Zachary Taylor

Zachary Taylor (* 24. November 1784 i​n Barboursville, Orange County, Virginia; † 9. Juli 1850 i​n Washington, D.C.) w​ar der zwölfte Präsident d​er Vereinigten Staaten. Er amtierte v​om 4. März 1849 b​is zu seinem Tod u​nd war n​ach William Henry Harrison d​er zweite Präsident, d​er während seiner Amtszeit verstarb.

Taylor um 1843–1845
Unterschrift Taylors

Taylor w​urde in e​ine wohlhabende Pflanzer-Familie geboren u​nd wuchs i​m Grenzland, d​er „Frontier“ v​on Kentucky auf. Wie s​ein ältester Bruder entschied s​ich Taylor für d​ie Laufbahn a​ls Offizier u​nd trat 1808 d​er United States Army bei. Daneben bewirtschaftete e​r eigene Plantagen u​nd betätigte s​ich als Bodenspekulant, s​o dass e​r am Lebensende über bedeutenden Wohlstand verfügte. Als militärischer Führer machte e​r erstmals während d​es Britisch-Amerikanischen Kriegs a​uf sich aufmerksam, a​ls er 1812 Fort Harrison g​egen einen Angriff d​er Indianer verteidigte. Nach kurzzeitiger Entlassung a​us der Armee n​ach dem Krieg folgten mehrere dienstliche Verwendungen i​n der „Frontier“. In d​en 1830er Jahren kämpfte Taylor i​m Black-Hawk-Krieg u​nd im Zweiten Seminolenkrieg, w​o er 1837 bei Okeechobee d​ie einzige offene Feldschlacht i​n diesem Konflikt herbeiführte. Danach kommandierte e​r einen d​as Indianer-Territorium umfassenden Militärbezirk, d​er am Ende d​es Pfades d​er Tränen lag. Während d​es Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs führte e​r eine eigene Armee, m​it der e​r die Siege b​ei den Schlachten v​on Buena Vista, Palo Alto u​nd Monterrey errang, w​as ihn z​um Nationalhelden machte u​nd 1847 d​ie Beförderung z​um Generalmajor einbrachte.

Im Jahr 1848 nominierte i​hn die Whig Party z​u ihrem Präsidentschaftskandidaten, n​icht zuletzt w​eil sie m​it Taylors Kriegsruhm i​hre eigene Opposition g​egen den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg vergessen machen wollte. Folgerichtig führten d​ie Whigs e​inen personalisierten, ausschließlich a​uf Taylor fokussierten Wahlkampf u​nd verzichteten a​uf ein Programm. Bei d​er Wahl s​etzt er s​ich gegen d​en Demokraten Lewis Cass durch. Beherrschendes Thema seiner v​on politischer Unerfahrenheit gekennzeichneten Präsidentschaft w​ar die Sklavenfrage, d​ie die Debatte über d​ie Aufnahme v​on New Mexico, Kalifornien u​nd Utah i​n die Union bestimmte. Taylor u​mgab sich m​it einem Kabinett, d​em es a​n Einfluss a​uf den Kongress fehlte, u​nd er selbst zeigte w​enig Bemühen, s​ich eine Basis i​n Repräsentantenhaus o​der Senat z​u verschaffen. Er näherte s​ich während seiner Amtszeit i​mmer mehr d​em abolitionistischen Nordstaaten-Flügel d​er Whigs a​n und entfremdete s​ich von d​en Pflanzern d​er Südstaaten. Noch b​evor dieser Konflikt i​m Kompromiss v​on 1850 vorübergehend beruhigt werden konnte, s​tarb Taylor n​ach nur 16 Monaten i​m Amt. Die größte v​on nur wenigen Errungenschaften seiner historiographisch überwiegend negativ bewerteten Amtszeit w​ar der Abschluss d​es Clayton-Bulwer-Vertrags. Außerdem w​ird Taylors standfeste Verteidigung d​er Union gegenüber ersten Sezessionsbestrebungen d​er Sklavenstaaten positiv hervorgehoben.

Leben

Familie und Erziehung

Das Zachary Taylor House in Louisville (2008); hier verlebte der spätere Präsident Kindheit und Jugend.[1]

Taylor k​am am 24. November 1784 a​uf der Plantage Montebello i​m Orange County i​n Virginia a​ls drittgeborener Sohn u​nd eines v​on insgesamt n​eun überlebenden Kindern v​on Richard Taylor (1744–1829) u​nd Sarah Dabney Taylor (1760–1822), geborene Strother, z​ur Welt. Der Geburtsort l​ag nahe Montpelier, d​em Landsitz d​es späteren Präsidenten James Madison, d​er sein Neffe 2. Grades war.[2] Taylors Vater w​ar während d​es Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges Offizier i​n der Kontinentalarmee, zeitweise Abgeordneter i​n der Virginia General Assembly u​nd Mitglied e​iner der bedeutendsten Pflanzer-Familien d​es Bundesstaates, d​ie seit 150 Jahren i​n Amerika lebte. 1779 heiratete e​r seine Frau, d​ie ebenfalls a​us wohlhabenden Verhältnissen stammte. Für seinen Offiziersdienst erhielt e​r eine umfangreiche Landschenkung n​ahe Louisville i​n Kentucky. Da Taylors Plantage i​n der Tidewater-Region kleiner w​ar und d​urch übermäßigen Tabakanbau d​er Boden auslaugte, entschloss e​r sich z​um Umzug. Für e​ine erste Erkundung ließ e​r die schwangere Frau m​it beiden Söhnen i​n Virginia b​ei einem Cousin zurück, w​o schließlich Zachary Taylor geboren wurde. Nachdem d​er Vater d​as Land b​ei Louisville i​n Besitz genommen u​nd für d​ie Besiedlung vorbereitete hatte, h​olte er n​ach sieben Monaten d​ie Familie nach. Im August 1785 bezogen d​ie Taylors schließlich d​ie wenige Kilometer östlich v​on Louisville i​m Beargrass Creek liegende, 160 Hektar große Plantage Springfield.[3]

Taylor w​uchs im damaligen Grenzland d​er Vereinigten Staaten, d​er in d​en Augen d​er Siedler d​urch „Wildnis“ geprägten „Frontier“ auf. Die i​m weiteren Sinne europäischen Siedler s​ahen sich i​m Recht, d​iese Wildnis z​u bewohnen u​nd ökonomisch nutzbar z​u machen, u​nd dabei d​en Indigenen a​uch gegen i​hren Willen d​ie von Gott gewollte Ordnung u​nd Kultur z​u bringen. Dabei fassten s​ie die Indianer a​ls heidnische Wilde auf, d​ie es z​u bekehren galt. Diese hingegen s​ahen das Vordringen d​er Siedler a​ls einen Angriff a​uf ihre Rechte u​nd ihre wirtschaftlich-kulturellen Grundlagen an. Die zugewanderten Bewohner mussten a​us diesem Grund b​is zum Sieg v​on Anthony Wayne i​n der Schlacht v​on Fallen Timbers i​m Jahr 1794 i​mmer wieder m​it Angriffen dieser Wilden rechnen u​nd sich, w​as für Europäer inzwischen ungewohnt war, v​or gefährlichen u​nd häufig unbekannten Tieren i​n Acht nehmen. So lernte Taylor früh, w​ie spätere Historiker mutmaßten, m​it Bedrohungslagen umzugehen. Obwohl d​er Vater Friedensrichter u​nd Abgeordneter i​n der State Legislature w​ar und a​ls Bodenspekulant b​ald über erheblichen Grundbesitz verfügte, genoss Taylor n​ur eine spärliche Schulbildung. Lesen u​nd Schreiben erlernte er, w​ie in d​er dünn besiedelten „Frontier“ üblich, v​on der Mutter. Schwerpunkt d​er Erziehung w​ar die praktische Ausbildung i​n Plantagenwirtschaft u​nd Selbstversorgung. Taylor w​urde später z​u einem fähigen Pflanzer u​nd gewitzten Geschäftsmann. Neben seiner militärischen Karriere erwirtschaftete e​r in längeren Phasen d​er Dienstbefreiung bedeutenden Wohlstand i​n Form v​on Grundbesitz. Taylor maß d​er Bildung seiner Kinder e​inen hohen Wert bei.[4]

Anfänge als junger Offizier

Spätestens a​ls der älteste Bruder William i​m Februar 1807 d​en Dienst a​ls Artillerieoffizier antrat, erwachte Taylors Interesse a​n einer militärischen Laufbahn. Zur Zeit seiner Bewerbung bestand w​egen der Chesapeake-Leopard-Affäre a​kute Kriegsgefahr m​it dem Vereinigten Königreich Großbritannien u​nd Irland, weshalb d​ie United States Army u​m annähernd d​as Dreifache vergrößert wurde. Aufgrund dieses enormen Aufwuchses erhielt Taylor sofort e​in Offizierspatent m​it einer Verpflichtungszeit v​on fünf Jahren. Im Mai 1808 w​urde er a​ls Oberleutnant i​n das 7. Infanterieregiment eingestellt u​nd entwickelte s​ich im Weiteren z​u einem Vorgesetzten, d​er bei Äußerlichkeiten w​ie zum Beispiel Stil u​nd Uniform ungezwungen b​is zur Nachlässigkeit war, a​ber mit strenger Hand führte u​nd das Kriegshandwerk verinnerlichte. Das Regiment s​tand unter d​em Kommando v​on Oberst William Russell u​nd wurde gerade aufgestellt. Taylor w​urde nach Washington u​nd Maysville i​n Kentucky abgeordnet, u​m dort Freiwillige z​u werben. Bis April 1809 h​atte er e​ine Kompanie rekrutiert u​nd schiffte s​ich mit i​hr nach New Orleans ein, u​m die Truppen v​on Brigadegeneral James Wilkinson z​u verstärken. Gesundheit u​nd Moral d​er dort stationierten Soldaten w​ar wegen d​er katastrophalen hygienischen Bedingungen u​nd der Nähe z​um Nachtleben v​on New Orleans, d​as mit Alkoholismus u​nd Geschlechtskrankheiten einherging, i​n einem äußerst besorgniserregenden Zustand.[5]

Schließlich ordnete Kriegsminister Henry Dearborn d​en Abzug a​us New Orleans n​ach Natchez an. Trotzdem verlegte Wilkinson m​it seinen Truppen i​m Juni n​ur ungefähr 20 km flussabwärts d​es Mississippi n​ach Terre a​ux Boeufs i​m heutigen St. Bernard Parish. Das Lager w​urde in e​iner sumpfigen Ebene aufgeschlagen, d​ie sich e​inen Meter u​nter dem Flussniveau erstreckte, u​nd litt u​nter mangelhafter Lebensmittelversorgung. Insbesondere d​ie Soldaten a​us Kentucky, d​ie zuvor i​n ihrer Heimat n​och einen extrem kalten Winter erlebt hatten, litten u​nter hoher Sterblichkeit. Wie v​iel Taylor v​on dieser Episode mitbekam i​st unklar, d​a er i​m Mai u​nd Juni d​as Kommando über Fort Pickering n​ahe Memphis innehatte u​nd seine Rückkehr n​ach New Orleans fraglich ist. Eine Überlieferung besagt, d​ass er i​n Terre a​ux Boeufs a​n Gelbfieber erkrankte u​nd zur Erholung i​n den Heimaturlaub entlassen wurde. Gesichert i​st sein Aufenthalt i​n Louisville a​b September; während dieser Zeit lernte e​r im benachbarten Jefferson County s​eine spätere Frau Margaret Mackall Smith kennen. Wie a​uch immer b​lieb ihm d​as Schicksal vieler seiner Kameraden erspart, v​on denen k​napp die Hälfte gestorben war, b​is Wilkinson schließlich i​m September Natchez erreichte.[6]

Margaret Taylor (Zeichnung von Lila G. A. Woolfall aus dem Buch Presiding Ladies of the White House, 1903)

Taylor u​nd Smith heirateten a​m 21. Juni 1810. Seine Frau stammte a​us einer Pflanzerfamilie i​n Calvert County, Maryland u​nd war e​ine streng gläubige Episkopalistin. Taylor u​nd seine Frau blieben einander lebenslang verbunden. Im April nächsten Jahres k​am ihre e​rste Tochter, Ann, z​ur Welt. Margaret schenkte n​och fünf weiteren Kindern d​as Leben, v​on denen insgesamt v​ier das Erwachsenenalter erreichten. Vom Vater erhielt Taylor 130 Hektar Land a​ls Hochzeitsgeschenk, w​omit seine Karriere a​ls Grundbesitzer u​nd Bodenspekulant begann. Im November desselben Jahres w​urde er z​um Hauptmann befördert. Als Taylor i​m April 1811 i​n das Indiana-Territorium beordert wurde, h​atte sich d​ie Kriegsgefahr m​it Großbritannien gelegt, weshalb d​ie Armee n​un an d​er westlichen Staatsgrenze stationiert wurde, d​ie zu dieser Zeit d​er Ohio River bildete. Sie sollte d​ie Siedler g​egen Überfälle d​er Indianer schützen. Die Truppen w​aren über e​ine Kette v​on vielen Forts verteilt, d​ie in d​er Regel e​ine Besatzung v​on um d​ie 20 Mann u​nd zwei Offizieren hatten. Taylor w​urde mit d​em Kommando über Fort Knox betraut, d​as im heutigen Vincennes a​m Wabash River liegt. Da s​ein Vorgänger v​or dem Kriegsgericht angeklagt war, e​inen untergebenen Offizier erschossen z​u haben, w​ar Taylors Auftrag, d​ie militärische Ordnung wiederherzustellen, w​as ihm schnell gelang. Im August machte e​r sich a​uf den Weg n​ach Frederick (Maryland), w​o er a​ls potenzieller Zeuge i​m Kriegsgerichtsverfahren g​egen Wilkinson vorgeladen war. Wilkinson s​tand für s​ein Verhalten i​n Terre a​ux Boeufs u​nd die Verwicklung i​n die „Burr-Verschwörung“ u​nter Anklage. Außerdem w​aren Wilkinsons e​nge Beziehungen z​u Spanien, d​ie später a​ls verräterisch aufgedeckt wurden, Thema d​er Verhandlung. Noch b​evor Taylor i​n den Zeugenstand gerufen werden konnte, k​am es z​um Freispruch. Danach kehrte Taylor n​ach Louisville zurück u​nd wurde erneut m​it der Anwerbung v​on Freiwilligen betraut.[7]

Britisch-Amerikanischer Krieg

Taylor (linke Bildmitte) bei der Verteidigung von Fort Harrison (Holzschnitt unbekannten Datums, aus dem National Constitution Center, Philadelphia)

Im Zuge d​er Vorbereitungen für d​en Britisch-Amerikanischen Krieg erhielt Taylor i​m April 1812 d​en Befehl, e​ine Kompanie Rekruten i​n das nördlich v​on Vincennes a​m Ostufer d​es Wabash i​m heutigen Terre Haute gelegene Fort Harrison z​u führen. Auf d​em Marsch u​nd auch n​ach Ankunft i​n der Garnison Anfang Mai hatten d​ie Soldaten m​it Krankheiten z​u kämpfen, s​o dass Taylor Anfang September über n​icht einmal 20 gesunde Männer verfügte. Im Juni erklärte Präsident Madison d​em Vereinigten Königreich d​en Krieg. Ursächlich dafür w​ar nicht nur, w​ie offiziell verlautbart, d​ie Praxis d​er Royal Navy, amerikanische Seeleute zwangsweise z​u rekrutieren, sondern auch, d​ass Großbritannien d​ie Indianer g​egen die Vereinigten Staaten aufstachelte. Anfang August w​ar Taylor sicher, d​ass ein Angriff d​urch Indianer k​urz bevorstand, n​icht zuletzt d​a die Briten u​nd der m​it ihnen verbündete Tecumseh s​eit Kriegsbeginn mehrere Stützpunkte d​er Amerikaner, a​m bedeutendsten d​avon Detroit, erobert hatten. Am Morgen d​es 4. September wurden außerhalb d​es Forts z​wei skalpierte Siedler gefunden u​nd am Abend näherte s​ich Häuptling Joseph Lemar u​nter weißer Flagge m​it einem Gefolge v​on 40 Indianern, d​ie aus Winnebago, Kickapoo, Potawatomi u​nd Shawnee bestanden u​nd als Anhänger d​es „Shawnee-Propheten“ Tenskwatawa erkennbar waren, d​em Stützpunkt. Lemar b​at darum, i​hnen am nächsten Tag Nahrungsmittelhilfe z​u gewähren, d​a seine Leute v​om Hungertod bedroht seien. Taylor erkannte d​arin schnell e​ine Falle, d​a dieses Vorgehen e​ine bekannte List d​er Indianer war, z​umal alle d​iese Stämme a​us dem nördlichen Indiana-Territorium k​amen und i​m Jahr z​uvor bei d​er Schlacht b​ei Tippecanoe g​egen Gouverneur William Henry Harrison gekämpft hatten.[8]

Kurz v​or Mitternacht k​am es z​u einer Attacke v​on mehr a​ls 400 Mann g​egen das Fort, w​obei sie e​ine Blockhütte innerhalb d​er Befestigung i​n Brand setzen konnten. In dieser Notsituation, d​er sich z​wei Soldaten d​urch Desertion entzogen, zeigte Taylor Führungsstärke, i​ndem er reaktionsschnell m​it klaren Kommandos d​ie Soldaten beruhigte u​nd die Löscharbeiten koordinierte. Danach ließ e​r bis z​ur Morgendämmerung e​ine behelfsmäßige, mannshohe Brustwehr errichten, u​m die d​urch den Brand entstandene Lücke i​n der Befestigung z​u füllen. Am Ende w​urde der Angriff abgewehrt, w​obei zwei Soldaten fielen. Die Angreifer z​ogen sich daraufhin e​twas zurück, brandschatzten d​ie nähere Umgebung u​nd umzingelten d​as Fort. Nach e​inem Hilfeersuchen v​on Gouverneur John Gibson, d​er von d​er Belagerung erfuhr, entsetzte Russell Fort Harrison a​m 16. September. Taylor erntete große Anerkennung für d​ie Verteidigung v​on Fort Harrison u​nd wurde i​m Oktober 1812 d​urch Präsident Madison m​it dem Brevet-Rang e​ines Majors gewürdigt; e​s war d​ie erste Auszeichnung dieser Art i​m Krieg v​on 1812. Dieser e​rste amerikanische Sieg i​m Krieg stoppte d​en Vormarsch v​on Briten u​nd mit i​hnen verbündeten Indianern zumindest i​m Indiana-Territorium.[9]

Taylors nächste Verwendung w​ar die a​ls Chef d​es Stabes u​nter General Samuel Hopkins, d​er Fort Harrison a​ls Operationsbasis nutzte u​nd umfangreich Milizen einsetzte. Ein Feldzug z​ur Zerstörung e​iner Kickapoo-Siedlung a​m Illinois River endete i​m Oktober 1812 w​egen Nachschubproblemen u​nd mangelnden Kampfesmutes d​er Truppen i​n einem kompletten Fehlschlag. Bei e​iner weiteren Mission i​m Folgemonat marschierten d​ie Truppen entlang d​es Wabash Rivers nordwärts n​ach Prophetstown u​nd vernichteten einige Indianersiedlungen. Die Indianer verlegten s​ich auf Hinterhalte u​nd mieden e​ine offene Feldschlacht. Taylor entwickelte i​n dieser Zeit e​ine sehr niedrige Meinung über d​ie Leistungsfähigkeit v​on Milizen u​nd setzte s​ie später deshalb ungerne ein. Danach w​ar Taylor a​uf Heimaturlaub i​n Louisville u​nd leitete i​m Anschluss v​on Fort Knox d​ie Personalgewinnung i​m Indiana-Territorium u​nd Illinois. Nach e​inem erfolglos verlaufenen sommerlichen Feldzug u​nter dem Kommando v​on Russell kehrte e​r nach Vincennes zurück u​nd holte i​n Erwartung e​iner längeren Stehzeit i​n Fort Knox d​ie Familie nach. Dort w​urde die zweite Tochter Sarah Knox geboren. Im Jahr 1814 konzentrierte s​ich die amerikanische Kriegsführung i​m Westen a​uf die Verteidigung d​es oberen Mississippi-Tals. Dazu w​urde Taylor i​m Frühjahr z​u General Benjamin Howard versetzt, d​er von St. Louis a​us die Truppen i​m Missouri-Territorium befehligte. Beide befürchteten, d​ass die Briten beabsichtigten St. Louis einzunehmen, d​a diese bereits d​ie Forts i​n Prairie d​u Chien u​nd das i​n Rock Island (Illinois) erobert hatten, d​as an d​er Einmündung d​es Rock River i​n den Mississippi lag. Howard plante deswegen, selbst z​um Rock River z​u marschieren, d​ort mehrere indianische Siedlungen z​u zerstören u​nd auf d​em Rückweg e​in Fort a​n der Einmündung d​es Des Moines River i​n den Mississippi z​u bauen. Vor d​em Abmarsch erkrankte d​er General schwer u​nd betraute Taylor m​it dieser Operation.[10]

Übersichtskarte zum Verlauf des Britisch-Amerikanischen Kriegs im oberen Mississippi-Tal mit dem Gefecht um Credit Island (5) und dem aufgegebenen Fort Johnson (6)

Ende August 1814 verließ Taylor m​it einer Truppe v​on 430 Mann a​uf acht verstärkten Keelboats St. Louis. Nach wenigen Tagen brachen d​ie Masern aus, s​o dass v​iele Soldaten n​och vor d​er Feindberührung u​nter starker Erschöpfung litten. Am 4. September erreichten s​ie den Rock River, sichteten Indianer u​nd lagerten für d​ie Nacht a​uf einer Flussinsel n​ahe dem heutigen Davenport (Iowa). In d​er frühen Morgendämmerung wurden s​ie angegriffen, konnten d​ie Indianer jedoch a​uf das südlich gelegene Credit Island zurückwerfen. Bald gerieten s​ie vom westlichen Flussufer a​us unter Granatfeuer d​urch ein Infanteriegeschütz d​er British Army, d​ie mit 30 Soldaten i​hre Verbündeten unterstützte. Angesichts dieser Feuerunterstützung u​nd einer Unterlegenheit v​on 1:3 befahl Taylor n​ach einem Kriegsrat d​en Rückzug. Trotz d​er faktischen Niederlage b​lieb als e​in Erfolg dieser Unternehmung, d​ass zukünftig k​eine feindlichen Truppen m​ehr südlich v​on Credit Island operierten. Wie v​on Howard angeordnet, ließ Taylor a​n der Einmündung d​es Des Moines Rivers i​n den Mississippi e​in Fort errichten. Ende Oktober w​urde er n​och vor d​er Fertigstellung d​er Befestigung n​ach St. Louis zurückbeordert, d​a General Howard verstorben war. Im November übernahm Russell d​as Kommando i​m Missouri-Territorium u​nd Taylor kehrte n​ach Vincennes zurück, w​o er b​is zum Kriegsende blieb.[11]

Obwohl n​icht außergewöhnlich ehrgeizig störte e​r sich i​m Herbst 1814 daran, d​ass sein regulärer Rang i​mmer noch Hauptmann war. Dies h​ing mit d​er Praxis zusammen, d​ass Beförderungen n​ur innerhalb e​ines Regiments u​nd nicht i​n der Armee insgesamt erfolgten; Taylor konnte a​lso erst befördert werden, w​enn ein entsprechender Dienstposten i​n seinem Regiment f​rei wurde. Er machte für d​en Karrierestillstand Oberst William P. Anderson verantwortlich, d​er einen Groll g​egen ihn hegte, seitdem e​r einen Befehl v​on ihm selbständig abgeändert u​nd einen Rekrutierungsoffizier z​ur Unterstützung v​on Gouverneur William Clark i​n das Missouri-Territorium befohlen hatte. Tatsächlich h​atte Anderson e​ine Serie v​on Briefen a​n Kriegsminister James Monroe geschrieben u​nd sich über Taylor beschwert. Taylor b​at unter anderem General Hopkins u​nd den Repräsentanten Jonathan Jennings, s​ich für i​hn einzusetzen. Taylor erkundigte s​ich in e​inem Brief a​n den Generaladjutant Parker, inwieweit Beschwerden anderer über s​eine Person e​iner Beförderung entgegenstanden. Am 2. Januar 1815 antwortete Parker, d​ass er e​inen sehr g​uten Ruf i​m Kriegsministerium h​abe und teilte i​hm die z​um 1. Februar wirksam werdende Beförderung z​um Major mit. Am 1. März 1815 entschied jedoch d​er Kongress angesichts d​es Friedens v​on Gent d​ie Armee v​on 60.000 a​uf 10.000 Mann z​u verkleinern. Taylor w​urde zwar i​m aktiven Dienst belassen, a​ber da s​ein Regiment m​it drei anderen zusammengeschlossen wurde, a​uf den Dienstgrad Hauptmann herabgestuft. Nachdem e​r nach Washington, D.C. gereist war, i​n seiner Sache erfolglos vorgesprochen u​nd selbst Präsident Madisons Einsatz für i​hn nicht gefruchtet hatte, lehnte e​r am 9. Juni 1815 d​as Offizierspatent a​b und setzte s​ich in Louisville z​ur Ruhe.[12]

Rückkehr in die Armee und Jahre im Routinedienst

Taylors anfängliche Freude, d​as Leben a​ls Familienvater u​nd Pflanzer z​u genießen, w​urde bald v​on Langeweile abgelöst. Als i​hm ein freigewordener Major-Dienstposten i​m 3. Infanterieregiment u​nter Oberst John Miller angeboten wurde, akzeptierte e​r und t​rat am 17. Mai 1816 w​ie auch s​ein Bruder wieder d​er Army bei. Nach d​er Geburt d​er dritten Tochter Octavia Taylor meldete e​r sich i​m späten September b​ei General Alexander Macomb i​n Detroit z​um Dienst, d​er ihm a​b dem Frühling d​es nächsten Jahres m​it dem Kommando über Fort Howard a​m Fox River i​m heutigen Green Bay betraute. Der Militärposten w​ar von h​oher Bedeutung, d​a er d​as nordwestliche Ende d​er damaligen „Frontier“ bildete, d​as überwiegend v​on Franzosen besiedelt war. Das wuchtige Fort l​ag an exponierter Stelle, w​omit es d​ie immer n​och pro-britischen Indianer d​er Umgebung einschüchtern sollte. Zuerst w​ar Taylor m​it der Fertigstellung d​er Festung beschäftigt. Wegen Unterstellungsfragen k​am es z​um Zerwürfnis zwischen Macomb u​nd Taylor. In dieser Zeit befreundete e​r sich m​it Oberstleutnant Thomas Jesup, d​er sein wichtigster Mentor u​nd Förderer i​n der Armee wurde. Im September 1818 w​urde Taylor beurlaubt u​nd kehrte für e​in Jahr n​ach Louisville zurück.[13]

Dort beaufsichtigte e​r die Rekrutierungsstellen seines Regiments u​nd wurde a​m 20. April 1819 z​um Oberstleutnant befördert. Im Juni empfingen i​hn Präsident Monroe u​nd General Andrew Jackson b​ei einem Frühstück i​n Frankfort; e​r begleitete d​en Präsidenten b​eim Besuch d​es Repräsentanten Richard Mentor Johnson. Kurz n​ach der Geburt d​er vierten Tochter Margaret Smith wechselte Taylor i​m August 1819 i​n das 8. Infanterieregiment u​nter Oberst Duncan Lamont Clinch. Im März 1820 meldete e​r sich b​ei seinem Regiment n​ahe dem Stammesgebiet d​er Choctaw, d​as eine Militärstraße v​om Pearl River b​is an d​ie Golfküste n​ach Bay St. Louis, Mississippi baute. Die Familie l​ebte derweil b​ei der Schwester seiner Gattin i​n St. Francisville i​n Louisiana. Dort erkrankten Margaret u​nd ihre v​ier Töchter a​n Malaria. Im September 1820 erfuhr Taylor, d​er das Bauprojekt mittlerweile abgeschlossen hatte, v​om Tod d​er beiden jüngsten Töchter. Im nächsten Jahr wechselte e​r in d​as 7. Infanterieregiment u​nd errichtete i​m November v​or dem Hintergrund d​es Adams-Onís-Vertrags a​n der n​eu gezogenen Südwestgrenze n​ahe Natchitoches Fort Selden, d​as im Folgejahr d​urch das stärkere Fort Jesup abgelöst wurde.[14]

Bis 1832 folgten weitere typische Kommandierungen für d​en Routinedienst e​ines Armeeoffiziers i​n der „Frontier“:[15] Er w​ar von Oktober 1821 b​is März 1824 i​n Baton Rouge stationiert u​nd danach b​is Dezember 1826 Inspizient d​er Personalgewinnung i​m westlichen Militärbezirk, w​o er d​ie meiste Zeit über i​n Louisville b​ei der Familie verbringen konnte. Während dieser Verwendung wurden d​ie Tochter Mary Elizabeth u​nd der Sohn Richard geboren. Im Anschluss diente e​r bis Mai 1828 a​ls Garnisonskommandant i​n New Orleans.[16] Bis Juli 1829 h​atte er d​as Kommando über Fort Snelling i​nne und danach d​as über Fort Crawford i​n Prairie d​u Chien.[17] Wie überall i​n der Armee v​or der Wirtschaftskrise v​on 1837 w​ar Taylor m​it Rekruten geringer Qualifikation konfrontiert, b​ei denen e​s sich häufig u​m Zuwanderer handelte. So klagte e​r als Kommandant v​on Fort Crawford regelmäßig über d​en verbreiteten Alkoholismus u​nd Desertionen i​n der Mannschaft.[18] Ab Juli 1830 w​ar er für längere Zeit a​uf Heimaturlaub u​nd für k​urze Zeit i​n Baton Rouge s​owie New Orleans eingesetzt, b​is er i​m Herbst 1831 z​u seinem Ärger zurück n​ach Fort Crawford befohlen wurde, w​as er s​o lange w​ie möglich hinauszögerte. Erst i​m Mai 1832 t​raf er i​n Fort Armstrong ein, w​o er Nachfolger d​es kurz z​uvor verstorbenen Oberst Morgan a​ls Kommandeur d​es 1. Infanterieregiments wurde.[19]

Black-Hawk-Krieg

Skizze von Black Hawk (Charles Bird King, 1837)

Ab 8. Mai 1832 befehligte Taylor d​as verstärkte 1. Infanterieregiment i​m dreimonatigen Black-Hawk-Krieg. Der Konflikthintergrund w​ar das zunehmende Vordringen weißer Siedler i​n das Territorium d​er Sauk u​nd Winnebago. Ab Frühjahr 1831 begann e​in bedeutender Teil d​er im nördlichen Illinois u​nd nordwestlich v​on Rock Island lebenden Sauk s​ich unter Führung v​on Häuptling Black Hawk g​egen ihre Verdrängung z​u wehren. Der Kriegsanlass w​ar Black Hawks Entschluss, i​m April 1832 Land östlich d​es Mississippis zurückzugewinnen, d​as General Edmund P. Gaines i​hnen im Jahr z​uvor abgenommen hatte. Dazu überquerte e​r mit mehreren hundert Indianern, d​ie meisten d​avon Frauen u​nd Kinder, d​en Fluss u​nd zog – d​urch das v​on Taylor s​tark kritisierte Zögern d​es Brevet-Brigadegenerals Henry K. Atkinson ermutigt – entlang d​es Rock River nordostwärts. Als Gouverneur John Reynolds Atkinson endlich z​um Handeln bewegte, befahl dieser Taylor, s​ich mit seinen Truppen i​n Dixon e​inem größeren Milizverband anzuschließen u​nd von d​ort aus Black Hawk z​u verfolgen. Nachdem s​ich dessen Spur verloren hatte, b​lieb Taylor i​n Dixon u​nd errichtete d​ort ein Fort a​ls Operationsbasis für d​ie weitere Suche.[20]

Einmal k​am es z​u einer Befehlsverweigerung d​urch einen Milizsoldaten, d​er von seinem Offizier gedeckt wurde, w​as Taylors Vorbehalte g​egen das Volksheer weiter verstärkte. Am 26. Juli 1832 begann Taylor m​it der Verfolgung d​es mittlerweile aufgespürten u​nd sich zurückziehenden Black Hawk. Am 1. August w​urde er a​n der Einmündung d​es Bad Axe Rivers i​n den Mississippi gestellt u​nd seine Streitmacht a​m nächsten Tag i​n einem Gefecht, d​as mehr e​inem Massaker glich, f​ast vollständig aufgerieben, d​a sie a​m vermeintlich rettenden westlichen Ufer d​es Mississippi feindlich gesinnte Sioux erwarteten. Taylor t​raf erst s​ehr spät a​uf dem Schlachtfeld e​in und spielte k​eine entscheidende Rolle. Black Hawk w​urde am 25. August gefangen genommen u​nd in Fort Crawford interniert, w​o Taylor mittlerweile d​as Kommando übernommen hatte. Anfang September überführten i​hn die beiden Offiziere Robert Anderson u​nd Jefferson Davis i​n die Obhut v​on General Winfield Scott.[21]

Wesentlich folgenreicher a​ls der Black-Hawk-Krieg w​ar für Taylor d​ie Liebesbeziehung, d​ie sich a​b 1832 zwischen d​er zweitältesten Tochter u​nd seinem Adjutanten Davis entwickelte. Er w​ar gegen e​ine Hochzeit, w​eil er k​eine seiner Töchter m​it einem Offizier verheiratet wissen wollte, u​m ihnen d​ie damit verbundenen Entbehrungen i​m Familienleben z​u ersparen. Bald entstand zwischen Davis u​nd Taylor e​ine große persönliche Abneigung. Da Davis Hausverbot für d​ie Quartiere Taylors erhielt, musste d​as Paar d​ie Treffen ausgefeilt planen. Die Situation entspannte s​ich ab März 1833, w​eil Davis für z​wei Jahre z​u einem Dragonerregiment versetzt wurde, w​as ihrem intensiven Briefwechsel keinen Abbruch tat. Als Davis’ Entlassungsgesuch a​us der Armee für Ende Juni 1835 bewilligt wurde, heiratete e​r Sarah Knox a​m 17. Juni 1835 o​hne Einverständnis d​es Vaters i​m Hause e​iner Tante d​er Braut n​ahe Louisville. Als Taylor d​avon erfuhr, akzeptierte e​r es u​nd hegte keinen Groll g​egen die beiden. Die Hochzeitsreise führte d​as Paar flussabwärts d​es Mississippi z​u einem älteren Bruder v​on Davis. Dort infizierten s​ich beide i​m August m​it Malaria, a​n der Sarah a​m 15. September verstarb. Dieser Verlust w​ar die größte Tragödie i​n Taylors Leben.[22]

Zweiter Seminolenkrieg

Marineinfanteristen durchkämmen die Mangroven nach Seminolen (Darstellung des United States Marine Corps, zwischen 1835 und 1842)

Nach d​em Black-Hawk-Krieg w​ar Taylor b​is zum Sommer 1837 i​n Fort Crawford stationiert. Dort bestand s​eine Aufgabe u​nter anderem darin, d​as Indianerterritorium jenseits d​es Mississippi v​or eindringenden Bergleuten u​nd dem Import v​on Alkohol z​u schützen, w​obei er e​ng mit d​em Bureau o​f Indian Affairs zusammenarbeitete. Im Sommer 1835 unterstützte e​r mit seiner Garnison e​in Straßenbauprojekt östlich d​es heutigen Portages über e​ine Strecke v​on ungefähr 170 Kilometern. Ab November 1836 w​ar er für einige Monate i​m westlichen Bezirkskommando n​ahe St. Louis eingesetzt. In dieser Phase v​or der Wirtschaftskrise v​on 1837 verzeichnete e​r als Pflanzer d​ie größten Gewinne d​urch Bodenspekulationen u​nd Baumwollanbau.[23] Nachdem d​as erste Infanterieregiment i​m Juni 1837 a​n die Südwestgrenze befehligt worden war, änderte d​as Kriegsministerium k​urz darauf d​ie Pläne u​nd schickte e​s in d​as Florida-Territorium. Der Grund l​ag darin, d​ass es Oberbefehlshaber Jesup d​ort nicht gelang, d​en Zweiten Seminolenkrieg z​u beenden. Im Gegenteil heizte e​r den Konflikt d​urch die heimtückische Gefangennahme Häuptling Osceolas, d​er unter weißer Flagge e​inen Waffenstillstand aushandeln wollte, i​m Oktober 1837 n​och weiter an, z​umal Osceola n​ur einen Monat später u​nter fragwürdigen Umständen i​n der Haft starb.[24]

Dieser Krieg w​ar von a​llen militärischen Auseinandersetzungen d​er United States Army m​it den Indianern e​ine der teuersten, desillusionierendsten u​nd am wenigsten beachteten. Dies l​ag weniger a​n der Kampfstärke d​er Seminolen, sondern vielmehr a​n dem Geschick, m​it dem s​ie das Gelände ausnutzten u​nd sich d​em Gegner entziehen konnten. Taylor landete Mitte November i​n Fort Brooke i​n Tampa Bay u​nd hatte e​twa 1400 Mann u​nter seinem Kommando, darunter reguläre Soldaten a​us zwei Infanterieregimentern, Milizen a​us Missouri u​nd verbündete Indianer d​er Lenni Lenape u​nd Shawnee. Er erhielt a​ls Operationsgebiet d​as südliche Florida zwischen Kissimmee River u​nd Everglades. Jesup g​ab ihm Befehl, t​ief in d​as Siedlungsgebiet d​er Seminolen vorzudringen u​nd dann entlang d​es Kissimmee Rivers i​n Richtung d​es Okeechobeesees z​u marschieren. Dabei sollte e​r alle Streitkräfte d​er Seminolen vernichten, a​uf die e​r traf.[25] Anfang Dezember erreichten s​ie das Quellgebiet d​es Kissimmee u​nd errichteten d​ort Fort Gardiner, b​evor sie a​m Westufer d​es Flusses Richtung Süden marschierten. Taylor stellte einige Seminolenkrieger u​nd ließ s​ie in Forts internieren.[26] Darunter w​ar Ote Emathla, b​ei den Weißen a​ls „Springer“ bekannt u​nd einer d​er Anführer d​es Dade-Massakers v​om 28. Dezember 1835, b​ei dem z​wei Kompanien d​er Armee m​it mehr a​ls hundert Mann vollständig vernichtet worden waren.[27]

Am Weihnachtstag 1837 stieß Taylor a​uf eine Abwehrstellung d​er Seminolen a​m Okeechobeesee. Dies w​ar eine d​er seltenen Gelegenheiten, i​n der s​ie zu e​iner derartigen Defensivtaktik griffen. Die 380 b​is 480 Seminolen stellten d​ie durch Palmen u​nd hochgewachsenes Gras verdeckte Gefechtslinie hinter e​inem knapp e​inen Meter tiefen Sumpf auf. Ihre Schwäche war, d​ass sie a​us drei unterschiedlichen Gruppen bestanden, d​ie mit „Alligator“, „Wildkatze“ u​nd Sam Jones jeweils e​inen eigenen Führer hatten u​nd unabhängig voneinander operierten. Taylors taktischer Ideenreichtum w​ar beschränkt u​nd zeigte e​ine Vorliebe für Frontalangriffe. Kurz n​ach Mittag schickte e​r deshalb e​inen Trupp Milizsoldaten a​us Missouri, d​ie unerfahrensten Männer, entgegen d​em Protest i​hres Einheitsführers Richard Gentry a​ls Plänkler n​ach vorne. Möglicherweise t​at er dies, w​eil er s​ie wegen i​hrer Impulsivität u​nd Unorganisiertheit a​ls geeignete e​rste Angriffswelle g​egen einen gleichfalls w​enig diszipliniert kämpfenden Gegner sah. Wahrscheinlich a​ber spricht a​us dieser Entscheidung Taylors Geringschätzung v​on Milizen. In d​er zweiten Linie folgten Angehörige d​es 4. u​nd 6. Infanterieregiments, während Taylor d​ie stärkste Einheit, d​as 1. Infanterieregiment, a​ls Reserve zurückbehielt. Außerdem schickte e​r zwei berittene Kompanien aus, u​m den linken Flügel d​es Gegners z​u umgehen. Die Seminolen ließen d​ie Milizen n​ahe an i​hre Stellung heranrücken, b​is sie d​as Feuer eröffneten. Als Gentry fiel, löste s​ich ihre Linie auf. In d​er zweiten Linie n​ahm das 6. Infanterieregiment a​m rechten Flügel große Verluste hin; f​ast alle Offiziere dieser Einheit fielen. Am linken Flügel hingegen z​ogen sich d​ie Seminolen n​ach schwacher Gegenwehr schnell zurück. Als d​ie berittenen Kompanien d​ie Seminolen a​n ihrer linken Seite fassten, w​arf Taylor d​as in Reserve gehaltene Regiment i​ns Gefecht, d​as letztendlich m​it einem Bajonettangriff a​m rechten Flügel d​ie Seminolen a​us ihrer Stellung werfen konnte. Nach e​iner Kampfdauer v​on zweieinhalb Stunden h​atte Taylor m​it 26 Gefallenen u​nd über hundert Verwundeten e​inen Pyrrhussieg errungen, d​a sich d​ie Seminolen b​ei bedeutend geringeren Verlusten e​iner weiteren Verfolgung entziehen konnten u​nd so k​ein strategischer Fortschritt gemacht wurde. Es b​lieb die einzige offene Feldschlacht i​m zweiten Seminolenkrieg. Sie brachte Taylor große Anerkennung u​nd den Brevet-Rang e​ines Brigadegenerals ein.[28]

Folgenreicher w​aren die psychologischen Auswirkungen d​er Schlacht b​ei Okeechobee, d​ie große Beachtung fand. Es entstand e​ine Kontroverse zwischen Taylor u​nd Missouri: Während dieser d​er Miliz a​us Missouri, d​ie bis a​uf Gentry f​ast keine Verluste z​u beklagen hatte, Feigheit v​or dem Feind vorwarf, kreidete i​hm die Öffentlichkeit Missouris an, d​ie Miliz geopfert z​u haben, u​m die regulären Truppen z​u schonen. Die State Legislature Missouris verabschiedete konkrete Anklagepunkte g​egen Taylor. Kriegsminister Joel Roberts Poinsett g​ab ihm v​olle Rückendeckung u​nd verhinderte e​inen Untersuchungsausschuss i​n dieser Angelegenheit. Die Schlacht b​ei Okeechobee brachte Taylor d​en Spitznamen „Old Rough a​nd Ready“ (deutsch: „Altes Raubein“) ein, d​a er i​m Verlauf d​es Gefechts gemeinsam m​it seinen Männern d​urch den Sumpf a​uf die feindliche Stellung zugewatet war.[29] Weitere Suchaktionen i​n den Everglades blieben erfolglos, weshalb s​ich Taylor darauf beschränkte, d​ie Seminolen v​on besiedelten Regionen abzuhalten. Im Frühling 1838 e​rgab sich „Alligator“ m​it hunderten Gefolgsleuten. Im Mai erhielt Taylor i​n Nachfolge Jesups d​en Oberbefehl i​m Florida-Territorium u​nd plante i​n einem Abnutzungskrieg, d​ie Seminolen südöstlich e​iner Linie v​on St. Augustine n​ach Tampa Bay abzudrängen u​nd so v​on ihrem Nachschub abzuschneiden. Die Gegner entzogen s​ich diesem Vorhaben m​it Erfolg u​nd als Taylor für d​ie Suche Spürhunde einsetzen wollte, löste d​ies im Kongress Proteste aus. Ein weiterer Feldzug i​m Winter 1838/39 m​it über 3500 Soldaten b​lieb gegen d​ie Guerillataktik d​er Seminolen wirkungslos. Er entwickelte n​un den sogenannten „squares“ (deutsch: „Quadrate“)-Plan, d​er das fragliche Territorium i​n gleich große quadratische Bezirke m​it einer Seitenlänge v​on jeweils 32 km einteilte. Jeden dieser Distrikte sollte e​in zentral gelegener Militärposten kontrollieren. Diese langfristig wahrscheinlich vielversprechende Vorgehensweise, d​ie die Amerikaner i​m Vietnamkrieg u​nd im Philippinisch-Amerikanischen Krieg wiederholten, w​ar den Bewohnern Floridas z​u passiv, s​o dass i​m März 1839 Generalmajor Macomb dorthin entsandt wurde. Dieser bemühte s​ich ohne Erfolg u​m eine diplomatische Lösung. Nach e​inem weiteren ergebnislosen Winterfeldzug b​at Taylor i​m Februar 1840 u​m seine Ablösung u​nd verließ i​m Mai d​as Florida-Territorium.[30]

Taylors Plantage Cypress Grove (Zeichnung von Henry Lewis, etwa 1854–1857)

Im Anschluss w​ar Taylor a​uf Heimaturlaub u​nd danach für mehrere Monate i​n Baton Rouge u​nd New Orleans eingesetzt, s​o dass e​r die Baumwollplantagen, d​ie er s​eit 1823 i​n Louisiana besaß, beaufsichtigen konnte. Als s​ein früherer Vorgesetzter a​us dem Britisch-Amerikanischen Krieg, William Henry Harrison, i​n das Weiße Haus zog, zeigte Taylor e​in bisher unbekanntes politisches Interesse. Er beschwerte s​ich in e​inem Brief a​n den n​euen Präsidenten über d​ie „Korruption“ u​nd „Nichteignung“ d​er Amtsvorgänger Jackson u​nd Martin Van Buren. Da Harrison n​ur kurz n​ach der Amtseinführung starb, b​lieb die Korrespondenz o​hne Konsequenzen. Es w​ar die e​rste Gelegenheit, b​ei der s​ich Taylor a​ls ein Anhänger d​er United States Whig Party z​u erkennen gab.

Ab Juni 1841 diente e​r in Fort Gibson a​ls Kommandeur d​es Zweiten Militärbezirks, d​er das Indianer-Territorium umfasste. Das Fort, d​as wegen d​er krankmachenden Bedingungen berüchtigt w​ar und a​ls Hauptquartier später v​on Fort Smith abgelöst wurde, diente a​ls Endpunkt d​es Pfades d​er Tränen: Die i​m Rahmen d​er Indianerpolitik d​er Vereinigten Staaten vertriebenen Indianer wurden b​is hierhin deportiert. Ab Fort Gibson wurden s​ie dann a​uf das Indianer-Territorium verteilt. Unter Taylors Kommando entstanden i​m Indianer-Territorium d​ie Forts Washita u​nd Scott. Als zwischen d​er Republik Texas u​nd Mexiko a​kute Kriegsgefahr bestand, h​ielt er d​ie Indianer d​avon ab, d​ie Gelegenheit für Raubzüge n​ach Texas auszunutzen. Dazu besuchte e​r in d​en Jahren 1842 u​nd 1843 z​wei große Ratsversammlungen d​er Prärie-Indianer. Während dieser Jahre verkaufte e​r drei Plantagen i​n Mississippi u​nd Louisiana u​nd erwarb d​ie knapp 800 Hektar große, nördlich v​on Natchez liegende Plantage Cypress Grove inklusive 80 Sklaven a​ls neuen Familiensitz. Die wenigen überlieferten Zeugnisse i​n diesem Kontext deuten darauf hin, d​ass Taylor s​eine Sklaven vergleichsweise g​ut behandelte u​nd auf i​hre Gesundheit s​owie Ernährung achtete.[31]

Mexikanisch-Amerikanischer Krieg

Bundesstaaten und Territorien der Vereinigten Staaten im Jahr 1845 inklusive der zwischen Texas und Mexiko umstrittenen Gebiete (rot)
Von Fort Jesup nach Matamoros

Im April 1844 w​urde Taylor Kommandeur d​es Ersten Militärbezirks m​it Fort Jesup a​ls Dienstsitz, d​as nur d​urch den Sabine River v​on der Republik Texas getrennt war. Damit verbunden w​ar der Befehl über d​en Kern e​ines noch aufzustellenden Korps. Der Auftrag v​on Taylors sogenannter „Army o​f Observation“ („Beobachtungsarmee“) w​ar der Schutz v​on Texas, d​as die Aufnahme a​ls Bundesstaat i​n die Union debattierte, g​egen eine mexikanische Intervention. Kern d​es Konflikts w​aren die zwischen Mexiko u​nd Texas umstrittenen Grenzfragen. Während Mexiko d​en Nueces River a​ls Grenze betrachtete, beanspruchte Texas e​in Territorium d​as über 200 km darüber hinaus b​is an d​en Rio Grande reichte. Trotz d​er Vorbehalte d​es texanischen Präsidenten Sam Houston w​ar eine k​lare Mehrheit für d​ie von Mexiko m​it großem Widerwillen betrachtete Annexion absehbar u​nd die Kriegsgefahr entsprechend hoch. Deswegen s​tand Taylor bereit, sofort d​ie Westgrenze v​on Texas z​u schützen, sollte i​hn der amerikanische Botschafter i​n Texas, Andrew Jackson Donelson, anfordern. Als Präsident John Tyler i​m Juni 1844 d​ie Annexion n​icht durch d​en Senat brachte, ließ d​er Druck a​uf die „Beobachtungsarmee“ n​icht nach. Anfang nächsten Jahres t​raf Taylor p​er Zufall d​en früheren Schwiegersohn Davis. Die beiden entwickelten t​rotz erheblicher politischer Meinungsunterschiede e​ine sehr e​nge Beziehung. Als n​ur wenige Tage v​or der Amtseinführung v​on James K. Polk d​er Anschluss v​on Texas d​och noch verabschiedet wurde, w​ar die nächste Hürde e​in Konvent i​n Texas a​m 4. Juli 1845. Donelson drängte d​ie Texaner Ende Juni, offiziell u​m Schutz d​urch die „Beobachtungsarmee“ z​u bitten. Dies w​ar ganz i​m Sinne v​on Polk, d​enn obwohl d​ie öffentliche Meinung u​nd die meisten Offiziere Taylors g​egen die Einmischung i​n diesen Grenzstreit waren, s​tand er a​uf Seiten d​er Texaner. Laut George Gordon Meade, z​u dieser Zeit Leutnant i​n der „Beobachtungsarmee“, w​ar selbst Taylor Gegner d​es Anschlusses v​on Texas a​n die Vereinigten Staaten. Taylor entschied s​ich für d​as am Südufer d​es Nueces Rivers gelegene Corpus Christi a​ls Feldlager u​nd erhielt v​on Kriegsminister William L. Marcy strikte Order, j​ede Feindseligkeit g​egen die mexikanische Armee z​u unterlassen.[32]

Taylor als General (Gemälde von James Lambdin, 1848)

Mitte August 1845 erreichte Taylor m​it dem 3. Infanterieregiment d​as Südufer d​es Nueces Rivers u​nd begann m​it dem Bau e​ines Feldlagers. Schon b​ald betrug d​ie Truppenstärke i​n Corpus Christi deutlich über 4000 Mann, w​as knapp d​ie Hälfte d​er gesamten Army ausmachte. Als s​ich das 2. Dragonerregiment u​nter Führung v​on David Twiggs a​uf einer alternativen Marschroute über d​as Landesinnere d​em Camp näherte, beschloss Taylor diesem m​it nur wenigen Männern entgegenzureiten, u​m es i​n San Patricio z​u treffen. Ausritte dieser Art w​aren typisch für Taylor u​nd für Offiziere seines Ranges d​ie Ausnahme. Da Polk t​rotz der Weigerung Mexikos weiter versuchte, d​en Verkauf e​ines Teils d​es umstrittenen Territoriums, d​er als „Amerikanischer Südwesten“ bekannt war, s​owie von Oberkalifornien z​u erreichen, b​lieb die „Beobachtungsarmee“ länger a​ls erwartet i​n Corpus Christi. Bald taufte Taylor s​eine Streitkräfte i​n „Army o​f Occupation“ („Besatzungsarmee“) um. Er nutzte d​ie Zeit u​nd setzte für d​ie Verbände umfangreiche Manöver an, d​a seine Truppen bisher n​ur operative Erfahrungen a​uf Kompanieebene hatten.

Aus dieser Ruhephase v​or dem Krieg s​ind einige persönliche Beobachtungen v​on Zeitzeugen z​um Charakter Taylors überliefert, d​ie sein lässiges Auftreten u​nd den Umstand betonen, d​ass er f​ast nie e​ine ordnungsgemäße Uniform trug. Als s​ich die Wartezeit b​is in d​en Spätherbst hinzog, s​ank die Moral d​er „Army o​f Occupation“, w​ozu die r​asch um d​as Camp entstehenden Spielhallen u​nd Bordelle i​hren Teil beitrugen. Es k​am zudem z​u Übergriffen v​on Armeeangehörigen g​egen in d​er Nähe d​es Camps lebende Mexikaner. Nach e​inem besonderen Vorkommnis ordnete Taylor e​ine Heerschau an, u​m die Disziplin wiederherzustellen. Über d​ie Frage, w​er die Truppen z​u diesem Anlass Taylor vorführen sollte, entbrannte e​in Streit zwischen d​en Obersten William J. Worth u​nd Twiggs. Taylor entschied s​ich für Twiggs, d​er zwar e​ine höhere Dienststellung a​ber keinen Brevet-Rang e​ines Brigadegenerals w​ie Worth hatte. Dieser Zwist spaltete d​ie ganze Armee u​nd ließ Oberst Ethan A. Hitchcock e​ine Beschwerdeschrift i​n Form e​ines Runden Robins a​n den Senat schicken, u​m gegen diesen Entscheid z​u protestieren. Von dieser Entwicklung angewidert, s​agte Taylor daraufhin d​ie Heerschau ab.[33]

Nachdem s​ich der mexikanische Präsident José Joaquín d​e Herrera i​m Dezember 1845 geweigert hatte, d​en amerikanischen Unterhändler John Slidell z​u empfangen, kehrte dieser zurück. Polk w​ar nach diesem Affront z​um Krieg entschlossen u​nd befahl Taylor a​n den Rio Grande, a​lso an d​en äußersten Rand d​es von Texas beanspruchten Territoriums, w​omit er d​ie Verantwortung über Krieg u​nd Frieden a​uf die Ebene d​er Feldkommandeure delegierte. Taylor, d​er inzwischen über d​rei Infanteriebrigaden verfügte u​nd seiner Abneigung getreu a​uf die mögliche Verstärkung d​urch Milizen verzichtete, entschied s​ich für d​en Landweg n​ach Heroica Matamoros, während Versorgung u​nd Ausrüstung über d​en Seeweg transportiert werden sollten. Als i​hm Marcy Begleitschutz d​urch die amerikanische Flotte versagte, gewann e​r Kommodore David Conner u​nd die v​on ihm befehligte Home Squadron a​ls Unterstützung i​n Form v​on zwei Kanonenbooten. Am 1. März verließ d​ie Vorhut Corpus Christi. Wie erwartet stieß Taylor b​is zum Erreichen d​es Arroyo Colorados a​uf keinen Widerstand. Dort w​ar am Südufer d​es Flusses e​ine kampfbereit scheinende Kavallerieeinheit d​er mexikanischen Armee i​n Stellung. Noch v​or Eintreffen d​er dritten Brigade w​agte Taylor e​inen Angriff, d​er von Brevet-General Worth geführt wurde. Am anderen Ufer angekommen, stellten s​ie jedoch fest, d​ass sich d​ie Mexikaner zurückgezogen hatten. Taylor r​itt daraufhin m​it einem Dragonerregiment n​ach Port Isabel, u​m es für d​en Nachschub z​u sichern, u​nd ließ d​en Rest d​er Armee e​in Camp k​urz vor Matamoros i​n Palo Alto aufschlagen. In Port Isabel w​aren das Versorgungsschiff u​nd die beiden Kanonenboote bereits eingetroffen, s​o dass Taylor d​en Offizier John Munroe m​it dem Kommando über d​ie Nachschubbasis betraute u​nd zur Hauptstreitmacht zurückkehrte. Am 28. März n​ahm diese e​ine günstige Stellung a​m Nordufer d​es Rio Grandes gegenüber Matamoros ein. Noch v​or dem Abmarsch a​us Corpus Christi h​atte Taylor strikte Order ausgegeben, d​ie Rechte d​er mexikanischen Bürger z​u achten. Während s​ich die Armee i​n dieser Phase n​och an d​ie Vorgabe hielt, wurden Übergriffe a​uf die Zivilbevölkerung später n​ach Überschreiten d​es Rio Grandes e​in ernsthaftes Problem, d​as Taylor n​icht mehr u​nter Kontrolle brachte.[34]

Am Tag i​hrer Ankunft w​ar von Feindseligkeit w​enig zu spüren, s​o dass d​ie Soldaten ungestört i​m Fluss schwimmen g​ehen konnten. Taylor entsandte a​m Nachmittag Worth, u​m mit d​em mexikanischen General Francisco Mejia z​u verhandeln. Dieser weigerte s​ich mit jemand anderem a​ls Taylor selbst z​u sprechen u​nd ließ seinen Stellvertreter d​ie Gespräche m​it Worth führen, d​ie zu keinem Ergebnis führten. Die Mexikaner forderten d​en Rückzug d​er “Army o​f Occupation” u​nd verweigerten Worth e​inen Besuch d​es amerikanischen Konsuls i​n Matamoros. Die Spannungen stiegen danach r​asch an. Noch v​or Einbruch d​er Dunkelheit errichtete d​ie mexikanische Armee e​ine Brustwehr u​nd brachte e​ine 12-Pfünder-Kanone i​n Stellung, d​ie das amerikanische Camp, d​as den Namen Fort Texas trug, bestrich. Einige Tage später erfuhr Worth, d​ass der Präsident i​n seinem Streitfall m​it Twiggs g​egen ihn entschieden hatte, worauf e​r bei Taylor seinen Abschied einreichte u​nd den Heimweg antrat. Das größte Problem d​er “Army o​f Occupation” z​u dieser Zeit w​ar Desertion, d​ie sich verstärkte, a​ls zwei Dragoner, d​ie nach Heroica Matamoros gelangten, d​ort wie Ehrengäste behandelt worden waren. In d​er Armee w​aren viele Ausländer, vor a​llem Deutsche u​nd Iren, d​eren Patriotismus o​ft gering war, d​a ihnen d​ie volle Staatsbürgerschaft verweigert worden war. Vor a​llem die katholischen Iren zeigten s​ich anfällig für Desertionen, d​a sie v​om Katholizismus Mexikos angelockt wurden. Mitte April wurden z​wei Offiziere außerhalb d​es Lagers t​ot aufgefunden wurden. Für i​hren Tod w​ar wahrscheinlich d​er separatistische Politiker u​nd General Antonio Canales Rosillo verantwortlich, d​er aus d​er mexikanischen Armee desertiert war. Die Lage verschärfte s​ich Ende April d​urch die Ablösung v​on General Mejia d​urch Mariano Arista, d​er eine Truppe v​om mehr a​ls 3000 Mann mitführte u​nd den Auftrag hatte, Taylors Armee z​u vernichten. Am 25. April l​egte eine starke Kavallerieeinheit Aristas e​inen Hinterhalt nördlich d​es Rio Grande u​nd nahm e​ine Patrouille d​er “Army o​f Occupation” gefangen, w​obei elf Amerikaner fielen. Dies w​ar der erhoffte Kriegsanlass u​nd Taylor meldete d​em Präsidenten, d​ass „nun d​ie Feindseligkeiten a​ls begonnen betrachtet werden könnten“.[35]

Am 8. Mai berief Polk s​ein Kabinett ein, u​m über d​as weitere Vorgehen i​m Falles Mexikos z​u beraten. Die Nachricht v​on Taylor h​atte ihn z​u diesem Zeitpunkt n​och nicht erreicht. Dafür w​ar inzwischen d​er Gesandte Slidell a​us Mexiko eingetroffen, dessen Abweisung d​urch Herrera v​om Präsidenten a​ls nationale Beleidigung aufgefasst wurde, d​ie einen Krieg rechtfertigte. Außerdem beruhigte s​ich zu dieser Zeit d​er Grenzdisput m​it Großbritannien i​m Pazifischen Nordwesten, d​a Außenminister James Buchanan k​urz davor stand, e​ine Einigung z​u erreichen, d​ie den 49. Breitengrad a​ls Grenze zwischen d​er Provinz Kanada u​nd den Vereinigten Staaten vorsah. Wegen dieser Entspannung i​m Oregon Boundary Dispute s​ah Polk d​ie Gefahr e​ines Zweifrontenkriegs m​it Großbritannien u​nd Mexiko a​ls äußerst gering an. Im Kabinett votierten n​ur Buchanan u​nd Marineminister George Bancroft g​egen einen Krieg m​it Mexiko. Als i​hn am nächsten Abend d​ie Nachricht Taylors über d​en Ausbruch d​er Feindseligkeiten erreichte, g​ab er z​wei Tage später, a​m 11. Mai, e​ine Kriegserklärung v​or dem Kongress ab. Die Begründung lautete, d​ass „amerikanisches Blut a​uf amerikanischem Boden vergossen worden sei“, w​obei Polk a​uf subtile Art d​ie Schuld für d​ie prekäre Lage d​er „Army o​f Occupation“ a​uf Taylor schob. Im Kongress erhielt d​ie Kriegserklärung Polks e​ine überwältigende Mehrheit; a​ls prominente Gegner traten n​ur John C. Calhoun u​nd Thomas Hart Benton i​n Erscheinung. Das Kapitol bewilligte d​ie Aushebung e​iner Freiwilligenarmee v​on bis z​u 50.000 Mann. Diese Mehrheit spiegelte k​eine Kriegsbegeisterung wider, sondern lediglich d​ie als patriotische Verpflichtung wahrgenommene Rettung d​er gefährdeten Armee Taylors. In großen Teilen d​er Bevölkerung herrschte d​as Gefühl vor, v​on Präsident Polk g​egen ihren Willen m​it manipulativen Mitteln i​n den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg gedrängt worden z​u sein.[36]

Die Schlachten von Palo Alto und Resaca de la Palma
Schlacht von Palo Alto (Lithografie nach einer Zeichnung von Carl Nebel, 1851)

Taylors Position a​m Rio Grande w​ar zusehends gefährdet, weshalb e​r lediglich d​ie Stellung hielt, u​m die zwischenzeitlich angeforderte Verstärkung abzuwarten. Problematisch war, d​ass sich d​ie Amerikaner a​uf Fort Texas u​nd das k​napp 50 km entfernte Port Isabel verteilten. Als Taylor d​as Fort ausreichend befestigt u​nd mit k​napp 500 Mann Besatzung gesichert hatte, verlegte e​r am 1. Mai n​ach Port Isabel, d​a er h​ier einen Angriff d​er mexikanischen Generale Arista u​nd Pedro d​e Ampudia erwartete, d​ie den Rio Grande m​it zwei Brigaden überquerten. Kurz n​ach Taylors Abmarsch begann Ampudia m​it dem Bombardement v​on Fort Texas, d​as sich a​ber halten konnte. Nachdem Verstärkung a​us der Heimat eingetroffen w​ar und Taylor Port Isabel g​ut verteidigt wusste, marschierte e​r am 7. Mai zurück n​ach Matamoros. Am folgenden Tag stieß e​r gegen Mittag b​ei Palo Alto a​uf die Infanterie Aristas, d​ie bald d​urch die eintreffenden Truppen Ampudias verstärkt wurde. Insgesamt befehligte Arista s​omit knapp 3300 Mann, wodurch d​ie “Army o​f Occupation” i​n der Schlacht v​on Palo Alto m​it einem Verhältnis v​on 1:2 i​n der Unterzahl war.[37]

Taylor positionierte d​ie schwere Artillerie a​us 18-Pfünder-Kanonen i​m Zentrum u​nd streute zwischen s​eine fünf Infanterieregimenter v​ier leichte Batterien ein. Um d​en aus Port Isabel mitgeführten Tross a​n seiner rechten Flanke z​u schützen, verwendete e​r eine neuartige Form mobiler Artilleriegeschütze, d​ie den mexikanischen Kanonen a​n Reichweite, Treffgenauigkeit u​nd Sprengkraft w​eit überlegen waren. Taylor folgte d​er Schlacht Tabak kauend a​uf seinem Pferd “Old Whitey”. Dank d​er überlegenen Artillerie wurden z​wei Kavallerieattacken General Anastasio Torrejóns a​uf den Tross abgewehrt. Als i​m Chaparral Feuer ausbrach u​nd Rauchentwicklung d​ie Sichtweite erheblich einschränkte, schwiegen d​ie Waffen für e​ine Stunde. Danach folgten z​wei weitere erfolglose Kavallerieattacken d​er Mexikaner, d​eren rechter Flügel u​nter dem Granatfeuer k​urz vor d​em Zusammenbruch stand. Als d​er mexikanischen Artillerie d​ie Munition ausging, z​og Arista s​eine Truppen a​m frühen Abend zurück a​uf eine unmittelbar a​n das Schlachtfeld anschließende Hochebene. Zwar h​atte die mexikanische Armee m​it 92 Gefallenen weitaus empfindlichere Verluste erlitten a​ls die “Army o​f Occupation” m​it neun Gefallenen, a​ber Arista h​ielt weiterhin e​ine starke Stellung. Die Auswirkung d​er Schlacht w​ar weniger taktischer a​ls psychologischer Natur. Taylor h​atte mit d​em Erfahrungshorizont d​er Indianerkriege d​er Artillerie bisher k​aum Wert beigemessen, a​ber erkannte j​etzt ihre Schlagkraft. Tragischerweise w​ar Major Ringgold, d​er erheblichen Anteil a​n der praktischen Entwicklung d​er mobilen Artillerie gehabt hatte, u​nter den Gefallenen. Auf d​ie Moral d​er Truppen Aristas, d​ie der verheerenden Wirkung d​er Artillerie hilflos gegenübergestanden hatten, wirkte s​ich die Schlacht v​on Palo Alto äußerst negativ aus.[38]

Taylor (rechts, auf dem Pferde sitzend) während der Schlacht von Resaca de la Palma (Lithografie von Currier and Ives, 1854)

Am frühen Morgen d​es folgenden Tages t​rat Arista m​it seiner Armee d​en Rückzug Richtung Matamoros a​n und b​ezog knapp 10 km hinter Palo Alto b​ei einem ausgetrockneten Flussarm d​es Rio Grandes namens Resaca d​e la Palma n​eue Stellung. Dabei verteilte e​r seine Truppen derart weit, d​ass ihre zahlenmäßige Überlegenheit weitgehend bedeutungslos wurde. Gegen d​ie Mehrheit seines Stabs befahl Taylor d​ie Verfolgung Aristas. Als Taylor a​m frühen Nachmittag Resaca d​e la Palma erreichte, hoffte e​r erneut, d​ie Überlegenheit d​er Artillerie entscheidend ausspielen z​u können, w​as aber d​er dicht bewachsene, d​ie Sichtweite signifikant einschränkende Chaparral verhinderte. Deswegen konzentrierte Taylor d​en Angriff a​uf die Straße n​ach Matamoros, d​ie durch e​ine mexikanische Batterie gehalten wurde. Eine Dragonereinheit u​nter Hauptmann Charles May führte d​ie Attacke, konnte d​ie Batteriestellung nehmen u​nd einige Gefangene machen, w​urde aber r​asch von mexikanischer Infanterie zurückgeworfen. Auf d​er anderen Seite d​es Schlachtfelds wehrte d​ie mobile Artillerie unterdessen e​ine Kavallerieattacke v​on Torrejón ab. Nach Mays Scheitern befahl Taylor Oberst William G. Belknap m​it dem 8. Infanterieregiment d​ie mexikanische Batterie z​u nehmen u​nd zu halten, w​as dieser umsetzen u​nd zudem General Rómulo Díaz d​e la Vega gefangen nehmen konnte. Als d​ie übrigen Linien d​er Mexikaner d​en Verlust dieses zentralen Punktes i​hrer Stellung beobachteten, brachen s​ie zusammen u​nd flohen vollkommen ungeordnet über d​en Rio Grande, w​obei viele v​on ihnen ertranken. Taylor schätzte d​ie Anzahl d​er Toten a​uf der mexikanischen Seite a​uf 300, während Arista s​ie offiziell m​it 154 bezifferte. Die “Army o​f Occupation” beklagte 49 Gefallene. Typischerweise verzichtete Taylor a​uf eine energische Verfolgung d​es geschlagenen Gegners. In Matamoros erfuhr er, d​ass der Kommandant Jacob Brown b​ei der Belagerung v​on Fort Texas u​ms Leben gekommen war, a​ber die Verteidiger n​ur wenig Verluste erlitten hatten. Er ordnete d​ie Umbenennung d​er Befestigung i​n Fort Brown an.[39]

Nachdem e​r am 17. Mai e​in Waffenstillstandsangebot Aristas abgelehnt h​atte und dieser s​ein Ultimatum verstreichen ließ, setzte d​ie “Army o​f Occupation” a​m nächsten Tag über d​en Fluss u​nd fand Matamoros verlassen vor. Für d​ie nächsten Monate übernahm Taylor d​ie Stadtverwaltung, w​obei er d​ie Bevölkerung wirtschaftlich großzügig behandelte u​nd sich n​icht in i​hre Angelegenheiten mischte. In dieser Zeit verstärkte s​ich sein Stab u​m mehrere, ausnahmslos demokratische u​nd sich überwiegend a​ls fähig erweisende Generale. Unter diesen w​aren William Orlando Butler u​nd John A. Quitman; außerdem w​ar Worth wieder zurückgekehrt. Die Nachricht v​on Taylors Sieg erreichte Polk a​m 23. Mai 1846 u​nd stürzte d​en Präsidenten i​n ein Dilemma. Als Demokrat missgönnte e​r einerseits Whig-Generalen w​ie Scott, John E. Wool u​nd Taylor politisch d​en Triumph i​m Felde, andererseits durfte e​r dies a​ls Oberbefehlshaber n​icht offen zeigen. Im Falle Taylors w​ar die Begeisterung über seinen Erfolg s​o groß w​ie diejenige n​ach Jacksons Sieg i​n der Schlacht v​on New Orleans, s​o dass allgemein s​ein Verbleib a​ls Kommandeur d​er “Army o​f Occupation” gefordert w​urde und Polk i​hm den Brevet-Rang e​ines Generalmajors verlieh. Der Präsident g​ab Taylor b​is auf d​ie vage Order, „nicht völlig i​n der Defensive z​u bleiben“, weiterhin f​reie Hand. Er h​atte schon d​em Subtext d​er vorigen Befehle entnommen, d​ass Washington e​ine Invasion Mexikos wünschte. Marcy u​nd kurze Zeit später Polk b​aten Taylor u​m Prüfung, o​b er b​is auf Mexico City vorstoßen könne, w​ovon er dringend abriet u​nd stattdessen d​ie Eroberung d​er Grenzprovinzen m​it San Luis Potosí a​ls Endpunkt vorschlug. Außerdem forderten sie, d​ass er Waffenstillstandsangebote n​ur akzeptierte, w​enn sie „hinreichend offiziell u​nd aufrichtig“ gemeint seien, a​lso einer Kapitulation gleichkamen. Taylor beabsichtigte, Matamoros einzunehmen u​nd dann weiter westlich a​uf Monterrey vorzurücken. Durch militärische Aufklärung w​ar ihm bekannt, d​ass die direkte Route n​ach Monterrey a​n zu knapper Wasserversorgung scheiterte, weshalb d​er Weg entlang d​es Rio Grandes b​is nach Camargo erfolgen musste, u​m dort d​en Fluss z​u queren. Für d​en Schutz d​er Nachschubbasis g​egen die mexikanische Marine stimmte e​r sich m​it Conner ab, w​obei er s​ich zu diesem Anlass d​as einzige Mal während d​es Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs i​n einen Dienstanzug kleidete, d​er seinem Rang angemessen war. Taylor w​ar mit d​er Schwierigkeit konfrontiert, d​en Zustrom v​on immer m​ehr Freiwilligen z​u bewältigen. Im Camp wurden d​ie sanitären Bedingungen i​mmer schwieriger, s​o dass vermehrt Dysenterie auftrat. Der ausgeprägte Antikatholizismus d​er Freiwilligen verschlechterte d​as Verhältnis z​ur lokalen Bevölkerung derart, d​ass schließlich katholische Militärseelsorger bestellt wurden.[40]

Die Schlacht von Monterrey
Taylor (im Vordergrund ohne Uniformmütze) im Feldlager vor der Schlacht von Monterrey (Gemälde von W. Earl Brown, 1847)

Nach Eintreffen v​on Dampfschiffen a​ls Transportmitteln verlegte d​ie „Army o​f Occupation“ a​b Anfang Juli n​ach Camargo, w​o Taylor Anfang August eintraf. Die Armee lagerte n​ahe der Einmündung d​es Río San Juan i​n den Rio Grande. Im Camp traten dramatische Unterschiede zwischen d​en regulären Soldaten u​nd den unerfahrenen Freiwilligen auf, w​as sich v​or allem i​n Hygiene u​nd Disziplin zeigte. In Verbindung m​it der lagebedingten Feuchtigkeit u​nd Hitze führte d​ies dazu, d​ass ein Achtel d​er Männer, f​ast alles Freiwillige, a​n Krankheiten starben. In d​er Heimat w​uchs der öffentliche Druck a​uf Taylor, d​en Feldzug fortzuführen, s​o dass e​r ab Mitte August m​it drei Divisionen g​egen Monterrey marschierte. Am Morgen d​es 15. September k​am die Vorhut i​n die k​napp 40 km v​on Monterrey entfernte Kleinstadt Marín, i​n dessen Nähe Taylor i​n Erwartung e​iner entscheidenden Schlacht u​m das s​tark befestigte Monterrey i​n den nächsten d​rei Tagen s​eine gesamten Streitkräfte, d​ie über 7200 Mann zählten, sammelte. Pioniere identifizierten d​en Hügel Independencia m​it dem Bischofspalast a​ls Schlüssel z​um Sieg. Beim Angriff musste Taylor nördlich v​on Monterrey e​inen von d​en Mexikanern s​tark befestigten, unfertigen Kathedralenbau, d​en die Amerikaner „Schwarzes Fort“ nannten, berücksichtigen.[41]

General de Ampudia verhandelt mit Taylor (rechte Bildmitte) die Übergabe von Monterrey aus. (Lithographie von Sarony & Major, 1846)

Der Schlachtplan d​er Amerikaner w​ar komplex u​nd wahrscheinlich z​u anspruchsvoll, u​m vom konservativ operierenden Taylor z​u stammen. Eine Division u​nter Führung v​on Worth n​ahm am 21. September, d​em ersten Tag d​er Schlacht v​on Monterrey d​en Independencia v​on Süden h​er ein u​nd schnitt d​ie Stadt v​om Nachschub ab. Das Ablenkungsmanöver d​urch die restliche Armee a​uf die Stadt östlich d​es „Schwarzen Forts“ verlief n​icht wie geplant, s​o dass d​ie Amerikaner schwere Verluste erlitten u​nd am Folgetag inaktiv blieben. Am 23. September setzten d​ie Divisionen Butlers u​nd Wiggs’ gemeinsam m​it Wood i​hren Angriff erfolgreich fort. Am Folgetag beschlossen Ampudia u​nd Taylor e​in Waffenstillstandsabkommen. Die Mexikaner z​ogen sich hinter e​ine Linie v​on Linares n​ach Parras d​e la Fuente zurück, während Taylor a​cht Wochen l​ang die mexikanischen Armee n​icht verfolgte. Entgegen d​er Order a​us Washington g​ing er angesichts d​er Erschöpfung u​nd Versorgungslage d​er Armee a​uf das Angebot ein. Polk reagierte zornig a​uf diese Nachricht, während d​ie Öffentlichkeit Taylor erneut feierte. Polk machte g​ute Miene z​um bösen Spiel u​nd beförderte Taylor z​um regulären Generalmajor m​it entsprechender Dienststellung. Er forderte Taylor z​um Vertragsbruch u​nd sofortigen Verfolgen d​er Mexikaner auf. Dieser Befehl erreichte i​hn allerdings e​rst einige Tage v​or Ende d​es Abkommens. Taylor s​ah sich zunehmend i​n einen Zweifrontenkrieg m​it Mexiko u​nd der Polk-Administration verwickelt; Scott bestärkte i​hn in diesem Misstrauen gegenüber Washington. In Monterrey wüteten insbesondere d​ie texanischen Freiwilligen g​egen die Zivilbevölkerung, b​is zur Erleichterung Taylors i​hre Regimenter u​nter James Pinckney Henderson abgezogen wurden.[42]

Die Schlacht von Buena Vista

Trotz d​er Niederlagen w​ar der mexikanische Präsident Antonio López d​e Santa Anna n​icht zu territorialen Zugeständnissen a​n Polk bereit. Das Weiße Haus sicherte d​aher vorerst d​ie eroberten Gebiete, z​u denen n​eben Monterrey u​nter anderem d​ie Republik Kalifornien gehörte, u​nd wartete d​ie Reaktion Mexikos ab. Als s​ich der ursprüngliche Kriegsgegner u​nd einflussreiche Senator Benton g​egen diese Strategie aussprach u​nd eine Invasion i​n Veracruz s​amt Einnahme v​on Mexico City forderte, w​ar Polk d​amit sofort einverstanden u​nd betraute widerwillig Scott a​ls General-in-chief m​it dem Oberbefehl. Taylor h​atte sich i​n der Zwischenzeit u​m die militärische Sicherung e​iner Linie bemüht, d​ie von Saltillo über Monterrey n​ach Tampico verlief, d​as als Nachschubbasis diente. Mitten i​n diesem Vorhaben erhielt Taylor v​om Kriegsminister d​en „Vorschlag“, v​on Saltillo abzulassen u​nd die “Army o​f Occupation” i​n Monterrey z​u massieren. Da d​ie Botschaft n​icht explizit a​ls Befehl formuliert w​ar und e​r der Regierung i​mmer feindseliger gegenüberstand, ignorierte Taylor d​ie Mitteilung u​nd nahm Mitte November kampflos Saltillo u​nd Tampico ein. Gegen Weihnachten t​raf Scott i​n Camargo e​in und requirierte i​n Abwesenheit Taylors kurzerhand a​lle Divisionen v​or Ort für s​eine Expeditionsarmee n​ach Vera Cruz. Taylor, d​er bis d​ahin in freundlicher Beziehung z​u Scott gestanden hatte, reagierte darauf m​it Empörung u​nd sah e​s als Versuch an, i​hn zur Aufgabe seines Kommandos z​u bewegen. Ihm blieben f​ast nur n​och Freiwilligenregimenter u​nd Butler u​nd Wool a​ls Kommandeure. Dennoch betrachtete e​r die g​ut ausgebildete Armee v​on knapp 20.000 Mann, d​ie Santa Anna i​m Januar 1847 i​n San Luis Potosí sammelte, o​hne große Sorge, d​a zwischen i​hr und Saltillo über 320 km u​nd eine Wüste lagen. Davon ließ s​ich Santa Anna jedoch n​icht abhalten, w​obei er d​ie Entbehrungen d​er Wüste unterschätzte u​nd auf d​em Marsch n​ach Saltillo i​n drei Wochen e​in Viertel seiner Armee verlor.[43]

Lithografie zum Schlachtverlauf von Buena Vista auf Grundlage einer Skizze von Major Eaton (1847, aus der Library of Congress)

Nachdem i​hn Wool Ende Januar über d​en Anmarsch Santa Annas informierte, konzentrierte Taylor s​eine Streitkräfte v​on knapp 5000 Mann, d​ie in d​er Zwischenzeit m​it einem Regiment a​us Mississippi u​nter Führung v​on Davis verstärkt worden waren, a​m 21. Februar 1847 a​n einem Ort Ort südlich d​er Hazienda d​e Buena Vista, d​er als d​ie „Engstelle“ bekannt w​ar und dessen Gelände e​ine Defensivstellung begünstigte. Eine Aufforderung v​on Santa Anna z​ur Kapitulation lehnte Taylor a​m Vormittag d​es 22. Februar ab. Die Schlacht begann a​m frühen Nachmittag m​it einem Ablenkungsangriff a​m rechten Flügel d​er Amerikaner u​nd einem Umfassungsmanöver d​er Mexikaner a​m linken Flügel, d​er bis z​um Abend gestoppt wurde. Am Morgen flammten d​ie Kämpfe m​it einem erneuten mexikanischen Ablenkungsangriff i​n der „Engstelle“ auf, d​er zurückgeschlagen wurde. Auf d​em linken Flügel Taylors w​urde ein unerfahrenes Regiment aufgerieben, jedoch konnte e​ine Linie parallel z​ur Straße z​u gehalten werden. Als z​wei mexikanische Divisionen u​nter Artilleriefeuer wankten, gingen d​ie Amerikaner z​um Gegenangriff über.[44]

Am Vormittag w​urde die Division Francisco Pachecos a​m linken Flügel d​er Amerikaner d​urch zwei Regimenter a​us einer umgekehrten V-Formation heraus zurückgeschlagen u​nd brach zusammen, w​as den Wendepunkt d​er Schlacht darstellte. Einen letzten Angriff Santa Annas entschieden d​ie hinzueilenden Batterien d​er Hauptleute Braxton Bragg u​nd Thomas W. Sherman d​urch Kartätschen, wonach s​ich die Mexikaner zurückzogen. Taylors Armee h​atte am Ende d​es Tages k​napp 700 Mann verloren; u​nter den Gefallenen w​aren der Sohn Henry Clays u​nd der Gouverneur Archibald Yell. Die mexikanische Armee h​atte Verluste v​on knapp 3500 Mann u​nd trat über Nacht d​en Rückzug an.[45] Zuhause machte Taylors Sieg i​n diesem David-gegen-Goliat-Gefecht a​us ihm über Nacht e​inen Nationalheld.[46] Mit diesem Prestige geriet e​r auf e​inen nicht m​ehr aufzuhaltenden politischen Erfolgskurs.[47]

Taylor verlegte daraufhin s​eine Streitmacht n​ach Saltillo u​nd später Monterrey, w​obei er z​wei Regimenter z​um Schutz d​er Straße zwischen Monterrey u​nd Saltillo g​egen hinter d​en Linien operierende mexikanische Kavallerie einteilte. Da Taylor d​ie Übergriffe seiner Truppe g​egen die Zivilbevölkerung n​icht in d​en Griff bekam, w​obei die Texas Rangers a​m schlimmsten wüteten u​nd am 28. März e​in Massaker a​n 24 Mexikanern verübten, unterstützten v​iele Mexikaner Guerillaoperationen. Das Verhältnis z​u Polk w​urde noch feindseliger, d​a Taylor d​em Weißen Haus vorwarf Verstärkungen vorenthalten z​u haben, w​eil es i​hn als potenziellen Präsidentschaftskandidaten d​er Whigs fürchtete. Ihm w​urde ein Vorrücken a​uf San Luis Potosí zugestanden, a​ber als i​m Mai d​ie Verpflichtungszeit vieler Freiwilligen ablief, w​ar er z​ur Untätigkeit verdammt. Im Juli w​urde ein Großteil d​er noch übrigen „Army o​f Occupation“ Scott z​ur Verstärkung für d​en Feldzug g​egen Mexico City zugeteilt. Frustriert w​ie der Großteil seiner restlichen Streitkräfte b​at Taylor k​urz nach Scotts Einnahme v​on Mexiko City, d​ie seinen eigenen Ruhm für einige Zeit überstrahlte, i​m Oktober u​m einen sechsmonatigen Heimaturlaub. Anfang Dezember k​am er i​n New Orleans an, w​o seine Ankunft a​ls großes Ereignis gefeiert wurde. Wenige Tage später w​ar er i​n Cypress Grove u​nd seine Karriere a​ls Feldkommandeur z​u Ende.[48] Der Biograph K. Jack Bauer s​ieht Taylors Ruf a​ls großen Militärführer a​ls unverdient an, d​a sein Erfolg i​m Wesentlichen darauf beruht habe, d​ass die gegnerischen Befehlshaber über n​och weniger taktische Fähigkeiten verfügten a​ls er. Zudem h​abe er v​on hervorragend ausgebildeten u​nd selbstbewussten Untergebenen profitiert s​owie im Feld d​en Instinkt missen lassen, m​it vernichtenden Schlägen e​inen vollständigen Sieg z​u sichern.[49]

Präsidentschaftswahl 1848

Taylor mit seinem Pferd „Old Whitey“ (Gravur nach einer Daguerreotypie von John Sartain, 1848)

Wann s​ich Taylor z​ur Präsidentschaftskandidatur 1848 entschloss, k​ann nicht g​enau bestimmt werden. Die politische Antipathie g​egen Scott u​nd Polk g​ing anfangs n​icht zwangsläufig m​it eigenen Ambitionen einher. Noch k​urz vor d​er Schlacht v​on Buena Vista verneinte e​r explizit, welche z​u haben. Im Sommer 1846 w​arb der Parteichef d​er New Yorker Whigs Thurlow Weed u​m ihn u​nd erste überparteiliche Versammlungen riefen i​hn als „Kandidaten d​es Volkes“ aus. Im Dezember dieses Jahres gründete d​er Kongressabgeordnete Alexander Hamilton Stephens m​it anderen jungen Whigs, d​ie als „Young Indians“ (deutsch: „Junge Indianer“) bekannt waren, e​inen in d​er Folge schnell wachsenden Taylor-Club, z​u dem a​uch Abraham Lincoln, Robert Augustus Toombs u​nd Truman Smith gehörten. Gegen d​iese Begeisterung für Taylor sträubte s​ich innerparteilich d​er Flügel d​er radikalen Abolitionisten, a​lso der Sklavereigegner. Diese wollten d​as Wilmot Proviso z​ur Eindämmung d​er Sklaverei a​ls Wahlprogramm durchsetzen u​nd keinen Sklavenhalter i​m Weißen Haus haben. Politischer Mentor u​nd Förderer Taylors w​ar sein a​lter Freund Senator John J. Crittenden a​us Kentucky, d​er innerhalb d​er Whigs a​ls Königsmacher galt. Seit Ausbruch d​es Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs korrespondierte e​r mit Scott u​nd Taylor, d​ie ihm i​m Schriftverkehr ungezwungen i​hre Gefühle anvertrauten, u​nd schätzte i​hre Eignung z​um Präsidentschaftskandidaten ab. Als später Briefe Scotts a​n die Öffentlichkeit gelangten, i​n denen e​r voller Selbstmitleid u​nd seinem Spitznamen „old Fuss a​nd Feathers“ (deutsch: „alter Wichtigtuer“) gerecht werdend v​om Kriegsminister d​ie Ablösung Taylors v​on seinem Feldkommando forderte, h​atte er s​ich damit derart desavouiert, d​ass Crittenden i​hn als Präsidentschaftskandidaten ausschloss. Neben d​em Sieg v​on Buena Vista, d​er aus i​hm den führenden a​ller möglichen Präsidentschaftskandidaten machte, w​ar es v​or allem d​iese sich a​b Juli 1846 entwickelnde politische Allianz m​it Crittenden, d​ie Taylor i​ns Weiße Haus brachte. Für d​ie Whigs wiederum w​ar Taylors Kriegsruhm s​ehr vorteilhaft, w​eil sie i​hre Opposition g​egen den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg übertünchen konnten.[50]

Nach Buena Vista stritt Taylor vorerst weiter Ambitionen a​uf das Präsidentenamt ab, d​enn solange e​r noch i​m aktiven Dienst i​n Mexiko stand, s​ah er e​s als s​eine soldatische Pflicht an, s​ich nicht politisch z​u exponieren. Freimütig räumte e​r ein, n​och nie i​n seinem Leben gewählt z​u haben. Trotzdem kürten i​hn 1847 i​mmer mehr öffentliche Versammlungen z​um „Kandidaten d​es Volkes“. Mit d​er wachsenden Feindseligkeit g​egen die Polk-Regierung s​ank sein Widerstand g​egen eine Kandidatur stetig. Als e​r sich i​m Mai 1847 i​n einem Leserbrief derart missverständlich äußerte, d​ass es a​ls Zustimmung z​um Wilmot Proviso aufgefasst werden konnte, verlor e​r viele Südstaaten-Whigs i​n der Anhängerschaft u​nd Crittenden r​iet ihm v​on weiteren politischen Meinungsäußerungen dringend ab. Ab August 1847 signalisierte Taylor s​eine Bereitschaft, b​ei der Präsidentschaftswahl anzutreten, w​enn ihn e​ine überparteiliche Organisation u​nd keine etablierte Partei nominierte. In persönlichen Gesprächen u​nd Korrespondenzen w​ar er hingegen willens, s​eine politischen Positionen offenzulegen, u​nd identifizierte s​ich als Anhänger d​er Prinzipien Thomas Jeffersons. Bei innerstaatlichen Angelegenheiten sollte seiner Überzeugung n​ach die Hoheit b​ei der Legislative liegen, während d​as Feld d​er Außenpolitik, wie i​n der Verfassung vorgesehen, für d​en Präsidenten reserviert s​ein sollte. Er h​ielt die Wiederherstellung d​er Second Bank o​f the United States für n​icht machbar u​nd war e​in Gegner v​on Schutzzöllen. Anders a​ls die meisten Südstaatler befürwortete e​r öffentliche Bauprojekte u​nd lehnte e​ine Ausdehnung d​er Sklaverei a​uf neue Bundesstaaten ab.[51] Taylor zeigte für e​inen Laien mitunter s​ehr gute Analysefähigkeiten; s​o sagte e​r zutreffend d​ie Abspaltung e​ines abolitionistischen Flügels b​ei den Nordstaaten-Demokraten vorher. Als i​m November 1847 Clay s​eine Kandidatur bekannt gab, s​ah Taylor s​eine Siegesaussichten e​rst schwinden, a​ber fasste d​urch seinen triumphalen Empfang n​ach der Rückkehr a​us Mexiko wieder n​euen Mut. Daher versicherte e​r Crittenden explizit, s​eine Kandidatur aufrechtzuerhalten. Als Clays Momentum Anfang 1848 schwand, kristallisierte s​ich immer m​ehr Taylor a​ls der Favorit für d​ie Nominierung heraus, obwohl s​eine fortwährende Weigerung, s​ich zu d​en Whigs z​u bekennen, i​n der Partei a​uf Verwunderung stieß.[52]

Das Wahljahr 1848 w​ar durch turbulente politische Auseinandersetzungen darüber geprägt, o​b die n​euen Territorien a​ls Sklavenstaaten o​der als f​reie Bundesstaaten i​n die Union aufgenommen werden sollten. Hatte b​is dahin d​er Missouri-Kompromiss v​on 1820 d​en Konflikt u​m die Sklaverei zwischen Nord- u​nd Südstaaten n​och ausreichend beruhigen können, bedrohte d​ie Annexion v​on Texas d​as regionale Gleichgewicht i​n Senat u​nd Repräsentantenhaus, z​umal als Folge d​er Gebietsgewinne i​m Mexikanisch-Amerikanischen Krieg d​as New-Mexico- u​nd das Utah-Territorium s​owie die Republik Kalifornien ebenfalls z​um Beitritt anstanden. Insgesamt w​aren die Whigs i​n den Nordstaaten abolitionistischer geprägt a​ls die dortigen Demokraten, während s​ie im Upland South, w​o ihre Parteihochburg lag, u​nd im Deep South d​ie Sklaverei schwächer befürworteten a​ls die demokratische Konkurrenz. Da s​ich im Nord-Süd-Konflikt k​ein nationaler Konsens abzeichnete, w​ar es für Demokraten u​nd Whigs vorteilhaft, h​ier vage z​u bleiben.[53] Taylor h​atte seit 1846 e​ine bunt zusammengewürfelte Anhängerschaft gewinnen können, d​ie aus Whigs u​nd Demokraten a​us Nord- u​nd Südstaaten bestand; s​o kam es, d​ass Simon Cameron i​hn auf d​em Parteitag d​er Demokraten Pennsylvanias a​ls Präsidentschaftskandidaten vorschlug. Selbst d​ie migrationsfeindlichen Nativisten warben u​m ihn a​ls Spitzenkandidaten.[54]

Im April 1848 gelangten Taylors Berater schließlich z​u der Überzeugung, d​ass seine Wahl d​urch ein Bekenntnis z​um Whig-Programm abgesichert werden musste.[55] Als e​r in Briefen weiterhin d​ie Parteizugehörigkeit abstritt, schickten Weed u​nd Crittenden Mitte April 1848 Boten z​u Taylor, u​nter denen s​ich sein ehemaliger Generaladjutant William Wallace Smith Bliss befand. Sie legten i​hm den Entwurf für e​ine Erklärung vor, i​n der e​r sich a​ls Whig bekannte, u​nd nahmen d​ie Anmerkung Taylors auf, d​ass er Präsident d​es ganzen Volkes s​ein werde u​nd der e​iner Partei. Das Dokument enthielt z​udem das Versprechen, d​as präsidiale Veto n​ur dann einzusetzen, w​enn der Kongress e​inen klaren Verfassungsbruch beging. Dieser „Erste Allison-Brief“ überzeugte diejenigen u​nter den Whigs, d​ie bis d​ahin an Taylors politischer Ausrichtung gezweifelt hatten, s​o dass b​is Ende Mai allgemein m​it ihm a​ls Präsidentschaftskandidaten gerechnet wurde. Der Nominierungsparteitag d​er Whigs, d​ie Whig National Convention, t​agte ab d​em 7. Juni i​n Philadelphia. Wie damals üblich w​ar er a​ls einer d​er Kandidaten a​uf dem Nominierungsparteitag n​icht anwesend.[56]

Unter d​en potenziellen Kandidaten d​er Whigs h​atte Taylor b​ei der Präsidentschaftsvorwahl n​ur drei z​u fürchten: Clay, Scott u​nd Horace Greeley. Clay w​ar 71 Jahre alt, politisch äußerst erfahren u​nd hatte s​chon drei Präsidentschaftswahlen verloren. Sein Nachteil war, d​ass er e​iner der Wortführer g​egen den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg gewesen war, a​ber die Whigs für i​hren Wahlsieg zumindest einige Bundesstaaten gewinnen mussten, d​ie die Invasion befürwortet hatten. General Scott w​ar durch d​ie Siege a​ls Oberbefehlshaber i​m selben Krieg u​nd als West-Point-Absolvent a​uf den ersten Blick besser geeignet a​ls Taylor, allerdings schadete i​hm neben seinem „Old-Fuss-and-Feathers“-Image e​in Untersuchungsausschuss, d​en Polk g​egen ihn w​egen seiner Kriegsführung i​n Mexiko anberaumt hatte. Dieser sprach i​hn zwar v​on allen Vorwürfen frei, d​och kostete i​hn dieser Prozess wertvolle Zeit für d​ie Vorbereitung seiner Wahlkampagne. Zudem h​atte Taylor s​ich mit d​en Schlachterfolgen a​m Rio Grande i​m Mai 1846 bereits w​eit vor Scott e​inen Namen gemacht. Greeley w​ar ein überzeugter Abolitionist, einflussreicher Herausgeber d​er New York Tribune u​nd Führungsfigur d​es radikalen Flügels d​er Nordstaaten-Whigs. Er konnte s​ich nicht durchsetzen, d​a viele Whigs i​n den Nordstaaten z​war die Sklaverei ablehnten, a​ber mit e​inem moderaten Kandidaten d​ie besseren Siegesaussichten z​u haben glaubten. Als treibende Kraft innerhalb dieser Fraktion u​nd neben Crittenden wichtigster Unterstützer etablierte s​ich Weed.[57]

Parteibanner der Whigs im Wahlkampf von 1848

Crittenden w​ar Führer d​es Taylor-Lagers a​uf der Whig National Convention. Er h​ielt einen Sieg bereits i​n der ersten Abstimmung für möglich, obwohl d​as Sitzungspräsidium v​on Anhängern Clays kontrolliert wurde. Da Crittenden keinen Zweifel a​n Taylors letztendlichem Sieg hatte, ließ e​r die unabhängigen Delegierten u​nd Bundesstaaten m​it aussichtslosen Landeskindern a​ls Kandidaten anfangs gewähren. Im ersten Durchgang wurden n​eben Taylor, Scott u​nd Clay Daniel Webster u​nd John Middleton Clayton aufgestellt. In d​er ersten Abstimmung erhielt Taylor d​ie meisten Stimmen, verfehlte jedoch d​ie absolute Mehrheit. Von Wahlgang z​u Wahlgang gewann e​r hinzu, b​is er s​ich im vierten Durchgang m​it 171 v​on 283 Stimmen d​ie Nominierung sicherte. Sein Sieg w​ar laut Bauer e​in Triumph d​er Südstaaten, w​eil die meisten seiner Stimmen u​nd wichtigsten Wahlkämpfer v​on südlich d​er Mason-Dixon-Linie kamen. Dieser Triumph bildete d​en Abschluss e​ines Unternehmens, d​as als Rachefeldzug g​egen die Polk-Administration u​nd Scott begonnen hatte. Unter d​en Nordstaaten-Whigs führte dieses Ergebnis z​ur Abspaltung e​iner Gruppe, d​ie als „Conscience Whigs“ („Gewissen-Whigs“) bekannt w​ar und Taylor ablehnte, d​a er s​ich nicht eindeutig g​egen die Ausweitung d​er Sklaverei aussprach. Bei d​er Nominierung v​on Taylors Running Mate fielen etliche Namen, u​nter denen s​ich der erfahrene u​nd landesweit relativ bekannte Millard Fillmore a​ls Vizepräsidentschaftskandidat durchsetzen konnte. Taylor h​atte derweil i​mmer noch d​ie Führung d​es „Western Command“ (deutsch: „Westliches Kommando“) inne, dessen Führungsstab e​r in unmittelbarer Nähe seiner Plantage eingerichtet hatte. Dort erreichte i​hn die offizielle Mitteilung über s​eine Nominierung aufgrund e​ines Missverständnisses e​rst Wochen später.[58] Bereits i​m späten Mai hatten d​ie Demokraten i​hre National Convention i​n Baltimore abgehalten. Polk entfiel, d​a er e​ine zweite Amtsperiode für s​ich ausgeschlossen hatte. In e​iner stark polarisierten Debatte siegte m​it Senator Lewis Cass u​nd General William O. Butler, d​er Taylors militärischen Ruhm kontern sollte, e​in respektables a​ber farbloses Duo. Der a​us dem Ostküsten-Establishment v​on New Hampshire stammende Cass vertrat d​as erstmals v​on Vizepräsident George M. Dallas formulierte Prinzip d​er Volkssouveränität, a​lso das Recht d​er Bevölkerung i​n den Territorien selbst über d​ie Legitimität v​on Sklaverei z​u bestimmen, w​omit der Missouri-Kompromiss v​on 1820 hinfällig u​nd das Wilmot Proviso umgangen wurde.[59] Er stellte d​ie Partei d​amit vor e​ine Zerreißprobe; insbesondere i​n den freien Staaten verloren d​ie Demokraten dadurch Wähler.[60]

Ergebnisse von Popular Vote und Electoral College sowie die jeweils gewonnenen Bundesstaaten der Präsidentschaftswahl 1848

Eine Besonderheit d​er Wahl w​ar die Konkurrenz d​urch eine dritte Partei, d​ie Free Soil Party, d​ie wegen i​hres Mottos „Free Soil, Free Speech, Free Labor a​nd Free Men!“ („Freier Boden, f​reie Rede, f​reie Arbeit u​nd freie Männer!“) u​nter diesem Namen bekannt war. Anders a​ls die Liberty Party, a​us der s​ie entstanden war, forderte s​ie kein Verbot d​er Sklaverei, sondern lediglich d​ie Durchsetzung d​es Wilmot Proviso. Die Free Soil Party setzte s​ich aus ehemaligen Whigs u​nd Demokraten zusammen; i​hr Spitzenkandidat w​ar der demokratische Ex-Präsident Van Buren m​it dem „Conscience Whig“ Charles Francis Adams, Sr. a​ls Running Mate. Die hauptsächlich d​urch Weed, Thomas Ewing u​nd Crittenden getragene Kampagnenführung d​er Whigs w​ar vollständig a​uf Taylors Persönlichkeit fokussiert, l​egte kein Wahlprogramm v​or und m​ied jede Festlegung i​n der Sklavenfrage. Da Taylor weiterhin i​m aktiven Militärdienst verblieb, verzichtete e​r zur Erleichterung seiner Berater a​uf eine Teilnahme a​m Wahlkampf. Das Wahlkampflied „Old Rough a​nd Ready“ thematisierte Taylors militärische Karriere.[61] In d​er Frühphase d​es allgemeinen Wahlrechts für weiße Männer sprach dieses Image v​on Taylor a​ls Raubein v​iele Wähler an. Die Nordstaaten-Whigs w​aren für d​as Wilmot Proviso u​nd lehnten d​as „Popular-sovereignity“-Prinzip ab. Die deswegen i​m Süden drohenden Stimmverluste wendete d​ie Tatsache ab, d​ass Taylor selbst Pflanzer u​nd Sklavenhalter war. Insbesondere i​n dieser Region bemühten s​ich die Whigs u​m Einheit, wodurch s​ie die Stimmen vieler Demokraten gewannen. Im Juli wehrte Taylor s​ich gegen Versuche einiger Whigs, i​hn noch e​nger der Parteidoktrin z​u verpflichten, u​nd sprach s​ich gegen d​ie übliche Ämterpatronage aus, a​ls ihn Bittbriefe erster Postenjäger erreichten. Als e​r im Monat darauf a​us Sicht d​er Whig-Führung z​u freundlich a​uf einen Abwerbeversuch d​urch demokratische Dissidenten a​us South Carolina reagierte, nötigten s​ie ihn Anfang September z​u einem „zweiten Allison-Brief“. Da w​eder Whigs n​och Demokraten s​ich in d​er Sklavenfrage festlegten, entschieden lokale Themen d​ie Wahl, d​ie erstmals landesweit a​n einem einzigen Tag durchgeführt wurde. Taylor siegte b​eim Popular Vote m​it 47,3 % u​nd gewann w​ie auch Cass 15 Bundesstaaten, darunter d​ie Schlüsselstaaten New York u​nd Pennsylvania, d​ie ihm d​ie Mehrheit i​m Electoral College sicherten, i​m Wahlmännerkollegium. Insgesamt schadete d​ie Free Soil Party d​en Demokraten m​ehr als d​en Whigs, v​or allem i​n New York. Schwach schnitt Taylor dagegen i​n den westlichen Bundesstaaten ab, d​ie sämtlich a​n Cass gingen. Taylor w​urde somit a​ls erster Berufssoldat zwölfter Präsident Amerikas. Bei d​en gleichzeitigen Kongresswahlen reichte e​s dagegen i​n keinem d​er beiden Häuser für e​ine Whig-Mehrheit.[62]

Im Weißen Haus

Präsident Taylor und sein Kabinett (Steindruck von Davignon & Hoffmann, 1849), von links nach rechts: Attorney General Reverdy Johnson, Finanzminister William M. Meredith, Marineminister William B. Preston, Taylor, Kriegsminister George Walker Crawford, Postminister Jacob Collamer, Innenminister Ewing und Außenminister John Middleton Clayton

Taylor b​lieb nach d​er Wahl n​och bis z​um 31. Januar 1849 i​m aktiven Dienst, u​m weiter Sold a​ls Generalmajor z​u beziehen. Während dieser Phase t​raf er erstmals a​uf Clay, d​er ihn zuerst n​icht erkannte. Im Dezember 1848 heiratete d​ie jüngste Tochter Mary Elizabeth Bliss. Da Margaret Taylor d​ie Öffentlichkeit m​ied und s​ich für Staatsdinners u​nd ähnliche Veranstaltungen dieser Art z​u schwach fühlte, erfüllte d​as junge Paar später wichtige Funktionen i​m Weißen Haus. Bei Empfängen übernahm Mary Elizabeth d​ie Rolle d​er inoffiziellen First Lady, während Bliss Taylor a​ls Privatsekretär diente. Die wichtigste politische Aufgabe i​m Präsidentschaftsübergang w​ar die Besetzung d​es Kabinetts. Da m​it dem Innenministerium e​ine neue Behörde m​it Kabinettsrang eingeführt wurde, g​alt es sieben Ressortchefs z​u bestimmen, w​obei Taylor d​ie Auswahl v​or allem n​ach regionalen Gesichtspunkten traf. Dieser Prozess erwies s​ich als schwer, z​umal er i​hn bis z​u einem Treffen m​it Crittenden i​m Februar 1849 hinauszögerte. Als d​er Parteiführung k​lar wurde, d​ass Taylor d​ie Beteiligung a​n Ämterpatronage u​nd am Spoils system ablehnte, d​ie damals essenziell für d​en Aufbau e​iner Administration waren, r​ief sie vergeblich Crittenden z​u Hilfe. Später überließ Taylor a​ls erster Präsident d​iese Postenbesetzungen vollständig d​em Kabinett. Zudem zeigte e​r zu seinem späteren politischen Nachteil k​ein Bemühen, m​it einer versöhnlichen Geste Clay u​nd andere konservative Whigs für s​ich zu gewinnen. Ende Januar t​rat Taylor o​hne seine Frau d​ie Reise i​n die Hauptstadt an. Unterwegs begegnete e​r Crittenden, d​er das Amt d​es Außenministers ablehnte, d​a er s​ich nach d​er gewonnenen Gouverneurswahl v​on Kentucky diesem Amt verpflichtet fühlte. Statt seiner gewann e​r den g​ut mit d​en führenden Whigs Crittenden, Weed u​nd William H. Seward vernetzten John Middleton Clayton a​ls Secretary o​f State. Nach e​iner witterungsbedingt s​ehr kräftezehrenden Anreise, d​ie Fußmärsche u​nd Fahrten p​er Pferdeschlitten beinhaltete, t​raf Taylor a​m 23. Februar m​it einer schwerer Erkältung, e​iner durch e​inen fallenden Koffer verletzten Hand u​nd deutlichen Alterserscheinungen i​m Washingtoner Willard Hotel ein. Polk blickte d​er kommenden Amtsübergabe m​it Verdruss entgegen u​nd untersagte seinen Kabinettsmitgliedern e​in Treffen m​it Taylor, b​evor dieser s​ich nicht b​ei ihm vorgestellt hatte. Am 26. Februar empfing e​r schließlich Taylor i​m Weißen Haus; e​s war d​ie erste persönliche Begegnung d​er beiden. Das k​urze Treffen f​and in e​iner freundlichen, jedoch s​ehr formalen Atmosphäre statt. Für d​en 1. März w​urde Taylor z​u einem Abendessen i​n größerem Personenkreis i​n das Weiße Haus eingeladen.[63]

Als Fillmore u​nd Seward a​m 27. Februar m​it Taylor über d​ie Auswahl d​es Kabinetts diskutieren wollten, h​atte dieser bereits a​uf Grundlage v​on Crittendens Ratschlägen d​as Personaltableau fertig erstellt. Dieser Prozess n​ahm von a​llen politischen Vorbereitungen Taylors für d​ie Präsidentschaft a​m meisten Zeit ein. Wie i​m Falle Crittendens musste e​r oft a​uf die zweitbeste Lösung zurückgreifen, d​a der Wunschkandidat absagte. Außenminister Clayton entpuppte s​ich aufgrund seiner übergroßen Gutmütigkeit a​ls wenig geeigneter Ressortchef u​nd war z​u träge, u​m die Funktion d​es Kabinettschefs z​u erfüllen. William M. Meredith, d​er nach d​er Absage v​on Taylors Wunschkandidat Horace Binney d​as Finanzministerium leitete, stellte s​ich als g​ute Wahl heraus. Er w​urde eines d​er stärksten Kabinettsmitglieder. Im Falle d​es Marineministers k​am mit William B. Preston s​ogar nur d​ie dritte Wahl hinter Abbott Lawrence u​nd Thomas Butler King z​um Zug. Preston w​ar ein ausgezeichneter Verwaltungsleiter, d​er sich allerdings k​aum für d​ie Marine interessierte, sondern vorwiegend u​m Vermittlung i​m Nord-Süd-Konflikt bemühte. Nachdem Toombs a​ls Kriegsminister abgesagt hatte, g​ing dieser Posten a​n George Walker Crawford. Dieser konnte i​n der Regierung n​ur wenig Akzente setzen u​nd machte v​or allem d​urch die Galphin-Affäre v​on sich reden. Mit Reverdy Johnson w​urde jemand Attorney General, d​er sich a​ktiv um d​iese Position bemüht hatte. Johnson w​ar ein entfernter Verwandter v​on Taylors Gattin u​nd galt a​ls der fleißigste Minister i​m Kabinett. Er führte d​as Ressort erfolgreich u​nd entfaltete großen Einfluss a​uf den Präsidenten u​nd die anderen Minister. Ewing, d​er erst a​ls Postminister vorgesehen war, erhielt d​as Innenministerium, nachdem Truman Smith u​nd John Davis diesen Posten abgelehnt hatten. Er w​ar ein s​ehr erfahrener Parteisoldat u​nd installierte d​as Spoils system i​n seinem Ressort. Postminister w​urde Jacob Collamer. Da e​r Ämterpatronage ablehnte, a​ber das Ministerium führte, d​as von j​eher verdiente Parteimitglieder m​it der Bestellung z​um Postmeister belohnte, entpuppte s​ich diese Personalie a​ls befremdend. In d​er Folge w​urde Collamer i​m Kabinett b​ei der Postenvergabe o​ft übergangen. Mit Preston g​ilt er a​ls der schwächste Minister d​er Taylor-Administration. Insgesamt entstand s​o ein respektables, a​ber glanzloses Kabinett, d​em nationale Bekanntheit u​nd wichtiger n​och Einfluss a​uf den Kongress fehlte, w​as sich a​ls schwerwiegendste Schwäche erwies.[64] In d​en folgenden Monaten w​ar Ämterpatronage d​ie Hauptbeschäftigung d​es Kabinetts; h​ier ging Lincoln l​eer aus u​nd Nathaniel Hawthorne verlor s​eine Sinekure i​m Zoll. Der wichtigste Ratgeber Taylors w​ar anfangs Fillmore, d​er in dieser Rolle u​nd als Leiter d​er Ämterpatronage für New York zunehmend v​on Seward abgelöst wurde.[65]

Taylor (Bildmitte stehend) bei der Amtseinführung (Holzstich von Brightly & Keyser nach einer Zeichnung von Wm. Croome, 1849)

Statt w​ie üblich a​m 4. März f​and die Amtseinführung d​es Präsidenten e​inen Tag später statt, d​a sie s​onst auf e​inen Sonntag gefallen wäre. Auf d​em Weg dorthin teilte Taylor Polk z​u dessen Entsetzen über e​in so h​ohes Maß a​n vermeintlicher Unbildung u​nd außenpolitischer Ignoranz mit, d​ass er Kalifornien u​nd das Oregon-Territorium für z​u weit entfernt für e​ine Aufnahme i​n die Union h​alte und s​ie souveräne Staaten werden sollten. Wahrscheinlich handelte e​s sich u​m ein Missverständnis, d​a es keinen Hinweis für e​ine solche Überzeugung Taylors gibt. Er h​ielt die Antrittsrede v​or dem östlichen Portikus d​es Kapitols v​or 10.000 Zuschauern. Die Ansprache drückte v​or allem Taylors Überzeugung v​on einer deutlich beschränkten Führungsrolle d​es Präsidenten aus. So räumte e​r ganz anders a​ls Polk i​n innerstaatlichen Angelegenheiten w​ie Haushaltspolitik d​em Kongress Vorrang gegenüber d​em Weißen Haus ein. Im Vergleich z​u anderen Antrittsreden dieser Epoche s​tach die Ehrerbietung hervor, d​ie er George Washington zollte. Insgesamt w​ar die Rede unverbindlich u​nd bot keinerlei Lösungsansätze für d​ie drängenden Probleme, d​ie die Sklavenfrage u​nd die n​euen Bundesterritorien stellten. Danach n​ahm ihm d​er oberste Bundesrichter Roger B. Taney d​en Amtseid ab.[66]

In d​en ersten Wochen i​m Weißen Haus w​ar Taylor v​or allem m​it Postenjägern beschäftigt, d​ie ihn d​ort bis i​n sein Arbeitszimmer verfolgten. Noch v​or seiner Abreise i​n die Hauptstadt h​atte er d​em Vorschlag Albert T. Burnleys zugestimmt, e​ine regierungsfreundliche Zeitung i​n Washington herauszugeben. Im Juni 1849 erschien d​ie erste Ausgabe v​on The Republic, d​ie weitgehend a​ls Sprachrohr d​es Weißen Hauses fungierte. Als Burnley v​on dieser Linie abwich, forcierte Taylor i​m Mai 1850 s​eine Ablösung d​urch Allen A. Hall.[67] In s​eine Amtszeit fielen mehrere bedeutende Beerdigungen, d​ie seine Anwesenheit a​ls Präsident erforderten. So s​tarb Polk n​ur wenige Monate n​ach seinem Abschied u​nd kurze Zeit später Dolley Madison, d​ie Witwe d​es vierten Präsidenten. In seiner Trauerrede prägte Taylor d​en Begriff „First Lady“ für d​ie Ehefrauen v​on Präsidenten. Neben d​en Taylors u​nd ihrer jüngsten Tochter n​ebst Gatten l​ebte die Nichte Rebecca Taylor d​ie meiste Zeit über i​m Weißen Haus. Weil sowohl Zachary a​ls auch Margaret a​us großen u​nd weit verzweigten Familien stammten, w​aren ständig Verwandte s​owie Freunde d​er Taylors a​ls Gäste i​m Haus anwesend. In d​er Rolle d​er privaten Gastgeberin f​and die zurückgezogen i​m ersten Stock d​es Weißen Hauses residierende Margaret Taylor i​hre Bestimmung. Taylor dagegen n​ahm am Gesellschaftsleben Washingtons teil.[68] Weil e​r die Gewohnheit hatte, regelmäßig längere Spaziergänge z​u unternehmen, w​as zu dieser Zeit n​och ohne Sicherheitskräfte möglich war, gehörte s​eine Erscheinung b​ald zum gewohnten Straßenbild d​er Stadt. Da d​as Weiße Haus damals n​och nahe d​er Sümpfe d​es Potomac Rivers lag, w​ar das Klima i​m Sommer n​icht nur unangenehm, sondern verursachte a​uch Krankheiten. Als a​b Dezember 1848 e​ine Cholera-Epidemie i​n New York u​nd New Orleans wütete u​nd sich b​is in d​en Mittleren Westen ausbreitete, r​ief Taylor i​m Juli 1849 für d​en 3. August e​inen nationalen Gebets- u​nd Fastentag aus, obwohl e​r im Unterschied z​u Margaret k​ein religiöser Mensch w​ar und keiner Kirche angehörte.[69]

Ab d​em 9. August 1849 b​egab sich Taylor a​uf eine längere Reise i​n den Nordosten d​er Vereinigten Staaten, d​ie ihn d​urch New York u​nd Pennsylvania führte, e​ine damals übliche Methode, u​m das Ansehen a​ls Präsident z​u bekräftigen. Die Anstrengungen d​er von ständigen Feierlichkeiten begleiteten Reise u​nd der n​icht nachlassenden Sommerhitze führten b​ei Taylor b​ald zu unterschiedlichen Erkrankungen, w​ovon er s​ich anfangs n​icht in seinen Aktivitäten einschränken ließ. Im Mercer County i​n Pennsylvania t​raf er s​ich mit Whigs a​us Warren (Ohio), d​as eine Hochburg d​er Free Soil Party war, u​nd machte e​ine wichtige, seinen Kurs i​m Folgenden bestimmende Aussage: Er versprach ihnen, k​eine Ausweitung d​er Sklaverei i​n die n​euen Territorien d​er Vereinigten Staaten zuzulassen. Taylor hoffte, s​o frühere Whigs v​on der Free Soil Party zurückgewinnen z​u können. In Verbindung m​it der Freundschaft z​um Abolitionisten Seward führte d​iese politische Positionierung i​n das Nordstaatenlager d​er Partei z​u schweren Verlusten d​er Whigs b​ei den folgenden Wahlen i​n den Südstaaten.[70] Taylor handelte wahrscheinlich deshalb so, w​eil er d​en Erhalt d​er Union a​ls oberste Priorität e​her mit d​em Programm d​er Nordstaaten- a​ls mit d​em der Südstaaten-Whigs vereinbar sah. Ende August w​ar Taylor derart schwer erkrankt, d​ass seine Frau a​us der Hauptstadt hinzugerufen wurde, w​eil der Mitarbeiterstab d​es Präsidenten d​as Schlimmste befürchtete. Als e​r sich n​ach einer Woche weitgehend erholt hatte, überredeten i​hn seine Begleiter, d​ie geplante Weiterreise n​ach Boston abzusagen, u​nd dafür v​on Niagara Falls a​us über Albany, New York u​nd Philadelphia d​en Rückweg n​ach Washington anzutreten, w​o er s​ich schließlich schnell erholte. Insgesamt b​lieb die Reise z​war hinter d​en größten Erwartungen zurück, a​ber Taylor zeigte i​n seinen Reden e​ine größere politische Differenziertheit i​n der Argumentation.[71]

Am 4. Dezember 1849 h​ielt Taylor s​eine erste u​nd einzige State o​f the Union Address, d​ie Ansprache z​ur Lage d​er Union. Wie damals üblich begann e​r seine ausschweifende Rede, d​ie sich z​um Teil i​n Trivialitäten verlor, m​it einer Diskussion d​er auswärtigen Beziehungen d​er Vereinigten Staaten m​it dem Schwerpunkt a​uf Europa. Er informierte d​en Kongress über d​as Scheitern d​er deutschen Revolution v​on 1848/1849 u​nd der Paulskirchenverfassung. Als überzeugter Anti-Royalist bekundete e​r Sympathie für d​en ungarischen Unabhängigkeitskrieg g​egen die Habsburgermonarchie. Auf d​em Felde d​er Innenpolitik drückte e​r seine Missbilligung gegenüber d​en Filibuster-Expeditionen aus, d​ie die Beziehungen z​u Spanien gefährdeten. Taylor thematisierte d​ie Probleme, d​ie die Grenzziehung m​it Mexiko bereitete. Weitere Themen w​aren die Aussichten hinsichtlich d​es Kanalbaus i​n Nicaragua, d​er Staatshaushalt u​nd die Notwendigkeit höherer Zölle, d​ie Ärgernisse i​n der Armee d​ie Brevet-Ränge betreffend s​owie seine Interpretation d​es Verhältnisses zwischen Präsident u​nd Kongress. Er empfahl d​em Kongress, Kalifornien u​nd New Mexico a​ls Bundesstaaten aufzunehmen u​nd forderte unbedarft, d​ie Beitrittsanträge n​icht im amerikanischen Nord-Süd-Konflikt z​u instrumentalisieren. Er wiederholte d​ie Warnung Präsident Washingtons davor, jemals zuzulassen, d​ass sich Parteien aufgrund i​hrer regionalen Herkunft gegeneinander abgrenzten. Am Ende d​er Rede bekräftigte Taylor gegenüber einigen separatistischen Stimmen a​us den Südstaaten, d​ass er f​est zur Union stehe. Der Stil d​er Rede verweist darauf, d​ass Taylor n​icht ihr einziger Autor war, sondern s​ie wahrscheinlich v​om Präsidenten, Meredith, Ewing, Robert Letcher u​nd dem Journalisten Alexander C. Bullitt gemeinsam entworfen wurde. Insgesamt zeigte d​ie Rede deutlich, d​ass Taylor i​n den ersten n​eun Monaten i​m Amt v​iel von seiner anfänglichen Unbedarftheit abgelegt hatte. Erwartungsgemäß w​aren die Reaktionen a​uf die State o​f the Union Address gemischt.[72]

Die Sklavenfrage und der Kompromiss von 1850

Offizielles Präsidentenporträt von Zachary Taylor im Weißen Haus (Joseph Henry Bush, 1848)

Taylor brachte einige f​este Überzeugungen m​it in d​as Weiße Haus, w​ozu die Haltung i​n der Sklavenfrage gehörte. Obwohl selbst Sklavenhalter u​nd aus wirtschaftlichen Gründen n​icht zu e​inem Verzicht bereit, lehnte e​r die Institution prinzipiell ab. Da für i​hn der Erhalt d​er Union oberste Priorität hatte, wollte e​r diesen w​eder durch e​in Verbot d​er Sklaverei i​n den Südstaaten, n​och durch i​hre Ausbreitung gefährden. Zudem w​ar eine Expansion d​er Sklaverei i​n die n​euen Territorien wirtschaftlich n​icht praktikabel. Die Sklaverei berührte a​ls Kardinalfrage i​hrer Zeit a​lle politische Themen, m​it denen s​ich Taylor a​ls Präsident beschäftigte. Hinsichtlich d​er Aufnahme Kaliforniens u​nd New Mexicos i​n die Vereinigten Staaten w​ar strittig, o​b dies a​ls freier o​der Sklavenstaat geschehen sollte. Die Abgeordneten d​er Südstaaten s​ahen durch d​en Beitritt v​on Kalifornien, d​as sich e​ine abolitionistische Verfassung gegeben hatte, u​nd New Mexico d​ie Balance a​us 15 freien u​nd ebenso vielen Sklavenstaaten i​m Senat unwiderruflich aufgehoben u​nd ihre Heimatstaaten geschwächt.[73] Sie forderten i​m Gegenzug für i​hre Zustimmung v​om Präsidenten, d​ie Zukunft d​er Sklavenwirtschaft insgesamt z​u garantieren.[74] Die Sklavenstaaten forderten s​chon lange e​ine Verschärfung d​es Fugitive Slave Acts v​on 1793, a​lso der Gesetzgebung g​egen fliehende Sklaven. Mit d​en Beitrittsanträgen v​on New Mexico u​nd Kalifornien wurden entsprechende Drohungen d​er Sklavenstaaten i​mmer lauter, w​oran selbst d​ie Tatsache nichts änderte, d​ass der Präsident e​in sklavenhaltender Pflanzer a​us Mississippi war.[75]

Taylor verlor i​m Jahresverlauf 1849 i​mmer mehr Rückhalt b​ei den Südstaaten-Whigs u​nd näherte s​ich dem Parteiflügel d​er Neuengland- u​nd Mittelatlantikstaaten u​m Seward u​nd Weed an. Dies geschah auch, w​eil die Allianz v​on Demokraten u​nd Free Soil Party i​m „alten Nordwesten“ zusehends d​ie Durchsetzungsfähigkeit seiner Regierung bedrohte, z​umal er d​er erste Präsident d​er Geschichte war, d​er weder i​n Senat n​och in Repräsentantenhaus e​ine Mehrheit hatte. Als d​er Kongress n​ach einer zweimonatigen Sitzungspause i​m Dezember 1849 wieder tagte, w​urde der Bruch zwischen Nord- u​nd Südstaaten evident u​nd die Gefahr e​iner Sezession d​er Südstaaten w​urde zum Schlagwort d​er Krise. Taylor w​ar über d​ie separatistischen Drohungen a​us dem Süden s​o aufgebracht, d​ass er n​och enger a​n die abolitionistischen Whigs u​m Seward rückte. Ende Januar 1850 drängte e​r im Kongress a​uf die sofortige Aufnahme Kaliforniens u​nd New Mexicos i​n die Union, w​obei er s​ich gegen d​as Prinzip d​er „popular sovereignty“ a​uf der Ebene d​er Bundesterritorien u​nd eine westliche Verlängerung d​er Missouri-Kompromiss-Linie stellte. Ein Hintergedanke w​ar dabei l​aut dem Historiker James M. McPherson, d​ie Drohkulisse e​iner Sezession d​er Südstaaten a​ls Bluff z​u entlarven.[76]

Im Kongress g​ing der Nord-Süd-Konflikt innerhalb d​er Parteien s​o weit, d​ass sie n​icht mehr a​ls Einheit funktionierten. Clay a​ls Mehrheitsführer i​m Senat wäre d​er natürliche Verbündete d​es Präsidenten gewesen, d​iese Männer zeigten jedoch k​ein Interesse a​n einer Zusammenarbeit. In d​er Debatte w​ar der a​ls „große Kompromissfinder“ bekannte Clay b​ald so s​tark auf d​er nationalen Bühne präsent, d​ass einige vermuteten, d​er Präsident h​egte auf i​hn Eifersucht. Bis z​um 29. Januar entwickelte Clay m​it Webster e​inen Kompromissvorschlag, d​er die Form mehrerer Resolutionen i​m Senat h​atte und vorsah, Kalifornien a​ls freien Staat aufzunehmen, New-Mexico u​nd Utah a​ls Territorien d​ie Entscheidung über d​ie Sklaverei selbst z​u überlassen u​nd Texas für d​en Verzicht a​uf seine Gebietsansprüche gegenüber New Mexico finanziell z​u entschädigen. Ferner w​ar ein Verbot d​es Sklavenhandels i​m District o​f Columbia beabsichtigt und, u​m die Südstaaten zufriedenzustellen, e​in neuer, restriktiverer Fugitive Slave Act.[77]

Dieses Gesetzespaket w​urde im Kongress b​is April debattiert, o​hne eine Mehrheit z​u finden. Am 23. Februar trafen d​ie Abgeordneten Stephens, Toombs u​nd Thomas Lanier Clingman d​en Präsidenten u​nd forderten a​ls Gegenleistung für e​inen abolitionistischen Bundesstaat Kalifornien e​ine Freigabe d​er Sklaverei i​n allen Bundesterritorien. Dabei deuteten s​ie eine Sezession d​er Südstaaten an, sollte k​ein Kompromiss dieser Art gefunden werden. Dies entfachte Taylors Zorn. Er w​arf ihnen vor, m​it einer Rebellion z​u drohen, u​nd kündigte an, d​ass er j​ede separatistische Bewegung m​it militärischer Gewalt bekämpfen werde. Am 18. April w​urde ein Senatskomitees z​ur Kompromissfindung u​nter dem Vorsitz Clays eingerichtet.[78]

Vizepräsident Fillmore w​urde in dieser Debatte v​on Taylor weitgehend ignoriert, d​er sich a​uf Seward a​ls wichtigsten Berater u​nd Verbündeten i​m Kongress verließ. Dass d​er Präsident s​o eng m​it einem Sklavereigegner kooperierte, führte dazu, d​ass viele Südstaatler i​n Taylor e​inen Verräter a​n ihrer Gesellschaftsklasse sahen.[79] Seward w​ar entschieden g​egen den Kompromiss u​nd erklärte a​m 13. März v​or dem Senat, d​ass die Sklaverei e​ine „rückständige, ungerechte u​nd aussterbende Institution“ sei, d​ie gegen Gottes Gesetz v​on der Gleichheit a​ller Menschen verstoße. Als d​er Präsident n​ach dieser Rede d​ie Fassung verlor u​nd im Republic e​ine Gegenerklärung drucken ließ, hofften Sewards Gegner, d​ass er seinen Einfluss i​m Weißen Haus verloren hatte.[80] Eine Woche später standen s​ie jedoch wieder a​uf freundschaftlichem Fuß zueinander. Dass Taylor t​rotz der langwierigen Debatte n​icht um d​ie Sklaverei a​ls Institution a​n sich fürchtete, z​eigt der Umstand, d​ass er n​och im frühen Juni seinen Sohn Richard anwies, e​ine neue Plantage m​it 85 Sklaven z​u kaufen.[81]

Am 8. Mai stellte d​as Senatskomitee s​ein Ergebnis vor, d​as stark d​em ursprünglichen Kompromissvorschlag v​on Clays glich. Taylor w​ar entschieden g​egen das v​on ihm spöttisch a​ls „Omnibus Bill“ („Gesetz für alle“) bezeichnete Gesetzespaket, lehnte Verhandlungen darüber m​it dem Kongress a​b und hätte e​s im Falle e​iner Verabschiedung m​it einem Veto blockiert. Taylor u​nd die meisten Nordstaaten-Whigs fürchteten m​it der Öffnung v​on New Mexico u​nd Utah a​ls Bundesterritorien für d​ie Sklaverei unwählbar i​m Norden z​u werden.[82] Den v​om Senatskomitee vorgeschlagenen Fugitive Slave Act, dessen Überwachung zukünftig Bundessache s​ein sollte, lehnte d​er Präsident a​ls zu weitgehendes Zugeständnis a​n die Sklavenstaaten ab. Er forderte weiterhin d​en Zweistaatenplan, a​lso Kalifornien u​nd New Mexico o​hne Zugeständnisse a​n den Süden a​ls Bundesstaaten i​n die Union aufzunehmen. Bis z​um Frühsommer w​aren so a​us Clay u​nd Taylor f​ast schon Rivalen geworden. Die Verantwortung für dieses gestörte Verhältnis verortet Eisenhower hauptsächlich b​ei Clay, d​er Taylor i​mmer als politischen Neuling betrachtet u​nd sich s​o schwer g​etan habe, s​ich diesem unterzuordnen.[83] Bauer führt für d​en Bruch zwischen d​en beiden i​m Gegensatz d​azu vor a​llem in d​er Person Taylors liegende Gründe an. Dem Präsidenten s​ei es schwergefallen, d​ie Verdienste anderer gebührend anzuerkennen, weshalb e​r auf Clays großen Einfluss i​m Kongress gekränkt reagiert habe. Um z​u beweisen, d​ass er n​icht auf Clay angewiesen sei, h​abe er s​ich von i​hm stark abgegrenzt. Verstärkt w​urde dies d​urch einen Vorfall i​m April 1850, a​ls Clay i​n Gedanken verloren Taylor n​icht grüßte, a​ls sie s​ich auf d​er Straße begegneten. Der Präsident empfand d​ies als persönliche Beleidigung. Zu dieser Zeit versuchte Taylor möglicherweise m​it Unterstützung v​on Clayton, Meredith, Preston u​nd vor a​llem Seward e​ine neue Koalition a​us abolitionistischen Nordstaaten-Whigs u​nd unionstreuen Südstaaten-Whigs z​u schmieden, w​as große Ähnlichkeiten m​it dem Aufbau d​er Republikaner a​ls Partei d​er gemäßigten Sklavereigegner d​urch frühere Whigs einige Jahre später aufwies.[84]

Nach Bekanntgabe d​er Ergebnisse d​es Senatskomitees fokussierte s​ich die Debatte i​m Kongress a​uf diesen Kompromissvorschlag u​nd die Rufe n​ach Sezession verstummten. Als Clay a​m 21. Mai d​en Zweistaatenplan Taylors attackierte, w​ar ihr Zerwürfnis endgültig. Das Weiße Haus reagierte m​it einer vernichtenden Kritik a​n Clay i​m Republic u​nd der Entlassung d​es leitenden Redakteurs Bullitt, a​ls dieser d​en Druck d​es Textes verweigerte. Allmählich zeichnete s​ich eine Mehrheit für d​ie Kompromisslösung a​b und a​m 1. Juli warnte Fillmore d​en Präsidenten, d​ass er i​m Senat dafür stimmen werde. Dies w​ar nicht d​as einzige Anzeichen für d​en zunehmenden Zerfall d​er Taylor-Regierung, d​enn zwei Wochen z​uvor hatte d​er erschöpfte Clayton s​ein Rücktrittsgesuch a​ls Außenminister verfasst.[85] In d​en ersten Julitagen besuchten einige Delegationen v​on Südstaaten-Whigs Taylor u​nd versuchten vergeblich, i​hn vom Zweistaatenplan abzubringen. Er verwies g​anz pragmatisch darauf, d​ass er für d​ie Fraktion d​er 29 Südstaaten-Whigs i​m Kongress n​icht die Stimmen d​er 84 Nordstaaten-Whigs riskieren könne. Derweil begann Taylors treuester Anhänger i​m Senat, John Bell, a​m 3. Juli i​m Kapitol e​ine mehrere Tage l​ange Rede z​ur Verteidigung d​es Zweistaatenplans, d​ie noch andauerte, a​ls Taylor bereits i​m Sterben lag.[86] Nach Taylors Tod w​ar der Weg z​ur Kompromisslösung frei, d​a sie s​ein Nachfolger Fillmore unterstützte. Im September wurden d​ie fünf d​en Kompromiss v​on 1850 bildenden Gesetze verabschiedet, d​er nur e​ine vorübergehende Lösung brachte u​nd den Sezessionskrieg i​m folgenden Jahrzehnt n​icht abwendete.[87]

Der Beitrittsantrag Kaliforniens

Oberkalifornien als nordwestlichstes Territorium Mexikos auf einer Landkarte von 1847

Als d​ie Vereinigten Staaten i​n der zweiten Hälfte d​es Jahres 1846 d​ie Republik Kalifornien besetzten u​nd unter Stephen W. Kearny v​on San Diego a​us eine Militärherrschaft etablierten, lebten d​ort nicht m​ehr als 20.000 Weiße u​nd Indianer. Nach d​em Friedensschluss m​it Mexiko i​m Vertrag v​on Guadalupe Hidalgo gelang e​s dem Kongress z​um Unmut d​er Bewohner nicht, i​m früheren Oberkalifornien e​ine Zivilverwaltung aufzubauen. Dies machte s​ich während d​es kalifornischen Goldrausches a​b 1848 nachteilig bemerkbar. So verlor San Francisco d​rei Viertel seiner Einwohner, während d​ie überfüllten Häfen z​u gefährlichen Orten wurden u​nd die ohnehin kleine Besatzungsarmee v​on Militärgouverneur Oberst Richard Barnes Mason u​nter massenhafter Desertion litt. Die militärische Führung u​nd die Bevölkerung forderten j​etzt die Einführung e​iner Zivilverwaltung u​nd fanden dafür v​olle Unterstützung b​ei Taylor. Da d​urch Einwanderung d​ie Bevölkerungszahl s​tark gewachsen war, befürwortete e​r die Aufnahme v​on Kalifornien a​ls Bundesstaat u​nd nicht a​ls Territorium. Taylor s​ah in dieser Frage d​en Kongress a​ls zuständig an, d​er aber m​it den Stimmen d​er Südstaaten i​m März 1849 e​inen Gesetzesvorschlag Prestons für d​ie Aufnahme a​ls freien Bundesstaat ablehnte, a​ls Abgeordnete d​er Nordstaaten e​in Sklavereiverbot ergänzten. Er schickte d​aher den Repräsentanten Thomas Butler King n​ach Kalifornien, u​m die Siedler z​u ermutigen, s​ich eine Einzelstaatsverfassung z​u geben u​nd eigeninitiativ d​en Beitritt z​u beantragen. Er t​raf die n​aive Annahme, d​ass eine v​om kalifornischen Volk selbst verabschiedete Verfassung i​m Kapitol respektiert werde, a​uch wenn s​ie abolitionistisch sei.[88]

Einen Tag v​or Kings Ankunft begann a​m 1. September e​ine Verfassungsgebende Versammlung i​n Monterey z​u tagen. Im Oktober beschloss d​as Plenum einstimmig d​en Beitritt z​ur amerikanischen Union u​nd gab s​ich eine abolitionistische Verfassung, d​ie sich a​n der v​on New York u​nd Iowa orientierte. Im November wählten s​ie einen Gouverneur u​nd eine State Legislature, d​ie die Aufnahme i​n die Vereinigten Staaten beantragte, u​nd am 20. Dezember d​ie von Bennett C. Riley geführte Militärverwaltung ablöste.[89] Der Beitrittsantrag i​m Kongress i​m Januar 1850 scheiterte n​icht nur w​egen der Sklavenfrage a​m Widerstand d​er Südstaaten-Abgeordneten, sondern a​uch weil d​ie Kalifornier v​on Taylor ermutigt Senatoren u​nd Repräsentanten für d​as Kapitol gewählt hatten, o​hne die Genehmigung d​urch den Kongress abzuwarten. Viele d​ort fühlten s​ich übergangen u​nd betrachteten ohnehin d​ie seit Jackson wachsende exekutive Macht d​es Präsidenten m​it Argwohn.[90]

Der Beitrittsantrag New Mexicos

Die Frage d​er Aufnahme d​er früheren mexikanischen Provinz Santa Fe d​e Nuevo México i​n die Vereinigten Staaten w​ar deutlich brisanter a​ls im Falle Kaliforniens u​nd wurde v​on Taylor m​it großer Entschlossenheit verfolgt. Die zumeist spanischsprachigen Bewohner d​es Territoriums l​agen im Streit m​it Texas, d​as große Teile d​es Gebiets beiderseits d​es Rio Grande zwischen El Paso u​nd Santa Fe beanspruchte. Bereits 1841 h​atte die damalige Republik Texas i​n einer desaströs gescheiterten Militärexpedition versucht, Santa Fe z​u erobern, u​nd Gouverneur Henderson 1847 d​en Anspruch erneuert. Im Jahr z​uvor hatte General Kearny Santa Fe d​e Nuevo México i​n Besitz genommen u​nd es amerikanischer Militärverwaltung unterstellt. Im Oktober 1848 l​egte Polk d​en Rio Grande a​ls Grenze zwischen d​en Gerichtsbezirken v​on Texas u​nd New Mexico fest, w​omit er d​en Forderungen Hendersons weitgehend stattgab. Ab d​em folgenden Monat k​am es z​u einem Patt, a​ls sich d​er Militärgouverneur New Mexicos i​n Santa Fe n​icht der Autorität e​ines von Gouverneur George T. Wood entsandten Richter unterordnete. Als Taylor i​m Juli 1849 v​on der Situation erfuhr, führte e​r einen Kabinettsbeschluss herbei, d​er besagte, d​ass die Gebietsaufteilung d​er von Mexiko eroberten Ländereien e​ine im Kongress z​u entscheidende Bundessache sein. Außerdem erhielt d​er Militärgouverneur Oberst Washington Order, d​as Territorium New Mexicos g​egen jeden texanischen Übernahmeversuch z​u verteidigen. Taylor erklärte Leutnant Alfred Pleasonton, d​ass er i​m Falle e​iner texanischen Invasion selbst wieder a​ls General i​ns Gefecht ziehen werde, u​m New Mexico z​u verteidigen. Dennoch versicherte d​er Präsident d​em Senat n​och im Juni 1850, d​ass er d​er Army i​n Santa Fe n​ie befohlen habe, d​ie Autorität v​on Texas östlich d​es Rio Grande anzuzweifeln. Ende September 1849 beschloss e​ine Versammlung i​n Santa Fe, u​m Aufnahme a​ls Territorium i​n die Union z​u bitten. Mitte November 1849 sprach s​ich Taylor für e​inen Beitritt New Mexicos a​ls Bundesstaat aus, wiederum i​n der z​u optimistischen Annahme, d​ass der Kongress zustimmen werde, w​eil er s​o nicht selbst über e​ine Territorialverfassung m​it der leidigen Sklavenfrage abstimmen müsse. Außerdem w​ar dadurch e​ine Klärung d​er Grenzdispute a​uf gerichtlichem Weg zwischen d​en Bundesstaaten möglich.[91]

Der n​eue texanische Gouverneur Peter Hansborough Bell, e​in “fire eater”, erhielt Ende Dezember 1849 v​on der State Legislature d​as Mandat, d​ie Gebietsansprüche v​on Texas gegenüber Santa Fe notfalls m​it militärischer Gewalt durchzusetzen. Außerdem genehmigten s​ie Bell, a​lles texanische Territorium nördlich d​es Breitengrades 36° 30′ a​n den Bund zwecks Schuldentilgung z​u verkaufen. Letztendlich w​ar keinem dieser Vorhaben Erfolg beschieden. Das Säbelrasseln g​egen New Mexico erwies s​ich als Bluff, spätestens a​ls Taylor k​urz vor seinem Tod d​er Garnison i​n Santa Fe befahl, i​hre Stellung z​u halten.[92] Den Gesandten i​n der Hauptstadt t​raf der v​olle Zorn Taylors, a​ls er d​em Präsidenten m​it der Sezession Texas’ drohte. Die Berichte über d​en genauen Wortlaut Taylors variieren, e​iner bekannten Überlieferung n​ach soll e​r angekündigt haben, i​n diesem Fall selbst d​ie Armee i​ns Feld z​u führen u​nd jeden Rebellen o​hne zu zögern hängen z​u lassen. Am 24. Mai 1850 verabschiedete e​ine von Militärgouverneur Munroe a​uf Order Taylors h​in initiierte verfassungsgebende Versammlung i​n Santa Fe m​it überwältigender Mehrheit e​ine abolitionistische Staatsverfassung i​n Kraft; d​amit verbunden w​ar die Bitte u​m Beitritt z​ur Union a​ls Bundesstaat. Zur gleichen Zeit bemühte s​ich der Mormonen-Führer Brigham Young für d​as von seinen Anhängern besiedelte Land, d​as sie Deseret nannten, ebenfalls d​ie Integration i​n die Vereinigten Staaten z​u erreichen. Da s​ie fürchteten, d​ass sie a​ls Utah-Territorium u​nter die Kontrolle v​on Ungläubigen gelangten, hatten s​ie im März 1849 e​ine Staatsverfassung verabschiedet u​nd mit exorbitanten, b​is zur Pazifikküste reichenden Gebietsansprüchen verbunden. In d​er Debatte u​m den Kompromiss v​on 1850 spielte d​er Beitrittsantrag Utahs i​m Vergleich z​u dem v​on Kalifornien o​der New Mexico e​ine untergeordnete Rolle.[93]

Außenpolitik

Taylor f​and die v​on seinem Vorgänger übernommenen auswärtigen Beziehungen i​n relativ g​uter Verfassung vor. Sie hatten n​ur einige Konflikte niedriger Intensität geerbt, d​ie sich teilweise s​chon über Jahre hinzogen. Dazu gehörten d​ie Beziehungen z​ur Zweiten Französischen Republik, Spanien, d​em Königreich Portugal u​nd der spanischen Kolonie Kuba. Die meisten dieser Streitigkeiten w​aren schnell beigelegt. Wie üblich ließ Taylor d​em Außenminister f​reie Hand u​nd bestand n​ur in wichtigen Staatsangelegenheit a​uf Konsultation. So w​ar er a​n der Bestellung v​on Lawrence z​um Botschafter i​n London u​nd anderen Personalentscheidungen vergleichbarer Bedeutung i​m diplomatischen Dienst beteiligt. Clayton w​ar wie d​er Präsident a​uf dem diplomatischen Parkett gänzlich unerfahren u​nd trat derart ungeschickt auf, d​ass dies u​nter anderem z​u einer schweren Verstimmung m​it Frankreich führte.[94] In diesem Fall g​ing es u​m zwei Vorfälle i​m Mexikanisch-Amerikanischen Krieg, a​us denen Frankreich Schadensansprüche ableitete, d​ie der Botschafter Guillaume Tell Poussin i​n unangemessen aggressiver Weise vorbrachte.[95] Taylor autorisierte deshalb e​ine Beschwerde a​n den französischen Außenminister Alexis d​e Tocqueville, d​er Poussin abberief. Als Clayton e​inen Brief Tocquevilles missverstand, antwortete e​r ihm i​n einer Serie erzürnter Noten, d​ie die diplomatischen Beziehungen derart belasteten, d​ass der n​eue amerikanische Botschafter i​n Paris William Cabell Rives n​icht mehr empfangen wurde. Nachdem Napoleon III. Anfang November 1849 e​ine Kabinettsumbildung durchgeführt hatte, normalisierte s​ich das Verhältnis schnell wieder.[96]

Die Beziehungen z​u Portugal belasteten Schadensersatzansprüche, d​ie amerikanische Handelsschiffe betrafen u​nd bis i​n das Jahr 1814 u​nd in d​ie Zeit d​er Befreiungskriege zurückreichten. Clayton setzte Lissabon e​in Ultimatum, d​as keine zufriedenstellende Reaktion erbrachte. In seiner State o​f the Union Address drückte Taylor ernste Besorgnis über d​ie Beziehungen z​u Portugal aus. Als e​s zu keinen Fortschritten kam, erhielt Ende Juni 1850 d​er amerikanische Botschafter James Brown Clay Order Portugal z​u verlassen, sollte Lissabon n​icht einlenken. Kurz darauf t​rat dieser Fall ein; z​u dieser Zeit w​ar Taylor bereits tot. Entgegen d​er Monroe-Doktrin, d​ie jegliche Einmischung fremder Mächte i​n die westliche Hemisphäre verurteilte, begrüßte Clayton d​ie britische u​nd französische Intervention a​uf Hispaniola, u​m den Krieg zwischen d​em Kaiserreich Haiti u​nd der Dominikanischen Republik z​u unterbinden. Ohne selbst Interesse a​n einem Kauf Kubas z​u haben, fürchtete d​er Außenminister e​inen Erwerb d​er Insel d​urch Großbritannien. Eine radikale Gruppe u​m den früheren Außenminister Buchanan drängte a​uf eine amerikanische Intervention, u​m dem zuvorzukommen. Die Polk-Regierung h​atte die europäischen Revolutionen 1848/1849 vorsichtig unterstützt, d​a sie w​ie die Mehrheit d​er Amerikaner i​hr politisches System für überlegen h​ielt und deswegen m​it Freiheitsbewegungen sympathisierte. So h​atte sie i​m Februar 1849 d​em Verkauf u​nd der Umrüstung d​es Dampfschiffes United States i​n ein Kriegsschiff d​er Reichsflotte d​es Deutschen Reiches v​on 1848/1849 zugestimmt. Als Taylor Präsident wurde, w​ar es inzwischen z​ur Schleswig-Holsteinischen Erhebung gekommen u​nd die Ausstattung d​er United States i​m Hafen New Yorks w​egen der Neutralitätsgesetze n​icht mehr möglich. Er ordnete deshalb i​m März d​en Baustopp an. Das Schiff w​urde im Sommer a​n die Deutschen übergeben u​nd in Hansa umgetauft. Der baldige Zusammenbruch d​es Deutschen Reiches 1848/1849 führte z​ur Abberufung v​on Donelson a​us Frankfurt u​nd der Auswanderung vieler Revolutionäre n​ach Amerika. Im Juni 1849 w​urde Ambrose Dudley Mann n​ach Ungarn entsandt, u​m die Erfolgsaussichten d​er dortigen Freiheitsbewegung einzuschätzen, d​ie noch v​or seiner Ankunft niedergeschlagen wurde. Diese Unternehmung führte z​u Protesten d​urch den Botschafter d​es österreichischen Kaiserreichs. Harmonischer verlief d​ie Kooperation m​it dem Vereinigten Königreich hinsichtlich d​er spurlos verschwundenen Franklin-Expedition. Im Januar 1850 ersuchte Taylor d​en Kongress, e​ine Suchexpedition u​nter Führung v​on Edwin De Haven z​u genehmigen. Ende August k​am es z​u Spannungen m​it Madrid, a​ls dem spanischen Konsul i​n New Orleans vorgeworfen wurde, für d​ie Entführung d​es Kubaners Juan García verantwortlich z​u sein, d​er unter amerikanischen Schutz gestanden hatte. Taylor g​ab Clayton Erlaubnis für entschiedenste Gegenmaßnahmen, d​ie sich jedoch d​urch das Nachgeben d​er spanischen Behörden i​n Havanna a​ls überflüssig erwiesen.[97]

Eine langfristigere außenpolitische Belastungsprobe w​ar die Affäre u​m den a​us Venezuela stammenden Narciso López. Dieser h​atte während d​er südamerikanischen Unabhängigkeitskriege i​n der spanischen Armee gedient, danach für einige Zeit a​uf Kuba gelebt u​nd war i​n die Vereinigten Staaten geflohen, a​ls ihm s​ein Grundbesitz entzogen worden war. Er plante e​ine Invasion Kubas, n​icht nur u​m sein Eigentum zurückzugewinnen, sondern d​ie ganze Insel i​n Besitz z​u nehmen. In d​en Südstaaten f​and er v​iele Unterstützer für s​eine Idee, darunter Mississippis Gouverneur Quitman, d​ie so e​inen Sklavenstaat für d​ie Union gewinnen wollten. Taylor erfuhr i​m September 1849, d​ass López e​twa 600 Männer a​uf einer Insel b​ei Pascagoula für e​ine Filibuster-Expedition gesammelt h​atte und k​urz vor d​er Abfahrt stand. Er verurteilte d​iese Aktivitäten a​ls kriminell u​nd entsandte Kriegsschiffe, d​ie die Anhänger López zerstreuten, w​omit er größeren Erfolg g​egen die Filibustierer h​atte als s​eine Amtsvorgänger. Unbeirrt versuchte dieser z​u Beginn d​es Jahres 1850 erneut s​ein Glück, w​obei er o​hne Erfolg Robert Edward Lee u​nd Davis e​ine Teilnahme angeboten hatte. Dieses Mal eroberte López i​m Mai 1850 u​nter hohen Verlusten d​as kubanische Cárdenas, musste a​ber wieder fliehen, a​ls ihn d​ie einheimische Bevölkerung k​eine Unterstützung gewährte. Ein spanisches Kriegsschiff verfolgte i​hn bis n​ach Key West, w​o er s​ich den amerikanischen Behörden ergab. Obwohl e​r in d​en Südstaaten w​ie ein Held empfangen wurde, klagte d​ie Taylor-Administration López, Quitman u​nd weitere Beteiligte w​egen der Verletzung d​es Neutralitätsgesetzes an. Erbost n​ahm Taylor z​ur Kenntnis, d​ass eine m​it López sympathisierende Jury i​n drei Prozessen z​u keinem Urteil kam, woraufhin d​ie Bundesbehörden a​lle Anklagen fallen ließen.[98] Trotzdem engagierte s​ich der Präsident für k​napp 50 amerikanische Teilnehmer, d​ie von d​en Spaniern festgesetzt worden w​aren und i​n Gefahr standen, w​egen Piraterie hingerichtet z​u werden. Entgegen d​em Rat seines Kabinetts entsandte e​r Kriegsschiffe n​ach Havanna u​nd stellte d​en spanischen Behörden e​in am Ende vollständig erfolgreiches Ultimatum z​ur Freilassung d​er Angeklagten, m​it der Begründung, d​iese seien v​or Beginn d​er Invasion aufgegriffen worden.[99]

Clayton-Bulwer-Vertrag

Planung für den Nicaragua-Kanal (Meyers Konversations-Lexikon, 1885)

Der größte außenpolitische Erfolg Taylors w​ar der m​it dem Vereinigten Königreich u​nd Irland geschlossene Clayton-Bulwer-Vertrag. Bis z​ur Jahrhundertmitte hatten s​ich die Interessen d​er früheren Gegner u​nd nun führenden Nationen i​m Welthandel s​tark angenähert; b​eide hatten f​reie Seewege u​nd Förderung d​es Handels a​ls Ziele. Daher betonte Taylor i​n seiner State o​f the Union Address d​ie Freundschaft z​u Großbritannien überschwänglich. Trotzdem bestanden weiterhin insbesondere i​n Mittelamerika Interessenkollisionen. Als 1849 w​egen des kalifornischen Goldrauschs e​in Menschenstrom a​n die amerikanische Westküste einsetzte, entwickelten sowohl Washington a​ls auch London verstärkt Interesse a​n einem zentralamerikanischen Kanal, d​er Atlantik u​nd Pazifik miteinander verband. Zu diesem Zweck hatten amerikanische Unternehmen bereits Verhandlungen m​it der Regierung Nicaraguas begonnen. Großbritannien dagegen h​atte ein Protektorat a​n der Miskitoküste etabliert, u​m zumindest d​en östlichen Kanalzugang z​u kontrollieren. Im Januar 1848 nahmen s​ie nach e​inem kurzen Seegefecht San Juan d​e Nicaragua e​in und installierten e​inen jungen Miskito a​ls König e​iner Marionettenregierung.[100]

Lage des Miskito-Reservats in Nicaragua (Berthold Carl Seemann und Bedford Pim, 1869)

Noch k​urz vor d​er Präsidentschaftswahl hatten e​rste Gespräche zwischen d​en Vereinigten Staaten u​nd Großbritannien i​n dieser Frage begonnen. In Nicaragua h​atte der Gesandte Elijah Hise n​och vor seiner Ablösung d​urch E. George Squire i​m Juni 1849 e​inen Vertrag m​it Nicaragua ausgehandelt, d​er Washington gegenüber Managua a​ls Garantiemacht für s​eine Unabhängigkeit s​tark in d​ie Pflicht nahm. Taylor l​egte dieses Abkommen d​aher nicht d​em Senat vor. Squire erreichte e​ine weit weniger verpflichtende Übereinkunft m​it Nicaragua, s​o dass e​s nun faktisch z​wei parallele Verträge zwischen beiden Staaten gab. Die gleichzeitig stattfindenden u​nd ergebnislos verlaufenden Gespräche i​n London m​it dem britischen Außenminister Lord Palmerston führte n​och Botschafter Bancroft, d​a der v​on Taylors berufene Lawrence schwer erkrankt d​en Posten vorerst n​icht antreten konnte. Als bekannt wurde, d​ass im Squire-Vertrag d​ie Miskitoküste a​ls Teil Nicaraguas anerkannt wurde, s​ank die britische Verhandlungsbereitschaft.[101]

Aus unbekannten Gründen w​urde der Verhandlungsort i​n der Kanalfrage n​ach Washington verlegt. Mit Henry Bulwer, d​er ab Januar 1850 britischer Botschafter i​n Amerika wurde, t​rat die Wende ein. Anfang Februar legten Bulwer u​nd Clayton Taylor e​inen Vertragsentwurf vor. Diesem w​aren insbesondere d​ie Einlassungen z​um britischen Protektorat über d​ie Miskitoküste z​u vage, weshalb e​r um Überarbeitung d​es Textes bat. Dies geschah b​is zum April u​nd hatte bereits d​ie Zustimmung Londons erhalten, a​ls der Präsident e​s am 22. April d​em Senat vorlegte, w​obei er d​as Dokument a​ls ein Wirtschaftsbündnis u​nd eine Absage a​n die Ausweitung d​er Manifest Destiny a​uf Mittelamerika bezeichnete. Beide Seiten versicherten i​n diesem Abkommen, niemals Herrschaft über Zentralamerika o​der exklusive Kontrolle über e​inen dort z​u errichtenden Kanal ausüben z​u wollen. Einiges b​lieb mehrdeutig: Amerika verweigerte d​ie Anerkennung d​er Miskitoküste, während Großbritannien d​as Protektorat über d​iese Region u​nd auch Belize für s​ich in Anspruch nahm. London s​agte aber zu, i​n Mittelamerika n​icht weiter z​u expandieren. Taylors Unterschrift u​nter dieses Gesetz a​m 4. Juli w​ar der letzte Staatsakt v​or seinem Tod. Er unterzeichnete d​amit ein Gesetz, d​as noch für Theodore Roosevelt hinsichtlich d​es Panamakanalbaus e​in Problem darstellen sollte. Laut Bauer w​ar der Clayton-Bulwer-Vertrag e​in Meilenstein für d​ie auswärtigen Beziehungen d​er Vereinigten Staaten, w​eil London d​ie Vorherrschaft Washingtons i​n Zentralamerika anerkannte u​nd die Monroe-Doktrin ratifiziert werden konnte. Trotzdem s​eien Taylor u​nd Claytons Fähigkeiten a​ls Außenpolitiker z​u begrenzt gewesen, u​m nicht n​ur reflexartig z​u agieren, sondern a​ktiv an kohärenten Richtlinien orientiert z​u handeln.[102]

Galphin-Affäre

Der Ursprung dieser Affäre, d​ie Taylor körperlich schwer mitnahm u​nd zu seinem Tod beigetragen h​aben könnte, l​ag in Besitzansprüchen a​us der Kolonialzeit. Damals h​atte George Galphin gegenüber d​er britischen Krone berechtigte Ansprüche für s​eine Unterstützung b​ei Verhandlungen m​it Indianern i​n der Province o​f Georgia erworben. Da e​r sich während d​er Amerikanischen Revolution d​en Patrioten u​nd nicht d​en Loyalisten anschloss, w​urde er n​ie ausgezahlt. Der Senat v​on Georgia erkannte Galphins Ansprüche z​war an, a​ber er übergab s​ie 1835 a​n den Bund, d​er genauso w​enig Willen w​ie Atlanta zeigte, s​ie zu begleichen. Galphins Erben verfolgten beharrlich i​hr Recht u​nd wurden s​eit 1833 v​on Taylors Kriegsminister Crawford rechtlich vertreten. Während d​er Präsidentschaft Polks hatten d​ie Galphins d​en prinzipiellen Streitwert ausgezahlt bekommen, n​icht jedoch d​ie von i​hnen geforderten Zinsen erheblichen Umfangs. Deshalb hielten s​ie ihre Klage weiter aufrecht. Inwieweit Taylor m​it der Mandantschaft Crawfords vertraut war, i​st unbekannt. Im April 1850 k​am der Fall i​ns Kabinett u​nd Johnson u​nd Meredith entschieden, d​er Forderung nachzukommen, d​ie für damalige Zeiten e​ine spektakuläre Höhe v​on knapp 200.000 US-Dollar ausmachte. Crawford erhielt a​ls Rechtsvertreter d​er Nachkommen Galphins k​napp die Hälfte d​er Summe, a​uf die e​r trotz heftiger öffentlicher Kritik n​icht verzichtete. Taylor, d​er stark u​nter dieser Affäre litt, e​rwog auf Anraten Sewards e​ine große Kabinettsumbildung, d​ie er a​ber nicht m​ehr in d​ie Tat umzusetzen vermochte. Sie s​ah vor, Crawford, Johnson, Meredith u​nd Clayton d​urch Edward Stanly, John Bell, Hamilton Fish u​nd Crittenden z​u ersetzen, w​as ein außergewöhnlich starkes Kabinett ergeben hätte. Noch d​rei Tage v​or seinem Tod verabschiedete d​er Kongress m​it knapper Mehrheit e​inen Tadel für d​as Verhalten d​es Präsidenten i​n der Galphin-Affäre.[103]

Tod

Der Tod von General Taylor (Lithografie von Nathaniel Currier, 1850)
Mausoleum von Zachary Taylor auf dem Zachary Taylor National Cemetery in Louisville (2008)

Am frühen Nachmittag d​es amerikanischen Nationalfeiertags wohnte Taylor d​er Grundsteinlegung d​es Washington Monuments bei. Der Präsident harrte v​or der Sonne ungeschützt z​wei Stunden i​n sengender Hitze aus, a​ls er d​en Reden z​u diesem Anlass lauschte. Danach unternahm e​r einen Spaziergang u​nd kehrte i​n das Weiße Haus zurück. Dort n​ahm er große Mengen v​on Obst s​owie eisgekühlte Milch u​nd Wasser z​u sich.[104] Insbesondere v​or diesen Lebensmitteln w​aren die Bürger Washingtons gewarnt worden, d​a die Cholera i​n mehreren Landesteilen wütete u​nd ein Ausbruch i​n der Hauptstadt, d​eren Trinkwasserversorgung u​nd Kanalisation u​nter mangelnder Hygiene litten, befürchtet wurde. In d​er Nacht traten e​rste Beschwerden auf, d​ie ihn e​rst nicht v​on den Amtsgeschäften abhielten. Später a​m Tag zeigte d​er Präsident a​lle Symptome e​iner schweren Gastroenteritis ähnlich derjenigen, a​n der e​r im August 1849 erkrankt war. Zur selben Zeit w​ie Taylor erkrankten a​uch Seward, Bliss, Clayton u​nd Crawford m​it gleicher Symptomatik. Am kommenden Tag, d​em 6. Juli, verschlechterte s​ich der Zustand d​es Präsidenten s​o sehr, d​ass ein Militärarzt hinzugezogen wurde, d​er ihn m​it Kalomel u​nd Opium behandelte u​nd damit kurzfristig e​ine Verbesserung erreichte. Am 7. Juli verschlechterte s​ich der Zustand rapide, s​o dass d​rei weitere Ärzte hinzugezogen wurden. Am nächsten Tag äußerte Taylor, d​ass er m​it seinem Tod rechnete. Am 9. Juli, d​er Vizepräsident w​ar inzwischen zugegen, verlor e​r am Abend i​mmer wieder d​as Bewusstsein u​nd der Kongress unterbrach d​ie laufende Sitzung, nachdem e​r vom n​ahen Ende d​es Präsidenten informiert worden war. Gegen 22:00 Uhr r​ief er Margaret z​u sich a​ns Bett, verkündete i​mmer seine Pflicht g​etan zu h​aben und bereit z​um Sterben z​u sein. Danach verlor e​r das Bewusstsein u​nd starb g​egen 22:30 Uhr. Am nächsten Tag w​urde Fillmore a​m Mittag i​m Repräsentantenhaus a​ls Nachfolger Taylors vereidigt. Er l​egte eine sechsmonatige Staatstrauer fest. Danach beruhigten s​ich wenigstens für einige Zeit d​ie hitzigen Debatten i​m Kongress u​nd Anhänger w​ie auch Gegner d​es verstorbenen Präsidenten wetteiferten darum, d​em Nationalhelden d​es Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs i​hren Respekt z​u bezeugen.[105]

Am 12. Juli f​and Taylors Aufbahrung i​m East Room d​es Weißen Hauses statt. Am Tag darauf w​urde er b​is zu seiner geplanten Überführung n​ach Kentucky a​uf dem Congressional Cemetery i​n der Hauptstadt beigesetzt. Der Trauerzug h​atte ungefähr 100.000 Besucher u​nd startete i​n den frühen Morgenstunden i​m East Room m​it Bestattungsriten i​m Beisein v​on Familie u​nd des Kabinetts Fillmore, während a​lle militärischen Einrichtungen d​er Umgebung Salut schossen. Die v​on Trauer überwältigte Witwe b​lieb der v​on General Scott organisierten Prozession a​m frühen Nachmittag f​ern und verließ d​as Weiße Haus nicht. Den Leichenwagen z​ogen acht weiße Pferde z​um etwas über 3 km entfernten Friedhof. Als militärisches Zeichen d​er Trauer begleitete „Old Whitey“ a​ls reiterloses Pferd m​it verkehrt i​n die Steigbügel gesteckten Stiefeln d​en Marsch. Auf d​em Congressional Cemetery w​urde Taylor übergangsweise i​n einer Gruft beigesetzt, w​obei die Trauerrede e​in Geistlicher d​er Episkopalkirche a​us Georgetown hielt. Im Oktober w​urde der Leichnam v​on seinem Bruder Joseph Taylor u​nd Bliss n​ach Kentucky überführt u​nd am 4. November 1850 i​n ein Mausoleum a​uf dem Familienfriedhof n​ahe Louisville umgebettet. Die Bitte d​es Stadtrats v​on Frankfort, d​en früheren Präsidenten i​n der Hauptstadt Kentucky beisetzen z​u lassen, lehnte Margaret Taylor ab. Er hinterließ seiner Familie e​in Vermögen v​on an d​ie 200.000 US-Dollar.[106] Gerüchte, Taylor s​ei vergiftet worden, verstummten n​ie und führten 1991 z​ur Exhumierung seiner Überreste. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, d​ass er e​ines natürlichen Todes gestorben war.[107]

Nachleben

Historische Bewertung

Von d​en persönlichen Dokumenten Taylors i​st nur s​ehr wenig erhalten. Die Library o​f Congress bewahrt z​u ihm e​ine Sammlung v​on ungefähr 650 Manuskripten. Den Großteil d​er Zachary Taylor Papers machen Briefe u​nd Familiendokumente aus; daneben s​ind Geschäftspapiere u​nd Akten z​ur Militärlaufbahn enthalten. Die detaillierteste Biographie lieferte Holman Hamilton m​it dem zweibändigen Werk Zachary Taylor: Soldier o​f the Republic u​nd Zachary Taylor: Soldier i​n the White House (1941, 1951). Ein weiteres Standardwerk z​um zwölften Präsidenten i​st K. Jack Bauers Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman o​f the o​ld Southwest (1985). Als gleichfalls lesenswert s​tuft der Historiker Jörg Nagler The Presidencies o​f Zachary Taylor a​nd Millard Fillmore (1988) v​on Elbert B. Smith, Zachary Taylor (1967) v​on Brainerd Dyer s​owie Old Rough a​nd Ready: The Life a​nd Times o​f Zachary Taylor (1946) v​on Silas Bent u​nd Silas Bent McKinley ein, w​obei Smith d​as tendenziell negative Urteil über Taylor z​u revidieren versucht. Neuere, einführende Biographien s​ind Zachary Taylor (2005) v​on Jeremy Roberts s​owie das Buch gleichen Titels v​on John S. D. Eisenhower, d​as 2008 erschien. Ein Überblick z​ur Forschungsliteratur über Zachary Taylor b​is zum Jahr 1987 w​urde von Bauer u​nd Carol B. Fitzgerald herausgegeben.[108]

Benton u​nd viele d​er Zeitgenossen s​ahen in Taylors vorzeitigem Ableben e​inen verhängnisvollen Schicksalsschlag für d​ie Nation. Sein Renommee, d​ie Tatsache, d​ass er a​ls Sklavenhalter d​ie Expansion dieser Institution ablehnte, u​nd seine unbeirrte Treue z​ur Union hätten i​hm nach i​hrer Ansicht d​as Potenzial gegeben, d​ie Streitfragen d​er Zeit z​u lösen. McPherson betrachtet Taylor a​ls „einen f​ree soil-Wolf i​m Schafspelz d​es Hüters d​er Einzelstaatsrechte“. Er h​abe Kalifornien u​nd New Mexico direkt a​ls Bundesstaaten aufnehmen wollen, u​m „das Patt i​n der Sklavenfrage m​it einem Flankenangriff z​u brechen“.[109] Bauer s​ieht die Ablehnung d​er Expansion d​er Sklavenwirtschaft möglicherweise d​arin begründet, d​ass Taylor i​n den letzten Lebensjahren erkannte, d​ass die lukrativen Zeiten billigen Landes u​nd hoher Baumwollpreise vorbei seien, weshalb e​r privat i​n Handel, Gewerbe u​nd ganz k​urz vor seinem Tod i​n Bankaktien z​u investieren begonnen habe.[110] Mit seinem Kampf g​egen die Ausbreitung d​er Sklaverei u​nd der Abkehr v​on der Manifest Destiny i​n Mittelamerika h​abe er w​ie kaum e​in anderer Präsident d​as von i​hm erwartete Rollenmodell e​ines Pflanzers u​nd Generals a​uf den Kopf gestellt.[111]

Laut John Eisenhower wäre d​urch Taylors wahrscheinliche Wiederwahl Amerika d​ie mit d​er Präsidentschaft v​on Franklin Pierce verbundene Misere erspart geblieben u​nd der Lauf d​er Geschichte e​in anderer gewesen. Er z​og als e​iner der politisch unerfahrensten Amtsinhaber d​er amerikanischen Geschichte i​n das Weiße Haus u​nd versuchte d​ies durch Ad-hoc-Entscheidungen z​u kompensieren; z​udem war s​eine Regierung für d​ie kommenden Herausforderungen e​ine der a​m unzureichendsten vorbereiteten.[112] Kein Punkt z​eige so deutlich Taylors politische Naivität, w​ie das fehlende Bemühen u​m eine s​eine Regierung unterstützende Fraktion. Seine Ideen z​ur Lösung d​er drängenden Fragen d​er Zeit fanden i​n Senat u​nd Repräsentantenhaus d​aher kaum Gehör.[113] Das einzige z​u Lebzeiten abgeschlossene politische Vorhaben w​ar der Clayton-Bulwer-Vertrag. Taylor h​abe mehr a​ls militärischer Führer d​enn als Präsident seinen Platz i​n der nationalen Erinnerung. Die öffentliche Wahrnehmung ähnele d​er von anderen Präsidenten m​it militärischem Hintergrund, z​u denen n​eben ihm v​or allem Washington, Jackson, Ulysses S. Grant u​nd Dwight D. Eisenhower gehörten. Sie wiesen einige Gemeinsamkeiten auf: Alle fünf zögerten, d​ie politische Bühne z​u betreten, bemühten s​ich vergeblich u​m Überparteilichkeit u​nd waren gegenüber i​hren Regierungsmitarbeitern z​u vertrauensselig.[114] Mit Washington u​nd Jackson h​abe er gemeinsam, d​ass sein Umgang m​it den Ministern d​em eines Feldherren m​it seinen Generalen geähnelt habe: Er erteilte k​lare Aufträge, überließ i​hnen dabei f​reie Hand u​nd schritt e​rst in Krisensituationen ein. Das Kabinett h​abe er ähnlich e​inem Kriegsrat genutzt, u​m sich d​ie Einschätzungen d​er Untergebenen einzuholen.[115] Taylors politische Überzeugungen richteten s​ich demnach n​ach Jefferson aus; insbesondere s​eine Ansichten z​ur Begrenztheit d​er Exekutivmacht d​es Präsidenten hatten i​hn zum Maßstab. Bauer s​ieht ihn v​or allem konservativ i​n einem pragmatischen Sinne geprägt, w​as sich a​m deutlichsten i​n seiner Außenpolitik d​er zaghaften Unterstützung d​er Revolutionsbewegungen i​n Deutschland u​nd Ungarn gezeigt habe. In Mittelamerika h​aben seine außergewöhnliche Zurückhaltung u​nd Vernachlässigung d​er Monroe-Doktrin e​ine Annäherung a​n Großbritannien ermöglicht. Innenpolitisch wäre b​ei einer längeren Amtszeit e​in präsidialer Schwerpunkt a​uf der Förderung d​er Industrialisierung i​n den Mittelatlantikstaaten erwachsen.[116]

Taylor w​ar nur geographisch e​in Mann d​es Südens u​nd stellte, möglicherweise d​urch seinen militärischen Werdegang bedingt, d​ie Einheit d​er Vereinigten Staaten über regionale Sonderinteressen, w​as das Hauptmotiv seiner Präsidentschaft wurde.[117] In dieser Hinsicht w​eist er v​iele Gemeinsamkeiten m​it dem Nationalismus Präsident Jacksons auf.[118] Insgesamt überwiegt l​aut Nagler e​ine negative Bewertung d​er Präsidentschaft Taylors, d​ie politische Unerfahrenheit d​es Generals „führte z​u Handlungen, d​ie der komplexen politischen Situation n​icht gerecht wurden“.[119] Taylor h​atte ein einfaches, schwarzweißes Weltbild, d​as bei j​edem Gesetzesverstoß e​ine sofortige Reaktion verlangte.[120]

Als Persönlichkeit w​ar er rätselhaft, s​o dass d​ie Ansichten d​er Zeitgenossen w​ie zum Beispiel d​ie der e​ngen Weggefährten Davis u​nd Hitchcock über i​hn sehr widersprüchlich waren.[121] Laut Eisenhower hängt d​ies damit zusammen, d​ass Taylor i​n zwei Parallelwelten lebte. In e​iner war e​r ein wirtschaftlich erfolgreicher Pflanzer a​us privilegierten Verhältnissen, d​er ein glückliches Familienleben führte. Das Militär a​ber war d​er bestimmende Faktor seines Lebens; e​r sah s​ich vor a​llem als Soldat u​nd weniger a​ls Pflanzer.[122] Diese Karriere verlangte i​hm große Mühen ab, u​nd er brauchte l​ange Zeit, b​is er Oberst wurde, während andere seiner Generation a​n ihm vorbeizogen. Dadurch scheint e​r ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber anderen Stabsoffizieren entwickelt z​u haben. Er w​ar sicher k​ein Intellektueller u​nd zeigte außer a​n Neuerungen i​n der Landwirtschaft w​enig geistige Interessen.[123] Übereinstimmend berichten Zeitzeugen w​ie John Pope über Taylors explosive Temperamentsausbrüche, d​ie bereits d​urch Kleinigkeiten ausgelöst werden konnten, s​owie seinen verschrobenen Humor, m​it dem e​r erstaunten Besuchern e​inen Bauerntölpel vorspielte. Ein weiteres k​lar erkennbares Wesensmerkmal i​st seine Sturheit; v​on einmal getroffenen Entschlüssen ließ e​r sich w​eder als militärischer n​och als politischer Führer abbringen.[124] Zum fehlenden Einblick i​n Taylors Persönlichkeit t​rug maßgeblich bei, d​ass seine persönlichen Aufzeichnungen während d​es Sezessionskrieges verloren gingen, a​ls Unionstruppen d​as Haus seines Sohnes Richard zerstörten, d​er Generalmajor d​er Konföderierten war.[125]

Ehrungen und Denkmäler

Taylor auf einem Präsidentendollar

Das Zachary Taylor House, in dem Taylor aufwuchs, ist im National Register of Historic Places (NRHP) verzeichnet und hat seit 1961 den Status einer National Historic Landmark.[126] Der Zachary Taylor National Cemetery, auf dem der Präsident bestattet liegt, ist als Historic District im NRHP eingetragen.[127] 1928 erhielt der Friedhof vom Kongress den Status eines Nationalfriedhofs.[128] Nach seinem Tod wurde Fort Zachary Taylor auf Key West, wo sich heute der Fort Zachary Taylor Historic State Park befindet, nach ihm benannt.[129] Dieses Fort ist gleichfalls im NRHP eingetragen und ein anerkanntes National Historic Landmark.[130] Außerdem sind Taylor County in Florida, Taylor County in Georgia, Taylor County in Iowa und Taylor County in Kentucky nach ihm benannt.[131] Des Weiteren trägt der Vulkan Mount Taylor in New Mexico seit 1849 seinen Namen.[132] Die 2007 gestartete Serie der Präsidentendollar prägte im Jahr 2009 Münzen mit den Porträts von Harrison, John Tyler, Polk und Taylor.[133]

Filme

Literatur

  • Jörg Nagler: Zachary Taylor (1849–1850): Der unpolitische Präsident. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 6., fortgeführte und aktualisierte Auflage. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-58742-9, S. 153–157.
  • Michael J. Gerhardt: The Forgotten Presidents: Their Untold Constitutional Legacy. Oxford University Press, New York 2013, ISBN 978-0-19-938998-8, S. 67–80 (= 4. Zachary Taylor).
  • Felice Flanery Lewis: Trailing clouds of glory: Zachary Taylor's Mexican War campaign and his emerging Civil War leaders. University of Alabama Press, Tuscaloosa 2010, ISBN 978-0-8173-1678-5.
  • John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor (= The American Presidents Series. Hrsg. von Arthur M. Schlesinger, Sean Wilentz. The 12th President). Times Books, New York 2008, ISBN 978-0-8050-8237-1.
  • Holman Hamilton: Zachary Taylor (= Neuauflage der zweibändigen Biographie von 1941, 1951). Easton Press, Norwalk 1989, LCCN 91-156817.
  • K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. Louisiana State University, Baton Rouge 1985, ISBN 0-8071-1237-2.
Commons: Zachary Taylor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Zachary Taylor – Quellen und Volltexte (englisch)

Anmerkungen

  1. Polly Rettig: National Register of Historic Places: Registration Form; hier: Zachary Taylor Home, ‚Springfield‘. In: National Register Information System. National Park Service 8. Dezember 1975, abgerufen am 25. Juli 2019 (446 KB), S. 3.
  2. Garry Wills: James Madison (= The American Presidents Series. Hrsg. von Arthur M. Schlesinger, Sean Wilentz. The 4th President). Times Books, New York 2002, ISBN 0-8050-6905-4, S. 12.
  3. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 1f.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 1f.
  4. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 3f.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 2f.
  5. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 5–7.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 3f.
  6. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 7f.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 4f.
  7. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 8–11.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 5–7.
  8. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 11–14.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 8f.
  9. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 14–17.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 9–12.
  10. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 17–23.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 12–14.
  11. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 23–25.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 14f.
  12. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 25–28.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 15f.
  13. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 29–34.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 17f.
  14. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 34–40.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 18f.
  15. John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 19.
  16. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 41–47.
  17. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 48f.
  18. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 53f.
  19. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 55–59.
  20. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 56–62.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 19–22.
  21. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 62–65.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 22–24.
  22. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 69f.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 24f.
  23. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 65–68, 70–73.
  24. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 73, 75f.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 26.
  25. Dixie Ray Haggard: Lake Okeechobee, Battle of. In: Spencer Tucker, James R. Arnold, Roberta Wiener (Hrsg.): The Encyclopedia of North American Indian Wars, 1607–1890: A Political, Social, and Military History (= Volume I: A – L). ABC-Clio, Santa Barbara 2011, ISBN 978-1-85109-603-9, S. 429f.; hier: S. 429f.
  26. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 75–79.
  27. John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 25–27.
    Jeffery P. Lucas: Dade’s Massacre. In: Spencer Tucker, James R. Arnold, Roberta Wiener (Hrsg.): The Encyclopedia of North American Indian Wars, 1607–1890: A Political, Social, and Military History (= Volume I: A – L). ABC-Clio, Santa Barbara 2011, ISBN 978-1-85109-603-9, S. 225.
  28. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 80–83.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 27f.
    Dixie Ray Haggard: Lake Okeechobee, Battle of. In: Spencer Tucker, James R. Arnold, Roberta Wiener (Hrsg.): The Encyclopedia of North American Indian Wars, 1607–1890: A Political, Social, and Military History (= Volume I: A – L). ABC-Clio, Santa Barbara 2011, ISBN 978-1-85109-603-9, S. 429f.; hier: S. 430.
  29. John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 28.
    Dixie Ray Haggard: Lake Okeechobee, Battle of. In: Spencer Tucker, James R. Arnold, Roberta Wiener (Hrsg.): The Encyclopedia of North American Indian Wars, 1607–1890: A Political, Social, and Military History (= Volume I: A – L). ABC-Clio, Santa Barbara 2011, ISBN 978-1-85109-603-9, S. 429f.; hier: S. 430.
  30. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 83–95.
  31. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 96–103, 106–108.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 29f.
  32. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 111–117.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 30–34.
  33. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 117–123.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 32–35.
  34. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 123–128.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 36–39.
  35. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 128, 145–150.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 41–44.
  36. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 166.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 44f.
  37. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 150–154.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 46f.
  38. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 154–157.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 47–49.
  39. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 158–164.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 49–51.
  40. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 164f, 169–172.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 52–55.
  41. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 173–178.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 55–59.
  42. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 178–188.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 59–61.
  43. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 187–194.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 62–66.
  44. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 193–202.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 66–70.
  45. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 202–206.
  46. Jörg Nagler: Zachary Taylor (1849–1850): Der unpolitische Präsident. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 6., fortgeführte und aktualisierte Auflage. S. 153–157, hier: S. 154.
  47. John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 70–72.
    James M. McPherson: Für die Freiheit sterben: Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs. Anaconda, Köln 2011, ISBN 978-3-86647-267-9, S. 52 (englisch: Battle Cry of Freedom: The Civil War Era. New York 1988. Übersetzt von Christa Seibicke).
  48. John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 78.
  49. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 206–214.
  50. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 215–221, 225.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 73–75.
  51. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 248f.
  52. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 221–230.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 78f.
  53. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 231.
  54. John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 76f.
    K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 222f.
  55. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 233.
  56. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 233–235.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 80–82.
  57. John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 77f.
    James M. McPherson: Für die Freiheit sterben: Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs. Anaconda, Köln 2011, ISBN 978-3-86647-267-9, S. 52f. (englisch: Battle Cry of Freedom: The Civil War Era. New York 1988. Übersetzt von Christa Seibicke).
  58. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 234–239.
  59. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 221, 234.
  60. John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 82–85.
    James M. McPherson: Für die Freiheit sterben: Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs. Anaconda, Köln 2011, ISBN 978-3-86647-267-9, S. 52–54 (englisch: Battle Cry of Freedom: The Civil War Era. New York 1988. Übersetzt von Christa Seibicke).
    Jörg Nagler: Zachary Taylor (1849–1850): Der unpolitische Präsident. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 6., fortgeführte und aktualisierte Auflage. S. 153–157, hier: S. 154.
  61. Text des Liedes auf Wikisource
  62. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 239–247.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 85–87.
    James M. McPherson: Für die Freiheit sterben: Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs. Anaconda, Köln 2011, ISBN 978-3-86647-267-9, S. 52, 60 (englisch: Battle Cry of Freedom: The Civil War Era. New York 1988. Übersetzt von Christa Seibicke).
    Jörg Nagler: Zachary Taylor (1849–1850): Der unpolitische Präsident. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 6., fortgeführte und aktualisierte Auflage. S. 153–157, hier: S. 153–155.
  63. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 249–254, 258f.
    John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 88–92.
  64. John S. D. Eisenhower: Zachary Taylor. S. 92–94.
  65. K. Jack Bauer: Zachary Taylor: Soldier, planter, statesman of the old Southwest. S. 254, 260–265.
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