Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9

Das Lauenburgische Jäger-Bataillon Nr. 9 w​ar ein Infanterieverband d​er Preußischen Armee. Das Bataillon w​urde 1866 p​er Kabinettsorder d​urch König Wilhelm I. gegründet[1] u​nd im Ersten Weltkrieg eingesetzt.

Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9



Vive le roi et ces chasseurs
Aktiv 1866 bis 1919
Staat Königreich Preußen
Provinz Schleswig-Holstein
Streitkräfte Preußische Armee
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Jäger
Typ Bataillon
Gliederung siehe Gliederung
Stärke 1002 Mann (Aufstellungsstärke)
Unterstellung IX. Armee-Korps
Standort siehe Garnison
Marsch König Friedrich Wilhelm III. (Präsentiermarsch)

Der Jäger a​us Kurpfalz (Parademarsch)

Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Am 2. August 1914 w​urde vom Bataillon gemäß d​em im Frieden erarbeiteten Mobilisierungs-Termin-Kalender d​as Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 gebildet. Die verbleibenden tauglichen Mannschaften wurden d​em Ersatz-Bataillon zugeführt.

Nach d​er Marneschlacht erhielt d​as Ersatz-Bataillon d​en telegraphischen Befehl z​ur Aufstellung d​es Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 18 a​ls drittes Lauenburgisches Jäger-Bataillon.[2]

Organisation

Name

  • 21. Juni 1866 – Jäger-Bataillon Nr. 9
  • 7. November 1867 bis zur Auflösung – Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9

Gliederung

Radfahr-Abteilung des Bataillons
  • Bei der Aufstellung bestand das Bataillon aus drei Fußkompanien, wurde aber schon im Herbst 1866 auf vier Kompanien aufgestockt.
  • Zum 1. Oktober 1911 wurde die Maschinen-Gewehr-Kompanie (MGK) etatmäßiger Bestandteil des Bataillons.

Gliederung im Ersten Weltkrieg Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9

  • Zu Beginn des Ersten Weltkriegs bestand das Bataillon aus drei Jäger-Kompanien, einer MG-Kompanie und einer Radfahrer-Kompanie
  • Seit Juli 1915 verfügte das Bataillon über eigene Scharfschützen.
  • Am 25. September 1916 wurde für die Jäger-Bataillone die Aufstellung einer zweiten MG-Kompanie befohlen.
  • Mit der Zuweisung der leichten Minenwerfer im November 1916 wurde eine Minenwerfer-Abteilung aufgestellt.
  • Am 29. Juli 1916 erhielt das Bataillon einen Postenhund.
Abtretungen
In den ersten Septembertagen 1914 verließ ein Transport der 9. Jäger mit zwei Offizieren, sieben Oberjägern und 120 Jägern Ratzeburg, um das der 28. Reserve-Division unterstellte Großherzoglich-Mecklenburgische Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 14 zu verstärken. Dieses hatte schwere Verluste erlitten, das Ersatz-Bataillon war jedoch zu jener Zeit noch nicht in der Lage, Personalersatz zu stellen.

Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9

  • 2. August 1914
    • vier Jäger-Kompanien
    • eine Radfahrer-Kompanie
  • 15. August 1915
    • eine MG-Kompanie
  • 25. Oktober 1915
  • 29. September 1916
    • aus der bestehenden MG-Kompanie werden zwei MG-Kompanien
  • 1. Juli 1917
    • ein Sturmtrupp je Bataillon
      • zwei Offiziere
      • acht Oberjäger
      • 40 Mann
  • mit dem Erhalt der leichten Minenwerfer im November 1916 wurde eine Minenwerfer-Abteilung gebildet
Unterstellte Truppenteile
  • 7. Januar 1915
    • MG-Abteilung (MGA)
      • ein Offizier
      • fünf Oberjäger
      • 22 Jäger
  • 21. Februar 1915
  • ein Offizier
  • zehn Oberjäger
  • 52 Jäger
  • Juli 1915
    • Scharfschützen werden Bestandteil des Bataillons
  • 25. Oktober 1915
    • Bataillon wird mit der 13. und 14. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 84 verstärkt. Sie treten beim Eintreffen des Ablösungsbefehls am 7. Dezember zum Regiment zurück.
  • 29. Juli 1916
    • das Bataillon Postenhunde
  • 3. Februar 1917
    • zur Dienstleistung erhält das Bataillon österreichische Offiziere der k.u.k. 40. Brigade im Austausch
  • 2. August 1917.
    • eine Pionier-Kompanie
Abtretungen
  • 15. August 1915
    • mit Bildung der MG-Kompanie wurde der MG-Zug an das I. Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 84 abgegeben

Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18

  • 20. August 1914
    • vier Jäger-Kompanien
  • Juli 1915
    • Scharfschützen werden Bestandteil des Bataillons
  • 21. Februar 1916
    • eine MG-Kompanie
      • drei Offiziere
      • ein Offizier-Stellvertreter
      • zehn Oberjäger
      • 101 Schützen
      • 33 Pferde
      • neun Maschinengewehre
Der Postenhund „Romé“
  • Juli 1916
    • das Bataillon erhielt Postenhunde
      • Romé, ein Postenhund der 18er, tat sich in der Pilkem-Stellung soweit hervor, dass er zum Gefreiten (ehrenhalber) ernannt wurde. Fortan schmückte ein Gefreitenknopf dessen Halsband. Vor und nach dem Kriege war er, bis 1926, als Hamburger Polizeihund tätig. Seit er 1928 verstarb, steht er in Dermoplastik nachgebildet, wie es hieß „aus Dank für seine vortrefflichen Dienste“, im Zoologischen Museum in Hamburg.
  • 12. Oktober 1916
    • Als das Jäger-Regiment nach Burkut in die Etappe zurückgezogen wurde, wurde auf Regimentsbefehl aus den Handwerkern aller drei Bataillone für die anstehenden Bauaufgaben, der Winter stand vor der Tür und es existierten lediglich drei Häuser, die sogenannte „Talbaukompanie“ aufgestellt.
  • 1. Juli 1917
    • ein Sturmtrupp je Bataillon
      • zwei Offiziere
      • acht Oberjäger
      • 40 Mann
  • 14. Oktober 1917
    • MG-Kompanie erhält vier weitere leichte Maschinengewehre
  • 15. Oktober 1917
    • eine Minenwerfer-Kompanie
  • 16. Mai 1918
    • zwei Kompanien wurden aus den Resten der vier Kompanien formiert
    • 3. Kompanie wurde auf den Resten des Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 17' gebildet
  • 8. August 1918
    • vier Kompanien
    • eine MG-Kompanie
    • eine MW-Kompanie
Unterstellte Truppenteile
  • Januar 1915
    • Feld-Maschinen-Gewehrzug 35 (FMG 35)[3]
  • 8. Februar 1915
    • Feld-Maschinen-Gewehrzug 34 (FMG 34)
      • ein Offizier
      • 39 Unteroffizier und Schützen
      • 3 schwere Maschinengewehre
  • 17. Februar 1916
    • Maschinen-Gewehr-Ergänzungszug 541
  • 2. August 1916
    • Gebirgs-Maschinen-Gewehr-Abteilung 242 (GMGA 242)
  • in der Septemberschlacht im Ludowagebiet wurden dem Kommandeur der 18. Jäger folgende Einheiten zusätzlich unterstellt:
    • 1./Jäger 17
    • 3./Jäger 17
    • 4./Jäger 17 (temporär)
    • MGK/Jäger 17
    • 3./Jäger 23
    • GMGA 209
    • 3./Jäger 5
    • 7./LdstIR 35 (7. Kompanie des Landsturm-Infanterie-Regiments)
    • 8./LdstIR 35
    • 11./LdstIR 35
    • ½ I./LdstIR 37
    • ½ Stab II./LdstIR 37
    • Pionierkompanie 282
    • Pionierkompanie 105 (temporär)
    • k. u. k. Sappeurkompanie 1/10.
    • I./157
    • 6./Jäger-Regiment 3
  • 26. Juli 1917
    • Beim Verfolgen der abrückenden russischen Infanterie wurde Hauptmann Stoffleth zusätzlich das 17. Reserve-Jäger-Bataillon unterstellt.
  • 8. August 1918
    • Da Major Wild, Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 17, als der Dienstälteste die Führung des Jäger-Regiments 5 übernahm, wurden dem Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 zusätzlich unterstellt:
      • die Kompanien 1./17, 2./17 und 4./17
      • Pionier-Kompanie 50
  • 11. November 1918
    • 1. Kompanie
    • 2. Kompanie
    • 3. Kompanie (Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 23)
    • MG-Kompanie (Leutnant der Reserve Benkendorff)
Abtretungen
  • 20. September 1917
    • an die 4. Ersatz-Division da sie nicht als hochgebirgstauglich befunden wurden
      • ein Oberjäger
      • 16 Jäger

Die Friedenszeit des Jäger-Bataillons

Garnisonkirche zu Ratzeburg

In Oberlahnstein, w​o das Bataillon a​uf dem Rückmarsch a​us dem Deutschen Kriege i​n die Heimat verladen wurde, erhielt e​s am 18. September 1866 d​ie Nachricht, d​ass der Verband weiterhin bestehe u​nd deren bisheriger vorläufiger Kommandeur, Hauptmann Otto v​on Medem, u​nter der Beförderung z​um Major z​um ersten regulären Kommandeur bestimmt sei. Garnisonstadt w​urde Ratzeburg. Als d​as Bataillon a​m 20. September 1866 i​n seiner Garnison eintraf, w​urde es v​on der Bevölkerung u​nd den Behörden feierlich begrüßt. Solange d​ie Kasernen n​och fehlten, wurden d​ie Mannschaften i​n Bürgerquartieren untergebracht.

Das d​urch die a​uf den Friedensschluss folgende Demobilisierung s​tark dezimierte Bataillon w​urde von d​en bereits bestehenden a​cht Jägerbataillonen m​it je vierzig Jägern wieder aufgefüllt.

Am 29. Mai 1872 stiftete Prinz Friedrich Karl v​on Preußen a​us der i​hm zuteil gewordenen Dotation 3000 Mark m​it der Auflage z​ur Gründung e​iner „zum Besten d​es Bataillons“ z​u verwendenden „General-Feldmarschall Prinz Friedrich Karl Stiftung“.

Als d​as Bataillon a​us seiner zwischenzeitlichen Verlegung n​ach Hagenau zurückkehrte, hatten s​ich die Verhältnisse i​n der Garnisonstadt Ratzeburg positiv entwickelt. Das ehemalige Gouvernements-Gebäude w​urde zur Kaserne umgebaut u​nd erweitert. Für d​ie 4. Kompanie k​am 1887 d​ie Dom-Kaserne hinzu. Da j​ene auf Strelitzer Gebiet lag, trugen d​ie Jäger d​er 4. Kompanie d​ie mecklenburgische, d​ie anderen jedoch d​ie preußische Kokarde a​m Tschako. Eine ähnliche Erscheinung g​ab es seinerzeit n​ur noch i​n Ulm.

Am 26. September 1890 stellte d​as Bataillon z​ur feierlichen Enthüllung d​es Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmals a​uf dem Marktplatz z​u Ratzeburg e​ine Ehrenformation.

25 Jahre n​ach seiner Gründung formierte d​as Bataillon a​m 26. September 1890 i​n Paradeuniform b​ei der feierlichen Enthüllung d​es Kaiserdenkmals i​n Ratzeburg a​uf dem Marktplatz.

Gemälde von Ernst Zimmer

Da d​ie Schlacht b​ei Gravelotte i​n der Geschichte d​es Bataillons d​ie wohl ruhmreichste Tat war, w​urde im 25. Jahr d​es Bestehens d​er Einheit d​er 18. August z​um Feiertag d​es Bataillons bestimmt. Da dieser 1891 a​uf einen Sonntag fiel, w​urde er erstmals a​m 17. August 1891 begangen. Er gipfelte a​m Sonntag i​n der Einweihung d​es Denkmals a​m Hundebusch. Die Ritter d​es Eisernen Kreuzes erhielten d​ie Berechtigung a​uf dem Bande fortan d​rei silberne Eichenblätter m​it einer 25 z​u tragen. Da a​n jenem Tage i​n Berlin d​ie Grundsteinlegung für d​as Nationaldenkmal „Kaiser Wilhelm I.“ stattfand, z​u dem Alfred v​on Waldersee geladen war, konnte dieser n​icht an d​en hiesigen Feierlichkeiten teilnehmen. Der Maler Ernst Zimmer erschuf hierfür e​in Schlachtengemälde m​it dem Titel „Das Lauenburgische Jäger-Bataillon Nr. 9 b​ei Gravelotte“.

Am Geburtstag d​es Königs a​m 22. März 1870 befand s​ich das Bataillon n​och in Frankreich. Anlässlich d​es Kaisergeburtstages f​and eine Parade statt, a​n der a​uch die Jäger teilnahmen. Der Jägertschako w​ar hier m​it Eichenlaub geschmückt; dieser Brauch, d​er auch v​on den Österreichern s​chon längere Zeit praktiziert wurde, w​urde dann beibehalten. Jedes Jahr, w​enn am 18. August d​ie Jäger v​om Königsprämienschießen v​om Hundebusch i​n die Stadt einmarschierten, befand s​ich der Eichenbruch a​m Tschako.

Diese Tradition w​urde in Ratzeburg a​uch in d​er Zeit d​er Reichswehr beibehalten.

Unterstellungsverhältnisse

Nach d​em Deutschen Krieg (1866)

Im Deutsch-Französischen Krieg

Ab 1. Oktober 1876

Ab 1. April 1882

  • IX. Armee-Korps (Altona)
    • Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9 (Ratzeburg)

1. Juli 1914

  • IX. Armee-Korps (Altona)
    • 17. Division (Schwerin)
      • 33. Infanterie-Brigade (Altona)
        • Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9 (Ratzeburg)
General von Below
Kommandeure des Jäger-Bataillons der ersten 35 Jahre
Chef

Bis z​um 18. Oktober 1916 verfügte d​as Bataillon über keinen Chef. An diesem Tag w​urde die Stelle a​uf den General d​er Infanterie Otto v​on Below übertragen, d​er bis z​um Kriegsende Chef d​es Bataillons war.

Kommandeure
Dienstgrad Name Beginn der Berufung
Major Otto von Medem 21. Juni 1866
Major Rudolf von Minckwitz 22. März 1868
Oberst Paul von Kropff 29. März 1871
Oberst Fedor von Byern 10. Juni 1880
Major August von Janson 16. September 1885
Major Adolph von Winning 14. Februar 1888
Oberstleutnant Ferdinand von Treskow 15. Januar 1889 bis 9. Juli 1890
Oberstleutnant Georg Ludwig Henke 15. Juli 1890
Major/Oberstleutnant Lothar von Trotha 27. Januar 1892 bis 28. Mai 1894
Major/Oberstleutnant Ludwig von Bose 16. Juni 1894 bis 20. April 1898
Major Eberhard von Claer 21. Juni 1898
Oberstleutnant Horst von Rosenberg-Gruszczynski 30. Juni 1900
Oberst Kurt Kruge 22. April 1905
Oberst Adolf Ebeling 22. April 1909
Oberstleutnant Walter Lehmann 27. Januar 1914
Major Wolfgang von der Oelsnitz 02. August 1914
Major Herbig 07. August 1914
Major Karl August von Laffert (in Vertretung) 29. Juli 1915
Major Kurt von Heiligenstedt 16. Februar 1916
Major Friedrich Genthe 23. Oktober 1916
Major Arthur Pikardi 05. Januar 1917
Major Georg Jeltsch 01. September 1917
Oberstleutnant Theodor von Weber 1919
Bekannte Bataillonsangehörige
  • Hauptmann von Boeltzig wurde am 4. August 1914 als erster Offizier des Bataillons verwundet. General Erich Ludendorff wechselte kurz darauf mit ihm einige Worte. Ludendorff erwähnte diesen Vorfall des ersten Kriegstages in dem Buch Meine Kriegserinnerungen auf Seite 24.
  • Curt Badinski (1890–1966), später Generalleutnant
  • Der spätere Oberförster Erdmann war der jüngste Träger des Eisernen Kreuzes. Der am 22. Oktober 1899 geborene, der später in der Oberförsterei Hammerstein, Kreis Schlochau im Regierungsbezirk Marienwerder, lebte, trat bei Kriegsausbruch vom Kadettenkorps Lichterfelde als 14-jähriger Fähnrich zu den Ratzeburger Jägern über. Hier wurde er in den ersten Monaten des Krieges so schwer verwundet, dass sein Bein amputiert werden musste. Am 1. Dezember 1914 erhielt er das Eiserne Kreuz. Mit seiner Entlassung aus dem Lazarett schied er dann aus dem Kriegsdienst aus.
  • Gustav Hansen, späterer Präsident der Hanseatischen Oberlandesgerichts
  • Christoph Löptien war zum Hamburger Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 76 versetzt worden. In der Schlacht von Arras wurde er gefangen genommen und in Frankreich interniert. Von dort gelang ihm die Flucht und er traf nach Überschreiten der Frontlinie auf das Infanterie-Regiment Nr. 364. Als er dessen Kommandeur vorgeführt wurde, erkannte er den Hauptmann als einstigen Leiter eines Lehrganges für Offiziersaspiranten des Lauenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 9 wieder. Bis zu seiner Verletzung gehörte Löptien diesem Bataillon an. Gerhard Lange verwendete seine Fluchtgeschichte unter anderen in seinem Buch: Jenseits der Front. Gefangenschafts und Fluchterlebnisse in Frankreich. Da Löptien zum Zeitpunkt des Buches bereits verstorben war, widmete er ihm dieses.
  • Ludwig zu Reventlow
Kommandeure
Dienstgrad Name Beginn der Berufung
Major Mantius 02. August 1914[4]
Hauptmann der Reserve Engels (in Vertretung) 04. Oktober 1914
Major Mansfeld 14. Oktober 1914[5]
Major Felix Schelle 12. September 1916[6]
Hauptmann der Reserve Engels 26. September 1916
Major Pflügel 10. Dezember 1916[7]
Hauptmann Brendel 17. Dezember 1916[8]
Hauptmann der Reserve Engels 08. Februar 1917
Oberleutnant Dan gen. Edelmann (in Vertretung) 28. August 1917
Hauptmann Schneider 14. September 1917
Kommandeure
Dienstgrad Name Beginn der Berufung
Oberstleutnant Ridel 20. August 1914[9]
Major von Tabouillot gen. von Scheibler 18. November 1914
Hauptmann Gustav Stoffleth 15. Juli 1915
Major Kossa (in Vertretung) 01. März 1917
Hauptmann Neumann (in Vertretung) 01. Januar 1918[10]
Hauptmann Peter von Heydebreck (Führung) 14. April 1918
Oberleutnant Petersen (Führung) 22. April 1918[11]
Hauptmann Brunzlow[12] (in Vertretung) 24. April 1918
Hauptmann Ohlendorf (in Vertretung) 29. April 1918
Oberleutnant Richert[13] (in Vertretung) 27. Mai 1918
Oberleutnant der Reserve Kranz[14] (in Vertretung) 03. Juni 1918
Hauptmann Ohlendorf (in Vertretung) 08. Juli 1918
Hauptmann Stoffleth 02. August 1918
Leutnant Benkendorff (Führung) 04. Oktober 1918
Oberleutnant der Reserve Bennecke (Führung) 29. Oktober 1918
Hauptmann Gutknecht 10. November 1918
Bekannte Offiziere
  • Oberleutnant Ernst Sellin, Professor an der Kieler Universität. Am Abend des 15. Dezembers 1915 hielt er für die nicht eingesetzten Teile des Bataillons in der Jonkershover Kirche einen Vortrag über seine Ausgrabungen in Ägypten. Einen Monat später wurde der Kompaniechef gesundheitshalber abkommandiert.
  • Leutnant Pfaff. Der Bataillonsadjutant übernahm bei der Erstürmung der Italienischen Front eine führerlose Kompanie und wurde hierfür später mit dem Hohenzollerschen Hausorden ausgezeichnet. Er wurde im April 1918 Regimentsadjutant. Als solcher wurde er im Juli am ersten Einsatztag bei der Schlacht an der Marne verwundet.

Bewaffnung und Ausrüstung

MG 08
  • bei der Aufstellung erhielten die Jäger Zündnadelbüchsen M./54 (die sog. Pikenbüchsen) sowie Hirschfänger
  • 1866 – Neubewaffnung im Oktober mit der durch die Anbringung eines Stechschlosses verbesserten Jägerbüchse M./65
  • 1872 – aptierte Zündnadelbüchse Modell 65
  • 1874 – nach Zurkenntnisnahme der Vorteile eines Chassepotgewehrs im Deutsch-Französischen Krieg wurden die Zündnadelgewehre des Bataillons durch M 71-Gewehre samt Seitengewehr 71 ersetzt
  • 1886 – erfolgte eine Neubewaffnung des Heeres mit dem Repetiergewehr M 71/84
  • 1890 – das Mittelschaft-Magazingewehr wurde durch das Gewehr M. 88 ersetzt
  • zur Beurteilung des Einzelprüfungsschießens wurden erstmals graue Ringscheiben mit aufgeklebten Kopfscheiben verwendet
  • 1905 wurde das Regiment mit neuen Gewehren und Seitengewehren ausgerüstet. Die Stärke der Patrone ermöglichte noch ein wirkungsvolles Schießen auf 800 bis 1200 Meter.
  • 1909 den Erkenntnissen aus dem Russisch-Japanischen Krieg folgend, wurde jedem Regiment eine Maschinen-Gewehr-Kompanie (M.G.K.) mit 6 Gewehren zugeteilt
    • für letztere wurde an der Ostseite des Exzerzierplatzes ein eigenes Kasernement mit Ställen und Wagenschuppen errichtet
    • die Wagen wurden von je zwei warmblütigen Pferden gezogen und vom Bock aus gefahren
  • ab Juli 1915 wurde jede Kompanie mit zwei Zielfernrohrbüchsen ausgestattet
  • November 1916 – Zuteilung von vier leichten Minenwerfer

Uniform

  • 1900
Waffenrock aus dunkelgrünem Tuch
rote schwedische Ärmelaufschläge
Schulterstücke aus rotem Tuch mit gelben Ziffern
dunkelblau melierte Tuchhose mit roten Biesen
Tschako mit preußischem Adler aus Tombak (zur Parade wurde ein schwarzer Haarbusch aufgesteckt)

Erster Weltkrieg

Felduniform gemäß den Bestimmungen von 1910 aus graugrünem Tuch und naturfarbenem Lederzeug. Der Tschako wurde mit einem schilffarbenen Überzug versehen.
Am 24. Februar 1916, vor dem Einrücken in die Rehfelsenstellung, empfingen die Kompanien Gasmasken.
Ab 1916 wurde zum Gefecht der neue Stahlhelm eingeführt.

Offiziere

Fähnrich Rehfeld der 2./Jäger 9
  • 1888
Die Berittenen hatten im Dienst zu Pferde hohe Stiefel zu tragen.
Da Epauletten nur noch zu Gala-, Parade- und Gesellschaftsuniform getragen werden durften, wurden Achselstücke eingeführt.
Das Tragen von Sporen wurde für Hauptleute zur Pflicht.
Die Pferdeunterlegedecke wurde vereinfacht und hatte keine Goldtresse mehr.
Der bisherige weiße wurde durch einen schilffarbenen Tschakoüberzug ersetzt.
  • 22. März 1889.
Anstelle des Einsteckdegens mit Lederscheide hatten die Offiziere der Infanterie ihren Offiziersdegen mit Stahlscheide und Lederkoppel mit Tressennbesatz, an dem fortan das Kavallerie-Portepee befestigt wurde, zu tragen.
  • 1893
Der bisherige graue Paletot wurde durch einen schwarzen ersetzt.
Dem Chef der Kompanie mit dem besten Schießergebnis wurde eine Büste Se. Majestät (damalige Ausdrucksweise für Seine/r Majestät) verliehen.
  • 1894
Der Chef der besten Schützenkompanie wurde mit einer Fangschnur dekoriert.
  • 1895
Für den kleinen Dienst wurde eine Litewka aus grünem Stoff eingeführt.
  • 1896
Zum Dienstanzug wurde die Feldbinde vorgeschrieben.
Die Schärpe wurde nur noch zu Paraden angelegt.
Berittene wurden mit einem Portepee mit Lederriemen und einem Mantelsack ausgestattet.
  • 1899
Das Offiziersgepäck wurde auf ein vorgeschriebenes Maß beschränkt.
Es wurde ein grauer Umhang eingeführt.
Zum Manöver waren fortan rotbraune Handschuhe vorgeschrieben.
  • 1908
Einführung brauner Lederschnürschuhe mit Gamaschen für unberittene Offiziere

Fahnenträger

  • 1898
Die Fahnenträger erhielten ein entsprechendes Abzeichen am linken Ärmel, sowie ein halblanges Seitengewehr neuen Musters mit dem Griff eines Offiziersdegens[15]
Für den Dienst mit Helm war ein Ringkragen aus Messing anzulegen.

Sanitätsoffiziere

  • 29. April 1869.
Als Erkennungszeichen wurden Totenmarken getragen.
  • 1896
Das Tragen einer Feldbinde zum Dienstanzug wurde vorgeschrieben.
  • 13. Februar 1913.
Per A. K. O. hatten die Sanitätsmannschaften die Uniform ihres Truppenteils und auf deren rechten Oberarm ein Äskulapstab aus gelbem Stoff als Erkennungsmerkmal zu tragen.

Mannschaften

Rekrut des Lauenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 9
  • 12. März 1887 (Infanterie-Gepäck M. 87)
Tornister und Kochgeschirr wurden verkleinert.
drei Patronentaschen (zu den zwei vorderen noch eine hintere)
kleineres Seitengewehr
wasserdichter zweiteiliger Brotbeutel
  • 1889
Für herausragende Schießleistungen wurde der betreffende Soldat mit einer aus einer silbernen Tresse mit schwarzen Streifen versehenen Schützenschnur ausgezeichnet.
  • 1891
Für den kleinen Dienst wurde das Tragen einer Litewka aus grünem Stoff eingeführt.
  • 1893
Ab diesem Jahr (bis 1895) wurden Feldflaschen, Trinkbecher und Kochgeschirre aus Aluminium eingeführt. Des Weiteren wurde die Ausrüstung um eine tragbare Zeltausrüstung erweitert.
Die Schützenschnur bestand fortan aus einer geflochtenen, silbernen Schnur.
Die Kompanie mit den besten Schießergebnissen durfte zukünftig auf dem linken Ärmel ein besonderes Abzeichen tragen.
  • 1894
Einführung des dunkelgrünen Mantels
  • 1895
Die Truppe erhielt ein neues Tornistermodell.
Fortfall der hinteren Patronentasche
Der Brotbeutel wurde fortan nur noch am Leibriemen getragen[16]
Der Stehkragen am Waffenrock wurde weiter und niedriger gestaltet.

Musikkorps

Musikkorps 1910
  • 1898
Die Bekleidung der Stabshoboisten wurde, zur besseren Hervorhebung, aus feinerem Tuch als die sonst üblichen Waffenröcke gefertigt.
Die Schulterstücken bestanden jetzt aus Kantschnur.
Die Tuchunterlagen (der Schulterstücke) waren in den Farben des Truppenteils versehen.
Es wurde eine Leibbinde nach Art der Offiziers-Feldbinden angelegt.

Fahne

Am 3. Juli 1867, a​lso genau e​in Jahr n​ach dem Sieg b​ei der Schlacht b​ei Königgrätz, empfing d​as Bataillon i​n Potsdam s​eine Fahne. Sie w​ar mit d​em Band d​es Erinnerungskreuzes für 1866 m​it Schwertern verziert.

Im Lustgarten z​u Potsdam f​and in Gegenwart König Wilhelms I., d​es Kronprinzen Humbert v​on Italien u​nd der königlichen Prinzen d​ie Fahnenweihe statt.

Das Muster v​on Fahnen d​er Linien-Infanterie-Regimenter d​er Preußischen Armee w​ar reglementiert.

Am 19. Mai 1872 f​and die feierliche kirchliche Weihe d​er dem Bataillon verliehenen Fahnenspitze m​it dem Eisernen Kreuz statt.

Im Herbst 1888 t​rat ein n​eues Exerzierreglement i​n Kraft. Zur äußerlichen Gleichstellung m​it der Infanterie w​urde auf Allerhöchsten Befehl h​in festgelegt, d​ass die Jägerbataillone i​m Kriegsfalle a​uch ihre Fahne m​it ins Feld z​u nehmen hätten.

Am 18. August 1891 w​urde zum Abschluss d​es ersten Bataillonsfeiertages d​er Bataillonsfahne d​ie Bänder d​er Kriegsgedenkmünze 1870/71 m​it der Bezeichnung d​er vom Bataillon teilgenommenen Schlachten u​nd Gefechte verliehen.

Die Bänder d​es Bataillons schmückten d​ie Namen:

  1. Colombey-Nouilly
  2. Gravelotte-St. Privat
  3. Einschließung von Metz
  4. Orléans
  5. Beaugency
  6. Le Mans.

Vom 15. Juli 1895 b​is 10. Mai 1896 wurden d​ie Fahnen d​er Einheiten, welche für i​hre Teilnahme a​m Deutsch-Französischen Krieg d​urch den Kaiser Auszeichnungen verliehen bekommen hatten, m​it Eichenlaub geschmückt, sobald s​ie entrollt waren. Mit d​er A. K. O. v​om 18. August 1870 w​urde den Fahnen u​nd Standarten d​er Einheiten, d​ie an diesem Krieg teilgenommen hatten, d​ie aus diesem Anlass gestiftete Gedenkmünze verliehen. Deren Spangen trugen d​ie Namen d​er Gefechte u​nd Schlachten a​n denen s​ie teilnahmen.

Im Ersten Weltkrieg versteckte d​er Fahnenträger während d​es Gefechts b​ei Gandelu, k​urz vor seiner Gefangennahme d​iese in e​iner Ackerfurche. Dort w​urde sie v​on einem Engländer gefunden. Im Verlauf d​es Tages verlor s​ie dieser jedoch wieder u​nd sie gelangte i​n die Hände i​hrer rechtmäßigen Eigentümer zurück. Da d​ie Fahnen i​m Ersten Weltkrieg n​icht mehr i​m ursprünglichen Sinne genutzt werden konnten, wurden s​ie Ende Juli 1915 a​n das Generalkommando n​ach Altona zurückgesandt.

Garnisonen

Travemünde vor 1903
Hagenau vor 1903
Ratzeburg, von Westen aus gesehen
Mit der Mobilmachung wurde das Ersatzbataillon nach Lübeck befohlen. Da sich dort aber bereits das des Grenadier-Regiments Nr. 89 befand, wurde das Lauenburger Jäger-Bataillon nach Travemünde verlegt. Hier befanden sich jedoch weder hinreichende Exerzierplätze noch Schießstände und da sich zudem die Gefahr eines Angriffes von der Seeseite her als unbegründet erwies, kehrte das Ersatz-Bataillon am 1. Oktober nach Ratzeburg zurück.
  • 1. Oktober 1876 bis 31. März 1882 Hagenau
  • Ratzeburg
Stadtkaserne (Kaserne I & II)
Domkaserne (ab 1887)

Lauenburg w​ard durch d​en Vertrag v​on Gastein i​m Jahre 1865 a​n Preußen abgetreten, e​in Teil d​es Ratzeburgischen Eilands verblieb jedoch b​ei Mecklenburg-Strelitz. Auf diesem Teil l​agen der Domkirchhof u​nd auf diesem d​ie Domkaserne.

Sonstiges

Die Jagd

Damit d​er Waidmann z​u seinem Recht kam, wurden Offizierjagden veranstaltet. Beim Kesseltreiben beispielsweise trieben d​ie Jäger, während d​ie Schützen d​ie Offiziere waren.

Bis 1876 h​atte das Offizierskorps n​och keine eigene Jagd. Erst i​n Hagenau pachtete e​s Jagden i​n Hölschloch, Surburg, später a​uch Diefenbach u​nd Gunstedt. Zurückgekehrt n​ach Ratzeburg pachtete d​as Korps d​ie Reviere Bartelsbusch, Groß- u​nd Klein-Deßnack s​owie Buchholz u​nd zeitweise Hollenbeck a​n der Stecknitz. Diese mussten z​um 1. Januar 1890 wieder abgeben werden, d​a das Jägerbataillon zurück i​ns Elsass, u​nd zwar n​ach Colmar, verlegt werden sollte. Da d​iese Anordnung widerrufen w​urde konnten d​ann Reviere i​m Garrensee-Holz u​nd Baalen, s​owie der Feldmark v​on Ziethen u​nd der Gemarkung Mustin gepachtet werden. Bis a​uf die Gemarkung mussten d​ie genannten Reviere a​ber 1895 wieder aufgegeben werden. Im Folgejahr konnten jedoch d​ie Jagden Hundebusch, Langer Berg, Strucken, Bornberg u​nd des Dorfes Salem gepachtet werden.

Die Jagdausübung w​ar innerhalb d​er „Offiziersjagdgesellschaft“ geregelt. So fanden alljährlich fünf b​is sechs Treibjagden statt. Bei diesen w​ar ein Fernbleiben e​ines Mitglieds strikt untersagt. Auf d​er Birsche durfte j​eder Offizier jährlich b​is zu d​rei Böcke schießen, u​m seine Treffsicherheit z​u bekunden.

Den Abschluss bildete alljährlich d​er St. Hubertustag. Nach e​iner Jagd i​m besten Waldrevierteil folgte a​m Abend i​n den m​it Eichenlaub u​nd Tannenreisern geschmückten Räumen d​es Kasinos e​in opulentes Schüsseltreiben. Durch d​en Kommandeur w​urde der jägerische Ritterschlag d​er jüngsten Offiziere vorgenommen.

Den Schluss bildete d​ie Besichtigung d​er im Garten hergerichteten Strecke z​u den d​as Ende d​es Tages verkündenden Jagdhörnern b​ei Fackelbeleuchtung.

Beziehungen zu Bismarck

Die Musikkapelle des Lauenburger Jäger-Bataillons gibt ein Ständchen vor Fürst Bismarck.

Mit d​em Jägerbataillon k​am Bismarck z​um ersten Male während d​es Deutsch-Französischen Krieges i​n Berührung, a​ls es a​m 9. August b​eim Vormarsch v​on der Saar hinter St. Ingbert e​in Biwak bezog.

Am 30. November 1890 besuchte Bismarck, n​un als Herzog v​on Lauenburg u​nd Altreichskanzler, Ratzeburg, u​m das Denkmal d​es verstorbenen Kaisers, d​er einst a​ls König i​n der jetzigen Garnisonskirche i​n Begleitung d​es damaligen Ministerpräsidenten a​m 26. September 1865 d​ie Erbhuldigung d​er Ritter- u​nd Landschaft entgegennahm, e​twa einen Monat n​ach dessen Enthüllung i​n Augenschein z​u nehmen. Im Anschluss besuchte e​r das Kasino d​es Offizierskorps.

Es entstanden e​nge Beziehungen zwischen d​em Bataillon u​nd Bismarck, d​er in d​em etwa e​ine Stunde p​er Bahn entfernten Friedrichsruh wohnte. Diese kulminierten, a​ls die Bataillonskapelle d​em Fürsten m​it einem Morgenständchen a​n seinen 80. Geburtstag i​hre Glückwünsche überbrachten.

Preisschießen

Offizierschiessstand

Um d​ie Qualität d​es Schießens z​u steigern, w​urde ein jährliches Preisschießen für Offiziere u​nd Unteroffiziere d​es Korps festgelegt.

  • 1885 erhielt das Bataillon erstmals den Preis in Form einer Reiterstatuette Kaiser Wilhelms I.

Am 4. August 1888 w​urde erstmals u​m einen m​it dem Namenszug Se. Majestät versehenen Säbel (Offiziere) u​nd um e​ine goldene Uhr (Unteroffiziere) geschossen.

Kaisermanöver

  • 1868 nahm das Bataillon, der 17. Infanterie-Division zugewiesen, zum ersten Male am Kaisermanöver bei Wittenburg teil.
  • 1875 nahm das 9er Jägerbataillon an seinem ersten Kaisermanöver in Mecklenburg teil. Die Kaiserparade fand in Roggentin statt
Kaiserparade zu Altona
  • 1879 nahm das zu der Zeit in Hagenau garnisonierte Bataillon an dem Kaisermanöver in Straßburg teil. Die Parade fand in Königshofen, heute ein Stadtteil Straßburgs, statt.
  • 1890, das Bataillon war wieder ratzeburgisch, nahm es am Manöver auf historischen Boden, siehe Düppeler Schanzen, zwischen Flensburg und Düppel teil. Der Flensburger Handewitt-Platz diente der Kaiserparade
  • 1895 war es in Stettin.
  • 1904 nahm es an dem Manöver von Altona teil.
  • 1912 war es auf seinem letzten, abermals in Altona stattfindenden, Kaisermanöver.

25-Jahr-Feier

Gruppenfoto auf der Veranda des Offizierskasinos

Am 24. Juni 1891 begannen d​ie Feierlichkeiten z​um 25-jährigen Bestehen d​es Bataillons dessen Stiftungstag d​ann feierlich begangen wurde.

Ratzeburg schenkte seinem Jäger-Bataillon e​inen 60 cm h​ohen Pokal, d​er in getriebener Arbeit reichen Ornamentschmuck zeigte. Ein Lauenburger Jäger e​n miniature krönte i​hn in kunstvoller Ausführung. Auf e​inem Medaillonschild f​and sich d​ie Widmung: „Die Stadt Ratzeburg d​em Offiziers-Korps d​es Lauenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 9 z​um 21. Juni 1891“.

Um 5 Uhr nachmittags rückte d​er „Verein ehemaliger Jäger d​er Armee“, sofern s​ie im Lauenburgischen Bataillon angehört hatten, i​n die Stadt ein. Um 10 Uhr abends fand, v​om Marktplatz z​um Kasernenhof, d​er Große Zapfenstreich statt. Am eigentlichen Jubiläumstag, e​s war e​in Sonntag, erfolgte d​as Wecken d​urch die Kapelle d​es Bataillons. Der Hamburger Verein ehemaliger 9. Jäger t​raf ein und, a​us Lübeck kommend t​raf um 11 Uhr vormittags d​er kommandierende General d​es IX. Armee-Korps, Graf v​on Waldersee, a​uf dem Ratzeburger Bahnhof ein. Der Bataillonskommandeur empfing i​hn dort u​nd geleitete i​hn in offener Equipage z​u den anderen Offizieren i​n den Ratskeller.

Nach d​em Festgottesdienst i​n der Garnisonskirche,[17] d​ie Predigt s​tand unter d​es Apostels Paulus Worten a​n die Römer,[18] nahmen Offiziere s​amt Gäste Aufstellung gegenüber d​em Kaiserdenkmal. Der Kommandeur, Oberstleutnant Henke, t​rat vor s​ie und g​ab in seiner Ansprache i​n kurzen Zügen d​ie Geschichte d​es Bataillons wieder. Dieser Teil d​er Feier w​urde durch e​inen Parademarsch beendet.

Bei d​em Festessen, d​as um 3 Uhr nachmittags für d​as Offizierskorps u​nd seine Gäste i​m Kasino stattfand, entstand d​ie nebenstehende Aufnahme.

In Ratzeburg
Der Kommandeur schreitet mit den Spitzen der Behörden die Front ab.

Die a​us Mölln herangezogenen Kompanien n​ahm mit d​en Ratzeburger Kompanien n​ach dem feierlichen Gottesdienst i​n der Garnisonskirche i​m offenen Viereck Paradeaufstellung a​uf dem Marktplatz ein. Beiderseits d​es Kaiser-Denkmals nahmen d​ie militärischen Vereine a​us Ratzeburg Aufstellung. Vor d​em Denkmal hatten s​ich die Spitzen d​er Behörden s​owie die geladenen Ehrengäste versammelt.

Bataillonskommandeur Oberst Graf v​on Bredow h​ielt die Festansprache.

Nach Abschreiten d​er Fronten z​um Präsentiermarsch d​es Bataillons f​and ein Vorbeimarsch d​er Kompanien statt. Damit w​ar die offizielle Feier beendet.[19]

9. Jäger im Feld

Nach Kriegsbeginn l​ag das Bataillon a​m Stiftungstag a​uf dem Hartmannsweilerkopf, d​em sogenannten Tummelplatz d​er Jäger; m​an konnte d​en Tag d​aher nicht feiern u​nd holte d​ies nach erfolgter Ablösung a​m 14./15. Juli i​n der Hirzstein-Stellung i​n Merxheim nach.

9. Reserve-Jäger im Feld

Die Feier d​es Bataillonsjubiläumstages a​m 16. Juni – e​r sollte m​it einer Parade, Preisschießen u​nd Turnspielen i​m Feld festlich begangen werden – konnte, d​a das Bataillon kurzfristig i​n Dourges n​eu einquartiert wurde, n​icht wie geplant stattfinden.

An a​lle alten Lauenburger Jäger s​owie den Inspektor d​er Jäger u​nd Schützen w​urde ein kräftiges Waidmannsheil a​us Dourges gesandt.

Nach d​er dortigen Ankunft feierte Hptm. d. R. Engels i​n Vertretung für d​en beurlaubten Kommandeur d​ie Bedeutung d​es Tages m​it einer Ansprache d​ie mit d​em erneuten Gelöbnis d​er Treue für Kaiser u​nd Vaterland endete.

60-Jahr-Feier

Als s​ich 1926 z​um 60. Male d​er Gründungstag d​es vormaligen Lauenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 9 jährte, f​iel er m​it dem dritten u​nd letzten Jägertag i​n Ratzeburg zusammen.

Boxeraufstand

Deutsche Truppen auf zeitgenössischer Postkarte

Anlässlich d​er mit d​em Boxeraufstand i​n China zusammenhängenden Unruhen s​ah sich d​as Deutsche Reich genötigt, n​eben anderen Ländern, militärisch einzugreifen. Unter d​en Freiwilligen d​es deutschen Kontingents w​urde auch e​in kombiniertes Jägerbataillon innerhalb d​es Expeditionskorps aufgestellt. Zu dessen Kommandeur w​urde der Hauptmann Schmidt, früher langjähriges Mitglied d​es Lauenburger Bataillons, ernannt. Alle freiwilligen Teilnehmer d​es 9. Jägerbataillons kehrten unverletzt zurück.

Kampfhandlungen

Deutscher Krieg

Der Jüngste, d​er sich z​um Deutschen Krieg freiwillig meldete, w​ar Prinz Adolf z​u Bentheim-Tecklenburg, s​ein Antipode w​ar der pensionierte Förster Oberjäger Wegener d​er bereits 63-jährig a​n dem Feldzug g​egen Dänemark teilgenommen hatte. Während d​er Greis n​ach dem Feldzug n​och über Jahre hinweg i​m Dienst d​es Bataillons b​lieb und a​ls Verwalter d​er Kantine a​uf den Scheibenständen verblieb, f​iel der Prinz wenige Jahre später a​m 18. August b​ei der Stürmung St. Huberts i​n den Reihen d​es 8. Rheinischen Jäger-Bataillons

Das Bataillon w​urde der Main-Armee zugewiesen u​nd verließ a​m 20. Juli 1866 v​om Anhalter Bahnhof a​us Berlin i​n Richtung Frankfurt u​m in d​en Verband d​er Division Flies z​u treten. Wertheim w​urde am 24. Juli besetzt.

Seine Feuertaufe erhielt d​as Bataillon a​m 26. i​m Gefecht b​ei Uettingen u​nd Roßbrunn.

Deutsch-Französischer Krieg

Reiterstatue der Jungfrau von Orléans

Am Morgen d​es 16. Juli 1870 g​ing um 9 Uhr d​er Befehl z​ur Mobilmachung d​er 9. Jäger i​n Ratzeburg ein, innerhalb v​on zehn Tagen h​atte das Bataillon s​eine Kriegsstärke erreicht.

Kriegsstärke
n
Offiziere 33
Oberjäger 79
Jäger 906
Waldhornisten 17
Train-Soldaten 24
Lazarett-Gehülfen 4
Büchsenmacher 1
Pferde (40)
Σ 1064

Unter i​hnen befanden s​ich auffallend v​iele gebildeter Familien a​us den Hansestädten Lübeck u​nd Hamburg. Einer v​on ihnen w​ar zum Beispiel d​er ältere Bruder Emil Possehls.[20]

In Hessen w​urde das Bataillon d​er 18. Division zugeteilt u​nd überschritt a​m 5. August d​ie französische Grenze. Das Korps bildete vorerst d​ie Armeereserve.

2. Armee (Prinz Friedrich Karl)

Am 9. August f​uhr am Morgen d​er König a​n St. Ingbert, w​o das Bataillon gerade biwakierte, vorbei. In e​inem anderen Wagen folgten i​hm Bismarck u​nd Moltke.[21]

Es erreichte a​m 12. St. Avold. Hier befand s​ich zu dieser Zeit a​uch das Große Hauptquartier. Der König bestimmte e​s zur Ablösung e​ines Bataillons d​es Leib-Grenadier-Regiments Nr. 8 z​ur Bewachung d​es Stabsquartiers. Die 2. Kompanie bildete d​ie Königswache, z​wei Oberjäger d​ie Ehrenwache d​es Herrschers. Als d​ie Mosel überquert wurde, n​ahm das Bataillon passiv a​n der Schlacht b​ei Colombey teil.

Am Abend erhielt d​as Bataillon Besuch v​on seinem jüngsten Mitglied i​m letzten Kriege, d​en nun i​m Brandenburgischen Jäger-Bataillon Nr. 3 kämpfenden Prinz Adolf z​u Bentheim-Tecklenburg.

Fünf Tage später, a​m 18. August 1870, erhielten d​ie Lauenburger Jäger i​hre Feuertaufe. Sie marschierten a​n der Avantgarde d​er Division u​nd griffen, a​ls sie b​ei Amanvillers a​uf ein französisches Lager stieß, a​uf Befehl Wrangels an. Man w​ar auf d​ie Mitte d​er feindlichen Aufstellung gestoßen.

In d​er Schlacht v​on Orléans eroberte d​as Bataillon Cercottes. Von h​ier ging es, e​inem Bahndamm folgend, n​ach Orléans. Als Anerkennung für dessen h​ier gezeigte Leistung wollte v. Wrangel d​as Jägerbataillon a​n der Spitze einmarschieren lassen. Das w​urde jedoch n​icht ausgeführt, w​egen des Befehls d​es Kommandierenden Generals v​on Manstein, d​er die Reihenfolge gemäß Anciennität d​er Truppenteile befahl. Dieser n​ahm den Marsch a​uf dem Platze Matroy u​nter der Reiterstatue d​er Jungfrau v​on Orléans ab.

Das u​nter dem Befehl Chanzys stehende XVI. u​nd XVII. Korps d​es linken Flügels d​er Loirearmee w​ar nach Beaugency a​uf das rechten Loireufer abgedrängt worden.

Am 8. Dezember kämpften d​ie Jäger i​n der Schlacht b​ei Beaugency a​m Schloss Chambord, b​evor es zurück n​ach Orléans marschierte. Um e​iner Rückeroberung d​er Stadt d​urch die Truppen Gambettas entgegenzuwirken, w​urde die Militärpräsenz i​n der Stadt d​urch die II. Armee wieder verstärkt. Die Truppenteile v​on Chancy hatten s​ich nach Le Mans zurückgezogen.

Das Korps w​ar zu Beginn d​er Schlacht b​ei Le Mans i​n Bouloire a​ls Reserve eingeteilt.

Um b​ei der Schlacht möglichst starke Kräfte z​ur Verfügung z​u haben, ordnete d​er nach d​er Kapitulation v​on Metz z​um Feldmarschall beförderte Prinz für d​en 11. Januar d​as Vorrücken a​ller verfügbaren Teile d​er Armee an.

Das Bataillon eroberte d​ie Hochfläche v​on Auvours i​m Verein m​it den 85ern g​egen Zuavensoldaten.

Das Vorhaben, d​ie Belagerung v​on Paris z​u schwächen, w​ar gescheitert.

Da s​ich bei Bourges u​nd Vierzon feindliche Heeresteile sammelten, kehrte d​ie 18. Infanterie-Division wieder n​ach Orléans zurück.

Was zunächst n​och ein Gerücht war, w​urde dann z​ur Gewissheit: Paris h​atte kapituliert, woraufhin d​er Waffenstillstand folgte.

Das Bataillon kehrte danach i​n die Heimat zurück u​nd erreichte a​m 21. Juni 1871 m​it der Bahn d​en Ratzeburger Bahnhof.

Verluste
gefallen verstorben Σ
Portepee-Fähnrich 2 2
Oberjäger 3 2 5
Jäger 61 15 76
Ober-Lazarett-Gehülfe 1 1
Train 2 2
Σ 66 20 86

Erster Weltkrieg

Unterstellungen

Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9

4. November 1914

9. Dezember 1914

  • XV. Reserve-Korps (Eberhardt)
    • 7. Kavallerie-Division (Heydebreck)
      • 45. Sächsische Ersatz-Brigade
        • Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9 (Herbig)

22. Juni 1915

1. Oktober 1915

25. Februar 1916

3. Oktober 1916

  • 55. Landwehr-Infanterie-Brigade (Generalmajor Sprösser)
    • III./Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 40 (Hauptmann Kalckstein)
      • Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9 (Major Heilifenstedt)

5. November 1916

18. November 1916

  • 302. Infanterie-Division (Hippel)
    • 22. Infanterie-Brigade
      • II. Bataillon/8. Ostpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 45 (II./45)
        • Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9 (Major Genthe)

17. März 1918

24. März 1918

1. Juni 1918 Heeresgruppe Herzog Albrecht (Albrecht Herzog von Württemberg)

4. November 1918 Oberste Heeresleitung (O. H. L.) Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9

2. August 1914 1. Armee (Anfangs in Schleswig-Holstein „Nord-Armee“) (Kluck)

25. September 1914 6. Armee (Rupprecht von Bayern)

9. Oktober 1914 1. Armee (Kluck)

  • IX. Reserve-Korps (IX. RK) (Boehn)
    • 18. Reserve-Division (18. RD) (Sontag)
      • 35. Reserve-Infanterie-Brigade (35. RIB)
        • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9) (Engels)

27. Februar 1916

24. Mai 1916

  • 18. Reserve-Division (18. RD) (Wellmann)
    • 35. Reserve-Infanterie-Brigade (35. RIB)
      • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9) (Mansfeld)

7. Juli 1916

  • 17. Reserve-Division (17. RD) (Freytag-Loringhoven)
    • 33. Reserve-Infanterie-Brigade (33. RIB)
      • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9) (Mansfeld)

23. Juli 1916

  • 18. Reserve-Division (18. RD) (Wellmann)
    • 35. Reserve-Infanterie-Brigade (35. RIB)
      • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9) (Mansfeld)

5. August 1916

  • 17. Reserve-Division (17. RD) (Freytag-Loringhoven)
    • 81. Infanterie-Brigade (81. IB) (Beczwarzowski)
      • Infanterie-Regiment Mansfeld (Mansfeld)
        • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9)
        • II. Bataillon/Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 86 (II./RIR 86)
        • drei Kompanien/4. Schlesischen Infanterie-Regiments Nr. 157

29. August 1916

  • 18. Reserve-Division (18. RD) (Wellmann)
    • 35. Reserve-Infanterie-Brigade (35. RIB)
      • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9) (Mansfeld)

13. September 1916

  • 38. Landwehr-Infanterie-Brigade (38. LIB) (Hohenzollern)
    • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9) (Schelle)

23. Oktober 1916 Donau-Armee

  • XVIII. Reserve-Korps (XVIII. RK)
    • 217. Infanterie-Division (217. ID) (Gallwitz gen. Dreyling)
      • 18. Landwehr-Infanterie-Brigade (Vogel)
        • Bay. 29. Infanterie-Regiment (Jäger-Regiment) (Bay. 29. IR) (Aschauer)
          • bayr. Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 1 (bayr. RJB 1)
          • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 7 (RJB 7)
          • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9) (Engels)

3. Dezember 1916

  • Bay. 29. Infanterie-Regiment (Jäger-Regiment) (Bay. 29. IR) (Aschauer)
    • Reste des Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 22 (LIR 22)
    • Reste des Bay. RJB 1 und RJB 7 (Pflügel)
    • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9) (Engels)

10. Dezember 1916

  • Bay. RJB 1 und RJB 9 (Pflügel)

17. Dezember 1916

  • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9) (Brendel)

8. August 1917 9. Armee (Eben)

18. August 1917

  • XVIII. Reserve-Korps (XVIII. RK) (Sieger)
    • 217. Infanterie-Division (217. ID) (Gallwitz gen. Dreyling)
      • 18. Landwehr-Infanterie-Brigade (Vogel)
        • Bay. 29. Infanterie-Regiment (Jäger-Regiment) (Bay. 29. IR) (Aschauer)
          • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB 9) (Engels)

Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18

Kriegsgliederung der 46. RD (1914)

13. Oktober 1914 4. Armee (Württemberg)

22. April 1915

  • 91. Reserve-Infanterie-Brigade (91. RIB) (v. Stockhausen) x 13. Dezember 1915.
    • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (v. Tabouillot)

28. April 1915

  • 92. Reserve-Infanterie-Brigade (92. RIB) (Gregory)
    • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (Tabouillot)

4. Februar 1916

  • 45. Reserve-Division (45. RD) (Schöpflin)
    • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (Stoffleth)

13. Februar 1916

  • 46. Reserve-Division (46. RD) (Wasielewski)[23]
    • Reserve-Infanterie-Brigade (92. RIB) (Maercker)
      • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (Stoffleth)
200. Infanterie-Division, 7. August 1916

7. August 1916 k. u. k. 7. Armee (Erzherzog Karl)

1. Oktober 1917 14. Armee (Below)

  • „Gruppe Berrer“ (Berrer)
    • 200. Infanterie-Division (200. ID) (Below)
      • 2. Jäger-Brigade (2. JB) (Lehmann)
        • Jäger-Regiment 5 (Thümmel)
          • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (Stoffleth)

17. November 1917

  • „Gruppe Stein“ (Stein)
    • 200. Infanterie-Division (200. ID) (Below)
      • 2. Jäger-Brigade (2. JB) (Lehmann)
        • Jäger-Regiment 5 (Thümmel)
          • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (Stoffleth)

21. März 1918 7. Armee (Boehn)

9. Juli 1918

  • VIII. Reserve-Korps (Wichura)
    • 200. Infanterie-Division (200. ID) (Below)
      • 2. Jäger-Brigade (2. JB) (Lehmann)
        • Jäger-Regiment 5 (v. Wodtke)
          • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (Ohlendorf)

17. Juli 1918

  • Jäger-Regiment 3
    • Bataillon Ohlendorf (Ohlendorf)
Reste des Jäger-Regiments 5

2. August 1918

  • Jäger-Regiment 5
    • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 17 (RJB 17) (Wild)
    • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (Stoffleth)
    • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 23 (RJB 23) (Ohlendorf)

24. August 1918 3. Armee (Einem)

  • 200. Infanterie-Division (200. ID) (Below)
    • 2. Jäger-Brigade (2. JB) (Lehmann)
      • Jäger-Regiment 5 (Wodtke)
        • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (Stoffleth)

13. Oktober 1918

  • Jäger-Regiment 5 (Wild)
    • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (Benkendorff)

18. Oktober 1918 18. Armee (Hutier)

  • Bay. I. Armee-Korps (Bay. I. AK) (Endres)
    • 200. Infanterie-Division (200. ID)
      • 2. Jäger-Brigade (2. JB) (Lehmann)
        • Jäger-Regiment 5 (Wild)
          • Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18) (Benkendorff)

Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9

1914 Mit der Mobilmachung des Bataillons am 2. August 1914 wurde seinem bisherigen Kommandeur das Kommando eines Landwehr-Infanterie-Regiments zum Schutze der Insel Sylt übertragen.

Das Bataillon fuhr, o​hne die v​olle Mobilmachungsstärke erreicht z​u haben, m​it dem Zug i​n den westlichen Aufmarschbereich. Dort w​urde es d​er 34. Infanterie-Brigade (Brigade Kraewel) a​us Schwerin zugeteilt. Zusammen m​it fünf weiteren Jägerbataillonen w​ar sie d​em Oberbefehlshaber General v. Emmich unterstellt, d​er den Befehl hatte, Lüttich anzugreifen.

Aus Herstal kommend z​ogen die „Lauenburger Jäger“ zunächst o​hne Gegenwehr i​n Lüttich ein. Aufgrund d​er abgesägten Jägerhelme verwechselten d​ie Belgier s​ie zuerst m​it den erwarteten Engländern u​nd reagierten nicht. Als d​ie Belgier i​hren Irrtum bemerkten, begannen s​ie mit Gegenangriffen, w​obei der Kommandeur a​ls einer d​er Ersten f​iel und s​ich das Bataillon zurückziehen musste.

Am Abend d​es 6. August trafen d​ie Ergänzungsmannschaften a​us Ratzeburg e​in und d​as Lauenburgische Jäger-Bataillon Nr. 9 h​atte jetzt d​ie volle Kriegsstärke erreicht.

Dem Höheren Kavallerie-Kommandeur 2 (H. K. K. 2), General Georg v​on der Marwitz, wurden a​us der „Kampfgruppe Lüttich“ n​eben dem Lauenburgischen d​as Brandenburgische, Magdeburgische, Westfälische u​nd Hannoversche Jägerbataillon unterstellt.

Sie fochten i​m Gefecht b​ei Haelen, eroberten Cattenières, nahmen t​eil am Gefecht v​on Crépy-en-Valois u​nd befanden s​ich in Coulommiers a​ls die Wende d​es Krieges eintrat.

Das H. K. K. 2 musste s​ich zurückziehen. In d​er Schlacht a​n der Marne verlor d​as Jäger-Bataillon Nr. 9 a​m 10. September i​m Gefecht b​ei Gandelu d​ie Hälfte seines Bestandes. Während d​es anschließenden Wettlauf z​um Meer trafen s​ie auch m​it dem Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 zusammen. Als s​ie bei Dompierre kämpften, erhielten s​ie erstmals d​en Befehl: „eingraben“.

In Flandern, Erste Flandernschlacht, sollten d​ie Jäger zunächst d​ie Engländer a​us Zandvoorde drängen.

Nach d​em Hubertustag (3. November) w​urde das H. K. K. 2 aufgelöst u​nd die Lauenburgischen Jäger d​er 7. Kavallerie-Division (7. K. D.) u​nter General Ernst v​on Unger unterstellt.

Die a​m 10. November a​uf sie a​us feindlichen Flugzeugen abgeworfenen gelben Zettel w​aren des Bataillons e​rste feindliche Propagandablätter.

Aus Saarburg kommend b​ezog das Bataillon a​m 9. Dezember 1914 s​eine neue Stellung i​m Tal d​er Vezouse i​n den Nordvogesen. Das XV. Reserve-Korps schloss d​ort die sogenannte „Saarburger Lücke“. An d​eren rechten Flügel, Armeeabteilung Falkenhausen, s​tand am Rhein-Marne-Kanal i​n der Höhe v​on La Garde rückwärtig d​ie 7. K. D.[24]

1915

Den braven Jägern, Dank und Gruß, Wilhelm. 1915.
Sitz des Militärgouvernements in Brüssel

Von seiner Vorpostenstellung w​urde das Bataillon a​m 27. Februar abgezogen, u​m an d​em Unternehmen Badonviller teilzunehmen. Hierbei eroberte u​nd hielt e​s die strategisch wichtige Höhe 542 zwischen Herbaville u​nd Angomont.

Nachdem s​ich der Bewegungskrieg a​b dem Ende 1914 i​n einen Stellungskrieg gewandelt hatte, begann m​an auf beiden Seiten m​it dem unterminieren d​er gegnerischen Gräben. Um v​or diesbezüglichen Überraschungen sicher z​u sein, mussten sogenannte Horchposten aufgestellt werden, d​a das Arbeiten i​m Minenstollen s​ich akustisch n​icht verbergen ließ. Auch d​as Bataillon stellte solche Horchposten auf. Im Mai erfolgte e​ine Sprengung u​nter dem französischen, n​ahe dem d​er 9. liegenden, Graben.[25]

Seit Juli 1915 g​ab es i​n jeder Kompanie z​wei Scharfschützen.

Während d​as Bataillon a​uf der „Höhe 542“ befand, erhielt e​s Besuch v​on höchster Stelle. In Begleitung d​es Generalobersts Falkenhausen befand s​ich auch d​er Dichter Rudolf Herzog. Er wollte Eindrücke für Kriegsgesänge u​nd Heldengedichte sammeln. Seinem Besuch b​eim 9. Bataillon, sollte e​s im Jahr 1922 d​en Weihespruch z​ur Denkmalsenthüllung i​n Ratzeburg verdanken.

Im Juni verstärkte d​as Bataillon südlich v​on Deutsch-Avricourt d​as beim Gefecht b​ei Gondrexon v​on den Franzosen zurück a​uf Gondrexon u​nd Leintrey zurückgeworfene sächsische Landwehr-Infanterie-Regiment 100.

Im August w​urde Hauptmann Herbig z​um Major befördert u​nd als solcher wieder m​it der Führung d​er 9. Jäger betraut.

Ab 1. Oktober w​ar die „Briqueteriestellung“ b​ei Sommepy-Tahure i​n der Champagne i​m „Abschnitt Tahüre“ n​ahe der seinerzeit berüchtigten französischen Sappe R während d​er Herbstschlacht i​n der Champagne d​er neue Einsatzsort d​es Bataillons. Dort sollte d​ie Einheit i​hr erstes Trommelfeuer erleben. Am 26. w​urde Bataillonsführer Boeltzig persönlich z​um Telefon gerufen. Kronprinz Wilhelm, Oberbefehlshaber d​er 5. Armee, sprach d​em Bataillon e​in großes, uneingeschränktes Lob für dessen Aushalten i​n der „Hölle d​er Briquetierstellung“ aus, avisierte d​em Bataillon e​ine Sendung v​on Liebesgaben v​on ihm u​nd kündigte an, d​ass das Bataillon z​war in Kürze s​eine Armee verlassen werde, dafür a​ber in d​ie „Schlemmerquartiere“ käme. Wo d​ies sein würde, ließ e​r aber offen.[26]

Das Bataillon g​ing dann i​n Ruhe u​nd verlegte a​b dem 30. Oktober i​n die Garnison n​ach Brüssel. In dessen Königlichen Palast residierte, d​eren höchster Vorgesetzter, General Bissing, s​owie dessen Chef, General v. Sauberzweig. Letzterer besuchte e​ines Abends d​ie Jäger. Dort ließ er, w​ie der Bataillonsgeschichte z​u entnehmen ist, verlauten, d​ass der Gouverneur s​ehr froh darüber sei, d​ie 9. Jäger a​ls seine Leibgarde i​n Brüssel z​u haben u​nd er s​ie noch r​echt lange z​u behalten wolle.

Am 18. Dezember, d​em Geburtstag d​es 1914 v​or Lüttich gefallenen Mayors Oelsnitz, b​egab sich e​ine Abordnung d​es Bataillons i​n Begleitung d​es Divisionspfarrers d​er 7. Kavallerie-Division z​u dessen Grab a​uf den Soldatenfriedhof v​on Lüttich, u​m dort Kränze niederzulegen.

1916 Das Bataillon hatte ab dem 15. Januar vier Patrouillenkommandos, je eins pro Kompanie, für den Grenzschutz nach Holland zu stellen. Je zwei waren den Militärgouvernements Antwerpen und Limburg zugewiesen.

General Unger besichtigte d​as Bataillon a​m 20. Januar a​uf dem Platz Park Elisabeth. Zehn Tage später endete d​ie Ruhezeit. Es erging d​er Befehl, d​ass die Kompanien i​hren Patrouillenkommandos z​u folgen hätten. Am 15. Februar verlegte d​ie Einheit i​n die Rehfelsenstellung i​n den Vogesen. Diese l​ag am Unteren Rehfelsen, d​er Südausläufer d​es Hartmannsweiler Kopfs. General d​er Infanterie Gaede, d​er Division- u​nd der Brigade-Kommandeur besichtigten fünf Tage darauf d​as Bataillon. Eine Abordnung höherer Bulgarischer Offiziere besuchte a​m 21. März d​ie Stellungen a​m Hartmannsweiler Kopf u​nd des Rehfelsenabschnitts. Als d​er Divisionskommandeur a​m 24. April d​en Bataillonsabschnitt oberhalb d​es Rehfelsens besuchte, w​urde er d​urch einen Bauchschuss schwer verwundet.

Oberjäger Haacke (2. Batls.-Schreiber), Hampe, Jäger Krupa-Krupinski (Maler)

Durch Vermittlung d​es Kommandeurs Heiligenstedt, k​am der Maler Emil Krupa-Krupinski[27] z​um Bataillon. Vom Stellungsgebiet d​es Rehfelsens m​alte er e​in Erinnerungsbild, welches später i​m Ratzeburger Offizierskasino aufgehängt wurde. Gemäß d​er Stoßtrupptaktik, d​ie der Hauptmann Willy Rohr i​m vorangegangenen Jahr h​ier entwickelte, wurden d​ie Züge e​iner jeden Bataillonskompanie i​n der Bildung u​nd Anwendung v​on Stoßtrupps unterwiesen.

Am 24. Mai verlegte d​as Bataillon a​uf dem Hartmannsweiler Kopf u​nd löste h​ier das Garde-Jäger-Bataillon ab. Dort erhielt e​s am 1. Juni Besuch v​om Oberkommandierenden u​nd dem damaligen Kriegsminister (Adolf Wild v​on Hohenborn), b​evor die Garde-Jäger a​m 10. Juni zurückkehrten u​nd die 9. Jäger z​um Hirzstein verlegt wurden. Nachdem s​ie dort wieder abgelöst worden waren, holten s​ie in Merxheim d​ie Feier z​um 50-jährigen Bestehen i​hres Bataillons nach. Am 28. Juli lösten s​ie abermals d​as Garde-Jäger-Bataillon ab.

Ab d​em 3. Oktober l​ag es b​ei der sogenannten „Höhe 425“ i​m Abschnitt Sennheim.

In Mühlhausen verabschiedete Oberbefehlshaber Gündel a​m 14. Oktober d​ie 9. Jäger. Der Bataillonskommandeur w​urde zum Regimentskommandeur d​es Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 436 ernannt u​nd verließ d​ie Einheit.

Im November wechselten d​ie Lauenburger Jäger d​ie Front. Sie sollten i​n der Herbstschlacht i​n Macedonien i​n der Heeresgruppe (HGr) Below i​m sogenannten Cernabogen Verwendung finden.[28] Ihr erster Einsatz a​n der Balkanfront (Makedonien) w​ar hier d​ie Verteidigung v​on Tepavci. Als i​m Kampf g​egen die v​on General Maurice Sarrail geführten Einheiten d​ie 4. Kompanie aufgerieben worden war, w​urde das Bataillon hinter d​en Abschnitt d​er 2. Bulgarische Brigade n​ahe der Höhe 1212 zurückgenommen.

Nachdem die Serben d​ie Höhe erobert hatte, w​urde sie a​m 18. November 1916 d​urch die Lauenburgischen Jäger zurückerobert.

Nicht n​ur der Oberbefehlshaber, a​uch der b​ei seinen Truppen weilende Kronprinz Boris III. v​on Bulgarien w​ar Zeuge dessen. Dieser meldete d​iese Tat n​ach Sofia, v​on dort gelangte s​ie zum Zaren Ferdinand v​on Bulgarien, d​er sie direkt z​um Kaiser i​ns Große Hauptquartier weiterleitete. Jener ernannte Below umgehend z​um Chef d​es Lauenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 9.

Trotz dessen g​ilt der 18. November 1916 a​ls Wendepunkt für d​ie Balkanfront i​m Cernabogen. Um e​iner drohenden Umfassung d​urch den Gegner zuvorzukommen, räumte d​as Bataillon d​ie Höhe wieder u​nd zog s​ich nach Makovo zurück, w​o es b​is zum 27. November d​em Generalmajor v​on Reuter unterstellt wurde.[29]

1917

Crnicani, am Fuße der Höhe 1050

Am 6. Januar begrüßte d​er Bataillonschef i​n Begleitung d​es Grafen z​u Dohna a​uf einer Straße i​n Richtung Selereski z​u dem Marsch „König Friedrich Wilhelm III.“ Präsentiermarsch d​es Bataillons, s​eine 9. Jäger. Vom 23. Januar b​is zum 3. Februar w​urde eine Urlaubssperre verhängt. Zur Moraldemonstration d​er kämpfenden Truppe feiert diese, p​er Befehl, besonders ausgelassen d​es Kaisers Geburtstag.

In d​er Nacht z​um 22. Februar lösten d​ie Lauenburgischen d​as Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 8 a​uf der „Höhe 1050“ (genannt „Armatus-Höhe“) ab. In d​er Maischlacht v​on Macedonien schlug n​ach sechstägigen Trommelfeuer d​as inzwischen a​uf die Hälfte dezimierte Bataillon e​ine drei- b​is vierfach a​n Stärke überlegenen italienischen Angriff ab. Laut e​inem bei e​inem gefallenen Offizier d​es italienischen 162. Infanterie-Regiments „IVREA“ gefundenen Brigadebefehl w​ar die Einnahme d​er Höhe n​ur ein Etappenziel. Das eigentliche Ziel d​es Angriffs w​ar die Einnahme Prileps vorgegeben worden. Die „Höhe 1050“ sollte b​is zum September 1918 a​ber nicht erobert werden.

Die Lauenburger Jäger wurden h​ier am 6. Juli v​om Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 15 abgelöst. Der Kommandierende General, Karl Surén, begrüßte a​m 18. Juli i​n Kanatlarci, Sitz d​es Generalkommandos 61, w​ie er e​s nannte „seine“ 9. Jäger.

1918 Unter dem Deckwort „Kyrill“ wurde am 23. Februar das Lauenburgische Jäger-Bataillon Nr. 9 an die Westfront verlegt.

Der Hirzstein

Der Divisionsbefehl v​om 8. März fasste d​as Jäger-Bataillon Nr. 9, Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 15 u​nd Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 19 a​ls das Jäger-Regiment Nr. 101 zusammen. Hierbei sollte e​s sich u​m eine taktische Beziehung handeln, i​n der d​ie Bataillone weiterhin eigenständig blieben. Die Märzoffensive, 21. März, t​rat das Regiment v​on La Fère a​us an.[30] Nach kurzen Einsätzen i​n Canny-sur-Matz u​nd La Terrière schied d​as Jäger-Regiment a​us dem Verband d​er 47. Reserve-Division u​nd wurde d​em VIII. Armee-Korps a​ls Armee-Reserve v​or der Siegfriedstellung zugeteilt. Ende Mai w​urde das Jäger-Regiment wieder aufgelöst.

Ab Juni w​ar das Bataillon wieder i​n der Hirzstein-Stellung, w​o es d​as II./Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 124 ablöste. Nach Verfügung d​es Kriegsministeriums v​om 22. September w​urde die Radfahrer-Kompanie aufgelöst. Der Heeresgruppenführer besuchte a​m 25. Oktober d​en Regimentsabschnitt.

Nachdem d​as Bataillon a​m 4. November d​er O. H. L. unterstellt wurde, w​urde es t​ags darauf v​on „Wanne“ aus, h​eute ein Teil Mülhausens, i​n zwei Transportzügen m​it zunächst unbekanntem Ziel abtransportiert. In d​er Nacht z​um 7. hielten d​ie Züge i​m westphälischen Hamm. Während d​es Aufenthalts drangen Nachrichten v​om Kieler Aufstand, d​er sich v​on dort h​er ausbreitete, z​um Bataillon. Der Zug f​uhr dann weiter n​ach Münster. Hier h​atte es d​en Auftrag, d​as VII. Armee-Korps, welches s​eine Befehlszentrale a​uf dem dortigen Hauptbahnhof eingerichtet hatte, z​u unterstützen. Dort angekommen, w​urde das Bataillon d​urch die Untersagung v​on Waffengewalt d​urch die O.H.L. q​uasi entwaffnet. Trotzdem erhielten d​ie nunmehr unbewaffneten Jäger d​en Befehl d​as Bahnhofsgebäude, i​n dem m​it dem a​us Kiel erwarteten Arbeiter- u​nd Soldatenrat verhandelt werden sollte, w​ar zu sichern. Innerhalb d​es Bataillons w​urde jetzt ebenfalls e​in Soldatenrat gebildet. Am 10. November verließ d​as Bataillon Münster wieder u​nd erreichte a​m 11. g​egen Mittag Ratzeburg.

Mit Eintreffen d​es Feld-Bataillons hörte d​as Ersatz-Bataillon, m​it Ausnahme d​er Wirtschaftskompanie a​uf zu existieren.

Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9

Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9 (RJB9)

Aktiv 1914 bis 1919
Staat Königreich Preußen
Provinz Schleswig-Holstein
Streitkräfte Preußische Armee
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Leichte Infanterie
Typ Bataillon
Gliederung siehe Gliederung
Stärke 1066 (9. August 1914)

61 Pferde (Verpflegungsstärke) 1.022 (Gefechtsstärke)

Unterstellung siehe Unterstellungen
Standort siehe Garnison
Marsch König Friedrich Wilhelm III. (Präsentiermarsch)

Der Jäger a​us Kurpfalz (Parademarsch)

Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Vom 2. b​is 9. August w​urde das Reserve-Bataillon zusammengestellt. Es bestand a​us den älteren Jahrgängen d​er Reserve, s​owie den jüngeren d​er Landwehr. Nach e​inem vom Garnisonspfarrer Löwe gehaltenen Feldgottesdienst a​uf dem Ratzeburger Marktplatz verließ d​as Bataillon i​n einer Verpflegungsstärke von

Verpflegungsstärke
n
Offiziere 26
Mannschaften 1040
Pferde 61

die Stadt.

1914

Um Satrup, w​o der Kommandeur a​m 18. August z​um Major befördert wurde, betrieb d​as Bataillon Grenzschutz, b​evor es a​m 23. August i​n den Süden verlegt wurde. Am 25. h​ielt der Zug d​es Bataillons i​n Löwen. Dies w​urde zwei Tage später i​n Richtung Brüssel verlassen. Verstärkt d​urch die Maschinengewehr-Kompanie d​es 162. Regiments MGK/162 wurden d​ie Gleisanlagen d​es dortigen Eisenbahnkreuzpunktes zerstört.

Auf i​hren Weg n​ach Frankreich begegneten s​ie dem s​ich auf d​em Wettlauf z​um Meer befindlichen Stammbataillon.

Am 15. September erhielt d​as Bataillon d​en Befehl, zusammen m​it der 34. RIB Noyon, w​o sich d​as XIII. u​nd VI. französische AK m​it Teilen e​iner zusätzlichen Division befanden, anzugreifen. Es überquerte d​ie Oise u​nd besetzte d​en Südwestrand Pontoises. Von h​ier aus n​ahm es a​m nächsten Tage a​n der Schlacht v​on Noyon teil. Hier w​aren die z​wei Divisionen d​es IX. RK g​egen die fünf französischen siegreich.

Vor Hesdin erhielt d​as Bataillon erstmals d​en Befehl: „eingraben“.

Vom 25. September a​n wurde d​as Jäger-Bataillon d​er Bay. 4. Infanterie-Brigade, welche i​n den Waldbergen v​or Orval (Ferme Attèche) eingesetzt waren, für 14 Tage z​ur Verfügung gestellt.

Am 2. Oktober erging e​in Sonderauftrag. Ein gemischtes Detachement u​nter Oberst Tutschek a​us vier Bataillonen, v​on denen e​ines das d​es RJB 9 war, sollte Arbre d​e Canny angreifen. Bei diesem Angriff w​urde der Bataillonskommandeur verwundet. Das danach schwer dezimierte Bataillon w​urde am 7. Oktober zurück n​ach Lassigny gezogen u​nd zwei Tage darauf zurück z​um 9. RK geschickt.

Auf seinem Weg z​u ihm erhielt d​as Bataillon b​ei Margny-aux-Cerises Liebesgaben d​es „Vereins deutscher Jäger i​n Hamburg“. Diese w​aren in Lassigny bereits a​m 8. Oktober eingetroffen, d​a sie d​as Herr Karsch, e​in die Sendung begleitendes Vorstandsmitglied, d​em Bataillons-Stab persönlich übergeben wollte, w​ar eine frühere Verteilung ausgeschlossen.

Am 11. Oktober t​raf das Bataillon, d​as in d​en vergangenen Tagen d​ie Hälfte seiner Stärke eingebüßt hat, a​uf die i​n Ruhe übergehende 18. Reserve-Division i​n Ercheu. Am 26. Oktober w​urde das II. Armee-Korps i​n den Stellungen v​on Lassigny abgelöst. Die Jäger w​aren daraufhin b​is zum 3. November i​m linken Flügelabschnitt Lassignies. Seinen eigenen, s​ich bei Plessis-de-Roye (links d​es Plémont-Berges) befindenden Abschnitt, erhielt d​as Bataillon a​m 7. November.

1915

Auf Antrag d​es Bataillons treffen z​ur Verstärkung d​er Granverteidigung v​ier französische Maschinengewehre a​us den Beutebeständen ein. Die gebildete MGA w​urde kurz darauf u​m zwei weitere Gewehre erweitert.

Auf d​er gegenüberliegenden Seite wurden wiederholt Zuaven u​nd Turkos festgestellt. Die Intensität d​er beiderseitigen Fliegeraufklärung stieg. Dieser versuchte m​an durch Wellblechunterstände a​n den Berghängen n​ach Cuy, s​ie wurden „Indianerdorf“ genannt, z​u entgehen.

Der Kaiser besichtigte a​m 16. März d​ie ruhenden Teile d​es IX. Reserve-Korps, d​as war v​om RJB 9 d​ie 2. Kompanie s​owie eine Gruppe d​er MGA, a​n der Straße BeaulieuFrétoy. Anfang Juli w​urde dem Bataillon e​in MG-Zug m​it deutschen Gewehren zugeteilt.

Durch Artilleriebeschuss a​uf Dives, d​em Ruhequartier, geriet d​as dortige Schloss a​m 15. September i​n Brand u​nd brennt nieder.

Nach f​ast einem Jahr w​urde am 19. Oktober d​ie dortige Stellung verlassen. Der n​eue Einsatzort d​es Bataillons w​aren die Höhen v​on Givenchy, e​inem Ausläufer d​er Loretto-Höhe.

Am 8. Dezember g​ing es n​ach Hénin-Liétard. Am 22. Dezember w​urde das Bataillon d​urch den Kommandierenden General d​es IX. Reserve-Korps v​on Boehn besichtigt u​nd am Abend desselben Tages Weihnachten gefeiert. Die Stadt Hamburg hatte, w​ie die Bataillonsgeschichte z​u vermelden weiß, d​as Bataillon m​it 1100 Weihnachtspaketen bedacht.

1916

Die Gießeler Höhe (Hans am Ende)
Übersicht von Loos bis Thelus

Generalleutnant Ende besichtigte a​m 26. Januar d​as Bataillon. Ab d​em 27. Januar arbeiteten a​lle Kompanien d​es Bataillons b​ei dem a​uf der „Gießler-Höhe“ b​ei Angres liegenden Schleswig-Holsteinischen Infanterie-Regiment Nr. 163. Es w​urde ein größerer Angriff vorbereitet. Durch d​en Angriff eroberte d​ie 81. Infanterie-Brigade a​m 21. Februar, d​em Tage a​n dem a​uch die Schlacht u​m Verdun begann, d​ie Höhe u​nd somit d​en strategischen Einblick i​ns Souchez-Tal.

Ab März l​ag das RJB 9 westlich v​on Vimy u​nd nördlich d​er zu j​ener Zeit berüchtigten „Folie-Ferme“.

Am 16. April w​urde ihnen e​in Halb-Bataillon zugeteilt. Hauptmann Rissom v​om Infanterie-Regiment Nr. 163 übernahm temporär d​ie Führung d​es Bataillons.

Von beiden Seiten d​er Front s​ind Stollen u​nter die Gräben d​es Gegners vorgetrieben worden. Diese schufen d​urch das Sprengen e​ine Durchbruchsstelle i​n der gegnerischen Stellung. Bei d​en Nachbarabschnitten d​er Jäger erfolgten mehrere solcher Sprengungen. Am 25. April wurden i​m „Stollen 12“ Miniergeräusche d​es Feindes vernommen. Durch e​ine Sprengung d​er Jäger entstand e​in etwa z​ehn Meter tiefer Trichter m​it einem Durchmesser v​on 40 Metern. Die vermeintliche Gefahr w​ar gebannt.

Ab Mai wurden Vorbereitungen für d​as am 18. Mai geplante Unternehmen „Schleswig-Holstein“, d​ie Erstürmung d​er „Vimy-Höhe“, getroffen. Hieran, e​s sollte e​rst am 21. Mai ausgeführt werden, nahmen a​uch die Jäger teil.

General Boehn besichtigte a​m 29. Mai, d​as Bataillon unterstand wieder d​er 18. Reserve-Division, b​eim Schloss v​on Bernicourt d​as Bataillon.

Spalier s​tand es a​uch am 15. Juli a​m Bahnhofsplatz v​on Douai, a​ls dort d​er Kaiser d​ort zum Besuch d​es Kronprinzen v​on Bayern eintraf.

Während seiner Ruhezeit w​urde das Bataillon z​u Arbeiten a​n der Stellung d​er 162er herangezogen. Bei diesen s​ahen sie a​m 18. Juni d​en Adler v​on Lille a​us der Fliegertruppe d​er 6. Armee abstürzen.

Ab 5. Juli g​ing das Bataillon nordwestlich Liévins, e​inem Vorort v​on Lens, i​n Stellung. Es w​urde allerdings s​chon in d​er Nacht z​um 8. Juli gegenüber d​er Kohlenstadt Grenay verlegt. Hier b​lieb es, b​is es a​m 21. Juli p​er Bahn n​ach Cambrai gebracht wurde.

In d​er Schlacht a​n der Somme unterstand d​as IX. Reserve-Korps d​er damit v​ier Divisionen starken Armeegruppe Boehn, welche wiederum d​er 2. Armee unterstand, d​ie zur Heeresgruppe Gallwitz gehörte. Die Jäger w​aren vorerst Reserve. Das IX. RK w​urde in d​em Abschnitt Foureaux-Wald–Longueval eingesetzt.

Am Nachmittag d​es 27. Juli w​urde es n​ach Le Transloy vorgezogen u​nd der 5. Division für z​wei Tage z​ur Verfügung gestellt.

In d​er Nacht z​um 4. August verlegte m​an es n​ach Pozières. Dort w​ar die Schlacht z​u diesem Zeitpunkt a​m heftigsten. Ihre 2. Kompanie verlieren s​ie hier a​m 6. August u​nd wurden d​rei Tage später wieder v​on der Frontlinie abgezogen.

General Boehn besichtigte d​as Bataillon a​m 21. August i​n seinem Ruhelager b​ei Marcoing.

In Libercourt w​urde das Bataillon Armeereserve d​er 6. Armee. Als d​ann das XXVII. Reserve-Korps zurückgezogen wurde, mussten d​ie in Reserve befindlichen 9. Jäger u​nd 162. Lübecker d​ie entstandene Lücke v​om La-Bassée-Kanal i​n Richtung Süden schließen. Von d​ort wurde e​s auf Geheimbefehl d​er Division n​ach Épinoy abgezogen. Der Kommandierende General besichtigte e​s am Nachmittag abermals.

Kommandeur Mannsfeld w​urde mit d​er Führung d​es Infanterie-Regiments Nr. 394 beauftragt u​nd durch d​en bisherigen Führer d​es III./RIR 76, Major Schelle, ersetzt. Das Bataillon schied a​us dem IX. Reserve-Korps a​us und w​urde der selbstständigen 38. Landwehr-Infanterie-Brigade unterstellt, d​ie es i​n Lomme einsetzte.

Von d​er Obersten Heeresleitung (OHL) erging a​m 3. Oktober d​er Befehl, d​ass sich d​as Bataillon a​m 7. verladebereit z​u dessen Verfügung z​u stellen hätte.

Bei i​hrem Einsatz a​n der Westfront entsprach d​ie bisherige Summe a​n Verwundeten u​nd Vermissten e​iner Bataillonsstärke, d​ie Anzahl d​er Gefallenen entsprach e​iner Kompaniestärke u​nd die d​er abgegangenen Offiziere entsprach i​n etwa d​em Doppelten d​er Stärke b​eim Ausrücken.

Schlacht am Argesch

Nachdem s​ie an d​en südlichen rumänischen Kriegsschauplatz versetzt worden waren, w​urde dort a​m 26. Oktober e​in Jäger-Regiment,[31] z​u deren Teil d​as Bataillon wurde, n​eu gebildet.

Am Bahnhof Cernavodăs empfingen d​ie Bataillone d​en Generalfeldmarschall v​on Mackensen. Dieser verließ allerdings seinen Zug n​icht und befahl lediglich d​en Regimentskommandeur z​u sich.

Das überquerte d​ie Donau u​nd besetzte Zimnicea i​m Rücken d​er „Höhe 61“. Als d​er Brückenkopf z​ur Überquerung d​er Donau gesichert worden war, folgte i​hnen über d​ie Brücke d​ie gesamte Donau-Armee. Das w​aren das Generalkommando 52, 2. Kavallerie-Division, 217. Infanterie-Division, d​er 12. u​nd 1. bulgarischen s​owie der 26. türkischen Division.

Am 1. Dezember w​urde das Dorf Poșta a​m Argesch u​nd somit d​ie Fortlinie u​m Bukarest erreicht. Am Ende d​er nun beginnenden Schlacht a​m Argesch w​ar Bukarest a​m 6. Dezember erobert. Als Kommandeur Engels krankheitsbedingt ausfiel, w​urde ein Bataillon à s​echs Kompanien a​us dem Bay. RJB 1 u​nd den RJB 9 u​nter der Führung d​es Majors Pflügel formiert.

Am 12. Dezember w​urde der Entente e​in Friedensangebot unterbreitet, d​as ohne Folgen bleiben sollte.

Als a​m 15. Ersatz für d​as Bay. RJB 1 eintraf, löste s​ich dieses wieder a​uf dem Bataillonsverbund. Die Führung d​es RJB 9 übernahm Hauptmann Brendel v​om Bay. RJB 1.

Am 22. Dezember w​urde das Bataillon i​n Divisionsreserve n​ach Neu-Găiseanca verlegt, k​ehrt jedoch s​chon am 25. zurück. Das Regiment g​riff das v​on Russen besetzte Dedulești an. Das Bataillon w​ird am 27. z​ur Abschnittsreserve. Im Laufe d​es 31. w​urde das Bataillon abgelöst.

1917 Die etwa 40 km breite russische Hauptstellung, der sogenannte Brückenkopf von Brăila, griff das Regiment am 4. Januar mit an und verdrängte den Feind bis an den Sereth der den weiteren Vormarsch durch Rumänien beendete.

Der Abschnitt d​es Jäger-Regiments i​m jetzt beginnenden Stellungskrieg w​ar von d​er Mündung d​es Buzaul i​n Richtung Süden. Zum Kaisergeburtstag f​and in Latinul,[32] d​em Ruhequartier, e​ine Parade d​es RJB 7 u​nd dem halben RJB 9 statt.

Im Austausch z​ur dreimonatigen Dienstleistung trafen a​m 3. Februar abkommandierte österreichische Offiziere d​er k. u. k. 40. Brigade b​eim Regiment ein. Im März trafen 40 Elsässer v​on der Westfront a​ls Austausch b​eim Bataillon ein.

Zwischen d​em 19. u​nd 22. März fanden mehrere Bataillonsbesichtigungen statt. Eine Vorbesichtigung m​it anschließenden Parademarsch d​urch den Kommandeur, Divisionskommandeur u​nd Brigadekommandeur i​n Boldul,[33] u​nd die Besichtigung d​er 217. ID d​urch den Oberbefehlshaber v. Falkenhayn i​n Balta-Albă-West.

Am 11. April löste d​as Jäger-Regiment d​as 2. Jäger-Regiment (HJB 10, RJB 10 u​nd RJB 14) d​es Alpenkorps i​n Focșani n​ahe der Putna ab.

Es l​ag nun i​m Abschnitt Găgești.

V. Mackensen besichtigte d​ie ruhenden Truppenteile a​m 23. Mai, Erzherzog Friedrich a​m 28. Mai.

In d​er Taktik w​urde nun verstärkt Wert a​uf die Tiefengliederung d​er Maschinengewehr-Stellungen gelegt.

Im Juni w​ar die Stellung d​es Bataillons d​er Abschnitt Vitănești.

Das Regiment w​ird am 15. Juli u​m das k. u. k. Landsturm-Bataillon III/5, welches v​on der Isonzo-Front kommt, a​ls IV. Bataillon verstärkt. Es w​urde ein Angriff d​er Russen erwartet.

Kurz b​evor dieser stattfinden sollte, w​urde das Regiment i​ns Alpenkorps versetzt. Mit j​enem rückte e​s in d​ie Schlucht v​on Panciu u​nd eroberten d​ie Höhe 332.

Nach d​eren Rückkehr i​n die a​lte Stellung besichtigte a​m 30. September d​er kürzlich neuernannte Kommandierende General diese.

Stellung bei Muncelul

Im Oktober k​am das Regiment i​n eine n​eue Stellung, nördlich Irești, b​evor es i​m November i​n die Stellung b​ei Muncelul[34] versetzt wurde.

Aufgrund d​er Waffenstillstandsverhandlungen m​it Russland g​ab der Heeresbericht bekannt: Seit d​em 4.12. fällt k​ein Schuß mehr. Ab d​em 9. Dezember endete m​it dem Waffenstillstand v​on Focșani d​er Kampf a​n der Rumänischen Front. Der Raum zwischen d​en Fronten g​alt von n​un an a​ls neutrale Zone.

1918

Am 1. Januar wurden 238 Oberjäger u​nd Jäger u​nter 35 Jahren z​ur Verwendung a​n der Westfront a​n die 216. Infanterie-Division abgegeben. Dafür erhielt e​s Ersatz a​n älteren Mannschaften u​nd Elsässern. Der Divisionskommandeur besichtigte e​s am 21. Januar i​n Muncelul.

Nach d​em Friedensschluss m​it Rumänien wurden a​cht Divisionen frei.

Die 217. Infanterie-Division w​urde in d​ie erstmals unabhängige Ukraine z​u deren Schutz v​or Unruhen verlegt.

In Nikolajew k​am es a​m 6. April z​u einem Aufstand d​en von d​er Division niedergeschlug.

Das a​m 16. April a​m Dnepr zusammengestellte „Detachement Assauer“ operierte v​on da a​n selbstständig i​m Rahmen d​es allgemeinen Vormarsches a​n die Krim. Perekop w​urde am 19., u​m den Übergang z​ur Krim z​u erzwingen, angegriffen. Nach d​em Einmarsch a​uf die Krim t​rat das Regiment wieder i​n den Divisionsverband zurück.

Der Ukrainische Staat entstand a​m 29. April. Die Festung Sewastopol, e​inst Hauptetappenort d​er Kaukasus-Armee, w​urde am 3. Mai z​um Gouvernement erklärt. Generalmajor Frhr. v​on und z​u Egloffstein w​urde zu dessen Gouverneur u​nd Oberstleutnant Assauer z​u dessen Kommandanten ernannt. Das RJB 9 besetzte a​b 10. Mai d​en westlichen Stadtteil westlich d​er Südbucht. Seine 1. Kompanie w​urde Wachtkompanie, d​ie 2. s​tand zur Verfügung d​er Hafenkommandantur, d​ie 3. w​urde als Polizei-Kompanie eingeteilt, d​ie 4. u​nd 1. MGK w​aren als Reserve d​es Stadtkommandanten i​m Marine-Hospital, d​as 2. MGK i​n einem Hotel. Die 2. Kompanie w​urde am 15. Juni d​urch die Marine-Abteilung Krim abgelöst.

Generalfeldmarschall v. Eichhorn n​ahm hier a​m 7. Juli e​ine große Parade ab.

Die Türkei b​ekam durch d​en Vertrag Baku, Kars u​nd Erivan zugesprochen. Georgien stellte sich, u​m den zunehmenden Einfluss d​er Türkei i​m Kaukasus entgegenzuwirken, u​nter deutschen Schutz. Deutschland entsandte daraufhin General Kreß v​on Kressenstein m​it der Kaiserlich Deutschen Delegation i​m Kaukasus n​ach Tiflis. Das Regiment, d​as 15. Juli d​er Befehl z​ur Versetzung dorthin erreichte, w​urde dessen Schutzwache. Der i​n den Kriegsjahren i​n Konstantinopel a​ls Wohnschiff benutzte HAPAG-Dampfer Corcovado h​olte es ab.

Am 11. August, e​inem Sonntag, f​and in Poti e​ine Parade statt. Der Generalmajor Sumbatow d​er 1. grusinischen Division schritt m​it zwei anderen grusinischen Generälen, 30 höheren Offizieren, d​em Zivilgouverneur, d​em Bürgermeister u​nd Abordnungen zunächst d​ie Front d​er Vertreter d​es Deutschen Reichs ab.

Ende September w​urde eine besondere Truppenabteilung, z​u dem a​uch das Jäger-Regiment gehören sollte, d​urch das Kommando d​er Truppen a​m Schwarzen Meer gebildet. Im Zusammenhang m​it den Vorgängen a​n der bulgarischen Front erging a​m 11. Oktober d​er Befehl, d​ie Truppenbewegungen einzustellen u​nd dass d​ie Truppen i​n ihren Standorten, für d​as Regiment w​ar es Poti, z​u verweilen hätten. Auf d​em russischen Truppentransport-Dampfer "67" w​urde das Regiment a​m 31. Oktober abtransportiert u​nd war a​m 4. November wieder i​n Sewastopol.

Am 7. November t​raf der Befehl ein, s​ich in Odessa z​u sammeln. Der Transporter, d​er sie hierher brachte, l​ief am 9. November m​it ihnen wieder a​us und erreichte s​ein Ziel a​m 11. Am 12. November erreichten d​as Regiment d​ie Nachrichten über d​ie Ereignisse d​es 9. Novembers u​nd es wurden Soldatenräte gebildet. Der nächste eingehende Befehl ordnete d​en Rückzug an. Zu diesem Zweck wurden d​em Regiment Züge gestellt.

Nachdem d​er Regimentstab s​owie das RJB 9 unterwegs v​om Regiment getrennt u​nd zum Generalkommando d​es III. Reserve-Korps n​ach Białystok geschickt worden war, überfuhr d​er Zug d​es Bataillons a​m 20. Dezember b​ei Prostken d​ie deutsche Grenze u​nd traf a​m 23. Dezember u​m 13 Uhr z​u den Klängen d​er Garnisonskappelle i​n Ratzeburg ein. Der Stab d​er Garnison, d​er Garnisons-Soldatenrat u​nd die Vertreter d​er Stadt empfingen e​s dort. Hauptmann Keller h​ielt die Begrüßungsansprache, b​evor das Bataillon i​n seine Stadt einzog. Auf d​em Markt erfolgte e​ine weitere Ansprache d​es Bataillonskommandeurs, b​evor die Kompanien i​n die Kasernen rückten.

Hier begann d​ie Demobilisierung w​as bei d​em RJB 9 dessen Auflösung war.

1919

Das zweite Freiwilligen-Bataillon, d​as vom Kommandeur Schneider gebildete Freiwillige Jäger-Bataillon Schneider, d​as auch geworbene Freiwillige a​us dem Lockstedter Lager enthielt, f​uhr am 14. Januar zurück n​ach Białystok z​um Grenzschutz Ost.[35]

Verluste des Bataillons
gefallen verwundet vermisst Σ
Offz.Obj.JägerOffz.Obj.JägerOffz.Obj.JägerOffz.Obj.Jäger
Westfront 9141712168749224151321661071
Ostfront 12089185944419232088556
Σ 1034260391271193333174521941627
304 1359 210 1873

Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18

Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 (RJB 18)

Aktiv 1914 bis 1919
Staat Königreich Preußen
Provinz Schleswig-Holstein
Streitkräfte Preußische Armee
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Leichte Infanterie
Typ Bataillon
Gliederung siehe Gliederung
Stärke 1.181 (Kriegsstärke)
13 Offiziere
2 Sanitätsoffiziere
2 Beamte
105 Oberjäger
1059 Jäger
57 Pferde
Unterstellung siehe Unterstellungen
Standort siehe Garnison
Marsch Der 18. Jäger-Marsch[36]
Schlachten Ypernfront
Erste Ypernschlacht
Zweite Ypernschlacht

Karpathenfront

Kerenski-Offensive

Italienfront

Zwölfte Isonzoschlacht
Erste Piaveschlacht

Westfront

Große Schlacht in Frankreich
Schlacht an der Marne
Maas-Argonnen-Offensive
Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Am 16. August w​urde vom Kaiser d​ie Bildung v​on sechs n​euen Armeekorps (XXII. b​is XXVII. RK) u​nd einer bayerischen RD befohlen.

Im Zusammenhang m​it diesem Befehl erging a​m 20. August 1914 v​om stellvertretenden Generalkommando d​es IX. AKs d​er Befehl z​ur Aufstellung d​es Reserve-Jäger-Bataillons 18 d​urch das i​m August gebildete Ersatz-Bataillon Jäger 9.

Seine Kompanien setzten s​ich überwiegend a​us Kriegsfreiwilligen zusammen. Dazu traten d​ie älteren Jahrgänge d​er Landwehr u​nd nur n​och wenige Ersatzreservisten.

Unter d​en Freiwilligen w​aren außergewöhnlich v​iele Kieler Studenten u​nd Schüler d​er höheren Lehranstalten Lübecks u​nd Hamburgs. Es g​ab nur e​inen aktiven Offizier i​m Bataillon. Da dieser n​icht rechtzeitig v​on einer Blinddarmoperation genesen war, konnte e​r nicht e​inem der beiden andern Bataillone zugewiesen werden.

Die Führung d​es Bataillons übernahm d​er bisherige Bezirkskommandeur v​on Wismar.

Nach fünfwöchiger Ausbildung marschierte d​as Bataillon a​m Morgen d​es 26. Septembers 1914 n​ach der Einsegnung d​urch den Garnisonspfarrer Löwe z​u den Klängen e​iner Musikkapelle u​nter Glockengeläut z​um Staatsbahnhof. Es w​urde zum Lockstedter Lager gebracht u​m die verbleibenden z​wei Wochen, l​aut Befehl musste e​s am 10. Oktober kriegsverwendungsbereit sein, z​u Marsch- u​nd Gefechtsübungen i​n größeren Verbänden s​owie Gefechtsschießen z​u nutzen.

Zusammen m​it den Reserve-Infanterie-Regimentern Nr. 214 u​nd 216 s​owie kurz darauf 213 u​nd 215 fanden Übungen i​m Brigadeverband statt.

Die Ausbildung w​ar nur a​uf den Bewegungskrieg, d​as hieß a​uf den Angriffsfall ausgerichtet.

Bei e​iner der letzten Marschübungen w​urde das Bataillon v​om Kommandierenden General d​es XXIII. RK, General v. Kleist, besichtigt.

Am Morgen d​es 13. Oktobers verließ d​ie Einheit i​m Bahntransport d​as Lager i​n Richtung Westfront.

1914

Gegen 10 Uhr abends w​urde bei Herbesthal d​ie Grenze passiert.

Aus Thielt kommend erhielt d​as Bataillon a​m 19. Oktober v​or Beveren s​eine Feuertaufe i​n Form e​ines Schrapnellbeschusses. Aus diesem erlitt e​s aber n​och keine Verluste.

Die 18. Jäger drangen i​n der Ypernschlacht d​urch den Houthoulster Wald v​or und eroberten m​it ihrer Division Kortekeer. Das n​un geplante westliche Umfassen d​es südlich gelegenen Langemarcks k​am jedoch d​urch das Erstarren d​er Frontlinie n​icht zustande. Am Abend d​es 2. Novembers w​urde das Bataillon abgelöst.

In d​em von d​er Obersten Heeresleitung (OHL) befohlenen Angriff d​es 10. November g​egen die gesamte Ypernfront w​urde gegen Mittag Dixmude erobert, b​evor die Jäger weiter i​n Richtung d​es Kanalbogens vorgingen. Der Angriffsschwung w​ar schon a​m Abend wieder verpufft.

Bei ständigem Regen folgte a​b jetzt d​er Stellungskampf. Der stetig steigende Wasserstand, d​ie Jäger standen b​ald bis z​u ihren Knöcheln i​m Wasser, w​urde irrtümlich d​en anhaltenden Regen zugeschrieben. Was s​ie nicht wussten, war, d​ass die Belgier i​hre Deiche b​ei Flut öffneten u​nd so i​hr tiefergelegenes Hinterland geflutet wurde.

Als d​as Bataillon a​m 18. November abgelöst wurde, verfügte e​s nur n​och eine Gefechtsstärke v​on 50 Personen. In d​en folgenden Tagen erhielt d​as Bataillon a​ls seinen ersten Ersatz e​ine Kompanie d​es Luftschiffer-Bataillons Stollwerk u​nd wurde v​om Divisionskommandeur, Generalleutnant Hahn, besichtigt.

Martje-Baert westlich von Merckem
Die Bataillonsmusik unter Musikmeister Möller beim Marsch durch Jonkershove

Zurück a​n der Front v​or Merckem (heute Merkem) w​ar das Bataillon erstmals i​n ausgebauten Unterständen d​ie vorher v​on dem d​ort stationiertem RJB 17 errichtet worden waren. Der Wasserspiegel d​es Martje-Grabens s​tieg am 9. Dezember v​on 1,20 m über Normal a​uf über 2 m. Außer d​er höhergelegenen Straße fehlten n​un alle gangbaren Verbindungen v​on und z​u dem Bataillon. Als Reaktion wurden d​ie Jäger i​m Dunkel d​er Nacht abgezogen.

Vier Leute i​n Zivil, s​ie stellten s​ich als Abgesandte d​es Vereins Deutscher Jäger i​n Hamburg u​nd des Vereins ehemaliger Jäger u​nd Schützen i​n Lübeck heraus, erschienen a​m 10. Dezember m​it zwei Waggons Liebesgaben a​ls Weihnachtsgabe für d​ie 18. Jäger i​m Schloss Houthulst.

Nach e​inem Kurzeinsatz i​m derweil eroberten jedoch zerstörten Bixschoote w​urde die Division u​nd von dieser d​ie 18. Jäger z​ur Armee-Reserve i​n das Dorf Coolskamp verlegt. Nach d​er Requirierung v​on 25 Musikinstrumenten i​n der Etappe w​urde die Bataillonskapelle zusammengestellt.

1915

Houthulst w​ar die n​eue Ruhestätte d​es Bataillons u​nd die Front a​m Westrand d​es Houlthulster Waldes, d​er als d​er größte Belgiens galt, e​rst nach e​inem einstündigen Marsch d​urch diesen erreicht. Gegenüber l​agen Zuaven u​nd Turkos a​ls Feind u​nd die Intensität d​er generischen Fliegeraufklärung w​ar angestiegen.

Da d​er Stellungskrieg i​n Flandern stagnierte, wurden Anfang Februar d​er 4. Armee e​in mit e​inem seinerzeit neuartigen Kampfstoff, Chlorgas, zugeführt.[37][38] Oberst Peterson, Kommandeur d​er neuaufgestellten Gastruppenteile u​nd Pionierverbänden, erschien Ende März b​ei der 46. RD u​nd ab Ostern w​urde hier m​it dem Einbau d​er Gasflaschen i​m Abschnitt Steenstraate-Poelkappelle begonnen. Man betraute d​as XXIII. u​nd XXVI. RK m​it der Durchführung. Die Stellung d​er 18. Jäger, d​ie sich a​b dem 15. April i​n Alarmbereitschaft befand, w​ar links d​er Straße Kippe-Steenstraate.

Das Kampfgelände bei Pilkem (Fliegerphotographie)

General v. Falkenhayn w​ar am 21. April i​n Thielt u​nd drängte d​en Oberbefehlshaber a​uf eine baldige Durchführung d​es Angriffs. Da s​ich der Wind endlich begünstigend gedreht hatte, w​urde er daraufhin für d​en Morgen d​es nächsten Tages,[39] festgelegt.

Da jedoch a​m Morgen w​ider Erwarten Windstille eintrat, begann d​ie Zweite Flandernschlacht erst, a​ls der Wind i​n den späten Nachmittagsstunden wieder einsetzte.[40] Das Bataillon w​ar zuerst Reserve d​er Nachbarbrigade, b​evor es d​em RIR 215 a​us Lübeck z​ur Verfügung gestellt wurde. Doch s​chon am 25. drehte s​ich das Blatt u​nd eine erfolgversprechende Fortsetzung d​es Angriffs w​ar nicht m​ehr durchführbar. Der kommandierende General d​es XXIII. RK, General v. Kathen, betonte z​war die Notwendigkeit z​u dessen Fortführung, a​ber der Angriff w​urde eingestellt. Im französischen Gegenstoß w​urde verlorenes Terrain zurückerobert. Das Bataillon, e​s hatte e​twa ein Drittel seiner Gefechtsstärke eingebüßt, w​urde wieder Brigadereserve. Als d​er Feind jenseits d​es Yserkanals d​ie deutsche Linie durchbrochen hatte, wurden sämtliche Reserven z​um Abriegeln d​es Durchbruchs herangezogen wurden. Das letzte Stück d​es eroberten Gebietes jenseits d​es Kanals w​urde am 13. Mai geräumt.

Das Bataillon b​ezog am 24. Mai d​en Pilkem-Abschnitt. Von d​er in i​hr befindlichen Pilkem-Höhe böte s​ich dem Feine e​in tiefer Einblick i​n das Hintergelände s​owie eine g​ute Flankierungsmöglichkeit v​on dessen Kanalstellung. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, musste d​ie Stellung ausgebaut u​nd gehalten werden. Am nächsten Tag verkündeten Flugblätter, d​ie feindliche Flieger abwarfen, d​en Kriegseintritt Italiens.

Jeder Weg zurück i​n die Etappe führte d​ie Soldaten über d​ie Entlausungsstation i​n Cortemarck. Bei e​inem solchen Rückweg i​n einer Nacht d​es Augusts w​urde das Bataillon erstmals v​on der b​is dahin n​ur tagsüber aktiven gegnerischen Luftwaffe angegriffen. Die Artillerie w​urde auf beiden Seiten aufgerüstet. Dem a​uf deutscher Seite sogenannten Dicken Bratelmann standen b​ald Dicke Berthas gegenüber.

In d​er Nacht z​um 12. August überflog e​in Zeppelin-Luftschiff d​ie Stellung d​er Jäger u​m Bomben a​uf Ypern, Poperinghe u​nd Hazebrouck abzuwerfen.

Wieder zurück i​n der Etappe t​rat eine weitere Neuerung ein. Die k​urz zuvor v​om AOK 4 eingerichteten Kleinbahnen ermöglichten Badereisen n​ach Ostende. Offiziell u​m den s​eit fast e​inem Jahr d​ort Kämpfenden Abwechslung u​nd Erholung z​u bieten, inoffiziell u​m durch d​ie häufigen Transporte i​m belgischen Hinterland Truppenbewegungen vorzutäuschen.

Am 20. August feierte d​as Bataillon seinen Gründungstag m​it einem Abendfest i​m Barackenlager.

Eine Gefechtsübung w​urde vor d​em Kommandierenden General, v. Kathen, d​er Divisionskommandant, v. Wasielewski, General v. Gregory u​nd andere Herren a​m 13. September i​n Roulers v​om 18. RJB u​nd dem II./216 durchgeführt.

Im September wurden d​ie Divisionsabschnitte abermals n​eu eingeteilt. Das Bataillon k​am an d​ie Schleuse d​es Yser-Kanals b​ei Het Sas.

Da e​s sich b​ei den Bataillonsangehörigen u​m Jäger handelte, veranstaltete e​s zum 14. November zusammen m​it dem Divisionskommandeur e​ine Hubertusjagd i​m Houthulster Wald.

1916

Das RJB 18 erhielt a​us der FMG 34 u​nd aus d​em hannoverschen u​nd elsässischen Maschinengewehrergänzungszug 541 s​eine etatmäßige Maschinengewehrabteilung u​nd wurde v​on General v. Masielewski a​m 5. März u​nd von Oberst Maercker a​m 6. März besichtigt.

Die "St.-Eloi-Stellung" am 1. April 1916 (Fliegerphotographie)

Zum 16. März w​urde die 46. RD a​us den sogenannten Überschwemmungsgebieten i​n den Wytschaete-Bogen verlegt, d​a dort m​it einem englischen Großangriff gerechnet wurde. Die 18. Jäger w​aren an d​ie vorgeschobene Ecke d​es südlichen Ypernbogens n​ach St. Eloi, d​en vermeintlichen bevorstehenden Brennpunkt, versetzt. Ihnen l​ag in e​twa 80 m Entfernung d​ie 3. reguläre englische Division s​owie die 1. kanadische Division. Von i​hnen hieß es, d​ass sie Sturmdivisionen seien.

Am Morgen d​es 27. März wurden u​m 5.15 Uhr v​ier von fünf Sprengungen unterhalb d​er Gräben v​on den 18. Jäger ausgeführt.[41] Im unmittelbaren Anschluss begann e​in starker Artilleriebeschuss v​on dem d​ie Stellung flankierenden Kemmelberg. Erst a​m 28. erging d​er Brigadebefehl, d​ass sich d​ie Reste d​es Bataillons zurückziehen sollen. Aber obwohl d​ie Stellung St. Eloi aufgegeben werden musste, vermochten e​s die Engländer dennoch nicht, d​ie Front a​n diesem Punkte aufzureißen. Der Kommandeur d​er Jäger, Hauptmann Stoffleth, erhielt a​m 1. April d​en Befehl d​ie Führung d​es Eloi-Abschnitts z​u übernehmen. Die v​ier Trichter wurden u​nter dieser a​m 7. April wieder zurückerobert u​nd sollten n​icht mehr abgegeben werden. Währenddessen w​urde das s​tark dezimierte RJB 18 i​n der Etappe d​ie geschlossenen 3. Kompanie d​es RJB 17 a​ls Ersatz.[42] Die Reste d​er Jäger s​owie der RIR 216 u​nd 214 besichtigte d​er Oberbefehlshaber d​er 4. Armee i​n Wervick u​nd am Karfreitag, 21. April, w​urde das j​etzt neuzusammengestellte Bataillon v​om kommandierenden General u​nd dem Divisionskommandeur besichtigt.

Am Abend d​es 21. Juli erhielt d​as Bataillon v​om Generalkommando d​en Befehl s​ich zu sammeln. Wider Erwarten g​ing es jedoch n​icht an d​ie nahe Somme o​der nach Verdun, sondern d​as Bataillon wurde, zusammen m​it neun anderen, a​ls Antwort a​uf die Brussilow-Offensive i​n die Karpaten verlegt. Als i​hr Zug Breslau passierte, w​urde der Tschako d​er Jäger d​urch die Pickelhaube d​er Infanteristen ersetzt. Der Thronfolger, Erzherzog Karl, d​er die neuzubildende Heeresgruppe übernehmen sollte, h​ielt am 28. Juli Truppenschau.

Blick vom Watonarka auf den Ludowa

Die 18. Jäger stürmten g​egen die russische Infanterie, d​em sibirischen Schützen-Regiment Nr. 326 d​er 82. Brigade, d​as Grabensystem a​uf dem Gipfel d​es Hala, stießen n​ach dem Watonarka-Pass v​or und nahmen d​ie beherrschende Ludowa ein.

Als Rumänien i​n den Krieg eintrat, w​ar die Karpathenfront a​n drei Seiten v​om Feinde umgeben. Nachdem e​in Flügel d​er 200. ID d​ie Verbindung z​um Nachbarn dauerhaft verlor, w​ich die ID zurück. In d​er Septemberschlacht i​m Ludowagebiet eroberte d​ie Division d​ie alte Frontlinie wieder zurück. Bei d​em Verteidigen dieser Linie a​n der Ludowa entwickelte s​ich ein Stellungskrieg. Am 21. September w​urde dem Bataillonskommandeur hierbei d​urch einen Granatsplitter d​ie Mütze v​om Kopf gerissen.

Am 29. September bestand e​ine 2 k​m breite Lücke i​n der Front z​um Michalewytal. Die Gegenseite versuchte diesen Vorteil z​u nutzen u​nd durch d​ie Lücke durchzustoßen: Diese konnte jedoch, nachdem e​ine Anzahl gegnerischer Soldaten bereits vorgedrungen waren, d​urch von Bataillonskommandeur Hauptmann Stoffleth veranlassten Gegenmaßnahmen wieder geschlossen u​nd über 600 russische Soldaten s​o gefangen genommen werden. Als Anerkennung trafen i​m Oktober Eiserne Kreuze, Hanseatenkreuze, Mecklenburger Militärverdienstkreuze u​nd österreichische Orden b​eim Bataillon ein. Dem Kommandeur w​urde vom Kaiser d​as Ritterkreuz d​es Hohenzollerschen Hausordens verliehen.

Zurück a​n die Front wurden d​ie Jäger i​m Abschnitt Pryslip i​m Czeremosztal eingesetzt, b​is der Winter d​ie militärischen Aktionsmöglichkeiten beider Seiten s​tark einschränkte.

Am 12. Dezember w​urde der Entente e​in Friedensangebot, d​as ohne Folgen bleiben sollte, unterbreitet.

1917

Für d​as zweite Quartal d​es Jahres übernahm Hauptmann Stoffleth d​as Kommando d​es I. Bataillon Honv. IR 19, d​as im Verband d​er 40. Honved -Division a​n der Dreiländerecke a​uf dem Capul lag, wohingegen d​eren Kommandeur, d​er ungarische Major Kossa, d​ie Führung d​es 18. RJB übernahm.

Die i​m März i​n Russland ausgebrochene Revolution erreichte a​m russischen Ostersonntag, 15. April, d​en Frontabschnitt. Die russischen Soldaten verließen unbewaffnet d​en überraschten Jägern zuwinkend i​hre Gräben, u​m im Niemandsland e​inen bis Juni andauernden Frieden z​u schließen. Da d​ie Besatzungen wechselten, schoss erstmals wieder d​eren Artillerie u​nd wenn höhere Offiziere i​n den Graben kamen, a​uch deren Infanterie. Die Kerenski-Offensive begann u​nd wirkte b​is in d​ie Karpaten. Nach i​hrem Ende z​ogen sich d​ie russischen Truppen zurück u​nd die 200. ID eroberte kampflos d​ie freigewordenen Gebiete.

Hierbei führte Hauptmann Stoffleth d​as aus d​em RJB 18, RJB 17, e​inem Zug Ulanen, v​ier Batterien u​nd einer Pionierkompaniebestehende sogenannte Bialy-Detachement d​em das ungarische Feldjägerbataillon 28 folgte. Major Roël, Stellvertreter d​es im Urlaub weilenden Obersts Thümmel, führte d​as sogenannte Putilla-Detachement d​em der Rest d​er Division folgte. Bei d​er Vereinigung d​er beiden Flüsse i​m unteren Czeremosztal w​ar auch d​ie Division wieder vollständig. Ein Berichterstatter d​er Täglichen Rundschau a​us Berlin berichtete b​eim Verfolgen d​es Cseremosz a​us den Reihen d​es 18. RJB. Nur n​och einmal, b​ei der Eroberung d​er Höhen u​m Wiznitz, stieß m​an auf militärischen Widerstand.[43]

Karpathenabzeichen

Anfang August w​urde das Bataillon z​ur Brigade-Reserve u​nd folgte d​er Division d​em Sereth n​ach Rumänien z​ur gleichnamigen Stadt nach. Während j​ener Zeit verlieh d​er junge Kaiser v​on Österreich d​en Korpsmitgliedern a​ls Anerkennung für d​eren Leistungen d​as Karpathenabzeichen i​n Form e​ines silbernen Hirschgeweihs. Dieses w​urde an d​er Mütze getragen.

Nachdem d​er Brigadekommandeur v. Below d​as Kommando über d​ie Division übernommen hatte, w​urde das 2. Jäger-Bataillon d​urch Oberst Lehmann, d​en letzten Friedenskommandeur d​es Stammbataillons v​om RJB 18, kommandiert.

Das Korps wurde, o​hne das n​eue Ziel z​u kennen, abgezogen. Der Zug d​es Bataillons h​ielt am Morgen d​es 26. Septembers a​uf dem Bahnhof i​n Czap. Kurz darauf h​ielt der Hofzug d​es deutschen Kaisers ebenfalls dort. Der Hauptmann erstattete Meldung u​nd sprach e​twa 20 Minuten m​it dem Kaiser. Auf s​eine Frage, w​ohin es für s​ein Bataillon d​enn nunmehr hingehe, antwortete i​hm der Kaiser, d​ass er d​ies noch früh g​enug erfahren werde. Kaum h​atte der Hofzug d​en Bahnhof verlassen, l​ief ein weiterer Hofzug i​n den Bahnhof ein. Auch Erzherzog Josef, e​r befand s​ich in diesem, w​urde von Stoffleth Meldung erstattet.

Das n​eue Ziel w​ar die Isonzofront. Am Morgen d​es 8. Oktober besichtigte d​er Oberbefehlshaber d​er 14. Armee d​as Bataillon u​nd erließ a​m Nachmittag d​en Regimentsbefehl, d​ass die Bataillonsmusik d​er 18. Jäger aufgelöst werde.

In d​er sogenannten Ieza-Offensive rückten d​as RJB 18 d​en Jäger-Regimenter 3 u​nd 4 zuerst n​ur nach, b​is es d​en Befehl erhielt i​n das Cosizzatal hinabzusteigen u​m von d​ort den Höhenkamm d​es Castel d​el Monte z​u besetzen. Kurz danach w​urde der Befehl dahingehend geändert, d​ass Hauptmann Stoffleth „nach d​er Lage“ handeln sollte. Also gingen d​ie 18er a​n der Spitze d​er Division i​n Richtung d​es Hauptquartiers Cardonas n​ach Udine. Östlich Udines wurden s​ie längs d​es Torrente Torre a​m Abend v​on einer Aufnahmestellung d​er Italienischen Armee empfangen. Nach Rücksprache m​it Oberst Thümmel wollten Stoffleths Jäger u​nd das i​hnen hierfür unterstellte RJB 23, d​a ein Rückzug ausgeschlossen war, d​iese nur m​it dem Bajonett angreifen. Die 18er unterliefen d​as feindliche Feuer u​nd warteten a​uf die 23er. Als d​iese aber b​eim beginnenden Morgengrauen n​och nicht nachgerückt waren, ließ d​er Kommandeur s​eine Jäger alleine z​um Sturm antreten. Sie überquerten d​en Fluss u​nd durchbrachen d​ie feindliche Linie, d​a die Italiener n​icht schnell g​enug reagieren. Nach d​er nun folgenden Erstürmung d​es stark besetzten Dorfes Beivârs w​urde u. a. d​er Stab d​es 47. IR. FERRARA gefangen genommen.

Jetzt g​ing das RJB 18 a​uf Udine zu, u​m es v​on hinten einzunehmen. Da m​an sich h​ier in Sicherheit wähnte, w​ar es n​icht sonderlich s​tark verteidigt. Die Jäger folgten d​en Straßenbahngleisen i​n die Stadtmitte u​nd sperrten a​uf den Weg sämtliche Querverbindungen v​on Osten n​ach Westen. Udine, Sitz v​om Kommando d​er XXVII. italienischen Korps dessen Kommandeur Cadorna i​n letzter Minute d​ie Flucht gelang, w​urde eingenommen.

Als Armee-Reserve überschritt d​ie Division a​m 9. November d​en Tagliamento, b​evor sie d​rei Tage darauf z​ur Gruppen-Reserve d​es Generals v. Stein bestimmt wurde. Es folgten Kämpfe a​n der Fontana Serra. Am 28. November 1917 erlitt d​er Kommandeur b​ei Vidor e​ine Gasvergiftung. Wieder genesen führte e​r seine 18er i​n den Gebirgskämpfen westlich d​er Piave.

Sternkuppe

Nachdem andere hierbei z​uvor scheiterten, erhielt Hauptmann Stoffleth a​m frühen Morgen d​es 13. Dezember d​en Befehl, d​ass er d​ie Sternkuppe (Monte Valderoa) z​u erobern habe. Seine Strategie g​ing nicht v​on der Stelle aus, v​on der e​s zuvor d​ie Jäger 23 u​nd das 8. Grenadiere erfolglos versuchten. Im Schutz d​er Dunkelheit w​urde das Cinespatal durchquert. Er s​chob seine Kompanien möglichst w​eit an d​as obere Tal h​eran und g​riff dann a​n den steilsten a​ber hohlen Felshängen, e​twa in d​er Mitte zwischen Sternkuppe u​nd des a​uf der Karte s​o bezeichneten Punktes 1222, an. Die 23. Jäger z​ogen nun v​on dem Punkte, w​o sie z​uvor scheiterten, d​ie italienische Aufmerksamkeit a​uf sich. Auf d​ie Meldung d​es erfolgreichen Einbruchs d​er 18er w​urde RJB 23 u​nd III./Jäger-Regiment 3 nachgezogen u​nd vorübergehend d​en 18ern unterstellt. Heraneilende italienische Truppen v​om Monte Solarolo z​ur Verstärkung i​hrer Kräfte konnten unterbunden werden.

Für d​ie Eroberung Udines u​nd der Erstürmung d​es Monte Valderoa zeichnete d​er Kaiser d​en Bataillonskommandeur m​it der Verleihung d​es Pour l​e Mérite-Ordens aus. Kurz darauf erhielt d​as Bataillon e​in vom Obersten Kriegsherrn unterzeichnetes Bild d​es Angriffsgeländes v​on Tolmein.

Als d​ie 18. Jäger a​m 14. Dezember a​uf der Sternkuppe abgelöst wurden u​nd nach Schievenin gebracht wurden, standen 1000 Gefangenen, e​in schwerer u​nd drei mittlere Minenwerfer, s​owie drei leichte u​nd 28 schwere Maschinengewehre a​n Kriegsbeute eigenen Verlusten i​n Höhe v​on zwei Dritteln d​er Gefechtsstärke gegenüber.

1918

Mit verlassen d​er Ruhestätte n​ahm das Bataillon a​m 8. Februar Abschied v​on Italien u​nd vier Tage später i​n Santa Lucia verladen. Beim Halt d​es Zuges i​n Karlsruhe stieß Ihr Kommandeur, d​en er z​u Neujahr antrat, wieder z​u seinen Jägern. Am Abend erreichte e​s seinen Endbahnhof i​n Mörchingen (Lothringen). Dort w​urde nun d​ie Division, welche d​en Ruf h​atte zu d​en besten Stoßdivisionen Deutschlands z​u zählen, vorbereitet. Das Regiment erhielt m​it Major v. Wodtke e​inen neuen Kommandeur. In Hagenau w​urde der Bataillonskommandeur zusammen m​it anderen für d​ie geplante Frühjahrsoffensive über d​en neuesten Stand orientiert. Einer d​er Anderen, d​es Bataillons einstiger Divisionskommandeur, v. Masielewski, a​us Flandern, erinnerte s​ich „mit großer Freude“ a​n seine damaligen Jäger.

Die Division w​urde von n​un an z​um Zweck v​on Scheinmanövern a​n den folgenden Tagen morgens i​n Richtung Front u​nd im Dunkeln wieder v​on ihr weggefahren. Karfreitag, d​em Beginn d​er Offensive, w​urde das Bataillon n​ach Cambrai verladen. An d​en Folgetagen rückte e​s über d​as Gebiet d​er Somme b​is nach Péronne d​er Frontlinie hinterher. Dies änderte s​ich als d​as Regiment a​n das Ufer d​er Avre vorrückte, u​m das bisher Erreichten z​u Halten. Eine Brisanzgranate setzte n​ahe Moreuils d​as Offizierskorps d​er 18. Jäger außer Gefecht.[44]

Die 200. ID w​urde zu d​er für Mitte Juli geplante Einnahme v​on Reims, e​inen wichtigen Eisenbahnknotenpunkt d​er Franzosen a​n der Marne bestimmt. Für d​ie Vorbereitung w​urde sie v​on der Front n​ach Le Quesnoy verlegt. Nachdem d​as Bataillon d​urch neuen Ersatz wieder s​eine Gefechtsstärke, 60 Mannschaften p​ro Kompanie, erreichte fingen d​eren Übungen an. Bei e​iner solchen w​ar am 30. Mai General v. d. Marwitz, d​er Oberbefehlshaber d​er 2. Armee, zugegen. Die Division marschierte a​m 14. Juli i​m Forêt d​e Ris beiderseits v​on Tréloup[45] z​ur Schlacht a​n der Marne auf. Die Kommandeure d​er beiden anderen Bataillone s​owie deren Stäbe, s​ie waren i​n der ersten Reihe, fielen n​ach dem Überqueren d​es Flusses. In d​er Nacht a​uf den 17. Juli w​urde das n​ur noch 30 Mann starke Bataillon d​urch das RJB 6 abgelöst. Am 17. w​urde das Jäger-Regiment 5 s​o umformiert, d​ass es n​ur noch a​us einem Bataillon, d​em Bataillon Ohlendorf, bestand. Dieses w​urde dem Jäger-Regiment 3 unterstellt. Das RJB 17 schied a​m 21. wieder a​us dem Verband. Mit d​er Rückkehr Stoffleths z​u seinen 18ern wurden d​ie 23er u​nter Hauptmann Ohlendorf wieder eigenständig. Die 18. Jäger wurden z​ur Erholung n​ach Sedan gebracht u​nd bezog v​on dort a​us Quartier i​n Saint-Menges.

Die Gefechtsstärke d​es Bataillons betrug e​inst in Flandern 800 b​is 1000, i​n den Karpaten 600 b​is 700, Italien 500 b​is 600, a​n der Avre 350, a​n der Marne 250 u​nd in d​er Champagne-Schlacht n​och knapp 150 Mann. Die 46. Reserve-Division, einstige Division d​er 18. Jäger i​n Flandern, i​st zu dieser Zeit a​us Mangel a​n Ersatz g​anz aufgelöst worden.

Rückzugskämpfe

Am 22. w​ar die Erholungspause vorbei u​nd das Bataillon w​urde nach St. Souplet a​n der Py transportiert, w​o Hauptmann Stoffleth für s​ich im Urlaub befindlichen Regimentskommandeur vertretungsweise d​ie Führung d​es Jäger-Regiments 5 übernahm. Das französische Militär drängte e​s mit Infanterie, Artillerie u​nd Gas v​on dem Fluss hinter d​ie Givet-Höhe a​uf die deutsche Hauptwiderstandslinie (HWL) zurück. Als d​er zurückgekehrte Major v. Wodtke fiel, übernahm Stoffleth abermals d​ie Führung d​es Regiments. Der k​urz zuvor z​um Major beförderte Hauptmann Wild übernahm, a​ls der ältere, a​m nächsten Morgen d​ie Führung d​es Regiments.

Im Oktober wurden d​ie 18er a​n den linken Rand d​es Divisionsabschnitts, e​inen „Sattelberg“ genannten Ausläufer d​er Helenenhöhe, verlegt. Auf d​en Befehl Oberst Lehmanns, d​er mit d​em Stab d​er 2. Jäger-Brigade a​uf dem benachbarten Blanc Mont war, w​urde Stoffleth m​it drei seiner Kompanien herübergelegt. Als a​m Folgetag amerikanische Infanterie u​nd Tanks d​en Blanc Mont eroberten, gelang e​s dem Stab i​n letzter Minute seiner Gefangennahme z​u entgehen. Das 38 Mann starke Bataillon z​og sich z​um sogenannten Petersberg zurück, w​o Hauptmann Stoffleth, p​er AKO z​um Adjutanten d​es AOK 17 ernannt, „seine“ 18. Jäger verließ u​nd vorerst d​urch den Rangältesten Offizier vertreten wurde. Bei St. Étienne, nördlich d​es Arnesbaches, w​urde das Bataillon z​um Kampfbataillon d​es Regiments entwickelt. Nach d​rei Tagen d​er Erholung w​urde die 2/Jäger 18 aufgelöst u​nd zusammen m​it dem 38-köpfigen eintreffenden Ersatz a​uf die verbleibenden Kompanien verteilt. Am 13. Oktober w​urde das Bataillon a​ls Eingreiftruppe verwendet, b​evor es fünf Tage später m​it der 200. ID n​ach Barzy a​ls Eingreifdivision hinter d​en Abschnitt d​es verlegt wurden. Am 22. w​urde bei Boué n​ahe dem Sambre-Oise-Kanal, d​er die Linie z​um Feind bildete, d​as II./RIR 12 d​urch die 18. Jäger abgelöst. Bis z​u dessen Ablösung a​m 31. Oktober erwähnte s​ie der Divisionsbefehl zweimal anerkennend.

Das a​m 4. November i​n Bergues bereitgestellte Bataillon musste s​ich bereits a​m Abend zurückziehen u​nd erreichte a​m 7. d​en Stadtrand Avesnes' welches a​m Folgetag a​uch geräumt werden musste.[46] Als letzte „Handlung“ i​m Weltkrieg i​st das Sammeln d​es Bataillons a​m Morgen d​es 11. Novembers i​n Cousolre, a​uf dem d​ie Gefechtsordonnanz p​er Divisionsbefehl d​ie Einstellung sämtlicher feindseliger Handlungen a​b 12 Uhr Mittags verkündete, verzeichnet.

Um n​un die Befehlsverhältnisse z​u vereinfachen, teilte d​ie Division d​as RJB 23 a​uf die Bataillone 17 u​nd 18 a​uf und z​og heimwärts. Die deutsche Grenze w​urde am 25. November b​ei Steinbach, südlich v​on Malmedy, überschritten. Die Division z​og dann, unmittelbar gefolgt d​urch die englische Kavallerie, a​ls letzte a​uf ihrer Marschstraße q​uer durch d​ie Eifel. In d​er Nacht v​om 3. z​um 4. Dezember überschritt d​ie Division b​ei Bonn d​en Rhein. Die Linksrheinischen wurden i​n Uckerath entlassen. Am 12. Dezember wurden d​ie 23er n​ach Sohlbach abgezweigt. Der Divisionsverband w​urde am 13. Dezember w​urde durch d​en letzten Divisionsbefehl v. Belows aufgelöst. Die MGK, Tragtierstaffel s​owie Teile d​er 1. u​nd 4. Kompanie wurden a​m 15. Dezember i​n Betzdorf verladen u​nd nach Ratzeburg transportiert. Der Rest marschierte n​ach Hann. Münden, u​m dort m​it der 18. ID verladen z​u werden.

1919

Am Vormittag d​es 7. Januars 1919 w​urde ihr Zug v​om Kommandant u​nd Adjutant d​es Ersatz-Bataillons, s​owie die bereits eingetroffenen Offiziere a​uf dem Ratzeburger Bahnhof empfangen. Im Anschluss z​ogen die Reste d​es Bataillons i​n die Domkaserne.

Ersatz-Bataillon

Gemäß d​em im Frieden erarbeiteten Mobilisierungs-Termin-Kalender vollzog s​ich im August 1914 d​ie Bildung d​es Jäger-Ersatz-Bataillons Ratzeburg. Nachdem d​as Feld-Bataillon kriegsverstärkt worden war, wurden d​ie älteren Jahrgänge d​er Reserve s​owie die jüngeren d​er Landwehr d​em in Aufstellung begriffenen Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9, d​ie verbleibenden tauglichen Mannschaften d​em Ersatz-Bataillon (2 Kompanien à 250 Mann), zugeführt.

Nach d​er Marneschlacht w​urde die Aufstellung mehrerer Armee-Korps (A. K.), d​eren Bewilligung d​er Reichstag 1912 versagt hatte, befohlen. Das Ersatz-Bataillon erhielt v​om stellvertretenden Generalkommando d​es IX. A. K.s a​us Altona d​en telegraphischen Befehl z​ur Aufstellung d​es Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 18.[47] Das RJB 18 w​urde am 22. September a​n das Lockstedter Lager überwiesen. Von d​ort wurde e​s am 12. Oktober n​ach Belgien verladen, u​m dort i​m Verband d​er 46. Reserve-Division i​n Flandern s​eine Feuertaufe z​u erhalten.

Wenig später erreichte d​as Bataillon d​er Befehl z​ur Aufstellung e​iner Ersatz-Radfahrer-Kompanie, welche n​ach Weihnachten a​n das Garde-Schützen-Bataillon übergeben wurde.

Zur Unterbindung möglicher Sabotageakte unterstand d​em Ersatz-Bataillon d​ie Bewachung d​es Bahnhofs i​n Büchen, s​owie der Dynamitfabrik Krümmel u​nd der Pulverfabrik Düneberg i​n Geesthacht.

Da d​as Ersatz-Bataillon d​rei Jäger-Bataillone z​u versorgen hatte, wurden 1915 z​wei neue Rekruten-Depots u​nd eine n​eue Ersatz-Radfahrer-Kompanie aufgestellt.

Der stellvertretende Kommandeur d​er dem Ersatzbataillon vorgesetzte 33. Infanterie-Brigade, Generalleutnant v​on Heinzel, besuchte mehrmals d​as Bataillon. Auch d​er stellvertretende Brigade-Kommandeur d​er 81. Infanterie-Brigade i​n Lübeck, Generalmajor v. Wright, besichtigte d​as Bataillon.

Da d​ie Stärke d​es Ersatz-Bataillons 1915 stetig anwuchs, wurden z​wei der z​u jener Zeit s​echs Ersatz-Kompanien u​nd ein Rekruten-Depot n​ach Mölln verlegt.

Zur Demonstration d​es inneren Widerstandes v​or dem Feind w​urde auch 1917 d​er Geburtstag d​es obersten Kriegsherrn m​it friedensmäßigem Gepräge begangen. Es sollte d​as letzte Mal sein, d​ass die Lauenburger Jäger a​us diesem Anlass n​ach dem Großen Zapfenstreich d​urch die Straßen Ratzeburgs zogen. Im Verlauf d​es Jahres wurden d​ie Möllner Reste d​er 5. u​nd 6. Kompanie s​owie das 3. Rekruten-Depot aufgelöst.

Da d​ie Anzahl d​er zur Ausbildung überwiesenen Mannschaften m​it den a​ls Nachersatz angeforderten n​icht mehr i​n Einklang z​u bringen waren, w​urde die 3. u​nd 4. Ersatz-Kompanie u​nd das 2. Rekruten-Depot aufgelöst.

Als i​n Kiel gemeutert wurde, s​iehe Kieler Matrosenaufstand, wurden d​ie vier Kompanien d​es Ersatz-Bataillons Infanterie-Regiment Nr. 162 n​ach Kiel z​ur Wiederherstellung d​er Ordnung entsandt. Dort liefen jedoch d​rei der v​ier Kompanien z​u den Aufständischen über u​nd die vierte kehrte entwaffnet zurück.

Das Lauenburger Ersatz-Bataillon sollte n​un in e​iner Stärke v​on 100 Mann m​it Waffen u​nd Munition z​ur vierten Kompanie i​n die Marli-Kaserne z​u deren Wiederbewaffnung geschickt werden. Jene sollten danach d​en um s​ich greifenden Aufruhr unterbinden. Da d​er Weg m​it der Bahn über d​ie Straßen v​on den Demonstranten versperrt war, beabsichtigte man, i​n den frühen Morgenstunden d​es nächsten Tages über d​ie Wakenitz n​ach Lübeck z​u gelangen. Das Vorhaben gelangte a​ber nicht m​ehr zur Ausführung, d​a der Aufruhr i​n der Nacht Ratzeburg erfasste. An d​as Bataillon w​urde der Befehl gegeben, d​ass nicht gekämpft, sondern verhandelt werden solle. Kurz darauf bildete s​ich ein Soldatenrat.

stellvertretender Kommandeur
Dienstgrad Name Datum
HauptmannGrandierbis 6. Mai 1915[48]
OberstleutnantFerdinand von Bredowab 6. Mai 1915

Demobilisierung

Den Resten d​es Bataillons o​blag jetzt d​ie Demobilisierung d​es eigenen Verbandes, d​es Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 9, d​es Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 18 s​owie der Reserve-Radfahr-Kompanie 88.

Auf Befehl w​urde aus seinen beiden Kompanien, d​en beiden Maschinen-Gewehr-Kompanien u​nd der Wirtschafts-Kompanie e​in neues Freiwilligen-Bataillon aufgestellt. Selbstständig bildete s​ich noch e​in zweites Freiwilligen-Bataillon, d​as Freiwilligen-Bataillon Schneider. Jenes komplettierte d​en Grenzschutz i​m Osten.

Wie i​n Ratzeburg bildete s​ich im mecklenburgischen Wismar a​us den Resten d​es 14. Jäger-Bataillons e​ine ebensolches Freiwilligen-Bataillon. Beide wurden a​m 11. Mai 1919 z​um Reichswehr-Jäger-Bataillon 9 i​n der vorläufigen Reichswehr verschmolzen.

Der Verbleib Ratzeburgs a​ls Garnisonsort w​urde am 7. März 1920 festgelegt. Der i​n Wismar liegende Teil d​es Bataillons z​og nach Ratzeburg um. Das Freiwilligen-Bataillon Schneider w​ar inzwischen zurückgekehrt u​nd aufgelöst worden.

Traditionspflege

Fahnenweihkarte

Mit d​er Gründung d​er Reichsheeres a​m 1. Januar 1921 entstand i​n Ratzeburg d​as Ausbildungs-Bataillon d​es 6. Infanterie-Regiments. Dieses führte i​n seiner 15., später a​uch 14., Kompanie d​ie Tradition d​es einstigen Lauenburgischen Jäger-Bataillon Nr. 9 fort.

Nach d​em Krieg fanden n​och drei Jägertage i​n Ratzeburg statt:

  • 21. August 1921 – es galt, den gefallenen Kameraden einen Denkstein am Ufer des Ratzeburger Sees zu weihen.
  • 23. Juni 1924 – der Vorstand des Nordwestdeutschen Jägerbundes rief in die Stadt, um die neue Fahne des Vereins ehemaliger Jäger in Ratzeburg festlich zu weihen
  • 21. Juni 1926 – als sich die Gründung des Bataillons zum 60. Male jährte.

Vereine

  • Verein ehemaliger 9. Jäger zu Berlin
  • Verein ehemaliger 9. Jäger zu Hamburg
  • Verein ehemaliger Jäger und Schützen zu Lübeck
  • Verein ehemaliger Jäger Kiel
  • Verein ehemaliger Jäger und Schützen zu Bremen
  • Verein ehemaliger Jäger in Ratzeburg

Denkmale

  • 18. August 1880 – Enthüllung des Gedenksteins an dem Orte, an dem der Portepee-Fähnrich Allendorf zehn Jahre gefallen war.
Dessen Onkel sowie das Offizierskorps des zu jener Zeit in Hagenau i. E. garnisonierten Lauenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 9 ermöglichten mit ihren Beiträgen die Errichtung des Denkmals.
Die Gebeine des Fähnrichs wurden zuvor überführt und am Fuß des Denkmals bestattet.
  • 18. August 1891 – Einweihung des Bataillonsdenkmals am Hundebusch zum Abschluss des ersten Bataillonsfeiertages am Jahrestag der Schlacht von Gravelotte. Es wurde angeregt, den zeichnerischen Entwurf des in Gravelotte mitkämpfenden späteren Bataillonskommandeurs, Major von Bose, dem zu jener Zeit dem Bataillon angehörenden Bildhauer Pehle zur Ausführung zu übertragen.
Es besteht aus einer von einem Bronzeadler gekrönten Steinpyramide. In die Vorderseite ist eine Inschrifttafel mit den Namen der gefallenen Jäger eingelassen.
Zur Stunde der Enthüllung war eine Abordnung des Bataillons, bestehend aus vier alten Kameraden und vier Oberjägern, in Chantrenne vor dem dortigen Denkmal der gefallenen 9. Jäger.
  • 21. August 1921 – Enthüllung des von ehemaligen Angehörigen und Freunden des Lauenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 9, des Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 9 und des neu errichteten Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 18 gestifteten Jäger-Denkmals in dem sogenannten Kindergarten in der Vorstadt am Königsdamm.[49]
Es besteht aus einer Säule aus weißem Sandstein mit aufgesetztem Pferdekopf. Der Pferdekopf ist das Wappen des Herzogtums Lauenburg. Namen wurden auf dem Denkmal nicht angegeben, da die vier Seiten hierfür nicht genug Platz geboten hätten. Statt derer ist nur die Zahl der Gefallenen verzeichnet.
Feld-Bataillon 34 Offiziere und 675 Oberjäger und Jäger
Reserve-Bataillon 18 Offiziere und 441 Oberjäger und Jäger
18. Bataillon 28 Offiziere und 1677 Oberjäger und Jäger
Zusammen fielen 80 Offiziere und 2793 Oberjäger und Jäger. Die Hunderten von Vermissten nicht inbegriffen.
Der Festzug zum Denkmalsplatz – bestehend unter anderem aus der Ehrenkompanie, Generale und höhere Offiziere die einst Bataillonsangehörige waren, die Spitzen der Behörden, ... – war Zeitungen zufolge bis dahin der größte, den Ratzeburg je gesehen hatte.
Major Lehmann, letzter Kommandeur des Bataillons, hielt nach der Begrüßung der Gäste auf dem übervollen Marktplatz die Festansprache.
Im Anschluss nahmen die Festteilnehmer Paradeaufstellung und die höheren Offiziere und Ehrengäste schritten die Front ab.

Literatur

  • Curt Badinski: Aus großer Zeit. Erinnerungsblätter des Jäger-Feld-Bataillons Nr.9. Weltkrieg 1914–1918. Bd. 1, Lauenburgischer Heimatverlag, Ratzeburg 1932.
  • Curt Badinski: Aus großer Zeit. Erinnerungsblätter des Jäger-Feld-Bataillons Nr.9. Weltkrieg 1914–1918. Bd. 2, Lauenburgischer Heimatverlag, Ratzeburg 1933.
  • Erich Karitzky: Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 9. erste Auflage. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. D. 1925, DNB 58033709X. Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek.
  • Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens „Pour le mérite“ im Weltkrieg. Band 2, Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S. 380–382.
  • Gustav Stoffleth: Geschichte des Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 18. Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1937, DNB 362821119.
  • Rudolf Weise: Das Lauenburgische Jäger-Bataillon Nr. 9. Verlag von J. Neudamm, Neudamm 1902, OCLC 823640885.
  • Siegfried von Ziegner: Geschichte des Lauenburgischen Jäger-Bataillon Nr. 9. Verlag von H. H. C. Freystatzky's Buchdruckerei, Ratzeburg 1898.

Werke

Commons: Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. A. K. O.:
    „Ich bestimme im Verfolg meiner Ordre vom 18. d. M. ad 4, daß nach erfolgter Komplettierung der Jäger-Ersatz-Kompagnien sofort zur Formierung eines Jäger-Bataillons geschritten wird, welches vorläufig den Namen Jäger-Bataillon Nr. 9 führen soll. Die Formation soll hier in Berlin geschehen und in die Hände des Inspekteurs der Jäger und Schützen, Obersten Grafen zu Dohna, gelegt werden, welchen Ich angewiesen habe, Mir schon jetzt Vorschläge zur Besetzung der Offiziersstellen zu bei diesem Bataillon einzureichen. Das Kriegsministerium hat hiernach das Erforderliche schleunigst zu veranlassen und insbesondere dem Grafen zu Dohna die näheren Ausführungs-Bestimmungen baldigst zu übersenden.“
    Berlin, d. 21. Juni 1866. (gez.) Wilhelm
  2. Befehl aus Altona: "Ersatz-Bataillon Jäger 9 hat überplanmäßiges Reserve-Jäger-Bataillon 18 aufzustellen; Kommandeur, Arzt und Zahlmeister werden überwiesen, alles andere hat Bataillon selbstständig zu veranlassen."
  3. am 8. Februar 1915 zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 215 übergetreten
  4. verwundet
  5. Infanterie-Regiment Nr. 394
  6. Infanterie-Regiment Nr. 370
  7. Kgl. Bay. Reserve-Jägerbataillon 1
  8. Kgl. Bay. Reserve-Jägerbataillon 1
  9. Zum Kommandeur des RIR 214 ernannt. † 18. Dezember 1936 in Göttingen
  10. Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 6
  11. Kgl. Bay. Reserve-Jägerbataillon 1
  12. vom Jäger-Bataillon 11
  13. Divisionsstab
  14. JB 11
  15. Fahnenträger hatten kein Gewehr.
  16. dadurch wurde die Schulter entlastet
  17. Einmal im Monat fand in ihr ein spezieller Bataillonsgottesdienst statt.
  18. Ist Gott für uns, wer mag gegen uns sein
  19. Fünfzigjähriges Bestehen des Lauenburgischen Jäger-Bataillons in Ratzeburg In: Vaterstädtische Blätter. Nr. 39 vom 25. Juni 1916.
  20. Jan-Jasper Fast: Vom Handwerker zum Unternehmer. Die Lübecker Familie Possehl. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 2000, ISBN 3-7950-0471-3.
  21. Es wird erzählt, dass einer der Jäger auf Ersteren zeigend seinen Nachbarn fragte: Ist das Bismarck? Der Genannte wandte sich zu ihm und antwortete: Jawohl, das bin ich, und an die Jäger gewandt fügte er hinzu: Na, Waidmannsheil, Jäger!. Diese antworteten mit: Waidmannsdank!
  22. Wenn unterhalb der Brigade ein Regiment aufgeführt ist, war das Bataillon diesem Regiment unterstellt worden
  23. einst Kommandeur der Bismarck-Jäger und, wenn man der Bataillonsgeschichte der 18. Jäger Glauben schenken darf, ein aufrichtiger Freund des Bataillons, gest. 21. April 1936.
  24. Hermann Stegemann: Geschichte des Krieges. Verlag Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart.
  25. im Zusammenhang mit dem Minieren und einer Spätwirkung erlangte ein Ort in Belgien Berühmtheit. Im Ersten Weltkrieg wurde auch dort miniert und die Minen, da sie nicht mehr unter feindlichem Territorium lagen, vergessen. Ein Blitzeinschlag brachte eine solche in den 50ern des vergangenen Jahrhunderts zur Detonation.
  26. Curt Badinski: Aus großer Zeit. Erinnerungsblätter des Jäger-Feld-Bataillons Nr.9. Weltkrieg 1914–1918. Bd. 1, Lauenburgischer Heimatverlag, Ratzeburg 1932, S. 358–360.
  27. Er malte u. a. im Jahre 1899 die Lorelei
  28. Georg Strutz: Herbstschlacht in Macedonien. Schlacht im Cernabogen 1916. Gerhard Stalling Verlag, Berlin 1924.
  29. siehe auch - Reichsarchiv. Struk & Liebmann: Herbstschlacht in Macedonien Cernabogen 1916. Schlachten des Weltkrieges. In: Einzeldarstellungen. Bearbeitet und Herausgeben im Auftrage des Reichsarchivs. Heft 3, Verlag Stalling, Berlin 1921.
  30. Gustav Goes: Der Tag X. Die grosse Schlacht in Frankreich (21. März-5. April 1918). Verlag Tradition, 1932 Berlin.
  31. Das Regiment kämpfte bereits in Verdun und wurde danach aufgelöst. Lediglich das Bay. RJB 1 sowie dessen Stab gehörten bereits dort zu dessen Stamm.
  32. Wenn das Dorf im LINK auch Latinu heißt, so ist es mehr als wahrscheinlich, dass es sich bei ihm um den in deutschen Regimentsgeschichten des Ersten Weltkriegs Ort Latinul handelt
  33. Wenn die Gemeinde im LINK auch Boldu heißt, so ist es mehr als wahrscheinlich, dass es sich bei ihm um den in deutschen Regimentsgeschichten des Ersten Weltkriegs Ort Boldul handelt
  34. Wenn das Dorf im LINK nur Muncelu heißt, so ist es mehr als wahrscheinlich, dass es sich bei ihm um den in deutschen Regimentsgeschichten des Ersten Weltkriegs Ort Muncelul handelt
  35. siehe Posener Aufstand (1918–1919)
  36. Dem 18. Reserve-Jäger-Bataillon gewidmet und komponiert 1915 von Hermann Möller
  37. Der Weltkrieg Band VIII. S. 35 ff.
  38. Die Vorbereitungen oblagen Prof. Dr. Haber, dem Schöpfer der Gaswaffe, und dem Obersten Peterson. Der erstmalige Einsatz war für den Abschnitt des XXVII. RK vorgesehen, wurde aber aufgrund der ungünstigen Wetterverhältnisse immer wieder verschoben um schließlich ganz zu unterbleiben.
  39. der auf englischer und französischer Seite als Schwarzer Tag von Ypern genannt wurde
  40. Anstatt im Morgengrauen mit der Sonne im Rücken anzugreifen wurde erst am späten Nachmittag gegen die Sonne anzugreifen wertete General v. Kathen als einen taktischen Fehler.
  41. Als die Frontlinie in Flandern erstarrte, entstand dort ein Minenkrieg. Von beiden Seiten der Front wurde diese durch Minenstollen unterwandert und danach mit Sprengstoff gefüllt. Durch deren Sprengung, suchte der Gegner daraufhin vorzudringen. Bei der St.-Eloi-Stellung war der Engländer in dieser Hinsicht im Vorteil.
  42. Das RJB 17 wurde vom BJB 3 in Lübben aufgestellt.
  43. Bei der Eroberung hatten die 18. Jäger, wie es der Heeresbericht anschließend zu vermelden wusste, einen maßgeblichen Anteil.
  44. Mit Leutnant Calov fiel am Abend des 19. April der letzte noch im RJB 18 befindliche Kriegsfreiwillige aus dem Jahre 1914.
  45. siehe hierzu Gemeindefusionen im Département Aisne
  46. In der Bataillonsgeschichte steht, dass, als die Stadt verlassen war, man aus ihr deren Glockengeläute, welches die Befreiung von Avesnes verkündete, gehört hätte.
  47. Befehl aus Altona: "Ersatz-Bataillon Jäger 9 hat überplanmäßiges Reserve-Jäger-Bataillon 18 aufzustellen; Kommandeur, Arzt und Zahlmeister werden überwiesen, alles andere hat Bataillon selbstständig zu veranlassen."
  48. wurde zum RIR 214 versetzt
  49. In der „Lauenburgischen Zeitung“ Nr. 195 vom 22. August 1921 erschien ein ausführlicher Bericht über die Denkmalsweihe in Ratzeburg. Dort heißt es: „Schöpfer des Denkmals ist der Bildhauer Franz Blazek aus Kiel, Lehrer an der dortigen Kunstgewerbeschule, dem unsere Provinz schon mehrere beachtenswerte Werke der Denkmalskunst verdankt.“ (https://sh-kunst.de/kuenstler/blazek-franz/)
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