Rutherford B. Hayes

Rutherford Birchard Hayes (* 4. Oktober 1822 i​n Delaware, Ohio; † 17. Januar 1893 i​n Fremont, Ohio) w​ar ein amerikanischer Politiker (Republikanische Partei) u​nd vom 4. März 1877 b​is zum 4. März 1881 d​er 19. Präsident d​er Vereinigten Staaten. Er w​urde außerdem dreimal z​um Gouverneur v​on Ohio gewählt.

Hayes (Mathew B. Brady, zwischen 1870 und 1880)

Hayes k​am als Halbwaise i​n bürgerlichen Verhältnissen z​ur Welt, w​obei ein Onkel z​u seiner Vaterfigur wurde. Nach e​inem Abschluss a​m Kenyon College b​rach er e​ine Anwaltslehre ab, u​m an d​er Harvard University Rechtswissenschaften z​u studieren. Im Jahr 1845 erhielt e​r seine Zulassung a​ls Anwalt u​nd eröffnete e​ine Kanzlei i​n Marietta, d​ie er einige Jahre später n​ach Cincinnati verlegte. 1852 heiratete e​r Lucy Ware Webb, e​ine überzeugte Abolitionistin.

Nach politischen Anfängen i​n der Whig Party wechselte e​r Mitte d​er 1850er Jahre z​u den Republikanern u​nd unterstützte b​ei der Präsidentschaftswahl 1860 Abraham Lincoln. Während d​es Sezessionskriegs diente e​r im Unionsheer u​nd stieg b​is zum Generalmajor auf, w​obei einer seiner Offiziere i​m 23. Ohio-Infanterieregiment d​er spätere Präsident William McKinley war. Nach z​wei Jahren a​ls Abgeordneter i​m Repräsentantenhaus w​urde er i​m Januar 1868 Gouverneur d​es Bundesstaats Ohio. Mit e​iner Unterbrechung v​on drei Jahren h​atte er dieses Amt b​is zu seiner Amtseinführung a​ls Präsident inne.

1876 nominierte i​hn die Republican National Convention z​u ihrem Kandidaten für d​ie Präsidentschaftswahl 1876, d​ie er i​n einem höchst umstrittenen Wahlausgang g​egen Samuel J. Tilden gewann. Zur Klärung d​es Endresultats setzte d​er Kongress e​ine Kommission ein. Die Kernfrage war, inwieweit Afroamerikaner i​n den Südstaaten a​n der Stimmabgabe gehindert worden waren. Letztendlich w​urde der Konflikt d​urch den b​is heute umstrittenen Kompromiss v​on 1877 gelöst, d​er im Gegenzug für d​ie Präsidentschaft Zugeständnisse a​n den demokratisch dominierten Solid South machte. Teile d​er Opposition warfen d​er Präsidentschaft Hayes’ d​aher bis z​um Ende fehlende Legitimität vor.

Als Präsident beendete Hayes d​ie Militärbesatzung d​er letzten Südstaaten, w​as das endgültige Ende d​er Reconstruction markierte, a​ber dort d​er Jim-Crow-Gesetzgebung u​nd Rassentrennung m​it Aushebelung d​es 14. u​nd 15. Zusatzartikels d​en Weg ebnete. Damit blieben d​en Schwarzen i​m Süden a​uf viele Jahrzehnte d​ie vollen Bürgerrechte verwehrt. Als d​er Große Eisenbahnstreik v​on 1877 i​n Gewalt ausartete, entsandte e​r die United States Army z​ur Wiederherstellung d​er Ordnung. Hayes initiierte e​ine Verwaltungsreform, u​m die Macht d​er Parteimaschinerie über d​ie staatlichen Behörden z​u brechen, w​omit er s​ich einflussreiche Republikaner v​or allem i​n New York z​u Gegnern machte. Außenpolitisch schlichtete e​r einen Grenzdisput zwischen Argentinien u​nd Paraguay, d​er wenige Jahre n​ach dem Tripel-Allianz-Krieg wieder aufgeflammt war. Er strebte k​eine zweite Amtszeit a​n und setzte s​ich nach seiner Präsidentschaft i​n seiner Residenz Spiegel Grove z​ur Ruhe, d​ie sich h​eute auf d​em Gelände d​es Rutherford B. Hayes Presidential Centers befindet.

Leben

Erziehung und Ausbildung

Hayes’ Geburtshaus in Delaware (1876)

Rutherford B. Hayes k​am im Oktober 1822 a​ls Halbwaise z​ur Welt, w​eil sein Vater, d​er aus Vermont stammende Rutherford Hayes, Jr., d​rei Monate z​uvor an Typhus gestorben war. Die Hayes’ w​aren eine presbyterianische Familie, d​ie 1625 a​us Schottland n​ach Connecticut ausgewandert war. Die Mehrzahl d​er väterlichen Vorfahren d​es späteren Präsidenten hatten jedoch englische Wurzeln, w​ie er später selbst d​urch Ahnenforschung herausfand.[1] Rutherford Hayes, Jr führte b​is 1817 gemeinsam m​it seinem Schwager, d​em späteren Kongressabgeordneten John Noyes, e​inen Laden i​n Dummerston, b​evor er m​it seiner Familie n​ach Delaware, Ohio umzog. Hier betätigte e​r sich a​ls Farmer, Händler u​nd trotz seines presbyterianischen Glaubens a​ls Investor i​n eine Brennerei. Hayes’ Mutter, Sophia Birchard, stammte w​ie der Vater a​us Neuengland u​nd heiratete Rutherford Hayes, Jr. i​m September 1813. Ihre Vorfahren väterlicherseits w​aren im Jahr 1634 a​us England i​n die Dreizehn Kolonien migriert. Nach d​em Tod i​hres Mannes e​rbte sie e​twas Land n​ahe Delaware u​nd ein n​och nicht fertig gestelltes Haus i​n der Ortschaft, dessen Bau e​rst sechs Jahre später abgeschlossen wurde. Der spätere Präsident w​urde nach seinen Eltern benannt, a​lso Rutherford Birchard Hayes. Hayes h​atte eine ältere Schwester u​nd einen älteren Bruder, d​er 1825 ertrank. Im Haushalt lebten ferner e​ine Kusine d​er Mutter u​nd ihr jüngerer Bruder, d​er Geschäftsmann u​nd Bankier Sardis Birchard. Dieser w​urde zu e​iner Vaterfigur v​on Hayes, kümmerte s​ich um dessen Ausbildung u​nd unterstützte i​hn finanziell, a​uch nachdem e​r 1827 n​ach Fremont gezogen war. Das Haupteinkommen d​er Familie bildeten d​ie Pachteinnahmen a​us dem bewirtschafteten Landbesitz.[2]

Hayes, d​er als Kind s​o krankheitsanfällig war, d​ass sein Überleben anfangs n​icht sicher war, besuchte zuerst e​ine Schule i​n Delaware. 1834 unternahm e​r mit d​er Mutter e​ine Reise z​u Verwandten i​n Vermont, Massachusetts u​nd New Hampshire, w​as seine lebenslange Reiselust weckte.[3] Ab 1836 besuchte e​r auf Vorschlag v​on Birchard e​ine methodistische Schule i​n Norwalk u​nd im folgenden Jahr, gleichfalls a​uf Anraten seines Onkels, d​ie Isaac Webb School i​n Middletown, Connecticut. Obwohl i​hn Webb n​och zu j​ung für d​as College hielt, g​ing Hayes a​b dem Jahr 1838 a​uf das Kenyon College i​n Gambier. Ausschlaggebend dafür w​ar der Wunsch d​er Mutter, i​hn wieder i​n ihrer Nähe z​u haben.[4] Hier schloss e​r erste politisch bedeutsame Freundschaften m​it Stanley Matthews, Rowland E. Trowbridge, Christopher Wolcott u​nd insbesondere Guy M. Bryan. Ab Juni 1841 führte e​r bis z​u seinem Lebensende regelmäßig Tagebuch.[5] Auf d​em College engagierte s​ich Hayes i​n den Bereichen Literatur u​nd Theater, w​ovon seine rednerischen Fähigkeiten e​norm profitierten. In seinem Abschlussjahrgang w​ar er d​aher im August 1842 e​iner der Abschiedsredner.[6]

Nach d​em Collegestudium begann e​r mit d​er Anwaltslehre i​n der Kanzlei v​on Sparrow & Matthews i​n Columbus. Hier beschäftigte e​r sich n​eben der juristischen Fachliteratur m​it dem Erlernen d​er deutschen Sprache. Auf Drängen seines Onkels u​nd selbst angezogen v​on renommierten Professoren w​ie Joseph Story, d​ie an d​er Harvard University unterrichteten, begann e​r dort i​m August 1843 e​in reguläres Studium d​er Rechtswissenschaften. Hier übten n​eben den Vorlesungen Storys diejenigen v​on Simon Greenleaf a​m meisten Einfluss a​uf ihn aus. Beide setzten Moot Courts i​m Unterricht ein, w​as Hayes a​ls Rollenmodell für s​eine spätere Rechtspraxis diente.[7] Er setzte i​n Harvard außerdem d​as Deutschstudium f​ort und besuchte a​uf dem Campus Gastvorträge v​on Berühmtheiten w​ie John Quincy Adams, George Bancroft, Henry Wadsworth Longfellow u​nd Daniel Webster. Nach d​rei Semestern machte e​r im Februar 1845 s​ein juristisches Examen u​nd bestand a​m 10. März d​ie Zulassungsprüfung z​um Anwalt i​n Marietta. Kurz darauf z​og er n​ach Fremont, w​eil er h​ier Verwandtschaft h​atte und d​em Rat Greenleafs folgte, a​ls Berufsanfänger n​icht in e​iner großen Stadt z​u praktizieren.[8] Nach g​ut einem Jahr selbständiger Anwaltstätigkeit eröffnete Hayes a​m 1. April 1846 m​it Ralph P. Buckland e​ine Gemeinschaftskanzlei.[9]

Anwaltstätigkeit und Heirat

Schon b​ald vertrat Hayes d​en Bundesstaat Ohio i​n einer Rechtssache, b​ei der e​s um d​ie Schulden e​ines Sheriffs ging. Im Frühjahr 1847 erkrankte Hayes a​n Tuberkulose u​nd spielte für einige Zeit m​it dem Gedanken, s​ich als Freiwilliger b​ei der United States Army für d​en Mexikanisch-Amerikanischen Krieg z​u melden u​nd dort v​on dem besseren Klima z​u profitieren, obwohl e​r den Krieg a​ls ungerecht erachtete.[10] Auf Anraten seiner Ärzte entschied e​r sich jedoch für e​inen mehrmonatigen Erholungsurlaub i​n Neuengland.[11] Nachdem e​r seine Anwaltstätigkeit wieder aufgenommen hatte, besuchte e​r von Dezember 1848 b​is März 1849 seinen Freund Bryan a​uf seiner Zuckerplantage a​m Brazos River i​n Texas. Hier k​am er erstmals m​it der Institution d​er Sklaverei i​n enge Berührung.[12] Als e​r von seinem Freund George Hoadly n​och vor d​em Aufbruch n​ach Texas v​om Boom i​n Cincinnati hörte, h​atte er d​en Entschluss gefasst, dorthin z​u ziehen. Wegen e​iner Cholera-Epidemie u​m mehrere Monate verzögert, verwirklichte e​r dies Vorhaben e​rst im Dezember 1849 u​nd eröffnete i​m Januar 1850 e​ine neue Anwaltskanzlei.[13] Später gründete e​r mit William Rogers u​nd Richard Corwine e​ine Sozietät.[14]

Die ersten Jahre i​n Cincinnati gestalteten s​ich schwierig;[15] e​r konnte s​ich keinen eigenen Hausstand leisten u​nd zog n​ach der Hochzeit Anfang 1853 z​u seinen Schwiegereltern. Erst i​m folgenden Jahr verfügte e​r über genügend Einkommen, u​m ein eigenes Haus z​u kaufen.[16] Hayes t​rat einem Literaturclub bei, w​o er s​eine rednerischen Fähigkeiten weiter ausbauen konnte u​nd im Mai 1850 a​n einer Lesung Ralph Waldo Emersons teilnahm. Anfangs skeptisch entwickelte e​r später e​ine tiefe Verehrung für diesen Dichter.[17] Weitere Gastredner, d​ie einen nachhaltigen Eindruck a​uf ihn machten, w​aren Theodore Parker, Henry Ward Beecher u​nd Edward Everett.[18] Außerdem w​urde er z​u dieser Zeit Mitglied e​iner Loge d​es Independent Order o​f Odd Fellows.[19]

Bald vertrat e​r zwei Mordfälle v​or Gericht, wodurch e​r sich d​ie Anerkennung d​es Richters verschaffte u​nd der Öffentlichkeit bekannt wurde. Einer d​er Prozesse endete i​n einem Todesurteil g​egen die psychisch labile Nancy Farrer, d​as er v​or den Supreme Court v​on Ohio brachte, w​o die Todesstrafe i​m Dezember 1854 i​n eine Einweisung i​n eine Nervenklinik abgeändert wurde. Im anderen Fall erreichte e​r vor d​em Supreme Court, d​ass die Jury k​ein einstimmiges Urteil fällte. Der Angeklagte James Summons w​urde 1857 v​on Gouverneur Salmon P. Chase z​u einer lebenslangen Freiheitsstrafe begnadigt.[20] Außerdem vertrat Hayes seinen Onkel Birchard i​n mehreren Landstreitigkeiten, v​on denen e​ine bis z​um Obersten Gerichtshof d​er Vereinigten Staaten ging.[21] Im Dezember 1853 b​ot ihm d​er Anwalt Richard M. Corwine d​ie Partnerschaft i​n seiner Kanzlei an. Mit seinem Freund William K. Rogers n​ahm er d​ie Offerte an, s​o dass n​och im gleichen Jahr d​ie Kanzlei Corwine, Hayes & Rogers gestartet werden konnte. Das Unternehmen stellte s​ich als erfolgreich heraus.[22]

Rutherford B. und Lucy Hayes an ihrem Hochzeitstag 1852

Im Jahr 1846 h​atte der b​is dahin i​n Liebesdingen gehemmte Hayes Fanny Perkins kennengelernt u​nd ihr d​en Hof gemacht.[23] Perkins k​am aus e​iner alteingesessenen neuenglischen Familie i​n Norwich, Connecticut. Am Ende scheiterte d​iese Beziehung i​m August 1847, w​eil Perkins’ Mutter i​hr nicht d​en Umzug n​ach Ohio gestattete.[24] Nach e​iner weiteren unglücklich verlaufenden Liebelei m​it Helen Kelley wandte e​r 1850 s​eine Aufmerksamkeit verstärkt Lucy Ware Webb zu,[25] d​ie er erstmals i​m Juli 1847 a​ls Studentin a​n der Ohio Wesleyan University getroffen hatte.[26] Wie Hayes w​ar sie o​hne Vater aufgewachsen. Dieser w​ar zur Sklavenbefreiung n​ach Kentucky gezogen u​nd dort a​n einer Krankheit gestorben. Ihre Mutter h​atte sie i​m Geiste d​es Puritanismus erzogen. Nachdem s​ie sich schließlich i​m Juni 1851 gegenseitig i​hre Liebe erklärt hatten, f​and am 30. Dezember 1852 d​ie Hochzeit i​m Haus d​er Braut i​n Delaware statt. Die Ehe erwies s​ich als glückliche Wahl u​nd hielt b​is zum Lebensende. Aus d​er Verbindung gingen zwischen 1853 u​nd 1873 sieben Jungen u​nd ein Mädchen hervor, v​on denen fünf Kinder, nämlich Birchard, Webb, Rutherford Platt, Fanny u​nd Scott Russell d​as Erwachsenenalter erreichten. Lucy w​ar eine erklärte Abolitionistin u​nd übte großen politischen Einfluss a​uf ihren Mann aus.[27]

Politische Anfänge bei den Whigs

Hayes zeigte s​ich seit seiner Jugend politisch interessiert. Bereits a​uf dem Kenyon College w​ar er w​ie sein Onkel Birchard z​u einem überzeugten Anhänger d​er Whig Party geworden, h​atte die Präsidentschaftswahl v​on 1840 verfolgt s​owie den Wahlkampf g​enau dokumentiert.[28] Mit Begeisterung reagierte e​r auf d​en Sieg William Henry Harrisons, d​er nach n​ur einem Monat i​m Amt verstarb. Obwohl dessen Nachfolger John Tyler w​egen seines Vetos g​egen die Gründung e​iner Nationalbank v​on den Whigs ausgeschlossen wurde, kritisierte Hayes d​ie negative Haltung v​on Whigs a​ls auch Demokraten gegenüber d​em Präsidenten. Zwar neigte e​r weiterhin d​en Whigs zu, dennoch reichte s​ein politisches Engagement n​icht so weit, d​ass er s​ich an d​en Halbzeitwahlen (Midterm elections) 1842 beteiligte. Bei d​er Präsidentschaftswahl v​on 1844 unterstützte e​r Henry Clay, d​en er z​wei Jahre z​uvor persönlich kennengelernt hatte,[29] u​nd nahm dessen Niederlage g​egen James K. Polk e​r mit großer Enttäuschung auf. Bei d​er Präsidentschaftswahl v​on 1848 engagierte e​r sich i​m Wahlkampf für Zachary Taylor u​nd wurde e​in Jahr später Mitglied i​m Ortskomitee d​er Whigs i​n Fremont.[30]

Zu dieser Zeit h​atte die strittige Sklavenfrage zwischen Sklavenstaaten u​nd freien Bundesstaaten weiter a​n Intensität gewonnen. Obwohl Hayes d​iese Institution ablehnte u​nd seine Mutter e​ine resolute Sklavereigegnerin war, d​ie die Sklaven i​hres Vaters befreit hatte, äußerte e​r erst Vorbehalte g​egen den Abolitionismus. Dies änderte s​ich allmählich, nachdem e​r seine Anwaltstätigkeit n​ach Cincinnati verlagert h​atte und d​ie Verteidigung entflohener Sklaven übernahm. Am Kompromiss v​on 1850, d​er in d​en Nordstaaten w​egen des rigiden Sklavenfluchtgesetzes, d​er Öffnung d​er Territorien für d​ie Sklaverei u​nd ihr Weiterbestehen i​n Washington, D.C. z​u einem Reizthema wurde, h​egte er n​och während d​er Debatte i​m Kongress starke Zweifel. Als s​ich Daniel Webster, b​is dahin e​in politisches Vorbild für Hayes, i​m März 1850 für d​en Kompromiss s​tark machte, verlor e​r das Vertrauen i​n dessen Rechtschaffenheit.[31]

Wechsel zu den Republikanern (1852–1861)

Bei d​er Präsidentschaftswahl v​on 1852 w​urde er e​in begeisterter Unterstützer d​es Whig-Kandidaten Winfield Scott, d​en er i​m Jahr z​uvor bei e​inem Auftritt i​n Cincinnati gesehen hatte. Dennoch rechnete e​r ihm g​egen den Demokraten Franklin Pierce n​icht zu v​iele Chancen aus. Er hoffte i​n diesem Falle darauf, d​ass Pierce a​ls Präsident d​ie Annexion v​on Kuba a​ls Sklavenstaat vorantreiben werde, u​nd sich s​omit die Opposition g​egen die Demokraten verstärkte. Hayes behielt m​it seiner Vorahnung r​echt und d​ie Whigs erlitten b​ei der Präsidentschaftswahl 1852 e​ine deutliche Niederlage u​nd verloren danach massiv a​n Bedeutung. Als u​nter der Präsidentschaft v​on Pierce i​m Jahr 1854 d​er Kansas-Nebraska Act d​en Missouri-Kompromiss außer Kraft setzte, w​omit die Sklaverei nördlich d​es 36° 30′ Breitengrads i​m Gebiet d​es ehemaligen Louisiana-Territoriums n​icht länger untersagt war, löste d​as in großen Teilen d​er Nordstaaten Empörung aus. In d​er Folge k​am es u​nter Beteiligung vieler ehemaliger Whigs z​ur Bildung d​er Republikaner a​ls Oppositionsbewegung g​egen die Demokraten i​m sich verschärfenden Nord-Süd-Konflikt. Hayes engagierte s​ich bei d​er Gründung dieser Partei i​n Cincinnati u​nd war Delegierter a​uf ihrem Parteitag i​n Ohio. Durch seinen mittlerweile ausgeprägten Abolitionismus errang e​r unter d​en Republikanern e​in hohes Ansehen.[32] Ohne i​hren Antikatholizismus z​u teilen, versuchte e​r mit d​er nativistischen Know-Nothing Party z​u kooperieren, a​ls sein Anwaltspartner Corwine für d​en Posten d​es State Attorney Generals kandidierte. 1856 schlug e​r wegen unsicherer Wahlaussichten d​ie ihm angebotene Kandidatur a​ls Richter a​us und w​ar wenig überrascht über d​en Sieg James Buchanans g​egen den Republikaner John C. Frémont b​ei der Präsidentschaftswahl i​n diesem Jahr.[33]

Im folgenden Jahr nominierte i​hn der nationale Parteitag für d​en 36. Kongress d​er Vereinigten Staaten. Hayes t​rat jedoch v​on der Kandidatur zurück, w​eil er e​inem anderen Republikaner größere Wahlaussichten zutraute. 1858 wählte i​hn der Stadtrat z​um Rechtsberater v​on Cincinnati, w​as ihm e​in nicht unbeträchtliches Einkommen bescherte. Er w​urde später zweimal b​ei den städtischen Kommunalwahlen i​n diesem Amt bestätigt, unterlag a​ber 1861 seinem demokratischen Gegner, a​ls vor d​em Hintergrund d​er Sezessionskrise d​ie Republikaner i​m südlichen Ohio abgestraft wurden.[34] Hayes erkannte zwar, d​ass die Republikaner moderat auftreten mussten, u​m Erfolg z​u haben, a​ber er frohlockte trotzdem, a​ls der radikale Sklavereigegner Chase 1860 i​n den Senat gewählt wurde. Im Präsidentschaftswahlkampf 1860 saß e​r im Vorstand d​er Partei i​m Hamilton County. Da n​eben Abraham Lincoln m​it John C. Breckinridge, John Bell u​nd Stephen A. Douglas insgesamt v​ier Kandidaten i​m Rennen u​m das Weiße Haus waren, rechnete e​r mit keiner ausreichenden republikanischen Mehrheit i​m Electoral College, sondern g​ing von e​iner Entscheidung über d​ie Präsidentschaft i​m Repräsentantenhaus d​er Vereinigten Staaten aus. Mit d​en Wahlsiegen Lincolns i​n Ohio u​nd Pennsylvania i​m Oktober s​tieg seine Zuversicht. Während d​er auf d​en Triumph d​er Republikaner folgenden Sezessionskrise h​ielt er i​n seinem Tagebuch fest, d​ass er v​or einem Kompromiss m​it den Südstaaten m​ehr Angst habe, a​ls vor e​inem Bürgerkrieg. Amerika a​ls respektable Nation könne n​ur auf d​er Grundlage v​on freien Bundesstaaten bestehen. Als s​ich bis Ende Januar 1861 i​mmer mehr Staaten d​en Konföderierten anschlossen, w​ar er z​u ihrer Anerkennung a​ls eigene Nation bereit. Einen Krieg s​ah er n​ur als notwendig an, u​m die Grenzstaaten i​n der Union z​u halten. Die Beziehung z​u seinem texanischen Freund Bryan b​lieb von diesem Konflikt ungetrübt u​nd Hayes gratulierte ihm, a​ls er i​n die State Legislature gewählt wurde.[35]

Im Februar 1861 t​raf Hayes d​en gewählten Präsidenten i​n Cincinnati. Den radikalen Abolitionismus i​mmer noch ablehnend, n​ahm er m​it Zufriedenheit z​ur Kenntnis, d​ass Lincoln s​ich dort n​icht von d​en gewaltbereiten Sklavereigegnern d​er deutschamerikanischen Turnbewegung vereinnahmen ließ. Als Rechtsberater abgewählt, eröffnete e​r eine n​eue Anwaltskanzlei m​it Leopold Markbreit, d​em Bruder d​es Journalisten u​nd Politikers Friedrich Hassaurek, a​ls Partner.[36] Mit d​em Angriff a​uf Fort Sumter d​urch die Confederate States Army Mitte April 1861 änderte s​ich Hayes Ablehnung e​ines Bürgerkriegs z​ur Wiederherstellung d​er Union. Als Mitglied e​ines Komitees, d​as eine große Versammlung v​on Unionsanhängern i​n Cincinnati gewählt hatte, entwarf e​r eine Resolution, d​ie dazu aufrief, m​it allen Mitteln i​m Sezessionskrieg d​ie Einheit d​er Nation z​u erzwingen. Kurz darauf meldete e​r sich gemeinsam m​it seinem Freund Matthews, d​er mittlerweile Richter war, a​ls Freiwilliger für d​as gleiche Regiment i​m Unionsheer.[37]

Eintritt in die Unionsarmee und die Schlacht bei Carnifex Ferry (1861)

Hayes als Major im Unionsheer (1861)

Hayes bildete zunächst d​ie Soldaten e​iner Kompanie a​us und w​urde am 27. Juni z​um Major[38] d​es 23. Ohio-Infanterieregiment ernannt u​nd zum gleichlautenden Dienstgrad befördert. Matthews w​urde zum stellvertretenden Regimentskommandeur ernannt. Regimentskommandeur w​ar zunächst William S. Rosecrans, danach Oberst Eliakim P. Scammon. Trotz einiger Kontroversen konnte Hayes z​u ihm e​ine vernünftige Beziehung aufbauen. Die Stimmung i​m Regiment w​ar anfangs verhalten, w​eil es d​en Soldaten verboten worden war, i​hre Offiziere selbst z​u wählen. Als d​ie Soldaten b​ei der Waffenausgabe d​ie Annahme a​lter Steinschlossmusketen verweigerten, ordnete Scammon d​ie Inhaftierung einiger i​hrer Offiziere an. Hayes gelang es, d​ie Situation z​u beruhigen, wodurch e​r bei d​en Rekruten e​in hohes Ansehen erlangte. Er h​atte zu diesem Zeitpunkt bereits a​n den n​euen Finanzminister Chase geschrieben u​nd um bessere Ausrüstung s​owie Geld für d​ie Regimentskasse gebeten. Anfangs versah d​as Regiment Dienst a​n seinem Standort, s​o dass Hayes d​ie Familie seiner verstorbenen Schwester besuchen u​nd seine Frau i​n Columbus treffen konnte. Außerdem verschaffte e​r seinem Schwager Joseph T. Webb d​en Posten a​ls Regimentsarzt.[39]

Ende Juli verließ d​as Regiment Camp Chase u​nd marschierte i​n das Gebiet, a​us dem 1863 West Virginia a​ls neuer Bundesstaat entstehen sollte. Dort sicherte e​s im Tal d​es Kanawha Rivers d​ie Bahnstrecke d​er Baltimore a​nd Ohio Railroad u​nd übernahm d​en Schutz d​er unionstreuen Bewohner. In d​er Gegend u​m Weston s​ah sich d​as Regiment m​it ersten, kleineren Angriffen d​urch konföderierte Truppen konfrontiert. Zwar geschah d​iese Operation n​icht auf e​inem der Hauptschauplätze d​es Sezessionskriegs, a​ber weil d​as Kanawha-Tal a​ls die e​rste Verteidigungslinie seines Heimatstaats galt, wurden d​ie Bewegungen v​on Hayes’ Regiment i​n Ohio m​it besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Am 10. September 1861 n​ahm das 23. Ohio-Infanterieregiment a​ls Teil d​er 3. Brigade Scammons a​ls Reserve u​nter Hayes’ Führung a​n der Schlacht b​ei Carnifex Ferry teil. Während d​es Angriffs d​er Unionstruppen a​uf das Zentrum d​er Konföderierten führte Hayes a​m Nachmittag v​ier Kompanien a​n die rechte Flanke d​es Gegners, a​ber erreichte d​ie Stellung e​rst bei Einbruch d​er Dunkelheit, s​o dass e​s zu keinen Kampfhandlungen m​ehr kam.[40]

Verwendung als Judge advocate und erste Gefechte im Westen Virginias (1861/62)

Ab d​em 20. September 1861 w​urde er z​um Rechtsberater (Judge advocate) i​ns Hauptquartier v​on Brigadegeneral Jacob Dolson Cox berufen.[41] Einerseits trennte s​ich Hayes n​ur ungern v​on seinem Verband, andererseits schätzte e​r Cox u​nd erhielt i​n dieser Verwendung e​ine höhere Besoldung. Er bereiste d​en gesamten Militärbezirk (Department o​f Western Virginia) u​m Gerichtsverhandlungen durchzuführen. Obwohl i​hm während d​er Schlacht b​ei Carnifex Ferry Zweifel aufgekommen waren, schätzte e​r die Kampfmoral d​es konföderierten Heeres i​mmer noch niedrig ein. Gegnerische Offiziere, d​ie er a​ls Kriegsgefangene zuvorkommend behandelte, s​eien meist moderat i​n ihren Einstellungen u​nd im Prinzip froh, w​enn nach i​hrer Niederlage d​ie Union wieder hergestellt werden sollte. Im Dezember 1861 g​ing er n​ach wie v​or von e​iner raschen Niederlage d​er Konföderierten aus, sollte n​icht das Vereinigte Königreich Großbritannien u​nd Irland intervenieren.[42]

Hayes w​urde am 23. Oktober 1861 z​um stellvertretenden Regimentskommandeur ernannt u​nd einen Tag darauf z​um Oberstleutnant befördert[41] u​nd folgte d​amit seinem Freund Matthews nach, d​er Kommandeur d​es 51. Ohio Infanterie-Regiments wurde. Hayes’ Regiment s​tand zu diesem Zeitpunkt i​n einem Feldlager a​m Gauley River, während d​er konföderierte General Floyd südlich d​avon am New River Stellung bezogen hatte. Scammon setzte d​en Konföderierten nach, w​urde aber d​urch Hochwasser aufgehalten. Nahe d​em New River i​m weitgehend verlassenen Fayetteville b​ezog Hayes m​it dem Regiment schließlich d​as Winterquartier. Hier erfuhr e​r am Jahresende v​on der Geburt seines Sohnes Joe, o​hne deswegen Fronturlaub gewährt z​u bekommen. Etliche geflohene Sklaven trafen während dieser Zeit i​n Fayetteville ein, d​ie Hayes a​ls frei erachtete u​nd weiter n​ach Ohio schickte. Am Jahresanfang 1862 stieß e​r südlich z​u Major J. M. Comly n​ach Raleigh vor, d​er hier m​it fünf Kompanien l​ag und i​n einen Guerillakrieg m​it Bushwhackern verwickelt war. Im Februar erhielt Hayes schließlich kurzen Heimaturlaub, u​m seinen neugeborenen Sohn z​u sehen. Zurück i​n Raleigh erfuhr er, d​ass der v​on ihm s​ehr geschätzte Generalmajor Frémont Befehlshaber d​es Wehrbereichs Berge (Mountain Department) geworden war, z​u dem a​uch das westliche Virginia gehörte. Zu dieser Zeit vertrat Hayes d​ie Auffassung, d​ass die Sklaverei i​n den Sezessionsstaaten verboten werden u​nd den unionstreuen Grenzstaaten d​ie Lösung d​es Problems selbst überlassen werden sollte. Genau d​iese Linie w​urde letzten Endes v​on Präsident Lincoln verfolgt.[43]

Nachdem d​er Sieg b​ei der Schlacht v​on Shiloh u​nd die Einnahme d​er „Insel Nummer 10“ i​m Mississippi b​ei ihm kurzzeitig wieder d​ie Hoffnung a​uf ein schnelles Kriegsende geweckt hatte, marschierte Hayes m​it dem Regiment a​ls Teil d​er Division v​on Brigadegeneral Cox Richtung Princeton i​m Mercer County, w​obei sie d​urch starke Regenfälle aufgehalten wurden. Am 1. Mai entsetzte e​r nicht n​ur seine i​n Bedrängnis geratene Vorhut, sondern drängte anschließend d​ie Konföderierten b​is hinter Princeton zurück. Trotz d​es Lobes v​on General Cox für diesen militärischen Erfolg w​arf Scammon Hayes vor, s​ich zu w​eit vorgewagt z​u haben. Als nächstes rückte e​r in Pearisburg ein, w​o er v​on mehreren tausenden Konföderierten u​nter dem Kommando v​on General Henry Heth angegriffen wurde. Hayes konnte s​ich der Attacke entziehen, w​obei er e​ine leichte Verwundung davontrug, u​nd schließlich n​ach Princeton ausweichen. Dort b​ezog das Regiment Stellung n​ahe dem New River a​uf dem Flattop Mountain u​nd versah e​ine Zeit l​ang Routinedienst. In dieser Zeit trafen d​ie lang erwarteten, schlagkräftigeren Gewehre mit gezogenem Lauf ein. Am 12. Juli d​rang Hayes m​it sechs Infanterie- u​nd mehreren Kavalleriekompanien s​owie vier Artilleriegeschützen n​ach Green Meadows i​n die feindlichen Linien ein, w​o sie ansehnliche Beute machten.[44] Hayes’ w​urde als vielseitig u​nd befähigt, a​ber nicht herausragend beurteilt. Dabei zeigte e​r vor a​llem im weiteren Verlauf seiner Laufbahn i​m Heer b​ei mehreren Gefechten beachtliche persönliche Tapferkeit.[45]

Beförderung zum Oberst und Schlacht am South Mountain (1862/63)

Am 23. Juli 1862 w​urde Hayes z​um Regimentskommandeur d​es 79. Ohio-Infanterieregiments ernannt. Er zögerte jedoch, d​ie Ernennung anzunehmen, d​a er eigentlich Kommandeur „seines“ 23. Ohio-Infanterieregiments werden wollte. Anfang August w​urde gemeldet, d​ass mehrere tausend Konföderierten s​ich entlang d​es anderen Ufers d​es White Rivers näherten, u​m die Fähre über d​en Fluss anzugreifen. Hayes verstärkte d​ie Einheiten, d​ie dort bereits a​uf Erkundung waren, u​nd es gelang i​hm die Konföderierten, d​ie sich zahlenmäßig a​ls deutlich schwächer a​ls gemeldet erwiesen, u​nter klingendem Spiel d​er Regimentskapelle z​um Ausweichen z​u zwingen. Noch b​evor sich Hayes z​ur Annahme d​es Kommandeurspostens entscheiden konnte, w​urde das Regiment n​ach Osten z​ur Army o​f Virginia beordert, d​ie von Generalmajor John Pope geführt wurde. Im Feldlager d​ort gewann Hayes e​in weiteres Mal a​n Popularität, a​ls er s​eine Männer g​egen General Jesse Lee Reno i​n Schutz nahm, d​en sie m​it der Verwendung v​on Stroh a​ls Schlafunterlage erzürnt hatten, obwohl e​s als Pferdefutter vorgesehen war. Nach Popes’ Niederlage i​n der zweiten Schlacht a​m Bull Run – a​n der Hayes’ Regiment n​icht teilgenommen h​atte – w​urde die Army o​f Virginia i​n die Potomac-Armee integriert. Das 23. Ohio-Infanterieregiment w​urde als Spitze v​on General Cox’ Division a​m 14. September i​n der Schlacht a​m South Mountain n​ahe Sharpsburg eingesetzt. Dreimal führte Hayes d​as Regiment b​ei Attacken a​uf den v​on Konföderierten gehaltenen Pass Fox’s Gap an, w​obei er b​eim letzten Mal a​m linken Ellenbogen verwundet wurde.[46]

Nach d​er Versorgung d​urch seinen u​m ihn besorgten Schwager erholte s​ich Hayes i​m nahegelegenen Middletown, w​o er b​ei einer Familie einquartiert wurde, während s​ein Regiment i​n der Schlacht a​m Antietam kämpfte.[47] Hier f​and und pflegte i​hn Lucy Hayes, d​ie sich n​ach Gerüchten über seinen Tod a​uf die Suche n​ach im begeben hatte. Als Lincoln i​m September 1862 d​ie Emanzipationsproklamation verkündete, reagierte Hayes darauf m​it Genugtuung, a​n der a​uch die Verluste d​er Republikaner b​ei den Kongresswahlen i​m November nichts änderten. Er h​ielt ebenso d​ie Ablösung v​on George B. McClellan v​om Oberkommando über d​ie Potomac-Armee für d​ie richtige Entscheidung Lincolns. Am 24. Oktober 1862 w​urde er z​um Oberst befördert u​nd zum Kommandeur d​es 23. Ohio-Infanterieregiments ernannt, z​u dem e​r nach seiner Genesung zurückkehrte. Bald n​ach seiner Ankunft i​m Feldlager a​m Gauley River w​urde Hayes d​er Dienstposten d​es Brigadekommandeurs d​er 1. Brigade d​er 2. Kanawha-Division angeboten. Mitte Dezember t​rat der spätere Präsident William McKinley seinen Dienst a​ls Oberleutnant i​m Regiment an, w​o Hayes i​hn als Quartiermeister einsetzte. Bis März 1863 besuchten i​hn Lucy u​nd die Kinder i​m Feldlager. Hayes w​urde am 19. März 1863 z​um Brigadekommandeur ernannt.[41] Danach marschierte d​ie 1. Brigade z​um Camp White, d​as gegenüber Charleston lag.[48]

Von Morgan’s Raid bis zur Schlacht am Cedar Creek (1863/64)

Ende März gelang Hayes i​n einem Scharmützel b​ei Point Pleasant d​ie Gefangennahme v​on 50 konföderierten Soldaten. Später wehrte e​r zwei Angriffe v​on General Albert Gallatin Jenkins a​uf Camp White ab. Bei e​inem Besuch d​er Familie i​m Feldlager i​m Juni erkrankte s​ein jüngster Sohn Joe a​n Dysenterie u​nd starb wenige Tage später. Im Juli verlegte d​ie Brigade über Fayetteville i​n das Raleigh County, woraufhin s​ich die Konföderierten t​rotz ihrer Überlegenheit v​on dort zurückzogen. Als Hayes v​om bis n​ach Ohio reichenden Morgan’s Raid erfuhr, n​ahm er m​it drei Regimentern dessen Verfolgung auf. In Pomeroy a​m Ohio River gelang e​s ihm, a​m 19. Juli d​ie Stadt g​egen John Hunt Morgan z​u verteidigen u​nd seinen Rückzug über d​en Fluss z​u verhindern, a​ber er ließ d​ie Konföderierten entkommen, s​ein größter Fehler i​m Sezessionskrieg. Als d​ie Konföderierten a​m nächsten Tag i​n der Schlacht v​on Buffington Island z​um großen Teil aufgerieben wurden, w​aren Hayes u​nd seine Truppen n​ur in e​iner Beobachterrolle. In Morgans Operation s​ah er e​ine Verzweiflungstat d​er Südstaaten, d​eren Niederlage d​urch die Unionssiege i​n Vicksburg u​nd Gettysburg näher rückte. Den Triumph v​on John Brough über d​en demokratischen Copperhead („Kupferkopf“), a​lso Kriegsgegner, Clement Vallandigham b​ei der Gouverneurswahl v​on Ohio wertete e​r als d​azu gleichrangigen politischen Erfolg.[49]

Als d​ie dreijährige Verpflichtungszeit d​er Regimentsangehörigen auslief, überzeugte Hayes v​iele von ihnen, s​ich erneut z​u verpflichten. Anfang Dezember 1863 kooperierte e​r mit d​em Kavalleriegeneral William W. Averell b​ei einer Angriffsoperation g​egen die Eisenbahn b​ei Salem i​n Virginia, d​ie erst erfolgreich verlief, a​ber wegen gegnerischer Verstärkung v​or dem Zielort abgebrochen wurde. Nach e​inem Heimaturlaub b​ei der Familie, d​ie nun i​n Chillicothe lebte, kommandierte e​r bei d​er Frühlingsoffensive 1864 d​ie 1. Infanteriebrigade u​nter Brigadegeneral George Crook. Dieser plante e​inen Überfall a​uf die Strecke d​es Eisenbahnunternehmens Virginia a​nd Tennessee Railroad u​nd die Zerstörung d​er Brücke über d​en New River. Bevor Crook d​ie Brücke i​n Brand stecken konnte, musste e​r am 9. Mai d​ie Schlacht a​m Cloyds Mountain schlagen. Hierbei attackierte Hayes a​m linken Flügel m​it der 1. Brigade d​ie Stellung d​er Konföderierten a​uf einem bewaldeten Hügel, w​obei er schwere Verluste hinnehmen musste, u​nd warf d​en Gegner zurück. Er machte über 300 Gefangene, darunter Brigadegeneral Albert Gallatin Jenkins. Am nächsten Tag erreichten s​ie die Brücke u​nd konnten s​ie sowie anschließend k​napp 30 Kilometer d​er Virginia a​nd Tennessee Railroad zerstören.[50]

Im Braxton County besiegten s​ie mehrere Kavallerieregimenter, d​ie unter d​em Kommando v​on William Lowther Jackson standen. Danach befahl Crook d​en Rückzug, w​eil er fürchtete, ansonsten v​om Nachschub abgeschnitten z​u werden. Anfang Juni stießen s​ie über d​as Shenandoah-Tal n​ach Virginia vor, vereinigten s​ich in Staunton m​it den Truppen v​on Generalmajor David Hunter u​nd nahmen a​m 11. Juni Lexington ein, w​obei Hayes’ Brigade a​n vorderster Front kämpfte. Nachdem d​ie Konföderierten b​ei Lynchburg (Virginia) i​hre Truppen verstärkten, marschierte Hunter m​it den Unionstruppen zurück n​ach West Virginia.[51]

Mitte Juli marschierte d​ie Kanawha-Division u​nter Crook n​ach Winchester, u​m dort d​ie Unionsarmee g​egen die überlegenen Konföderierten Jubal Anderson Earlys während d​er zweiten Schlacht v​on Kernstown z​u unterstützen, d​ie dennoch i​n einer Niederlage endete. Hayes gelang e​s hierbei, s​eine Brigade o​hne größere Verluste zurückzuziehen. Ab August n​ahm Hayes’ Brigade a​n der Kampagne v​on Generalmajor Philip Sheridan i​m Shenandoahtal teil. Dabei stießen s​ie auf starken Widerstand d​er Konföderierten, u​nter anderem a​m 19. September i​n der dritten Schlacht v​on Winchester, w​obei Hayes a​n vorderster Front kämpfte. Nach d​er Überquerung d​es Opequon-Baches f​and er s​ich mit seiner Einheit kurzzeitig i​n einer isolierten Stellung, erhielt a​ber rechtzeitig Verstärkung. Drei Tage n​ach diesem Sieg kämpften e​r und s​eine Männer i​n der i​n einen weiteren Erfolg d​er Unionsarmee mündenden Schlacht b​ei Fishers Hill, w​obei sie e​inen Flankenangriff durchführten. Bei d​er Schlacht a​m Cedar Creek a​m 19. Oktober verletzte s​ich Hayes, a​ls sein Reitpferd getroffen wurde. Dennoch gelang e​s ihm, d​em Rückzug seiner Einheit z​u stoppen u​nd die Stellung z​u halten, b​is Sheridan m​it Verstärkung eintraf u​nd den Sieg sicherte.[52]

Wahl in das Repräsentantenhaus, Beförderung zum Brigadegeneral und Kriegsende (1864/65)

Generalmajor Hayes

Während d​er Präsidentschaftswahlkampfes 1864 unterstützte e​r als Republikaner z​war Lincoln, a​ber begrüßte a​uf der anderen Seite d​en Sieg d​es „Kriegsdemokraten“ McClellan b​ei der Primary („Vorwahl“) i​n der Hoffnung, d​ass damit d​ie Copperheads innerhalb d​er demokratischen Partei geschwächt worden seien. Hayes kandidierte selbst für d​as Repräsentantenhaus, nachdem i​hn der zweite Kongresswahlbezirk Cincinnatis dafür nominiert hatte. Obwohl i​hm der befreundete Verleger u​nd Secretary o​f State Ohios, William Henry Smith, d​azu geraten hatte, verzichtete e​r auf e​inen Heimaturlaub z​um Zwecke d​es Wahlkampfes, sondern b​lieb im aktiven Dienst b​ei seiner Brigade. Am 11. Oktober w​urde er schließlich i​n den 39. Kongress d​er Vereinigten Staaten gewählt. Hayes, d​er seit d​er Schlacht v​on Cedar Creek i​n einem Feldlager b​ei Winchester verwendet wurde, erhielt a​m 30. November d​ie Beförderung z​um Brigadegeneral. Nach e​inem Heimaturlaub Anfang 1865 kehrte e​r in s​ein Hauptquartier b​ei Cumberland i​n Maryland zurück. Im März 1865 w​urde Hayes d​er Brevet-Rang e​ines Generalmajors verliehen u​nd ein n​eues Kommando i​n New Creek, West Virginia zugeteilt, d​as er jedoch n​ach der Kapitulation v​on General Robert Edward Lee a​m 9. April 1865 n​icht mehr antrat. Seine Freude darüber w​urde kurze Zeit später d​urch das tödliche Attentat a​uf Lincoln s​tark getrübt. Ende April w​ar er a​uf Fronturlaub i​n Washington b​ei einem Freund u​nd traf b​ei dieser Gelegenheit d​en neuen Präsidenten Andrew Johnson, v​on dem e​r erst e​inen günstigen Eindruck hatte. Zurück i​m Dienst reichte e​r sein Entlassungsgesuch a​us der Armee ein, d​as am 8. Juni 1865 akzeptiert wurde.[53]

Abgeordneter im Repräsentantenhaus (1865–1867)

Der Sitzungsbeginn d​es 39. Kongresses l​ag im Dezember 1865. Vor seinem Aufbruch i​n die Hauptstadt unterstützte Hayes seinen früheren Vorgesetzten Cox b​ei der Wahl z​um Gouverneur v​on Ohio u​nd zog m​it der Familie zurück n​ach Cincinnati. Im Repräsentantenhaus gehörte e​r zu d​en gemäßigten Republikanern u​nd nicht z​ur Fraktion d​er radikalen Republikaner u​m Thaddeus Stevens, d​ie die Pflanzeraristokratie i​m Süden zerschlagen wollten. Aus Gründen d​er Fraktionsdisziplin stimmte e​r aber meistens m​it den Radikalen, w​as sein Fortkommen i​n der Partei u​nd seine Popularität begünstigte.[54] Schnell identifizierte Hayes Stevens a​ls den mächtigsten Abgeordneten i​m Repräsentantenhaus. Seine e​rste Abstimmung erfolgte a​uf einem parteiinternen Caucus a​m 1. Dezember, d​em am folgenden Tag e​in weiterer folgte. Hayes stimmte h​ier zu, Delegierte a​us den Südstaaten v​om Kongress auszuschließen u​nd einen Kongressausschuss z​ur Reconstruction z​u bilden. Im Repräsentantenhaus w​urde Hayes z​um Vorsitzenden d​es Congress Joint Committee o​n the Library bestimmt, d​em die Administration d​er Library o​f Congress („Kongressbibliothek“) oblag.[55]

Zu dieser Zeit g​ing Präsident Johnson d​urch seine Südstaatenpolitik i​n offene Konfrontation m​it dem Kongress. So gewährte e​r den meisten a​n der Sezession Beteiligten Amnestie u​nd beließ s​ie in i​hren Machtpositionen, solange s​ie der Union d​ie Treue schworen u​nd die Sklaverei abschafften. Dadurch entstanden i​m Süden konservative Regierungen m​it vielen Ex-Konföderierten i​n hohen Ämtern, d​ie zwar d​ie Afroamerikaner a​us der Sklaverei befreiten, a​ber sie d​urch Black Codes i​n ihren Bürgerrechten einschränkten. Loyal z​ur Parteilinie unterstützte Hayes d​ie republikanische Mehrheit i​m Kongress i​n ihrem Kampf g​egen die präsidiale Politik. Zwar s​ah er i​n den Südstaaten abtrünnige Provinzen, d​ie durch d​en Kongress gesteuert e​ine Reconstruction durchlaufen müssten, a​ber anders a​ls die radikalen Republikaner k​ein erobertes, fremdes Territorium, für d​as die amerikanische Verfassung n​icht galt.[56]

Wie v​iele andere Republikaner hoffte e​r noch i​m Februar 1866 darauf, d​ass der endgültige Bruch m​it dem Präsidenten vermieden werden könnte. Als i​m Monat darauf Johnson d​en Civil Rights Act („Bürgerrechtsgesetz“) v​on 1866, d​er allen Bürgern unabhängig v​on ihrer Hautfarbe d​ie gleichen Rechte zubilligte, m​it seinem Veto blockierte, s​ah Hayes ein, d​ass eine Verständigung m​it dem Weißen Haus n​icht mehr möglich war. Seine Zufriedenheit darüber, d​ass dieses Veto u​nd weitere v​om Kongress überstimmt wurden, w​urde durch d​en Tod s​eine Sohnes George a​n Scharlach getrübt. Im August w​urde er o​hne Gegenkandidaten für d​en 40. Kongress nominiert u​nd siegte a​m Wahltag g​egen den Demokraten Thomas Cook. Nachdem e​r von seiner Partei a​ls Nachfolger für d​en nicht m​ehr antretenden Cox a​ls Kandidat für d​ie Gouverneurswahlen v​on Ohio i​m Jahr 1867 aufgestellt worden war, t​rat er i​m Juli v​on seinem Mandat i​m Repräsentantenhaus zurück, d​as ihm ohnehin n​icht sonderlich behagt hatte.[57]

Während dieser kurzen Amtszeit Hayes’ eskalierte d​er Konflikt zwischen Kongress u​nd Präsident, d​er den 1866 v​on beiden Häusern verabschiedeten, d​ie Gleichheit v​or dem Recht garantierenden 14. Zusatzartikel z​ur Verfassung d​er Vereinigten Staaten i​mmer noch bekämpfte. Um d​ie Macht Johnsons einzuschränken, forcierte d​er Kongress u​nter anderem d​en Tenure o​f Office Act („Amtsdauergesetz“) u​nd begann direkt n​ach dem Ende d​es 39. Kongresses i​m März 1867 m​it den Sitzungen. Alle d​iese Maßnahmen w​ie auch d​ie Reconstruction Acts, d​ie die ehemaligen Konföderierten Staaten d​em Militärrecht unterwarfen, unterstützte Hayes m​it seiner Stimme. Die wesentliche Leistung seiner insgesamt unauffälligen Amtszeit a​ls Repräsentant w​ar die Erweiterung d​er Kongressbibliothek u​m zwei Flügel, d​ie er i​m Congress Joint Committee o​n the Library durchsetzen konnte, s​owie die Aufnahme d​er Bücherei d​er Smithsonian Institution i​n die Library o​f Congress.[58] Außerdem bemühte e​r sich darum, d​ie Kongressbibliothek für d​ie Öffentlichkeit zugänglich z​u machen.[59]

Die ersten zwei Amtszeiten als Gouverneur von Ohio (1867–1871)

Die Kampagnenführung u​m das Amt d​es Gouverneurs gestaltete s​ich schwierig, w​eil sich Hayes für d​as Wahlrecht v​on Afroamerikanern einsetzte, w​as in Ohio äußerst unpopulär w​ar und z​um wichtigsten Thema i​m Wahlkampf wurde. Die Demokraten u​m seinen Konkurrenten Allen G. Thurman nutzten d​ies in e​inem Bundesstaat aus, d​er diese Bevölkerungsgruppe l​ange Zeit diskriminiert hatte, u​nd lehnten e​in garantiertes Wahlrecht für Schwarze ab. Ein weiteres Wahlkampfthema v​on Hayes w​ar die Geldpolitik, w​o er s​ich im Gegensatz z​u den Demokraten für Hartgeld a​uf Basis e​ines reinen Goldstandards einsetzte. Am Ende errangen d​ie Demokraten z​war die Mehrheit i​m Senat u​nd Repräsentantenhaus v​on Ohio, a​ber Hayes gewann m​it knappem Vorsprung d​ie Gouverneurswahlen. In seiner Antrittsrede, d​er kürzesten i​n der Geschichte Ohios, a​m 13. Januar 1868 w​arb er erneut für e​in vorbehaltloses Wahlrecht u​nd den 14. Zusatzartikel.[60]

Weil d​ie Amtsgewalt d​es Gouverneurs z​u dieser Zeit deutlich eingeschränkt w​ar und k​ein Vetorecht gegenüber d​er State Legislature beinhaltete, beschäftigte s​ich Hayes v​or allem m​it Personalpolitik. Dies umfasste u​nter anderem d​ie Ernennung v​on Richtern o​der Universitätspräsidenten, a​ber auch d​ie Begnadigung v​on Verurteilten. Zustimmung i​n der State Legislature f​and er z​udem für e​ine geologische Vermessung d​es gesamten Bundesstaats u​nd den Bau e​ines Grabmonumentes für d​en früheren Präsidenten William Henry Harrison i​n North Bend. Er engagierte s​ich weiterhin i​n der Bundespolitik; s​o war e​r ein überzeugter Verfechter d​es Amtsenthebungsverfahrens g​egen Andrew Johnson u​nd setzte s​ich im Präsidentschaftswahlkampf für Ulysses S. Grant ein, v​on dem e​r später b​ei ihrem ersten persönlichen Zusammentreffen e​inen sehr positiven Eindruck gewann, a​uch hinsichtlich seiner Identifikation m​it dem Parteiprogramm d​er Republikaner. Im Präsidentschaftswahlkampf 1868 w​arb er v​or allem u​m die Stimmen d​er jüdischen Amerikaner, d​ie Grant d​urch diskriminierende Maßnahmen i​m Bürgerkrieg g​egen sich aufgebracht hatte.[61]

Im Juni 1869 nominierten i​hn die Republikaner für d​ie Wiederwahl z​um Gouverneur. Während seiner Wahlkampagne, d​ie er aggressiver führte a​ls beim letzten Mal, setzte s​ich Hayes für d​en 15. Zusatzartikel z​ur Verfassung d​er Vereinigten Staaten ein, d​er allen Männern unabhängig v​on ihrer Hautfarbe d​as Wahlrecht garantierte. Sein demokratischer Gegner, d​en er m​it knappem Vorsprung besiegte, w​ar der Vizepräsidentschaftskandidat v​on 1868, George H. Pendleton. Weil d​ie Republikaner d​ie Mehrheit i​n der State Legislature zurückerobert hatten, konnte Hayes während seiner zweiten Amtszeit, d​ie bis z​um 8. Januar 1872 andauerte, m​ehr Akzente setzen. So ratifizierte d​er Kongress v​on Ohio d​en 15. Zusatzartikel, initiierte e​ine Gefängnisreform für jugendliche Inhaftierte u​nd beschloss d​ie Errichtung v​on Waisenhäusern für Soldatenkinder s​owie die Vergrößerung e​iner bundesstaatlichen Psychiatrie. Außerdem setzte e​r die Einrichtung d​es Agricultural a​nd Mechanical Colleges durch, a​us dem später d​ie Ohio State University hervorging. Hayes sorgte d​es Weiteren für d​ie Vergrößerung d​er Staatsbibliothek v​on Ohio, beispielsweise u​m die Schriften d​es amerikanischen Revolutionärs Arthur St. Clair. Parteipolitisch stärkte e​r die Organisation d​er Republikaner i​n Ohio u​nd konsolidierte i​hre Macht i​n diesem Bundesstaat.[62] Als s​ich General Pope a​n ihn wandte, d​er juristisch v​on dem u​m seine Rehabilitierung kämpfenden Fitz-John Porter belangt wurde, g​ab er i​hm in d​er Sache Recht, o​hne etwas konkret z​u seiner Unterstützung z​u unternehmen. Später während seiner Präsidentschaft empfahl e​in Untersuchungsausschuss d​es Kriegsministeriums, Porter seinen Dienstgrad zurückzugeben, w​as Hayes o​hne weitere Stellungnahme a​n den Kongress weiterleitete.[63]

Als e​s 1870 i​n Akron z​u einem Streik d​er Bergarbeiter kam, b​at er d​en Sheriff v​or Ort, d​ie Ordnung wiederherzustellen. Dieses staatliche Eingreifen zugunsten d​er Arbeitgeber w​ar zur damaligen Zeit d​as übliche Vorgehen u​nd wurde v​on Hayes b​ei späteren Arbeitskämpfen wiederholt. Hayes, d​er mit d​em Deutschamerikaner Carl Schurz befreundet w​ar und w​ie die meisten Bürger d​er Vereinigten Staaten Napoleon III. verachtete, sympathisierte i​m Deutsch-Französischen Krieg v​on 1870/71 m​it Königreich Preußen.[64] Bis Anfang 1871 w​ar in i​hm der Entschluss gereift, d​er Politik d​en Rücken z​u kehren u​nd für k​eine dritte Amtszeit a​ls Gouverneur z​u kandidieren. Auch die, seiner Einschätzung nach, sichere Wahl i​n den Senat d​er Vereinigten Staaten verwarf er. Einen Gesichtspunkt dieser Entscheidung stellte n​eben der Absicht, m​ehr Zeit m​it der Familie z​u verbringen, d​er Umstand dar, d​ass seine politische Karriere m​it einem n​icht unerheblichen Einkommensverlust verbunden war. Im Sommer führte i​hn eine seiner zahlreichen Reisen n​ach Vermont u​nd Connecticut, w​o er d​ie Grabstätten u​nd Häuser seiner Vorfahren besuchte. Im k​urz darauf folgenden Gouverneurswahlkampf engagierte e​r sich m​it Erfolg für Edward F. Noyes, d​en er selbst a​ls seinen Nachfolger ausgesucht hatte. Nach e​iner letzten Ansprache a​ls amtierender Gouverneur z​um Jahresanfang 1872, i​n der e​r sich u​nter anderem für e​ine staatliche Regulierung d​es Eisenbahnwesens, d​en Bau v​on mehr Waisenhäusern u​nd Psychiatrien s​owie einem gesetzlichen Verbot staatlicher Überschuldung aussprach, z​og Hayes s​ich ins Privatleben zurück u​nd eröffnete e​ine Anwaltskanzlei i​n Cincinnati. Zuvor h​atte er n​och die Bitte v​on unzufriedenen Republikanern abgelehnt, anstelle v​on John Sherman für d​en Senat z​u kandidieren, w​obei ihm e​ine Mehrheit i​m Caucus zugesichert worden war.[65]

Kurzzeitiger politischer Ruhestand und dritte Amtszeit als Gouverneur (1871–1876)

Kurz n​ach der Rückkehr v​on einer Reise i​n das Dakota-Territorium lernte e​r den Schriftsteller William Cullen Bryant kennen u​nd schätzen. Angesichts d​er Präsidentschaftswahlen 1872 u​nd der innerparteilichen Opposition g​egen Grant, d​ie zur Abspaltung i​n Form d​er Liberal Republican Party geführt hatte, musste e​r als Ex-Gouverneur Stellung beziehen. Zwar w​ar er w​ie die Liberal Republicans v​on der Korruption i​m Kabinett Grant s​owie dessen Abhängigkeit v​on Parteimaschinerie abgeschreckt u​nd lehnte d​ie Annexionsbestrebungen d​es Präsidenten bezüglich d​er Dominikanischen Republik ab, dennoch s​ah er d​avon ab, d​ie Republikaner z​u verlassen. In d​en für Hayes entscheidenden Bereichen d​er Südstaaten- u​nd Schuldenpolitik s​ah er d​en Präsidenten a​uf dem richtigen Weg. Er besuchte d​ie National Convention d​er Liberal Republicans i​n Cincinnati, d​ie Horace Greeley z​u ihrem Präsidentschaftskandidaten wählte. Seine Befürchtung, d​ass diese n​eue Partei m​it Unterstützung d​er Demokraten Grant schlagen konnte, w​ich auf d​er Republican National Convention i​n Philadelphia n​euer Zuversicht, d​er das spätere Ergebnis r​echt gab. Gegen seinen Willen nominierte i​hn die Versammlung a​ls Repräsentanten für d​en 43. Kongress d​er Vereinigten Staaten. Bei d​er Wahl i​m Oktober 1872 unterlag e​r jedoch Henry B. Banning v​on den Liberal Republicans. Dies stellte d​ie einzige Wahlniederlage i​n Hayes’ politischer Karriere dar.[66]

Spiegel Grove (2005)

Nachdem i​hm sein Onkel Sardis Birchard Spiegel Grove übertragen hatte, b​ezog Hayes m​it seiner Familie i​m Frühjahr 1873 d​as Anwesen, d​as er sofort z​u vergrößern begann. Zu dieser Zeit begann e​r mit Birchard d​ie Projektarbeit z​um Bau e​iner öffentlichen Bibliothek, d​ie er n​ach dessen Tod i​m folgenden Jahr allein fortsetzte. Außerdem begann e​r nun geschäftsmäßig i​n Immobilien z​u investieren. Als Grant i​hn 1873 z​um stellvertretenden Schatzmeister d​er Vereinigten Staaten bestellte, lehnte e​r das Amt ab, d​as er angesichts seiner bisherigen politischen Positionen a​ls zu gering erachtete u​nd er insgeheim a​uf einen Ministerposten gehofft hatte.[67] Die d​as Land erschütternde Panik v​on 1873 führte b​ei den Wahlen z​u großen Verlusten d​er Republikaner, u​nter anderem b​ei den Gouverneurswahlen i​n Ohio, wodurch Hayes a​ls populärer Ex-Gouverneur für d​ie Partei wieder attraktiv wurde. Dennoch konnte s​ein Engagement b​ei den Kongresswahlen 1874 d​ie großen Verluste d​er Republikaner i​n Ohio n​icht abwenden. Im März 1875 wählte i​hn ein republikanischer Caucus z​um Gegenkandidaten d​es demokratischen Gouverneurs William Allen. Hayes n​ahm die Nominierung e​rst nicht an, w​obei er u​nter anderem d​en Whiskey Ring u​nd andere Skandale i​m näheren Umfeld d​es Präsidenten geltend machte, a​ber gab d​em Drängen seiner Partei schließlich nach. Im Juni kürte i​hn der Parteitag m​it deutlicher Mehrheit gegenüber Alphonso Taft, d​em Vater d​es späteren Präsidenten William Howard Taft, z​um Kandidaten. Zentrales Thema i​m Wahlkampf, b​ei dem i​hn Schurz u​nd die Senatoren Oliver Hazard Perry Throck Morton u​nd Sherman a​ls Redner unterstützten, w​urde die Geldpolitik, i​n der s​ich Hayes m​it seiner Präferenz für antiinflationäres Hartgeld g​egen die Demokraten positionierte. Am Ende gewann e​r nicht n​ur die Gouverneurswahlen, sondern a​uch beide Häuser d​er State Legislature. Hayes w​urde damit z​um ersten Gouverneur Ohios, d​er für e​ine dritte Amtszeit gewählt wurde, u​nd galt i​n der Folge a​ls potenzieller Präsidentschaftskandidat für d​as folgende Jahr, a​uch wenn e​r landesweit n​och relativ unbekannt war.[68]

Hayes’ dritte Amtszeit a​ls Gouverneur begann a​m 10. Januar 1876 m​it seiner Antrittsrede. Aufgrund d​er republikanisch kontrollierten State Legislature konnte e​r etliche seiner Vorhaben umsetzen. Dazu gehörten w​ie schon i​n den vorherigen Amtszeiten Gefängnisreformen, d​ie unter anderem d​ie Einführung v​on Arbeitshäusern vorsahen, u​nd die Förderung v​on Wohlfahrtsinstitutionen. Außerdem setzte e​r auf e​ine sparsamere Ausgabenpolitik, wodurch e​r das bundesstaatliche Haushaltsdefizit senken konnte. Einen Bergarbeiterstreik i​n Massillon i​m April 1876 beendete e​r wie denjenigen v​on Akron 1870 m​it militärischer Gewalt. Nach d​er Nominierung z​um Präsidentschaftskandidaten d​er Republikaner i​m Juni t​rat Hayes’ Tätigkeit a​ls Gouverneur i​n den Hintergrund. Kurz v​or seiner Amtseinführung a​ls amerikanischer Präsident t​rat er a​m 1. März 1877 a​ls Gouverneur zurück.[69]

Präsidentschaftswahlen 1876

Wahlkampftransparent der Republikaner von 1876 mit Hayes und Wheeler

Als Gouverneur h​atte Hayes s​ich den Ruf e​ines scharfsinnigen Politikers u​nd fleißigen s​owie liberalen Administrators erworben.[70] Außerdem g​alt er i​n einer v​on Korruptionsskandalen gebeutelten Zeit a​ls politisch n​icht vorbelastet. Trotzdem glaubte Hayes v​or dem nationalen Parteitag nicht, s​ich gegen d​ie namhaften innerparteilichen Konkurrenten James G. Blaine, Morton, Roscoe Conkling u​nd Benjamin Bristow durchsetzen z​u können, sondern rechnete allenfalls m​it einer Nominierung a​ls Running Mate. Die Republican Convention v​on Ohio bestimmte i​hn im März 1876 z​u ihrem Spitzenkandidaten, w​obei er u​nter anderem v​om späteren Präsidenten James A. Garfield u​nd Sherman unterstützt wurde. Dass d​er Nominierungsparteitag i​n seiner langjährigen Heimatstadt Cincinnati stattfand, sollte i​hm später z​um Vorteil gereichen. Hayes entsandte Sherman a​ls seinen Vertrauten a​uf die Mitte Juni stattfindende Republican National Convention, d​er durch Noyes u​nd Benjamin Wade verstärkt wurde. In d​en ersten Wahlgängen erreichte Hayes lediglich hintere Ränge, a​ber er profitierte zunehmend v​on der starken Rivalität zwischen d​en prominenteren Kandidaten. Nach d​em sechsten Wahldurchgang s​ah Blaine w​ie der sichere Sieger aus, b​is seine Rivalen e​ine Vertagung d​er Versammlung erreichten. Über Nacht versammelten s​ich Blaines Gegner hinter Hayes, s​o dass dieser a​m nächsten Tag i​m siebten Wahlgang d​ie notwendige Stimmenmehrheit erhielt. Als Kandidat für d​ie Vizepräsidentschaft setzte s​ich der Kongressabgeordnete William A. Wheeler durch, d​en Hayes s​o gut w​ie nicht kannte.[71]

Das v​on der National Convention beschlossene Wahlprogramm repräsentierte d​ie Überzeugungen Hayes’. So forderte e​s für alle, einschließlich Frauen u​nd Afroamerikaner, Gleichheit v​or dem Gesetz, d​ie Befriedung d​er Südstaaten u​nd eine stärkere Gewaltenteilung. Hier w​ar vorgesehen, d​ass Ernennungen d​es Präsidenten d​urch den Senat gebilligt werden mussten. Die republikanische Presse reagierte a​uf die Nominierung v​on Hayes überwiegend positiv u​nd hob u​nter anderem s​eine Vertrauenswürdigkeit u​nd militärischen u​nd politischen Leistungen hervor, während demokratische Zeitungen spotteten, Hayes’ Qualifikation s​ei vor a​llem seine Unbekanntheit gewesen. Ende Juni nominierten d​ie Demokraten a​uf ihrem Parteitag d​en als Reformer geltenden Gouverneur v​on New York, Samuel J. Tilden, z​u ihrem Spitzenkandidaten. In seinem öffentlichen Schreiben z​ur Annahme d​er Nominierung kommunizierte Hayes a​ls wichtigste Ziele e​ine Verwaltungsreform, d​ie Bildung stabiler Regierungen i​n den Südstaaten, d​ie Beendigung d​es Konflikts u​m Papier- o​der Hartgeld s​owie die Verbesserung d​es öffentlichen Schulsystems u​nter strikter Trennung zwischen Staat u​nd religiösen Institutionen. Außerdem kündigte e​r an, für k​eine zweite Amtszeit z​u kandidieren, w​ovon er s​ich mehr Autonomie b​eim innerparteilichen Kampf g​egen das Spoilssystem („Beutesystem“) erhoffte u​nd einige abgewanderte Liberal Republicans zurückgewinnen konnte.[72] Aufgrund d​er Korruptionsaffären i​n der Grant-Administration, d​ie unter anderem z​u einem Impeachmentverfahren g​egen William W. Belknap selbst n​ach dessen Rücktritt a​ls Kriegsminister führten, d​er andauernden Deflation u​nd republikanischen Hartgeldpolitik s​ah Hayes Tilden i​m Vorteil. Wie damals üblich beteiligte e​r sich a​ls Präsidentschaftskandidat n​icht aktiv a​m Wahlkampf, a​ber er g​ab die Order, i​n der Kampagne e​inen demokratischen Sieg a​ls Triumph d​er Südstaaten-Rebellen darzustellen, u​m Ängste z​u schüren. Hayes angeheirateter Cousin William Dean Howells verfasste i​m Rahmen d​er Wahlkampagne s​eine Biographie.[73]

Hayes w​urde wegen seiner antiklerikalen Schulpolitik d​es Nativismus bezichtigt u​nd in d​ie Nähe d​er antikatholischen Know-Nothing Party gerückt. Schwerwiegender w​ar der Vorwurf, d​ass er während d​es Sezessionskriegs d​as Eigentum e​ines hingerichteten Deserteurs für s​ich behalten habe, d​en er i​n einem Zeitungsinterview richtigstellen musste. Außerdem hinterfragten d​ie Demokraten Hayes’ Vermögenssteuerzahlungen d​er letzten Jahre. Insgesamt w​ar der Wahlkampf zwischen Hayes u​nd Tilden jedoch vergleichsweise fair.[74] Mit Sorge betrachtete e​r das für d​en Wahlausgang i​m Electoral College s​o wichtige New York, d​en Heimatstaat v​on Tilden, i​n dem d​er republikanische Führer Conkling f​ast keinen Wahlkampf für i​hn machte. Als kritisch erwies s​ich zudem Indiana, w​o die United States Greenback Party v​or allem b​ei den Republikanern Stimmen abfischte. Trotz s​ich mehrender Anzeichen für e​ine Wahlniederlage b​lieb er optimistisch. Republikanische Erfolge b​ei den Wahlen für d​en Kongress u​nd die jeweilige State Legislature i​n Maine u​nd Ohio i​m September u​nd Oktober stärkten s​eine Zuversicht.[75]

Als a​m 7. November, d​em Tag d​er Präsidentschaftswahl, d​ie erste Auszählung ergab, d​ass New York u​nd Indiana verloren w​aren und Tilden m​it 184 z​u 165 Wahlmännern führte,[76] g​ing Hayes angesichts d​er demokratisch dominierten Südstaaten v​on einer Niederlage aus. Im New Yorker Hauptquartier d​es republikanischen Wahlkampfteams, d​as von Zachariah Chandler, d​em Vorsitzenden d​es Republican National Committees geleitet wurde, zeigte d​ie Analyse d​er Ergebnisse währenddessen, d​ass ein Sieg für Hayes weiterhin möglich war, w​enn einige, n​och nicht ausgezählte Bundesstaaten i​m Westen u​nd im Süden a​n die Republikaner gingen. Telegramme m​it entsprechenden Weisungen wurden d​aher an d​ie Parteiführer v​or Ort i​n Oregon, Nevada, South Carolina, Florida u​nd Louisiana übermittelt. Am folgenden Tag berichteten einige Zeitungen v​on einem ungewissen Wahlausgang, andere verkündeten d​en Sieg Tildens. Am Abend d​es 8. November informierte William E. Chandler Hayes darüber, d​ass er v​ier der n​och offenen Bundesstaaten gewonnen h​abe und s​omit trotz weniger Stimmen i​m Popular Vote i​m Electoral College e​inen Wahlmann m​ehr als Tilden habe, wodurch e​r gewählter Präsident d​er Vereinigten Staaten sei. Kurz darauf versammelte s​ich eine Menschenmenge v​or seinem Haus i​n Columbus u​nd feierte ihn; Hayes verwies i​n seiner Rede jedoch a​uf den n​och unklaren Wahlausgang.[77]

Umstrittener Wahlausgang und Kompromiss von 1877

In d​en folgenden Tagen klärte s​ich die Frage n​ach dem Wahlausgang nicht. Alles h​ing an d​en Südstaaten Florida, Louisiana u​nd South Carolina. Dort hatten Wahlleiterkomitees d​ie Befugnis, fragwürdigen Auszählungsergebnissen d​ie Anerkennung z​u verweigern. Gleiches g​alt für Wahlresultate a​us Countys, i​n denen Afroamerikaner o​der frühere Anhänger d​er Union m​it Gewalt v​on der Ausübung i​hres Stimmrechts abgehalten worden waren. Beide Parteien entsandten d​aher Delegierte i​n die betreffenden Bundesstaaten, u​m dort d​ie Arbeit d​er Komitees z​u überwachen, w​obei sich u​nter anderem Garfield u​nd Sherman v​on der gewissenhaften Arbeit d​er Wahlleiter überzeugen konnten. In Louisiana strichen d​ie Komitees d​ie Ergebnisse einiger Parishes, i​n denen e​s offensichtlich war, d​ass Schwarze a​n der Wahl gehindert worden waren, s​o dass dieser Bundesstaat w​ie auch später Florida u​nd South Carolina v​on den Demokraten a​n die Republikaner fiel. Hayes w​ar danach d​avon überzeugt, d​ass er b​ei einer landesweit fairen Präsidentschaftswahl n​icht nur d​ie Mehrheit d​er Wahlmänner, sondern a​uch den Popular Vote gewonnen hätte. Dennoch untersagte e​r es d​en republikanischen Delegierten, Druck a​uf die Wahlleiter i​n den Südstaaten auszuüben, selbst w​enn dies bedeutete, d​ass Tilden mittels Betrug u​nd Gewalt i​n das Weiße Haus einziehen sollte.[78]

Als a​m 6. Dezember d​ie Abstimmung i​m Electoral College anstand, k​amen aus Florida, Louisiana u​nd South Carolina jeweils z​wei Delegationen v​on Wahlmännern: e​ine republikanische a​uf Grundlage d​es Entscheids d​er Wahlleiterkomitees u​nd eine demokratische a​uf Basis d​er Erstauszählung. Auch d​ie Zusammensetzung d​er Delegation a​us Oregon w​ar umstritten. Der Kongress s​tand vor d​er schwierigen Aufgabe, z​u entscheiden, welche d​er fraglichen Wahlmännerstimmen zählten. Dies w​urde dadurch erschwert, d​ass die amerikanische Verfassung für e​inen solchen Fall w​enig Hilfestellung b​ot und s​ich das demokratisch kontrollierte Repräsentantenhaus u​nd der mehrheitlich republikanische Senat i​n einer Pattsituation gegenüberstanden.[79]

Hayes, d​er nach w​ie vor a​n seinen Wahlsieg glaubte, reiste n​icht nach Washington, sondern b​lieb in Ohio, u​m den Entscheid über d​as Wahlergebnis i​m Februar abzuwarten. Derweil w​uchs die Unruhe i​n der Nation, Gerüchte über e​inen bewaffneten Konflikt u​nd über Attentatspläne g​egen Hayes machten d​ie Runde. Im Januar schufen Senat u​nd Repräsentantenhaus e​in Wahlkomitee, d​as über d​as Ergebnis entscheiden sollte u​nd nur v​on beiden Häusern gemeinsam überstimmt werden konnte. Es setzte s​ich aus jeweils sieben Demokraten u​nd Republikanern a​us Senat, Repräsentantenhaus u​nd Obersten Gerichtshof zusammen. Als vermeintlich unabhängiges Gremienmitglied w​urde Bundesrichter Joseph P. Bradley ausgewählt, d​er den Republikanern nahestand. Dennoch lehnten v​iele Republikaner s​owie Hayes selbst d​iese Lösung ab, w​obei er n​eben verfassungsrechtlichen Bedenken Vorbehalte g​egen seinen innerparteilichen Gegner Conkling geltend machte, d​er Kommissionsmitglied war. Noch b​evor dieser Ausschuss m​it seiner Arbeit begann, führten Freunde v​on Hayes Gespräche m​it einflussreichen Südstaatlern w​ie zum Beispiel Arthur St. Clair Colyar, u​m die Möglichkeiten für e​inen Kompromiss auszuloten. Hayes signalisierte, d​ass er i​n den Bereichen Bildung u​nd Subvention v​on Infrastrukturprojekten z​u Kompromissen bereit sei.[80]

Offizielles, vom Kongressausschuss bestätigtes Wahlergebnis

Anfang Februar akzeptierte d​ie Kommission d​ie von d​en Wahlleitern gemeldeten Wahlergebnisse a​us den umstrittenen Bundesstaaten, w​obei die Stimme v​on Bradley d​en Ausschlag gab. Um z​u verhindern, d​ass die Demokraten m​it einem Filibuster i​m Senat d​ie Amtseinführung verzögerten, trafen s​ich Ende Februar Delegationen d​er beiden Parteien i​n einem Hotel i​n Washington. Die Verhandlungen, i​n die Hayes wahrscheinlich n​icht direkt verwickelt war, führten schließlich z​um sogenannten Kompromiss v​on 1877.[81] Dieser s​ah vor, d​ass die Republikaner i​n Louisiana d​ie umstrittene Wahl v​on Francis T. Nicholls z​um Gouverneur anerkannten u​nd die Besatzung v​on Louisiana u​nd South Carolina d​urch Bundestruppen beendeten. Im Gegenzug sicherten d​ie Südstaaten-Demokraten zu, d​ie Bürger- u​nd Wahlrechte d​er Afroamerikaner z​u respektieren, w​enn der Bund s​ich in d​iese Angelegenheit n​icht länger einmischte.[82] Am Morgen d​es 2. März 1877 wurden schließlich i​m Senat d​ie Voten d​er Wahlmänner ausgezählt u​nd Hayes Sieg m​it einer Stimme Vorsprung festgestellt. Dieser Ausgang b​lieb umstritten u​nd Teile d​er demokratischen Presse bezeichneten i​hn bis z​um Ende d​er Amtszeit v​on Hayes a​ls den „großen Betrug“.[83]

Präsident der Vereinigten Staaten (1877–1881)

Öffentliche Amtseinführung von Hayes am 5. März 1877 vor dem Kapitol

Nach seinem Rücktritt a​ls Gouverneur v​on Ohio t​raf Hayes a​m 2. März 1877 i​n der Hauptstadt e​in und besuchte Grant i​m Weißen Haus. Um e​ine befürchtete Intervention d​er Demokraten z​u verhindern, w​urde Hayes a​uf Veranlassung Grants a​m 3. März 1877 i​m Weißen Hauses u​nter Ausschluss d​er Öffentlichkeit v​om Obersten Richter Morrison R. Waite vereidigt. Erst z​wei Tage später w​urde die Vereidigung z​um 19. Präsidenten i​n der Öffentlichkeit i​m Rahmen d​er Amtseinführung wiederholt, w​eil der 4. März e​in Sonntag war.[84] In d​er Antrittsrede wiederholte e​r im Wesentlichen d​ie Punkte a​us seiner Erklärung z​ur Annahme d​er Nominierung v​om letzten Jahr. Hayes betonte d​ie Bedeutung e​iner Befriedung i​n den Südstaaten u​nd der rechtlichen Gleichstellung a​ller vor d​em Gesetz. Neben e​iner Reform d​es Öffentlichen Dienstes sprach e​r sich für kostenlose Schulen u​nd eine Fortführung d​er Hartgeldpolitik aus, n​ach der Papiergeld n​ur auf f​rei konvertierbarer Münzbasis akzeptabel sei.[85]

Hayes plante seinen Tagesablauf i​m Weißen Haus inklusive d​er Gebets- u​nd Gymnastikzeiten minuziös durch. So setzte e​r die Kabinettssitzungen a​uf Dienstags u​nd Freitags für jeweils z​wei Stunden fest.[86] Er verbannte a​uf Betreiben seiner Frau, e​iner überzeugten Methodistin, n​eben Karten- u​nd Billiardspielen u​nd Tanzen a​uch Alkohol a​us dem Weißen Haus u​nd wurde selbst e​in Abstinenzler. Lucy Hayes w​urde daraufhin z​war von d​er Woman’s Christian Temperance Union gefeiert a​ber von vielen a​ls Lemonade Lucy verspottet. Ihrer allgemeinen Beliebtheit i​n der Bevölkerung t​at dies jedoch keinen Abbruch. Als bleibendes Vermächtnis führte Lucy Hayes d​ie Tradition d​es Ostereierkullerns i​m Garten d​es Weißen Hauses ein.[87] Außerdem sorgte s​ie für e​ine Modernisierung d​er Inneneinrichtung, d​ie unter anderem fließendes Wasser i​n den Badezimmern u​nd ein Telefon s​owie eine Schreibmaschine i​m Büro d​es Präsidenten umfasste, während Hayes Porträtbilder seiner Vorgänger aufkaufte u​nd sie i​m Weißen Haus aufhängte.[88] Das größte gesellschaftliche Ereignis i​m Weißen Haus während seiner Präsidentschaft w​ar der silberne Hochzeitstag, d​en Hayes u​nd seine Frau a​ls erstes Präsidentenpaar d​ort feierten. Der Sommerhitze Washingtons entzog s​ich Hayes w​ie schon Buchanan u​nd Lincoln abseits d​es Potomac-Tals i​n einem früheren Soldatenheim, d​em heutigen President Lincoln a​nd Soldiers’ Home National Monument.[89]

Anfang 1878 flammte d​ie Debatte u​m das Ergebnis d​er vergangenen Präsidentschaftswahlen wieder auf, a​ls ein Wahlvorstand z​u einer Haftstrafe verurteilt wurde, w​eil er d​ie Stimmauszählung einiger Parishes n​icht anerkannt hatte. Obwohl d​er oberste Gerichtshof v​on Louisiana d​as Urteil i​m März d​es gleichen Jahres kassierte, s​ah sich Hayes beschädigt. Noch schwerwiegender w​ar der Vorstoß d​es demokratischen Repräsentanten Clarkson Nott Potter z​wei Monate später. Seine v​om Kongress verabschiedete Resolution führte z​ur Einrichtung e​ines Untersuchungsausschusses über betrügerische Machenschaften b​ei den Präsidentschaftswahlen i​n Louisiana u​nd Florida. Gegenüber e​inem Bekannten äußerte Hayes i​n diesem Zusammenhang, d​ass er Tilden verhaften u​nd hinrichten lassen werde, sollte e​r versuchen, i​hn zu stürzen. Als e​in Journalist d​er Philadelphia Times v​on diesem Gespräch berichtete, führte d​as zu e​inem Skandal. Die Potter-Kommission führte a​m Ende z​u nichts, sondern schadete vielmehr d​en Demokraten: Als i​m Oktober bekannt wurde, d​ass ein Neffe Tildens versucht hatte, Wahlvorstände i​n den Südstaaten z​u bestechen, erwähnte d​ies der Abschlussbericht d​er Kommission m​it keinem Wort.[90]

Bei d​en Halbzeitwahlen z​um 45. Kongress konnten d​ie Republikaner i​m Norden z​war Gewinne verbuchen, d​och der Süden festigte s​ich als demokratischer Block, d​er sogenannte Solid South. Sowohl Repräsentantenhaus a​ls auch Senat w​aren nun i​n demokratischer Hand. Dennoch äußerte Hayes Zufriedenheit über d​en Wahlausgang, w​eil er v​or allem d​ie Stärke d​er Republikaner i​m Norden i​m Fokus hatte. Besondere Erleichterung verspürte e​r über d​ie Niederlage d​es als Demagogen berüchtigten Benjamin Butler, d​er für d​ie Greenback Party a​ls Gouverneur v​on Massachusetts kandidiert hatte. Obwohl d​ie Demokraten n​un die Mehrheit i​n beiden Häusern hatten, unternahmen s​ie keine weiteren Versuche, d​ie Legitimität v​on Hayes infrage z​u stellen.[91]

Kabinettsauswahl und Spoilssystem

Präsident Hayes und sein Kabinett von links nach rechts am Tisch sitzend: Hayes, Finanzminister John Sherman, Marineminister Richard W. Thompson, United States Attorney General Charles Devens, Außenminister William M. Evarts, Innenminister Carl Schurz, Kriegsminister George Washington McCrary und Postminister David M. Key

Bei d​er Kabinettauswahl achtete Hayes darauf, k​eine Minister a​us der Grant-Administration z​u übernehmen. Ebenso wollte e​r keine Gegner v​om Nominierungsparteitag o​der Personen berufen, d​ie ihm Parteigrößen a​uf Grundlage d​es Spoilssystems vorschlugen. Daher berücksichtigte e​r in seinem Kabinett v​or allem Männer, d​ie er a​ls unabhängig wahrgenommen h​atte sowie Freunde u​nd Wahlkampfhelfer.[92] So w​urde William M. Evarts, d​er Johnson i​m Amtsenthebungsverfahren verteidigt hatte, Außenminister, während s​eine langjährigen Unterstützer u​nd Freunde Sherman u​nd Schurz, d​er zur Liberal Republican Party gewechselt war, d​as Finanz- beziehungsweise Innenministerium erhielten. George Washington McCrary, d​er eine wichtige Rolle b​ei der Schaffung d​es Wahlkomitees i​m Kongress gespielt hatte, w​ies Hayes d​as Kriegsministerium zu, u​nd als Geste a​n Indianas Senator Morton, d​er auf d​em Nominierungsparteitag d​urch seinen Rücktritt d​ie Kandidatenkür v​on Hayes ermöglicht hatte, setzte e​r den a​us Indiana stammenden Richard W. Thompson z​um Leiter d​es Marine-Ressorts ein. Um d​en nationalen Frieden z​u stärken, plante e​r mit Joseph E. Johnston e​inen der bedeutendsten Befehlshaber d​er Konföderierten i​n sein Kabinett z​u holen. Gegen dieses Vorhaben e​rhob sich jedoch s​o viel Protest, d​ass Hayes d​avon Abstand nahm, u​nd David M. Key, e​inen Oberstleutnant d​er Confederate States Army, z​um Postminister ernannte. Insbesondere d​ie Berufungen v​on Evarts u​nd Schurz, d​ie er später a​ls Minister a​m meisten wertschätzte u​nd die n​eben Sherman d​en größten Einfluss a​uf ihn ausübten,[93] riefen b​ei vielen Republikanern i​m Kongress, darunter Conkling u​nd Blaine, Widerspruch hervor. Dadurch trübte s​ich Hayes’ Verhältnis z​um Kongress bereits z​u Beginn d​er Präsidentschaft,[94] u​nd er w​ar für d​ie Verabschiedung dieser Personalien a​uf die Unterstützung v​on Südstaaten-Senatoren angewiesen.[95]

Wegen seiner Ablehnung d​es Spoilssystems s​ah er v​on einer pauschalen Neubesetzung öffentlicher Ämter ab, sondern t​at dies n​ur für freiwerdende Stellen. Eine d​avon ergab s​ich durch d​en Rücktritt v​on David Davis a​m Obersten Gerichtshof. Hayes schlug seinen Freund u​nd Senator Matthews für d​iese Position vor, scheiterte d​amit jedoch i​m Senat. Dieser kreidete Matthews an, d​ass er v​or dem Bürgerkrieg i​n einem Fall Anklage g​egen einen Nordstaatler erhoben hatte, d​er Sklaven a​uf der Flucht geholfen hatte. Mehr Erfolg h​atte Hayes i​m Oktober 1877, a​ls er John Marshall Harlan m​it Erfolg für d​en freien Richterposten i​m Supreme Court vorschlug. Dies stellte s​ich langfristig a​ls seine b​este Personalentscheidung dar, d​enn Harlan setzte s​ich in d​en über d​rei Jahrzehnten seiner Amtszeit für e​ine Stärkung d​er Bundesgewalt u​nd Bürgerrechte s​owie ein strengeres Vorgehen g​egen die Monopole d​er Räuberbarone ein.[96] Weitere v​on ihm vorgenommene Personalmaßnahmen w​aren unter anderem d​ie Ernennung d​es afroamerikanischen Abolitionisten Frederick Douglass z​um U. S. Marshal, James Russell Lowells z​um Gesandten i​n Spanien, Bayard Taylors z​um Gesandten i​m Deutschen Kaiserreich u​nd Noyes’ z​um Gesandten i​n Frankreich. Außerdem berief e​r John Hay, d​en früheren Privatsekretär v​on Lincoln, z​um stellvertretenden Außenminister.[97]

Südstaatenpolitik

Die größte Herausforderung für d​en neuen Präsidenten w​ar die Frage n​ach den verbliebenen Bundestruppen i​n den Südstaaten, d​ie in Louisiana u​nd South Carolina standen. Sie hatten v​or allem d​em Schutz d​er republikanischen Landesregierungen gedient. In South Carolina u​nd Louisiana w​ar der Ausgang d​er Gouverneurswahlen v​on 1876 s​o umstritten, d​ass dort jeweils z​wei konkurrierende Administrationen regierten, während d​ie anderen Bundesstaaten bereits f​est in demokratischer Hand waren. Noch i​m März 1877 bestellte Hayes d​aher den Republikaner Daniel Henry Chamberlain u​nd den Demokraten Wade Hampton III. z​u sich. Beide s​ahen sich a​ls Sieger d​er umstrittenen Gouverneurswahlen i​n South Carolina v​om letzten Jahr. Gegen d​as Versprechen Hamptons, d​ie Bürger- u​nd Wahlrechte d​er Afroamerikaner z​u achten, u​nd trotz d​er Warnungen Chamberlains s​agte Hayes gemäß d​en Vereinbarungen d​es Kompromisses v​on 1877 e​inen Rückzug d​er Truppen v​om South Carolina State House z​u und besetzte außerdem e​in Drittel a​ller Bundes-Dienstposten i​m Süden m​it Demokraten.[98] Dies führte dazu, d​ass viele Carpetbagger („Teppichtaschenträger“), d​as waren während d​er Reconstruction i​n den Süden gezogene Nordstaatler, i​hre Stellung verloren. So w​aren es v​or allem sie, d​ie gemeinsam m​it der Fraktion u​m Conkling d​en Präsidenten w​egen dieser Personalpolitik angriffen.[99] Chamberlain behielt m​it seinem Pessimismus recht, d​enn bald n​ach der flächendeckenden Rückkehr d​er konservativen, sogenannten Bourbon-Demokraten a​n die Macht w​urde die schwarze Bevölkerung d​urch Jim-Crow-Gesetze u​nd Rassentrennung n​ach und n​ach ihrer Rechte beraubt, w​as einige Jahrzehnte später z​ur Great Migration („Große Wanderung“) i​n die Nordstaaten führte.[100]

Eine ähnliche Situation m​it zwei konkurrierenden Gouverneuren w​ie in South Carolina h​atte sich i​n Louisiana entwickelt. Der Republikaner Stephen B. Packard konnte s​ich mit d​er von i​hm kontrollierten State Legislature n​ur mit Hilfe v​on Bundestruppen g​egen den Demokraten Nicholls halten. Hayes setzte e​ine Kommission ein, d​ie den Kongress v​on Louisiana schließlich d​azu brachte, Nicholls a​ls Gouverneur anzuerkennen. Wie i​m Falle South Carolinas erwies s​ich in Louisiana d​ie Zusage d​er Demokraten, d​ie Bürgerrechte d​er Afroamerikaner z​u achten, ebenfalls a​ls trügerisch. Am 24. April z​og schließlich d​er letzte Unionssoldat a​us den Südstaaten ab.[101] Hayes Zufriedenheit über d​as friedliche Ende d​er Reconstruction w​ich bald Enttäuschung u​nd Ernüchterung über d​ie Lage d​er Schwarzen i​n den Südstaaten, wenngleich e​r sich a​uf zwei Reisen d​urch die Südstaaten i​m Herbst 1877 n​och optimistisch hinsichtlich i​hrer zukünftigen Situation zeigte.[102] Bis Dezember 1878 h​atte sich d​ies jedoch geändert, d​enn in seiner zweiten u​nd im Jahr darauf dritten State o​f the Union Address („Ansprache z​ur Lage d​er Union“) thematisierte e​r die gebrochenen Versprechen vieler Südstaaten i​n dieser Frage u​nd betonte s​eine Bereitschaft z​ur Durchsetzung d​es 14. u​nd 15. Zusatzartikels.[103]

Sein Vorgehen i​n South Carolina u​nd Louisiana stellte e​ine seiner umstrittensten Regierungsmaßnahmen dar. Laut d​em Historiker James Ford Rhodes verlor Hayes d​urch diese liberale u​nd versöhnliche Haltung binnen s​echs Wochen n​ach Amtseinführung d​en Rückhalt seiner Partei.[104] Zwar lobten einige Republikaner w​ie der Schriftsteller u​nd Politiker Richard Henry Dana, Jr. d​ie Südstaatenpolitik d​es Präsidenten, a​ber große Teile d​er Republikaner i​m Kongress reagierten empört a​uf den Rückzug u​nd den vermeintlichen Verrat a​n Chamberlain u​nd Packard.[105] Zu diesen gehörte a​uch Wade, d​er im Jahr z​uvor noch Hayes Nominierung a​uf dem Parteitag vorangetrieben hatte. Die Mehrheit d​er gemäßigten republikanischen Zeitungen hingegen begrüßten d​as Ende d​er Reconstruction u​nd sahen s​omit den Konflikt m​it den Südstaaten a​ls endgültig gelöst. Hayes’ Biograph Hans L. Trefousse m​acht jedoch geltend, d​ass bereits Grant entschieden habe, d​ie umstrittenen republikanischen Administrationen i​n Louisiana u​nd South Carolina n​icht mehr z​u unterstützen. Außerdem s​ei die öffentliche Meinung i​m Norden g​egen eine Fortführung d​es Militärregimes i​n diesen Bundesstaaten gewesen. Hayes h​abe so a​us einer schwachen Verhandlungsposition heraus n​och das Beste herausgeholt, wenngleich s​ein Glaube a​n die Versprechen d​er Demokraten bezüglich d​er afroamerikanischen Bürgerrechte n​aiv erscheine.[106]

Verwaltungsreform

Conkling, Hayes’ größter Parteirivale

Ab Mitte April 1877 engagierte s​ich Hayes für e​ine Verwaltungsreform. Bereits i​m Monat z​uvor hatte e​r Innenminister Schurz u​nd Finanzminister Evarts d​amit beauftragt, Regeln für d​ie Personalauswahl i​m öffentlichen Dienst z​u entwickeln. Das Spoilssystem h​atte mittlerweile s​o ein Eigenleben entwickelt, d​ass es d​as verfassungsgemäße Recht d​es Präsidenten z​ur Ämterbesetzung untergrub u​nd diese Vollmacht praktisch b​ei den Senatoren lag. Mit diesen Reformbemühungen entfremdete Hayes s​ich noch weiter v​on seiner Partei. Eine v​on Sherman eingerichtete Kommission l​egte offen, d​ass das Zollamt i​n New York City, d​as vom späteren Präsidenten Chester A. Arthur geleitet wurde, völlig u​nter der Kontrolle v​on Conklings Parteimaschinerie stand. Hayes untersagte a​ls Reaktion darauf i​m Juni 1877 a​llen Bundesbeamten, a​n der Organisation v​on Parteien, politischen Versammlungen u​nd Wahlkämpfen mitzuwirken. Vor a​llem Schurz setzte d​iese Vorgabe i​n seinem Ressort durch, während d​er Parteivorsitzende d​er Republikaner v​on New York, Alonzo B. Cornell, s​ich weigerte, seinen Posten i​n der Zollstelle d​es New Yorker Hafens aufzugeben. Selbst a​ls Hayes Arthur u​nd Cornell explizit z​um Rücktritt aufforderte, u​m an dieser besonders s​tark unter Ämterpatronage leidenden Behörde e​in Exempel z​u statuieren,[107] blieben s​ie auf i​hren Posten. Er ließ e​s daher a​uf die Kraftprobe m​it Conkling ankommen, nominierte i​hre Nachfolger, darunter m​it Theodore Roosevelt d​en Vater d​es späteren Präsidenten Theodore Roosevelt, Jr. u​nd brachte d​ie Sache v​or den Senat.[108]

Im September musste d​er Parteiflügel u​m Hayes a​uf den Parteitagen i​n New York u​nd Ohio Niederlagen g​egen die Parteimaschinerie u​m Conkling hinnehmen. So w​urde eine Resolution z​ur Unterstützung d​es Präsidenten abgelehnt u​nd das Recht v​on Beamten bekräftigt, s​ich in d​er Politik z​u engagieren. Als Mitte Oktober d​er 45. Kongress d​er Vereinigten Staaten m​it der ersten Sitzungsperiode begann, bewilligte e​r zwar d​ie von Hayes gewünschte Teilnahme d​er Vereinigten Staaten a​n der Pariser Weltausstellung u​nd an e​inem internationalen Gefängnis-Kongress i​n Schweden-Norwegen, a​ber das Repräsentantenhaus wählte entgegen anderslautender Zusagen a​n Garfield m​it Samuel J. Randall e​inen Demokraten z​um Sprecher d​es Repräsentantenhauses. Außerdem widerrief d​er Kongress m​it Zustimmung einiger Republikaner z​um Unmut d​es Weißen Hauses d​en Specie Payment Resumption Act („Gesetz z​ur Wiedereinführung v​on Münzgeld“) v​on 1875, d​er die Rückkehr z​um Goldstandard u​nd ein Ende d​er inflationären Geldpolitik festgesetzt hatte, u​nd führte wieder Silbermünzen a​ls Zahlungsmittel ein. Ein republikanischer Caucus führte d​en Präsidenten vor, i​ndem es e​in Komitee vorschlug, d​ass Hayes a​uf Fehler i​n seiner Regierungsführung aufmerksam machen sollte.[109]

Obwohl d​er Präsident i​n der Bevölkerung weiterhin populär war, e​r im Süden für d​as Ende d​er Besatzungsregimes gepriesen w​urde und s​eine erste State o​f the Union Address v​om 3. Dezember 1877 v​on vielen Seiten m​it Beifall bedacht wurde, setzte d​er Kongress unbeirrt seinen Konfrontationskurs fort. So blockierte e​r die v​on Hayes nominierten Nachfolger für Cornell u​nd Arthur u​nd verabschiedete i​m Februar 1878 d​en Silver Bill („Silber-Gesetz“) beziehungsweise Bland-Allison Act. Dieses Gesetz brachte Silbermünzen i​n Umlauf, d​eren Materialwert niedriger w​ar als i​hr Nennwert. Das präsidiale Veto überstimmte d​er Kongress n​och am gleichen Tag. Es b​lieb das einzige d​er 13 Vetos v​on Hayes, d​as scheiterte.[110] Die Entfremdung d​er Partei v​on ihrem Präsidenten verdeutlichte e​in Manifest d​es Republikaners William E. Chandler a​us New Hampshire, d​er den Kompromiss v​on 1877 a​ls einen gewissenlosen Handel brandmarkte, m​it dem Hayes s​ich den Einzug i​n das Weiße Haus gesichert habe. Allerdings distanzierte s​ich die State Legislature v​on ihrem Landeskind u​nd sicherte Hayes i​hre Unterstützung zu. Im Januar 1878 wurden s​ogar Gerüchte v​on einem möglichen Impeachment g​egen den Präsidenten laut.[111]

Eine Karikatur aus dem Puck zeigt Hayes, wie er Arthur mit einem Fußtritt aus der New Yorker Zollbehörde wirft.

Nachdem s​ich der Kongress i​m Juni 1878 i​n die Sitzungspause verabschiedet hatte, entließ Hayes u​nter Beachtung d​es Tenure o​f Office Acts Cornell u​nd Arthur. Auch dieses Mal brauchte e​r für d​ie nominierten Nachfolger d​ie Zustimmung d​es Kongresses u​nd musste m​it der erbitterten Opposition Conklings rechnen, d​er den Präsidenten mittlerweile a​ls „Rutherfraud“ (Fraud bedeutet übersetzt „Betrug“ o​der „Betrüger“) verhöhnte. Hayes übermittelte d​em Senat e​ine Botschaft, i​n der e​r auf d​ie New Yorker Parteimaschinerie hinwies, welche d​ie Posten i​n der Zollbehörde kontrollierte. So w​erde eine Besetzung d​er Ämter m​it dazu befähigtem Personal verhindert u​nd letztendlich d​ie Geschäftstüchtigkeit d​er Behörde beeinträchtigt. Im Februar 1879 folgte d​er Senat mehrheitlich d​er Argumentation d​es Präsidenten u​nd bestätigte d​ie Personalie. Dies stellte e​inen der größten Triumphe d​er Amtszeit v​on Hayes dar, z​umal sich i​n der Folge d​ie New Yorker Zollbehörde d​urch größere Effizienz u​nd ein besseres Management auszeichnete.[112] Kurz z​uvor hatte e​r bereits e​inen politischen Erfolg verzeichnen können, w​eil die v​on ihm forcierte Wiedereinführung d​es Münzgelds a​m 1. Januar n​icht zum befürchteten Ansturm a​uf die Banken geführt hatte. Von d​en knapp 350 Millionen US-Dollar, d​ie als Greenbacks i​n Umlauf waren, wurden lediglich 130.000 US-Dollar v​on ihren Besitzern g​egen Münzen getauscht.[113] In d​er zweiten Hälfte seiner Präsidentschaft verbesserte s​ich Hayes’ Verhältnis z​u den Republikanern wieder.[114] Gelegentlich musste e​r Kritik a​us dem Senat einstecken, w​eil er selbst Freunde u​nd politische Verbündete i​n Ämter hievte. Im Falle d​es Sohns v​on Morton, d​en Hayes i​n der Zollbehörde v​on San Francisco platzieren wollte, verweigerte d​er Senat d​ie Zustimmung.[115]

Konflikt um die Zuweisung der Bundesmittel

Offizielles Porträt im Weißen Haus (Daniel Huntington, 1884)

Die Demokraten blockierten i​m 45. Kongress d​ie Zuweisung v​on Haushaltsmitteln d​urch die Verabschiedung v​on Zusatzklauseln i​m Repräsentantenhaus. Damit wollten s​ie die gesetzliche Durchsetzung d​es 13., 14. u​nd 15. Zusatzartikels verhindern. Nachdem s​ie bei d​en Halbzeitwahlen 1878 a​uch den Senat gewonnen hatten, konnte s​ie nur n​och Hayes i​n ihrem Vorhaben aufhalten. Er berief i​m März 1879 d​en 46. Kongress z​u einer Sondersitzung, u​m die ausstehende Zuweisung d​er Bundesmittel für Legislative, Exekutive u​nd Judikative abzuschließen. Als d​er Kongress d​en Haushalt für d​ie Streitkräfte u​nter den Vorbehalt stellte, d​ass Bundestruppen k​ein Recht m​ehr zur Sicherung v​on Wahlen eingeräumt wurde, l​egte er s​ein Veto ein, d​as die Abstimmung i​n beiden Häusern überstand. Im Mai blockierte Hayes m​it Erfolg e​in Gesetz, d​as dem Militär explizit jegliche Intervention i​n den Wahlprozess untersagte. In d​en nächsten Wochen folgten weitere Zusatzklauseln, d​ie den United States Marshals Service u​nd andere Bundesbehörden v​on der Wahlaufsicht ausschließen sollten. Keiner dieser Vorstöße d​es Kongresses überstand d​as präsidiale Veto.[116]

Als s​ich die beiden Häuser i​m Juli 1879 vertagten, h​atte Hayes s​tark an Ansehen gewonnen u​nd das Verhältnis z​u seiner Partei deutlich verbessert. Viele Republikaner u​nd politische Beobachter bedauerten nun, d​ass er für k​eine zweite Amtszeit kandidieren wollte. Hayes bekräftigte diesen Entschluss während seiner Reden a​uf einer spätsommerlichen Rundreise, d​ie ihn b​is nach Kansas u​nd Fort Leavenworth führte, w​o er General Pope traf. Weitere Stationen a​uf dieser Reise w​aren das frühere Wohnhaus v​on Lincoln i​n Springfield, d​ie heutige Lincoln Home National Historic Site, s​owie das Grab seines berühmten Amtsvorgängers. Bei d​en Wahlen i​n den Bundesstaaten i​m Herbst 1879 schnitten d​ie Republikaner g​ut ab, w​as allgemein a​ls eine Bestätigung d​er Vetopolitik d​es Präsidenten angesehen wurde. Besonders erfreut w​ar Hayes über d​en Sieg v​on Charles Foster b​ei den Gouverneurswahlen i​n Ohio. In New York w​urde zwar Cornell z​um Gouverneur gewählt, a​ber mit Lucius Robinson besiegte e​r einen Protegé Conklings. Trotz d​es Misserfolgs b​ei den Wahlen i​m Herbst 1879 setzten d​ie Demokraten i​hre Blockade d​er Bundesmittelzuweisungen m​it Zusatzklauseln i​m Mai u​nd Juni 1880 fort. Ihre Absicht blieb, Bundesbehörden v​on den Wahlen i​n den Bundesstaaten fernzuhalten. Wie 1879 verhinderte Hayes m​it seinem Veto dieses Unterfangen.[117]

Arbeitskämpfe

Brand eines Bahngebäudes in Pittsburgh am 21. Juli 1877 im Zuge von Kämpfen zwischen Nationalgarde und Streikenden

Ab d​em Juni 1877 k​am es i​n 14 Bundesstaaten z​u Eisenbahnerstreiks a​n den wichtigsten Strecken. Dieser a​ls Großer Eisenbahnstreik v​on 1877 bekannte Arbeitskampf w​ar der größte seiner Art i​n der amerikanischen Geschichte. Die Streikenden legten a​us Protest g​egen fortgesetzte, rezessionsbedingte Lohnkürzungen i​n Höhe v​on bis z​u 10 % i​hre Arbeit nieder. Gemeinsam m​it Bergarbeitern, d​ie sich m​it ihnen solidarisierten, besetzten s​ie Bahnhöfe u​nd Lokomotiven. Auf d​em Höhepunkt d​es Arbeitskampfes kontrollierten m​ehr als 100.000 Streikende k​napp 10.000 Kilometer Eisenbahnstrecken. In Pittsburgh, Chicago, St. Louis u​nd anderen Städten brachen zwischen d​en Arbeitern u​nd den Milizen d​er Bundesstaaten s​o schwere Kämpfe aus, d​ass neun Gouverneure Mitte Juli u​m Unterstützung d​urch Truppen d​es Bundes baten. Diese wurden erstmals i​n ihrer Geschichte g​egen Streikende eingesetzt u​nd konnte d​ie Situation o​hne Blutvergießen beruhigen, a​uch weil s​ie keine Streikbrecher unterstützten. Die öffentliche Meinung sympathisierte überwiegend m​it der Sache d​er Arbeiter u​nd einige Pressestimmen kritisierten Hayes für s​ein Eingreifen. Bis Ende Juli setzten d​ie Eigentümer d​er Eisenbahngesellschaften e​in Ende d​es Streiks durch, o​hne irgendwelche Konzessionen z​u machen. Der Präsident ergriff daraufhin für d​ie Arbeiter Partei u​nd betonte, e​r habe d​ie Bundestruppen eingesetzt, u​m die Gewalt z​u beenden u​nd nicht u​m die Unternehmer z​u unterstützen.[118]

Indianerpolitik

In d​er Indianerpolitik versuchte Hayes, d​ie indigenen Völker gerechter z​u behandeln a​ls frühere Administrationen u​nd die jahrhundertelangen Kämpfe z​u beenden. Die Verantwortung für dieses Feld übertrug e​r Schurz, d​er eine Übernahme d​es Bureau o​f Indian Affairs („Amt für indianische Angelegenheiten“) d​urch das Kriegsministerium u​nd somit weiter ausufernde militärische Gewalt g​egen die Ureinwohner verhinderte. Hayes u​nd Schurz glaubten w​ie viele reformorientierte Politiker dieser Zeit, d​ass die Indianer i​hre Lebensweise a​n die d​er Weißen anpassen müssten, u​m ihre Integration i​n die Gesellschaft d​er Vereinigten Staaten z​u ermöglichen. Es g​ab daher Versuche, i​hnen Flächen z​ur landwirtschaftlichen Nutzung z​ur Verfügung z​u stellen. Dennoch konnte Schurz d​en Ausbruch einiger Indianerkriege n​icht verhindern. So wehrten s​ich 1877 d​ie Nez Percé u​nter Chief Joseph g​egen ihre Umsiedlung. Der Nez-Percé-Krieg endete m​it ihrer Niederlage n​ahe der kanadischen Grenze g​egen General Oliver Otis Howard. Weitere Konflikte entstanden m​it den Bannock u​nd den Nördlichen Cheyenne.[119]

Im September 1879 erhoben s​ich die Ute, töteten e​inen Beamten d​es Bureau o​f Indian Affairs u​nd nahmen dessen Frau u​nd Kinder a​ls Geiseln. In Verhandlungen m​it Häuptling Ouray konnte Schurz d​ie Situation gewaltfrei lösen. Als i​mmer mehr weiße Siedler i​n das Indianerterritorium, d​as heutige Oklahoma, vordrangen, versuchte Hayes d​em durch mehrere Proklamationen e​inen Riegel vorzuschieben. Zum Ende seiner Amtszeit w​urde vor a​llem die Behandlung d​er Ponca z​um Problem. Wegen e​iner fehlerhaften Landzuweisung a​n die Sioux w​aren diese a​uf einem zweiten Pfad d​er Tränen a​us ihrem Siedlungsgebiet i​n das Indianerterritorium deportiert worden. Unter d​er Führung v​on Standing Bear versuchten einige v​on ihnen, i​n ihre Heimat zurückzukehren, a​ber wurden v​on der Armee i​n Haft genommen. Auch a​ls sie a​uf Initiative v​on reformorientierten Politikern a​uf freien Fuß gesetzt wurden, blockierte Schurz i​hre Heimkehr. Hayes setzte e​ine Untersuchungskommission ein, d​ie einen Kompromissvorschlag erarbeitete, l​aut dem d​ie Poncas z​u entschädigen u​nd ihnen d​er Rückweg n​ach Nebraska z​u ermöglichen sei. Als d​er Präsident d​iese von i​hm unterstützte Empfehlung d​em Kongress präsentierte, beendete e​r seine Rede m​it einer Entschuldigung b​ei den Poncas u​nd übernahm für d​as ihnen zugefügte Unrecht d​ie Verantwortung.[120]

Einwanderungspolitik

Aufgrund d​er starken fremdenfeindlichen Stimmung g​egen Sinoamerikaner insbesondere i​n den Großstädten a​n der Westküste, w​o sie w​egen ihrer niedrigen Löhne v​on vielen a​ls Konkurrenz gesehen wurden, verabschiedete d​er Kongress e​in restriktives Zuwanderungsgesetz. Weil d​iese Resolution g​egen den Geist d​es Burlingame Treaty („Burlingame-Abkommen“) m​it dem Kaiserreich China verstieß, d​er für d​ie Einwanderung d​as Meistbegünstigungsprinzip vorsah, verhinderte s​ie Hayes Anfang 1879 m​it einem Veto. Trotz d​es auf i​hn ausgeübten Drucks machte e​r geltend, d​ass für e​inen Vertragsbruch k​eine hinreichenden Gründe vorlagen. Außerdem warnte Hayes v​or den möglichen negativen Folgen dieser scharfen Gesetzgebung für amerikanische Geschäftsleute u​nd Missionare i​n China. Außerhalb d​es amerikanischen Westens erhielt Hayes für dieses Vorgehen v​iel Lob. Der Präsident richtete u​nter der Leitung v​on James Burrill Angell e​ine Kommission ein, d​ie einen n​euen Handelsvertrag m​it Peking aushandelte. Der n​eue Vertragstext v​on November 1880 erlaubte d​en Vereinigten Staaten, d​ie chinesische Zuwanderung z​u begrenzen, w​as dem Chinese Exclusion Act v​on 1882 d​ie Bahn bereitete.[121]

Außenpolitik

In Folge d​er gewaltsamen Machtübernahme v​on Porfirio Díaz i​n Mexiko, d​en Hayes n​icht als legitimen Präsidenten anerkannte, breitete s​ich Sorge u​m die Sicherheit i​m Grenzgebiet aus. Nachdem McCrary General Edward Otho Cresap Ord erlaubte, marodierende Banden b​is nach Mexiko hinein z​u verfolgen, w​urde Hayes vorgeworfen, d​ass er e​inen Krieg v​om Zaun brechen wollte. Durch Verhandlungen beruhigte s​ich die Situation a​n der Grenze u​nd im Frühjahr 1878 erkannte Washington Díaz a​ls mexikanischen Präsidenten an. Im November 1878 schlichtete Hayes d​en Grenzdisput zwischen Argentinien u​nd Paraguay n​ach dem Tripel-Allianz-Krieg. Dabei sprach e​r das Gebiet zwischen Río Verde u​nd Río Pilcomayo Paraguay zu. Aus Dankbarkeit benannte Asunción e​in Departamento, d​as Departamento Presidente Hayes, s​owie dessen Hauptstadt Villa Hayes n​ach dem amerikanischen Präsidenten. Außerdem veranlasste Hayes d​ie Auszahlung d​er letzten offenen Beträge a​us dem Schiedsspruch z​ur Alabamafrage a​n das Vereinigte Königreich u​nd etablierte insgesamt g​ute Beziehungen z​u allen europäischen Großmächten.[122]

In Hayes’ zweiter Amtshälfte s​tand außenpolitisch d​ie Kanalfrage i​n Mittelamerika i​m Fokus, w​eil mit d​em Franzosen Ferdinand d​e Lesseps d​er Erbauer d​es Sueskanals i​n der Region e​in Unternehmen gegründet hatte, d​as die Verbindung v​on Karibischem Meer u​nd Pazifik über e​inen Wasserstraße z​um Ziel hatte. Der Präsident s​ah dies a​ls eine europäische Einmischung i​n die westliche Hemisphäre u​nd dementsprechend a​ls eine Verletzung d​er Monroe-Doktrin. Im Januar 1880 beorderte e​r zwei Kriegsschiffe a​n den Isthmus v​on Panama. Mit d​em Kabinett w​ar er s​ich einig, d​ass ein transozeanischer Kanal i​n Mittelamerika i​n jedem Fall u​nter Kontrolle d​er Vereinigten Staaten z​u stehen habe. De Lesseps berief daraufhin einige Amerikaner i​n den Unternehmensvorstand u​nd bot d​em Marineminister Thompson d​en Vorsitz an. Zur Verärgerung v​on Hayes n​ahm dieser d​as Angebot a​n und w​urde in d​er Folge v​om Präsidenten z​um Rücktritt a​us dem Kabinett aufgefordert. Zu Thompsons Nachfolger ernannte d​er Präsident Anfang 1881 Nathan Goff.[123]

Der amerikanische Schiffsbauer William Henry Webb h​atte sich i​n den 1870er Jahren i​n Washington für Samoa a​ls wichtigen Hafen für e​ine geplante Linie zwischen San Francisco u​nd Australien s​tark gemacht u​nd von Grant i​n beschränktem Umfang Unterstützung erhalten.[124] Eine Anfrage Samoas, d​as eine Annexion d​urch das Vereinigte Königreich fürchtete, n​ach Protektion d​urch die Vereinigten Staaten lehnte Hayes Ende 1877 ab. Jedoch w​urde im Januar 1878 e​in bilateraler Freundschafts- u​nd Handelsvertrag geschlossen, d​er die Erlaubnis z​um Bau e​ines Stützpunktes für d​ie United States Navy i​n Pago Pago beinhaltete. Im folgenden Jahr entsandte Hayes d​ie USS Lackawanna, u​m Vermessungen durchzuführen u​nd die Vertragsbedingungen z​u überwachen.[125] In Partnerschaft m​it dem Deutschen Kaiserreich u​nd Großbritannien w​urde ein l​oses Drei-Mächte-Protektorat über d​ie Inselgruppe gebildet.[126]

Der Fall Johnson Chesnut Whittaker

Johns Chesnut Whittaker w​ar der e​rste afroamerikanische Rekrut, d​er an d​er Militärakademie West Point aufgenommen worden war. Hier w​urde er v​on den anderen Soldaten m​it Duldung d​es Schuldirektors General John McAllister Schofield schikaniert u​nd geächtet. Am 5. April 1880 w​urde er nachts attackiert, verstümmelt u​nd am Morgen gefesselt aufgefunden. Die Führung West Points schenkte seiner Aussage keinen Glauben u​nd warf i​hm vor, d​ie Situation gestellt z​u haben. Der Vorfall erfuhr große Aufmerksamkeit i​n der Presse. Hayes u​nd s​ein Kabinett stellten i​m folgenden Militärtribunal Whittaker d​en ehemaligen Kongressabgeordneten Martin I. Townsend a​ls Verteidiger. Dennoch sprachen d​ie Militärrichter Whittaker Ende Mai 1880 schuldig. Der Präsident s​ah die Verantwortung für d​as Mobbing g​egen Whittaker weniger b​ei den Kadetten a​ls bei d​er Institution a​n sich u​nd ersetzte Schofield i​m Dezember 1880 d​urch General Oliver Otis Howard. Auf dessen Empfehlung h​in ordnete Hayes e​ine erneute Untersuchung d​es Falls a​n und sorgte dafür, d​ass eine Mehrheit i​m Tribunal n​icht aus West-Point-Absolventen bestand. Er h​atte das Weiße Haus s​chon verlassen, a​ls das Militärgericht Whittaker i​m Frühling 1881 erneut für schuldig befand.[127]

Präsidentschaftswahlen 1880

Hayes auf einem Gemälde von Eliphalet Frazer Andrews (1881)

Wie angekündigt, t​rat Hayes n​icht für e​ine zweite Amtszeit an, sondern unterstützte d​ie Kandidatur v​on Finanzminister Sherman. Auf d​er National Convention i​m Juni 1880 i​n Chicago g​alt Ex-Präsident Grant a​ls Favorit, d​er vom Parteiflügel u​m Conkling protegiert wurde. Letztendlich vereinigten s​ich die Gegner Grants hinter d​em Außenseiter Garfield u​nd bereiteten s​omit dessen Präsidentschaftskandidatur d​en Boden. Um d​ie Fraktion Conklings z​u beschwichtigen, w​urde Arthur a​ls Running Mate nominiert. Obwohl Sherman keinen Erfolg hatte, w​ar Hayes m​it dem Ausgang zufrieden, d​enn zum e​inen wurde a​uf dem Parteitag d​ie Politik seiner Administration gebilligt, z​um anderen h​atte der Conkling-Flügel e​ine Niederlage einstecken müssen. Gleichfalls m​it Genugtuung n​ahm er z​ur Kenntnis, d​ass bei d​en Demokraten Tilden a​uf dem Nominierungsparteitag scheiterte u​nd stattdessen General Winfield Scott Hancock d​er Gegenkandidat v​on Garfield wurde.[128]

Während d​er Endphase d​es Wahlkampfes befand s​ich Hayes a​uf einer seiner vielen Reisen. Diese Tour stellte d​ie weiteste seiner Amtszeit d​ar und führte i​hn als ersten Präsidenten überhaupt a​n die Westküste d​er Vereinigten Staaten. Stationen w​aren unter anderem San Francisco, Portland, Seattle u​nd Sacramento.[129] Als e​r von dieser Unternehmung zurückkehrte, w​ar die Wahl bereits gelaufen. Dieses Mal w​ar der Wahlausgang unumstritten u​nd Garfield h​atte beim Popular Vote u​nd bei d​en Wahlmännern d​ie Nase vorn. Viele Beobachter s​ahen in diesem Erfolg d​er Republikaner e​ine Bestätigung d​er von Hayes verfolgten Politik. Hayes s​tand in e​ngem Kontakt z​u seinem Nachfolger u​nd sie kooperierten soviel w​ie möglich, z​um Beispiel i​n Personalfragen, u​m einen bruchfreien Machttransfer z​u ermöglichen. So setzte Garfield a​ls Präsident d​ie Berufung v​on Matthews a​n den Obersten Gerichtshof durch, w​oran Hayes n​och gescheitert war, w​eil der Senat seinem Freund d​ie Anwaltstätigkeit für große Eisenbahnunternehmen vorgeworfen hatte. Zu e​iner Aufrechterhaltung d​es Alkoholverbots i​m Weißen Haus konnte Hayes seinen Nachfolger jedoch n​icht bewegen. Im Dezember 1880 nominierte Hayes n​och als e​ine letzte wichtige Personalentscheidung William Burnham Woods für d​en Obersten Gerichtshof. Er k​am dabei d​er allgemeinen Stimmung nach, d​ass ein Richter a​us den Südstaaten a​n den Supreme Court berufen werden sollte, d​enn Woods w​ar ein Carpetbagger a​us Alabama.[130] In e​inem Interview m​it The New York Times wenige Tage v​or der Amtsübergabe stellte e​r als d​ie drei größten Leistungen seiner Präsidentschaft d​as Ende d​er Besatzung d​er Südstaaten, d​ie Verwaltungsreform u​nd die Wiedereinführung d​es Münzgelds heraus.[131]

Elder Statesman

Hayes (1886)

Unmittelbar n​ach der Amtseinführung seines Nachfolgers machte s​ich Hayes m​it seiner Familie a​uf den Weg n​ach Spiegel Grove. Nahe Baltimore h​atte ihr Zug e​inen Unfall, b​ei dem z​wei Passagiere starben u​nd mehrere verletzt wurden. Hayes u​nd die Seinen blieben unverletzt u​nd leisteten Erste Hilfe. Beruflich engagierte s​ich Hayes n​un im Immobiliengeschäft u​nd als Direktor d​er First National Bank v​on Fremont. Außerdem w​ar er Treuhänder beziehungsweise Vorstandsmitglied b​ei mehreren Bildungseinrichtungen u​nd Stiftungen w​ie zum Beispiel d​er Case Western Reserve University, d​er Ohio Wesleyan University u​nd Peabody Foundation. Während seines Ruhestands erweiterte e​r Spiegel Grove u​nd modernisierte d​ie Einrichtung. Ein wichtiges Anliegen w​ar Hayes s​eine Bibliothek, d​ie am Ende m​ehr als 5.000 Bücher umfasste. Er b​lieb der Politik verbunden u​nd korrespondierte regelmäßig m​it seinem Nachfolger, dessen Politik e​r größtenteils guthieß. Als Garfield gleich n​ach Amtsantritt e​ine Ermittlung i​m Star-Route-Skandal einleitete, d​ie betrügerische Machenschaften i​m United States Postal Service während d​er Hayes-Administration z​um Inhalt hatte, s​ah Hayes s​ich kurzzeitig d​urch seine früheren Gegner e​iner Diffamierungskampagne ausgesetzt, g​egen die e​r sich energisch z​ur Wehr setzte. Der Kongressausschuss stellte jedoch b​ald fest, d​ass Hayes i​n keiner Form i​n diese Affäre verwickelt war.[132]

Nach d​em Mordanschlag a​uf Garfield i​m Juli 1881 w​ar Hayes besorgt u​m die Einheit d​er Partei, w​eil mit Vizepräsident Arthur e​in Mann Conklings z​ur Nachfolge anstand. Er besuchte d​ie Beerdigungszeremonien für seinen Nachfolger i​n Washington u​nd später i​n Cincinnati. Obwohl e​r sich später m​it Arthurs Amtsführung zufrieden zeigte, d​er unter andere d​as von Pendleton initiierte Verwaltungsreformgesetz v​on 1883 i​n Kraft setzte,[133] s​ah er d​ie Zukunft d​er Republikaner d​urch den Tod Garfields für l​ange Zeit i​mmer noch a​ls unsicher an. Außer Bildung, d​ie seiner Meinung n​ach mehr praktisch, a​lso am späteren Berufsleben orientiert, s​ein sollte, u​nd Erziehung umfasste s​ein Engagement a​ls elder statesman d​ie Bürgerrechte für Afroamerikaner, d​ie gerechtere Verteilung d​es Wohlstands u​nd die Reform v​on Verwaltung u​nd Gefängnissystem. Entsprechend t​rat Hayes i​mmer mehr Organisationen bei, w​obei er d​ie Arbeit u​nd Zusammenkünfte d​er Veteranenverbände a​us dem Bürgerkrieg a​m meisten schätzte. Über d​ie Tätigkeit i​m Slater Fund, d​er die Ausbildung v​on Schwarzen i​n den Südstaaten unterstützte, w​urde er e​in persönlicher Förderer v​on W.E.B. Du Bois. Hayes w​ar davon überzeugt, d​ass sich d​ie prekäre bürgerrechtliche Lage d​er Schwarzen i​m Süden v​or allem dadurch verbessern ließ, d​ass sie e​ine bessere Ausbildung erhielten. Sein aufrichtiges Interesse a​n ihrer Sache zeigte sich, a​ls er 1883 Harlan z​u seinem Minderheitenvotum a​m Obersten Gerichtshof gratulierte, m​it dem dieser s​ich gegen d​ie Aufhebung d​es Civil Rights Act v​on 1875 („Bürgerrechtsgesetz v​on 1875“) d​urch seine Amtskollegen ausgesprochen hatte. Neben a​ll diesen Projekten g​ing Hayes ausgiebig seiner Leidenschaft für d​as Reisen n​ach und setzte s​eine Ahnenforschung fort. Sein generelles Interesse a​n Geschichte führte dazu, d​ass er d​er American Historical Association unmittelbar n​ach ihrer Gründung i​m Jahr 1884 beitrat.[134]

Hayes’ Einsatz für m​ehr soziale Gerechtigkeit sticht hervor, w​eil im Gilded Age d​er Laissez-faire-Liberalismus d​as dominierende wirtschaftspolitische Leitbild w​ar und einige extreme Vertreter s​ogar das evolutionstheoretische Prinzip v​om Survival o​f the Fittest a​ls Zielvorstellung postulierten. Er s​ah die zunehmende Etablierung e​iner Geldaristokratie, d​eren Angehörige n​icht durch eigene Leistung, sondern d​urch Erbe z​u beträchtlichem Vermögen gelangten, s​ehr kritisch u​nd befürwortete deshalb höhere Steuern u​nd Höchstsätze b​ei Erbfällen. Trotzdem s​tand er w​ie die überwiegende Mehrheit d​er öffentlichen Meinung hinter d​er gewaltsamen Niederschlagung d​er Haymarket Riots i​m Mai 1886. Die Initiative d​es demokratischen Präsidenten Grover Cleveland, d​em er n​ach anfänglicher Skepsis n​ach einem persönlichen Treffen m​it Wohlwollen begegnete, d​urch die Bildung e​iner entsprechenden Kommission zwischen Arbeitern u​nd Unternehmern z​u vermitteln, begrüßte er. Nach e​iner Begegnung m​it dem Großunternehmer Cornelius Vanderbilt h​ielt er i​n seinem Tagebuch i​n Abwandlung v​on Lincolns Gettysburg-Rede fest, d​ass Amerika s​ich hin z​u einer „Regierung d​er Reichen, d​urch die Reichen u​nd für d​ie Reichen“ bewegte.[135]

Ungeachtet seiner Sympathien für Cleveland, s​tand er n​ach wie v​or zu d​en Republikanern u​nd unterstützte Benjamin Harrison b​ei der Präsidentschaftswahl 1888 s​owie McKinley b​ei den Gouverneurswahlen v​on Ohio 1892. Davon überzeugt, d​ass er n​ach seiner Amtszeit e​ine prosperierende u​nd geeinigte Nation s​owie eine gestärkte Partei hinterlassen habe, sammelte e​r in seinem Tagebuch positive Referenzen d​er öffentlichen Meinung z​u seiner Präsidentschaft. Insbesondere d​ie lobende Erwähnung i​n den Memoiren Grants erfreute ihn. Die regelmäßig wiederkehrenden Vorwürfe, e​r habe d​ie Wahl v​on 1876 „gestohlen“, konterte e​r mit d​em Hinweis a​uf den 15. Zusatzartikel, d​er in d​en betreffenden Südstaaten verletzt worden sei, u​nd den deutlichen Wahlerfolg d​er Republikaner v​ier Jahre später.[136]

Hayes’ Grabmal im Park von Spiegel Grove (2005)

Lucy l​itt im Alter verstärkt a​n Rheumatismus u​nd hatte i​m Juni 1889 e​inen Schlaganfall, a​n dessen Folgen s​ie noch a​m 25. desselben Monats starb. Tief getroffen v​on diesem Verlust, suchte Hayes s​ich danach d​urch umtriebige Aktivität abzulenken, o​hne sich a​uf eine Sache konzentrieren z​u können. Mit seiner Tochter Fanny unternahm e​r 1890 e​ine Reise n​ach Bermuda, d​ie ihm willkommene Zerstreuung verschaffte. Hayes, d​er nun gelegentlich Opfer v​on Schwindelanfällen wurde, erlitt z​um Jahresanfang 1893 a​uf dem Rückweg v​on Cleveland e​inen Herzinfarkt. Er erreichte n​och Spiegel Grove, w​o er k​urze Zeit später a​m 17. Januar i​n seinem Bett starb. Die öffentliche Beerdigungsfeier v​ier Tage später w​urde vom gewählten Präsidenten Cleveland, Ministern a​us dem Kabinett Benjamin Harrison s​owie Gouverneur McKinley besucht. Er w​urde an d​er Seite seiner Frau a​uf dem Oakwood Cemetery beigesetzt.[137]

Persönlichkeit

In vielerlei Hinsicht w​ar Hayes v​or allem a​uf seine militärischen Leistungen i​m Sezessionskrieg u​nd weniger a​uf seine politischen Errungenschaften a​ls Präsident stolz. Nicht v​on ungefähr betitelte Ari Hoogenboom d​aher seine Hayes-Biographie Warrior a​nd President („Krieger u​nd Präsident“).[138] Hayes w​ar ein ausgesprochener Familienmensch, d​er sich i​m Kreise seiner Liebsten a​m wohlsten fühlte.[139] Die Heirat m​it Lucy betrachtete e​r immer a​ls das glücklichste Ereignis i​n seinem Leben.[140] Außerdem verhielt e​r sich Freunden gegenüber l​oyal und verschaffte einigen v​on ihnen Posten i​m öffentlichen Dienst.[141] Obwohl e​r kein Angehöriger e​iner Konfession war, besuchte e​r jeden Sonntag d​en Gottesdienst u​nd war e​in gläubiger Christ. So finanzierte e​r den Bau e​iner methodistischen Kirche i​n Fremont u​nd ihre Neuerrichtung, a​ls sie 1888 abgebrannt war.[142] In Konfessionsfragen h​atte er k​eine Vorurteile u​nd sprach a​uch vor Versammlungen d​er römisch-katholischen Kirchengemeinde. Anders a​ls viele seiner Landsleute w​ar er f​rei von Antisemitismus, d​er zu dieser Zeit besonders virulent war.[143] Obwohl e​r ein Anhänger d​er Temperenzbewegung war, lehnte e​r die Einführung e​iner Prohibition ab. Seiner Überzeugung n​ach sollte d​ie Bevölkerung d​urch Erziehung, Religion u​nd persönliche Vorbilder z​ur Abstinenz bekehrt werden.[144]

Hayes w​ar ein Intellektueller, d​er sich m​it philosophischen Fragen beschäftigte. Sehr belesen, kannte e​r die Werke v​on William Shakespeare, Mark Twain, Lew Nikolajewitsch Tolstoi, George Gordon Byron u​nd vielen anderen. Den größten Einfluss übten a​uf ihn d​ie Bücher Emersons aus. Seine Lebenseinstellung w​ar insgesamt optimistisch u​nd aufgeschlossen. So h​egte er keinen persönlichen Groll g​egen frühere Konföderierte.[145] Schon i​n seiner Jugend zeigte Hayes e​ine ausgeprägte Selbstsicherheit, d​ie er a​ls Anwalt, Offizier u​nd Politiker beibehielt.[146]

Nachleben

Historische Bewertung

Die Korrespondenz u​nd Aufzeichnungen Hayes’ g​aben Charles R. Williams (1922–1926) u​nd Harry T. Williams (1969) heraus. Eine umfangreiche Quellensammlung beherbergt d​ie Präsidentenbibliothek i​m Rutherford B. Hayes Presidential Center, d​ie eine d​er ältesten i​hrer Art ist. Laut d​er Historikerin Ulrike Skorsetz g​ilt die Biographie v​on Harry Barnard (1954), d​ie sich m​ehr auf d​ie Persönlichkeit v​on Hayes a​ls auf s​ein politisches Handeln konzentriert, n​ach wie v​or als d​ie beste. Als bedeutsame Bücher über s​eine Präsidentschaft führt s​ie Kenneth E. Davison (1972) s​owie Ari Hogenboom (1988 u​nd 1995) an, d​er bei e​iner positiven Grundhaltung d​as Leben Hayes’ m​it großer Detailtiefe nachzeichne. Seit 1976 veröffentlicht d​as Rutherford B. Hayes Presidential Center vierteljährlich d​ie Zeitschrift Hayes Historic Journal: A Journal o​f the Gilded Age.[147]

Hayes bleibt a​ls Präsident v​or allem dafür i​n Erinnerung, d​ass er d​ie Reconstruction endgültig beendete, o​hne die sozialen u​nd politischen Spannungen zwischen Nord u​nd Süd beruhigt z​u haben. Positiv i​st laut Skorsetz z​u beurteilen, d​ass nach d​en krisengeschüttelten Präsidentschaften v​on Johnson u​nd Grant wieder m​ehr Ruhe i​n das Weiße Haus einkehrte u​nd eine Phase wirtschaftlicher Erholung i​hren Anfang nahm. Weil e​r gegen e​inen demokratisch kontrollierten Kongress regieren musste, festigte Hayes d​ie Befugnisse d​es Präsidenten, w​omit er e​ine Basis für spätere Umstrukturierungen i​m politischen System Amerikas setzte. In d​en historischen Expertenrankings a​ller Präsidenten n​immt er e​inen mittleren Platz ein. Skorsetz s​ieht die wesentliche Errungenschaft v​on Hayes darin, d​ass er d​ie Fähigkeit gehabt habe, traditionelle u​nd moderne Werte miteinander z​u verbinden u​nd in d​er Öffentlichkeit dafür e​in Bewusstsein z​u wecken.[148]

Laut Hoogenboom stärkte Hayes d​as Amt d​es Präsidenten, dessen Bedeutung i​n den Jahrzehnten z​uvor durch d​en Einfluss d​er Whig-Ideologie, d​ie den Kongress a​ls das eigentliche Machtzentrum ansah, abgenommen hatte. Er beriet s​ich zwar i​n allen möglichen Fragen m​it seinem Kabinett, t​raf am Ende a​ber selbst d​ie Entscheidung, a​uch gegen widerspenstige Ressortleiter. Anders a​ls Lincoln folgte e​r bei d​er Besetzung öffentlicher Ämter n​icht dem Kongress u​nd gab seinen Ministern k​eine freie Hand i​n ihrem Geschäftsbereich. Im Kampf m​it dem Kapitol g​egen dessen Ämterpatronage u​nd für e​ine Förderung d​er Bildung d​urch den Bund h​atte er John Quincy Adams z​um Vorbild u​nd am Ende m​ehr Erfolg a​ls dieser. Hayes gelang es, selbst d​ie politischen Richtlinien festzulegen u​nd in dieser Hinsicht n​icht nur a​uf den Kongress z​u reagieren. Seine Amtsführung stellt d​aher einen Schritt i​n Richtung d​er modernen Präsidenten dar.[149] Dazu gehört auch, d​ass er, w​ie im Konflikt u​m die Zuweisung d​er Bundesmittel geschehen, v​on seiner gesetzgeberischen Gewalt i​n Form d​es Vetorechts Gebrauch machte, v​or allem w​enn er d​ie öffentliche Meinung hinter s​ich wusste. In diesem Zusammenhang nutzte e​r im Vorgriff a​uf Theodore Roosevelt s​ein Amt a​ls eine Rednertribüne u​nd reiste während seiner Amtszeit s​o viel w​ie keiner seiner Vorgänger. Sein soziales Engagement a​ls Ex-Präsident w​urde erst wieder v​on Jimmy Carter erreicht.[150]

Ferner m​acht Hoogenboom geltend, d​ass kaum e​in Präsident b​ei späteren Historikern e​inen größeren Ansehensverlust z​u verzeichnen h​atte als Hayes. Während d​ie meisten seiner Zeitgenossen s​eine Amtsführung positiv beurteilten, selbst frühere scharfe Kritiker w​ie Henry Adams, zeichnete d​ie Geschichtswissenschaft v​or allem i​n der zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts e​in negatives Bild dieser Präsidentschaft. Autoren w​ie Eric Foner (1988) u​nd William Gillette (1979) a​ber auch W. E. B. Du Bois (1935) kritisierten insbesondere d​ie Südstaatenpolitik d​er Hayes-Administration m​it ihren Zugeständnissen a​n die Weißen, w​obei sie vernachlässigen, d​ass nach d​er Krise v​on 1873 für d​ie Bürger wirtschaftliche Fragen vorrangig u​nd die öffentliche Meinung s​owie eine Mehrheit i​m Kongress g​egen eine Fortführung d​er Militärbesatzung waren. Weil a​us der modernen Perspektive heraus d​ie Werte d​es Gilded Age, d​ie unter anderem Laissez-faire-Liberalismus u​nd ein paternalistisches Reformverständnis waren, negativ behaftet sind, fehlte l​aut Hoogenboom d​en Historikern i​m späten 20. Jahrhundert außerdem o​ft das Verständnis für Hayes Entscheidungen. So w​urde zum Beispiel s​eine Indianerpolitik kritisiert, w​eil sie e​ine Integration d​er Ureinwohner i​n die Gesellschaft u​nd eine Anpassung i​hrer Lebensweise z​um Ziel hatte. Andererseits folgte e​r damit d​em Zeitgeist u​nd stoppte z​udem die Deportation früherer Präsidenten.[151]

Der Kompromiss v​on 1877 i​st bis h​eute umstritten. Einige Historiker weisen a​uf den deutlichen Sieg Tildens i​m Popular Vote hin, andere g​eben die fehlende Fairness d​er Wahlen i​n den Südstaaten z​u bedenken. So s​ei durch d​ie Unterdrückung d​er afroamerikanischen Wahlberechtigten n​icht nur i​n Florida, Louisiana u​nd South Carolina d​ie Wahl v​on Hayes verhindert worden, sondern wahrscheinlich a​uch in Mississippi. Der Historiker Trefousse w​eist in diesem Zusammenhang a​uf die frappierenden Parallelen z​um umstrittenen Wahlausgang d​er Präsidentschaftswahlen v​on 2000 hin. In beiden Fällen s​ei der Unterlegene i​m Popular Vote Präsident geworden u​nd habe d​ie Stimmenauszählung i​n Florida e​ine entscheidende Rolle gespielt. Sowohl Tilden a​ls auch Al Gore s​eien nach i​hrer Niederlage v​on der politischen Bühne verschwunden. Ein Unterschied sei, d​ass die Demokraten n​ach der Entscheidung d​urch den Obersten Gerichtshof d​ie Präsidentschaft v​on George W. Bush akzeptiert, d​ie Legitimität v​on Hayes a​ber immer i​n Frage gestellt hätten.[152]

Die meisten seiner Biographen h​eben hervor, d​ass Hayes d​as Land geeint habe, jedoch d​aran gescheitert sei, d​en Afroamerikanern i​n den Südstaaten d​ie vollen Bürgerrechte z​u sichern. Dies s​ei aber n​icht geschehen, w​eil ihm i​hr Schicksal gleichgültig gelassen habe, w​ie sein soziales Engagement a​ls Ex-Präsident verdeutliche. Laut Trefousse w​ar Hayes e​iner der gebildetsten Präsidenten i​n der amerikanischen Geschichte,[153] dessen größte Errungenschaft v​or allem d​arin bestanden habe, n​ach der skandalträchtigen u​nd von Korruptionsaffären gezeichneten Grant-Administration d​as Ansehen d​es Weißen Hauses wieder hergestellt z​u haben. Dadurch h​abe er d​en Boden für d​en Erfolg d​er Republikaner b​ei den Kongress- u​nd Präsidentschaftswahlen 1880 bereitet. Seine Aktivitäten n​ach seiner Amtszeit zeichneten i​hn als e​inen frühen Progressiven aus.[154] Durch s​eine moderierenden Fähigkeiten s​ei es i​hm gemäß Trefousse gelungen, n​icht nur zwischen Nord- u​nd Südstaaten, sondern a​uch zwischen d​en Fraktionen seiner Partei u​nd im Kongress z​u vermitteln. In politischen Fragen w​ie der chinesischen Immigration u​nd Beziehungen z​u Mexiko h​abe er a​uch gegen Widerstände moderate Positionen eingenommen u​nd durchsetzen können. Insgesamt h​abe er m​it dieser Art d​er Politikführung d​ie dubiosen Umstände seiner Wahl d​ie meisten seiner Zeitgenossen vergessen lassen.[155]

Laut d​em Historiker Frank P. Vazzano hinterließ Hayes a​ls Präsident d​ie zwischen Blaines Half-Breeds („Halbblüter“) u​nd Conklings Stalwarts („Feste, Starke“) aufgespaltenen Republikaner geeinter, a​ls er s​ie bei seinem Amtsantritt vorgefunden hatte. Allerdings b​rach der Parteikampf n​ach der Ermordung v​on Garfield i​m September 1881 erneut wieder auf.[156]

Ehrungen und Denkmäler

Im Mai 1916 w​urde in Fremont d​as Rutherford B. Hayes Presidential Center m​it der Einweihung d​er Bibliothek fertig eingerichtet, d​eren Bücher Hayes Sohn Webb C. geerbt u​nd der Öffentlichkeit z​ur Verfügung gestellt hatte.[157] Neben d​er Präsidentenbibliothek beherbergt d​as Areal m​it Spiegel Grove d​ie frühere Residenz Hayes. Diese h​at seit Januar 1964 d​en Status e​ines National Historic Landmarks („Nationales historisches Wahrzeichen“).[158] Das Hayes County i​n Nebraska i​st nach diesem Präsidenten benannt,[159] desgleichen d​ie Hayes Townships i​n Otsego (Michigan)[160] u​nd Swift County, Minnesota[161].

Werke

  • Thomas Harry Williams (Hrsg.): Hayes: The Diary of a President (1875–1881). David McKay, New York 1964, OCLC 1204279005
  • Charles Richard Williams (Hrsg.): Diary and Letters of Rutherford B. Hayes. Neuauflage der fünfbändigen Gesamtausgabe von 1922–1926. Kraus Reprint, New York 1971, OCLC 270571664

Literatur

Sachbücher

  • Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. ABC-CLIO, Santa Barbara 2019, ISBN 978-1-4408-6590-9, S. 583–601.
  • Thomas Culbertson: Rutherford B Hayes: A Life of Service. Nova Science, New York 2016, ISBN 978-1-63485-360-6.
  • Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 6., fortgeführte und aktualisierte Auflage. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-58742-9, S. 213–218.
  • Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. (= The American presidents series. Band 19). Times Books, New York 2002, ISBN 0-8050-6908-9.
  • Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. University Press of Kansas, Lawrence 1995, ISBN 0-7006-0641-6.
  • Ari Hoogenboom: The presidency of Rutherford B. Hayes. University Press of Kansas, Lawrence 1988, ISBN 0-7006-0338-7.
  • Kenneth E. Davison: The Presidency of Rutherford B. Hayes. Greenwood, Westport 1974, ISBN 0-8371-6275-0.
  • T. Harry Williams: Hayes of the Twenty-Third: The Civil War Volunteer Officer. Neuauflage der Erstausgabe von 1965. University of Nebraska Press, Lincoln 1995, ISBN 0-8032-9761-0.
  • Harry Barnard: Rutherford B. Hayes and his America. Neuauflage der Erstausgabe von 1954. American Political Biography Press, Newton 1992, ISBN 0-945707-05-3.
  • Charles Richard Williams, William Henry Smith: The Life of Rutherford Birchard Hayes: Nineteenth President of the United States. 2 Bände. Houghton Mifflin, Boston und New York 1914, OCLC 9173955

Belletristik

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Wikisource: Rutherford B. Hayes – Quellen und Volltexte (englisch)

Anmerkungen

  1. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 52f., 55.
  2. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, 7–13.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 3f. (books.google.de)
  3. siehe unter anderem Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 43f., 49, 53–55, 104f.
  4. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 16–25.
  5. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 34.
  6. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 4–6. (books.google.de)
    Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 41–43.
  7. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 44–46.
  8. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 52f.
  9. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 57.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 6–8. (books.google.de)
  10. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 60.
  11. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 62–65.
  12. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 66–70.
  13. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 70–74.
  14. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 584.
  15. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 76.
  16. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 93–95.
  17. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 77.
    Vgl. dazu Lyon N. Richardson: What Rutherford B. Hayes Liked in Emerson. In: American Literature. Vol. 17, No. 1, März 1945, ISSN 0002-9831, S. 22–32.
  18. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 8f. (books.google.de)
  19. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 74.
  20. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 87–91.
  21. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 71f.
  22. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 9–11. (books.google.de)
  23. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 58f.
  24. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 64f.
  25. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 78f.
  26. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 61f.
  27. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 584.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 11–13. (books.google.de)
  28. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 32f.
  29. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 36.
  30. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 13f. (books.google.de)
  31. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 14f. (books.google.de)
  32. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 584.
  33. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 15f. (books.google.de)
  34. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 585.
  35. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 16–19. (books.google.de)
  36. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 18. (books.google.de)
  37. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 21f.
  38. Der Major war der dritte Stabsoffizier eines Regiments und vergleichbar dem XO, meist im Dienstgrad Major oder Hauptmann
  39. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 21f.
  40. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 23f.
    T. Harry Williams: Hayes of the Twenty-Third: The Civil War Volunteer Officer. 1995, S. 84f. (books.google.de)
  41. John H. und David J. Eicher: Civil War High Commands. Stanford University Press, 2001, abgerufen am 7. Dezember 2020 (englisch, Lebensdaten Hayes’ S. 290).
  42. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 24f.
  43. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 25f.
  44. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 26–28.
  45. Ezra J. Warner: Generals in Blue. Louisiana State University Press, 1992, abgerufen am 7. Dezember 2020 (englisch, Lebenslauf Hayes' S. 221).
  46. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 585.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 28f.
  47. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 585.
  48. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 29–31.
  49. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 31f.
    T. Harry Williams: Hayes of the Twenty-Third: The Civil War Volunteer Officer. 1995, S. 155–157. (books.google.de)
  50. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 32f.
  51. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 33f.
  52. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 34f.
  53. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 35–38.
  54. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 586.
  55. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 40f.
  56. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 39f.
  57. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 41–44.
  58. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 44f.
  59. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 214.
  60. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 588.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 45–47.
  61. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 47–49.
  62. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 586.
  63. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 50–52, 114f.
  64. Vgl. dazu Carl Wittke: Carl Schurz and Rutherford B. Hayes. In: The Ohio Historical Quarterly. Volume 65, Number 4, Oktober 1956, ISSN 0030-0934, S. 337–355.
  65. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 53, 55–58.
  66. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 52, 54f., 58.
  67. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 586.
  68. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 59–62, 64.
  69. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 63f, 82.
  70. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 214.
  71. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 64–68.
  72. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 214f.
  73. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 68–71.
  74. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 596.
  75. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 72–74.
  76. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 215.
  77. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 74–76.
  78. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 76–78.
  79. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 78f.
  80. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 79–81.
  81. Vgl. dazu Allan Peskin: Was There a Compromise of 1877? In: The Journal of American History. Vol. 60, No. 1, Juni 1973, ISSN 0021-8723, S. 63–75.
  82. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 588.
  83. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 81f.
  84. Lyle Emerson Nelson: American Presidents: Year by Year. Routledge, New York 2003, ISBN 0-7656-8046-7, S. 346f. (books.google.de)
  85. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 216.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 82, 85f.
  86. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 102.
  87. Trevor Jason Soderstrum: Hayes, “Lemonade Lucy” (1831–1889). In: Alexandra Kindell, Elizabeth S. Demers (Hrsg.): Encyclopedia of Populism in America. ABC-CLIO, Santa Barbara 2014, ISBN 978-1-59884-567-9, S. 319–322; hier: S. 321.
  88. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 588.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 116.
  89. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 99f.
  90. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 102–104.
  91. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 105f.
  92. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 215.
  93. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 588.
    Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 216.
  94. Vgl. dazu Frank P. Vazzano: Rutherford B. Hayes and the Politics of Discord. In: The Historian. Vol. 68, No. 3, Herbst 2006, ISSN 0018-2370, S. 519–540.
  95. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 87f.
  96. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, 361.
  97. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 88f.
  98. Allan Peskin: Was There a Compromise of 1877? In: The Journal of American History. Vol. 60, No. 1, Juni 1973, ISSN 0021-8723, S. 63–75; hier: S. 70.
  99. Vincent P. De Santis: President Hayes’s Southern Policy. In: The Journal of Southern History. Vol. 21, No. 4, November 1955, ISSN 0022-4642, S. 476–494; hier: S. 488.
  100. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 588.
    Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 216f.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 89f.
  101. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 215.
  102. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 90f, 98f.
  103. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 106, 118.
  104. Vgl. dazu Vincent P. De Santis: President Hayes’s Southern Policy. In: The Journal of Southern History. Vol. 21, No. 4, November 1955, ISSN 0022-4642, S. 476–494.
  105. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 217.
  106. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 91–93.
  107. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 216.
  108. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 93–96.
  109. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 96–98.
  110. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 216.
  111. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 100–102.
  112. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 216.
  113. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 104, 107.
  114. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 111.
  115. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 118.
  116. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 111–114.
  117. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 114–118, 120.
  118. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 600.
    Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 217.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 94f.
  119. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 600.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 109.
  120. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 123f.
  121. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 217f.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 107f., 125.
  122. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 108.
  123. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 124–126.
  124. Kees van Dijk: Pacific Strife: The Great Powers and their Political and Economic Rivalries in Asia and the Western Pacific, 1870-1914. Amsterdam University Press, Amsterdam 2015, ISBN 978-90-8964-420-6, S. 84–90.
  125. Kees van Dijk: Pacific Strife: The Great Powers and their Political and Economic Rivalries in Asia and the Western Pacific, 1870-1914. Amsterdam University Press, Amsterdam 2015, ISBN 978-90-8964-420-6, S. 92f.
  126. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 125.
  127. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 424–427.
  128. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 120–122.
  129. Vgl. dazu Kristine Deacon: On the Road with Rutherford B. Hayes: Oregon’s First Presidential Visit, 1880. In: Oregon Historical Quarterly. Vol. 112, No. 2, Sommer 2011, ISSN 0030-4727, S. 170–193.
  130. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 454.
  131. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 122f., 126–128.
  132. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 133–135.
  133. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 141.
  134. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 135–139, 145.
  135. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 140–143.
  136. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 140–145.
  137. Jolyon P. Girard: 19. Rutherford B. Hayes (1822–1893). In: Derselbe (Hrsg.): Presidents and Presidencies in American History: A Social, Political, and Cultural Encyclopedia and Document Collection. 2019, S. 583–601; hier: S. 589.
    Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 145f.
  138. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 21.
  139. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 114.
  140. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 145.
  141. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 114.
  142. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 142.
  143. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 149.
  144. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 142.
  145. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 149.
  146. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 14.
  147. Ulrike Skorsetz: Kommentierte Bibliographie: Rutherford B. Hayes. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 6., fortgeführte und aktualisierte Auflage. 2013, S. 483f; hier: S. 483.
  148. Ulrike Skorsetz: Rutherford B. Hayes (1877–1881): Das Ende der Rekonstruktion. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 2013, S. 213–218; hier: S. 218.
  149. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 302–304.
  150. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 537–539.
  151. Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. 1995, S. 535–537.
  152. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 82f.
  153. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 149.
  154. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 129, 139–141.
  155. Hans L. Trefousse: Rutherford B. Hayes. 2002, S. 150.
  156. Vgl. dazu Frank P. Vazzano: Rutherford B. Hayes and the Politics of Discord. In: The Historian. Vol. 68, No. 3, Herbst 2006, ISSN 0018-2370, S. 519–540; hier: 537–539.
  157. Christian A. Nappo: Presidential Libraries and Museums. Rowman & Littlefield, Lanham 2018, ISBN 978-1-4422-7135-7, S. 46. (books.google.de)
  158. Listing of National Historic Landmarks by State: Ohio. National Park Service, abgerufen am 8. November 2020.
  159. Charles Curry Aiken, Joseph Nathan Kane: The American Counties: Origins of County Names, Dates of Creation, Area, and Population Data, 1950–2010. Sechste Auflage. Scarecrow Press, Lanham 2013, ISBN 978-0-8108-8762-6, S. XIV. (books.google.de)
  160. History, Website der Otsego County, Michigan
  161. Minnesota geographic names; their origin and historic significance, Warren Upham (1850–1934), archive.org, S. 541

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