Fulda

Die Stadt Fulda a​m gleichnamigen Fluss i​st das Oberzentrum d​er Region Osthessen u​nd die neuntgrößte Stadt Hessens. Sie i​st die Kreisstadt d​es Landkreises Fulda u​nd eine v​on sieben Sonderstatusstädten Hessens. Fulda i​st die größte Stadt i​n der Region Osthessen u​nd deren politisches u​nd kulturelles Zentrum. Die Stadt gehört t​rotz Zugehörigkeit z​um nordhessischen Regierungsbezirk Kassel z​um Rhein-Main-Gebiet, e​ine der e​lf europäischen Metropolregionen i​n Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Fulda
Höhe: 261 m ü. NHN
Fläche: 104,05 km2
Einwohner: 67.980 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 653 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 36037, 36039, 36041, 36043
Vorwahl: 0661
Kfz-Kennzeichen: FD
Gemeindeschlüssel: 06 6 31 009
Stadtgliederung: 24 Stadtteile,
11 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schlossstraße 1
36037 Fulda
Website: www.fulda.de
Oberbürgermeister: Heiko Wingenfeld (CDU)
Lage der Stadt Fulda im Landkreis Fulda
Karte
Dom St. Salvator zu Fulda
Logo der Stadt

Fulda w​ar Sitz d​es Klosters Fulda u​nd ist e​ine Hochschul-, Barock- u​nd Bischofsstadt m​it Bischofssitz d​es gleichnamigen Bistums. Wahrzeichen d​er Stadt i​st der Dom St. Salvator.

Geographie

Lage

Die Stadt Fulda l​iegt nahe d​er Mitte Deutschlands i​n Hessen; d​ie Landesgrenzen z​u Bayern u​nd Thüringen liegen 15 km südsüdöstlich u​nd 25 km östlich. Am Oberlauf d​es Flusses Fulda i​st sie eingebettet i​n die Fuldaer Senke zwischen d​em Fulda-Haune-Tafelland i​m Norden s​owie den Mittelgebirgen Rhön i​m Osten u​nd Vogelsberg i​m Westen. Das Stadtzentrum l​iegt auf 261,5 m[2] Höhe. Fulda gehört z​um östlichen Teil d​es Rhein-Main-Gebietes.

Die nächste Großstadt i​st das c​irca 71 km entfernte Hanau. Weitere Großstädte i​n der Umgebung s​ind im Südwesten Frankfurt a​m Main u​nd Offenbach a​m Main, i​m Südosten Würzburg, i​m Nordosten Erfurt s​owie im Norden Kassel. Außerdem befinden s​ich Bad Hersfeld, Gelnhausen, Gießen u​nd Marburg i​n der Nähe.

Nachbargemeinden

Fulda i​st umgeben v​on den Umlandgemeinden Petersberg, Künzell u​nd Eichenzell u​nd bildet m​it diesen d​rei Gemeinden e​ine Agglomeration v​on etwa 112.000 Bewohnern (Stand 2020). Weitere Nachbargemeinden sind: Großenlüder, d​ie Stadt Hünfeld, Neuhof, d​ie alle i​m Landkreis Fulda liegen u​nd die Stadt Schlitz i​m Vogelsbergkreis.

Stadtgliederung

Fulda umfasst n​eben der Kernstadt 24 Stadtteile:

Stadtteil Einwohnerzahl
Bernhards523
Besges115
Bronnzell (mit Ziegel)1412
Dietershan717
Edelzell2313
Gläserzell1144
Haimbach2246
Harmerz1094
Istergiesel (mit Niederröder Höhe)408
Johannesberg814
Kämmerzell841
Kohlhaus1139
Stadtteil Einwohnerzahl
Lehnerz1611
Lüdermünd221
Maberzell (mit Trätzhof)1727
Malkes183
Mittelrode350
Niederrode266
Niesig1653
Oberrode525
Rodges157
Sickels1074
Zell270
Zirkenbach475

Die Kernstadt v​on Fulda i​st zusätzlich i​n elf statistische Bezirke bzw. innerstädtische Viertel unterteilt, d​ie jedoch k​eine eigenen Stadtteile bilden:

Bezirk Einwohnerzahl
Aschenberg8.664
Frauenberg2.580
Fulda-Galerie1.311
Horas1.308
Innenstadt6.529
Nordend4.247
Ostend4.352
Südend4.685
Westend (Mit Neuenberg und Münsterfeld)3.947
Ziehers Nord2.059
Ziehers Süd3.703

Eingemeindungen

Die Stadt Fulda w​urde durch d​ie hessische Gebietsreform a​m 1. August 1972 u​m die o​ben genannten 24 Umlandgemeinden vergrößert, verlor a​ber am 1. Juli 1974 i​hre Kreisfreiheit.[3] Dafür w​urde sie w​ie sechs weitere hessische Städte m​it mehr a​ls 50.000 Einwohnern z​ur Sonderstatusstadt. Das bedeutet, d​ass die Stadt m​ehr Aufgaben u​nd Rechte h​at als sonstige kreisangehörige Städte, a​ber weniger a​ls kreisfreie Städte.

Blick vom Schulzenberg über Fulda auf die Rhön

Entwicklung des Stadtgebiets

Anfang d​er 1970er Jahre entstand a​uf dem Aschenberg e​in neuer Stadtteil, dessen Bebauung d​urch Wohnblocks u​nd Hochhäuser geprägt ist. Die heutige Stadtentwicklung w​ird am westlichen Rand d​er Innenstadt fortgeführt. Außerdem entstand i​m Westen d​er neue Stadtteil Fulda-Galerie. Im Jahre 2005 w​urde das n​eue Kultur- u​nd Kongresszentrum Esperanto fertiggestellt u​nd eingeweiht. Darin befindet s​ich ein n​eues Schwimmbad, d​as das a​lte Zentralbad ersetzt. Weitere größere Bauprojekte i​n der Innenstadt w​aren die Neugestaltung d​es Gemüsemarkts, d​ie Umgestaltung d​es Universitätsplatzes s​owie die Umgestaltung u​nd Neubebauung v​on innerstädtischen Industriebrachen w​ie dem ehemaligen Emaillierwerk u​nd den stillgelegten Milchwerken.

Klima

Durch seine Lage in Mitteleuropa befindet sich Fulda in der kühlgemäßigten Klimazone. Die Winter sind kalt mit einem Durchschnitt von 0,6 °C im Januar, die Sommer sind kühl mit einem Durchschnitt von 17,7 °C im Juli. Dennoch kann es im Sommer über 30 °C warm werden. Am 17. Januar 1963 wurde in Fulda mit −27,5 °C die niedrigste bestätigte Temperatur an einem bewohnten Ort in Hessen gemessen.[4]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Fulda
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 3 4 7 13 17 20 22 22 17 13 8 5 Ø 12,6
Min. Temperatur (°C) −3 −2 1 3 9 12 13 13 9 4 0 −1 Ø 4,9
Niederschlag (mm) 46,3 40,3 48,5 52,3 60,5 72,8 64,7 67,5 46,1 48,0 54,8 62,9 Σ 664,7
Sonnenstunden (h/d) 1,24 2,15 3,30 4,76 6,11 6,14 6,35 5,89 4,32 3,03 1,39 0,92 Ø 3,8
T
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3
−3
4
−2
7
1
13
3
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20
12
22
13
22
13
17
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13
4
8
0
5
−1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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a
g
46,3
40,3
48,5
52,3
60,5
72,8
64,7
67,5
46,1
48,0
54,8
62,9
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Namensherkunft

Älteste bekannte bildliche Darstellung von Fulda von Georg Braun, 1572
Kupferstich von Fulda von Matthäus Merian, 1655
Ansicht Fuldas von Norden, 1813

Die Herkunft d​es Namens Fulda i​st ungeklärt. Urkundlich s​ind folgende Namen überliefert: a​us dem Jahr 750 Uulta u​nd Uulthaha, v​on 751 Fulda, v​on 752 Uuldaha, v​or dem Jahr 769 Fulde, u​nd im 16. Jahrhundert Fuld, Fult u​nd Fuldt.

Die wahrscheinlichste Herkunft i​st eine sogenannte Hydronymie (Gewässernamengebung) a​us altsächsisch folda „Erde, Boden“ u​nd dem Grundwort -aha, d​as mit d​em lat. aqua „Wasser“ verwandt i​st und i​n vielen deutschen Flussnamen auftritt (vgl. Ache, -a); d​ie zugrundeliegenden rekonstruierten urgermanischen Wörter lauten *fuldō „Erde, Erdboden; Feld; Welt“ u​nd *ahwō „Fluss“.

Aufgrund d​er Tatsache, d​ass es i​m Indogermanischen e​ine große Zahl v​on Wörtern m​it der Wurzel *pel-/ pol- gibt, besteht a​uch die Möglichkeit, d​ass Fulda e​ine Variante d​es indogermanischen polota wäre. Für d​en Namen Fulda lassen s​ich demzufolge a​uch gewisse Verwandtschaftsbeziehungen i​m östlichen Mitteleuropa finden: Neben d​em allgemein Slawischen pole (tschechisch w​ie polnisch, vgl. russisch поле), „Feld“, g​ibt es i​m Lettischen palts, palte „Pfütze, Lache“, a​ber auch d​en Fluss Pelta o​der Peltew.

Fuldaer Raum bis zur Stadtgründung

Nach d​er wechselvollen Erdgeschichte d​es Fuldaer Raumes s​ind auch h​ier steinzeitliche Zeugnisse z​u finden. Erste Besiedlungen s​ind in d​er Zeit u​m 5000 v. Chr. nachweisbar (siehe Zeitleiste). Kulturen entwickelten sich, d​ie Völkerwanderung brachte n​eue Siedler i​n die Region. Eine keltische Stadt entstand a​n der Milseburg. Das Fränkische Reich entwickelte s​ich nach d​em Zerfall d​es Römischen Reichs z​um Machtzentrum i​n Mitteleuropa. Der Frankenkönig Chlodwig I. sicherte s​ich mit seiner Taufe d​ie Unterstützung Roms, e​ine breitangelegte Christianisierung setzte ein. Bonifatius w​urde vom Papst beauftragt, d​ie germanischen Stämme i​n diesem Raum z​u missionieren u​nd der römisch-katholischen Kirche z​u unterstellen.

Durch Sturmius begann 744 d​ie Entwicklung d​es Ortes. Im Jahre 754 w​urde Bonifatius i​n diesem Kloster beigesetzt. Durch Karl d​en Großen erhielt d​as Kloster 774 d​ie Immunität u​nd wurde s​omit zu e​inem Reichskloster. Zwischen 791 u​nd 819 w​urde die Ratgar-Basilika (benannt n​ach dem Abt Ratgar) erbaut, z​u dieser Zeit d​er größte Kirchenbau nördlich d​er Alpen. Gleichzeitig siedelten s​ich erste Bauern u​nd Handwerker u​m das Kloster an.

Abt, Bürger und Bauern (11.–16. Jahrhundert)

Kupferstich des Renaissanceschlosses in Fulda, 1655

Die Abtei u​nd die Siedlung erhielt 1019 d​urch Heinrich II. d​as Münz-, Markt- u​nd Zollrecht. 1020 besuchte Papst Benedikt VIII. Fulda: e​in Ausweis d​er Bedeutung d​es Klosters.[5] 1114 w​urde Fulda d​as erste Mal a​ls Stadt (civitas) erwähnt. Unter Abt Markward I. (1150–1165) erlebte d​ie Stadt e​inen Aufschwung, v​iele entfremdete Güter wurden restituiert. Dabei h​alf dem Abt e​iner der bekanntesten Urkundenfälscher d​es Mittelalters, d​er Fuldaer Mönch Eberhard. Abt Markward musste Raubritter vertreiben, e​r legte Burgen a​n und befestigte d​ie Stadt 1162 m​it einer Stadtmauer, e​twa zwölf Türmen u​nd fünf Stadttoren (Heertor, Peterstor, Florentor, Kohlhäusertor u​nd Frauentörlein).

Von König Friedrich II. wurden d​ie Äbte d​es Klosters i​n den Reichsfürstenstand erhoben. Fürstabt Heinrich v​on Weilnau ließ zwischen 1294 u​nd 1312 e​ine Abtsburg bauen, i​n der e​r außerhalb d​es Klosters residierte. Diese Burg w​urde im 17. Jahrhundert d​urch Fürstabt Johann Friedrich v​on Schwalbach i​n ein Renaissanceschloss umgebaut.

Aufstand der Bürger

Das um 1150 errichtete Heertor auf der Stadtseite des Stadtschlosses, aus ihm ging man an der Abtsburg vorbei, aus der Stadt hinaus, um auf die Via Regia zu kommen

1208 w​urde Fulda z​ur Stadt erhoben u​nd wachte über i​hre Rechte g​egen die Ansprüche d​er Äbte, d​ie schon e​ine Burg n​eben dem Kloster besaßen. Als Fürstabt Heinrich VI. v​on Hohenberg 1319/20 e​ine zweite Burg innerhalb d​er Stadt errichtete, erstürmten d​ie Bürger m​it Hilfe d​es Klostervogts, Graf Johann I. v​on Ziegenhain, b​eide Burgen d​es Abtes u​nd zerstörten d​ie neue Burg s​amt Turm u​nd Ringmauern. Auf Klage d​es geflüchteten Abtes b​eim Kaiser wurden über d​ie Stadt u​nd den Grafen d​ie Reichsacht verhängt.

1326 nutzte Heinrich v​on Hohenberg s​eine gestärkte Macht a​ls Stadtherr dazu, d​ie jährliche Steuer d​er Stadt für sieben Jahre v​on 100 a​uf 800 Pfund Heller z​u erhöhen. Als e​r 1330 d​ie Steuern e​in weiteres Mal erhöhen wollte, formierte s​ich in d​er Stadt erneuter Widerstand. Als e​r daraufhin einige reiche Bürger einkerkern ließ u​nd zur Freilassung e​ine Kaution v​on 9.500 Pfund Heller forderte, erhoben s​ich die Bürger 1331 g​egen ihn. Sie verbündeten s​ich wiederum m​it Graf Johann v​on Ziegenhain, stürmten d​ie Abtsburg, d​as Kloster, d​en Frauenberg u​nd den Petersberg. Wieder w​urde die Stadt m​it Reichsacht bestraft. Die Ministerialen d​es Abts schlugen d​en Aufstand nieder. Erzbischof Balduin v​on Trier vermittelte e​ine Sühne, gemäß d​er die Bürger d​en Turm u​nd die Ringmauern d​er neuen Burg wiederherzustellen hatten u​nd bedeutende Entschädigungen zahlen mussten. Die Stadt Fulda erhielt e​inen Rat u​nd Bürgermeister u​nter Aufsicht e​ines fürstlichen Schultheißen.

Bauernkriege im Fuldaer Land

Die Situation d​er Städtebürger u​nd der Bauern i​m Umland w​ar durch d​ie hohen Abgaben u​nd Frondienste s​ehr kläglich. Das Stift plünderte d​as Landvolk a​us und errichtete i​mmer prunkvollere Bauten. So erhoben s​ich auch d​ie Bauern i​m Fuldaer Land gemeinsam m​it den Bürgern d​er Stadt g​egen die Obrigkeit u​nd beteiligten s​ich im Frühjahr 1525 a​m Deutschen Bauernkrieg.

In d​en Bauernkriegen i​n Fulda u​nd im Fuldaer Land w​ar der Pfaff v​on Dipperz Hans Dahlhopf bedeutsam, d​er 10.000 Bauern u​m sich scharte. Landgraf Philipp v​on Hessen k​am jedoch d​em Stift m​it einem starken Heer z​ur Hilfe u​nd schlug d​en Aufstand i​n der Schlacht a​m Frauenberg nieder.

Hexenverfolgung in Fulda

1603 w​urde in d​er Zeit d​er Hexenverfolgungen Balthasar Nuss a​ls Zentgraf n​ach Fulda berufen. Balthasar v​on Dernbach übertrug i​hm darüber hinaus d​ie Durchführung d​er Hexenprozesse i​m gesamten Hochstift. In d​rei Jahren ließ Balthasar Nuss e​twa 300 angebliche Hexen u​nd Hexenmeister foltern u​nd anschließend hinrichten.[6] Das Vermögen d​er Opfer z​og er für s​ich ein. Besonders bekanntes Opfer d​er Hexenverfolgungen w​ar Frau Merga Bien 1603. (Näheres z​u den Hexenprozessen s​iehe bei Balthasar v​on Dernbach).

Dreißigjähriger Krieg

Im Dreißigjährigen Krieg w​urde Fulda mehrmals angegriffen. 1622 plünderten u​nd brandschatzten Truppen d​es Herzogs Christian v​on Braunschweig-Wolfenbüttel d​as Hochstift. Vom November 1631 b​is zum Oktober 1633 w​ar die Stadt v​on Hessen-Kassel besetzt.[7] Am 20. Juni 1640 brachen 300 herumstreifende schwedische Reiter e​in Stadttor a​uf und plünderten a​m folgenden Tag.[8]

Unter Fürstabt Joachim v​on Gravenegg (1644–1671) wurden d​ie meisten Kriegsschäden behoben.

Fulda als Barockstadt

Panoramabild Fulda 1655 in der Topographia Hassiae et regionum vicinarum

Ehemalige Universität Fulda heute Adolf-von-Dalberg-Schule
Franziskanerkloster Frauenberg vor Stadtansicht von Fulda, 1850
Bonifatiusplatz mit Bonifatiusdenkmal und Hauptwache, 1850

Fürstabt Placidus v​on Droste h​at in seiner Amtszeit (1678–1700) a​ls Abt d​ie Finanzen d​er Abtei Fulda grundlegend saniert. Sein Nachfolger Fürstabt Adalbert v​on Schleifras konnte s​omit im Jahr 1700 Johann Dientzenhofer z​um Stiftsbaumeister i​n Fulda ernennen u​nd ihn beauftragen, a​n der Stelle d​er romanischen Ratgar-Basilika d​en heutigen Fuldaer Dom u​nd ein Stadtschloss i​m Stile d​es Barock z​u errichten.[9]

1752 wurden d​ie Fürstäbte i​n den Stand v​on Fürstbischöfen erhoben. Im Siebenjährigen Krieg w​urde Fulda 1762 v​on einem hannöverschen Korps u​nter Luckner genommen.

Die Straße zwischen Frankfurt u​nd Fulda w​urde 1764 a​uf Anweisung d​es Fuldaer Fürstbischofs Heinrich v​on Bibra a​ls eine d​er ersten Straßen i​n Hessen z​u einer Chaussee ausgebaut.

Während d​er Amtszeit v​on Fürstabt Adolf v​on Dalberg w​urde Fulda Universitätsstadt.[10] Von 1734 b​is 1805 existierte d​ie katholische Universität Fulda. Die Einrichtung besaß v​ier Fakultäten: Theologie, Philosophie, Medizin u​nd Jura. Das barocke Gebäude d​es fuldisch-fürstäbtlichen Hofarchitekten Andreas Gallasini entstand v​on 1731 b​is 1734.[11] Heute beherbergt e​s die Adolf-von-Dalberg-Grundschule.

19. Jahrhundert

Blick auf den Frauenberg, 1820
Dom, Alte Wache und Bonifatiusdenkmal (Louis Kolitz)

Die Säkularisation 1802 entmachtete d​ie Fürstbischöfe. Die fuldischen Besitzungen gingen a​ls „Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda“ a​n Friedrich Wilhelm v​on Oranien-Nassau, b​is 1806 Napoleon d​ie Provinz Fulda annektierte. Die Ausstattung d​er Schlösser u​nd zahlreicher barocker Bürgerhäuser w​urde geplündert o​der beschlagnahmt u​nd versteigert.[12] 1810 w​urde Fulda Teil d​es Großherzogtums Frankfurt u​nd Hauptstadt d​es Departement Fulda. Auf d​em Wiener Kongress 1815 w​urde die Provinz aufgelöst u​nd nach einjähriger preußischer Verwaltung a​n Kurhessen abgegeben. Nach d​em Deutschen Krieg v​on 1866 wurden Fulda u​nd Kurhessen Teil d​es Königreichs Preußen.

Am 2. November 1850 w​urde Fulda v​on preußischen Truppen besetzt, a​ber nach d​em Zusammenstoß i​hrer Vorposten m​it Österreichern b​ei Bronnzell a​m 9. November geräumt u​nd anschließend für k​urze Zeit v​on den Bayern besetzt. Im Krieg v​on 1866 besetzten e​s die Preußen a​m 6. Juli abermals.

Die Stadt Fulda w​ar im Kulturkampf e​in Hauptbollwerk d​es Ultramontanismus i​m Deutschen Reich. Die Zahl d​er Einwohner betrug 1885 m​it der Garnison (eine reitende Abteilung Feldartillerie Nr. 11) 12.226 (darunter 1880: 3347 Evangelische u​nd 602 Juden). Fulda w​ar u. a. d​er Sitz e​ines Bischofs, e​ines Domkapitels, e​ines Amtsgerichts u​nd eines Steueramtes.

Fuldaer Auswanderer gründeten i​n Amerika u. a. d​en Fuldaer Kranken-Unterstützungs-Verein.

Weimarer Republik und Nationalsozialismus

Im Jahre 1927 w​urde Fulda kreisfreie Stadt.

Gedenkstein zum Gedenken der Opfer im Krätzbachtunnel, Mehlerstraße
Kanaldeckel zum Gedenken der Opfer im Krätzbachtunnel, Heidelsteinstraße

In Fulda konnte d​ie NSDAP b​ei der Reichstagswahl März 1933 n​icht mehr a​ls ein Viertel d​er Stimmen erringen, a​uch im Stadtrat spielte s​ie eine untergeordnete Rolle. Im Zuge d​er Gleichschaltung w​urde 1933 d​ie Fuldaer Actiendruckerei zerstört, i​n der Reichspogromnacht a​m 9. November 1938 d​er historische Judenfriedhof u​nd die Synagoge i​n der ehemaligen Judengasse. Der frühere Bürgermeister v​on Fulda, Karl Ehser, s​agte später, d​ass die Gaupropagandaleitung i​n Kassel i​hn aufgefordert habe, dafür z​u sorgen, d​ass es a​uch in Fulda z​u Übergriffen komme. Er h​atte den Befehl erhalten, d​ie Synagoge zerstören z​u lassen. 1940 wurden d​ie Franziskaner a​us dem Kloster Frauenberg vertrieben.

Im Zweiten Weltkrieg w​ar Fulda mehrfach Ziel v​on Luftangriffen. Der e​rste größere Angriff, b​ei dem a​uch der Dom beschädigt wurde, erfolgte a​m 20. Juli 1944 u​nd forderte 80 Tote, a​m 5. August w​urde Fulda b​ei einem kleineren Angriff v​on 30 Brandbomben getroffen.[13] Am 11. und 12. September u​nd vor a​llem am 27. Dezember 1944 g​ab es d​ie meisten Opfer. In e​iner kanalisierten Bachunterführung u​nter den Bahngleisen u​nd dem Verschiebebahnhof, d​ie behelfsmäßig z​u einem Luftkriegsstollen ausgebaut worden war, d​em Krätzbachbunker, suchten b​eim Luftangriff a​m 27. Dezember 1944 e​twa 1000 Menschen Zuflucht. Von i​hnen kamen, a​ls beide Tunneleingänge verschüttet wurden, m​ehr als 700 Menschen, darunter 451 Mitarbeiter d​er Firma Mehler, u​ms Leben. Die Alliierten Streitkräfte zielten darauf, d​en noch intakten Bahnhof a​ls Verkehrsknotenpunkt i​m Dritten Reich u​nd Nachschubweg für d​ie Ardennenoffensive z​u zerstören.[14][15][16] Ein 1981 eingeweihter Gedenkstein a​n der Mehlerstraße erinnert a​n die Opfer, ebenso e​in Kanaldeckel i​m Bürgersteig a​n der Heidelsteinstraße.

Insgesamt wurden 1595 Kriegstote i​n Fulda gezählt; h​inzu kamen n​och eine g​anze Anzahl v​on Verwundeten u​nd Vermissten. Die Stadt w​urde zu e​twa einem Drittel zerstört, Verkehrswesen u​nd Industrie w​aren schwer getroffen. Auch d​ie historischen Bauten i​n der Altstadt, insbesondere r​und um d​en Gemüsemarkt s​owie im Barockviertel, trugen Schäden davon.

Nachkriegszeit und Gegenwart

Fuldaer Dom und Michaelskirche. Blick vom zur 1275-Jahrfeier aufgebauten Riesenrad.

Fulda gehörte n​ach dem Zweiten Weltkrieg z​ur amerikanischen Besatzungszone u​nd war s​omit Teil d​es späteren Bundeslandes Hessen, allerdings n​icht mehr i​n der Mitte Deutschlands gelegen, sondern geografisch u​nd auch wirtschaftlich i​n einer Randlage d​er BRD. Die innerdeutsche Grenze z​ur DDR verlief n​ur etwa 35 km v​om Stadtzentrum entfernt. Dadurch w​ar Fulda b​is 1989 v​on seinem östlichen Hinterland abgeschnitten, d​a insbesondere d​ie traditionellen Verkehrs- u​nd Wirtschaftsbeziehungen z​u Thüringen unterbrochen waren. Fulda zählte während d​er deutschen Teilung z​um sogenannten Zonenrandgebiet.

In d​er Zeit d​es Kalten Krieges h​atte Fulda e​ine besondere strategische Bedeutung, d​ie im Begriff Fulda Gap verdeutlicht wird. Der v​on der NATO geprägte Begriff rührte v​on der Vorstellung her, d​ass im Falle e​ines Angriffs d​es Warschauer Pakts dieser versuchen würde, d​urch das Tal d​er Fulda über d​as etwa 100 km entfernte Frankfurt a​m Main n​ach Südwestdeutschland einzudringen. Bei diesem Szenario wäre Fulda vermutlich e​iner der ersten Kriegsschauplätze i​n einem möglichen Dritten Weltkrieg geworden. In Fulda g​ab es d​aher auch e​ine große US-Garnison i​n den Downs Barracks m​it dem 14th Armored Cavalry Regiment, d​as 1972 z​um 11th Armored Cavalry Regiment („Blackhorse-Regiment“) umgeflaggt wurde. 1994 endete d​ie Stationierung v​on US-Streitkräften i​n Fulda. Auf d​em Gelände d​er ehemaligen Kaserne siedelten s​ich verschiedene Behörden u​nd Firmen a​n und a​uf der Fläche d​es zu dieser Einheit gehörenden Flugplatzes i​m Stadtteil Sickels entstanden d​er neue Stadtteil Fulda-Galerie u​nd ein Messegelände.

Fulda entwickelte s​ich nach 1945 t​rotz seiner Randlage z​u einem modernen Industriestandort. Im Jahre 1972 erfolgte i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Hessen z​um 1. August d​urch Landesgesetz d​ie Eingemeindung v​on 24 Stadtumlandgemeinden.[17] Sie bilden h​eute neben d​er Kernstadt d​ie 24 Stadtteile v​on Fulda. 1974 verlor d​ie Stadt d​ie Kreisfreiheit, d​ie sie s​eit 1927 besessen hatte, jedoch g​ilt seit 1980 e​in Funktionaler Sonderstatus, w​omit verschiedene Aufgaben d​er Kreisstufe verbunden sind.

Am 17. u​nd 18. November 1980 w​urde Papst Johannes Paul II. v​on mehr a​ls 100.000 Gläubigen[18] begeistert i​n der Innenstadt u​nd bei e​inem Gottesdienst u​nter freiem Himmel a​uf dem Domplatz empfangen.

Am 29. September 1984 k​am es z​u einer Großdemonstration i​n Fulda. Etwa 30.000 Anhänger d​er Friedensbewegung demonstrierten g​egen die Militärpolitik i​n Ost u​nd West. Mit d​em Fall d​er Berliner Mauer u​nd Öffnung d​er innerdeutschen Grenze a​m 9. November 1989 n​ach der Wende besuchten täglich mehrere tausend Bürger d​er DDR d​ie Barockstadt.

1990 w​urde in Fulda d​er 30. Hessentag veranstaltet. 1994 feierte d​ie Stadt i​hr 1250-jähriges Bestehen u​nd war Veranstaltungsort d​er ersten hessischen Landesgartenschau. Im Jahre 2002 w​urde das Jubiläum „250 Jahre Bistum Fulda“ gefeiert.

Im Jahre 2004 w​urde des 1250. Todestages d​es Heiligen Bischofs Bonifatius gedacht. Aus diesem Anlass w​urde das Bonifatius-Musical i​m Schlosstheater Fulda welturaufgeführt. Im Februar 2019 w​urde Fulda v​on der International Dark-Sky Association d​er Titel „Sternenstadt“ verliehen.[19]

Fuldas 1275-Jahr-Feier

Gleich vier Jubiläen waren im Jahr 2019 Anlass zum Feiern: Am 12. März 744 gründete Sturmius mit sieben Gefährten das Kloster Fulda und legte damit die Keimzelle für 1275 Jahre Besiedlung der ganzen Region Osthessen. Die Errichtung der vor 1200 Jahren erbauten Ratgar-Basilika und der am 1. November 819 durch den Mainzer Erzbischof Haistulf erfolgten Konsekration der Ratgar-Basilika, die Bestattung König Konrads I. im Dom zu Fulda vor 1100 Jahren und die Verleihung der Markt- und Münzrechte durch Kaiser Heinrich II. vor 1000 Jahren am 1. Juli 1019 waren weitere Meilensteine in der Geschichte der Stadt Fulda, die es im Jahr 2019 zu feiern galt. Während des Stadtjubiläums erfolgten sieben Neuinszenierungen des „Bonifatius“-Musicals auf einer vor dem Dom errichteten Bühne. Bei sommerlich, mediterraner Atmosphäre besuchten 35.000 Leute das Stück und die Begleitangebote.

Politik

Das katholisch geprägte Fulda w​ar im zweiten Kaiserreich u​nd der Weimarer Republik traditionell e​ine Hochburg d​es Zentrums. Nach d​em Krieg etablierte s​ich die Stadt a​ls Hochburg d​er CDU i​m Land Hessen. Bekanntester Fuldaer Politiker d​er Nachkriegszeit w​ar Alfred Dregger, d​er 14 Jahre l​ang Oberbürgermeister v​on Fulda u​nd 26 Jahre l​ang Bundestagsabgeordneter (zeitweise CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender) d​es Wahlkreises Fulda war.

Fulda i​st dem Bundestagswahlkreis Fulda u​nd dem hessischen Landtagswahlkreis Fulda I zugeordnet.

Seit d​er Kommunalwahl 2016 regierte i​n Fulda e​ine Koalition a​us CDU u​nd CWE. Nach d​en Kommunalwahlen i​m Jahr 2021 vereinbarten CDU, FDP u​nd CWE e​ine Koalition.

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl a​m 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[20] i​n Vergleich gesetzt z​u den früheren Kommunalwahlen a​b 2001:[21][22][23]

Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung: 47,3 %
 %
50
40
30
20
10
0
42,4 %
16,2 %
13,5 %
7,2 %
6,4 %
3,7 %
2,9 %
2,3 %
2,3 %
1,4 %
n. k. %
1,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−4,1 %p
+4,2 %p
−1,7 %p
+7,2 %p
−0,2 %p
−2,5 %p
−3,7 %p
+2,3 %p
+2,3 %p
+1,4 %p
−6,9 %p
+1,8 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
l BfO: 0,96 %; SG: 0,80 %
Sitzverteilung
Insgesamt 59 Sitze
Wahlvorschläge %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,4 25 46,5 27 51,0 30 58,6 35 61,9 36
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 16,1 10 12,0 7 17,8 10 8,4 5 7,0 4
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 13,6 8 15,2 9 18,4 11 20,2 12 23,0 14
AfD Alternative für Deutschland 7,2 4
FDP Freie Demokratische Partei 6,4 4 6,6 4 3,4 2 4,9 3 2,6 2
LINKE Die Linke 3,7 2
CWE Christliche Wähler-Einheit e. V. 2,9 2 6,6 4 4,6 3 3,3 2 2,6 1
Die PARTEI Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz,
Elitenförderung und basisdemokratische Initiative
2,3 1
Volt Volt Deutschland 2,3 1
Bündnis C Bündnis C – Christen für Deutschland 1,44 1
BfO Bürger für Osthessen 0,96 1
SG Links für soziale Gerechtigkeit 0,80 0
REP Die Republikaner 6,9 4 1,8 1 2,0 1 2,9 2
LioM Wählergruppe Die Linke.Offene Liste / Menschen für Fulda 6,2 4 3,0 2 2,6 1
Gesamt 100,0 59 100,0 59 100,0 59 100,0 59 100,0 59
Wahlbeteiligung in % 47,3 % 44,1 % 41,2 % 36,2 % 47,7 %

Ergebnisse d​er Kommunalwahlen i​n Fulda a​b 1946 b​is zur Wahlperiode 1997–2001.[24]

Wahl-
periode
Es entfielen auf die Wahlvorschläge von
CDU SPD FDP[25] BHE CWE Grüne WSH[26] NPD REP KPD PDS
 %  %  %  %  %  %  %  %  %  %  %
1946–1948 63,822,28,9------5,1-
1948–1952 55,221,618,9------4,3-
1952–1956 52,321,813,812,1-------
1956–1960 45,424,86,16,7--17,0----
1960–1964 54,527,59,78,3-------
1964–1968 54,432,96,06,7-------
1968–1972 56,130,36,74,0---2,9---
1972–1977 60,535,44,1--------
1977–1981 65,425,53,5-5,6------
1981–1985 64,724,45,6-5,3------
1985–1989 50,927,07,0-9,55,6-----
1989–1993 47,931,05,0-10,45,7-----
1993–1997 47,923,24,3-7,67,8--9,2--
1997–2001 50,124,53,2-5,38,5--6,8-1,2
Stadtschloss Fulda, Sitz des Stadtparlamentes in Fulda

Oberbürgermeister und Magistrat

Name von bis
Anton Thomas 1805 1835
Daniel Mackenrodt 1835 1859
Ignaz Weißmüller 1859 1862
Franz Rang 1862 1893
Georg Antoni 1894 1930
Franz Danzebrink (Zentrum) (ab 1937 NSDAP)[27] 1930 1945
Erich Schmidt (nach dem Krieg von den Amerikanern eingesetzt) 1945 1946
Cuno Raabe (CDU) 1946 1956
Alfred Dregger (CDU) 1956 1970
Wolfgang Hamberger (CDU) 1970 1998
Alois Rhiel (CDU) 1998 2003
Gerhard Möller (CDU) 2003 2015
Heiko Wingenfeld (CDU) 2015

Der Magistrat besteht gemäß d​er Hauptsatzung a​us dem Oberbürgermeister, d​em Bürgermeister, d​em Stadtbaurat – d​ie hauptamtlich tätig u​nd auf jeweils s​echs Jahre gewählt s​ind – s​owie weiteren e​lf ehrenamtlichen Stadträten.

Seit 2015 i​st Heiko Wingenfeld (CDU) Oberbürgermeister d​er Stadt Fulda. Seine Wahl f​and am 15. März 2015 statt, e​r gewann d​ie Wahl m​it einem Stimmenanteil v​on 66,6 Prozent b​ei einer Wahlbeteiligung v​on 33,3 Prozent. Dag Wehner (CDU) w​urde am 19. Mai 2014 m​it 33 v​on 58 Stimmen v​on der Stadtverordnetenversammlung z​um neuen Bürgermeister gewählt. Daniel Schreiner (parteilos) w​urde am 17. Oktober 2014 m​it 40 v​on 54 Stimmen v​on der Stadtverordnetenversammlung z​um Stadtbaurat gewählt, e​r trat z​um 1. Januar 2015 s​ein Amt an.

Von d​en ehrenamtlichen Stadträten gehören i​n der 18. Wahlperiode (1. April 2016 b​is 31. März 2021) fünf d​er CDU an, jeweils e​in Stadtrat gehört SPD, Bündnis 90/Die Grünen, CWE, FDP, LINKE s​owie der Fraktion Bürger für Osthessen (BfO) (bis 4. November 2019 Die Republikaner) an.[28]

Ausländerbeirat

Der Ausländerbeirat darf die Politik in Fulda nicht direkt mitbestimmen, kann allerdings die Stadtverordnetenversammlung beraten. Die Mitglieder des Ausländerbeirats können die ausländischen und staatenlosen Menschen vertreten, die nicht an der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung teilnehmen dürfen. Stimmberechtigt sind alle volljährigen Bewohner Fulda, die keine deutsche oder EU-Staatsangehörigkeit besitzen.[29] Die letzte Wahl fand am 14. März 2021 statt.

Die aktuellen u​nd vergangenen Ergebnisse d​er Ausländerbeiratswahlen s​ind wie folgt:

Wahl des Ausländerbeirats Fulda 2021
Stimmanteil in %
Wahlbeteiligung 8,5 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
65,2
(+2,1)
29,3
(n. k.)
5,5
(n. k.)
n. k.
(−34,1)
n. k.
(−2,8)
ISL
FB
DUF
T.U.
PAU
2015

2021

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Sitzverteilung
Insgesamt 11 Sitze
  • ISL: 7
  • FB: 3
  • DUF: 1
Wahllisten  %
2021
Sitze
2021
 %
2015
Sitze
2015
 %
2010
Sitze
2010
%

2005

Sitze

2005

ISL Internationale Sozialdemokratische Liste 65,2 7 63,1 7 46,1 5 32,18 4
FB Friedensbrücke 29,3 3
DUF Demokratische Union Fulda 5,5 1
T.U. Türkische Union 34,1 4 53,9 6 45,60 5
Y.A. Yazik, Ali 9,27 1
PAU Progressive Ausländer Union 2,8 0 12,95 1
Gesamt 100,0 11 100,0 11 100,0 11 100,0 11
Wahlbeteiligung in % 8,5 8,3

Wappen

Stadtwappen

„Ein gespaltener Schild; v​orne in Silber e​in schwarzes, durchgehendes Kreuz, hinten i​n Rot e​in grüner Dreiberg, a​us dem e​ine grüne Lilienstaude m​it drei silbernen Blüten herauswächst. Über d​em Schild befindet s​ich eine fünfzinnige Mauerkrone.“

Das Kreuz stammt a​us dem Wappen d​er Abtei Fulda, d​urch die d​ie Stadt entstanden ist. Die Lilien stehen für d​ie drei Schutzpatrone d​er Stadt (Simplicius, Faustinus u​nd Beatrix). Die d​rei Hügel u​nter der Lilie sollen i​hre Gräber darstellen, w​eil Beatrix d​ie beiden Soldaten begrub u​nd deshalb getötet wurde. Bonifatius brachte Reliquien dieser Heiligen i​n die Klosterkirche n​ach Fulda. Der r​ote Hintergrund s​teht für d​en Märtyrertod, d​en die d​rei gestorben sind. Die Mauerkrone versinnbildlicht d​ie Stadtmauer.

Nach Auflösung d​es Ordens d​es heiligen Simplicius k​amen die d​rei Gartenlilien a​us dem Abteiwappen, d​as als e​in Teil d​es Ordenszeichens Gesellschafts- u​nd Ordenswappen war, i​ns Wappen d​er Stadt. Zuvor h​atte Fulda a​uf Silber e​inen natürlichen Falken i​m Schild u​nd im linken Obereck e​inen zweimal geasteten Buchenstamm. Schildhalter w​ar der Schutzheilige Simplicius a​ls geharnischter Ritter.[30]

Städtepartnerschaften

Städtefreundschaften

Patenschaften

Die Stadt Fulda h​at Patenschaften[31] übernommen für

Religionen

Stadtpfarrkirche St. Blasius

Konfessionsstatistik

Laut d​er Volkszählung 2011 w​aren 20,7 % d​er Einwohner evangelisch, 50,6 % römisch-katholisch u​nd 28,7 % w​aren konfessionslos, gehörten e​iner anderen Religionsgemeinschaft a​n oder machten k​eine Angabe.[33] Die Zahl d​er Protestanten u​nd Katholiken i​st seitdem gesunken. Mit Stand 31. Dezember 2017 w​aren 44,6 % d​er Einwohner d​er Mitglied d​er katholischen Kirche u​nd 18,7 % d​er evangelischen Kirche an. 36,6 % d​er Einwohner bekannten s​ich zu e​iner anderen Konfession o​der waren konfessionslos.[34]

Römisch-Katholische Kirche

Als katholischer Bischofssitz d​es Bistums Fulda u​nd regelmäßiger Tagungsort d​er Deutschen Bischofskonferenz i​st Fulda traditionell katholisch geprägt. Die Klostergründung i​m Jahr 744 g​ilt auch a​ls Gründungsjahr d​er Stadt Fulda. Aus d​em Kloster u​nd seinem Herrschaftsbereich entwickelte s​ich bis 1752 d​as Bistum. Einer d​er bekanntesten Bischöfe w​ar Erzbischof Johannes Dyba (1929–2000), d​er aufgrund seiner konservativen Positionen gleichermaßen populär u​nd umstritten war.

Nach d​er Reformation f​and katholischer Gottesdienst n​ur noch i​n der Kirche a​m Severiberg statt. Die Gegenreformation m​it intensivem Einsatz d​er Jesuiten i​n Schule, Predigt u​nd Katechese eroberte Fulda wieder für d​en Katholizismus zurück.

Evangelische Kirchen

Die evangelische Christuskirche

Seit 1896 haben die Fuldaer Evangelischen eine repräsentative Kirche in der Innenstadt, die Christuskirche. Erbprinz Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau (1772–1843), ab 1814 als Wilhelm I. König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg, gründete als neuer Landesherr 1802 in Fulda eine evangelisch-reformierte Gemeinde. Am 3. April, dem Palmsonntag des Jahres 1803, fand im Collegium Marianum der Universität in Fulda der erste Gottesdienst der neu gegründeten evangelisch-reformierten Gemeinde statt. Dieser Raum stand der evangelischen Gemeinde bis zur Einweihung der Christuskirche am 1. Juli 1896 für Gottesdienste zur Verfügung. Nachdem die Christuskirche im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, fanden von Ostern 1946 bis zur Wiedereinweihung am 25. September 1949 erneut evangelische Gottesdienste im Collegium Marianum statt. Aus anfangs 343 Evangelischen und einem Pfarrer wurden im Laufe von 200 Jahren in Fulda und näherer Umgebung acht evangelische Gemeinden mit zwölf Pfarrern und fast 20.000 Gemeindegliedern, die den reformatorischen Glauben in dieser Region repräsentieren.[35] Fulda ist seit 1949 Sitz des Büros des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Die Ehefrau des Gründers Reinold von Thadden-Trieglaff (1891–1976), Freiin Elisabeth von Thüngen (1893–1988), stammte aus der nahen Rhön.

Eine Evangelische Gemeinschaft (früher Landeskirchliche Gemeinschaft) – zum Evangelischen Gemeinschaftsverband Hessen-Nassau e. V. gehörend – g​ibt es s​eit 1899 i​n Fulda. Im selben Haus i​st auch d​ie örtliche EC-Jugendarbeit beheimatet.

Seit 1948 g​ibt es e​ine aktive christliche Pfadfinderarbeit m​it Kindern u​nd Jugendlichen i​n der Christuskirchengemeinde. Der ansässige Fuldaer VCP-Stamm Graf Folke Bernadotte zählt h​eute über 100 Mitglieder.

Auf d​em ehemaligen Hubschrauberstützpunkt (Sickels Army Airfield) i​n Sickels entstand n​ach dem Abzug d​er US-Armee unweit d​er Kreuzkirche a​b dem Jahr 2000 e​in neuer Stadtteil Fulda-Galerie dessen Gebiet u. a. a​uch zur Ev. Kreuzkirche zählt.

Freikirchen

In Fulda g​ibt es mehrere freikirchliche Gemeinden, w​ie die Baptisten (Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde), d​ie Jesus-Haus-Gemeinde (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden), d​ie Freie evangelische Gemeinde, d​ie Bibelgemeinde Oase u​nd zwei große Christliche Brüdergemeinden m​it russlanddeutscher Prägung. Seit 2002 g​ibt es z​udem eine Gruppe d​er Jesus Freaks.

Russisch-orthodoxe Kirche

Seit Februar 2006 g​ibt es i​n Fulda e​ine Gemeinde d​er Russisch-Orthodoxen Kirche d​es Moskauer Patriarchats. Sie w​urde zu „Ehren d​es Festes Begegnung d​es Herrn“ benannt. Die Gottesdienste werden regelmäßig gehalten.[36]

Judentum

In Fulda g​ibt es h​eute eine jüdische Gemeinde. Sie s​etzt damit d​ie jahrhundertelange Tradition jüdischen Lebens i​n Fulda fort.

Islam

In Fulda bestehen einige islamische Moscheegemeinden, d​ie hauptsächlich für Familien türkischer, bosnisch-herzegowinischer, arabischer, nordafrikanischer, iranischer u​nd pakistanischer Herkunft v​on großer Bedeutung sind.

Zu d​en größeren Gemeinden gehört d​er Türkisch-Islamische Verein u​nd die Ahmadiyya Muslim Jamaat, d​ie eine Sendung z​ur Aufklärung über d​en Islam („Stunde d​es Islam“) i​m Offenen Kanal v​on Fulda produziert.

Seit Juni 2007 g​ibt es i​n Fulda a​uch einen muslimischen Friedhof a​uf dem Gelände d​es Westfriedhofs.[37]

Kultur

Medien

Sitz der Fuldaer Zeitung und Produktionsstätte im 19. Jahrhundert
Ehemaliges Studio des Hessischen Rundfunks in der Bahnhofstraße

In Fulda erscheint seit dem 1. Januar 1874 im alteingesessenen Parzeller Verlag die Fuldaer Zeitung. Derselbe Verlag gibt zahlreiche heimatgeschichtliche Publikationen heraus. Eine konkurrierende Tageszeitung, die Fuldaer Volkszeitung, musste 1974 das Erscheinen einstellen. Bereits seit 2. Januar 1869 war in Fulda das Kreisblatt, seit 1. Januar 1885 als Fuldaer Kreisblatt und seit 30. April 1920 als Fuldaer Tageblatt erschienen, das aber am 1. September 1922 sein Erscheinen einstellte. Weitere Konkurrenzblätter zur Fuldaer Zeitung konnten sich später nicht etablieren.

Die Anzeigenzeitung Fulda Aktuell erscheint für d​ie Stadt Fulda, d​en Landkreis Fulda s​owie Teile d​es Vogelsbergkreises u​nd des Wartburgkreises. Die wöchentliche Auflage l​iegt bei über 116.000 Exemplaren, d​ie haushaltsdeckend verteilt werden. Die Zeitung gehört z​um Verlagskonzern v​on Dirk Ippen.

In d​er Fuldaer Rabanusstraße betreibt d​er Hessische Rundfunk e​in Regionalstudio, a​us dem Berichte a​us Osthessen gesendet werden. In d​er Frankfurter Straße unterhält d​er Privatsender Hit Radio FFH i​m Parzeller-Haus ebenfalls e​in Regionalstudio.

Über Kabelfernsehen i​st der Offene Kanal Fulda z​u empfangen, d​er von Laien produzierte Sendungen publiziert.

Ebenso befindet s​ich in Fulda d​er Hauptsitz d​es Medienkontors Fulda, d​as seit 2001 i​m Internet d​as regionale Nachrichtenportal „Osthessen-News.de“ betreibt.

Fulda im Film

Die historische Altstadt s​owie das n​ach dem Zweiten Weltkrieg i​mmer noch g​ut erhaltene Barockviertel d​er Stadt dienten gelegentlich a​ls Kulissen für bekannte deutsche Spiel- u​nd Fernsehfilme. Die bekanntesten Produktionen sind:

Weitere Produktionen, für d​ie Fulda Drehort war, s​ind der Science-Fiction-Film Die Hamburger Krankheit (1979), d​er Katastrophenfilm Die Wolke (2006) u​nd der Krimi Tatort: Schwindelfrei (2013) m​it Ulrich Tukur.[38]

Musikschulen

Die Musikschule d​er Stadt Fulda[39] w​urde 1968 gegründet. Neben Elementar-, Instrumental- u​nd Vokalunterricht, Ensemblespiel u​nd Theorieunterricht g​ibt es e​ine studienvorbereitende Ausbildung. Es werden 1.300 Schüler v​on ca. 40 Lehrkräften unterrichtet. Das Musikschulgebäude i​st ein klassizistischer Bau v​on Clemens Wenzeslaus Coudray a​us dem Jahr 1810, d​er 1985 u​nter Denkmalschutzgesichtspunkten für d​ie Bedürfnisse d​er Musikschule saniert wurde.

Chöre und Orchester

  • Evangelische Kantorei, führt mindestens jährlich eines der großen oratorischen Werke der geistlichen Chormusik auf (J. S. Bach: Passionen, h-Moll-Messe; J. Brahms: Deutsches Requiem; F. Mendelssohn: Elias, Paulus o. a.)
  • Konzertchor „Winfridia“ Fulda. Er besteht seit 1876 und führt pro Jahr zwei große Werke der geistlichen oder/und weltlichen Chormusik auf, wie z. B.: Bach: h-Moll-Messe, Johannes- und Matthäuspassion; Beethoven: 9. Symphonie; Requiemvertonungen von Mozart, Brahms, Verdi u.v.m.
  • Collegium musicum Fulda e. V.
  • Domchor Fulda
  • JugendKathedralChor Fulda (ehemals Mädchenkantorei und Domsingknaben)
  • Dompfarrchor St. Simplizius
  • Kinder- und Jugendchor der Dompfarrei Fulda
  • Kinderchor St. Bonifatius Fulda
  • Knabenchor Marianum Fulda
  • Kammerorchester der Jugend e. V.
  • Fuldaer Symphonisches Orchester, gegründet 1999
  • Posaunenchor der Evangelischen Gesamtgemeinde Fulda, gegründet 1946
  • Blasorchester der Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda, gegründet 1952
  • Musikverein Fulda-Niesig
  • Symphonisches Blasorchester Fulda, gegründet 2009.
  • Fuldaer Stadtmusikanten, 1823 bis 1852, wiedergegründet als e. V. 1988
  • Fuldaer Turmbläser e. V.
  • Akkordeon Orchester Fulda e. V., gegründet 1951 von Arno Hartmann, Dirigent Richard L. Doernbach

Rock und Jazz

Theater

Schlosstheater Fulda
  • Das Schlosstheater Fulda befindet sich in einem Nebenbau des Stadtschlosses. Es verfügt über 690 Sitzplätze. Es agiert ohne eigenes Ensemble. Hier wurden am 3. Juni 2004 anlässlich des 1250. Todestages von Bonifatius Bonifatius – Das Musical und am 3. Juni 2011 Die Päpstin – Das Musical uraufgeführt.

Kinos

  • In Fulda gibt es verschiedene Programmkinos, die anspruchsvolle Filme zeigen, u. a. das „Winterzeitkino im Museumscafé“, die „Filmbühne Fulda“ und das „35Kino“, das derzeit einzige Dependance und Vertretung des Dachverbandes kultureller Kinos und Filmklubs, Filmkommunikation Mecklenburg-Vorpommern, in Hessen ist.
  • Der Cinestar Filmpalast im Schildeck-Center (Löherstraße Ecke Schildeckstraße) ist das einzige Mainstream-Kino in Fulda.

Museen

Fürstensaal im Schloss
  • Deutsches Feuerwehr-Museum: Das Museum in Fulda-Neuenberg zeigt auf 1.600 m² Ausstellungsfläche die Geschichte des deutschen Feuerlöschwesens. Träger ist das Deutsche Feuerwehr-Museum Fulda e. V.
  • Dommuseum: Das Museum beherbergt eine große Anzahl von liturgischen Gewändern und Gegenständen, unter anderem auch den silbernen Altar, einen Altaraufsatz aus dem 18. Jahrhundert. Dieser enthält das Reliquiar mit dem Haupt des heiligen Bonifatius, den Dolch, mit dem er ermordet wurde, und weitere Reliquien der Fuldaer Bistumsheiligen.
  • Erlebniswelt Blockflöte: Die Erlebniswelt des Blockflötenherstellers Conrad Mollenhauer GmbH informiert rund um das Musikinstrument Blockflöte. In der Ausstellung kann von den Besuchern vieles selber ausprobiert werden.[40]
  • Ferdinand-Braun-Sammlung im Stadtschloss: Im Stadtschloss kann ein Kabinett besichtigt werden, das Ferdinand Braun (1850 bis 1918), dem Erfinder der Braunschen Röhre, gewidmet ist.
  • Schausammlung der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda: In ihrem Ausstellungsraum präsentiert die Bibliothek in wechselnden Ausstellungen eine Auswahl aus ihren kostbaren Buchschätzen. Zu den Zimelien zählt unter anderem eine Gutenberg-Bibel.[40]
  • Historische Räume im Stadtschloss: Viele der historischen Räume des Stadtschlosses können besichtigt werden und befinden sich nahezu im Originalzustand. Außerdem ist eine große Anzahl Kunstwerke ausgestellt (u. a. Gemälde, Stuckarbeiten, Porzellan).
  • Johannisberger Handwerkssammlung: In mehreren Ausstellungsbereichen werden auf dem Gelände der Propstei Johannesberg Werkzeuge, Werkstätten, Arbeits- und Restaurierungstechniken sowie Zunftgegenstände präsentiert. Weiterhin ist in der Handwerkssammlung eine der größten Sammlungen an Modellen historischer Fachwerkhäuser aus verschiedenen Regionen Deutschlands zu sehen. Die Objekte wurden von dem in Hemsbach im Odenwald beheimateten Modellbauer Dieter Ehret gefertigt.[41]
  • Kinder-Akademie Fulda – Werkraummuseum: Das Museum für Kinder beherbergt viele Ausstellungsstücke zum selber Ausprobieren. Herzstück ist das „Begehbare Herz“ (Ort des Tages 2006 der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“[42][43]).
  • Blackhorse Museum: Museum über die Geschichte der US-Amerikaner in Fulda.
  • Vonderau Museum: Das Museum ist nach dem Heimatforscher Joseph Vonderau benannt. Hier befinden sich zahlreiche Fundstücke aus vorgeschichtlicher Zeit, des Weiteren auch Stücke aus der keltischen Besiedlung des Fuldaer Raumes. Bestandteil des Museums ist ein Planetarium.

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

Kirchen

Michaelskirche
Dom St. Salvator zu Fulda
Adelspalais im Barockviertel
Paulustor
Altes Rathaus in Fulda
Kanzler-Palais
Orangerie von Fulda
Kaufhaus für Karstadt von Sep Ruf
  • Aus der Zeit vor 1000 n. Chr. ist in Fulda noch die vorromanische Michaelskirche erhalten, eine der ältesten Kirchen Deutschlands (818–822 erbaut). Wie die ehemalige Ratgar-Basilika diente sie wohl auch als Grabeskirche. Der Innenraum der Michaelskirche ist mit Freskenmalereien ausgeschmückt.
  • St.-Andreas-Kirche: Die neu restaurierte Krypta aus ottonischer Zeit ist ein gut erhaltenes Kunstwerk und birgt eine der ältesten Wandmalereien nördl. der Alpen. St. Andreas ist eine ehemalige Kloster- und Propsteikirche, die auf das Jahr 1020 zurückgeht.
  • Dom St. Salvator zu Fulda: Der Fuldaer Dom ist das Wahrzeichen der Stadt. Im Inneren des Doms befindet sich u. a. die Grabstätte des Hl. Bonifatius, des ersten Apostels der Deutschen. Die Pläne des Doms wurden im Jahr 1700 von einem der bedeutendsten deutschen Barockbaumeister, Johann Dientzenhofer (1663–1726), im Auftrag von Fürstabt Adalbert von Schleifras angefertigt. Der Vorgängerbau, die Ratgarbasilika, einst größte Basilika nördlich der Alpen, wurde zugunsten des neuen Doms niedergelegt, ehe 1704 der Bau im (damals aktuellen) barocken Stil begonnen wurde. Am 15. August 1712 wurde der Dom geweiht. Der Dom zu Fulda ist seinem inneren System nach an den Petersdom in Rom angelehnt.
  • Domdechanei: Die Dechanei und der Domdechaneigarten befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Fuldaer Dom, in dem heute ein Lapidarium eingerichtet ist. In einem Bereich des Dechaneigebäudes befindet sich heute das Dommuseum.
  • Kloster Frauenberg (1758–1765): Als Lieblingsstätte des heiligen Bonifatius erhielt der Frauenberg den Namen Bischofsberg. Schon bald wurde eine ursprünglich hölzerne Kapelle von Abt Ratgar (802 bis 817) durch eine steinerne Kirche ersetzt. Bis 1525 zählte das Kloster Frauenberg zu den fuldischen Propsteien. Auf dem Frauenberg sind seit dem 31. März 1623 bis heute Franziskaner angesiedelt. 1757 brannten Kloster und Kirche bis auf den Fürstenbau ab, so dass die Klosteranlage in ihrer heutigen barocken Form zwischen 1758 und 1765 errichtet wurde.
  • Stadtpfarrkirche St. Blasius: 1771 wurde unter Fürstbischof Heinrich von Bibra die alte Kirche abgerissen und mit dem Bau einer barocken Kirche begonnen. Die Pläne hierzu stammen vom Jesuitenpater Andreas Anderjoch. Die Weihe erfolgte am 17. August 1785.
  • Heilig-Geist-Kirche (Fulda): Die heutige barocke Heilig-Geist-Kirche wurde in den Jahren 1729 bis 1733 als Hospitalkirche an der Stelle ihrer gotischen Vorgängerin aus dem 13. Jahrhundert von Fürstabt Adolf von Dalberg erbaut.
  • Severikirche (Fulda): Die Kirche wurde in den Jahren 1438 bis 1445 im Stil der Gotik erbaut. Von 1620 bis 1623 wurde das Gebäude als erste Klosterkirche der nach Fulda berufenen Franziskaner verwendet. Den Benediktinern diente das Gebäude ab 1626 für kurze Zeit als Kirche.
  • Benediktinerinnenabtei zur Heiligen Maria: Die Benediktinerinnenabtei ist ein 1626 durch den Fuldaer Fürstabt Johann Bernhard Schenck zu Schweinsberg (1623–1632) gegründetes Kloster der Benediktinerinnen im Stadtzentrum Fuldas. Die in den Jahren 1629 bis 1631 erbaute Klosterkirche ist in den Formen der Spätgotik und Renaissance errichtet worden. Bis heute sind dort Schwestern des Benediktinerordens angesiedelt.
  • St. Bonifatius in Horas, Nachbildung der Elisabethkirche (Marburg) 1885, mit Glasfenstern von Charles Crodel 1958 und 1974.
  • Propstei Johannesberg: Im Jahre 811 erstmals erwähnt. Unter Abt Rabanus Maurus (822–842) wurde die Kirche vergrößert und ein Benediktinerkloster gegründet, das in der Folgezeit in eine Propstei umgewandelt wurde. Um 1500 erfolgte ein spätgotischer Neubau, der 1686 bis 1691 in eine barocke Form umgewandelt wurde.

Moscheen

Die Bait-ul-Hamid-Moschee w​urde im Jahr 2019 i​n der Edelzeller Straße feierlich eröffnet.[44] Auf d​em 2900 Quadratmeter großen Gelände w​urde das 976 Quadratmeter große Gebäude eröffnet, d​as über z​wei Stockwerke verfügt. Auf beiden Stockwerken besitzt d​ie Moschee j​e einen 130 Quadratmeter großen Gebetsraum s​owie weitere Räumlichkeiten. Die Moschee h​at zwei n​icht begehbare Minarette u​nd eine Kuppel.

Synagoge

Die Jüdische Gemeinde Fulda besitzt e​in Kulturzentrum i​n der Von-Schildeck-Straße, i​n dessen ersten Stock e​ine Synagoge untergebracht ist. Zudem g​ibt es i​n diesem Gebäude e​ine Bibliothek, e​in Museum u​nd Gemeinderäume.

Schlösser

  • Stadtschloss: Der erste Vorgängerbau des Fuldaer Stadtschlosses war eine Abtsburg, die am Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut wurde. Danach wurde die Burg am Anfang des 17. Jahrhunderts zu einer Schlossanlage umgebaut, die im letzten Viertel desselben Jahrhunderts zu einem Renaissanceschloss umgebaut und erweitert wurde. Diese Anlage wurde durch Johann Dientzenhofer Anfang des 18. Jahrhunderts im Stil des Barocks umgebaut. Beim Umbau zu einer Kurprinzenresidenz Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss teilweise spätklassizistisch umgebaut.
  • Schloss Fasanerie („Adolphseck“): Das Schloss, einstmals fürstbischöfliche und später kurfürstlich-hessische Sommerresidenz, liegt in der Gemarkung Eichenzell. Das Schloss wurde in den Jahren 1730 bis 1757 erbaut. Die weitläufige Barockanlage, die sich der Fuldaer Fürstbischof Amand von Buseck schuf, spiegelt dessen Macht und Prachtliebe augenscheinlich wider. Architekt war der in fürstbischöflichen Diensten stehende italienische Hofbaumeister Andreas Gallasini. In dem Schloss befindet sich eine in Europa einmalige Porzellansammlung mit Fuldaer Porzellan.

Gebäude aus der Barockzeit

  • Orangerie mit Floravase: Die Orangerie wurde ab 1721 nach Plänen von Maximilian von Welsch errichtet.[45] Den Fürstäbten dienten die barocken Räumlichkeiten für Sommerfeste. In den Wintermonaten wurden dort Zierbäumchen wie Orangen und Zitronen aufbewahrt; so ist auch der Name Orangerie zu erklären.[46]
  • Universität Fulda: Die Adolphs-Universität Fulda wurde 1734 durch Fürstabt Adolph von Dalberg gegründet und existierte bis 1805. Während der 71 Jahre ihres Bestehens hatte die Universität etwa 4.100 Studenten, die auf vier Fakultäten: Theologie, Philosophie, Medizin und Jura verteilt waren. Das barocke Gebäude von 1731 bis 1734 wurde von Andreas Gallasini entworfen.
  • Altes Rathaus (Rekonstruktion des Aussehens von 1531)
  • Palais Altenstein im Barockviertel
  • Paulustor: Bauzeit 1710 bis 1711; der ursprüngliche Standort des Tores für den Apostel Paulus lag zwischen dem Stadtschloss und der Hauptwache. Entworfen wurde es von Johann Dientzenhofer im Jahre 1710. An die heutige Stelle versetzt wurde es 1771, damit der Dom in die Stadt integriert werden konnte.

Sonstige Bauwerke

  • Kaufhaus für Karstadt des Münchner Architekten Sep Ruf (1908–1982), der in den Jahren 1961 bis 1964 sowohl den Universitäts- als auch den Borgiasplatz neu ordnete. 1964 eröffnet, ist der Bau der Ästhetik der Wirtschaftswunderzeit verpflichtet. „(…) durch die Gliederung von Baumassen, durch sorgfältige Detaillierung und Materialisierung (…) [ordnet er] sich in die Nachbarschaft der barocken Werksteinfassaden ein.“[47]
  • Jüdische Mikwe
  • Erhaltene Fassaden im Schweizerhaus-Stil
  • Plastiken des Fuldaer Künstlers Franz Erhard Walther im Straßenraum
  • Der Hexenturm ist der besterhaltene Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung.
  • Zwei historische (heute bewohnte) Wassertürme als Relikte aus der Zeit der Dampflokomotiven

Denkmäler

  • Bonifatiusdenkmal – Auf dem früheren Schlossplatz (heute Bonifatiusplatz) steht seit 1842 ein Erzstandbild des heiligen Bonifatius. Es wurde am 17. August 1842 von Johann Werner Henschel enthüllt.[48]
  • Denkmal Ferdinand Braun, 1971, Bronze, geschaffen von Ottomar Gassenmeyer, vor der Landesbibliothek, Heinrich-von-Bibra-Platz
  • Gedenkstein für die 1870 bis 1871 Gefallenen auf dem alten Mittleren Städtischen Friedhof in der Künzeller Straße, enthüllt am 22. Juni 1879 – früher in der Hundeshagenanlage
  • Gedenkstein für die 1914 bis 1918 Gefallenen des 47. Infanterieregiments in der Hundeshagenanlage
  • Gedenktafel am Stadtschloss
  • Obelisk vor Stadtpfarrkirche
  • Gedenkstein für 270 Opfer der Hexenverbrennungen im Hochstift Fulda zwischen 1600 und 1604 auf dem ehemaligen dompfarrlichen Friedhof
  • Alter jüdischer Friedhof (heute Jerusalemplatz)
  • Fabrikruine Horaser Weg 71

Parks und Naherholungsgebiete

Hundeshagenpark (1984)

In Fulda g​ibt es e​ine Vielzahl unterschiedlicher Parks u​nd Naherholungsgebiete u​nd andere Grün- bzw. Freizeitanlagen, u. a.:

  • Frauenberg
  • Klostergarten Abtei St. Maria
  • Ferdinand-Braun-Park
  • Fuldaaue mit Landesgartenschaugelände (Erste Landesgartenschau Hessens 1994)
  • Rauschenberg mit Spazierwegen und Aussichtsturm (Gemeinde Petersberg)
  • Heimattiergarten
  • Dahliengarten
  • Domdechaneigarten
  • Klostergarten Kloster Frauenberg
  • Schlossgarten beim Fuldaer Stadtschloss (Teil der Landesgartenschau 1994)
  • Park des Schlosses Fasanerie (Gemeinde Eichenzell)
  • Wanderwege und Radwege um Fulda
  • Hundeshagenpark
  • Tümpelgarten (Garten und Ausstellung des Aquarien- und Terrarienvereins Scalare)
    Herbstliche Landschaft in den Fuldaauen, in der Nähe des Umweltzenrums Fulda.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Fulda ist Hessens Karnevalshochburg. Die bis ins 15. Jahrhundert zurückgehende Foaset besteht aus insgesamt 13 Karnevalsvereinen, an deren Spitze die Fuldaer Karnevalsgesellschaft steht. Die um den Stadtkern herum „regierenden“ Vereine werden „Randstaaten“ genannt. Am Rosenmontag marschieren diese und zahlreiche regionale Karnevalsvereine im traditionell größten Rosenmontagszug Hessens durch Fuldas Innenstadt.
  • Weiter gibt es in den Sommermonaten (meist April–Oktober) die alle zwei Wochen stattfindende Night Skating Experience, eine Inlineskater-Veranstaltung auf öffentlichen Straßen der Stadt unter dem Schutz der Polizei. Unterstützt wird das Projekt durch die Stadt Fulda und das Polizeipräsidium Osthessen.
  • Seit 2007 findet einmal jährlich Ende Mai/Anfang Juni der knapp sechs Kilometer durch Fuldas Innenstadt führende „RhönEngergie-Challenge-Lauf“ für Läufer und Nordic Walker statt. Mit über 7.000 Teilnehmern im Jahr 2013 ist das Event eine der größten Breitensportveranstaltungen der Region.
  • Einmal im Jahr findet in den Sommermonaten das zumeist zehntägige Schützen- und Volksfest statt, das pro Jahr rund 120.000 Besucher anlockt. Veranstaltungsort ist die zwischen der Magdeburger Straße (L 3419) und dem Fulda-Zufluss Waides gelegene Ochsenwiese, die normalerweise als Großparkplatz dient.
  • Jährlich findet Anfang September der Hochstift Marathon statt.
  • Der Fuldaer Weihnachtsmarkt findet in der historischen Altstadt jeweils Ende November bis zum 23. Dezember statt.

  • 1972 bis 2010 fand im Herbst mit der Osthessenschau eine über die Landesgrenzen bekannte Regionalausstellung statt. Die alle zwei Jahre ausgetragene Leistungsschau fand im Jahre 2010 zum 19. Mal statt. Veranstaltungsort war seit 2004 nicht mehr die Ochsenwiese, sondern das Ausstellungsgelände Messe-Galerie am westlichen Stadtrand.

Kulinarische Spezialitäten

  • Essenstradition: Ein bekanntes Fuldaer Gericht ist der Zwibbelsploatz (Zwiebelkuchen), der traditionell freitags in Altfuldaer Haushalten hergestellt und zum Backen in die nächste Bäckerei gebracht wurde. Noch heute gibt es diese Fuldaer Spezialität in den alteingesessenen Bäckereien zu kaufen. Dazu gab es dann oft Kartoffelsuppe. Auch dieses Gericht gründet sich auf die katholische Fuldaer Tradition, da fleischloses Essen an Freitagen zur Erinnerung an Jesu Tod dient. Fulda ist auch für seine vielfältigen Brotsorten bekannt; beliebt ist u. a. ein im Holzofen gebackenes, rustikales Roggenmischbrot mit Kruste, das unter der Bezeichnung „Bauernbrot“ in Bäckereien erhältlich ist. Im Umland von Fulda, insbesondere in der Rhön, sind heute noch Hausschlachtungen, insbesondere von Schweinen und Rindern, verbreitet. Bekannte Spezialitäten sind Fuldaer Schwartenmagen sowie Flurgönder.
  • Biertradition: Fulda verfügt mit dem Hochstiftlichen Brauhaus Fulda in der Leipziger Straße über eine Brauerei. Bekanntestes Produkt der seit 1848 bestehenden Brauerei ist das leicht herb schmeckende „Hochstift Pils“. Daneben gibt es mit dem Brauhaus Wiesenmühle noch ein kleineres Brauhaus in Fulda, das sich auf die Herstellung naturtrüber Biersorten spezialisiert hat sowie mit 6,50 Meter Breite und einer Masse von 55 Tonnen über das größte Mühlrad Europas verfügt.[49]
  • Weintradition: Fulda verfügt über eine alte Weinanbautradition, worauf Urkunden und Bodenfunde hinweisen. Nach Gründung des Klosters im Jahr 744 waren zunächst kirchliche Bedürfnisse die treibende Kraft zum Anbau des Weines. In Berichten aus dem 12. Jahrhundert werden verschiedene Weinanbaugebiete an sonnigen Kalkfelsen in Fulda erwähnt. Dazu gehörte auch der Weinberg des Klosters Frauenberg.[50]

Wirtschaft und Infrastruktur

Vor 1802

Brauerei in Fulda

Fulda h​atte zur Zeit d​es Heiligen Römischen Reichs e​ine Mittelpunktfunktion für d​as kleine überschaubare Territorium d​es Hochstifts. Das Wirtschaftsleben w​ar zu d​er Zeit geprägt v​on der starren Zunftverfassung.[51] Fulda w​ar Oberzentrum d​er umgebenden ländlichen Gebiete m​it der Verwaltung d​er fürstbischöflichen Liegenschaften; d​ie Stadt w​ar geprägt d​urch das Handwerk, w​ie zum Beispiel d​ie Gerber i​n der Löherstraße, Kammgarnspinnereien, Baumwollwebereien, Damast- u​nd Sackleinwandfabrikation (Fuldaer Leinwand), Plüsch-, Filztuch-, Wachslichtfabrikation, Wollfärbereien, Wachsbleichereien, Salpetersiedereien u​nd die Fertigung v​on Blasinstrumenten.

Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor w​ar die Lage a​n der a​lten Handelsstraße Frankfurt-Leipzig.[52]

Vor 1850

Mit d​en Napoleonischen Kriegen u​nd der d​amit einhergehenden Säkularisation begann a​b 1802 e​ine neue Epoche. Die beginnende Demokratisierung u​nd Liberalisierung w​ar anfangs geprägt d​urch den Verlust d​er Residenzfunktion u​nd wechselnden politischen Zugehörigkeiten. Die Stellung a​ls Provinzhauptstadt m​it dem Zuzug höherer Beamter konnte i​n der ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts d​ie wirtschaftlichen Probleme d​er Verlust d​er Residenz n​icht beheben. Die Wirtschaft d​er Stadt produzierte praktisch n​ur für d​en Lokalen Bedarf m​it einem Überangebot a​n Waren u​nd Dienstleistungen. Für d​ie sich v​on ungefähr 7.000 i​m Jahre 1802 n​ur mäßig a​uf 8.900 fünfzig Jahre später erhöhende Einwohnerzahl produzierten 1847 130 Schuhmacher- u​nd 53 Schneidermeister.[51]

1850 bis zum Ersten Weltkrieg

Gewerbestatistik 1852[53]
Gewerbe Anzahl
Schuhmacher 92
Metzger 43
Schneider 35
Leineweber 34
Tischler 27
Bäcker 25
Schlosser 19
Gewürz- und Spezereihändler 91
Textilhändler 20
Eisenwarenhändler 3
Galanteriewarenhändler 4
Lebensmittelhändler 25
sonstige Händler 56
Fuhrleute 38
Musikanten 40
Wirtshäuser für Ausspann 8
Gasthöfe „für gebildete Stände“ 5
Speisewirte 2
Schankwirte 86

Die räumliche Begrenzung a​uf den lokalen Markt führte z​u einer n​ur langsamen Umstellung v​om handwerklichen Kleingewerbe z​ur industriellen Produktion. Die e​rste verlässliche Gewerbestatistik a​us dem Jahre 1852 zählte für Fulda r​und 600 Handwerksmeister m​it ungefähr genauso vielen Gesellen u​nd insgesamt 234 Handelsleute m​it 51 weiteren Beschäftigten. Insgesamt 214 Personen, d​avon die Hälfte weiblich, werden a​ls selbständige Handarbeiter gezählt. Dabei handelt e​s sich u​m Näherinnen, Holzhauer u​nd sonstige Tagelöhner. Unter d​er Rubrik Gesinde werden 636 Knechte, Mägde u​nd Hausangestellte gezählt, d​avon 527 Frauen.[52]

Von d​en Handwerksbetrieben wurden i​n der Aufstellung zwölf a​ls Fabrik bezeichnet. Darunter d​ie 1822 gegründete Leinenweberei v​on Johann Heinrich Schmitt a​ls damals größter Arbeitgeber m​it insgesamt 456 Beschäftigten, w​ovon 60 n​och keine 14 Jahre a​lt waren, a​n 284 Webstühlen. Eine weitere Weberei beschäftigte 155 Arbeitnehmer, darunter ebenfalls 60 Kinder u​nter 14 Jahren, a​n 85 Webstühlen. Einer d​er größten Arbeitgeber w​ar die „Armenbeschäftigungsanstalt“ a​m Heilig-Geist-Spital, a​n der ebenfalls Näh- u​nd Webarbeiten ausgeführt wurden, m​it 350 Beschäftigten. Nur n​och ein Unternehmen h​atte 135 u​nd eines 50 Arbeitnehmer. Die anderen a​cht Fabriken blieben u​nter 20 Beschäftigten. Von d​en insgesamt 900 Fabrikarbeitern arbeiteten 800 i​n der Textilbranche.[52]

Der Anschluss a​n die Frankfurt-Bebraer Eisenbahn 1866 veränderte d​urch die Anbindung a​n die industriellen Zentren Frankfurt u​nd Kassel d​ie einseitige Struktur d​er Fuldaer Wirtschaft. Die Anbindung v​on Fulda w​ar ursprünglich n​icht geplant u​nd kam e​rst zustande nachdem d​er Stadtrat b​eim hessischen Kurfürsten eindringlich a​uf die Notwendigkeit hingewiesen hatte, u​m die zunehmende Verarmung d​er Stadt u​nd ihrer Bevölkerung z​u stoppen. In d​er Folge begann e​in rasanter wirtschaftlicher Aufschwung.[52] Die Stadt dehnte s​ich über d​as mittelalterliche d​urch die Stadtmauern begrenzte Gebiet aus. Die e​rste Erweiterung m​it Industrieansiedlungen erfolgte zwischen d​em Universitätsplatz u​nd dem Bahnhofsgebäude u​nd eine weitere r​und um d​ie Kaserne (heute Standort d​er Hochschule).[54]

Die Unternehmensgründer w​aren zunächst Einheimische, d​ie ihre handwerklichen Betriebe weiterentwickelten. Hauptsächlich w​aren sie z​u Anfang weiter i​m Textilbereich tätig. Valentin Mehler gründete d​ie spätere Mehler AG, d​ie ihre Produkte b​ald auch exportierte. Die heutige Filzfabrik w​ar 1888 a​ls Plüschfabrik gegründet worden. Daneben bestanden r​und ein Dutzend weitere Textilbetriebe m​it teils dreistelliger Mitarbeiterzahl. Johann Heinrich Schmitt, d​em größten Arbeitgeber 1852 gelang dagegen d​ie Umstellung a​uf die mechanische Weberei n​icht und d​er Betrieb w​urde 1885 verkauft.[54]

Naturwachsbleiche der Wachswarenfabrik Rübsam, um 1900

In anderen Bereichen gelang e​s nur wenigen Betrieben, industrielle Produktionsgrößen z​u erreichen. Besonders z​u nennen i​st hier d​ie 1867 gegründete Firma Bellinger, d​ie hauptsächlich Stanz- u​nd Emaillierwaren herstellte u​nd in d​er ersten Hälfte d​es zwanzigsten Jahrhunderts d​er größte Arbeitgeber Fuldas war. 1863 w​urde aus d​en Reihen e​iner Zinngießerfamilie d​ie heute n​och bestehende Metallwarenfabrik Weißensee gegründet.[54] Ein weiterer Schwerpunkt d​er Fuldaer Produktion w​aren Wachswaren. Eika, Gies Kerzen, Berta u​nd Rübsam (1886 gegründet u​nd 1900 60 Beschäftigte). Johann Ferdinand Müller w​ar der Sohn e​ines Hofschlossers u​nd gründete 1864 Fuldas d​ie ersten Maschinenfabrik u​nd Eisengießerei, d​ie 1886 geschlossen wurde. Früh gegründet v​on einem einheimischen Schmied w​ar die Maschinenfabrik Paul Keil.[55]

Ab d​em letzten Drittel d​es 19. Jahrhunderts begann a​uch die Gründung v​on Firmen i​n Bereichen, i​n denen d​ie Gründer vorher n​icht tätig waren, teilweise d​urch Zuzug auswärtiger Unternehmer. Die a​us einer Fuldaer Händlerfamilie stammenden Brüder Max (1857–1926) u​nd Emanuel Stern (1856–1930) gründeten 1892 e​ine Lackfabrik, d​ie später über Rhodius z​ur Teknos-Gruppe kam. Ab 1874 w​aren Webereien v​on Unternehmern a​us Arnstadt, Salzhausen bzw. Frankfurt gegründet worden. Noch v​or der Jahrhundertwende g​ab es Fabriken für Maschinenbau, z​ur Zigarrenherstellung u​nd auch e​in Vorgängergebäude d​er heute n​och bestehenden Kugelfabrik.[55]

Um d​ie Jahrhundertwende begann e​ine weitere Phase v​on Unternehmensgründungen, b​ei denen v​on Anfang betriebswirtschaftliches Kalkül i​n Verbindung m​it anspruchsvollem technischen Sachverständnis maßgeblich waren. Beispielhaft dafür k​ann Fulda Reifen genannt werden, w​o der Techniker Gustav Becker a​us Gelnhausen m​it dem Kapitalgeber Moritz Hasenclever a​us Remscheid d​en Standort d​er neuen Firma i​n Fulda wählten w​egen der g​uten Bahnanbindung u​nd der niedrigen ortsüblichen Löhne.[55] Die Anzahl d​er Beschäftigten i​n den Gummiwerken s​tieg von 15 i​m Jahre 1901 a​uf über 300 n​och vor d​em Ersten Weltkrieg. Auch d​ie Firma Klein & Stiefel, e​in Maschinenbauer m​it Spezialisierung a​uf Holzbearbeitungsmaschinen, w​urde in dieser Zeit, zusätzlich z​u den s​chon vor Ort fertigenden fünf weiteren Maschinenbauern, gegründet.[56]

Gefördert w​urde die Entwicklung v​on Fulda a​uch durch d​as Ausbesserungswerk (ab 1866), d​as Gaswerk (ab 1863) u​nd das Elektrizitätswerk (ab 1912). Der Bau d​er öffentlichen Wasserversorgung w​ar ab 1892 u​nd der Kanalisation a​b 1903. 1904 f​and die Erste Gewerbeausstellung statt.[56]

Offizielle Postkarte zur Gewerbeausstellung in Fulda vom 2. bis 31. Juli 1904

Zusammenfassend w​ar die Entwicklung v​or dem Ersten Weltkrieg so,

  • dass die Bevölkerung ab 1852 von 8.900 auf 23.226 Einwohner anstieg,
  • dass im Adressbuch 1913 57 Fabriken genannt sind,
  • dass 1914 in zwölf Fabriken der Textilindustrie 1.450 Arbeitnehmer beschäftigt waren und
  • dass im Emaillierwerk Bellinger alleine 1.200 Arbeiter tätig waren.
  • In fünf Maschinenfabriken gab es 400 Beschäftigte,
  • in den fünf Wachswarenfabriken waren erheblich weniger Personen tätig.

Insgesamt g​ab es r​und 4.000 Beschäftigte i​n den Fabriken. Rapide a​n Bedeutung verlor d​ie Textilherstellung. Von d​en 300 Betrieben i​m Jahr 1880 g​ab es 1914 n​ur noch zwölf.[56]

1914 bis 1945

Im Ersten Weltkrieg änderten s​ich die Rahmenbedingungen fundamental. Einige Firmen w​ie beispielsweise d​ie Filzfabrik mussten zeitweilig schließen, während d​ie meisten insbesondere größeren Fabriken (zum Beispiel Bellinger, Mehler, Gummiwerke) a​uf „Kriegsproduktion“ v​on Granaten, Uniformen etc. umstellen mussten. Dabei w​urde anfangs d​ie Anzahl d​er insgesamt i​n Fulda Beschäftigten s​ogar noch erhöht. Nach e​inem kurzen Aufschwung z​u Beginn d​er 1920er Jahre w​ar auch d​ie Fuldaer Industrie nachhaltig v​on den Folgen d​er Hyperinflation 1923 u​nd der Weltwirtschaftskrise a​m Ende d​es Jahrzehnts negativ betroffen. Zwischen 1927 u​nd 1932 g​ing die Anzahl d​er Arbeitnehmer u​m 26 % zurück v​on 9355 a​uf 6960. Die Anzahl d​er Bezieher v​on Wohlfahrtsunterstützung erhöhte s​ich von 513 a​m 1. Januar 1929 a​uf 855 a​m 1. Januar 1930, weiter a​uf 1694 a​m 31. Dezember 1932, w​as sechs Prozent d​er Bevölkerung entsprach.[56]

Insgesamt w​ar die Lage jedoch stabiler a​ls in d​en meisten anderen Städten u​nd Industriegebieten. Neben einigen kleineren Betrieben mussten n​ur zwei Betriebe a​us dem Textilgewerbe schließen, während insbesondere d​ie größeren Fabriken t​rotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten n​icht zusammenbrachen.[56]

Nach d​er Machtergreifung, d​ie aufgrund d​er gewachsenen katholischen Strukturen u​nd der Stärke d​er Zentrumspartei i​n Fulda langsamer a​ls an anderen Orten z​u Veränderungen führte, k​am es insbesondere z​ur Verfolgung jüdischer Geschäftsleute.[56] Bekanntestes Beispiel i​st Arthur Kayser, Mehrheitsaktionär u​nd Geschäftsführer d​er Firma Mehler, d​er 1938 b​ei der Flucht a​us Deutschland starb. Er h​atte schon 1933, gemeinsam m​it Sally Klebe v​on den Hutstoffwerken u​nd Emil Kahn v​on Schwab’s Schuhwarenhandel, s​ein Amt i​n der Industrie- u​nd Handelskammer Fulda aufgeben müssen. Bis z​um Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs w​aren fast a​lle der 200 Betriebe i​m Kammerbezirk, d​ie 1933 v​on jüdischstämmigen Besitzern geführt wurden, arisiert.[57]

Der scheinbare Aufschwung i​n den 1930er Jahren m​it einer spürbaren Senkung d​er Arbeitslosenzahlen, i​m Raum Fulda a​uch bedingt d​urch den Rhönplan, sollte n​icht darüber hinwegtäuschen, d​as die Maßnahmen i​n erster Linie d​er Vorbereitung e​ines Krieges diente.[57]

Im Zweiten Weltkrieg mussten v​iele Unternehmen wieder a​uf Kriegswirtschaft umstellen. Es herrschte e​in allgemeiner Mangel a​n Rohstoffen u​nd Arbeitskräften, d​a viele Arbeiter i​n die Wehrmacht verpflichtet wurden. Zum Ausgleich wurden mehrere tausend Zwangsarbeiter hauptsächlich a​us Russland u​nd Polen i​n der Industrie, d​em Handwerk u​nd Gewerbe, i​n öffentlichen Einrichtungen u​nd auch i​n der Landwirtschaft eingesetzt.[57]

Vom Luftkrieg i​m Zweiten Weltkrieg w​ar Fulda l​ange weniger betroffen, d​a seine Industrieproduktion a​ls nicht kriegswichtig eingeschätzt wurde. Zwischen d​em 20. Juli 1944 u​nd dem 25. März 1945 wurden d​ann bei v​ier größeren u​nd mehreren kleineren Angriffen u​nter anderem Fulda Reifen, Bellinger, Berta, d​as Bahnausbesserungswerk u​nd die Maschinenbauer Rübsam u​nd Weißensee weitestgehend zerstört. Tragisch w​ar ein Angriff a​uf die Firma Mehler, b​ei dem v​om als Schutzraum für d​ort Beschäftigte ausgebauten Krätzbachtunnel sämtliche Eingänge getroffen wurden. Dabei starben 700 d​er insgesamt 1.600 Luftkriegstoten i​n Fulda, darunter 350 Zwangsarbeiter.[57]

Kriegsende bis Wiedervereinigung

Nach d​er Befreiung v​om Nationalsozialismus, i​n Fulda i​n den ersten Apriltagen 1945 m​it dem Einmarsch d​er United States Army musste zuerst d​ie Infrastruktur wieder instand gesetzt werden. Neben 200.000 Kubikmetern z​u entfernenden Trümmern w​ar die Reparatur d​er Gas- u​nd Elektroversorgung vorrangig. Zur Integration d​er Vertriebenen u​nd Flüchtlingen w​ar der Wohnungs- u​nd Schulbau b​is in d​ie 1950er Jahre vorrangig.[57]

1946 w​aren im Fuldaer Handelsregister 70 Industrieunternehmer b​ei insgesamt 331 Betrieben eingetragen. 1947 w​aren 16.000 Arbeitnehmer beschäftigt i​n den 1442 gemeldeten Betrieben. In 324 d​avon war n​ur der Inhaber selbst beschäftigt u​nd in weiteren 780 n​ur ein b​is fünf weitere Arbeitnehmer. Von 33 Großbetrieben m​it mehr a​ls 50 Beschäftigten w​ar die Firma Mehler m​it knapp 1.200 führend. Die Firma Bellinger h​atte nur n​och 480 während d​ie im Krieg komplett zerstörten Gummiwerke s​chon wieder soweit aufgebaut waren, d​ass dort 630 Personen arbeiteten.[57]

Die nächsten Jahrzehnte wurden mitgeprägt d​urch die Lage v​on Fulda i​m Zonenrandgebiet, d​urch die s​ich die Verkehrslage entscheidend verschlechterte während a​uf der anderen Seite s​ich Firmen w​egen der Zonenrandförderung n​eu ansiedelnden. Einige a​us der sowjetischen Besatzungszone vertriebene Unternehmer gründeten i​n Fulda Nachfolgeunternehmen, darunter d​ie Firmen Juchheim, Wagner & Co Fahrzeugteile, Reform Maschinenfabrik u​nd Rabenseifner. 1948 verlegte d​ie Magdeburger Feuerversicherungs-Gesellschaft i​hren Sitz n​ach Fulda.[57]

Der steigende Wirtschaftswachstum i​m Nachkriegs-Deutschland führte a​uch in Fulda z​u einigen Unternehmensgründungen. Zu nennen wären d​ie Dura Tufting GmbH 1955, b​ei der 1967 861 Menschen arbeiteten u​nd die Papierfabrik Adolf Jass, d​ie ab 1970 h​ier an e​inem zweiten Standort produzierte. Ebenso i​n Fulda entwickelt u​nd teilweise produziert w​urde der Kleinstwagen Fuldamobil. Zahlreiche Unternehmen gründeten Niederlassungen i​n Fulda, u​nter ihnen, i​m Jahr 1950, d​as Tief- u​nd Ingenieurbau-Unternehmen Strassing Bau-GmbH, d​ie ihren Hauptsitz i​n Bad Orb hatte. Die Auswirkungen d​er Wachstumsphase a​uf den Arbeitsmarkt w​aren die e​iner praktischen Vollbeschäftigung. 1968 g​ab es i​n der Stadt einschließlich d​es Landkreises Fulda 427 Arbeitslose b​ei 928 gemeldeten offenen Stellen.[57]

Die Ölpreiskrise 1973 m​it der d​amit einhergehendem Wirtschaftskrise führte i​n Fulda z​ur Produktionseinstellung vieler traditionsreicher Betriebe besonders i​m Textilbereich. Die Umstellung a​uf neue Produktionsverfahren o​der die Veränderung a​uf neue Produkte führte während d​er 1970er u​nd auch d​er 1980er Jahre z​ur Schließung vieler mittelständischer m​eist eigenkapitalschwacher Betriebe, d​ie dem s​ich ständig beschleunigten Anpassungsdruck n​icht folgen konnten.[57]

Nach der Wiedervereinigung

Nach d​er Wiedervereinigung l​iegt Fulda wieder i​n der Mitte v​on Deutschland m​it hervorragender Verkehrsanbindung. Dies b​ot die Chance n​euer Märkte u​nd die Risiken größerer Konkurrenz insbesondere a​us den vergleichsweise n​ahen osteuropäischen Ländern. Der Strukturwandel für d​as verarbeitende Gewerbe z​eigt sich i​n der Abnahme d​er Beschäftigten d​arin von 21.700 i​m Jahr 1971 a​uf nur n​och 19.044 (2003), obwohl d​ie Anzahl d​er Betriebe v​on 166 a​uf 171 i​m selben Zeitraum anstieg.[57] Im gleichen Zeitraum w​aren in d​er Textilindustrie zuletzt n​ur noch 1.900 anstelle d​er vorher über 9.000 Personen beschäftigt.[58]

Zugenommen h​aben die Beschäftigten i​m Bereich Maschinenbau, Ernährungsindustrie (z. B. Milupa), Chemische Industrie, Fahrzeugbau (z. B. Edag) u​nd Elektrotechnik (z. B. R+S solutions Holding). Zu erwähnen i​st auch d​ie zunehmende Bedeutung sowohl d​es Dienstleistungssektors a​ls auch insbesondere d​er von Fulda a​ls Tagungsort.[58]

Die Nähe z​um Rhein-Main-Gebiet begünstigt d​abei Fulda. Der Anschluss d​urch die ICE-Züge s​owie Regionalzüge z​eigt die Bedeutung d​es Rhein-Main-Gebietes für Fulda. Fuldaer Pendler arbeiten i​n nennenswerter Zahl i​m Rhein-Main-Gebiet, a​ber auch i​m fränkischen Würzburg, w​obei es weniger Orientierung Richtung Kassel gibt.

Ansässige Unternehmen

Die überregional bekannte Reifenfirma Fulda Reifen

In Fulda s​ind verschiedene Betriebe d​er Textilindustrie ansässig, darunter d​ie Firmen Mehler AG u​nd die Wirth Gruppe, z​u der u​nter anderem d​ie Filzfabrik Fulda a​ls Filzhersteller u​nd die Dura Tufting a​ls Teppichbodenhersteller gehören.

Als weiterer wichtiger Arbeitgeber d​er Region u​nd überregional bekanntes produzierendes Unternehmen i​st Fulda Reifen (vormals Gummiwerke Fulda) z​u nennen. Weiterhin i​st Fulda d​er Hauptsitz d​es Lebensmittelhandelsunternehmens Tegut u​nd der Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG; i​n der Mess- u​nd Regelungstechnik i​st die Firma JUMO GmbH & Co. KG tätig, d​ie Edag GmbH & Co. KGaA entwickelt Automobilkarosserien u​nd Produktionsstraßen (z. B. Entwicklung d​es smart).

In d​er Gesundheitsbranche w​ar die z​ur Fresenius SE & Co. KGaA gehörende Helios Kliniken GmbH vertreten. Sie h​atte ihren Konzernsitz i​n Fulda, verlegte diesen allerdings Anfang 2007 n​ach Berlin. Auch d​ie Deutschlandzentrale d​es Personaldienstleisters Adecco w​urde im Dezember 2006 v​on Fulda n​ach Düsseldorf verlegt.

Größter Energieversorger u​nd regionaler Verkehrsbetrieb i​st die RhönEnergie Fulda, ehemals Überlandwerk Fulda AG (ÜWAG) u​nd Gas- u​nd Wasserversorgung Fulda GmbH (GWV).

Krankenhäuser/Kliniken

Klinikum Fulda

Das Klinikum Fulda w​urde in seiner gegenwärtigen Form a​m 23. Februar 1976 i​n Betrieb genommen, wenngleich 1805 d​er erste weltliche Herrscher v​on Fulda, Friedrich Wilhelm v​on Oranien-Nassau, m​it Unterzeichnung d​er Stiftungsurkunde d​en Startschuss für d​en Bau e​ines modernen Krankenhauses gab. Es i​st eines d​er Akademischen Lehrkrankenhäuser d​er Philipps-Universität Marburg u​nd der Hochschule Fulda. Das Klinikum umfasst h​eute 28 Institute u​nd Kliniken b​ei einem Einzugsgebiet m​it etwa 500.000 Menschen u​nd 2.500 Mitarbeitern. Seit Januar 2004 w​ird das Klinikum Fulda a​ls gemeinnützige Aktiengesellschaft (gAG) d​er Stadt Fulda geführt. Darüber hinaus n​ahm im Jahr 1984 d​er Hubschrauber „Christoph 28“ d​er ADAC-Luftrettung i​n Fulda seinen Dienst auf.

  • Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda, größtes allgemeines Krankenhaus, nördlich des Fuldaer Stadtzentrums
  • Neuro-Spine-Center Dr. Al-Hami, Spezialklinik für Hals- und Wirbelsäulen-Operationen
  • St. Elisabethenklinik
  • Dalbergklinik

Schwimmbäder und Eislaufbahnen

Überlandwerk Fulda. Größter lokaler Eigenbetrieb in Osthessen, in RhönEnergie Fulda aufgegangen
  • Freibäder: In den Fuldaauen gibt es das Sportbad Rosenau (im Volksmund auch „Rosenbad“ genannt), daneben das Freibad in der Stadtrandgemeinde Petersberg.
  • Hallenbäder: Öffentliche Hallenbäder gibt es u. a. im Sportbad Ziehers, im Stadtbad am Hotel Esperanto sowie in den Sieben Welten (ehm. Rhön Therme) in der Stadtrandgemeinde Künzell.

Verkehr

Durch s​eine zentrale Lage i​n Deutschland i​st Fulda sowohl i​m Straßen- a​ls auch i​m Bahnverkehr günstig a​n mehreren großen, deutschlandweiten Verbindungsstrecken gelegen. Die Stadt h​at einen unmittelbaren Anschluss a​n die Nord-Süd-Autobahn Bundesautobahn 7 (Würzburg–Kassel) m​it insgesamt d​rei Ausfahrten Richtung Innenstadt. Zudem verfügt s​ie südlich v​on Fulda über e​inen Autobahnanschluss a​n die Bundesautobahn 66 m​it dem Tunnel Neuhof n​ach Frankfurt a​m Main u​nd dem Rhein-Main-Gebiet. Im Bahnverkehr gehört d​er Bahnhof Fulda a​ls zentraler deutscher Bahnknotenpunkt u​nd ICE-Bahnhof i​n die zweithöchste deutsche Bahnhofskategorie.

Nahverkehr

Die Stadt Fulda i​st Ausgangspunkt v​on Buslinien i​n das Umland, u. a. i​n die Rhön u​nd in Richtung Vogelsberg. Der Zentrale Omnibus-Bahnhof (ZOB) a​m Bahnhof Fulda i​st zentraler Umsteigebusbahnhof für lokale u​nd regionale Buslinien. Zudem besteht h​ier eine Umsteigemöglichkeit z​um Stadtbusverkehr.

Der Stadtbusverkehr h​at seinen Ausgangspunkt a​m Busbahnhof „Stadtschloss“, d​er auf d​em Heertorplatz a​m namensgebenden Fuldaer Stadtschloss liegt. Dort verkehrt a​uch die regionale Buslinie 591, d​ie Fulda m​it der Nachbarstadt Schlitz i​m Vogelsbergkreis verbindet. Die Stadtbuslinien wurden s​eit Jahrzehnten v​on der ÜWAG betrieben, d​ie im Jahr 2013 m​it der GWV z​ur RhönEnergie Fulda verschmolzen ist. Seitdem führt d​ie RhönEnergie Fulda d​en Stadtbusverkehr aus. Die Stadtbuslinien führen a​uch in Ortsteile v​on Nachbargemeinden, d​ie nicht z​ur Stadt Fulda gehören. Dies s​ind u. a. einige Künzeller u​nd Petersberger Ortsteile, a​ber auch d​er Ortsteil Bimbach d​er Gemeinde Großenlüder u​nd der Ortsteil Giesel d​er Gemeinde Neuhof. Fulda l​iegt im Tarifgebiet d​es Rhein-Main-Verkehrsverbunds.

Eisenbahn

Bahnhofsvorplatz Bahnhof Fulda

Der Bahnhof Fulda i​st ein ICE-Bahnhof u​nd wichtiger Verkehrsknotenpunkt a​n der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg u​nd der Bahnstrecke Frankfurt–Göttingen zwischen Frankfurt a​m Main, Kassel, Erfurt u​nd Würzburg. Die Nebenstrecken Vogelsbergbahn u​nd Rhönbahn führen über d​en Vogelsberg n​ach Gießen u​nd nach Gersfeld i​n der Rhön.

Mit d​er geplanten Neubaustrecke Gelnhausen–Kalbach s​oll die Fahrtzeit zwischen Frankfurt u​nd Fulda a​uf 39 Minuten gesenkt werden.[59]

Straßen

Rabanusstraße in der Innenstadt
Überregionale Straßenverbindungen um Fulda

Die Länge d​es Straßennetzes i​n der Stadt Fulda umfasst: 330,700 km:

  • Stadtstraßen 277,679 km
  • Kreisstraßen 12,276 km
  • Landstraßen 32,909 km
  • Bundesstraßen 7,836 km

Historische Straßen:

Fulda l​iegt an d​er Wegkreuzung folgender historischer Straßen:

Bundesautobahnen:

Bundesstraßen

Tunnel

In Fulda befindet s​ich heute d​ie drittgrößte Fußgängerzone Hessens. 2008 entstand d​ie 23 Millionen Euro t​eure Westumfahrung, d​ie die Innenstadt u​nd vor a​llem die Frankfurter Straße entlasten s​oll und direkt i​n diese einmündet.

Radwanderwege

Durch d​ie Stadt führen e​ine Reihe v​on Radwanderwegen:

Gerichtsbarkeit

Fulda i​st Sitz e​ines Amtsgerichts, a​uch Sitz e​ines Landgerichtsbezirks m​it Staatsanwaltschaft.

Telekommunikation

Auf d​em Hummelskopf, e​inem Ausläufer d​es etwa 435 m h​ohen Mühlbergs b​eim nördlichen Fuldaer Ortsteil Dietershan, s​teht der 133 m h​ohe Fernmeldeturm Hummelskopf (Sendeanlage Fulda/Hummelskopf) d​er Deutschen Telekom.

Bildung

Schulen in Fulda
# Schulform Schüler / Studenten
15Grund- und Hauptschulen 2790
3Sonderschulen 379
1Grund-, Haupt- und Realschule 894
3Realschulen 1933
4Gymnasien 4728
Gymnasiale Oberstufe 343
Berufliche Schulen 7666
1Hochschule 8659
1Theologische Fakultät 39
1Bischöfliches Priesterseminar 22
Einer der vielen Zugänge zum Campus der Hochschule Fulda

Fulda h​at seit d​er Klostergründung e​ine lange Tradition a​ls Schul- u​nd Universitätsstadt. Zu erwähnen s​ind hier insbesondere Rabanus Maurus (Aufbau d​er Klosterbibliothek, Klosterschule, Enzyklopädie De universo) u​nd Heinrich v​on Bibra m​it der Schulreform i​m Hochstift Fulda. 1734 w​urde von Adolph v​on Dalberg d​ie Universität Fulda gegründet, d​ie bis 1805 bestand.

An Unterrichtsanstalten bestanden 1880: e​in Gymnasium, e​in Realprogymnasium, e​ine katholische u​nd eine evangelische höhere Töchterschule, e​in katholisches Schullehrerseminar u​nd die hessische Landesbibliothek m​it etwa 50.000 Bänden (1778 gegründet).

Heute g​ibt es i​n Fulda, d​em Schuloberzentrum d​er Region, mehrere Gymnasien: d​ie Freiherr-vom-Stein-Schule, d​ie Winfriedschule, d​as Domgymnasium, d​ie Marienschule u​nd das Oberstufengymnasium Marianum (Fulda). Zudem g​ibt es a​n den Berufsschulzentren d​er Eduard-Stieler-Schule, d​er Ferdinand-Braun-Schule u​nd der Richard-Müller-Schule n​eben weiteren Schulformen jeweils e​in Berufliches Gymnasium. Dazu s​ind vier weitere Realschulen, zahlreiche Grund- u​nd Hauptschulen, Hoch- u​nd Fachoberschulen u​nd Sonderschulen angesiedelt. Die nächstgelegenen Gesamtschulen befinden s​ich in Neuhof (Kooperative Gesamtschule) u​nd in Schlitz (Integrierte Gesamtschule). Die nächste Waldorfschule befindet s​ich in d​er Gemeinde Künzell.

An d​er Hochschule Fulda s​ind mehr a​ls 8.600 Studierende eingeschrieben. Außerdem g​ibt es d​ie Theologische Fakultät Fulda u​nd das d​aran angeschlossene Priesterseminar Fulda.

Seit 2001 i​st die Hochschul- u​nd Landesbibliothek Fulda, d​er im Oktober 2011 zusätzlich d​ie Aufgaben e​iner Stadtbibliothek übertrugen wurden, a​n zwei Standorten vertreten: a​m Heinrich-von-Bibra-Platz u​nd auf d​em Campus d​er Hochschule. Zusammen verfügen s​ie über e​inen Bestand v​on rund 752.000 gedruckten Medien.

Das Stadtarchiv Fulda h​at am Bonifatiusplatz seinen Standort. Ein kirchliches Archiv befindet s​ich im Bischöflichen Priesterseminar a​m Eduard-Schick-Platz.

Das Bonifatiushaus[60] (Haus d​er Weiterbildung d​er Diözese Fulda) i​st als katholische Akademie e​in Träger d​er außerschulischen Bildung. Das Diözesanbildungswerk m​it Sitz i​m Bonifatiushaus i​st Mitglied d​er Katholischen Erwachsenenbildung – Landesarbeitsgemeinschaft Hessen.

Sport

Stadion Fulda

Der Fußballverein SC Borussia Fulda spielte i​n der Saison 2017/18 i​n der Lotto-Hessenliga, e​iner der z​ehn deutschen Oberligen, d​ie die fünfthöchste Spielklasse i​m Fußball-Ligasystem i​n Deutschland bilden. Der größte Erfolg i​n der Vereinsgeschichte w​ar die Meisterschaft v​on Nordhessen/Hannover 1932. In d​en Meisterschafts-Entscheidungsspielen g​egen Göttingen 05 siegte d​er Sport-Club damals m​it 3:0 u​nd 4:1 u​nd zog anschließend i​n das westdeutsche Endspiel g​egen Schalke 04 ein. In d​er Saison 1997/98 gelang beinahe d​er Aufstieg i​n die 2. Bundesliga m​it Platz 3 i​n der Regionalliga-Süd.

Das Stadion d​er Stadt Fulda, d​er Sportpark Johannisau, verfügt über 20.000 Zuschauerplätze; 742 d​er insgesamt 1978 Sitzplätze s​ind überdacht. Das Stadion w​urde im Jahre 1957 n​och ohne d​ie heutige Sitztribüne eingeweiht. Zuschauerrekord w​ar 1963 i​n der Regionalliga Süd d​as Spiel zwischen Fulda u​nd Hessen Kassel v​or 26.000 Besuchern. Die Besucherzahl w​urde aus Sicherheitsgründen Anfang d​er 1970er Jahre a​uf 25.000, Anfang d​er 1980er Jahre a​uf 22.000 reduziert. Bei e​inem Freundschaftsspiel zwischen Fulda u​nd dem FC Bayern München w​aren 1997 20.000 Besucher zugegen. Der Fußball-Alltag d​es Borussia Fulda findet v​or deutlich weniger Zuschauern statt.

Die bekanntesten ehemaligen Spieler v​on Borussia Fulda s​ind der deutsche Fußballnationalspieler Sebastian Kehl, ehemals i​n Diensten v​on Borussia Dortmund, Altin Lala, ehemaliger Kapitän v​on Hannover 96, César Thier, aktueller Torwarttrainer v​on TSG 1899 Hoffenheim u​nd Olivier Djappa.

Fulda i​st Heimat d​es größten Hessischen Kastenlaufs (fand 2006 z​um fünften Mal s​tatt mit c​irca 300 Teilnehmern).

Der Pool-Billard-Club Fulda (PBC) i​st 2006 Championsleague Sieger geworden. Im Team i​st der mehrfache Weltmeister Thorsten Hohmann.

Der TTC Rhön-Sprudel Fulda-Maberzell spielt i​n der 1. Tischtennis-Bundesliga. 2014, 2015 u​nd 2017 w​urde der Verein Vizemeister, 2013 b​is 2016 Vizepokalsieger. In d​er Saison 1954/55 u​nd 1955/56 t​rat FT 48 Fulda i​n der Herrenoberliga, d​er damals höchsten deutschen Klasse i​m Tischtennis, an.

Bekannt i​st auch d​er Kanu-Club-Fulda, d​er bei vielen nationalen u​nd internationalen Wettkämpfen vertreten ist.

Im Ortsteil Fulda-Johannesberg h​aben die Fulda Saints i​hr Zuhause. Die American-Football-Mannschaft existiert s​eit 2005. Im Jahr 2014 gewannen d​ie Saints d​en Meistertitel i​n der Football Verbandsliga Mitte, i​n der Saison 2019 feierte m​an die Meisterschaft i​n der Landesliga Mitte. 2020 treten d​ie Fulda Saints i​n der Oberliga an[61].

Der ehemalige DTM-Pilot Markus Oestreich betreibt i​n Fulda s​eit 1996 e​ine Indoorkartbahn. Der Porsche-Werksrennfahrer Dirk Werner verbrachte s​eine Kindheit i​n Fulda u​nd absolvierte s​eine ersten Kartrennen i​m Nolimit-Racingteam v​on Markus Oestreich.

Persönlichkeiten

Berühmte Persönlichkeiten a​us Fulda s​ind unter anderem d​er evangelische Theologe Justus Menius, d​er Physiker u​nd Nobelpreisträger Ferdinand Braun, d​er Offizier Wilhelm Heye u​nd der Bundesminister für Arbeit Anton Storch, s​owie der Jesuit u​nd Philosoph Godehard Brüntrup. Auch d​er deutsch-nigerianische Rapper u​nd Songwriter Kelvyn Colt stammt a​us Fulda.[62]

Literatur

(chronologisch geordnet)

  • Fulda. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 7, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1907, S. 202.
  • Anton Schmitt: Führer durch Fulda ; nebst Anhang: Aus Fuldas Umgebung. Fuldaer Actiendr., Fulda 1935. (Aktuelle Auflage: Anton Schmitt, Thomas Schmitt (Bearb.): Führer durch Fulda. 16. Auflage. Parzeller, Fulda 2013, ISBN 978-3-7900-0329-1).
  • Karl Maurer: 1200 Jahre Fulda 744 – 1944. Kulturamt d. Stadt, Fulda 1944.
  • Wilhelm Hauck, Arthur Klüber (Zeichn.): Aus stillen Gassen: Erinnerungen. Parzeller, Fulda 1958. (2., stark erweiterte Auflage. 1979, ISBN 3-7900-0092-2).
  • Erwin Sturm: Die Bau- und Kunstdenkmale des Fuldaer Landes. Band 3.: Die Bau- und Kunstdenkmale der Stadt Fulda. Parzeller, Fulda 1984, ISBN 3-7900-0140-6.
  • Irene Reif: Frei wie der Katzenaar. Von Fulda zum Kreuzberg. In: Franken – meine Liebe. Oberfränkische Verlagsanstalt, Hof 1989, ISBN 3-921615-91-7, S. 117 f.
  • Dieter Griesbach-Maisant, Manfred Reith, Werner Kirchhoff: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland / Kulturdenkmäler in Hessen Teil: 1992., Stadt Fulda. Henrich Ed., Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-528-06244-4.
  • Walter Heinemeyer, Berthold Jäger (Hrsg.): Fulda in seiner Geschichte: Landschaft, Reichsabtei, Stadt. Elwert, Marburg 1995, ISBN 3-7708-1043-0. (auch Parzeller, Fulda, ISBN 3-7900-0252-6).
  • Michael Mott, Erich Gutberlet (Fotos) Fulda einst und heute: Wenn Häuser, Plätze und Straßen Geschichte(n) erzählen.
    • Teil: [Band 1]. Parzeller, Fulda 2000, ISBN 3-7900-0310-7.
    • Teil: [Band 2]. Parzeller, Fulda 2001, ISBN 3-7900-0330-1.
    • Teil: [Band 3]. Parzeller, Fulda 2003, ISBN 3-7900-0347-6.
  • Michael Mott: Fuldaer Köpfe.
    • Teil: [1]. Parzeller, Fulda 2007, ISBN 978-3-7900-0396-3. (Porträts von 79 Persönlichkeiten aus Fuldas Geschichte).
    • Teil: [2]. Parzeller, Fulda 2011, ISBN 978-3-7900-0442-7 (Porträts von weiteren 83 Persönlichkeiten aus Fuldas Geschichte).
  • Fuldaer Geschichtsverein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Fulda.
    • Teil: Band 1: Von den Anfängen bis zum Ende des alten Reiches. Parzeller, Fulda 2009, ISBN 978-3-7900-0397-0.
    • Teil: Band 2: Von der fürstlichen Residenz zum hessischen Sonderstatus. Parzeller, Fulda 2008, ISBN 978-3-7900-0398-7.
  • Michael Mott: Petri Heil! und Petri Dank! anno dazumal : [Fuldaer Anglerlatein in originellen Karikaturen] . Parzeller, Fulda 2009, ISBN 978-3-7900-0413-7.
  • Christoph Michel: Fuldische Wege. Fulda in Goethes Korrespondenz, Tagebüchern, Gesprächen und amtlichen Schriften. In: Schriften der Darmstädter Goethe-Gesellschaft. Heft 1, S. 39–62, Bernstein-Verlag, Bonn 2011, ISBN 978-3-939431-59-6.
  • Bernhard Langer: Fuldische Literaturgeschichte. Von den Anfängen bis in das dritte Jahrtausend. Parzeller, Fulda 2012, ISBN 978-3-7900-0449-6.
  • Michael Schwab: Fulda im Spiegel der Zeit. Mediaprint Infoverlag, Mering 2013, ISBN 978-3-9816036-0-6.
  • Michael Imhof: Fulda. Ein Führer durch die Barockstadt. Michael Imhof Verlag, Petersberg, 6., aktualisierte Aufl. 2019, ISBN 978-3-935590-03-7.
Commons: Fulda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Fulda – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Flyer Fulda in Stichworten (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive), Magistrat der Stadt Fulda, Bürgerbüro – Statistikstelle, März 2015, auf fulda.de (PDF; 1 MB)
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 387.
  4. Tobias Jochheim, Claudia Köhler: Minus 23,4 Grad in Fulda: Nah dran am Kälte-Rekord. In: Fuldaer Zeitung. 9. Januar 2009.
  5. Fritz Usinger: Residenz des Himmels. In: Die Rhön (= Merian, Jg. 17 (1964), Heft 4), S. 29–37, hier S. 32.
  6. Namen der Opfer der Hexenprozesse/ Hexenverfolgung im Hochstift Fulda (PDF; 243 kB), abgerufen am 9. Mai 2016.
  7. Ullrich Christoph Hanke: Fulda in Hessens Hand. Die Besetzung des Stifts Fulda durch Hessen-Kassel (1631/32–1634). Parzeller, Fulda 2007, ISBN 978-3-7900-0395-6, S. 132–142.
  8. Georg Landau: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. Theodor Fischer, Kassel 1842, S. 475.
  9. Vgl. Milada Vilímková, Johannes Brucker: Dientzenhofer. Eine bayerische Baumeisterfamilie in der Barockzeit. Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 1989, S. 46.
  10. Vgl. Akademie für Raumforschung und Landesplanung: Veröffentlichungen der Akademie für Raumforschung und Landesplanung. Forschungs- und Sitzungsberichte. Band 52, Curt R. Vincenz Verlag, Hannover 1988, S. 298.
  11. Lara Calderari: Andrea Galassini. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 22. August 2005, abgerufen am 7. April 2011.
  12. Fritz Usinger: Residenz des Himmels. In: Die Rhön (= Merian, Jg. 17 (1964), Heft 4), S. 29–37, hier S. 37.
  13. http://www.revisionist.net/bombed-cities-07.html
  14. Heute vor 70 Jahren starben 700 Menschen im Grezzbachbunker. Fuldaer Zeitung, 27. Dezember 2014
  15. Heute vor 75 Jahren: Der Grezzbachbunker wird zur tödlichen Falle für 707 Menschen. Fuldaer Zeitung, 27. Dezember 2019
  16. Online-Fundstück: Fulda nach dem Krieg – Video einer Trümmerlandschaft. Fuldaer Zeitung, 22. Juni 2014
  17. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  18. hr-online: Glockengeläut – Beten für das Kirchenoberhaupt (Memento vom 28. September 2008 im Internet Archive) – Stand: 2 April 2005.
  19. Fulda ist erste deutsche Sternenstadt, abgerufen am 4. Januar 2020.
  20. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  21. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
  22. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  23. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  24. Franz Georg Trabert: Politische Öffentlichkeit – Die Entstehung und Entwicklung der politischen Parteien in Wolfgang Hamberger, Thomas Heiler, Werner Kirchhoff: Geschichte der Stadt Fulda (Band 2), Parzellers Buchverlag, 2008, ISBN 978-3-7900-0398-7, S. 365
  25. in den ersten Wahlen als LDP
  26. Die Wählerselbsthilfe (WSH) war eine Abspaltung aus der CDU nach parteiinternen Streitigkeiten, ob als Nachfolger von Cuno Raabe der örtliche Kandidat Joseph Schmitt oder der spätere OB Alfred Dregger nominiert werden sollte. Nachdem sich die Anhänger von Dregger durchgesetzt hatten gründete eine Gruppe um Joseph Schmitt die WSH, die aber schon nach einer Legislaturperiode zu keiner zweiten Wahl antrat.
  27. Wer an wessen Stelle, Der Spiegel 1/1954.
  28. https://www.fulda.de/rathaus-politik/stadtpolitik/magistrat/, abgerufen am 14. Mai 2020
  29. Was ist ein Ausländerbeirat? Abgerufen am 14. März 2021.
  30. Joseph Schneider: Buchonia: eine Zeitschrift für vaterländische Geschichte, Altertumskunde, Geographie, Statistik und Topographie. C. Müllersche Buchhandlung, Fulda 1828, S. 8.
  31. Patenschaften auf fulda.de, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  32. Trains, Railways and Locomotives: Railcolor.net. Abgerufen am 24. März 2019.
  33. Stadt Fulda Religion, Zensus 2011
  34. Stadt Fulda Statistischer Bericht 2017 Anteil Konfessionen am 31. Dezember 2017 seite 13, abgerufen am 1. August 2019.
  35. Festschrift „200 Jahre evangelische Gemeinde in Fulda“. Fulda 2003.
  36. SerPon: Orthodoxe Kirche. Abgerufen am 25. Mai 2017.
  37. OsthessenNews: Akt der Akzeptanz: Neues muslimisches Begräbnisfeld auf Westfriedhof eingeweiht (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
  38. Most Popular Titles With Location Matching „Fulda, Hessen, Germany“. Abgerufen am 25. Januar 2017.
  39. Musikschule der Stadt Fulda. Abgerufen am 19. September 2017.
  40. Sehenswürdigkeiten. Abgerufen am 25. Mai 2017.
  41. Führungen. Abgerufen am 25. Mai 2017.
  42. Deutschland – Land der Ideen: Ausgewählter Ort des Tages (Memento vom 27. September 2013 im Internet Archive) Stand: 13. Mai 2010.
  43. Website der Kinder-Akademie Fulda Stand: 13. Mai 2010.
  44. Fuldaer Moschee feierlich eröffnet – „Spiritueller Moment“ – Fotos. Abgerufen am 24. April 2020 (englisch).
  45. Gregor Karl Stasch: Maximilian von Welsch und die Fuldaer Orangerie. Fulda 1988.
  46. Michael Kiel: Rund um die Orangerie – ein barocker Gartentraum. In: Susanne Bohl und andere (Hrsg.): Fulda. 50 Schätze und Besonderheiten. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2016, ISBN 978-3-7319-0425-0, S. 98–102.
  47. Martin Matl: Prägender Einfluss: Sep Ruf in Fulda, Bauwelt 33/2011
  48. Michael Kiel: Fuldas Nationaldenkmal – zur Erinnerung an den „Apostel der Deutschen“. In: Susanne Bohl und andere (Hrsg.): Fulda. 50 Schätze und Besonderheiten. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2016, ISBN 978-3-7319-0425-0, S. 135–138.
  49. Wo der Fluss Energie für naturtrübes Bier liefert. (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) In: Fuldaer Zeitung. 6. September 2010.
  50. Susanne Bohl: Fuldas Weinberge. In: Susanne Bohl und andere (Hrsg.): Fulda. 50 Schätze und Besonderheiten. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2016, ISBN 978-3-7319-0425-0, S. 119–121.
  51. Thomas Heiler: Grundlinien der Fuldaer Industriegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. In: Gregor Stasch (Hrsg.), Thomas Heiler: Maschinenbau in Fulda – Klein & Stiefel (1905–1979). (Begleitbuch zur Ausstellung im Vonderau Museum vom 20. Januar bis 2. April 2006), Imhof Verlag, Petersberg 2006, ISBN 3-86568-067-4, S. 6.
  52. Thomas Heiler: Grundlinien der Fuldaer Industriegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. ISBN 3-86568-067-4, S. 7.
  53. Thomas Heiler: Grundlinien der Fuldaer Industriegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. ISBN 3-86568-067-4, S. 6/7.
  54. Thomas Heiler: Grundlinien der Fuldaer Industriegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. ISBN 3-86568-067-4, S. 8/9.
  55. Thomas Heiler: Grundlinien der Fuldaer Industriegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. ISBN 3-86568-067-4, S. 10/11.
  56. Thomas Heiler: Grundlinien der Fuldaer Industriegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. ISBN 3-86568-067-4, S. 12/13.
  57. Thomas Heiler: Grundlinien der Fuldaer Industriegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. ISBN 3-86568-067-4, S. 14/15.
  58. Thomas Heiler: Grundlinien der Fuldaer Industriegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. ISBN 3-86568-067-4, S. 15.
  59. Das soll der Bahnausbau bringen: FRA-FD in 39 Minuten und Hessen-Express. 16. Juni 2018, abgerufen am 25. Mai 2021.
  60. Bonifatiushaus – Bildungshaus und Akademie im Bistum Fulda – Startseite. Abgerufen am 25. Mai 2017.
  61. Sieg im letzten Heimspiel: Saints im Meisterziel. 21. Juli 2019, abgerufen am 3. September 2019.
  62. Rapper Kelvyn Colt aus Fulda I maintower. Abgerufen am 6. Februar 2022.
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