Prissian
Prissian (italienisch Prissiano) ist eine Fraktion der Gemeinde Tisens im Burggrafenamt in Südtirol (Italien).
Die Ortschaft liegt in 610 m s.l.m. auf dem Hochplateau im Tisner Mittelgebirge über dem Etschtal zwischen Bozen und Meran. Die etwa 800 Einwohner leben vorwiegend von Landwirtschaft (Äpfel, Wein, Viehwirtschaft), Tourismus und Handwerk. In der Prissian befindet sich ein Kindergarten für die deutsche Sprachgruppe. Besonders bekannt sind die „Keschtn“ (Tisner Edelkastanien), die im Herbst beim Törggelen zusammen mit dem neuen Wein genossen werden.
Prissian wird auch als Burgendorf bezeichnet, da sich in unmittelbarer Nähe die Burgen bzw. Schlösser Wehrburg, Fahlburg, Kasatsch,[1] Zwingenburg,[2] im Holz[3] und Katzenzungen, letztere mit der größten Weinrebe Europas, der Versoaln (mit einer Ausdehnung von 300 m²), befinden. Ferner bestehen auch die Ansitze Liedl und Greifenegg.
Prissian wird urkundlich schon 1297 als dem Hauptort Tisens zugehörender Siedlungsteil („de Prisano de loco Tisens“) identifiziert.[4]
1308 ist die seit 2021 unter Denkmalschutz stehende Steinbogenbrücke mit Holzdach ersterwähnt, die den Einschnitt des Prissianer Bachs überquert.
- Zwingenburg
Der bekannteste Sohn des Dorfes ist wohl der Priester und Publizist Michael Gamper (* 7. Februar 1885 in Prissian; † 15. April 1956 in Bozen) auf Grund seines Einsatzes für die deutsche Volksgruppe in Südtirol während Faschismus und Nationalsozialismus.
Weblinks
Einzelnachweise
- Oswald Trapp: Tiroler Burgenbuch. II. Band: Burggrafenamt. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980, S. 300–304.
- Oswald Trapp: Tiroler Burgenbuch. II. Band: Burggrafenamt. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980, S. 305–308.
- Oswald Trapp: Tiroler Burgenbuch. II. Band: Burggrafenamt. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980, S. 309–310.
- Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S. 131, Nr. 130.