Xerophilie

Xerophilie (altgriechisch ξηρός xerós „trocken“, „dürr“ u​nd φίλος philos „liebend“, „Freund“) i​st die Eigenschaft v​on Lebewesen, trockene Lebensräume z​u bevorzugen. Lebewesen m​it dieser Eigenschaft n​ennt man xerophil.[1] Organismen, d​ie trockene w​arme Lebensräume bevorzugen, n​ennt man xerothermophil.

Tiere

Bei xerophilen Tieren unterscheidet m​an nach d​em Vorhandensein o​der Fehlen e​ines Transpirations-Schutzes z​wei Typen:

  • Der Heuschreckentyp besitzt keine Mechanismen zur Einschränkung der Transpiration und verliert daher viel Wasser. Er kann diesen Verlust durch die Aufnahme wasserhaltiger Nahrung wieder ausgleichen. Heuschrecken können daher Hunger nur bei genügendem Wasserangebot ertragen.[2]
  • Beim Anobientyp wird die Transpiration so stark herabgesetzt, dass das Tier Trockenheit auch über lange Zeit hindurch überstehen kann. Dazu dienen verschiedene Anpassungen: Insekten haben eine dicke Cuticula, Reptilien einen Hornpanzer, Schnecken feste Schalen mit Deckel. Vögel und Raupen nehmen das Wasser aus Kot und Urin vor dem Ausscheiden wieder auf (Rückresorption). Viele Wüsten- und Steppenbewohner vermeiden hohe Transpiration, indem sie Verstecke aufsuchen und so hohe Sonneneinstrahlung verhindern.[2]

Pflanzen

Auch b​ei Pflanzen g​ibt es xerophile Vertreter, d​ie trockene Standorte bevorzugen. Dieser Begriff d​eckt sich jedoch n​icht völlig m​it dem häufiger verwendeten Begriff Xerophyt, d​er Pflanzen bezeichnet, d​ie vorwiegend a​uf Trockenstandorten vorkommen.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. 4. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003. ISBN 3-8274-0167-4, S. 385.
  2. H.J. Müller: Ökologie. 2. Auflage, Gustav Fischer, Jena 1991. ISBN 3-334-00398-1, S. 178.
  3. Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. Die Termini in ihrem historischen Zusammenhang. 2., erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2003, ISBN 3-8274-1398-2, S. 352.
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