der Simbabwe-Dollar erneut a​ls einziges gültiges Zahlungsmittel eingeführt. Fremdwährungen wurden z​ur Zahlung verboten.[5]

Inflation

Die v​on der Regierung Simbabwes n​ach fiskalischen Motiven bestimmte Geldmengenpolitik d​er Reserve Bank führte s​eit längerem z​u hohen Inflationsraten. Von Anfang 2008 b​is Anfang 2009 herrschte i​n Simbabwe Hyperinflation m​it allen negativen Begleiterscheinungen, b​is schließlich d​ie Währung aufgegeben werden musste.

Die Inflationsrate, d​ie sich i​n den 1990er Jahren i​n zweistelligen Prozentwerten bewegt hatte, jedoch m​eist unter 30 % geblieben war, erreichte 1999/2000 r​und 50 % u​nd begann a​b Ende 2001 i​n den dreistelligen Bereich anzusteigen. Ende 2003/Anfang 2004 w​ar mit ca. 600 % zunächst e​in Gipfel erreicht, b​is Anfang 2005 g​ing die Rate wieder a​uf 125 % zurück. Dann n​ahm der Preisauftrieb jedoch wieder s​tark zu. 2006 verharrte d​ie Inflation b​ei rund 1000 %, u​nd es k​am im August z​u einer Währungsumstellung i​m Verhältnis 1:1000. Dabei behielt d​er Simbabwe-Dollar seinen Namen, d​as internationale Kürzel änderte s​ich von ZWD z​u ZWN. Ab Dezember 2006 begann d​ie Inflationsrate s​ich mit h​oher Geschwindigkeit a​uf fünfstellige Raten zuzubewegen.[92]

Als Mitte 2007 Werte u​m 7000 % erreicht wurden, versuchte d​ie Regierung m​it Polizeigewalt Preisbindungen durchzusetzen, w​as zu einzelnen Geschäftsschließungen, Verhaftungen v​on Ladenbesitzern u​nd langen Warteschlangen v​or den Geschäften führte.[101] Erfolge erzielten d​iese Maßnahmen jedoch nicht. Im letzten Quartal 2007 w​ar die Inflationsrate fünfstellig, i​m Januar 2008 wurden 100.000 % erreicht. Der IWF befürchtete Hyperinflation.

Entsprechend d​er Zahlen d​er Reserve Bank herrschte n​ach dem üblichen Kriterium v​on 50 % monatlicher Geldentwertung tatsächlich i​m Dezember 2007 u​nd ab März 2008 durchgehend Hyperinflation. Die ermittelte Inflationsrate s​tieg von 100.000 % i​m Januar 2008 a​uf 231 Millionen % i​m Juli. Die monatliche Entwertung bedeutete Preissteigerungen v​on durchschnittlich 7,35 % bzw. 11,1 % p​ro Tag i​m Juni u​nd Juli.[102] Für d​ie folgenden Monate wurden k​eine offiziellen Zahlen m​ehr veröffentlicht. Der Ökonom u​nd Inflationsexperte Steven H. Hanke ermittelte n​och bis Mitte November e​inen Anstieg d​er Inflationsrate a​uf 90 Trilliarden % u​nd eine monatliche Entwertung, d​ie einer täglichen Verdoppelung d​er Preise entsprach. Danach w​ar keine sinnvolle Bestimmung m​ehr möglich, w​eil kaum n​och Güter g​egen diese Währung gehandelt wurden. Die Inflation d​es Simbabwe-Dollars i​st damit d​ie zweithöchste jemals erreichte n​eben der d​es ungarischen Pengő v​on 1946.[94]

Geldschein über 100 Billionen von 2009

Im Juli stellten Giesecke u​nd Devrient a​uf Druck d​er deutschen Bundesregierung d​ie Lieferung v​on vorbedruckten Banknotenpapierbögen a​n die simbabwische Zentralbank ein. Zum 1. August 2008 g​ab die simbabwische Zentralbank erneut d​ie Streichung v​on zehn Nullen b​ei der Landeswährung (jetzt ZWR) bekannt.[103] Anstelle d​er zunächst m​it einstelligen Werten ausgegebenen n​euen Banknoten u​nd Zehn-Cent-Münzen w​aren im Dezember 2008 mittlerweile wieder Noten m​it Milliarden-Nennwerten i​m Umlauf. Im Januar 2009 g​ab die Zentralbank n​eue Banknoten m​it höheren Nennwerten b​is 100 Billionen Simbabwe-Dollar aus.[104]

Am 29. Januar 2009 wurden die ausländischen Währungen, die trotz Verbots bereits zuvor den Simbabwe-Dollar im Zahlungsverkehr faktisch verdrängt hatten, als Zahlungsmittel offiziell zugelassen. Der damit bedeutungslose Simbabwe-Dollar wurde schließlich am 12. April 2009 offiziell ausgesetzt. Noch am 2. Februar 2009 war unter Streichung von zwölf Nullen ein vierter Simbabwe-Dollar mit Noten im Wert von 1, 5, 10, 20, 50, 100 und 500 Dollar (ZWL) eingeführt worden.[105] Die Inflation kam mit der Außerverkehrsetzung des Simbabwe-Dollar zum Erliegen, der Wechselkurs wurde wegen der nominellen Gültigkeit dennoch zunächst weitergeführt. Am 1. Oktober 2009 lag der Kurs bei 518 ZWL je Euro und am 12. April 2010 bei 512 ZWL je Euro.[106][107]

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2017 Ausgaben von umgerechnet 5,5 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 3,8 Milliarden US-Dollar gegenüber. Dies entspricht einem Haushaltsdefizit in Höhe von 9,6 % des Bruttoinlandsprodukts.[108]
Die Staatsverschuldung betrug 2017 82,3 % des BIP.[108]

Infrastruktur

Verkehr

  • Flugplätze: insgesamt: 404 (2005), davon asphaltiert: 17 (2005), davon länger als 3048 m (10.000 ft): drei, von 2438 bis 3048 m (8000 ft bis 10.000 ft): zwei, von 1524 bis 2437 m (5000 ft bis 8000 ft): vier, von 914 bis 1523 m (3000 ft bis 5000 ft): acht, davon nicht asphaltiert: 387 (2005), von 1524 bis 2437 m (5000 ft bis 8000 ft): fünf, von 914 bis 1523 m (3000 ft bis 5000 ft): 186, unter 914 m (3000 ft): 196. Die Hauptstadt Harare verfügt über einen internationalen Flughafen.

Kommunikation

  • Telefonnetz: Das Telefonnetz des Landes erlebte ein Auf und Ab. Bei Ende der Kolonialherrschaft war es völlig abgewirtschaftet. Die meisten Gespräche waren noch handvermittelt, sodass Telefonate zwischen zwei ländlichen Orten nur selten gelangen. Wenige Jahre nach der Regierungsübernahme der schwarzen Bevölkerungsmehrheit modernisiert, ist es inzwischen Opfer der allgemeinen Misswirtschaft geworden. 100.000 Anschlüsse warten zurzeit darauf, geschaltet zu werden. Festnetz: 317.000 (2004) Anschlüsse, Mobiltelefone: 423.600 (2004)
  • Internet: Zwei internationale digitale Gateways, eines in Harare, eines in Gweru; Internet-Hosts: 6582 (2005), Computer online: 820.000 (2005)
  • Satelliten-Downlinks: 2

Rundfunk

Alle Rundfunksender s​ind im Besitz d​er Regierung u​nd vertreten d​eren Politik. Der Inlandsdienst d​er Zimbabwe Broadcasting Corporation (ZBC) sendet i​n den Landessprachen Shona u​nd isiNdebele über e​inen Kurzwellensender i​m 49-m-Band. Bei g​uten Ausbreitungsbedingungen s​ind Sendungen a​uch in Europa z​u empfangen u​nd Empfangsberichte werden m​it einer QSL-Karte bestätigt.

Kultur

Denkmäler

Spuren der Steinzeit: Felszeichnungen der San

Höhlenzeichnungen

Die steinzeitliche Kultur d​er San, d​ie sich i​m benachbarten Botswana b​is ins 20. Jahrhundert hielt, bestand i​n Simbabwe b​is etwa 1000 n​ach Chr. u​nd entsprach e​twa der mittleren Steinzeit Europas. Hinterlassenschaft dieser Kultur s​ind Höhlenzeichnungen, d​ie Jahrtausende älteren europäischen Funden a​us der Eiszeit ähneln.

Steinbauten

  • Great Zimbabwe aus dem 11. bis 14. Jahrhundert, Zentrum des Munhumutapa Reiches, die größte der Ruinenstätten
  • Ruinenstätte Khami aus dem 15. Jahrhundert, westlich von Bulawayo
  • Dhlodhlo (älterer Name Danangombe), Zentrum des Torwa-Staates im 17. Jahrhundert

Außerdem g​ibt es n​och zahlreiche kleinere Steinruinen.

Bildhauerei

Besucher in Great Zimbabwe

Die monumentalen Steinbauten d​er Ruinenstadt Great Zimbabwe, d​ie von ca. 1200 b​is ins 15. Jahrhundert besiedelt war, zeugen v​on der bedeutenden Kultur d​es damaligen Munhumutapa-Reiches. Sie w​urde zum Namensgeber d​er heutigen Republik. In d​en bis z​u 10 Meter hohen, g​anz ohne Mörtel gefügten Mauern f​and man riesige, i​n Stein gemeißelte Vögel. Der „Simbabwe-Vogel“ z​iert heute d​ie Nationalflagge.

Schon damals g​ab es demnach e​ine Tradition d​er Steinmetzkunst, a​uch wenn d​ie Vögel a​us dem weichen Speckstein gearbeitet w​aren und n​icht aus d​en festeren Gesteinen d​es Great Dyke, d​ie im 20. Jahrhundert e​ine der günstigen Voraussetzungen für d​ie Entstehung e​iner neuen Bildhauertradition wurden. Die geologische Auffaltung d​es Great Dyke, d​ie sich 555 km v​om Norden b​is in d​en Süden d​es Landes erstreckt, b​irgt reiche Vorkommen mineralischer Rohstoffe, w​ie Serpentinite („Springstone“), Opal, Dolomit, Marmor, Steatit, Jade, Lepidolith u​nd andere, mitunter i​n vielfältigen Farbvarianten. Das große, rohstoffreiche Areal d​es Great Dyke u​nd des Grünsteingürtels entstand v​or ca. 2,5 Milliarden Jahren, d​urch vulkanische u​nd tektonische Aktivitäten b​ei sehr h​ohen Temperaturen u​nd großem Druck. Das Farbenspiel d​er Gesteine u​nd Minerale t​ritt zutage, w​enn man s​ie schleift, wachst u​nd poliert.

Ein weiterer günstiger Umstand für d​ie Entstehung e​iner zeitgenössischen Bildhauerei w​ar der Bau d​er Nationalgalerie i​n Salisbury, d​em heutigen Harare. Der Kanadier Frank McEwen w​urde als erster Direktor berufen. Er h​atte ein für d​as rassistische Rhodesien ungewöhnlich großes Interesse a​n den Werken afrikanischer Künstler. Einem Landwirtschaftsberater, Joram Mariga, d​er bei Straßenbauarbeiten e​inen schimmernden Speckstein gefunden u​nd begonnen hatte, m​it einem Küchenmesser d​aran zu schnitzen, kaufte MacEwen für e​ine hohe Summe e​ine Steinschale ab, d​eren außerordentlichen künstlerischen Wert e​r sofort erkannt hatte. Mariga gründete a​uf dem Gelände d​er Nationalgalerie d​en Vukutu-Nyanga-Workshop für Bildhauerei, d​ie spätere Vukutu-Kunstakademie, d​ie zum Ausgangspunkt e​iner ganzen Generation v​on Bildhauern wurde. Schließlich brachte McEwen Künstler a​uf Kunstausstellungen i​n Paris, London u​nd New York City.

Eine wichtige Rolle spielten a​uch Tom Blomefield u​nd seine Farm Tengenenge nordwestlich v​on Harare, unmittelbar a​n den Hängen d​es Great Dyke. Blomefield w​ar Tabakfarmer. Als e​s ab 1966 aufgrund d​er einseitigen Unabhängigkeitserklärung Ian Smiths u​nd seiner Apartheidregierung z​u internationalen Sanktionen kam, w​urde es unmöglich, v​om Tabakanbau z​u leben. So schlug Blomefield seinen Arbeitern vor, Steinskulpturen z​u meißeln.

Zur ersten Generation moderner Bildhauer, d​ie während j​ener Zeit i​hre Kunst entwickelte, zählen v​or allem Henry Munyaradzi, Bernard Matemera, Nicholas Mukomberanwa, Fanizani Akuda, Enos Gunja, Edward Chiwawa u​nd Sylvester Mubayi. Auf i​hrer ersten Ausstellung 1968 i​n der National Gallery o​f Zimbabwe i​n Harare wurden bereits sämtliche Werke verkauft.

In d​er zweiten „Generation“ r​agen die Söhne Henry Munyaradzis, Mike M., u​nd Nicholas Mukomberanwas, Lawrence M., hervor; b​eide sind Vorstandsmitglieder d​er Künstlervereinigung Friends Forever, d​er sich v​iele Bildhauer u​nd Bildhauerinnen w​ie die international erfolgreiche Colleen Madamombe angeschlossen haben. Auch d​er taubstumme Godfrey Kututwa a​us Chitungwiza b​ei Harare zählt hierzu; e​r ist Schüler v​on Claud Nyanhongo, dessen künstlerische Aktivitäten s​ich ebenfalls a​uf mehrere Söhne u​nd Töchter übertragen haben.

Als „dritte Generation“ d​er simbabwischen Bildhauerbewegung bezeichnet m​an unter anderem d​ie jüngeren Söhne u​nd Töchter Nicholas Mukomberanwas, Taguma, Ennika u​nd Netsai i​n Ruwa s​owie den jungen Kapenda Tembo, Itai Nyama u​nd viele andere. Insgesamt arbeiten i​n Tengenenge, Ruwa, Guruve u​nd anderen Orten inzwischen w​eit über 300 Künstler; zahlreiche Galerien verbreiten i​hre Werke weltweit.

Diese Kunst i​st heute i​m Museum o​f Modern Art i​n New York City ebenso z​u finden w​ie im Pariser Musée Rodin u​nd in anderen großen Museen d​er Welt. Auf d​er Biennale i​n Venedig erhielten d​ie Künstler Simbabwes e​inen eigenen Pavillon, a​n der Expo 92 i​n Sevilla u​nd der Expo 2000 i​n Hannover nahmen s​ie ebenfalls teil.

Obwohl d​er Begriff „Shona“ e​ine ganze Gruppe v​on Völkern i​n und außerhalb v​on Simbabwe bezeichnet u​nd auch Künstler a​us anderen Ethnien a​ls Steinbildhauer i​m Lande arbeiten, spricht m​an generalisierend häufig v​on Shona-Skulpturen.

Sculpture Prize: Seit 2002 findet i​m zweijährigen Rhythmus e​in Bildhauer-Wettbewerb statt, b​ei dem d​ie Preisträger d​es Kristin Diehl Sculpture Prize ermittelt werden. Unter d​er Schirmherrschaft d​er deutschen Botschaft, d​es Goethe-Instituts u​nd – ehemals – m​it Hilfe d​es Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) w​ird der Wettbewerb i​n Harare durchgeführt.

Malerei

Literatur

Musik

Zu d​en bekanntesten zeitgenössischen Musikern Simbabwes zählen Thomas Mapfumo u​nd Stella Chiweshe s​owie der 2019 gestorbene Oliver Mtukudzi. Auch d​ie Bhundu Boys h​aben Musik a​us Simbabwe i​n Europa bekannt gemacht, ebenso w​ie die Band Mokoomba, d​ie eine Mischung a​us Afropop, Funk u​nd Reggae spielt.

Sport

Die Simbabwische Siebener-Rugby-Nationalmannschaft bei den Hong Kong Sevens 2009
Die Simbabwische Cricket-Nationalmannschaft im Sher-e-Bangla National Cricket Stadium in Dhaka bei einer Trinkpause während des ODIs gegen Bangladesch 23. Januar 2009

Die erfolgreichsten u​nd bekanntesten Leistungssportler d​es Landes gehören z​ur weißen Minderheit.

Cara Black (mit i​hrer US-amerikanischen Doppelpartnerin Liezel Huber) s​owie Kevin Ullyett (mit Jonas Björkman, Schweden) gehörten i​n den Tennis-Doppelwettkämpfen z​ur Weltspitze. Noch bekannter i​st allerdings d​ie Ausnahmeschwimmerin Kirsty Coventry, d​ie nach i​hren Olympiasiegen 2004 u​nd 2008 z​ur Volksheldin u​nd Hoffnungsträgerin für i​hr Land avancierte.

Die populärste Mannschaftssportart i​st Fußball. Die simbabwische Fußballnationalmannschaft, d​ie erst a​b 1980 a​n internationalen Wettbewerben teilnehmen konnte, qualifizierte s​ich hingegen für d​ie Afrikameisterschaften 2004, 2006, 2017 u​nd 2019. Im Ausland bekannt i​st der i​n Südafrika spielende Benjani. Der ehemalige Fußballnationaltorwart Bruce Grobbelaar spielte i​n den 1980ern u​nd frühen 1990ern für d​en englischen Top-Club FC Liverpool, m​it dem e​r zahlreiche Titel gewann.

Nach Fußball s​ind Cricket u​nd Rugby Union weitere beliebte Sportarten. Bereits 1895 w​urde der Rugbyverband Rhodesia Rugby Football Union gegründet. Die Rugby-Nationalmannschaft qualifizierte s​ich für d​ie ersten beiden Rugby-Union-Weltmeisterschaften 1987 u​nd 1991, danach scheiterte m​an jedoch i​n den Qualifikationen. Simbabwe i​st einer d​er Teilnehmer b​ei der Rugby-Union-Afrikameisterschaft u​nd trifft d​ort auf andere aufstrebende Nationalmannschaften. Dort w​urde man 2012 Afrikameister s​owie dreimal Vizeafrikameister. Ein bekannter simbabwischer Rugbyspieler, d​er für Südafrika spielt, i​st Tendai Mtawarira.

Die Cricket-Nationalmannschaft i​st eine v​on aktuell zwölf Test-Cricket Nationen u​nd qualifizierte s​ich von 1983 b​is 2015 für j​eden Cricket World Cup. Außerdem w​ar man 2003 Co-Gastgeber m​it Südafrika u​nd Kenia. Im November 2021 w​urde Simbabwe zusammen m​it Namibia u​nd Südafrika z​um Gastgeber d​es Cricket World Cup 2027 ernannt.[109] Bekannte simbabwische Cricketspieler s​ind Andy Flower u​nd Brendan Taylor.

Literatur

  • Daniel Compagnon: A Predictable Tragedy. Robert Mugabe and the Collapse of Zimbabwe. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2010, ISBN 978-0-8122-4267-6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Jacob Chikuhwa: A Crisis of Governance. Zimbabwe. Algora Publishing, New York 2004, ISBN 978-0-87586-286-6.
  • Suzanne Dansereau, Mario Zamponi, Henning Melber: Zimbabwe. The Political Economy of Decline (= Discussion paper – Scandinavian Institute of African Studies. Band 27). Nordiska Afrikainstitutet, Uppsala 2005, ISBN 978-91-7106-541-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Jacob Wilson Chikuhwa: Zimbabwe at the Crossroads. AuthorHouse, Bloomington 2006, ISBN 978-1-4259-1957-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • David Harold-Barry: Zimbabwe. The Past is the Future. Rethinking Land, State and Nation in the Context of Crisis. Weaver Press, Harare 2004, ISBN 978-1-77922-025-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Jacob W. Chikuhwa: Zimbabwe. The Rise to Nationhood. AuthorHouse, Bloomington 2006, ISBN 978-1-4259-4865-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Literatur z​ur Bildhauerei i​n Simbabwe

  • Ben Joosten: Lexicon: Sculptors from Zimbabwe. The first generation. Dodeward, ISBN 90-806629-1-7.
  • Contemporary Master Sculptors of Zimbabwe. Ruwa 2007, ISBN 978-0-7974-3527-8.
  • Oliver Sultan: Life in Stone. Zimbabwean Sculpture. Birth of a Contemporary Art Form. Harare 1999, ISBN 1-77909-023-4.
  • Eberhard Schnake: Spirits in Stone. Steinskulpturen aus Zimbabwe, Münster 2003.
  • Celia Winter-Irving: Tengenenge – Art, Sculpture and Paintings.
  • Celia Winter-Irving: Stone Sculpture in Zimbabwe. Context, Content and Form. Harare 1991.
  • Listen von Steinbildhauern der ersten, zweiten und dritten Generation First Generations Sculptors (Memento vom 6. Oktober 2011 im Internet Archive)
Wiktionary: Simbabwe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Simbabwe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Landeseigene Links

Internationale Links

Landesprofil v​on Simbabwe b​ei Ministerien deutschsprachiger Staaten

Einzelnachweise

  1. Auswärtiges Amt, abgerufen am 30. Juli 2018.
  2. CIA Factbook Zimbabwe, abgerufen am 31. Juli 2017.
  3. imf.org
  4. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York 2020, ISBN 978-92-1126442-5, S. 345 (englisch, undp.org [PDF]).
  5. Zim dollars only: Finance minister Ncube bans foreign currency. Fin24, 24. Juni 2019.
  6. Climate Change & Human Development: Towards Building a Climate Resilient Nation. UN Development Programme (2018): Zimbabwe Human Development Report 2017.
  7. Zambia declares floods ‘disaster’. BBC News, 18. Januar 2008
  8. Andy Moore, Tom Blenkinsop, Fenton (Woody) Cotterill: Southern African topography and erosion history: plumes or platetectonics?. In: Terra Nova, Vol. 21 (2009), No. 4, 310–315, online auf www.orca.cf.ac.uk (englisch)
  9. René A. Pelletier: Mineral Resources of South-Central Africa. Oxford University Press, Cape Town, London, New York, Toronto 1964, S. 137
  10. A. E. Moore, F. P. D (Woody) Cotterill, T. Broderick & D. Plowes: Landscape evolution in Zimbabwefrom the Permian to present,with implications for kimberlite prospecting. In: South African Journal of Geology, Vol. 112 (2009), S. 65–88, online auf www.mantleplumes.org (englisch)
  11. After the fall: White Zimbabwean farmer finds promise in Kenya auf YouTube
  12. Institute for Security Studies: Country File: Zimbabwe Society. auf www.issafrica.org (englisch).
  13. Migration Report 2017. (PDF) UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
  14. Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990–2017. In: Pew Research Center’s Global Attitudes Project. 28. Februar 2018 (pewglobal.org [abgerufen am 30. September 2018]).
  15. World Population Prospects – Population Division – United Nations
  16. Lebenserwartung in Simbabwe. Weltbank, veröffentlicht bei Google Data, abgerufen am 8. Dezember 2018.
  17. World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021.
  18. Auswärtiges Amt – Simbabwe – Übersicht, zuletzt gesehen am 13. November 2017.
  19. MSN Encarta. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 31. Oktober 2009; abgerufen am 13. November 2007.
  20. Constitution Zimbabwe Constitution Project, 2013, S. 17.
  21. June Hannam, Mitzi Auchterlonie, Katherine Holden: International Encyclopedia of Women’s Suffrage. ABC-Clio, Santa Barbara, Denver, Oxford 2000, ISBN 1-57607-064-6, S. 272.
  22. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 339.
  23. June Hannam, Mitzi Auchterlonie, Katherine Holden: International Encyclopedia of Women’s Suffrage. ABC-Clio, Santa Barbara, Denver, Oxford 2000, ISBN 1-57607-064-6, S. 7.
  24. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 429.
  25. – New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. Abgerufen am 13. Oktober 2018 (englisch).
  26. Caroline Daley, Melanie Nolan (Hrsg.): Suffrage and Beyond. International Feminist Perspectives. New York University Press New York1994, S. 352.
  27. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 429.
  28. Reinhard Paesler: Simbabwe. in Staatslexikon. Band 7, 7. Aufl., Freiburg i. Br., 1993, S. 639
  29. Zimbabwe Achieving Shared Growth (ab S. 7). (PDF; 3,6 MB) World Bank (1995), abgerufen am 30. Juni 2010 (englisch).
  30. Zimbabwe Achieving Shared Growth (S. 9). (PDF; 3,6 MB) World Bank (1995), abgerufen am 30. Juni 2010 (englisch).
  31. World Bank Report (PDF; 2,7 MB) 1991, S. 9 f.
  32. Zimbabwe Achieving Shared Growth (S. 8). (PDF; 3,6 MB) World Bank (1995), abgerufen am 30. Juni 2010 (englisch).
  33. Le Monde diplomatique: Mugabes eiserne Hand 16. September 2005
  34. Rüdiger Strauch: Enteignungen in Simbabwe: Weiße Farmer leisten Widerstand gegen Diktator Mugabe. In: Spiegel Online. 22. August 2002 (spiegel.de [abgerufen am 7. August 2018]).
  35. Jean Ziegler: Absturz eines Helden, Die Weltwoche Ausgabe 27/08
  36. Simbabwe enteignete weiße Farmer – jetzt vermisst es sie (Memento vom 26. September 2015 im Internet Archive)
  37. Bartholomäus Grill: Simbabwe: Leitfaden für Diktatoren. In: zeit.de. 27. März 2008, abgerufen am 26. November 2015.
  38. sueddeutsche.de vom 17. Mai 2010, Hyperinflation erreicht 11,2 Millionen Prozent
  39. Ein Land der Narben (Memento vom 4. November 2006 im Internet Archive), National Geographic August 2003
  40. Civil society’s triumph on Zimbabwe. In: British Broadcasting Corporation. 25. April 2008, abgerufen am 19. Juni 2012 (englisch).
  41. WHO: World Health Organization: Zimbabwe Situation Report
  42. Tsvangirai ist neuer Regent von Mugabes Gnaden, in: welt.de, 11. Februar 2009
  43. AZ dabei – Ein schwarzer Freitag: Roy Bennett verschleppt 16. Februar 2009
  44. Mugabe: Zim ready for friendly relations with West. mg.co.za, 6. Oktober 2009.
  45. Zimbabwe exodus to South Africa continues, BBC, 10. Dezember 2009
  46. Simbabwe hat wenig Grund zum Feiern, AG Friedensforschung, 17. April 2010
  47. BBC News: SA braced for big Zimbabwe influx
  48. Tagesschau: Große Mehrheit stimmt in Simbabwe für neue Verfassung (Memento vom 30. Mai 2013 im Internet Archive) vom 19. März 2013.
  49. BBC Africa: Zimbabwe approves new constitution vom 19. März 2013 (englisch), abgerufen am 6. Dezember 2015.
  50. Ban Ki-moon: Statement Attributable to the Spokesperson for the Secretary-General on elections in Zimbabwe. 2. August 2013, abgerufen am 4. August 2013.
  51. Rober Mugabe (ZANU-PF) lässt sich zum Wahlsieger in Simbabwe erklären, Spiegel Online am 1. August 2013, abgerufen am 1. August 2013.
  52. BpB Dossier Innerstaatliche Konflikte – Simbabwe
  53. Auswärtiges Amt – Länderinformationen Simbabwe
  54. Wahlen in Simbabwe. Mugabes deutlicher Doppelsieg. die tageszeitung, 3. August 2013, abgerufen am 4. August 2013.
  55. SADC Election Observation Mission to the Republic of Zimbabwe Preliminary Statement by Hon. Bernard Kamillius Membe Minister of Foreign Affairs and International Cooperation of the United Republic of Tanzania and Head of the SADC Election Observation Mission to the Harmonised Elections of the Republic of Zimbabwe Held on 31 July 2013. (PDF; 100 kB) SADC, 2. August 2013, abgerufen am 25. November 2015.
  56. African Union Election Observation Mission to the Harmonised Elections of 31 July 2013 in the Republic of Zimbabwe. (PDF) Preliminary Statement. Afrikanische Union, 2. August 2013, archiviert vom Original am 14. Oktober 2014; abgerufen am 4. August 2013.
  57. Das «Krokodil» und die Freiheit, SRF Nachrichten, 3. April 2018.
  58. Zimbabwe enters a new era, but struggles to escape its past. BBC News, 4. August 2018, abgerufen am 4. August 2018 (englisch).
  59. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2020, abgerufen am 15. Januar 2021 (englisch).
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