Morhange

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Morhange
Morhange (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Sarralbe
Gemeindeverband Saint-Avold Synergie
Koordinaten 48° 55′ N,  38′ O
Höhe 221–305 m
Fläche 15,55 km²
Einwohner 3.408 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 219 Einw./km²
Postleitzahl 57340
INSEE-Code 57483
Website www.morhange.fr

ehemaliges Gerichtsgebäude

Morhange (deutsch Mörchingen) ist eine französische Gemeinde mit 3408 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Der Ort gehört zum Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle.

Geografie

Die Gemeinde Morhange liegt etwa in der Mitte zwischen Saarbrücken und Nancy, etwa jeweils 50 Kilometer von Metz, Nancy und Saarbrücken entfernt.

Geschichte

Die Gegend von Morhange war bereits früh besiedelt. Auch die Römer erkannten die verkehrsgünstige Lage. Der Name des Ortes änderte sich im Laufe der Zeit, von Morehenges im Mittelalter über Morchingen, Morhanges zu Morhange de la Haute Tour zur Zeit der Französischen Revolution. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt zerstört. Von 1871 bis 1918 gehörte sie als lothringische Kreisstadt zum Deutschen Reich und war preußische Garnison. In der Schlacht bei Mörchingen zu Beginn des Ersten Weltkrieges erlitt die französische 2. Armee unter General de Castelnau eine schwere Niederlage gegen die deutsche 6. Armee. Von 1940 bis 1944 war die Stadt erneut dem Deutschen Reich angegliedert. 1992 gab die französische Armee ihre Garnison Morhange auf, was einen Bevölkerungsrückgang zur Folge hatte.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072018
Einwohner41704478472446744460405038673426

Soldatenfriedhof Morhange

Eingang des Soldatenfriedhofes

Östlich des Bahnhofes am Rande des Hellenwaldes befindet sich ein deutscher Soldatenfriedhof. Er wurde im August 1914 als Teil des schon länger bestehenden Garnisonsfriedhofes angelegt, um im Rahmen der Grenzschlachten gefallene Soldaten aufzunehmen. Nach Kriegsende wurden die Verstorbenen französischer Nationalität an einen anderen Platz verlegt und stattdessen die Überreste deutscher Gefallener aus der Umgebung an diesen Platz umgebettet, außerdem Opfer der Stellungskriege der Jahre 1915–1918 sowie im Lazarett Verstorbene. Heute liegen dort 4754 deutsche Kriegstote, davon 1966 in Einzelgräbern, die übrigen in zwei Gemeinschaftsgräbern, begraben.[1]

Ehemalige Bismarcksäule

Auf einer Anhöhe nördlich des Stadtkerns wurde am 25. August 1901 die erste von insgesamt nur zwei Bismarcksäulen im Reichsland Elsaß-Lothringen eingeweiht. Beide Säulen waren vom Typ Götterdämmerung. Während die Säule von Morhange im November 1918 abgerissen wurde blieb die andere, auf dem Berg St. Quentin in der Nähe von Scy-Chazelles gelegen, erhalten.[2]

Verkehr

Lage Morhanges im lothringischen Eisenbahnnetz

Beim Bau der Eisenbahnstrecke von Rémilly nach Rieding durch die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen 1877 wurde eine Streckenführung gewählt, die nordöstlich an Mörchingen vorbeiführte. An dieser erhielt der Ort einen Bahnhof (ursprünglicher Name Mörchingen-Baronweiler) in etwa drei Kilometern Entfernung zum Zentrum. Ab 1911 verband eine Dampfstraßenbahn Bahnhof und Ort miteinander. Bereits 1914 wurde der Betrieb aufgrund der Kriegsereignisse vorübergehend, ab 1917 dann endgültig eingestellt. Heute verkehren am Bahnhof Morhange die Eisenbahnlinien 21 und 22 des TER Lorraine (Metrolor). Das Angebot umfasst täglich knapp zehn Züge je Richtung von und nach Metz einerseits bzw. Saarburg und Straßburg andererseits.[3]

Durch den Ort und quer zur Eisenbahnstrecke verläuft die Departementsstraße D674 von Saargemünd nach Nancy. Bis zu ihrer Abstufung im Jahre 2006 war die Straße als Route nationale 74 klassifiziert.

Städtepartnerschaft

Seit 1974 besteht eine offizielle Partnerschaft mit Feuchtwangen.

Persönlichkeiten

  • Tilla Briem (1908–1980), deutsche Opernsängerin (Sopran) und Professorin an der Musikhochschule Hannover
  • Eckart Hachfeld (1910–1994), deutscher Schriftsteller, Texter und Drehbuchautor
  • Hans-Joachim Kahler (1908–2000), deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor im Zweiten Weltkrieg
  • Joseph M. Piel (1903–1992), deutscher Romanist.

Siehe auch

Commons: Morhange – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Soldatenfriedhof Morhange auf der Website des VDK.
  2. Bismarcksäule Mörchingen auf der Website Bismarcktueme.de
  3. Bahnhof Morhange (Memento des Originals vom 22. November 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.metrolor.fr auf der Website von Metrolor.
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