Ivanka Trump
Ivana Marie „Ivanka“ Trump (* 30. Oktober 1981 in New York City) ist eine ehemalige US-amerikanische Unternehmerin, ehemalige Erste Vizepräsidentin der Trump Organization und ein ehemaliges Model. Von März 2017 bis Januar 2021 war sie Beraterin (Senior Advisor to the President of the United States) ihres Vaters Donald Trump, des 45. US-Präsidenten.
Leben
Ivanka Trump ist das zweite von drei Kindern aus der ersten Ehe Donald Trumps mit Ivana Trump.[1] Offiziell heißt sie wie ihre Mutter Ivana Marie Trump. Sie hat einen älteren Bruder namens Donald Jr. (* 1977) und einen jüngeren namens Eric (* 1984). Außerdem hat sie eine Halbschwester Tiffany (* 1993) und einen Halbbruder Barron (* 2006). Am 25. Oktober 2009 heiratete sie den Unternehmer Jared Corey Kushner. Ihr Ehemann war als Senior Advisor to the President of the U.S. einer der Chefberater von Donald Trump und galt als „stille Schlüsselfigur“ im Stab des US-Präsidenten.[2] In Vorbereitung ihrer Ehe mit Kushner trat sie durch den orthodoxen Rabbi Haskel Lookstein vom Presbyterianismus ihrer Herkunftsfamilie zum Judentum über und nahm dabei den neuen Vornamen Yael an.[3][4][5] Das orthodox-jüdisch lebende Paar wohnte in der Park Avenue an der Upper East Side in New York City, besuchte die modern-orthodoxe Synagoge Kehilath Jeshurun und hält die jüdischen Speisegesetze sowie die Vorschriften des Sabbats ein.[3] Zu Beginn des Jahres 2017 zog die Familie in eine 5,5-Millionen-Dollar-Villa im Stadtteil Kalorama in Washington, D.C.[6] Das Ehepaar Kushner-Trump hat drei Kinder: Arabella Rose (* 2011), Joseph Frederick (* 2013) und Theodore James (* 2016).[7][8][9][5]
Ausbildung
Ivanka Trump besuchte die als elitär geltende Chapin School in New York City[1] und anschließend die Choate Rosemary Hall in Wallingford im US-Bundesstaat Connecticut. Danach studierte sie Wirtschaftswissenschaft:[1] zunächst zwei Jahre an der Georgetown University in Washington, D.C. und anschließend an der Wharton School der University of Pennsylvania, wo sie 2004 einen Bachelor-Abschluss mit der Bewertung cum laude absolvierte.[10]
Geschäftstätigkeit
1997 hatte sie ihr erstes Titelblatt bei der Teenager-Zeitschrift Seventeen; es folgten Model-Auftritte für prominente Modemarken wie Versace und Tommy Hilfiger.[1] Mit ihrem Namen werden Schmuck, Schuhe und eine „Lifestyle“-Website vermarktet.[1][11] Nach der Wahl ihres Vaters zum US-Präsidenten wurden ihre Produkte, deren Verkaufszahlen in den Wochen zuvor um 70 Prozent eingebrochen waren, von der Kaufhauskette Nordstrom aus dem Sortiment genommen, was von Donald Trump und dessen Sprecherin Kellyanne Conway kritisiert wurde. Auch das Unternehmen Neiman Marcus verkauft keinen Schmuck von Ivanka Trump mehr.[12] Am 24. Juli 2018 gab sie bekannt, dass sie das Geschäft mit ihrer Marke einstellt, um sich ganz auf ihre Tätigkeiten im Weißen Haus zu konzentrieren.[13]
Nach dem Studium arbeitete sie eine Weile in dem Immobilienunternehmen Forest City Enterprises; 2005 trat sie in die Trump Organization, den Konzern ihres Vaters, ein. Dort war sie als Vizepräsidentin der Abteilung für Immobilien tätig.[1] Im Sommer 2015 übernahm sie darüber hinaus mit ihren beiden Brüdern Donald Jr. und Eric de facto die Leitung der operativen Geschäfte der Trump Organization, nachdem ihr Vater seine Kandidatur zur US-Präsidentschaftswahl 2016 angekündigt hatte. Am 11. Januar 2017 gab sie bekannt, die Trump Organization mit dem Amtsantritt ihres Vaters zu verlassen und ihrem Vater nach Washington zu folgen.[14] Ende März 2017 wurde Ivanka Trump von ihrem Vater für seine Präsidentschaft zur Assistant to the President („Präsidenten-Assistentin“) ernannt und erhielt ein eigenes Büro im Weißen Haus. Ohne eigene Bezüge sollte sie sich um Themen wie Frauen, Gleichberechtigung und Gesundheit kümmern.[15]
Sie und ihr Mann haben nach eigenen Angaben ein Vermögen von etwa 740 Millionen US-Dollar (Stand: 1. April 2017).[16]
Unterstützung ihres Vaters
Im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 begleitete und unterstützte sie ihren Vater bei Wahlkampfauftritten. Dabei war sie vor allem darum bemüht, Wählerinnen für ihren Vater zu gewinnen.[17] Sie unterhält (Stand 2016) eine enge Freundschaft zu Hillary Clintons Tochter Chelsea und vermied im Wahlkampf negative Äußerungen über die Clintons.[1]
Nach dem Wahlsieg ihres Vaters am 8. November 2016 wurde sie im Übergangsteam tätig. Beobachter hielten sie mit ihrem Einsatz für und mit ihrem Vater und ihrer offensichtlich engen Beziehung für die eigentliche zukünftige „First Lady“ Amerikas, da die aktuelle Ehegattin Trumps, Melania, als öffentlichkeitsscheu gilt und noch mit der Erziehung des gemeinsamen Sohnes Barron gebunden ist. Ursprünglich hieß es, Trump wolle seiner Tochter im Fall eines Wahlsiegs große Teile seines Unternehmens anvertrauen.[1]
Vor dem G20-Gipfel Anfang Juli 2017 erschien die hier als „First Daughter“ (in Analogie zu „First Lady“) bezeichnete Ivanka Trump auf Einladung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende April 2017 auf dem Women20-Gipfel in Berlin.[18][19][20] Am 25. April 2017 nahm sie neben der kanadischen Außenministerin Chrystia Freeland, der geschäftsführenden Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Christine Lagarde sowie Königin Máxima der Niederlande an einer von Miriam Meckel moderierten Bühnendiskussion zur Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt und möglichen Lösungsansätzen teil.[21]
Während des G20-Gipfels in Hamburg am 7. und 8. Juli 2017 war Ivanka Trump offizielles Mitglied der US-amerikanischen Delegation und vertrat kurzzeitig ihren Vater am Haupttisch der Staats- und Regierungschefs.[22]
Veröffentlichungen
- The Trump Card. Playing to Win in Work and Life. Touchstone Books, New York 2009, ISBN 978-1-4391-4001-7
- Women Who Work. Rewriting the Rules for Success. Portofolio, London 2017, ISBN 978-0-7352-1132-2.
Literatur
- Markus Günther: Eine Frau für alle Fälle. Ivanka Trump weiß, wann es klüger ist, den Mund zu halten, in: F.A.S. Nr. 34, 27. August 2017, S. 3 (FAZ.net)
Weblinks
- Ivanka Trump in der Internet Movie Database (englisch)
- NBC Apprentice Profile (Memento vom 27. Februar 2009 im Internet Archive)
- Ivanka’s Apprentice Yahoo! Blog (Memento vom 17. Mai 2008 im Internet Archive)
Fußnoten
- Jens Schmitz: Intelligent, schön, einflussreich. In: Badische Zeitung. 29. Dezember 2016.
- Jared Kushner – Die stille Schlüsselfigur. In: Handelsblatt.com. 19. November 2016.
- Isabel Kershner: Who Is a Jew? Maybe Not Woman Converted by Esteemed New York Rabbi. In: New York Times. 23. Juni 2016.
- Heike Buchter: Der Einflüsterer. In: Zeit Online. 22. November 2016.
- Ivanka Trump Gives Birth to Third Jewish Baby. In: The Algemeiner. 28. März 2016 (englisch).
- Benjamin Freed, Trump and Jared Kushner’s Move to Washington Is Deadly Serious, Washingtonian vom 6. Januar 2017.
- Julie Zauzmer, Colby Itkowitz: Where will Ivanka Trump attend synagogue? Georgetown’s Kesher Israel close to White House is one option. In: The Washington Post. 19. Dezember 2016 (englisch).
- Josefin Dolsten: Meet the Jews in Donald Trump’s inner circle. In: Jewish Telegraphic Agency. 14. November 2014 (englisch).
- Gabriel Sherman: The Legacy. In: New York. 12. Juli 2009 (englisch).
- What Really Drives Ivanka Trump? In: The Huffington Post. 27. September 2016, abgerufen am 12. Juni 2017.
- Website von Ivanka Trump.
- Jenni Miller: Sears, Kmart Dump Trump Home Products From Online Stores. In: New York. 11. Februar 2017.
- FAZ.net / dpa 25. Juli 2018: Der Absturz der Marke Ivanka Trump
- Ivanka Trump | Facebook. Abgerufen am 17. März 2017.
- Maren Hennemuth (dpa): Neues von den Trumps: Ivanka arbeitet nun für ihren Vater. In: badische-zeitung.de. 31. März 2017, abgerufen am 8. April 2017.
- Johanna Bruckner: Wie groß das Vermögen von Ivanka Trump und Jared Kushner ist. In: Süddeutsche Zeitung. 1. April 2017, abgerufen am 1. April 2017. Jesse Drucker, Eric Lipton and Maggie Haberman: Ivanka Trump and Jared Kushner Still Benefiting From Business Empire, Filings Show. In: The New York Times. 1. April 2017, abgerufen am 1. April 2017.
- Trump vergleicht Hillary Clinton mit Hund. In: FAZ.net. 19. Januar 2016 (Video).
- Women20-Gipfel in Berlin – „Überall verdienen Frauen weniger als Männer“. In: deutschlandfunk.de. 23. April 2017.
- Frauengipfel: Forderungskatalog an Merkel. (Memento vom 27. April 2017 im Internet Archive) In: badische-zeitung.de. 26. April 2017.
- Kristina Dunz, Christiane Jacke, dpa: Erkenntnisse aus Ivanka Trumps Besuch bei Merkel. In: badische-zeitung.de. 26. April 2017.
- Alexander Smith: Ivanka Trump Grilled, Booed During Women20 Summit in Berlin. In: nbcnews.com. 25. April 2017 („Ivanka Trump unter Druck, ausgebuht auf W20 Gipfel in Berlin“).
- David Böcking, Vanessa Steinmetz: G20 buhlt um Ivanka Trumps Gunst. In: Spiegel Online. 8. Juli 2017, abgerufen am 6. August 2017.