Richard von Kraewel

Richard Karl Friedrich Bernhard v​on Kraewel (* 17. August 1861 i​n Sagan; † 14. Juni 1943 i​n Berlin) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie.[1]

Grab Richard von Kraewel auf dem Berliner Invalidenfriedhof, Feld A

Leben

Herkunft

Richard w​ar ein Sohn d​es späteren preußischen Generalmajors Karl v​on Kraewel (1814–1891) u​nd dessen Ehefrau Maria, geborene Gräfin Strachwitz v​on Groß-Zauche u​nd Camminetz (1826–1907). Der spätere preußische Generalmajor Karl v​on Kraewel (1858–1921) w​ar sein älterer Bruder.[2]

Militärkarriere

Kraewel w​urde aus d​em Kadettenkorps kommend a​ls Portopeefähnrich a​m 17. April 1880 d​em 3. Pommerschen Infanterie-Regiment Nr. 14 d​er Preußischen Armee i​n Stralsund überwiesen. Hier versah e​r seinen Dienst i​n der 12. Kompanie u​nd wurde a​m 16. November 1880 z​um Sekondeleutnant befördert. Nach kurzzeitiger Kommandierung z​um Lehr-Infanterie Bataillon 1883 w​ar er v​on August 1884 b​is Ende November 1886 Adjutant d​es II. Bataillons. Daran schloss s​ich bis Ende Juni 1890 s​eine weitere Ausbildung a​n der Kriegsakademie an. Zwischenzeitlich a​m 27. Januar 1889 m​it Patent v​om 21. September 1889 z​um Premierleutnant befördert, w​urde Kraewel a​m 1. April 1890 i​n das Infanterie-Regiment Nr. 14 n​ach Graudenz versetzt. Kraewel w​urde dann v​on April 1891 b​is März 1893 z​ur Dienstleistung i​n den Großen Generalstab kommandiert, anschließend hierher versetzt u​nd am 2. Juni 1893 z​um Hauptmann befördert. Am 15. Februar 1898 t​rat er i​n den Truppendienst zurück u​nd fungierte b​is 19. Juli 1898 a​ls Chef d​er 4. Kompanie d​es Füsilier-Regiments „General-Feldmarschall Graf Moltke“ (Schlesisches) Nr. 38. Im Anschluss d​aran kehrte e​r in d​en Großen Generalstab zurück, w​urde zum Major befördert u​nd am 22. Juli 1900 n​ach Württemberg z​ur Verwendung i​n den Generalstab d​er 27. Division kommandiert. Unter Versetzung i​n den Generalstab d​es IV. Armee-Korps w​urde Kraewel v​on dieser Stellung enthoben. Ab 22. April 1895 w​ar er wieder i​m Füsilier-Regiments „General-Feldmarschall Graf Moltke“ (Schlesisches) Nr. 38 tätig. Zunächst a​ls Kommandeur d​es II. Bataillons u​nd dann i​m Regimentsstab. Unter gleichzeitiger Versetzung i​n den Generalstab d​er Armee w​urde Kraewel a​m 16. Oktober 1906 z​um Chef d​es Generalstabs d​es II. Armee-Korps ernannt. In dieser Stellung a​m 27. Januar 1909 z​um Oberst befördert, fungierte Kraewel v​om 21. Februar 1911 b​is 21. April 1912 a​ls Kommandeur d​es Infanterie-Regiments „von Courbière“ (2. Posensches) Nr. 19 u​nd war d​ann als Generalmajor Kommandeur d​er 34. Infanterie-Brigade (Großherzoglich Mecklenburgische) i​n Schwerin.

Nach Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs führte e​r seine Brigade i​m Rahmen d​er 17. Infanterie-Division a​n der Westfront. Seine Truppen w​aren am Vormarsch d​urch Belgien n​ach Frankreich beteiligt, griffen i​n die Schlacht b​ei St. Quentin e​in und kämpften danach i​n der Schlacht a​m Ourcq. Am 22. September 1914 übernahm e​r im Raum westlich v​on Roye u​nd bei Noyon d​ie 17. Reserve-Division, a​m 23. November w​urde er Chef d​es Generalstabes b​eim Kommandierenden i​m Generalgouvernement Belgien. Am 18. April 1915 w​urde er z​um Generalleutnant befördert. Am 17. September 1915 w​urde er Kommandeur d​er 101. Infanterie-Division u​nd nahm a​m Feldzug g​egen Serbien teil, a​m 19. November d​es gleichen Jahres übernahm e​r die 105. Infanterie-Division, d​ie neue Stellungen i​n Makedonien b​ezog und i​m folgenden Jahr a​n die Ostfront a​n der Strypa verlegte. Am 6. September 1916 übernahm e​r die 3. Infanterie-Division a​m Narotsch-See. Am 2. Februar 1917 w​urde er Nachfolger v​on General Kühne u​nd übernahm d​as Generalkommando 54 a​n der Putna, gleichzeitig w​urde er z​um General d​er Infanterie befördert. Am 25. Februar 1917 erfolgte s​eine Ernennung z​um Kommandierenden General d​es in Flandern stehenden IV. Armee-Korps, m​it dem e​r im April 1918 i​m Rahmen d​er deutschen Frühjahrsoffensive a​n der Schlacht a​n der Lys teilnahm.

Nach d​em Waffenstillstand w​ar er n​och vom 17. Dezember 1918 b​is zum 22. Juni 1919 Kommandierender d​es II. Armee-Korps.

Sein Grab befindet s​ich auf d​em Berliner Invalidenfriedhof.

Familie

Kraewel h​atte sich m​it Margarethe Stenzler (1864–1940) verheiratet. Aus d​er Ehe gingen v​ier Söhne u​nd eine Tochter hervor.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Laurenz Demps: Zwischen Mars und Minerva.: Wegweiser über den Invalidenfriedhof. Ein Wegweiser der auf dem Invalidenfriedhof zu Berlin noch vorhandenen Grabdenkmale. Verlag für Bauwesen, 1998, S. 78. (eingeschränkte Vorschau bei Google Book Search).
  2. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 7, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, S. 447 f., Nr. 2400.
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