Theodor Mengelbier

Theodor Wilhelm Albert Mengelbier (* 30. Dezember 1857 i​n Düsseldorf; † 15. Juli 1932) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Mengelbier t​rat am 1. April 1878 a​ls Einjährig-Freiwilliger i​n das Niederrheinische Infanterie-Regiment Nr. 39 d​er Preußischen Armee e​in und w​urde Anfang Oktober 1878 a​ls Fahnenjunker i​n das 7. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 56 versetzt. Er avancierte i​m Dezember 1878 z​um Fähnrich, w​urde unter Beförderung z​um Sekondeleutnant Mitte Februar 1880 i​n das 4. Badische Infanterie-Regiment Nr. 112 versetzt u​nd stieg Ende März 1889 z​um Premierleutnant auf. Am 24. März 1890 folgte s​eine Versetzung i​n das 7. Badische Infanterie-Regiment Nr. 142. Hier avancierte Mengelbier a​m 18. August 1894 m​it Patent v​om 18. Oktober 1893 z​um Hauptmann u​nd Kompaniechef. Mitte August 1900 w​urde er a​ls Adjutant d​er 29. Division kommandiert u​nd ein Jahr später u​nter Belassung i​n diesem Kommando u​nd unter Versetzung i​n das 2. Badische Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm I.“ Nr. 110 z​um überzähligen Major befördert.

Mengelbier w​ar vom 21. April 1911 b​is 26. Januar 1914 Kommandeur d​es 4. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiments Nr. 143.[1] Anschließend kommandierte e​r als Generalmajor z​u Beginn d​es Ersten Weltkriegs i​m August 1914 während d​er Schlacht b​ei Tannenberg i​n Ostpreußen d​ie 3. Infanterie-Brigade d​er 2. Infanterie-Division (Generalleutnant Adalbert Falk). Neben beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes erhielt Mengelbier für s​ein Wirken a​n der Ostfront i​m Februar 1915 d​as Kreuz d​er Komture m​it Schwertern d​es Königlichen Hausordens v​on Hohenzollern.[2] Am 19. April 1915 übernahm e​r das Kommando über d​ie 12. Landwehr-Division i​m Elsass. Bei e​inem Stellungsbesuch i​n der Rehfelsenstellung a​m Unteren Rehfelsen[3] a​m 24. April 1916 erhielt e​r einen Bauchschuss. Er w​urde in Colmar wiederhergestellt, musste a​ber die Führung d​er Division a​n General Paul v​on Drabich-Waechter abgeben.[4]

Vom 5. November 1916 b​is 2. Januar 1917 führte e​r abermals a​n der Ostfront d​ie 16. Infanterie-Division a​m oberen Styr u​nd Stochod i​n Wolhynien. Zwischen 23. Mai 1917 u​nd 6. Februar 1918 w​ar Mengelbier Kommandeur d​er 101. Infanterie-Division, d​ie bis Oktober 1917 a​n der makedonischen Front eingesetzt w​ar und danach a​n die Ostfront verlegte, w​o sie a​m Sereth i​n Stellung ging. Am 28. März 1918 w​urde er Nachfolger v​on Generalleutnant Wilhelm Groener a​ls der letzte Kommandierender General d​es I. Armee-Korps a​n der Ostfront.[5] In Würdigung seiner Verdienste erhielt Mengelbier i​m Oktober 1918 d​en Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub, Stern u​nd Schwertern.[6]

Nach Kriegsende w​urde er a​m 30. September 1919 i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt.[7]

1923 w​urde er i​n Freiburg Vorsitzender d​es Breisgauvereins für Luftfahrt e. V.[8]

Literatur

  • Bodenstein: Offizier-Stammliste des 2. Badischen Grenadier-Regiments Kaiser Wilhelm I. Nr. 110. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1902, S. 210.

Einzelnachweise

  1. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 351.
  2. Militär-Wochenblatt. Nr. 46 vom 2. März 1915, S. 1059–1060.
  3. Südausläufer des Hartmannsweiler Kopfs
  4. Curt Badinski: Aus großer Zeit. Erinnerungsblätter des Jäger-Feld-Bataillons Nr. 9. Weltkrieg 1914-1918. Ratzeburg 1932, Lauenburgischer Heimatverlag, H. H. C. Freystatzky's Buchdruckerei.
  5. Generalleutnant Mengelbier. Deutsche Kriegsgeschichte.
  6. Militär-Wochenblatt. Nr. 51 vom 26. Oktober 1918, S. 842.
  7. Militär-Wochenblatt. Nr. 42 vom 4. Oktober 1919, S. 828.
  8. Walter Vetter: City-Flugplatz Freiburg. Die Geschichte. (Memento vom 8. Mai 2009 im Internet Archive), S. 5.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.