Ben Sasse
Benjamin Eric „Ben“ Sasse (* 22. Februar 1972 in Plainview, Pierce County, Nebraska) ist ein US-amerikanischer Politiker (Republikaner). Seit 2015 vertritt er den Bundesstaat Nebraska im US-Senat.
Werdegang
Benjamin Sasse besuchte die Fremont Senior High School in Nebraska und studierte danach bis 1994 an der Harvard University. Zwischenzeitlich war er für kurze Zeit an der Oxford University in England eingeschrieben. Später absolvierte er noch das St. John’s College in Annapolis in Maryland (1998) und die Yale University (2004). Beruflich war er als Geschäftsberater tätig. Zwischen Januar und Juli 2005 war er Stabschef des Kongressabgeordneten Jeff Fortenberry. Im Sommer 2005 war er auch Berater des Ministeriums für Heimatschutz. Schließlich wurde er Professor an der University of Texas in Austin. Im Jahr 2007 arbeitete er auch für das Bundesgesundheitsministerium. Von 2009 bis Ende 2014 leitete er als Präsident die Midland University.
Sasse wurde Mitglied der Republikanischen Partei. Am 4. November 2014 wurde er als Kandidat seiner Partei in den US-Senat gewählt, wo er am 3. Januar 2015 die Nachfolge von Mike Johanns antrat, der nicht mehr kandidiert hatte.[1] Er setzte sich in den Vorwahlen seiner Partei durch und erhielt bei der Wahl 64,3 Prozent der Wählerstimmen; David Domina (Demokraten) erhielt 31,5 %. Sasse war Mitglied im Landwirtschaftsausschuss, im Ausschuss für Banken und städtische Angelegenheiten, im Heimatschutzausschuss, im Joint Economic Committee (gemeinsamer Ausschuss mit dem Repräsentantenhaus) und in einem Sonderausschuss, der sich mit den Fragen des Alterns befasst. Darüber hinaus saß er in insgesamt neun Unterausschüssen. Im 117. Kongress der Vereinigten Staaten sitzt Sasse im Justizausschuss, im Geheimdienstausschuss, im Finanzausschuss und im United States Senate Committee on Budget.[2]
Am 29. Februar 2016 erklärte Sasse, er sei über die bisherigen Erfolge von Donald Trump in den Vorwahlen zur republikanischen Präsidentschaftskandidatur „frustriert und bedrückt“ und werde ihn nicht unterstützen, falls er nominiert werde. Er werde sich in diesem Fall nach einer anderen Option umsehen („… I will look for some third candidate – a conservative option, a Constitutionalist“). Sasse warf Trump vor, Amerika noch weiter zu entzweien und die Nation „nicht aufzubauen“, sondern im Gegenteil weiter „niederzureißen“.[3] Während der Präsidentschaftswahl 2020 erneuerte er im Oktober seine Vorwürfe gegen Trump und hielt ihm unter anderem seine Reaktion auf die COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten sowie seinen Schmusekurs mit Diktatoren und der White-Supremacy-Bewegung vor.[4][5]
Sasse war nach der Präsidentschaftswahl 2020 einer der wenigen Senatoren der republikanischen Partei, die den Wahlsieg von Joe Biden anerkannten und ihm zur Wahl gratulierten.[6]
Sasse sagte nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021, der scheidende US-Präsident Trump habe seinen Amtseid missachtet. Er sei offen für ein Impeachment gegen Trump.[7] Als es dann zum zweiten Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump kam, unterstützte er dieses und stimmte zusammen mit sechs weiter republikanischen Senatoren und allen demokratischen Senatoren für einen Schuldspruch Trumps.[8]
Weblinks
- Ben Sasse im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)
- Sasse beim Project Vote Smart
Einzelnachweise
- siehe auch en:2014 United States Senate election in Nebraska.
- About Ben - Senator Ben Sasse. Abgerufen am 16. Februar 2021.
- US election 2016: Republican Ben Sasse ‘won’t endorse Trump’. BBC News, 29. Februar 2016, abgerufen am 29. Februar 2016 (englisch).
- Nicholas Fandos: Slamming Trump, G.O.P. Senator Warns of a ‘Republican Blood Bath’. New York Times, 16. Oktober 2020.
- zeit.de: Prominente Republikaner gehen auf Distanz zu Donald Trump
- Meg Wagner and Melissa Macaya, CNN:: Republican Sen. Ben Sasse congratulates Biden. 9. November 2020, abgerufen am 15. November 2020 (englisch).
- spiegel.de: Erster Senator der Republikaner offen für Amtsenthebung von Trump
- 7 Republikaner brechen bei Trump-Impeachment mit Parteilinie. 13. Februar 2021, abgerufen am 16. Februar 2021.