Südtiroler Sparkasse
Die Südtiroler Sparkasse AG (ital. Cassa di Risparmio di Bolzano S.p.A.) ist eine Sparkasse und heute mit über 200.000 Kunden das größte Kreditinstitut in Südtirol. Sie hat ihren Hauptsitz in Bozen in der Sparkassenstraße.
Südtiroler Sparkasse AG | |
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Staat | Italien |
Sitz | Bozen |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
BIC | CRBZIT2BXXX[1] |
Gründung | 1854 |
Website | www.sparkasse.it |
Geschäftsdaten 2020[2] | |
Bilanzsumme | 10.256 Millionen Euro |
Einlagen | 11.101 Millionen Euro |
Kundenkredite | 6.475 Millionen Euro |
Mitarbeiter | 1.200 |
Geschäftsstellen | 100 |
Leitung | |
Verwaltungsrat | Gerhard Brandstätter (Präsident)[3] |
Vorstand | Nicola Calabrò (CEO) |
Aufsichtsrat | Martha Florian von Call (Präsidentin)[3] |
Geschichte
Die Bozner Sparkasse wurde 1854 auf Initiative Carl von Heppergers gegründet und bezog zunächst das historische Waaghaus am Bozner Kornplatz. Nach ihrem Vorbild entstanden weitere Sparkassen in Bruneck (1857), Meran (1870), Brixen (1871), Schlanders (1873), Sterzing (1901) und St. Ulrich (1906). Diese sechs kleineren Sparkassen fusionierten zwischen 1927 und 1935 unter dem Druck der Faschisten mit der Bozner Sparkasse zu einer einheitlichen Landessparkasse für die Provinz Bozen. Das 1907 im Münchner Neubarockstil von den Gebrüdern Ludwig neu erbaute Bankgebäude in der Sparkassenstraße wurde im Zuge der Italianisierung Südtirols 1938/39 im rationalistischen Stil des faschistischen Regimes von Hans Piffrader umgebaut.[4]
Eine Änderung des italienischen Bankengesetzes 1992 verfügte, dass alle italienischen Sparkassen den Teil der Aktien, der von Behörden gehalten wurde, in eine Stiftung überführen mussten. Daraufhin wurde die Stiftung Südtiroler Sparkasse gegründet, an die das Aktienkapital der für die operativen Tätigkeiten gegründeten Aktiengesellschaft überging.
Im November 2014 feierte die Bank ihr 160-jähriges Bestehen,[5] musste aber auf Grund von Fehlspekulationen und missachteten Warnungen der italienischen Bankenaufsicht hohe finanzielle Verluste verbuchen. Die Bankenführung versuchte vergeblich, die publizistische Enthüllung dieser Vorgänge gerichtlich zu unterbinden;[6] erst 2020 zog sie die Klage zurück.[7]
2021 stellte sich die Eigentümerstruktur der Aktien wie folgt dar:
- 65,4 % Stiftung Südtiroler Sparkasse
- 29,5 % über 22.000 Aktionäre
- 3,3 % Fondazione Cariplo
- 1,8 % Eurovita Assicurazioni S.p.A
Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete die Bank einen Reingewinn von 30,3 Millionen Euro.
Geschäftsgebiet
Neben dem traditionellen Regionalmarkt Südtirol hat die Sparkasse inzwischen ihr Geschäftsgebiet auf weitere norditalienische Provinzen ausgeweitet und unterhält heute auch Filialen im Trentino und in den Regionen Lombardei, Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Außerdem verfügt sie über eine ausländische Niederlassung in München.
Literatur
- 100 Jahre Südtiroler Sparkasse in der Bozner Sparkassenstraße – I 100 anni del palazzo della Cassa di Risparmio di Bolzano: 1907–2007. Bozen: Sparkasse 2007.
- Festschrift zum 125jährigen Bestehen der Südtiroler Landessparkasse – Cassa di Risparmio della Provincia di Bolzano nel 125 anniversario di fondazione. Bozen: Sparkasse 1979.
- Christoph Franceschini: Bankomat. Die Millionenverluste der Südtiroler Sparkasse. Edition Raetia, Bozen 2015, ISBN 978-88-7283-553-1.
- Gerhard Brandstätter: Der Lügendetektor. Athesia, Bozen 2016 (ohne ISBN).
Weblinks
Einzelnachweise
- Eintrag im BIC Directory beim SWIFT
- https://www.sparkasse.it/de/bank/
- Auflistung der Führung der Bank abgerufen am 2. Dezember 2014
- Vgl. Waltraud Kofler-Engl: Baudenkmal mit wechselnder Biographie. Das Sparkassengebäude in Bozen. In: Hannes Obermair et al. (Hg.): Regionale Zivilgesellschaft in Bewegung – Cittadini innanzi tutto. Folio: Wien-Bozen 2012, S. 541–563.
- Online-Artikel auf stol.it (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 2. Dezember 2014
- Der Standard: „Südtirol – massiver Druck auf Enthüllungsreporter Franceschini“. 3. Dezember 2015, abgerufen am 12. Dezember 2015.
- Südtirol News: „Sparkasse zieht Klage gegen Franceschini zurück“. 18. Dezember 2020, abgerufen am 27. Dezember 2020.