Brückenkopf

Als Brückenkopf (auch Brückenschanze) wird ursprünglich eine Wehranlage bezeichnet, die zur Sicherung einer Flussbrücke errichtet wird. Brückenköpfe wurden häufig als Hornwerk oder Redan ausgeführt. Sie konnten aber, wie der Brückenkopf Jülich, auch den Grundriss eines Kronwerks aufweisen.

Schloss Saint-Maurice als Brückenkopf bei der Rhonebrücke

Im militärischen Sprachgebrauch

Im militärischen Sprachgebrauch ist mit einem Brückenkopf eine militärische Stellung auf feindlichem Territorium gemeint, welche vom eigenen Territorium durch einen Fluss, einen See oder ein Meer getrennt ist. Ziel der Errichtung eines Brückenkopfs ist die Erlangung eines strategischen Handlungsspielraumes.[1] Dies geschieht in der Regel durch die Einnahme eines Gebietes, welches ein sicheres Anlanden von eigenen Truppen sowie von Nachschub ermöglicht. Derartige Stellungen können im Rahmen einer amphibischen Operation erkämpft werden, wie etwa im Zweiten Weltkrieg bei der alliierten Landung in der Normandie. Auch beim Rückzug eines Heeres können Brückenköpfe entstehen, so zum Beispiel der zwischen Januar und Oktober 1943 von Wehrmachtstruppen gehaltene Kuban-Brückenkopf.

Medial spielt der (militärische) Brückenkopf im Film Dunkirk von Christopher Nolan eine wichtige Rolle. Der Film behandelt die Schlacht von Dünkirchen, eine französische Stadt am Ärmelkanal, in der sich britische Truppen zurückzogen, nachdem sie von vorrückenden deutschen Truppen immer weiter zurückgedrängt worden waren. Die Briten hatten in diesem Fall eine militärische Stellung bzw. einen Brückenkopf auf französischem Staatsgebiet, welches zu diesem Zeitpunkt weitgehend unter Kontrolle der deutschen Wehrmacht stand und somit Feindgebiet war.

In der zeitgenössischen Architektur

In der zeitgenössischen Architektur werden städtebaulich markante Bauwerke, die Brückenauffahrten markieren, als Brückenkopf bezeichnet.

Siehe auch

Literatur

Wiktionary: Brückenkopf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Vgl. Richard W. Harrison: The Berlin Operation 1945, 2016, ISBN 978-1-910777-66-4 S. 110–112
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