Simon & Schuster
Simon & Schuster Inc. ist eine in New York ansässige amerikanische Dachgesellschaft und Verlagsgruppe für Buchverlage und -Imprints. Sie gehört seit 2006 zum Konzern Bertelsmann. Simon & Schuster ist zudem der Name eines der Imprints der Verlagsgruppe.
Im November 2020 gab Bertelsmann die Übernahme der US-Verlagsgruppe bekannt.[1][2]
Geschichte und Programm
Der Verlag wurde am 2. Januar 1924 von Richard L. Simon (1899–1960), Vater der Sängerin und Songschreiberin Carly Simon, und des Österreich-Ungarischen Auswanderers Max Lincoln Schuster (1897–1970) gegründet. Ihre erste Veröffentlichung, welche am 10. April desselben Jahres ausgeliefert wurde, war ein Kreuzworträtselbuch, das mit einem Bleistift versehen war. Mit solchen Rätselbüchern hatten die Verleger anfangs großen Erfolg, wandelten sich aber mit der Zeit zu einem renommierten Buchverlag mit einem breitgefächerten Sortiment.
Die aggressive Werbung und neue Marketingstrategien schlugen sich auch im kommerziellen Erfolg nieder. So war S&S das erste Verlagshaus, das Buchhändlern auch die unverkauften Remittenden vergütete. 1939 war er der erste amerikanische Verlag, der Taschenbücher auf den Markt brachte. Eigens zu diesem Zweck wurde die Tochtergesellschaft Pocket Books ins Leben gerufen. Die Neuerung löste eine Revolution im Buchhandel aus.
1944 erwarb der Kaufhausmagnat Marshall Field den Verlag, doch nach dessen Tod 1957 kauften die Gründer Simon und Schuster mit den Investoren Leon Shimkin und James M. Jacobson das Unternehmen wieder zurück. 1958 begann der junge Michael Korda seine Tätigkeit beim Verlag. Er stieg in den Folgejahren bis zum Cheflektor auf und behielt diese Position bis zum Jahr 2006.
1975 wurde es an den Mischkonzern Gulf+Western verkauft und expandierte stetig durch den Zukauf zahlreicher Kleinverlage. 1994 wurde das nunmehr als Paramount Communications firmierende Konglomerat vom Medienkonzern Viacom gekauft, der per 1. Januar 2006 in die beiden neuen Konzerne CBS Corporation (der rechtliche Nachfolger der alten Viacom) und Viacom (einem neuen Unternehmen, welches den alten Namen weiterverwendet) aufgeteilt wurde. Seit der Aufteilung gehört Simon & Schuster zur CBS Corporation.
Jährlich geben der Verlag und seine Ableger rund 2000 Buchtitel heraus.[3] Im Jahr 2000 machte S&S von sich reden, als er Stephen Kings Riding the Bullet ausschließlich als E-Text herausgab.
Am 25. November 2020 wurde bekannt, dass die Verlagsgruppe von der New Yorker Verlagsgruppe Penguin Random House für 2 Mrd. US-Dollar übernommen wird.[4]
Verlage und Imprints
Simon & Schuster besteht aus den vier Verlagen bzw. Verlagsgruppen Simon & Schuster Adult Publishing, Simon & Schuster Children's Publishing, Simon & Schuster Audio und Simon & Schuster International, die ihrerseits aus Imprints und/oder Verlagsgruppen bestehen.
Simon & Schuster Adult Publishing
Diese Verlagsgruppe besteht aus Imprints, in denen Bücher für Erwachsene erscheinen.
- Atria
- Folger Shakespeare Library
- Free Press
- Gallery Books
- Jeter Publishing
- Pocket Books
- Pocket Star – Speziell für E-Books
- Scout Press
- Howard
- North Star Way
- Scribner
- Simon & Schuster
- Summit Books (-2019)
- Treshold Editions
- Touchstone
Simon & Schuster Children's Publishing
Diese Verlagsgruppe besteht aus Imprints, in denen Bücher für Kinder erscheinen.
- Aladdin
- Atheneum
- Simon & Schuster Books for Young Readers
- Beach Lane Books
- Little Simon
- Margaret K. McElderry
- Paula Wiseman Books
- Saga Press
- Simon Pulse
- Simon Spotlight
Simon & Schuster Audio
Diese Verlagsgruppe besteht aus Imprints, in denen Hörbücher erscheinen.
- Pimsleur
- Simon & Schuster Audio
Simon & Schuster International
Diese Verlagsgruppe besteht aus Imprints speziell für Australien, Kanada und das Vereinigte Königreich.
- Simon & Schuster Australia
- Simon & Schuster Canada
- Simon & Schuster UK
- Simon & Schuster
- Simon & Schuster Illustrated
- Simon & Schuster Children's Books
Weblinks
- Internetauftritt des Verlags (englisch)
Einzelnachweise
- Bertelsmann stärkt seine globalen Inhaltegeschäfte mit Kauf von Simon & Schuster. Bertelsmann. 25. November 2020. Abgerufen am 25. November 2020.
- Bertelsmann sticht Murdoch mit Milliardenübernahme aus. manager magazin. 25. November 2020. Abgerufen am 25. November 2020.
- Simon & Schuster Corporate Overview (Memento des Originals vom 26. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 30. März 2014
- Penguin Random House to Buy Simon & Schuster. In: The New York Times. 25. November 2017, abgerufen am 26. November 2020 (englisch).