Fastnacht in Franken
Fastnacht in Franken ist eine seit 1987 stattfindende Prunksitzung des Fastnacht-Verbandes Franken. Sie findet seit 1988 in Veitshöchheim bei Würzburg statt. Seit 1987 wird sie vom BR Fernsehen als Live-Sendung ausgestrahlt (immer am Freitag in der Woche vor Weiberfastnacht) und ist dort seit 1991 die erfolgreichste Sendung überhaupt.
Fernsehsendung | |
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Originaltitel | Fastnacht in Franken |
Produktionsland | Deutschland |
Erscheinungsjahr | seit 1987 |
Länge | ca. 210 Minuten |
Ausstrahlungs- turnus |
einmal jährlich |
Genre | TV-Prunksitzung |
Titelmusik | Es lebe unsre Fasenacht |
Moderation |
Co-Moderation:
|
Erstausstrahlung | 20. Februar 1987 auf Bayerisches Fernsehen |
Sitzungspräsidenten
- Albert Ehrhardt aus Nürnberg (1987)[1] (Präsentation gemeinsam mit Edda Schönherz und Egon Helmhagen)
- Hans-Joachim Schumacher aus Kitzingen (1988–1990, 1992–1993) (Präsentation 1988 gemeinsam mit Edda Schönherz und Egon Helmhagen)
- Detlef Wagenthaler aus Karlstadt (1994–2005) (2005 gemeinsam mit Präsident Bernhard Schlereth)
- Bernd Händel aus Nürnberg (2006–2021)
- Christoph Maul aus Schillingsfürst (seit 2022)
Wissenswertes
Gesendet wurde die „Kultsendung“, wie Edmund Stoiber sie 2004 bezeichnete, im ersten Jahr aus dem oberfränkischen Lichtenfels. Ein Jahr später kam die Veranstaltung aus den Mainfrankensälen in Veitshöchheim, wo sie bis heute noch stattfindet. 100 bis 150 der insgesamt 550 Karten sind dabei Ehrengästen vorbehalten. Bei jährlich bis zu 10.000 Kartenvorbestellungen wurde 1997 beim Fastnacht-Verband Franken ein Verlosungsverfahren eingeführt, um größtmögliche Gerechtigkeit walten zu lassen. 1991 fiel die Fastnacht in Franken wegen des Zweiten Golfkrieges aus. Das Finale der Sendung bildet seit der ersten Sitzung das Lied „Feierabend“ von Peter Alexander, das von den Hainis (später Gebrüder Narr) umgedichtet wurde. Seit 2008 sangen die „Parodis“ den Schlusstitel, da die Gebrüder Narr ihren Abschied von der Bühne nahmen. In der Jubiläumsausgabe „30 Jahre Fastnacht in Franken“ nahmen nun auch die Parodis und mit ihnen zwei der letzten verbliebenen Gebrüder Narr Abschied von der Fastnachtsbühne in Veitshöchheim. Sie sangen zum letzten Mal das Schlusslied der Sendung.
Einschaltquoten
Jahr | Zuschauer in Millionen | Marktanteil bundesweit in % | Marktanteil Bayern in % | Bemerkungen |
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2022[2] | 2,97 | 10,4 | 40,6 | |
2021[3] | 2,81 | 9,2 | 37,9 | |
2020[4] | 3,81 | 14,0 | 49,7 | Dritterfolgreichste Fastnacht in Franken |
2019[5] | 3,79 | 13,3 | 50,1 | Platz 4 der meistgesehenen Sendungen |
2018[6] | 4,21 | 13,6 | 51,6 | zweiterfolgreichste Fastnacht in Franken |
2017[7] | 4,47 | 14,8 | 52,6 | Erfolgreichste BR-Sendung seit 1991 Platz 4 der meistgesehenen Sendungen Spitzenwert gegen 22:00 Uhr: 5,4 Millionen |
2016[8] | 3,90 | 12,0 | 47,2 | |
2015[9] | 3,90 | 13,0 | 48,1 | |
2014[10] | 3,77 | 12,7 | 46,6 | |
2013[11] | 3,82 | 12,6 | 45,1 | |
2012[12] | 3,64 | 11,7 | 46,5 | |
2011[13] | 3,52 | 11,5 | 43,6 | |
2010[14] | 3,95 | 13,0 | 47,3 | |
2009[15] | 3,55 | 12,1 | 45,7 | |
2008 | 3,40 | keine Angabe | 45,1 | |
2007 | k. A. | k. A. | 47,8 | |
2006 | k. A. | k. A. | 44,9 | |
2005 | k. A. | k. A. | k. A. | |
2004 | 3,52 | k. A. | k. A. | |
… |
Rekorde
Die Sendung belegte 2004 bei 3,52 Millionen Zuschauern mit Abstand den ersten Platz der erfolgreichsten Sendungen aller Dritten Programme und brach mit diesem Erfolg einen Zuschauerrekord. Seither steigerten sich die Quoten weiter. Im Jahre 2006 konnte die „TV-Fastnacht“ mit 5,3 Millionen Zuschauern (2,07 Mio. in Bayern) und einem Marktanteil von 44,9 % (in Bayern) eine neue Höchstmarke setzen, die sämtliche im Fernsehen übertragenen Fastnachtsendungen übertrumpfen konnte. Mit einem Marktanteil von 30 % und 8,13 Mio. Zuschauern blieb Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht 2006 jedoch die meistgesehene Prunksitzung im Deutschen Fernsehen. Im Jahr 2008 konnte der Rekord nochmals ausgebaut werden. In Bayern sahen durchschnittlich 1,87 Mio. Zuschauer zu; das entsprach einem Marktanteil von 45,1 %. Deutschlandweit sahen sogar bis zu 4,7 Mio. Zuschauer zu. Bundesweit gehört die Sendung vom 25. Januar 2008 zu den erfolgreichsten BR-Sendungen der letzten 20 Jahre.[16] 2009 verfolgten die Sendung bundesweit 3,55 Mio. Zuschauer (Marktanteil 12,1 % deutschlandweit), in Bayern sahen die Sendung vom 13. Februar 2009 2,06 Mio. Zuschauer, ein Marktanteil von 45,7 %.[17] 2010 wurde die Sendung von 3,95 Mio. bundesweit gesehen davon waren 2,32 Mio. der Zuschauer aus Bayern. Bundesweit lag der Marktanteil bei 13,0 %, in Bayern schaute sich fast jeder Zweite die Sendung an (47,3 %), was bisher die höchste Quote darstellt.[18]
Die Sitzung im Jahr 2015 brach wiederum den Rekord der bayerischen Zuschauerquote. Mit 2,37 Mio. Menschen vor dem Fernseher in Bayern wurde ein Marktanteil von 48,1 % erreicht – ein noch nie erreichter Wert. Bundesweit schauten 2015 3,9 Mio. Menschen zu, nur 2010 waren ein wenig mehr dabei.[19] 2016 sahen sich bundesweit 3,9 Millionen Menschen die Prunksitzung des Fastnacht-Verbandes Franken an. Bayernweit verfolgten 2,33 Millionen Menschen die hochkarätige Livesendung mit anspruchsvollem Humor. Damit ist „Fastnacht in Franken“ 2016 die zweiterfolgreichste Sendung gemeinsam mit der Fastnacht 2010.[20] Die Jubiläumsausgabe der Fernsehprunksitzung im Jahr 2017 (30. Ausgabe) brachte den absoluten Quotenrekord. Zu Spitzenzeiten schalteten die Narrenschau bundesweit 5,4 Mio. Zuschauer ein. Der Durchschnittswert lag 2017 bei 4,47 Mio. Zuschauern auf Bundesebene. Der BR erzielte einen Marktanteil von 14,8 %.
Kritik
Traditionelle Karnevalisten kritisieren, dass das Konzept von Fastnacht in Franken seit der Regieübernahme durch den Bayerischen Rundfunk kaum mehr etwas mit Fasching zu tun habe. Stattdessen würden die Akteure fast ausschließlich aus den Reihen fernsehbekannter Kabarettisten und Comedians rekrutiert, sodass Mitglieder der Faschingsvereine (etwa der Veitshöchheimer Carnvalclub 1966 e. V.[21]) immer seltener zum Zug kämen.[22]
Laut Berichten der Main-Post gibt es seit einigen Jahren v. a. durch den Präsidenten des FVF, Bernhard Schlereth, Bestrebungen, die TV-Prunksitzung vom BR ins Hauptprogramm der ARD zu hieven. Dies stößt bei Akteuren und Zuschauern auf breite Kritik, vor allem da dadurch die fränkische Färbung verloren gehen würde.[23]
Langjährige Teilnehmer
Teilnehmer, die mindestens viermal in der Sendung aufgetreten sind:
- Altneihauser Feierwehrkapell’n mit Norbert Neugirg
- Wolfgang Düringer
- Richard Fuchs
- Bernd Händel
- Volker Heißmann und Martin Rassau (Waltraud und Mariechen)
- Egon Helmhagen
- Gerlinde Heßler
- Klaus Karl-Kraus
- Peter Kuhn
- Michl Müller
- Gebrüder Narr
- Pavel Sandorf Bigband (Sitzungskapelle)
- Ines Procter
- Oliver Tissot
- Hasen Terzett
- TSG Coburger Mohr
- KK Buchnesia Nürnberg
- Die Parodis
- Sebastian Reich
- Otmar Schmelzer
- Matthias Walz
Teilnehmer, die bislang höchstens dreimal in der Sendung aufgetreten sind:
- Amorbacher Klostersänger (2018, 2019, 2020)
- Christine Beck
- Frankensima (1998, 1999, 2000)
- Ute Hofmann (2003)
- Werner Hofmann (2011)
- Monika Keidel (1995)
- Die Fünftakter (2002)
- Minnesänger Wolframs-Eschenbach
- Doris Paul (1996–1997)
- Schneesënger (2004)
- Manfred Stark (1998–1999)
- Hans Zabel (1995)
- Rudi Zott (1999)
- Fredi Breunig (2010 mit Martin Wachenbrönner; 2016)
- Circus Bavaricus (2008)
- Erlabrunner Narreköpf (2013)
- Alexander Göttlicher (2015)
- Viva Voce (2020, 2021, 2022)
Literatur
- Dorit Schatz: 25 Jahre Fastnacht in Franken. Promis, Prunk und freche Witze. BRmedia Verlag, München 2011, ISBN 978-3-941282-42-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- Fastnacht in Franken – alle Mitwirkenden
- Timo Niemeier: BR: Fast drei Millionen sehen "Fastnacht in Franken". DWDL.de, 19. Februar 2022, abgerufen am 19. Februar 2022.
- Alexander Krei: "Fastnacht in Franken" auch in Corona-Zeiten ein voller Erfolg. DWDL.de, 6. Februar 2021, abgerufen am 6. Februar 2021.
- Achim Muth: 'Fastnacht in Franken' bleibt beliebt: Wieder tolle TV-Quote. In: mainpost.de. 15. Februar 2020, abgerufen am 15. Februar 2020.
- David Grzeschi: «Fastnacht in Franken»: Große Quoten trotz kleiner Verluste. In: quotenmeter.de. (online [abgerufen am 23. Februar 2019]).
- Alexander Krei: Kein Rekord, aber „Fastnacht in Franken“ räumt wieder ab. In: DWDL.de. 3. Februar 2017 (online [abgerufen am 3. Februar 2018]).
- Bayerischer Rundfunk: Live-Übertragung aus Veitshöchheim: Rekordergebnis für „Fastnacht in Franken“ | BR.de. 17. Februar 2017 (online [abgerufen am 25. Februar 2017]).
- "Fastnacht in Franken" wieder ein voller Erfolg. In: DWDL.de. (online [abgerufen am 25. Februar 2017]).
- Fränkische Narren knapp hinter Jauch & Gottschalk. In: DWDL.de. (online [abgerufen am 25. Februar 2017]).
- Bayerischer Rundfunk: "Fastnacht in Franken": Prunksitzung wieder riesiger Publikumserfolg | BR.de. 22. Februar 2014 (online [abgerufen am 25. Februar 2017]).
- "Fastnacht in Franken": BR schlägt erneut Das Erste. In: DWDL.de. (online [abgerufen am 25. Februar 2017]).
- "Fastnacht in Franken" stürmt wieder die Top 10. In: DWDL.de. (online [abgerufen am 25. Februar 2017]).
- BR: „Fastnacht in Franken“ überholt ARD-Komödie. In: DWDL.de. (online [abgerufen am 25. Februar 2017]).
- "Fastnacht in Franken" toppt eigene Traumquote. In: DWDL.de. (online [abgerufen am 25. Februar 2017]).
- Sensationelle Quoten für „Fastnacht in Franken“. In: DWDL.de. (online [abgerufen am 25. Februar 2017]).
- Fränkische Fastnacht bricht sämtliche Rekorde. auf: Quotenmeter.de
- Sensationelle Quoten für „Fastnacht in Franken“. auf: dwdl.de
- „Fastnacht in Franken“ toppt eigene Traumquoten.
- Zuschauerzahlen 2015 – Rekordquote für Fastnacht in Franken (Memento vom 8. Februar 2015 im Internet Archive)
- Fastnacht in Franken 2018. auf: br.de
- Veitshöchheimer Carneval Club: Website.
- Georg Kümmel: Karnevalist als Casting-Opfer. In: Wertheimer Zeitung. 13. Januar 2012.
- Wechselt „Fastnacht in Franken“ zur ARD? auf: mainpost.de, 6. Februar 2016.