Provinz Limburg (Belgien)
Limburg (), verschiedentlich auch als Belgisch-Limburg[1][2] bezeichnet, ist die östlichste Provinz der Region Flandern in Belgien. Die Hauptstadt ist Hasselt. Sie entstand 1839 aus der Teilung der Provinz Limburg des Königreichs der Vereinigten Niederlande.
Limburg Limburg (niederländisch) Limbourg (französisch) | |
Staat: | Belgien |
Region: | Flandern |
Hauptstadt: | Hasselt |
Fläche: | 2.422 km² |
Einwohner | 877.370 (1. Jan. 2020) |
Bevölkerungsdichte | 362 Einw./km² |
Gemeinden: | 42 |
Website: | www.limburg.be |
NIS-Code | 70000 |
Politik | |
---|---|
Gouverneur: | Herman Reynders |
Lage der Provinz in Belgien | |
42 Gemeinden der Provinz | |
Geografie
Die Maas bildet außer im Raum Maastricht die Ostgrenze der Provinz. Sie grenzt an die niederländischen Provinzen Limburg (Osten) und Noord-Brabant (Norden) sowie an die belgischen Provinzen Lüttich (Süden), Flämisch Brabant (Südwesten) und Antwerpen (Nordwesten). Ihre Fläche beträgt 2422 km².
Im Zuge der gesetzlichen Festlegung der Sprachgrenze wurde das Gebiet der heutigen Gemeinde Voeren 1963 als südöstliche Exklave an die Provinz Limburg angegliedert. Sie liegt zwischen den Niederlanden und der Provinz Lüttich, zu der das Gebiet bis dahin gehörte. Gleichzeitig wurde französischsprachiges Gebiet (heute überwiegend Gemeinde Bassenge) an die Provinz Lüttich abgetreten.[3]
Mit Ausnahme des Südens zählt die Provinz zum Kempenland.
Bezirke
Die Provinz Limburg ist in drei Bezirke untergliedert. Diese werden auf Französisch als arrondissements, auf Niederländisch als arrondissementen bezeichnet. Manchmal wird die Bezeichnung Arrondissement auch auf Deutsch verwendet, obwohl Bezirk der amtliche Begriff ist.
Bezirk | Gemeinden | Einwohner 1. Januar 2020 |
Fläche km² |
Dichte Einw./km² |
NIS- Code |
---|---|---|---|---|---|
Hasselt | 17 | 420.312 | 881,17 | 477 | 71000 |
Maaseik | 12 | 252.115 | 909,41 | 277 | 72000 |
Tongeren | 13 | 204.943 | 631,57 | 324 | 73000 |
Provinz Limburg | 42 | 877.370 | 2.422,15 | 362 | 70000 |
Gemeinden
Seit dem 1. Januar 2019 besteht die Provinz Limburg aus 42 Gemeinden (Einwohnerzahlen am 1. Januar 2020[4]). Die Nummerierung der Gemeinden entspricht der der Karte in Infobox.
- Alken (11.626)
- As (8.236)
- Beringen (46.598)
- Bilzen (32.477)
- Bocholt (13.144)
- Borgloon (11.010)
- Bree (16.169)
- Diepenbeek (19.090)
- Dilsen-Stokkem (20.693)
- Genk (66.447)
- Gingelom (8.389)
- Halen (9.485)
- Ham (10.977)
- Hamont-Achel (14.299)
- Hasselt (78.714)
- Hechtel-Eksel (12.510)
- Heers (7.337)
- Herk-de-Stad (12.650)
- Herstappe (79)
- Heusden-Zolder (33.892)
- Hoeselt (9.730)
- Houthalen-Helchteren (30.550)
- Kinrooi (12.206)
- Kortessem (8.437)
- Lanaken (25.884)
- Leopoldsburg (15.850)
- Lommel (34.245)
- Lummen (14.978)
- Maaseik (25.310)
- Maasmechelen (38.933)
- Nieuwerkerken (6.998)
- Oudsbergen (23.423)
- Peer (16.298)
- Pelt (32.652)
- Riemst (16.759)
- Sint-Truiden (40.672)
- Tessenderlo (18.727)
- Tongern (31.142)
- Voeren (4.175)
- Wellen (7.354)
- Zonhoven (21.327)
- Zutendaal (7.282)
Wappen
Im silbernen Feld ein roter goldgekrönter goldgezungter und goldbewehrter doppelschwänziger Löwe. Auf der Brust ein goldener Schild mit fünf roten Balken. Der Schild von einem Eichenzweig mit Früchten auf beiden Seiten begleitet.
Auf den Schild ruht der Fürstenhut. Wappenhalter sind heraldisch rechts ein Hirsch und auf anderen Seite ein Schwan. Der Löwe im Wappen ist auch als Limburgischer Löwe bekannt.
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht die Provinz im Jahr 2015 einen Index von 99 (EU-25: 100), deutlich niedriger als der belgische Durchschnitt von 119.[5] Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 4,1 %.[6]
Sprache/Besonderheiten
Sowohl in der belgischen als auch in der niederländischen Provinz Limburg wird zumindest teilweise noch Limburgisch gesprochen.
Kulinarisches
Limburger ist ein ursprünglich aus dem alten Herzogtum Limburg stammender Käse und nicht – wie oft irrtümlich angenommen – aus der hessischen Stadt Limburg an der Lahn. Die Produktion für den europäischen Markt erfolgt heute wegen fehlenden Markenschutzes an beliebigen Orten.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Phil Bosmans (1922–2012), katholischer Ordensgeistlicher, Schriftsteller und Seelsorger
- Willy Claes (* 1938), Politiker
- Robert Cailliau (* 1947), Informatiker
- Barthélémy de Theux de Meylandt (1794–1874), Politiker
- Kim Clijsters (* 1983), Tennisspielerin
- Eric Gerets (* 1954), Fußballspieler und -trainer
- Alfred Polycarp von Hompesch (1826–1909), Politiker
- Karel Lismont (* 1949), Leichtathlet
- Jacky Martens (* 1963), Ex-Weltmeister im Motocross
- Eric Vanderaerden (* 1962), Radrennfahrer
- Max Verstappen (* 1997), niederländischer Automobilrennfahrer
- Kate Ryan (* 1980), Sängerin
- Axelle Red (* 1968), Sängerin
Weblinks
- Illustration von Daniel Meisner von 1624: Ly`mbúrg; Tandem Lux Clara Refulget (Digitalisat)
Einzelnachweise
- Ute K. Boonen: Die mittelniederländische Urkundensprache in Privaturkunden des 13. und 14. Jahrhunderts (= Niederlande-Studien. Band 47). Waxmann, Münster 2010, ISBN 978-3-8309-2330-5, S. 204 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- René Jongen: Theoriebildung der strukturellen Dialektologie. In: Gerold Ungerheuer, Herbert Ernst Wiegand (Hrsg.): Dialektologie: Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Band 1.1). De Gruyter, Berlin 1982, ISBN 3-11-005977-0, S. 272 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Gesetz vom 8. November 1962 (wet tot wijziging van provincie-, arrondissements- en gemeentegrenzen en tot wijziging van de wet van 28 juni 1932 op het gebruik van de talen in bestuurszaken en van de wet van 14 juli 1932 houdende taalregeling in het lager en in het middelbaar onderwijs) (online; PDF, 674KB)
- Mouvement de la population en 2020. (XLSX; 2,56 MB) In: statbel.fgov.be. Statbel – Direction générale Statistique – Statistics Belgium (Föderaler Öffentlicher Dienst), abgerufen am 4. Juli 2021 (französisch).
- Eurostat. Abgerufen am 27. April 2018.
- Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 5. November 2018.