British and Irish Lions
Die British and Irish Lions sind eine Rugby-Union-Mannschaft, bestehend aus einer Auswahl der besten Spieler aus England, Schottland, und Wales sowie des gesamtirischen Rugby-Verbandes. Auch Spieler, die noch nicht für ihr Land gespielt haben, aber für eine der vier Home Nations qualifiziert sind, dürfen ausgewählt werden (was jedoch selten vorkommt).
Spitzname(n) | Lions | |||||||||
Verband | Irish Rugby Football Union Rugby Football Union Scottish Rugby Union Welsh Rugby Union | |||||||||
Trainer | Warren Gatland (2021) | |||||||||
Kapitän | Alun Wyn Jones (2021) | |||||||||
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Meiste Länderspiele Willie John McBride (17)[2] | ||||||||||
Meiste erzielte Punkte Jonny Wilkinson (69)[3] Andy Irvine (281 in alle Spielen) | ||||||||||
Meiste erzielte Versuche Tony O’Reilly (6)[4] | ||||||||||
Erstes Länderspiel Otago 3:8 Lions (als Großbritannien) (28. April 1888) | ||||||||||
Höchster Sieg Argentinien 0:46 Lions (7. August 1927) | ||||||||||
Höchste Niederlage Neuseeland 38:6 Lions (16. Juli 1983) |
Gemeinsame Teams des damaligen Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland unternahmen seit 1888 Touren in die südliche Hemisphäre. Die erste Fahrt war ein rein kommerzielles Unternehmen ohne offiziellen Rückhalt,[5] doch die sechs folgenden Touren vor der Südafrika-Tour 1910 erhielten zunehmende Unterstützung, obwohl nur ein Kader Spieler aller vier Nationen beinhaltete. Seit 1910 wählt ein Gremium mit Vertretern aller Home Nations die beteiligten Spieler aus.[6]
Anfangs unterlagen die schlecht organisierten Lions-Teams gewöhnlich ihren Gastgebern, doch mit dem Beginn der 1950er Jahre begann eine Art goldenes Zeitalter, als sie die Serie in Südafrika mit einem respektablen 2:2 abschlossen. Die 1970er Jahre waren das erfolgreichste Jahrzehnt mit dem bisher einzigen Sieg über die neuseeländischen „All Blacks“ und einem 3:0 über die südafrikanischen „Springboks“. Der letzten Tour in der Amateurära im Jahr 1993 folgten bis dato sieben weitere. Bisher wurde ein Spieler in die World Rugby Hall of Fame aufgenommen.
Touren
Die Lions bilden ein Tourteam, das regelmäßig gegen Mannschaften aus drei Ländern der südlichen Hemisphäre spielt: Australien, Südafrika und Neuseeland. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es auch Touren nach Argentinien. Momentan findet alle vier Jahre eine Tour statt – die drittletzte im Jahr 2013 nach Australien, die vorletzte 2017 nach Neuseeland, 2021 war die letzte, das Ziel war Südafrika.
Auf Tour werden in der Mitte der Woche Spiele gegen örtliche Provinz- und Clubmannschaften ausgetragen, am Wochenende stehen Länderspiele (test matches) gegen die Nationalmannschaft des Gastgeberlandes an. Spannungen zwischen dem mid-week team und dem test team sind nicht ungewöhnlich. Auch die Anzahl der Spieler, die mit auf Tour genommen werden, wird häufig diskutiert. Bei der Neuseelandtour 2005 kritisierten besonders schottische Medien, dass ihre Spieler mit nur drei im ursprünglichen 44 Mann starken Kader unterrepräsentiert seien. Ähnliche Auseinandersetzungen fanden auch in Irland und Wales statt. Die Frage wurde aufgeworfen, ob eine vorgeschriebene Quote für jede Nationalität eingeführt werden solle.
Trikot, Logo und Spitzname
Die ersten Mannschaften führten den Namen British Isles. Die Bezeichnung British Lions wurde wahrscheinlich auf der Tour von 1950 erstmals verwendet und bezieht sich auf den Löwen, der auf dem Trikot abgebildet ist. Seit 2001 ist der Begriff British and Irish Lions in Gebrauch, um das Nationalgefühl der beteiligten Iren nicht zu verletzen. Der Wechsel wurde als übertriebene politische Korrektheit kritisiert; der Name British Lions beziehe sich auf die geografische Einheit der Britischen Inseln und habe keine politische Aussage. Die meisten Fans bezeichnen die Mannschaft kurz als The Lions.
Da die Lions keine Nation und kein Land vertreten, besitzen sie keine nationalen Kennzeichen wie eine Flagge oder eine Nationalhymne. Auf der Tour 1989 wurde die britische Nationalhymne God Save the Queen gespielt.[7] Für die Tour nach Neuseeland 2005 wurde jedoch ein spezielles Lied, The Power of Four, komponiert und anstelle einer Nationalhymne vor den Spielen gesungen. Die Unterstützung durch die Fans jedoch war bescheiden und es ist nicht sicher, ob das Lied bei zukünftigen Touren Verwendung finden wird.
Für mehr als ein halbes Jahrhundert trugen die Lions ein rotes Trikot, dass die aufeinandergelegten Wappen der vier Verbände widerspiegelte. Vor 1950 durchlief das Trikot mehrere signifikante Umgestaltungen.[8] Die traditionellen Farben trug die Mannschaft erstmals auf der Tour von 1930 – rote Trikots, weiße Hosen, blaue Stutzen mit grünem oberem Abschluss – so werden die Spielfarben der vier Home Nations miteinbezogen.
1888 verlangte der Förderer der ersten Tour nach Australien und Neuseeland, Arthur Shrewsbury, „etwas, das gutes Material wäre und sie doch hier draußen im Sturm erobern würde“ (something that would be good material and yet take them by storm out here).[9] Das Ergebnis war ein rot, weiß, blau gestreiftes Trikot mit weißen Hosen und dunklen Socken. Für die Südafrikatouren 1891 und 1896 wurden die Farben Rot, Weiß und Blau beibehalten, diesmal jedoch als rot-weiß-gestreiftes Trikot mit dunkelblauen Hosen und Socken.[9] Für die Australientour 1899 kehrte man zum rot-weiß-blauen Trikot zurück, diesmal jedoch mit breiten blauen Streifen sowie roten und weißen dünnen Streifen. Die Hosen blieben blau, genauso wie die Socken, zu denen jedoch ein weißer Farbakzent hinzugefügt wurde. Für das einmalige Test Match zwischen England und Australien 1999 zur Feier von Australiens erstem Spiel gegen Matthew Mullineuxs britischer Mannschaft trug man ein ähnliches Trikot wie 100 Jahre zuvor.[9] Bei der Südafrikatour 1903 trug man rot-weiß-gestreifte Trikots. Die einzigen Veränderungen waren etwas breitere rote als weiße Streifen (umgekehrt zu 1896) und der weiße Farbakzent auf den Socken von 1899 war teilweise erhalten.[9] Auf der Australientour 1904 trug man dasselbe Trikot wie 1899. 1908, als die schottischen und irischen Verbände keine Spieler zur Verfügung stellten, trug die Anglo-Walisische Mannschaft auf der Tour nach Australien und Neuseeland rote Trikots mit einem breiten weißen Streifen.[8] Die blauen Hosen wurden beibehalten, die Socken waren jedoch erstmals rot mit einem weißen Farbakzent.
Die Schotten beteiligten sich wieder 1910 an Tom Smyths Südafrikatour. Demzufolge spielte man in dunkelblauen Trikots mit weißen Hosen und den roten Socken von 1908.[9] Die Trikots zierte auch ein großer Löwe. 1924 tourte man wieder nach Südafrika und behielt die blauen Trikots bei, aber diesmal mit farblich passenden Hosen. Auf dieser Tour erhielt die Tourmannschaft erstmals den Spitznamen the Lions und ironischerweise war dies genau die Tour, für die der Löwe auf dem Trikot durch den Vorgänger des heutigen Wappens mit den vier Symbolen der Home Nations ersetzt wurde. Der Löwe verschwand zwar vom Trikot, die Spieler trugen jedoch Krawatten mit einem Löwenmotiv, woraufhin die Presse und die Öffentlichkeit die Tourmannschaft als the Lions bezeichnete.[10]
Auf der inoffiziellen Argentinientour 1927 verwendete man dasselbe Trikot und Logo,[8] und die drei stilisierten Löwen kehrten 1930 als Trikotabzeichen zurück.[8] Auf dieser Neuseelandtour sorgte das jetzt in Blau gehaltene Trikot der Gäste für einige Kontroversen. Nach den Konventionen im Rugby ist es üblich, dass, wenn die Trikotfarben zu ähnlich sind, die Heimmannschaft den Gästen die Farbwahl überlässt. Die neuseeländische Mannschaft, die damals bereits den Spitznamen All Blacks hatte, spielte in einem ganz und gar schwarzen Trikot, das mit dem Blau der Lions kollidierte. Nach langen Verzögerungen und Diskussionen willigte Neuseeland ein und spielte erstmals in Weiß. Während dieser Tour drückten einige Spieler um den irischen Zweite-Reihe-Stürmer George Beamish ihren Unmut darüber aus, dass während Schottland mit Blau, England mit Weiß und Wales mit Rot, Irland nicht mit Grün vertreten sei. Daraufhin wurde den Socken ein grüner Farbakzent hinzugefügt der seitdem fester Bestandteil des Trikots ist.[11] 1936, auf der Argentinientour, kehrte das viergeteilte Wappen auf das Trikot zurück und findet seitdem Verwendung,[8] und im Gegensatz zum Trikot durchlief es keine Umgestaltungen mehr.
Auf der Tour 1950 wurde das rote Trikot übernommen. Die Rückkehr nach Neuseeland wurde von der Sorge begleitet, die Kontroverse von 1930 zu vermeiden und so wurde das blaue Trikot durch ein rotes ersetzt und seitdem spielen die Lions in Rot, wobei das Rot des Trikots, die weißen Hosen sowie die grünen und blauen Socken die vier Home Nations repräsentieren.[12] Die einzigen Veränderungen am Trikot nach 1950 erfolgten 1993, als das Logo des Trikotausrüsters an prominenter Stelle hinzugefügt wurde. Umbro bat 1989 um „maximale Markenpräsenz, wann immer möglich“, was jedoch die Trikotgestaltung nicht beeinflusste. Seitdem waren Nike, Adidas und Canterbury mit größeren Logos auf den Trikots vertreten, zusammen mit den Sponsoren Scottish Provident (1997), NTL (2001), Zurich (2005), HSBC (2009 und 2013),[11][13] Standard Life Investments (2017) und Vodafone (2021).[14]
Geschichte
1888–1909
Die erste Lions-Tour fand im Jahre 1888 statt, als ein Kader von 22 Spielern Australien und Neuseeland bereiste. Die meisten Teilnehmer kamen aus England, doch auch Waliser und Schotten waren vertreten. Die Mannschaft spielte 35 Spiele gegen Provinzen, Stadt- und Studentenauswahlen und gewann 27 Mal. Länderspiele waren noch nicht Teil der Tour.[15]
Trotz mangelnder Unterstützung durch offizielle Institutionen war damit die Tradition begründet, dass Mannschaften aus der nördlichen Hemisphäre den Süden besuchten. Drei Jahre später bereits folgte eine Einladung der Western Province Union an Großbritannien, eine Tour nach Südafrika zu veranstalten. Manche sahen das Team von 1891 als englische Nationalmannschaft an, da es von der Rugby Football Union, dem englischen Rugbyverband, unterstützt wurde – die Bezeichnung British Isles ist jedoch korrekt. Auf der Tour wurden zwanzig Spiele ausgetragen, darunter drei offizielle Länderspiele (test matches) gegen die Regionalauswahl Südafrika – der Staat Südafrika existierte zu dieser Zeit noch nicht – die gewonnen wurden.[16] Die britische Auswahl überreichte nach den Anweisungen des Briten Sir Donald Currie der Provinz Griqualand West für das beste Spiel der Tour eine goldene Trophäe – den Currie Cup, um den noch heute jährlich die südafrikanischen Provinzen kämpfen.[17][18]
Fünf Jahre später kam wieder ein British-Isles-Team nach Südafrika. Die Mannschaft absolvierte 21 Spiele, darunter vier Länderspiele gegen Südafrika, von denen sie drei gewann.[19] Bemerkenswert ist die relativ hohe Anzahl von sechs Iren im 21 Mann starken Kader.
1899 stand wieder Australien auf dem Programm. Erstmals waren Spieler aller vier Home Nations vertreten, 23 Spieler reisten insgesamt. Auswahlen der australischen Bundesstaaten, Nord-Queensland und Victoria waren die Gegner in 17 Spielen, daneben spielten die British Isles viermal gegen die „Wallabies“, die australische Nationalmannschaft. Dreimal gingen sie als Sieger vom Platz.[20]
Südafrika hieß erneut das Ziel der nächsten Tour 1903. Enttäuschende Ergebnisse zu Beginn der Tour mit drei Niederlagen gegen Mannschaften aus der Western Province in Kapstadt setzten sich fort, nach gemischten Ergebnissen verloren sie die Testserie gegen Südafrika. Zweimal erkämpften die Briten ein Unentschieden, doch das entscheidende Spiel ging mit 8:0 an Südafrika.[19][21]
Kaum zwölf Monate später machte sich eine Auswahl nach Australien und Neuseeland auf. Der australische Teil der Tour war äußerst erfolgreich: Alle Spiele dort wurden gewonnen, darunter drei Länderspiele gegen die Nationalmannschaft.[22] In Neuseeland jedoch verloren die Briten nach zwei Siegen gegen kleinere Mannschaften das einzige Länderspiel gegen die Neuseeländer, woraufhin sie noch einen Sieg und ein Unentschieden erreichten. Trotz der Schwierigkeiten in Neuseeland war die Tour ein großer spielerischer Erfolg für die Briten und Iren.
1908 fand eine weitere Tour in den beiden ozeanischen Ländern statt, doch diesmal wurden mehr Spiele in Neuseeland als in Australien ausgetragen; diese Entscheidung hat wahrscheinlich mit der Stärke der neuseeländischen Teams und dem geringen Widerstand der Australier auf der vorhergehenden Tour zu tun. Die nur aus Engländern und Walisern bestehende Tourmannschaft spielte gut in allen kleineren Spielen, doch die Länderspielserie ging mit einem Unentschieden und zwei Niederlagen verloren.
1910–1949
Die Tour nach Südafrika im Jahre 1910 ist der offizielle Beginn der Lions-Geschichte, da hier erstmals die Mannschaft von einem offiziellen Gremium mit Vertretern aller vier Verbände ausgewählt wurde. Etwas mehr als die Hälfte der Nicht-Testspiele wurden gewonnen, doch Südafrika entschied die Länderspielserie mit 2:1 Siegen für sich.[23] Interessanterweise war um die gleiche Zeit eine Mannschaft der Universität Oxford – angeblich die englische Nationalmannschaft, tatsächlich aber mit drei Schotten an Bord – in Argentinien unterwegs. Dort wurde die Mannschaft als Combinado Británico bezeichnet. Rückwirkend wird die Mannschaft als Reservemannschaft der Lions betrachtet, die durch Südafrika tourte. Das Team gewann alle sechs Spiele, darunter das erste Test Match der argentinischen Nationalmannschaft.[24]
Vierzehn Jahre dauerte es bis zur nächsten British Isles Tour, wiederum in Südafrika. Nicht zuletzt aufgrund großer Verletzungsprobleme gingen alle vier Länderspiele (eines davon gegen die Western Province) verloren.[25] Es ist unsicher, ob bereits bei dieser Tour erstmals die Bezeichnung Lions verwendet wurde. 1927 besuchten die Lions auf Einladung des argentinischen Verbandes wieder Argentinien und gewannen alle neun Spiele auf der kurzen Tour, darunter vier Test Matches, die man mit mehr als 30 Punkten Unterschied gewann. Trotzdem profitierte das argentinische Rugby finanziell vom Besuch der Europäer.[26]
Lange war keine British-Isles-Mannschaft mehr in Neuseeland gewesen. Recht erfolgreich war die Rückkehr im Jahr 1930. Alle Spiele, die keinen Länderspielstatus hatten, wurden gewonnen – abgesehen von den Partien gegen Auckland, Wellington und Canterbury. Alle Länderspiele gegen die All Blacks jedoch gingen verloren.[27] Auch Australien war ein Ziel auf dieser Tour. Das dortige Länderspiel war ebenfalls erfolglos, doch fünf von sechs kleineren Spielen wurden gewonnen.
1936 war wiederum Argentinien das Ziel (zum bisher letzten Mal). Alle zehn Spiele wurden bei insgesamt nur neun Gegenpunkten gewonnen. Darunter war auch ein Spiel gegen die argentinische Nationalmannschaft, das trotz der Genehmigung der Tour durch das International Rugby Board (IRB) nicht als Test Match zählte.[28] Zwei Jahre später fand noch eine Tour nach Südafrika statt, in der mehr als die Hälfte der Spiele gewonnen wurde. Die Länderspielserie jedoch war im dritten Spiel – das zugunsten der Briten und Iren ausging – schon für die Südafrikaner entschieden. Dennoch konnten die Lions ihren ersten Sieg auf südafrikanischen Boden seit 1910 feiern.[29]
1950–1969
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das erste Ziel der Lions 1950 wiederum Neuseeland und Australien. Mit neuen Trikots und einem schönen Spielstil gewannen sie 22 der 29 Spiele, bei einem Unentschieden. Die vier ersten Spiele wurden gewonnen, es folgten Niederlagen gegen Otago und Southland. Im ersten Länderspiel gegen die Neuseeländer erreichten die Lions ein 9:9 Unentschieden, doch trotz guter Leistungen in allen drei folgenden Länderspielen verloren sie die Serie 0:3. In Australien gewannen sie jedoch alle Spiele – inklusive zwei Länderspiele in Brisbane und Sydney – außer das letzte, eine Begegnung mit einer Auswahl aus New South Wales.
Die 1955er Tour nach Südafrika war ebenso erfolgreich – wenn nicht erfolgreicher – als die vorangegangene. Die Lions bevorzugten es, mit dem Ball bei jeder Gelegenheit zu sprinten anstatt mit den Südafrikanern im offenen Gedränge darum zu kämpfen. Die Lions erreichten beeindruckende 19 Siege und ein Unentschieden in 25 Spielen, die Länderspielserie ging 2:2 aus.[30] Auch 1959 verloren sie in Australien und Neuseeland nur sechs ihrer 35 Begegnungen, die beiden Länderspiele gegen Australien wurden leicht gewonnen, nur Neuseeland blieb wieder einmal mit 3:1 Sieger der Serie.[31]
Nach den Erfolgen der 1950er Jahre folgte eine eher ernüchternde Dekade. 1962 waren die Lions in Südafrika zu Gast. Obwohl sie 16 der 25 Spiele gewannen, hatten sie keine Chance gegen die Springboks und verloren drei von vier Länderspielen.[32] Vier Jahre später reisten die Lions wieder durch Australien, gewannen fünf von sechs kleineren Spielen und auch beide Länderspiele. Doch Neuseeland bot erneut nur gemischte Ergebnisse, die All Blacks blieben in allen Länderspielen siegreich. Auf dem Weg nach Hause trugen die Lions eine Begegnung gegen Kanada in Toronto aus, die sie mit 19:8 gewannen. 1968 in Südafrika gewannen die Lions wiederum 15 von 16 Spiele gegen Provinzmannschaften, doch die Springboks blieben eine Nummer zu groß – drei Länderspiele gingen verloren, einmal gab es ein Unentschieden.[33]
1970–1979
In den 1970er Jahren wurden die guten Leistungen auch mit Erfolg belohnt. Das Team von 1971 um die walisischen Spielmacher, Gedrängehalb Gareth Edwards und Verbinder Barry John, gewann eine Länderspielserie gegen die All Blacks. Die Tour begann mit einer Niederlage gegen Queensland, doch die nächsten elf Provinzspiele wurden nacheinander gewonnen, gefolgt vom Sieg über die Neuseeländer in Dunedin. Eine Niederlage mussten sie noch einstecken, doch die letzten beiden Spiele gingen mit Sieg für die Lions und einem Unentschieden zu Ende, so dass die Serie mit 2:1 Siegen gewonnen wurde. Bis heute ist dies die einzige gewonnene Serie der Lions in Neuseeland.[34]
Die wahrscheinlich bekannteste und erfolgreichste Lions-Mannschaft war jene von 1974 unter dem irischen Zweite-Reihe-Stürmer Willie John McBride. In 22 Spielen in Südafrika blieben die Lions ungeschlagen, drei Länderspielsiege und ein Unentschieden bedeuteten einen Triumph für die Europäer. Eine Begleiterscheinung der Tour allerdings war die Gewalt. Die Verantwortlichen der Lions kamen zu dem Schluss, dass die Südafrikaner ihre Gegner durch ihre körperliche Aggressivität dominierten. Zu dieser Zeit wurde der Schiedsrichter der Länderspiele vom Gastgeber gestellt, Auswechslungen fanden nur statt, wenn ein Arzt befand, dass ein Spieler körperlich nicht mehr in der Lage war, weiterzuspielen. Es gab noch nicht die riesige Anzahl von Kameras und keine Linienrichter, die Schläge, Treten und Stöße gegen den Kopf heute auf ein Minimum reduzieren. Die Lions beschlossen, mit dem berüchtigten 99 call (99 ist die Abkürzung für 999, die Notrufnummer in Großbritannien und Irland) „als erste Vergeltung zu üben“ (to get their retaliation in first). Die Idee dahinter war, dass der Schiedsrichter sicherlich nicht alle Lions vom Platz stellen würde, wenn sie sich „gegen offensichtliche Rücksichtslosigkeit“ (blatant thuggery) „zur Wehr setzten“. Vom Spiel im Boet Erasmus Stadium, einem der gewalttätigsten in der Geschichte des Rugbysports, existiert ein Video, in dem J. P. R. Williams nach einem solchen 99 call über den halben Platz rennt und den Zweite-Reihe-Stürmer Johannes van Heerden attackiert und bewusstlos schlägt.[35]
Im Jahr 1977 verloren die Lions nur ein Nicht-Länderspiel von 21 gegen eine Universitätsmannschaft, doch die Mannschaft gewann nur einmal gegen die All Blacks, dreimal gingen sie als Verlierer vom Platz.
1980–2005
Entgegen ausdrücklicher Missbilligung der britischen und irischen Regierung, die keine rechtliche Handhabe hatten, tourten die Lions 1980 durch Südafrika. Makellose 14 Siege in 14 Spielen fuhren die Lions ein, bis sie die ersten drei Länderspiele gegen die Springboks verloren. Der letzte Sieg nutzte nichts mehr, die Serie konnte nicht mehr gewonnen werden.[36] 1983 erlitten sie in Neuseeland ein ähnliches Schicksal. Nur zwei kleine Spiele verloren sie, doch die All Blacks blieben in allen Länderspielen siegreich.
Für das Jahr 1986 wurde eine weitere Tour nach Südafrika erwartet, die Lions nahmen die Einladungen aufgrund der verstärkten Kritik gegen die Apartheid jedoch nicht an.[37] Die Lions sollten erst 1997, nach dem Ende der Apartheid, wieder eine Tour nach Südafrika unternehmen. Für das Jubiläumsspiel zum 100. Bestehen des International Rugby Board (IRB, heute World Rugby) gegen The Rest wurde ein Lionsteam zusammengestellt. Die Mannschaft wurde vom Komitee der vier Home Nations organisiert und erhielt den Status einer offiziellen Lions-Mannschaft.[38]
Australien war 1989 erstmals alleiniges Reiseziel – 12 Spiele wurden auf dieser recht kurzen Tour ausgetragen. Die Lions waren erfolgreich und verloren nur eines der vier Länderspiele. Die Tour nach Neuseeland 1993 war die letzte in der Amateurära. Auf gemischte Ergebnisse in den kleinen Spielen folgte eine 2:1-Niederlage in der Länderspielserie.
1997 in Südafrika waren die Lions wieder sehr erfolgreich. Nur zwei Spiele auf der gesamten Tour gingen verloren, die Serie gegen den damaligen Weltmeister wurde mit 2:1 gewonnen. 2001 in Australien wurden nur zehn Spiele gespielt, die damaligen Weltmeister Wallabies gewannen die Serie 2:1 und erhielten die neugestiftete Tom Richards Trophy, die der jeweilige Sieger einer Testserie zwischen Australien und den Lions hält. Tom Richards war der einzige Spieler, der sowohl für die Lions als auch für die Wallabies gespielt hat.
Die Lions-Tour 2005 fand in Neuseeland statt. Die Tour begann noch in Europa mit einem Spiel gegen die argentinische Nationalmannschaft in Cardiff, das 25:25 unentschieden endete.[39] In Neuseeland selbst besiegten die Lions zwar alle Provinzmannschaften, mussten jedoch gegen die New Zealand Māori eine Niederlage hinnehmen und verloren die Länderspielserie gegen eine starke neuseeländische Mannschaft glatt mit 3:0. Wirbel verursachte die Verletzung des Lions-Kapitäns Brian O’Driscoll in der ersten Minute des ersten Länderspiels in Christchurch, weswegen der beteiligte All-Blacks-Kapitän Tana Umaga unter heftige Kritik geriet.
2009–2021
Die Tour 2009 führte die British and Irish Lions nach Südafrika, wo man zuletzt 1997 die Serie mit 2:1 gewinnen konnte. Als Trainer des Teams wurde der Schotte Ian McGeechan bestimmt, der dieses Amt bereits dreimal bekleidet hat. Kapitän der Auswahl war Paul O’Connell.[40] Die Serie ging mit 1:2 verloren, Weltmeister Südafrika hatte die ersten beiden Spiele knapp gewonnen, die Lions sicherten sich im abschließenden Spiel einen Sieg.[41][42]
2013 gewannen die Lions die Serie gegen Australien mit 2:1.[43] 2010 wurde der frühere schottische Schlussmann Andy Irvine zum Tourmanager ernannt.[44] Kapitän war der Waliser Sam Warburton. Trainiert wurde die Mannschaft von Warren Gatland, dem walisischen Nationaltrainer. Die Tour begann in Hongkong mit einem Spiel gegen die Barbarians, bevor man für den Hauptteil von sechs Spielen gegen Provinzmannschaften und den drei Länderspielen nach Australien aufbrach.[45]
2017 erreichten die Lions gegen den Weltmeister Neuseeland ein Unentschieden und verloren damit erstmals seit 1971 nicht die Serie gegen die All Blacks. Warren Gatland war erneut Trainer der Auswahl, Sam Warburton ebenfalls zum zweiten Mal Kapitän.[46]
2021 verloren die Lions die Serie gegen den Weltmeister Südafrika mit 1:2. Kapitän war der Waliser Alun Wyn Jones. Trainiert wurde die Mannschaft von Warren Gatland, dem früheren walisischen Nationaltrainer, der damit der erst zweite Trainer wurde, der die Lions zum dritten Mal trainierte.[47] Als Vorbereitung auf die Südafrikatour spielten die Lions erstmals gegen Japan und gewannen mit 28:10.[48]
Ergebnisse
Jahr | Ziel | Kapitän | Trainer | Meiste erzielte Punkte | Erfolg | Ergebnis |
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1888 | Neuseeland und Australien |
Robert Seddon Andrew Stoddart |
Alfred Shaw Arthur Shrewsbury |
Keine Länderspiele gespielt | ||
1891 | Südafrika | Bill Maclagan | Edwin Ash | Arthur Rotherham, 4 | Gewonnen | 3:0 |
1896 | Südafrika | Johnny Hammond Thomas Crean |
Roger Walker | J. F. Byrne, 12 | Gewonnen | 3:1 |
1899 | Australien | Matthew Mullineux Frank Stout |
Matthew Mullineux | Charlie Adamson, 17 | Gewonnen | 3:1 |
1903 | Südafrika | Mark Coxon Morrison | Johnny Hammond | Jimmy Gillespie, 4 | Verloren | 0:1 (2× Unentschieden) |
1904 | Australien und Neuseeland |
David Bedell-Sivright Teddy Morgan |
Arthur O’Brien | Percy Bush, 20 | Gewonnen Verloren |
3:0 (Australien) 0:1 (Neuseeland) |
1908 | Neuseeland und Australien |
Arthur Harding | George Harnett | Reggie Gibbs, 3 Jack Jones, 3 |
Verloren | 0:2 (1× Unentschieden) Kein Länderspiel gegen Australien |
1910 | Südafrika | Tommy Smyth Jack Jones |
William Cail Walter E. Rees |
Jack Spoors, 9 | Verloren | 1:2 |
1910 | Argentinien | John Raphael | R.V. Stanley | Harold Monks, 10 (nicht als Test Matches anerkannt) |
Gewonnen | 1:0 |
1924 | Südafrika | Ronald Cove-Smith | Harry Packer | Tom Voyce, 6 | Verloren | 0:3 (1× Unentschieden) |
1927 | Argentinien | David MacMyn | James Baxter | Ernest Hammett, 40 (nicht als Test Matches anerkannt) |
Gewonnen | 4:0 |
1930 | Neuseeland und Australien |
Doug Prentice Carl Aarvold |
James Baxter | Carl Aarvold, 9 | Verloren Verloren |
1:3 (Neuseeland) 0:1 (Australien) |
1936 | Argentinien | Bernard Gadney | Doug Prentice | John Brett, 7 (nicht als Test Matches anerkannt) |
Gewonnen | 1:0 |
1938 | Südafrika | Sam Walker | Bernard Charles Hartley | Vivian Jenkins, 9 | Verloren | 1:2 |
1950 | Neuseeland und Australien |
Karl Mullen Bleddyn Williams |
Leslie B. Osborne | Lewis Jones, 26 | Verloren Gewonnen |
0:3 (Neuseeland) 2:0 (Australien) |
1955 | Südafrika | Robin Thompson Cliff Morgan |
Jack Siggins | Jeff Butterfield, 12 | Unentschieden | 2:2 |
1959 | Australien und Neuseeland |
Ronnie Dawson | Ossie Glasgow | David Hewitt, 16 | Gewonnen Verloren |
2:0 (Australien) 1:3 (Neuseeland) |
1962 | Südafrika | Arthur Smith Dickie Jeeps |
Harry McKibbin | John Willcox, 5 | Verloren | 0:3 (1× Unentschieden) |
1966 | Australien und Neuseeland |
David Watkins Mike Campbell-Lamerton |
John Robins | Stewart Wilson, 30 | Gewonnen Verloren |
2:0 (Australien) 0:4 (Neuseeland) |
1968 | Südafrika | Tom Kiernan | Ronnie Dawson | Tom Kiernan, 35 | Verloren | 0:3 (1× Unentschieden) |
1971 | Neuseeland | John Dawes | Carwyn James | Barry John, 30 | Gewonnen | 2:1 (1× Unentschieden) |
1974 | Südafrika | Willie John McBride | Syd Millar | Phil Bennett, 26 | Gewonnen | 3:0 (1× Unentschieden) |
1977 | Neuseeland | Phil Bennett | John Dawes | Phil Bennett, 18 | Verloren | 1:3 |
1980 | Südafrika | Bill Beaumont | Noel Murphy | Tony Ward, 18 | Verloren | 1:3 |
1983 | Neuseeland | Ciaran Fitzgerald | Jim Telfer | Ollie Campbell, 15 | Verloren | 0:4 |
1989 | Australien | Finlay Calder | Ian McGeechan | Gavin Hastings, 28 | Gewonnen | 2:1 |
1993 | Neuseeland | Gavin Hastings | Ian McGeechan | Gavin Hastings, 38 | Verloren | 1:2 |
1997 | Südafrika | Martin Johnson | Ian McGeechan | Neil Jenkins, 41 | Gewonnen | 2:1 |
2001 | Australien | Martin Johnson | Graham Henry | Jonny Wilkinson, 36 | Verloren | 1:2 |
2005 | Neuseeland | Brian O’Driscoll Gareth Thomas |
Clive Woodward | Stephen Jones, 14 | Verloren | 0:3 |
2009 | Südafrika | Paul O’Connell | Ian McGeechan | Stephen Jones, 39 | Verloren | 1:2 |
2013 | Australien | Sam Warburton Alun Wyn Jones |
Warren Gatland | Leigh Halfpenny, 49 | Gewonnen | 2:1 |
2017 | Neuseeland | Sam Warburton Peter O’Mahony |
Warren Gatland | Owen Farrell, 31 | Unentschieden | 1:1 (1× Unentschieden) |
2021 | Südafrika | Alun Wyn Jones | Warren Gatland | Dan Biggar, 23 | Verloren | 1:2 |
2025 | Australien | |||||
2029 | Neuseeland |
- Andere absolvierte Matches
Jahr | Gegner | Kapitän | Trainer | Meiste erzielte Punkte | Ergebnis | Zugehörige Tour |
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1910 | Südrhodesien | Jack Jones | William Cail Walter E. Rees |
Reg Plummer, 6 | Gewonnen | Südafrika 1910 |
1924 | Südrhodesien | Neil McPherson | Harry Packer | Ian Smith, 6 | Gewonnen | Südafrika 1924 |
1930 | Ceylon | James Leo Farrell | James Baxter | Gewonnen | Neuseeland und Australien 1930 | |
1938 | Südrhodesien | Sam Walker | Bernard Charles Hartley | Vivian Jenkins, 7 | Gewonnen | Südafrika 1938 |
1938 | Südrhodesien | Sam Walker | Bernard Charles Hartley | Elvet Jones, 9 | Gewonnen | Südafrika 1938 |
1950 | Ceylon | Leslie B. Osborne | Gewonnen | Neuseeland und Australien 1950 | ||
1955 | Südwestafrika | Angus Cameron | Jack Siggins | Tony O’Reilly, 3 Frank Sykes, 3 Haydn Morris, 3 |
Gewonnen | Südafrika 1955 |
1955 | Südrhodesien | Cliff Morgan | Jack Siggins | Frank Sykes, 9 | Gewonnen | Südafrika 1955 |
1955 | Südrhodesien | Cliff Morgan | Jack Siggins | Doug Baker, 6 | Gewonnen | Südafrika 1955 |
1955 | Kenia, Uganda, Tanganjika | Robin Thompson | Jack Siggins | Arthur Smith, 15 | Gewonnen | Südafrika 1955 |
1962 | Südrhodesien | Arthur Smith | Harry McKibbin | Mike Weston, 12 | Gewonnen | Südafrika 1962 |
1962 | Südwestafrika | Dickie Jeeps | Harry McKibbin | Mike Weston, 3 Keith Rowlands, 3 Raymond Hunter, 3 |
Gewonnen | Südafrika 1962 |
1962 | Ostafrika | Mike Campbell-Lamerton | Harry McKibbin | Richard Sharp, 14 | Gewonnen | Südafrika 1962 |
1966 | Kanada | Mike Campbell-Lamerton | John Robins | Noel Murphy, 6 | Gewonnen | Australien und Neuseeland 1966 |
1968 | Rhodesien | Tom Kiernan | Ronnie Dawson | Keith Jarrett, 10 | Gewonnen | Südafrika 1968 |
1968 | Südwestafrika | Jim Telfer | Ronnie Dawson | Bob Hiller, 11 | Gewonnen | Südafrika 1968 |
1974 | Südwestafrika | Gareth Edwards | Syd Millar | Andy Irvine, 8 | Gewonnen | Südafrika 1974 |
1974 | Rhodesien | Gareth Edwards | Syd Millar | Andy Irvine, 22 | Gewonnen | Südafrika 1974 |
1977 | Fidschi | Phil Bennett | John Dawes | Phil Bennett, 13 | Verloren | Neuseeland 1977 |
1977 | Barbarians | Phil Bennett | John Dawes | Phil Bennett, 8 | Gewonnen | Heimspiel als Teil der Feierlichkeiten zu Elisabeths II. silbernen Thronjubiläum nach der Rückkehr der Lions aus Neuseeland |
1986 | „The Rest“ | Colin Deans | Mick Doyle | John Beattie, 4 | Verloren | Heimspiel im Rahmen zum 100. Jubiläum des International Rugby Board (IRB; heute World Rugby) |
1989 | Frankreich | Rob Andrew | Ian McGeechan | Gavin Hastings, 22 | Gewonnen | Einmaliges Test Match zum 200. Gedenken der französischen Revolution |
1990 | „Rest of Europe“ | David Sole | Roger Uttley | Gavin Hastings, 19 | Gewonnen | Wohltätigkeitsspiel zur Unterstützung Rumäniens. Kein offizielles Lions-Match, jedoch eines der vier Home Unions |
2005 | Argentinien | Michael Owen | Clive Woodward | Jonny Wilkinson, 20 | Unentschieden | Aufwärmspiel daheim vor der Neuseelandtour |
2013 | Barbarians | Paul O’Connell | Warren Gatland | Owen Farrell, 15 | Gewonnen | Aufwärmspiel auswärts vor der Australientour |
2021 | Japan | Alun Wyn Jones | Warren Gatland | Dan Biggar, 8 | Gewonnen | Aufwärmspiel daheim vor der Südafrikatour |
Zukunft
In der Vergangenheit galt es als große Ehre für einen Spieler, für die Lions berufen zu werden – größer selbst, als für die Nationalmannschaft zu spielen. Auch für den jeweiligen Gegner war es ein einmaliges Erlebnis. Zunehmend wird jedoch die Zukunft der Lions von Spielern, Verantwortlichen und den Medien in Frage gestellt, besonders nach den eher schwachen Leistungen der letzten beiden Touren nach Australien und Neuseeland. Oft werden die langen Touren als Anachronismus der Amateurära in der hochprofessionalisierten Welt des internationalen Rugby Union bezeichnet. Auf der anderen Seite sehen viele diese als Beweis dafür, dass die Lions die alte Rugbytradition verkörpern und kämpfen dafür, dass Lions-Touren weiterhin unverändert durchgeführt und die Länderspiele offiziell anerkannt werden. Manche Fans meinen, dass die Lions weiterhin existieren sollten, jedoch analog zu anderen „zusammengewürfelten“ Mannschaften wie den Barbarians mehr aus Spaß am Spiel denn als ernsthaftes Team mit internationalem Status. Mit dem Aufstieg Argentiniens zu einer der besten Rugbynationen gibt es auch vermehrt Bestrebungen, Touren oder zumindest vermehrt Test Matches gegen die Pumas, die Argentinische Nationalmannschaft, zu organisieren.[49][50]
2021 wurde angekündigt, dass die Möglichkeiten einer Frauenmannschaft der British and Irish Lions untersucht werde.[51][52]
Test Matches
Die British and Irish Lions haben 54 ihrer 127 Test Matches gewonnen, was einer Gewinnquote von 42,52 % entspricht. Die Statistik der Test Matches der Lions gegen alle Nationen, alphabetisch geordnet, ist wie folgt (Stand 31. Juli 2021):[53]
Land | Spiele | Gewonnen | Unent- schieden |
Verloren | % Siege |
---|---|---|---|---|---|
Argentinien | 7 | 6 | 1 | 0 | 85,71 |
Australien | 23 | 17 | 0 | 6 | 73,91 |
Ceylon | 1 | 1 | 0 | 0 | 100 |
Fidschi | 1 | 0 | 0 | 1 | 0,00 |
Frankreich | 1 | 1 | 0 | 0 | 100 |
Japan | 1 | 1 | 0 | 0 | 100 |
Kanada | 1 | 1 | 0 | 0 | 100 |
Neuseeland | 41 | 7 | 4 | 30 | 17,07 |
Ostafrika | 2 | 2 | 0 | 0 | 100 |
Südafrika | 49 | 18 | 6 | 25 | 36,73 |
Gesamt | 127 | 54 | 11 | 62 |
Touren
Land | Touren | Gewonnen | Unent- schieden |
Verloren | % Siege |
---|---|---|---|---|---|
Argentinien | 3 | 3 | 0 | 0 | 100 |
Australien | 9 | 7 | 0 | 2 | 78,00 |
Neuseeland | 12 | 1 | 1 | 10 | 8,00 |
Südafrika | 13 | 4 | 1 | 8 | 31,00 |
Gesamt | 37 | 15 | 2 | 20 | 41,00 |
Spieler
Bekannte Spieler
Ein Lions-Spieler wurde aufgrund seiner herausragenden Leistungen in die World Rugby Hall of Fame aufgenommen:[54]
Spieler | Position | Aufnahme |
---|---|---|
Robert Seddon | Stürmer | 2013 |
Ebenfalls in die Hall of Fame aufgenommen wurde die Tour-Mannschaft von 1888.[55]
Spielerstatistiken
Nachfolgend sind die wichtigsten Statistiken aufgelistet, die Spieler der Lions betreffen. Die mit * markierten Spieler sind noch aktiv und können sich weiter verbessern.
(Stand: August 2021)
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Literatur
- Terry Godwin; Chris Rhys: The Guinness Book of Rugby Facts & Feats. Guinness Superlatives, London 1981, ISBN 0-85112-214-0.
- John Griffiths: The Phoenix Book of International Rugby Records. Phoenix House, London 1987, ISBN 0-460-07003-7.
Weblinks
- Offizielle Internetseite der Lions (englisch)
- Offizielle Fanseite der Lions (englisch)
- Lions auf Planet Rugby (englisch)
Einzelnachweise
- Lions History – The History of the British & Irish Lions. British and Irish Lions, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Most matches. ESPN, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Most points. ESPN, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Most tries. ESPN, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Griffiths (1987), S. 9:3.
- Griffiths (1987), S. 9:6.
- Donal Lenihan: Donal Lenihan: My Life in Rugby. Random House, 2016, ISBN 1-84827-225-1, S. 214.
- Lions change stripes. British and Irish Lions, archiviert vom Original am 7. Juni 2008; abgerufen am 17. April 2005 (englisch).
- Richard Bath: The British & Irish Lions Miscellany. Vision Sports Publishing, London 2008, S. 76.
- Richard Bath: The British & Irish Lions Miscellany. Vision Sports Publishing, London 2008, S. 1.
- Richard Bath: The British & Irish Lions Miscellany. Vision Sports Publishing, London 2008, S. 77.
- Lions name is a source of great pride. The Times, 19. Juni 2009, abgerufen am 19. Juni 2009 (englisch).
- 2013 British Lions Shirt Launched. Rugby Shirts, 29. Oktober 2012, archiviert vom Original am 1. November 2012; abgerufen am 29. Oktober 2012 (englisch).
- Pics: Lions Release New Jersey Ahead of 2017 Tour To New Zealand. Pundit Arena, 1. November 2016, abgerufen am 4. Oktober 2017 (englisch).
- Phil Gifford: The Passion: The Stories Behind 125 years of Canterbury Rugby. Wilson Scott Publishing, Christchurch 2004, ISBN 0-9582535-1-X, S. 29–30.
- 1888-1899 – Touring tradition begins in 19th century. British and Irish Lions, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- 1891 South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Sir Donald Currie and his Cup. rugby365.com, 25. Oktober 2017, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- 1896 South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- 1899 – Australia. British and Irish Lions, archiviert vom Original am 25. Juli 2007; abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Allen, Dean: Tours of Reconciliation: Rugby, War and Reconstruction in South Africa, 1891–1907. Sport in History, 27:2, 172 – 189, 2007, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- British & Irish Lions Results: 1904 Australia & New Zealand. rugbyfootballhistory.com, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- 1910 South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- El centenario del debut. Clarín, 13. Juni 2010, abgerufen am 20. August 2021 (spanisch).
- 1924 South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- 1927 Argentina. British and Irish Lions, 2013, archiviert vom Original am 21. Januar 2012; abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Winston McCarthy: Haka! The All Blacks Story. Pelham Books, London 1968, S. 132–134.
- 1936 Argentina. British and Irish Lions, 2013, archiviert vom Original am 22. November 2012; abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- 1938 South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- 1955 South Africa. Lions-Tour.com, archiviert vom Original am 27. September 2007; abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Winston McCarthy: Haka! The All Blacks Story. Pelham Books, London 1968, S. 267–272.
- 1962 South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- 1968 South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Match Centre – British Isles in New Zealand. All Blacks, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- JPR Williams. The Guardian, 25. August 2007, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- 1980 South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- John Griffiths: The Lions tour that never was, Cecil Afrika's Sevens' career and Shane Williams' try-scoring rate. ESPN, 5. Dezember 2011, abgerufen am 10. September 2012 (englisch).
- Clem Thomas: The History of the British and Irish Lions. Mainstream Publishing, Edinburgh 2005, ISBN 1-84596-030-0, S. 202.
- Lions 25-25 Argentina. BBC, 23. Mai 2005, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- O'Connell handed Lions captaincy. BBC, 21. April 2009, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- South Africa 9-28 Lions. British Broadcasting Corporation, 4. Juli 2009, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Springboks Take The Series: SA 28 Lions 25. Rugby Breakdown, 27. Juni 2009, archiviert vom Original am 3. Juli 2009; abgerufen am 27. Juni 2009 (englisch).
- Lions Tour 2013: British and Irish Lions break tour drought with third Test rout of Wallabies. ABC, 6. Juli 2013, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Chris Jones: Andy Irvine proud to be named Lion king for Australia tour. Evening Standard, 18. Oktober 2010, abgerufen am 21. April 2016 (englisch).
- Lions line up match in Hong Kong. BBC, 18. Oktober 2010, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Rugby power swings back to the north – Woodward. All Blacks, 10. Juli 2017, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Gatland 'honoured' after becoming only second man to lead Lions for third time. The Guardian, 19. Juni 2019, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- The British & Irish Lions v Japan. British and Irish Lions, 26. Juni 2021, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Sarah Mockford: Should the Lions tour different countries? Rugby World, 12. Juli 2021, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Argentina vs British & Irish Lions in 2021 and 2025? Americas Rugby News, 5. Juli 2021, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Adam Kyriacou: British & Irish Lions women’s team in the pipeline. Planet Rugby, 8. März 2021, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Launch of British & Irish Lions Women’s team ‘just a matter of time’. Nation Cymru, 10. August 2021, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- International Rugby Union Statistics – British and Irish Lions. ESPN, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Inductees. World Rugby, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- 1888 British Touring Team. In: World Rugby Hall of Fame. Abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Total matches played (descending). ESPN, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Total matches played as captain (descending). ESPN, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Total points scored (descending). ESPN, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Total tries scored (descending). ESPN, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).