Schluderns
Schluderns ([ʃluˈdɛrns]; italienisch Sluderno; rätoromanisch ) ist eine italienische Gemeinde mit 1839 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) im Vinschgau in Südtirol.
Schluderns | |
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(ital.: Sluderno) | |
Wappen
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Karte |
Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Vinschgau |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2019) |
1.835/1.839 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
98,80 % deutsch 1,20 % italienisch 0,00 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 40′ N, 10° 35′ O |
Meereshöhe: | 883–2780 m s.l.m. (Zentrum: 921 m s.l.m.) |
Fläche: | 20,77 km² |
Dauersiedlungsraum: | 6,5 km² |
Nachbargemeinden: | Glurns, Laas, Mals, Prad am Stilfserjoch |
Postleitzahl: | 39020 |
Vorwahl: | 0473 |
ISTAT-Nummer: | 021094 |
Steuernummer: | 82008540211 |
Bürgermeister (2020): | Heiko Hauser |
Geographie
Schluderns liegt im Vinschgau im Westen Südtirols. Das Dorf befindet sich auf 921 m Höhe auf der orographisch linken Seite des Etschtals am Ausgang des Matscher Tals, das abgesehen von seinem untersten Abschnitt allerdings zur Nachbargemeinde Mals gehört. Durchquert wird Schluderns vom Saldurbach, der unterhalb des Dorfs in die Puni mündet, die wiederum eine kurze Wegstrecke weiter der Etsch zufließt. Zur Gemeinde gehören ebenfalls der Großteil der kleinen Ortschaft Spondinig (890 m) im Talboden südöstlich des Dorfs sowie am Sonnenberg verstreute Gehöfte. Seinen höchsten Punkt findet das Gemeindegebiet im Nordosten, wo es südliche Ausläufer der Ötztaler Alpen bzw. des Saldurkamms erreicht.
Geschichte
Die Hänge des Sonnenberges waren schon in grauer Vorzeit leicht besiedelt. Auf dem Ganglegg fanden mehrere Besiedelungswellen statt, die in der Kupferzeit begannen. Auch auf dem Kalvarienberg und den Leitenwiesen standen bis in die frühe Römerzeit Siedlungen.[1]
Der Name ist erstmals 1163 als Sluderns verschriftlicht worden.
Ursprünglich war das Gebiet im Besitz des Bistums Chur. Im 13. Jh. sind aber schon die Herren von Matsch als Besitzer der Churburg angeführt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
siehe auch die Liste der Baudenkmäler in Schluderns
Schluderns besitzt mit der Churburg (13. Jahrhundert) den am besten erhaltenen Wehrbau des Landes. Die im 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance umgestaltete Anlage mit ihrem Arkadenhof und den wertvollen Rüstungen ist seit 1504 im Besitz der Grafen von Trapp. Nennenswert sind auch die katholische Kirche, die der Hl. Katharina geweiht wurde sowie das Vintschger Museum mit mehreren Dauer- und Wanderausstellungen, die sich schwerpunktmäßig mit dem Südtiroler Brauchtum beschäftigen.
Veranstaltungen
Ein dreitägiges, mittelalterliches Festival, das meist im August in Schluderns stattfindet, sind die Südtiroler Ritterspiele. Diverse Veranstaltungen rund ums Jahr bietet das Kulturhaus Schluderns.
Politik
Bürgermeister seit 1952:[2]
- Franz Klotz: 1952–1960
- Josef Rungaldier: 1960–1964
- Franz Klotz: 1964–1969
- Josef Frank: 1969–1990
- Kristian Klotz: 1990–2005
- Erwin Wegmann: 2005–2015
- Peter Paul Trafoier: 2016–2020
- Heiko Hauser: seit 2020
Bildung
In Schluderns gibt es eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe.
Verkehr
Für den Kraftverkehr erschlossen ist Schluderns durch die SS 40 und die SS 41, die im Ortsbereich aufeinandertreffen. Zudem besteht nahe dem Dorfkern ein Bahnhof der Vinschgaubahn.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger:
- Friedrich Hoppe (1921–2008), Gründer und Präsident der Hoppe AG
- Eduard Wallnöfer (1913–1989), Landeshauptmann von Tirol
Galerie
- Schluderns
- Dorfkern von Schluderns
- Churburg oberhalb von Schluderns
- Bahnhof Schluderns
- Südtiroler Ritterspiele
- Pfarrkirche St. Katharina
Literatur
- Verein Vintschger Museum, Schluderns: Dorfbuch Schluderns. Lana 2011 (online).
Weblinks
- Website der Gemeinde Schluderns
- Landschaftsplan der Gemeinde Schluderns. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
- Vintschger Museum
Einzelnachweise
- GeoBrowser. Provinz Bozen, abgerufen am 1. Januar 2022.
- Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.