Operation Undertone
Operation Undertone (deutsch Unternehmen Unterton) war eine Operation der 7. und 3. US-Armee sowie Teilen der französischen 1. Armee vom 15. bis zum 24. März 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, mit der die Pfalz, Teile des Rheinlandes und die während Unternehmen Nordwind zeitweilig verlorenen Gebiete des nördlichen Elsass und Lothringens unter alliierte Kontrolle kamen.
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Alliierte Kräfte durchbrachen hierbei die letzten, noch von deutschen Truppen gehaltenen Teile des Westwalls, erreichten zwischen Koblenz und Gambsheim auf breiter Front den Rhein und schufen so die Voraussetzungen für ein Übersetzen über den Rhein, nachdem andere alliierte Verbände bereits am 7. März bei Remagen südlich von Bonn einen Brückenkopf gebildet hatten (siehe hierzu Operation Lumberjack).
Hintergrund, Vorgeschichte
Am 16. Dezember 1944 begann die Ardennenoffensive der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS. Anfangs gelang ein Überraschungsangriff und ein Vorstoß bis nach Bastogne, das bis zum 27. Dezember belagert wurde. Ab dann starteten die Westalliierten eine Gegenoffensive; die deutschen Streitkräfte litten täglich mehr unter dem Mangel an Treibstoff, Munition und weiterem Nachschub. Gleichwohl begannen sie auch das Unternehmen Nordwind (31. Dezember 1944 bis 25. Januar 1945), eine Offensive im Raum Elsass–Lothringen.
Nach dem Ende dieser beiden erfolglosen deutschen Offensiven standen die Alliierten vor dem Westwall, dem Rhein und dem Ruhrgebiet. Operation Plunder, die alliierte Rheinüberquerung, war schon in Planung. General Dwight D. Eisenhower hatte am 13. Februar 1945 seinen beiden Armeegruppen-Befehlshabern Omar Bradley und Jacob L. Devers befohlen, mit Planungen für eine gemeinsame Operation zu beginnen, die die Wehrmacht aus der Region Saarland bzw. Pfalz verdrängen sollte. Er trug ihnen auf so zu planen, dass sie am 15. März einsatzbereit seien. Die Operation sollte erst beginnen, nachdem die britisch-kanadische 21st Army Group im Zuge der Operationen Veritable und Grenade den Rhein erreicht hatte. Der Winter war extrem kalt und lang; man wartete bzw. hoffte auch auf günstigeres Wetter.
Am 7. März nahmen Truppen der südlich der 21st Army Group anschließenden 1. US-Armee der 12th Army Group im Rahmen der Operation Lumberjack die intakte Rheinbrücke bei Remagen und bildeten einen Brückenkopf am rechten Ufer, was Hitler zum Anlass nahm, Gerd von Rundstedt als Oberbefehlshaber West durch Albert Kesselring zu ersetzen. Der linksrheinische Teil von Köln, einer der größten Städte des Reiches, wurde ebenfalls Anfang März besetzt. Die Amerikaner standen nun an Saar und Mosel. Den nächsten Schritt der alliierten „Rhineland Campaign“, des Vormarschs zum Rhein auf breiter Front, sollte die Operation Undertone, die Eroberung des Saar-Mosel-Dreiecks, bilden.
Ziel
Die Operation bezweckte, die Wehrmacht aus der Region Saarland bzw. Pfalz zu vertreiben, feindliche Kräfte aus dem Norden in den Süden zu ziehen (bzw. dort zu binden) und ein alternatives Angriffsgebiet zu haben, falls der alliierte Vormarsch im Norden – Operation Grenade und Operation Plunder – scheitern sollte.
Als General Eisenhower den Plan billigte, merkte er an, dass das Ziel nicht nur war, die Wehrmacht aus bestimmten Gebieten (dem Saarland und der Pfalz, von Eisenhower als „Saar-Palatinate“ (Gau Saarpfalz) bezeichnet) zu vertreiben, sondern auch, dass es der 6. US-Armeegruppe gelingen würde, zwischen Mannheim und Mainz Brückenköpfe über den Rhein zu schaffen. Er legte auch fest, dass die Aufgabe der 12. US-Armeegruppe (d. h. der 3. US-Armee) auf Angriffe im Divisionsrahmen auf Ziele entlang der Mosel beschränkt war, um die linke Flanke der 6. US-Armeegruppe zu schützen.
Plan
In der ersten März-Woche billigte General Devers, Befehlshaber der 6th Army Group, einen Plan (Operation Undertone), vorbereitet von General Alexander Patchs 7. Armee. Drei Korps sollten auf einer Frontbreite zwischen Saarbrücken und dem Rhein bei Gambsheim südöstlich von Hagenau angreifen. Ein schmaler Streifen, der entlang des Rheins von der äußersten nordöstlichen Ecke des Elsass bei Lauterburg lag, sollte von Verbänden der französischen 1. Armee unter operativer Kontrolle der 7. US-Armee erobert werden. Die größte Aufgabe war im zentralen Frontabschnitt bei Kaiserslautern zu leisten.
Gemäß Truppeneinteilung durch SHAEF sollte die 7. US-Armee der 6th Army Group zur Durchführung des Angriffes um eine Panzerdivision und drei Infanteriedivisionen der 3. US-Armee verstärkt werden, während die verbleibenden Verbände der 3. US-Armee einen Unterstützungsangriff durchführen sollte.
Hierbei sollten die in der Pfalz und im Nordelsass stehenden deutschen Verbände von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten und noch westlich des Rheins vernichtet werden. General Devers’ 6th Army Group stand dabei SS-General Paul Haussers Heeresgruppe G gegenüber.
Stellungen
Überall entlang der Mosel zwischen Trier und Koblenz war die deutsche 7. Armee in der Gefahr eingekesselt zu werden oder wurde direkt vom XX Corps der 1. US-Armee unter General Walton Walker angegriffen. Der Zusammenbruch der 7. Armee war offenbar nur eine Frage der Zeit.
Bald war auch die deutsche 1. Armee in ernsten Schwierigkeiten, weil die 7. US-Armee zwei Tage zuvor – am 15. März – eine Offensive auf einem 110 km breiten Frontabschnitt zwischen Saarlautern Richtung Südosten zum Rhein begonnen hatte. Selbst wenn die Offensive zur Durchdringung des Westwalls scheitern sollte, könnte sie die Truppen der deutschen 1. Armee an die Festungen binden, während Pattons Truppen sie von hinten einnahmen.
Als die Offensive der 7. US-Armee begann, war fraglich, wie hartnäckig die Deutschen verteidigen würden, bevor sie sich Richtung Westwall zurückzögen.
Nur General Milburns XXI Corps (am linken Flügel der Armee, bei Saarbrücken) war recht dicht am Westwall; andere Einheiten waren bis zu 30 km entfernt.
Die Hauptlast des Angriffs lag im mittleren Frontabschnitt: General Wade H. Haislips XV Corps stand vor der Stadt Bitche. Sie war umgeben von Festungen der Maginotlinie. Die Alliierten hatten Bitche im Dezember 1944 vergeblich einzunehmen versucht und mussten die südliche Umgebung der Stadt und das gesamte Gebiet ostwärtig davon zwischen Lauter und Moder bei einem taktischen Rückzug im Zuge des deutschen Unternehmens Nordwind wieder räumen.
Auf dem rechten Flügel musste General Brooks’ VI Corps den Fluss Moder überqueren; eine von Brooks’ Divisionen musste durch die zerklüfteten Nordvogesen vordringen.
Vier Korps der Wehrmacht standen dem amerikanischen Vormarsch im Weg. Den rechten Flügel bildete Walter Hahms LXXXII. Armeekorps zwischen Trier und Merzig. Nordwestlich von und bei Saarbrücken stand General Baptist Knieß’ LXXXV. Armeekorps, das kurz zuvor die 559. Volksgrenadier-Division an die 7. Armee abgegeben hatte und somit nur noch über zwei Divisionen verfügte. Südöstlich der Stadt stand, an einem Frontabschnitt, der etwa mit dem von Haislips XV. Korps übereinstimmte, das XIII. SS-Armeekorps mit drei Divisionen, kommandiert von SS-Gruppenführer Max Simon. Links davon stand entlang der Moder bis zum Rhein das LXXXX. Armeekorps unter General der Infanterie Erich Petersen mit zwei Volksgrenadier-Divisionen und Resten einer Infanterie-Ausbildungsdivision.
Obwohl die Deutschen am meisten befürchteten, dass die Gegner im Frontabschnitt von Petersens LXXXX. Korps in die Weißenburger Lücke durchbrechen würden (eher als gegen Simons XIII. SS-Korps in den Kaiserslauterer Korridor), hatten die Truppenverschiebungen in den Wochen zuvor, die die 7. Armee verstärken sollten, das XIII. SS-Korps stärker gelassen. Zusätzlich zu zwei Volksgrenadier-Divisionen hatte Simons Korps die 17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“ (zu dieser Zeit nicht viel mehr als ein stolzer Name, aber eine Einheit, die noch deutlich mehr Panzer und gepanzerte Fahrzeuge besaß als das ganze übrige benachbarte Korps).
Angriff
15. März
Die amerikanischen Angriffe zielten auf die relativ stärksten deutschen Einheiten. Als General Patchs 7. US-Armee vor Tagesanbruch des 15. März angriff, wurde schnell klar, wie die Deutschen aufgestellt waren.
Nur an zwei Stellen gab es entschlossenen Widerstand:
- auf dem linken Flügel, wo die 63. US-Infanteriedivision unter Generalmajor Louis E. Hibbs versuchte, Saarbrücken östlich zu umgehen und deutsche Fluchtrouten aus der Stadt abzuschneiden. Die starke Gegenwehr hing damit zusammen, dass die 63. früh auf den Westwall getroffen war.
- weit auf dem rechten Flügel, wo die dem VI. US-Korps attachierte 3. Algerische Infanteriedivision (3e Division d’Infanterie d’Algerie) das breite Flachland zwischen Hagenau und dem Rhein säubern sollte. Dort bot ein städtisches Gebiet an der Moder eine Verteidigungslinie und flacher Grund freie Schussfelder für eingegrabene automatische Waffen wie Maschinengewehre.
An anderen Stellen war der Widerstand mitunter tückisch und nur aufwändig auszuschalten, aber in der Regel kurzzeitig. Es gab sehr viele Personenminen und Panzerminen.
Das deutsche Artilleriefeuer war leicht und sporadisch. Das lag wohl teilweise daran, dass in den Tagen zuvor Flugzeuge des XII Tactical Air Command (Brigadegeneral Glenn O. Barcus) Angriffe geflogen hatten, am Stichtag der Operation zusätzlich unterstützt durch mittlere und schwere Bomber der 8. US-Luftflotte auf Teile des Westwalls, Zweibrücken und Kaiserslautern. Das Wetter war sehr klar, also ideal dafür. Unter den Getroffenen waren auch die Ia-Offiziere von zwei der drei Divisionen des LXXXX. Armeekorps.
Von den Einheiten des auf sechs Divisionen vergrößerten XV. US-Korps hatte nur ein Regiment der 45th Infantry Division (Generalmajor Robert T. Frederick) ein Wasserhindernis zu Beginn der Operation: es musste die Blies (einen Nebenfluss der Saar) überqueren. Schon vor Sonnenaufgang hatten die Angreifer die deutsche Hauptverteidigungslinie durchbrochen. Mit Hilfe von Suchscheinwerfern umgingen sie Verteidigungsschwerpunkte und überließen sie nachrückenden Kräften. Am Abend war die Division fast an allen Stellen 5 km jenseits der Blies; nur an einer Ringstand-Verteidigungslinie bei Saarbrücken und in den flachen Gebieten am Rhein kam sie nicht so weit voran.
Rechter Flügel
Am rechten Flügel des XV. Korps fuhren Männer der 100th Infantry Division (Generalmajor Withers A. Burress) schnell zu den Ausläufern der Festungsstadt Bitsch. Wohl dadurch begünstigt, dass sie das Gelände von Kämpfen im Dezember 1944 bereits kannten, errangen sie dominierende Positionen auf den befestigten Hügeln rund um die Stadt; und es gab keinen Zweifel, dass sie die ganze Festung am nächsten Tag, dem 16. März, einnehmen würden.
Der einzige nennenswerte deutsche Gegenangriff traf ein Bataillon des 7. Infanterieregiments der 3rd Infantry Division.
16. März
Am zweiten Tag, dem 16. März, mehrten sich überall außer an den beiden Flanken die Anzeichen, dass die Deutschen nur Rückzugsgefechte führten. Das erschien besonders deutlich im Kampfabschnitt des XV. US-Korps, wo alle drei angreifenden Divisionen ihre Erfolge des ersten Tages ausbauen konnten. Haupthindernisse waren Minen und Widerstandsnester, die meist von Panzer- oder Sturmgeschützen geschützt wurden.
Beim Einbruch der Nacht waren die 3. und die 45. Division über die deutsche Grenze, sehr nah an Außenposten des Westwalls vorgedrungen; und die 100. Division, in Bitsch von einer nachfolgenden Infanteriedivision freigekämpft, hatte begonnen, auf gleiche Fronthöhe nachzuziehen. Jagdbomber des XII. Tactical Air Command waren wieder im Einsatz.
Als der Durchbruch von General Walkers XX. US-Korps Richtung Kaiserslautern Fortschritte machte, wuchsen Befürchtungen bei der 1. Armee, dass deutsche Einheiten am Westwall und bei Saarbrücken und Zweibrücken eingekesselt werden könnten. Wenn Kaiserslautern fallen würde, blieben diesen Truppen nur noch Rückzugsrouten durch die Haardt (ein etwa 30 Kilometer langer, zwei bis fünf Kilometer breiter und bis 673 m ü. NN hoher Mittelgebirgszug des Pfälzerwaldes). Der Pfälzerwald war und ist dicht bewaldet; er wurde nur von einer Hauptstraße, einer Nebenstraße dicht hinter dem Westwall und von wenigen kleinen Straßen und Pfaden durchquert. Die natürlichen Schwierigkeiten dieser kurvenreichen, wenig befestigten Straßen waren durch Massen von Fahrzeugwracks vergrößert, weil amerikanische Jagdflugzeuge diese Straßen pausenlos beschossen.
17. März: Rückzug deutscher Einheiten durch den Pfälzerwald
Nachdem Kesselring am 17. März die Erlaubnis gegeben hatte, dass sich von Einkesselung bedrohte Einheiten zurückziehen durften, erlaubte Hermann Foertsch, Oberbefehlshaber der 1. Armee, seiner westlichsten Truppe den schrittweisen Rückzug: dem LXXXV. Armeekorps unter General Knieß. Drei Tage lang sollten Einheiten des Korps von West nach Ost zurückmarschieren und die Hauptstraße blockieren, die nordöstlich durch die Kaiserslauterer Lücke führte.
Unglücklicherweise für Foertschs Plan kam die Hauptbedrohung der Kaiserslauterer Lücke aber nicht aus Richtung Westen oder Südwesten, sondern aus Nordwesten. Dort marschierte Walkers XX. Korps ungehindert durch das LXXXII. Armeekorps unter General Walter Hahm. Die Ankunft der 10. US-Panzerdivision in Saarbrücken bedeutete nicht nur, dass die Lücke von einer Truppe im Rücken von Knieß′ Aufstellung gefährdet war, sondern auch, dass nun der einzige Rückzugsweg für Knieß′ Truppen und die des beigefügten XIII. SS-Korps durch den Pfälzerwald führte.
19. März: durch den Hauptgürtel des Westwalls
Als Knieß’ Rückzug voranschritt, hatte dies den Effekt, dass für den linken Flügel der 7. US-Armee ein Weg durch den Westwall frei wurde. Trotz heftiger Nachhutgefechte brach die 63. Infanteriedivision von General Milburns XXI Corps spät am 19. März 1945 bei Sankt Ingbert durch den Hauptgürtel der Verteidigungsstellungen.
Der Plan hatte vorgesehen, dass Milburn eine gepanzerte Einheit nordwärts schicken sollte, um sich mit Walkers XX Corps bei Sankt Wendel zu vereinigen; aber der Vormarsch von Walkers Truppen war so schnell erfolgt, dass alle wesentlichen Ziele in Walkers Sektor jenseits des Westwalls bereits gefallen waren. Sie hatten also in diesem Augenblick keine Kampfziele mehr.
General Patch, der Oberbefehlshaber der 7. Armee, nutzte die Gelegenheit, um dem Angriff des XV Corps durch Zweibrücken Richtung Kaiserslauterer Lücke, dem Schwerpunktangriff seiner Armee, zusätzlichen Druck zu geben.
Die Divisionen hatten zwei Tage lang gegen das XIII. SS-Armeekorps unter General Simon angekämpft, aber noch keine Bresche für gepanzerte Fahrzeuge durch den Westwall geschlagen. Patch wies General Haislip (den Kommandierenden General des XV Corps) an, durch die von der 63. Division geschlagene Lücke vorzumarschieren und die Westwallverteidiger, die gegen das XV Corps kämpften, von hinten anzugreifen.
Dass die Amerikaner die durch seinen Rückzug entstehende Lücke nutzen würden, war für General Foertsch offensichtlich. Während der Nacht des 19. März erweiterte er seinen Rückzugsbefehl auf den westlichen Flügel des XIII. SS-Armeekorps.
20. März
In der Nacht des 20. März begann auch das übrige SS-Korps seinen Rückzug; dies ermöglichte es der 3. US-Division, zügiger voranzukommen.
Am 20. März sandte die Luftwaffe etwa 300 Flugzeuge verschiedener Typen, darunter düsengetriebene Messerschmitt Me 262, um die Marschkolonnen der 3. US-Armee anzugreifen. Sie verursachten nur leichte Verluste. Amerikanische Luftabwehreinheiten (die damit die seltene Gelegenheit bekamen, das anzuwenden, was sie trainiert hatten) schossen 25 deutsche Flugzeuge ab; Piloten des XIX Tactical Air Command meldeten acht Abschüsse.
Bewertung
Obwohl alle Divisionen des amerikanischen VI Corps ihre Durchbrüche am 23. März schafften, kamen sie nur mit Nachhut-Verbänden in Kontakt und schafften es nicht, die deutsche Evakuierung maßgeblich zu beeinträchtigen. Weil eine deutsche Einheit in Speyer verbissen kämpfte, wurde der Kontakt zwischen der 12. und der 14. US-Panzerdivision verzögert. Beide Panzerdivisionen schickten früh am 24. März Kommandotrupps in Richtung Eisenbahn-Rheinbrücke Germersheim, aber keiner hatte die Stadt erreicht, als die Deutschen die Brücke um 10:20 Uhr sprengten.
Das Personal der 7. US-Armee schätzte, dass die beiden deutschen Armeen während der Operation Undertone 75–80 % ihrer Infanterie verloren. Die 7. US-Armee und die ihr angeschlossenen französischen Verbände machten in der Zeit 22.000 Gefangene; die 3. US-Armee nahm über 68.000 deutsche Soldaten gefangen.
Die 3. US-Armee verzeichnete 5.220 Mann Verluste, davon 681 Tote. Die ihr gegenüberstehenden Wehrmachtsverbände verloren (einschließlich der genannten über 68.000 Kriegsgefangenen) etwa 113.000 Mann. Die 7. US-Armee, die hauptsächlich am Westwall kämpfte, hatte wahrscheinlich etwa 12.000 Mann Verluste einschließlich fast 1.000 Gefallener.
Siehe auch
- Rheinüberquerung bei Nierstein 1945 – am 23. und 24. März bauten US-Truppen bei Nierstein drei Pontonbrücken. Zwischen dem 24. März 1945 und dem 31. März 1945 überquerten 60.000 Fahrzeuge auf diesen den Rhein.
Literatur
- Charles B. McDonald: The Last Offensive. GPO, Washington 1973, Kapitel 12
- État-Major de l’Armée de Terre: Les Grandes Unités Françaises. Vol. V-3, Imprimerie Nationale, Paris 1976
- Mary H. Williams (Hg.): Chronology 1941–1945. GPO, Washington 1994