Elise Stefanik
Elise Marie Stefanik (* 2. Juli 1984 in Albany, New York) ist eine US-amerikanische Politikerin der Republikanischen Partei. Seit Januar 2015 vertritt sie den 21. Kongresswahlbezirk des Bundesstaats New York im US-Repräsentantenhaus. Seit dem 14. Mai 2021 ist sie Republican Conference Chair.
Werdegang
Elise Stefanik besuchte bis 2002 die Albany Academy for Girls. Anschließend studierte sie an der Harvard University (Abschluss 2006). Von 2006 bis 2009 arbeitete sie in verschiedenen Funktionen in der Bundesregierung unter Präsident George W. Bush. Außerdem engagierte sie sich in Wahlkämpfen ihrer Partei.[1]
Bei der Wahl 2014 wurde Stefanik im 21. Kongresswahlbezirk New Yorks in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo sie am 3. Januar 2015 die Nachfolge des Demokraten Bill Owens antrat, der nicht mehr kandidiert hatte. Sie hatte die Wahl mit 55 zu 34 Prozent gegen den Demokraten Aaron Woolf gewonnen.[2] Mit 30 Jahren war Elise Stefanik die jüngste Frau, die bis dahin in das US-Repräsentantenhaus gewählt worden war. 2016, 2018 und 2020 wurde sie jeweils wiedergewählt, ihre aktuelle Legislaturperiode im Repräsentantenhaus des 117. Kongresses läuft noch bis zum 3. Januar 2023.[3]
Stefanik trat mehrfach als Unterstützerin Trumps in Erscheinung: Im Januar 2018 stimmte sie dafür, das irreführende FISA-Memo ihres Parteikollegen Nunes zu den Russland-Ermittlungen zu veröffentlichen.[4] Als Mitglied des Geheimdienstausschusses verabschiedete sie im März 2018 einen Bericht, der Trump vom Vorwurf der Kollusion mit Russland freisprach. Im September 2019 äußerte sie sich gegen ein Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump[5] und war in der Folge diesbezüglich Teil des Beraterteams des Weißen Hauses.[6]
Stefanik, die eigentlich als moderate Republikanerin galt, die auch gerne überparteilich mit den Demokraten zusammengearbeitet hatte, änderte sich während der Präsidentschaft Donald Trumps von einer ihn ablehnenden Abgeordneten zu einer seiner glühendsten Anhängerinnen. So verbreitete sie nach Donald Trumps Wahlniederlage gegen Joe Biden mehrfach die Version einer „gestohlenen Wahl“ bzw. der Big Lie.[7] Im Mai 2021, während des parteiinternen Machtkampfs bei den Republikanern zwischen dem Trump-Flügel und dem Anti-Trump-Flügel, galt Stefanik als Topfavoritin für das Amt des Republican Conference Chair, das dritthöchste Amt in der republikanischen Fraktion. Dieses Amt wurde von Liz Cheney bekleidet, die aber als die mächtigste Trump-Gegnerin gilt, weshalb House Minority Leader Kevin McCarthy, der sich loyal zu Trump gestellt hat, eine Abwahl am 12. Mai abhalten ließ. Liz Cheney wurde abgewählt, und Stefanik wurde zwei Tage später zu ihrer Nachfolgerin gewählt.[8]
Weblinks
- Webpräsenz beim Kongress (englisch)
- Elise Stefanik im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)
- Elise Stefanik bei Vote Smart (englisch)
- Stefanik, Elise. In: Our Campaigns (englisch)
Einzelnachweise
- FAZ.net / Majid Sattar 10. Mai 2021: Aufstieg einer glühenden Trumpistin
- CBS News: Facebook COO's influence on new member of Congress, Elise Stefanik (6. Januar 2015)
- Representative Elise M. Stefanik. In: Library of Congress. Abgerufen am 23. Februar 2021 (englisch).
- Stefanik voted to release controversial memo, despite FBI's "grave" concerns
- Stefanik opposes Trump impeachment, announces position in campaign email
- Statement from the Press Secretary Announcing Congressional Members of the President’s Impeachment Team. In: Weißes Haus. 20. Januar 2020, abgerufen am 27. Januar 2020 (englisch).
- https://www.spiegel.de/ausland/elise-stefanik-zur-nachfolgerin-liz-cheneys-gewaehlt-a-c1898e65-f125-48ba-aa87-22a0bec9a26f
- FAZ.netz 14. Mai 2021: Trump-Kandidatin in Führungsamt bei Republikanern gewählt