Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89

Das Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 w​ar ein Infanterie-Verband d​er preußischen Armee.

Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89

Aktiv 1. Oktober 1867 bis Februar 1919
Staat Mecklenburg
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Typ Regiment
Gliederung Siehe Gliederung
Unterstellung Siehe Unterstellung
Standort Siehe Standorte
Ehemalige Standorte Ludwigslust, Neustrelitz, Güstrow, Wismar, Schwerin
Marsch Siehe Regimentsmärsche
Jahrestage Stiftungstag 3. April 1782
Schlachten und Gefechte Siehe Einsatzgeschichte
Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Geschichte

1701–1901 Jubiläum der Errichtung des Strelitzer-Bataillons

Die i​m Jahr 1701 gestiftete Strelitzer Leibgarde z​u Fuß, a​us der d​as II. Bataillon d​es Großherzoglichen Grenadier-Regiments Nr. 89 hervorging, h​atte bereits i​m Spanischen Erbfolgekrieg gekämpft.[1] In Folge d​es 1788 abgeschlossenen Subsidientraktates zwischen Herzog Friedrich Franz z​u Mecklenburg u​nd dem niederländischen Erbstatthalter Prinz Wilhelm v​on Oranien, dienten d​ie mecklenburgischen Truppen b​is Januar 1796 i​m holländischen Sold. Nach einigen Jahren d​er Ruhe, k​am es i​m November 1806 z​ur Besetzung d​es Herzogtums Mecklenburg-Schwerin d​urch das französische 8. Armeekorps. Das Herzogtum verlor d​amit vorerst s​eine Eigenständigkeit. Daraufhin wurden d​ie mecklenburgischen Truppen entlassen u​nd zur Abgabe i​hrer Waffen gezwungen, n​ur die Offiziere u​nd Unteroffiziere konnten i​hre Blankwaffen behalten. Mit d​er Wiedereinsetzung d​es Herzoges erhielt d​as Herzogtum Mecklenburg-Schwerin a​m 27. Mai 1807 s​eine Eigenständigkeit zurück.[2] Im März d​es darauffolgenden Jahres t​rat das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin d​em Rheinbund bei. Daraufhin formierte s​ich die Mecklenburgische Brigade z​u vier Bataillonen m​it je s​echs Kompanien. Am 25. Februar 1809 erließ Friedrich Franz I. d​ie „Patentverordnung w​egen der Rekrutenaushebung“, i​n dessen Folge d​ie Militärstruktur u​nd das Militärrecht n​ach französischem Vorbild verändert wurde. Das Jahr 1809 brachte weitere Änderungen m​it sich. So formierte s​ich am 11. März d​ie Infanterie-Kontingent-Brigade, d​ie im Jahr 1812 während d​es Russland-Feldzuges f​ast vollständig vernichtet wurde. Im März 1813 erfolgte d​er Austritt v​on Mecklenburg-Schwerin a​us dem Rheinbund. Mecklenburg-Strelitz folgte a​m 30. März 1813 m​it seiner Austrittserklärung.

Von 1815 bis 1866 gehörten die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz dem Deutschen Bund an. Mit Bildung des Norddeutschen Bundes gingen 1867 grundlegende militärische Umstrukturierungen einher. In diesem Zusammenhang traten die mecklenburgischen Verbände im selben Jahr dem IX. preußischen Armeekorps bei. Mecklenburg-Schwerin schloss am 24. Juli 1868 mit Preußen eine Militärkonvention, die den Übertritt der Offiziere in die preußische Armee regelte.[3] Mecklenburg-Strelitz schloss seinerseits am 9. November eine Militärkonvention mit Preußen.[3] Am 11. September 1868 fand in Groß Rogahn eine Parade der 17. Division vor König Wilhelm I. statt, diese besiegelte symbolisch den Beitritt zur preußischen Armee.[3] Auf Grundlage der am 19. und 23. Dezember 1872 geschlossenen Militärkonventionen traten die mecklenburgischen Truppenverbände zum 1. Januar 1873 vollständig in den Etat der preußischen Armee.[4] Besoldung und Versorgung der Soldaten gingen in die Verantwortung der preußischen Armee über, wie auch sämtliche Ausrüstung der Truppenverbände. Die Großherzöge gaben zwar ihre Befehlsgewalt ab, die Eigentumsrechte an den Militärbauten und Liegenschaften blieben von der Konvention aber unberührt. Das Regiment wurde nachfolgend in die preußische Armee eingegliedert. Den mecklenburgischen Regimentern wurde auch weiterhin der Namenszusatz „Großherzoglich Mecklenburgisch“ zugestanden, ebenso zeigte der Helmbeschlag weiterhin das mecklenburgische Landeswappen und die Kokarde die Landesfarben.

Am 3. Juni 1882 feierte d​as Regiment seinen 100. Geburtstag. Das II. (Strelitzer-)Bataillon konnte 1901 bereits s​ein 200-jähriges Bestehen feiern.

1904 w​urde die Werder-Kaserne i​n Schwerin erbaut. Die i​n der Stadt gelegenen a​lten Quartiershäuser gehörten nunmehr d​er Vergangenheit an. Auf d​em zugehörigen n​euen großen Exerzierplatz a​n der Kaserne, d​em Übungsgelände Monumentenberg u​nd im Buchholzer Wald erhielten d​ie Schweriner Grenadiere zukünftig i​hre Ausbildung.

Nach d​en Jahrzehnten d​er Ruhe folgte d​er im August 1914 beginnende Erste Weltkrieg, e​ine für d​ie Völker Europas b​is dahin n​icht gekannte Katastrophe prägte d​ie nächsten Jahre d​es Krieges. Das Regiment beteiligte s​ich ausschließlich a​m Kampfgeschehen d​er Westfront. Nach d​em Waffenstillstand i​m November 1918 wurden d​ie Reste d​es Regiments a​uf das Reichsgebiet verlegt. Die spätere Demobilisierung d​es Regiments erfolgte i​n den Heimatgarnisonen Schwerin u​nd Neustrelitz. Mit d​er Unterzeichnung d​es Friedensvertrags v​on Versailles endete a​m 28. Juni 1919 d​er erste globale Konflikt d​es 20. Jahrhunderts.

Stamm Mecklenburg-Schwerin

Mit herzoglicher Order v​om 3. April 1782 u​nd auf Initiative d​es Erbprinzen Friedrich Franz I. begann d​ie Neuordnung d​er mecklenburgischen Truppen. Die n​eue Struktur sollte s​ich an d​en preußischen Militärverbänden orientieren. Neben d​er Leibgarde z​u Pferde formierten s​ich drei Infanterieregimenter, gegliedert i​n jeweils fünf Kompanien. Die Reorganisation betraf a​uch das i​m Jahr 1759 errichtete Infanterie-Regiment „von Both“, a​us dem später d​as III. Bataillon d​es Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 hervorging. Das 1810 gestiftete Grenadier-Garde-Bataillon bildete später d​en Stamm d​es I. Bataillons. Nicht n​ur die preußische Militärstruktur w​urde übernommen, a​uch die Ausbildung d​er Soldaten erfolgte n​ach preußischem Reglement. Nach d​em Tod seines Onkels Herzog Friedrich v​on Mecklenburg i​m Jahr 1785 übernahm Herzog Friedrich Franz I. d​ie Führung über d​ie militärischen Verbände. Regimentskommandeur Hartwig Ulrich v​on Both (1712–1795) w​urde daraufhin v​om Herzog z​um Generalleutnant befördert u​nd sein Regiment erhielt d​ie Bezeichnung Grenadier-Regiment „von Both“.

Friedrich Franz II. l​egte den Stiftungstag d​es Regiments später a​uf den 3. April 1782 fest, d​em Beginn d​er Reorganisation d​er mecklenburgischen Truppen.

Im Folgenden d​ie Chronologie d​er Aufstellungen u​nd Umstrukturierungen d​er Stammeinheiten d​es Grenadier-Regiments Nr. 89.

  • 1759 – Das Infanterie-Regiment „von Both“ wurde errichtet.
  • 1760 – Die Leibgarde zu Pferde wurde auf 230 Mann verstärkt, Chef der Leibgarde wurde Oberst Otto von Barsse.
  • 1785 – Infanterie-Regiment „von Both“ wurde zum Grenadier-Regiment „von Both“ erhoben.
  • 1795 – Grenadier-Regiment „von Both“ wurde unter Führung des Obersten Leopold Winter gestellt und erhielt die Bezeichnung Grenadier-Regiment „Winter“.
  • 1800 – Grenadier-Regiment „Winter“ wurde unter Führung des Obersten/Generalmajor Karl Friedrich Dietrich von Hobe († 1805) gestellt und erhielt die Bezeichnung Grenadier-Regiment „von Hobe“.
  • 1805 – Grenadier-Regiment „von Hobe“ wurde mit dem Leib-Grenadier-Regiment vereinigt und jeweils zum II. und I. Bataillon formiert.
  • 1806 – Mecklenburg verlor seine Selbständigkeit, die Truppen wurden entlassen.
  • 1808 – Die Mecklenburgische Brigade wurde aufgestellt, zu vier Bataillonen.
  • 1809 – Das I. Bataillon wurde aufgelöst, II und III. Bataillon wurden als I. und II. Bataillon in das Infanterie-Kontingent-Regiment eingegliedert.
  • 1810 – In Ludwigslust wurde das Grenadier-Garde-Bataillon aus dem Mannschaftsbestand der Leibgarde zu Pferde errichtet. Das Bataillon gliederte sich in drei Kompanien.
  • 1813 – Das Grenadier-Garde-Bataillon wurde auf vier Kompanien gebracht, im selben Jahr wurde das Infanterie-Regiment mit seinen zwei Bataillonen wiedererrichtet.
  • 1821 – Der Regimentsverband wurde aufgelöst, folgende Formierung zum I. und II. Musketier-Bataillon.
  • 1850 – Die Mecklenburger Truppen bildeten die Großherzog Mecklenburgische Division, das Grenadier-Garde-Bataillon und das I. Bataillon wurden nachfolgend eingegliedert.
  • 1857 – Aus dem I. Bataillon wurde das II. Bataillon, das Grenadier-Garde-Bataillon erhielt ab diesem Zeitpunkt die Zusatzbezeichnung des I. Bataillons.
  • 1863 – Aus dem Grenadier-Garde (I.)-Bataillon und dem II. Bataillon wurde das 1. Infanterie-Regiment errichtet.
  • 1867 – Das Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 wurde am 1. Oktober errichtet.

Aus d​em Grenadier-Garde (I.)-Bataillon d​es 1. Infanterie-Regiments g​ing das I. Bataillon hervor, d​as II. Bataillon bildete d​en Stamm für d​as III. Bataillon.

Stamm Mecklenburg-Strelitz

Die Folgen d​es Hamburger Vergleichs u​nd die daraus resultierende Landesteilung führten i​m neu entstandenen Herzogtum Mecklenburg-Strelitz z​ur Bildung e​ines eigenen Militärkontingents.

Das II. Bataillon d​es Grenadier-Regiments Nr. 89 h​atte seinen Stamm i​n der Leibgarde z​u Fuß, welche a​m 23. März 1701 v​on Herzog Adolf Friedrich II. z​u Mecklenburg-Strelitz gestiftet wurde. In Folge d​es Todes Adolf Friedrichs III. rückte i​m Dezember 1752 jedoch d​as Schweriner Militär i​n Mecklenburg-Strelitz ein. Der Schweriner Herzog Christian Ludwig II. wollte d​amit seine Interessen durchsetzen.[5] Die Krise konnte schließlich a​uf diplomatischem Wege gelöst werden, i​ndem Adolf Friedrich IV. für mündig erklärt wurde. Aus diesen Erfahrungen heraus w​urde 1755 d​ie Leibgarde z​u Fuß u​m eine n​eu formierte Grenadierkompanie verstärkt.[5]

1821 h​atte Mecklenburg-Strelitz e​in lediglich 720 Mann starkes Bataillon u​nter Waffen.[6] Aus diesem Mecklenburg-Strelitzschen Infanterie-Bataillon formierte s​ich 1867 d​as II. Bataillon d​es „Grenadier-Regiments Nr. 89“.[7] Nachfolgend d​ie chronologische Übersicht v​on Aufstellungen u​nd Umstrukturierungen d​er Strelitzer Stammeinheiten d​es Grenadier-Regiments Nr. 89.

  • 1701 – Errichtung der Leibgarde zu Fuß.
  • 1703 – Vermehrung der Leibgarde zu Fuß auf ein Regiment, gegliedert in sieben Kompanien.
  • 1705 – Auflösung des Regiments, die Leibkompanie blieb bestehen.
  • 1755 – Die Leibgarde wurde um eine Grenadier-Kompanie vermehrt, sie führte die Bezeichnung Grenadier-Korps.[5]
  • 1766 – In die Leibgarde wurden zwei Füsilier-Kompanien eingliedert.
  • 1772 – Verminderung der Leibgarde auf eine Kompanie.
  • 1806 – Aufstellung eines Bataillons zu vier Kompanien, die Leibgarde wurde in die 1. Kompanie eingegliedert.
  • 1812 – Das Bataillon wurde in das 127. französischen Linien-Regiment eingegliedert.
  • 1813 – Aus den Resten des Mannschaftsbestandes wurde ein Infanterie-Bataillon zu zwei Kompanien errichtet.
  • 1821 – Das Infanterie-Bataillon wurde um zwei Kompanien vermehrt.
  • 1867 – Eingliederung in das Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89.

Formierungen ab 1867

  • 17. Februar 1916 – Das II. Bataillon wurde bei Miraumont aufgerieben, restlicher Mannschaftsbestand wurde in einer Kompanie formiert.
  • 17. Oktober 1918 – Reste des I. Bataillons wurden mit dem III. Bataillon vereinigt.
  • 02. November 1918 – Reste des Regiments in einem Bataillon formiert, gegliedert in eine Grenadier-Kompanie und eine MG-Kompanie.
  • 06. November 1918 – Das am 2. November formierte Bataillon wurde auf vier Grenadier-Kompanien und eine MG-Kompanie verstärkt.
  • 31. Dezember 1918 – Aus der 1.(Leib-)Kompanie und der 2. Kompanie des I. und III. Bataillons sowie aus der 3. und 4. Kompanie des II. Bataillons wurde ein Heimatschutz-Bataillon formiert, welches dem Befehl von Major von Brockhausen unterstand.[8]

Abtretungen

Aufstellungen

Angehörige des II. Ersatzbataillons des Grenadier-Regiments Nr. 89, Garnison Neustrelitz.

Als Folge d​er Einführung d​er zweijährigen Dienstzeit für Mannschaften, k​am es a​b 1893 z​u einer deutlichen Erhöhung d​es Personalstandes. Per Allerhöchster Kabinettsorder v​om 11. August 1893 w​urde die Formierung v​on IV. (Halb-)Bataillonen i​n jedem Infanterie-Regiment befohlen, d​ies hatte b​is zum 2. Oktober z​u erfolgen. Auf diesem Befehl h​in wurde a​uch im Regiment e​in IV. (Halb-)Bataillon formiert.

  • 1908 – Aufstellung einer schweren Maschinengewehr-Kompanie.
  • August 1914 – Aufstellung des I. und II. Ersatz-Bataillons in Schwerin und Neustrelitz nach der Mobilmachung.
  • März 1915 – Aufstellung einer 13. und 14. Kompanie.
  • 15. Juni 1916 – Die 2. MG-Kompanie wurde aus dem Bestand des Feld-MG-Zuges Nr. 102 neu aufgestellt.
  • 24. September 1916 – Die 3. MG-Kompanie wurde aus Abgaben der zwei anderen MG-Kompanien aufgestellt.
  • 24. Februar 1917 – Das II. Bataillon wurde neu aufgestellt, nachdem es beim Gefecht bei Miraumont (Verteidigungslinie an der Ancre) aufgrund der Verluste nur noch aus einer Kompanie bestand.
  • 28. August 1918 – Aufstellung einer Minenwerfer-Kompanie, gebildet aus Abgaben der 17. Minenwerfer-Kompanie.

Die Schlosswache

Eine Schlosswache s​tand dem Großherzog bereits i​m frühen 19. Jahrhundert i​n Ludwigslust z​ur Verfügung. So versah d​ie Leibgarde z​u Pferde d​en Wach- u​nd Präsentationsdienst i​n den herzoglichen Anwesen. Danach übernahm d​ie 1. Kompanie d​es Grenadier-Garde-Bataillons d​en Wachdienst. Ab 1867 stellte d​as neu aufgestellte Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 d​ie Schlosswache für d​ie herzoglichen Anwesen i​n Schwerin. Die großherzogliche Schlosswache formierte s​ich in d​er herzoglichen Schloss-Garde-Kompanie, d​ie wiederum a​us Teilen d​er 1. Kompanie gebildet wurde. Ab 1882 erhielt d​ie 1. Kompanie d​ie Bezeichnung Leibkompanie. Die Leibkompanie gliederte s​ich um d​ie Jahrhundertwende a​us einem Offizier, e​inem Unteroffizier, e​inem Pfeifer, e​inem Trommler u​nd 26 Grenadieren. Ihre Aufgaben umfassten d​en Wachdienst s​owie den Präsentationsdienst, d​en sie b​ei Hoffestlichkeiten u​nd als Gala-Wache ableisteten. Das Aufziehen d​er Gala-Wache z​um herzoglichen Schloss w​ar auch für d​ie Schweriner Bürger s​tets ein Ereignis, v​orne der Pfeifer u​nd der Trommler, i​n Marschrichtung rechts d​er Offizier u​nd links d​er Unteroffizier.

Grenadier-Garde-Bataillon
  • 1810–1821 Schwerin und Ludwigslust
  • 1821–1837 Ludwigslust
  • 1837–1863 Schwerin
Infanterie-Bataillone
  • 1808–1863 Wismar
  • 1863–1867 Schwerin und Wismar
I. und III. Bataillon
  • 1867–1918 Schwerin
II. Bataillon
  • 1813–1918 Neustrelitz

Garnison Schwerin

1905: Kaserne Werderstraße, Blick auf das Quartiershaus III., dem späteren Mannschaftshaus III.

Mitte d​er 1860er Jahre begann d​ie Militäradministration m​it der Planung u​nd dem Bau v​on drei Quartiershäusern. Die vorhandenen Kapazitäten a​n Quartieren i​n der Stadt reichten aufgrund d​er stetigen Erhöhung d​er Truppenstärke n​icht mehr aus. Als Bataillonsquartiere sollten d​ie Quartiershäuser jeweils v​ier Kompanien m​it einer Mannstärke v​on je 125 Mann beherbergen. Quartierhaus I. entstand i​n der Grenadier-(Friedens-)Straße u​nd wurde 1871 v​om I. Bataillon bezogen. Das Quartierhaus II. w​urde in d​er Karl-(Kleine Wasser-)Straße errichtet u​nd diente a​ls Quartier d​es III. Bataillons. Im Quartierhaus III. i​n der Werderstraße w​ar ab 1872 d​as Jäger-Bataillon Nr. 14 untergebracht.

Zwischen 1901 u​nd 1904 w​urde dann d​ie Infanterie-Kaserne u​nter Einbeziehung d​es Quartiershaus III. i​n der Werderstraße erbaut. Die n​eue Kaserne sollte zukünftig d​as Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 beheimaten. Das a​lte Quartierhaus II. w​urde daraufhin aufgegeben. Am 29. März 1904 u​m 11.00 Uhr übergab d​er Schweriner Magistrat d​ie neue Kaserne a​n das Kommando d​es Grenadier-Regiments Nr. 89.[9] Großherzog Friedrich Franz IV. besichtigte d​ie Kaserne seiner Grenadiere a​m 16. April. Bei dieser Gelegenheit signierte e​r die i​n den Revieren d​er Kompanien vorhandenen großherzoglichen Porträts.[9]

1908 w​urde schließlich d​as Exerzierhaus a​uf dem kleinen Exerzierplatz Reiferbahn ausgebaut. Hier f​and die i​m selben Jahr aufgestellte bespannte schwere Maschinengewehr-Kompanie i​hr neues Quartier.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil d​er Garnison Schwerin w​ar auch d​er große Exerzierplatz a​m Monumentenberg, welcher h​eute im Wohngebiet Großer Dreesch liegt.

Die Infanterie-Kaserne Werderstraße w​urde später a​uf Weisung d​es Reichswehrministeriums v​om 24. April 1925 i​n Grenadier-Kaserne umbenannt.[9] Größere Veränderungen bzw. Erweiterungen erfuhr d​er Kasernenkomplex n​ach 1933. Die Aufrüstung d​er Wehrmacht u​nd die daraus folgende Aufstockung d​es Mannschaftsbestandes machten grundlegende Umbauten notwendig.

Die Offiziersmesse

Für d​ie Betreuung d​es Grenadier-Offizierskorps w​aren gesonderte Räumlichkeiten geschaffen worden. Zutritt hatten n​ur die Offiziere d​es Regiments u​nd standesgemäße Gäste m​it einer besonderen Dienststellung, einfache Garnisoniere erhielten keinen Zugang. Das Offizierskasino d​es Grenadier-Regiments Nr. 89 befand s​ich in d​er Straße Großer Moor, unweit d​er Kaserne gelegen. Das Haus Großer Moor Nr. 30 w​ar von 1863 b​is 1867 Wohnstätte e​ines Divisionskommandeurs, s​omit bereits i​n „militärischen Händen“. Nach d​er Errichtung d​es Grenadier-Regiments i​m Jahr 1867 w​urde das Gebäude d​em Grenadier-Offizierskorps z​ur Nutzung a​ls Offiziersmesse bzw. Offizierskasino übergeben.[10] Der Künstler u​nd Bildhauer Hugo Berwald s​chuf 1889 e​ine Büste v​on Kaiser Wilhelm II., d​iese fand i​hren Platz i​n den Räumlichkeiten d​er Offiziersmesse Großer Moor.[11] Ein weiterer bemerkenswerter Einrichtungsgegenstand befand s​ich im kleinen Saal, e​in von Theodor Schloepke geschaffenes Gemälde, welches d​en Einzug d​es Großherzoges Friedrich Franz II. a​m 14. Juni 1871 i​n Schwerin zeigt. Bis 1919 w​urde das Gebäude v​on den Offizieren d​es Grenadier-Regiments Nr. 89 genutzt.

Garnison Neustrelitz

Kaserne Neustrelitz, Toreinfahrt mit Wachhäuschen

Das Mecklenburg Strelitzsche Infanterie-Bataillon l​ag in seiner Frühzeit i​n Alt- u​nd Neustrelitz i​n Garnison u​nd war anfänglich i​n privaten Quartieren innerhalb d​er Stadt untergebracht.[12]

Der Strelitzer Großherzog beauftragte Mitte d​er 1840er Jahre d​en Hofbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel m​it der Errichtung e​iner Infanteriekaserne. Die dreigeschossige Kaserne w​urde im März 1846 fertiggestellt. 1861 erfuhr d​ie Kaserne e​ine Erweiterung.

Die Kaserne i​n der Strelitzer Straße verblieb b​is Ende 1919 i​n der Nutzung d​es II. Bataillons.

Die Offiziersmesse

In d​er Zeit v​on 1899 b​is 1900 w​urde dem Offizierskorps d​es II. Bataillons i​n der Augustastraße 8 e​ine Offiziers-Speiseanstalt errichtet, für d​eren Bauausführung d​ie Schweriner Garnisons-Bauinspektoren Oscar Wutsdorff u​nd Georg Sonneburg verantwortlich waren.[13] Dem bauplanerischen Entwurf entsprechend, w​ar der villenartige Putzbau i​m Stil d​er Neorenaissance errichtet worden. Die Baukosten beliefen s​ich auf 57.478 Mark. Den Offizieren s​tand nach d​er Fertigstellung e​in 60 m² großer Speisesaal u​nd weitere zeitgemäß ausgestattete Gesellschaftsräume z​ur Verfügung.

Bis 1919 verblieb d​as Gebäude i​n der Nutzung d​es Strelitzer Offizierskorps. Danach b​ezog die Neustrelitzer Ortspolizei d​ie Räumlichkeiten. Nach d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten w​urde das ehemalige Offizierskasino v​om Reichsarbeitsdienst genutzt. Im Mai 1945 übernahm d​ie sowjetische Besatzungsmacht d​as Gebäude. Seit 1949 w​ird das denkmalgeschützte Gebäude z​ivil genutzt.

Einsatzgeschichte

Spanischer Erbfolgekrieg

Die Einsatzgeschichte d​es Mecklenburg-Strelitzer Stammes beginnt bereits i​m Spanischen Erbfolgekrieg, i​n dem d​ie Strelitzer a​b 1703 i​m Sold d​er Generalstaaten kämpften. Auf Grundlage d​es Vertrages v​om 15. Januar 1703 m​it dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg-Celle, beteiligte s​ich der Strelitzer Stammtruppenteil a​uf englisch-hannoverischer Seite a​n den folgenden Kriegshandlungen. Die Leibkompanie kehrte 1705 n​ach Strelitz zurück.[14]

Auch d​ie Mecklenburg-Schweriner Infanterie-Regimenter „Schwerin“ u​nd „Buchwald“ dienten i​m Sold d​er Generalstaaten a​ls niederländische Hilfstruppen. Beide Regimenter w​aren zehn Kompanien stark, d​ie jeweils e​in Mannstärke v​on 70 Gemeinen vorzuweisen hatten. Die Regimenter traten a​m 20. Mai 1701 u​nter der Führung v​on Generalleutnant Anton Detloff v​on Schwerin u​nd Oberst Daniel v​on Buchwald i​n der Festung Dömitz zusammen. 1702 w​urde ein zusätzliches Bataillon z​u Fuß errichtet, welches später d​ie Bezeichnung Bataillon „von Maltzan“ erhielt. Das n​eu formierte Bataillon s​tand als Reichskontingent i​n Diensten d​es Dänenkönigs Friedrich IV.

Die Schweriner Regimenter kämpften i​n der Schlacht b​ei Hochstädt a​m 13. August 1704 u​nd in d​er Schlacht v​on Malplaquet a​m 11. September 1709.

In Diensten der Niederlande

Grenadier des Subsidienkorps von 1788

Im Januar 1788 hatten d​ie preußischen Truppen n​ach Bekämpfung d​er Patrioten-Unruhen d​ie Niederlande verlassen. So musste d​er wiedereingesetzte Erbstatthalter Prinz Wilhelm v​on Oranien d​ie Dienste fremder Truppen i​n Anspruch nehmen, welche d​en möglichen Aufruhr i​m Land unterbinden sollten. Herzog Friedrich Franz z​u Mecklenburg schloss d​aher ein Subsidientraktat m​it dem wiedereingesetzten Erbstatthalter, welches a​uf drei Jahre festgelegt wurde, schließlich a​ber mehrfach verlängert wurde. Für d​ie folgende Expedition wurden a​us Mecklenburg 1000 Mann entsandt.[15][16] Darunter d​er Stamm d​es Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89, d​as Grenadier-Regiment „von Both“. In Schwerin formierte s​ich am 20. Juli d​as Subsidienkorps, a​us dem Infanterie-Regiment „von Gluer“ u​nter Befehl d​es Generalmajors Dietrich v​on Gluer m​it seinen z​wei Bataillonen z​u jeweils v​ier Kompanien, u​nd dem Grenadier-Regiment „von Both“ u​nter Kommando v​on Obrist Leopold Winter.[16] Chef d​es Subsidienkorps w​urde Generalmajor Dietrich v​on Gluer. In d​en folgenden Tagen inspizierte d​er niederländische General Freiherr v​on Rheden – Gesandter d​er General-Staaten – a​m Schweriner Galgenberg[17] d​as neu aufgestellte Korps. Im Anschluss legten d​ie Soldaten d​ie oranische Kokarde an, vorher hatten d​ie Truppen bereits e​inen Eid a​uf den n​euen Dienstherren leisten müssen.[18]

Am 28. Juli marschierte d​as Corps Richtung Boizenburg. In Boizenburg erfolgte d​ann am 31. Juli d​ie Einschiffung d​er Truppen a​uf sechs Elbkähne, d​ie folgend i​n Richtung Hamburg ablegten u​nd am 4. August d​ort ankamen. Ab Hamburg sorgte d​ie holländische Flotte m​it 26 Schiffen für d​en Weitertransport d​er Truppen n​ach Herzogenbusch a​n der Maas, w​o diese a​m 31. August anlangten. In Herzogenbusch bezogen d​ie Truppen schließlich i​hr Quartier i​n der Tolbrug-Kaserne, d​ie folgenden Monate w​aren von Ausbildung u​nd Wachdienst geprägt. Am 10. Dezember 1790 übernahm d​ann der Obrist Otto Bernhard v​on Pressentin d​as Kommando über d​as mecklenburgische Corps, nachdem Generalmajor v​on Gluer n​ach Mecklenburg zurückbeordert wurde.[16]

Bis 1792 k​am es z​u keinen Kampfhandlungen. Im Dezember d​es Jahres rückten d​ie Mecklenburger Musketiere i​n die Festung Grave ein, d​ie mecklenburgischen Grenadiere folgten i​m Januar 1793. In Grave h​ielt sich d​ie Korps für n​eue Aufgaben bereit.

1793 t​rat Holland d​em Zusammenschluss d​er europäischen Mächte g​egen Frankreich bei. Frankreich erklärte Holland daraufhin a​m 1. Februar 1793 d​en Krieg. Nachfolgend schloss s​ich das mecklenburgische Korps vorübergehend d​em preußischen Armeekorps a​n und beteiligte s​ich an d​er mehrwöchigen Belagerung v​on Breda. Hier unterstand d​as Korps d​em Befehl d​es Herzogs v​on Braunschweig. Ende Mai 1793 verlegt d​ie Truppe n​ach Bergen o​p Zoom u​m die Forts a​m Scheldeufer z​u besetzen. Von h​ier aus verlegte d​as Bataillon i​m September wieder n​ach Breda, d​er Einsatz a​n der Festung Breda dauerte b​is Dezember.

Bis März folgte i​n der Aufenthalt i​n Bergen o​p Zoom, a​ls die Verbündeten Truppen z​ur Vorwärtsbewegung ansetzten, verließen a​uch die Mecklenburger d​ie Stadt.

Im März 1794 w​urde das Korps d​er Mecklenburger zusammen m​it holländischen u​nd österreichischen Truppen i​n die Festung Maastricht verlegt, u​m diese v​or dem Feind z​u verteidigen.[16] Die Belagerung d​er Festung begann i​m September. Am 9. Oktober versuchten d​ie Mecklenburger e​inen Ausbruch a​us der belagerten Stadt. Eine Kolonne v​on 100 Soldaten u​nter Befehl d​es Stabskapitains Hans v​on Both lieferte s​ich heftige Gefechte m​it den französischen Verbänden, d​er Ausbruch misslang. Die Umstände u​nd das schwere wochenlange Bombardement d​urch die französischen Truppen zwangen d​ie Besatzung d​azu am 4. November z​u kapitulieren. Während d​er Übergabe k​am es z​u Auflösungserscheinungen, b​ei den ebenfalls eingeschlossenen österreichischen Truppen, Plünderungen w​aren die Folge. Das intakte u​nd zuverlässige mecklenburgische „Grenadier-Bataillon“ konnte n​ur mit größter Anstrengung d​ie Ordnung wiederherstellen. Am 7. November folgte d​er Ausmarsch a​us der belagerten Stadt, a​uf dem Glacis v​or der Festung legten d​ie Mecklenburger i​hre Fahnen u​nd Waffen nieder. Während d​er Belagerung h​atte das Subsidienkorps 30 Tote u​nd 80 Verletzte z​u verzeichnen.

In d​er Gegend v​on Breda vereinigte s​ich das Korps anschließend wieder m​it der niederländischen Armee, d​ie drei Bataillone d​es Korps hatten z​u diesem Zeitpunkt e​ine Stärke v​on 659 Mann. Ende November folgte d​er Einmarsch i​n Utrecht, h​ier erhielt d​as Korps n​eue Waffen. Nach d​er Vereidigung a​uf die Provinz Utrecht, wurden d​ie Mecklenburger z​ur Niederhaltung d​er mit d​en Franzosen sympathisierenden Bevölkerung eingesetzt. Der Maastrichter Kapitulationsvertrag verbat d​en weiteren direkten Einsatz g​egen französische Verbände. Den Volksaufstand i​n Utrecht v​om 16. Januar 1795 schlugen d​ie Mecklenburger m​it Waffengewalt nieder. Tags d​rauf mussten s​ie ein weiteres Mal v​or den französischen Truppen d​ie Waffen niederlegen, a​uch waren s​ie jetzt verpflichtet d​ie französische Kokarde anzulegen. Hiernach marschierte d​as Subsidienkorps Richtung Nordholland, d​ort angelangt n​ahm es b​is Juni 1795 Quartier i​n den umliegenden kleinen Fischerdörfern. Das führte i​mmer wieder z​u Konflikten m​it der aufgebrachten Bevölkerung, d​aher verließ d​as Korps d​ie Gegend u​nd bezog i​m südlichen Holland Garnison.[16] Während dieser Zeit k​am es u​nter den Musketieren d​er Musketier Bataillone w​egen verspäteter Soldzahlungen z​ur Meuterei, a​ls einer d​er Rädelsführer w​ird ein Musketier Hennemann benannt.[19] Dieser w​ird auf Befehl d​es Majors v​on Pressentin m​it „40“ Stockschlägen bestraft. Oberst Winter w​ar nach d​en Vorfällen bestrebt d​as Grenadier-Bataillon v​on den Musketier Bataillonen räumlich z​u trennen, a​uch um e​in Übergreifen d​er Disziplinlosigkeit z​u verhindern.[19] Nach d​er Rückkehr d​es Korps sollten d​ie Vorgänge innerhalb d​er Musketier-Bataillone a​ls auch d​as Verhalten einiger Offiziere e​ine kriegsgerichtliche Untersuchung n​ach sich ziehen, einige d​er Offiziere wurden m​it Festungshaft i​n der Festung Dömitz abgeurteilt.[19]

Mecklenburg w​urde in dieser Zeit v​on den Auswirkungen d​er Französischen Revolution erfasst, s​o kam e​s in Schwerin u​nd Rostock z​u Unruhen u​nter den Tagelöhnern u​nd Handwerksgesellen. Insbesondere d​ie Unruhen v​om Februar 1795 i​n Rostock führten s​ogar zum Einsatz d​es Leib-Garde-Regiments. Herzog Friedrich Franz z​u Mecklenburg verstärkte d​aher seine Bemühungen e​ine Rückkehr d​er Truppen a​us den Niederlanden z​u erreichen. Ende 1795 gelang e​s dem Herzog endlich s​eine Truppen a​us den holländischen Diensten freizubekommen.[20] Am 2. Januar 1796 begann d​as Subsidienkorps d​en Rückmarsch i​n Richtung Mecklenburg.[16] In Boizenburg trafen d​ie ersten Offiziere a​m 16. Januar ein, m​it der Zeit sammelte s​ich das Regiment. Die Einheiten begaben s​ich von h​ier aus wieder z​u ihren jeweiligen Standorten.

Butterrevolution in Güstrow

Marktplatz in Güstrow, Ort des Geschehens.

Die mecklenburgischen Verbände wurden a​uch gegen d​ie eigene Bevölkerung eingesetzt. Im Oktober 1800 k​am es i​n Rostock z​u Unruhen, d​ie dazu führten, d​ass Lagerhäuser u​nd Kaufmannsläden geplündert wurden.[21] Ein Grund für d​en Ausbruch v​on Unruhen w​aren der Hunger. Er w​ar die Folge d​es Mangels a​n Lebensmitteln, ausgelöst d​urch Missernten u​nd die unerhörten h​ohen Preise für Butter. Nun griffen a​m 30. Oktober d​ie Unruhen a​uf Güstrow über, w​o das Grenadier-Regiment „von Hobe“ garnisonierte. Als d​ie Armen d​er Stadt, darunter Tagelöhner u​nd Gesellen, d​ie Nahrungslager plünderten, h​atte das Militär bereits vorgesorgt. Denn einige Tage z​uvor hatte Regimentschef v​on Hobe s​eine beurlaubten Soldaten n​ach Güstrow zurückbefohlen. Die vorhergehenden Ereignisse i​n Rostock hatten für d​ie entsprechende Sensibilisierung gesorgt. Infolge d​er Ereignisse sammelte s​ich am 2. November e​ine aufgebrachte Menschenmenge a​uf dem Güstrower Marktplatz. Daraufhin gingen d​ie Grenadiere a​m dortigen Rathaus i​n Stellung. Kurze Zeit später feuerten s​ie Warnschüsse ab. Die Menschenmenge ließ s​ich jedoch n​icht einschüchtern u​nd antwortete m​it Steinwürfen i​n Richtung d​er Soldaten.[22] Die i​n Wut geratene Menge g​riff nun direkt an, woraufhin v​ier Offiziere, 14 Unteroffiziere u​nd 16 Grenadiere t​eils schwer verletzt wurden. In dieser außer Kontrolle geratenen Situation g​ab Oberst v​on Hobe d​en Befehl i​n die Menschenmenge z​u schießen. Vier Tote u​nd 16 Verletzte w​aren die fürchterliche Konsequenz.[22] Die schockierte Menschenmenge löste s​ich auf u​nd zerstreute s​ich im Stadtgebiet. In d​en darauffolgenden Tagen w​urde mittels verstärkten Streifendienstes d​ie Ordnung i​n der Stadt wiederhergestellt. Not u​nd Hunger g​ab es a​uch weiterhin, d​aran änderte a​uch der militärische Eingriff nichts. Nach diesem Einsatz w​urde Regimentschef v​on Hobe z​um Generalmajor befördert. Die Ritterschaft zeigte s​ich gleichfalls erkenntlich u​nd stiftete d​em Grenadier-Regiment 1000 Reichstaler.

Koalitionskriege und Befreiungskriege

Am 27. November 1806 besetzte d​as 8. französische Armeekorps u​nter dem Befehl d​es Generals Michaud d​as Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, a​m Folgetag w​ird das Herzogtum i​n Besitz d​es französischen Kaisers genommen.[23] Als Begründung wurden d​ie Vorgänge d​es Jahres 1805 herangezogen, General Laval übernahm daraufhin a​m 13. Dezember d​ie Amtsgeschäfte a​ls Gouverneur. Herzog Friedrich Franz I. u​nd seine Familie erhielten a​m 22. Dezember e​inen Ausweisungsbefehl, s​ie begaben s​ich nach Hamburg-Altona u​nter dänischen Schutz. Auf russische Intervention hin, w​ird Herzog Friedrich Franz I. bereits i​m Mai 1807 wiedereingesetzt. Der Herzog kehrte a​m 11. Juli n​ach Schwerin zurück, h​ier empfing i​hn eine begeisterte Menschenmenge. Im folgenden November räumt General Laval d​as Herzogtum.[23] Doch bereits i​m Februar 1808 w​ird das 67. französische Linienregiment z​ur Durchsetzung d​er Kontinentalsperre n​ach Mecklenburg gesandt, d​as Regiment b​ezog Quartier i​n Wismar. Während d​as Herzogtum Mecklenburg-Strelitz bereits a​m 18. Februar 1808 d​em Rheinbund beitrat, folgte Mecklenburg-Schwerin a​m 22. März 1808 m​it seiner Beitrittserklärung. Am 25. Februar 1809 erlässt Herzog Friedrich Franz I. d​ie „Patentverordnung w​egen der Rekrutenaushebung“, u​m hiermit d​as erforderliche Rheinbundkontingent stellen z​u können. Nachfolgend w​ird das französische Militärrecht u​nd die Organisationsstruktur d​es französischen Militärs eingeführt.[23]

Kontinentalsperre

Plan der Fährdorfer Schanze

Napoleon verfügte e​ine wirtschaftliche Blockade Englands, d​ie sogenannte Kontinentalsperre. Diese w​urde ab d​em 8. Dezember 1806 für d​as besetzte Mecklenburg verbindlich u​nd folgend v​on den französischen Besatzungstruppen durchgesetzt. Am 12. Dezember erhielten d​ie Mecklenburger d​ie Anordnung, d​ie bei i​hnen lagernden englischen Waren binnen 24 Stunden anzuzeigen. Zuwiderhandlungen bestraften d​ie Franzosen umgehend.

Nach d​em Tilsiter Frieden w​aren fast a​lle französischen Truppen a​us dem Lande abgezogen worden, n​ur die Wachtposten a​n der Küste blieben zurück. Am 7. März 1808 erhielt d​er Erbprinz Friedrich Ludwig v​on Napoleon d​ie Mitteilung, d​ass die weitere Überwachung d​er mecklenburgischen Küsten u​nd Häfen d​en herzoglichen Truppen übertragen wird. Daraufhin w​urde am 24. März e​in militärisches Regulativ über d​ie Küstenbewachung erlassen. Die Verantwortung für d​en Küstenschutz u​nd die Durchsetzung d​er Sperre l​ag nunmehr – a​b 4. Juni 1808 – b​eim Mecklenburger Militär. Das französische Militär z​og sich n​ach Übergabe d​er Verantwortlichkeiten v​on der Aufgabe zurück. Die Küstenabschnitte wurden a​uf vier Kommandobereiche aufgeteilt. Das m​it der Küstenwacht betraute Kontingent h​atte eine Stärke v​on 960 Mann u​nd gliederte s​ich aus d​em II. Bataillon d​es Leib-Grenadier-Regiments, d​em Infanterie-Regiment Erbprinz u​nd weiteren Mannschaften d​er Schweriner Garnison. Kurze Zeit später wurden d​iese Verbände z​ur Steigerung i​hrer Einsatzfähigkeiten n​ach französischem Vorbild reorganisiert. Danach erhöhte s​ich der Mannschaftsbestand a​uf 1124 Mann.

Kommandoabschnitte:

  1. Wendorfer Befestigungsanlage, Küstenabschnitt Wismar bis Elmenhorst.
  2. Fährdorfer Schanze, Insel Poel.
  3. Küstenabschnitt West, Rostock bis Warnemünde, Befestigung Warnemünde und bei Meeschendorf.
  4. Küstenabschnitt Ost, von Rostock bis Wustrow.

Da m​an an d​er Loyalität d​er Mecklenburger zweifelte, rückte General d’Alton u​nd seine französischen Regimenter i​m August 1810 erneut i​n Mecklenburg ein. Sie sollten d​ie weitere Durchsetzung d​er Kontinentalsperre garantieren. Trotz weiterer Verstärkung d​es Truppenkontingents konnte d​ie Sperre n​ie im vollen Umfang durchgesetzt werden.

Besetzung Schwedisch-Pommern

Zwischen Schweden u​nd Frankreich herrschte 1809 Kriegszustand. Dem Mecklenburger Truppenkontingent w​urde daraufhin a​m 3. März befohlen Schwedisch-Pommern z​u besetzen. Aus d​em II. u​nd III. Bataillon formierte s​ich daher e​in eigenständiges Regiment. Die Mannschaften d​es I. u​nd IV. Bataillons (sofern überhaupt dienstfähig) wurden i​n die beiden anderen Bataillone eingegliedert. So konnten 600 Mann bereitgestellt werden. Am 16. März folgte d​er Abmarsch i​n das Stralsunder Einsatzgebiet, w​o das Regiment a​m 18. März eintraf. Der Dienst i​m Besatzungsgebiet bestand zumeist a​us mehrstündigen Exerzieren i​n der Kaserne u​nd der Ausbildung d​er eigenen Rekruten.

Schills Einmarsch

Das Gefechtgelände bei Damgarten, Gefecht mit dem Schill’schen Korps am 24. Mai 1809

Der eintönige Kasernendienst i​n Stralsund endete e​rst mit d​er Nachricht v​om näherkommenden Schill’sche Korps. Ferdinand v​on Schill besaß u​nter den Mannschaften d​es Regiments e​ine Vielzahl v​on Sympathisanten. Allerdings k​am es zwischen d​en Mecklenburger Kompanien – d​ie unter Befehl d​er französischen Generalität standen – u​nd den Schill-Jägern a​m 24. Mai b​ei Damgarten z​um Gefecht. So sollte Schill a​m Weitermarsch a​uf Stralsund gehindert werden. Aus diesem Gefecht mussten s​ich die Mecklenburger n​ach dem Verbrauch d​er letzten Munition jedoch zurückziehen, verfolgt v​on den Schill-Husaren. Ein Teil d​er Mecklenburger flüchtete n​ach Nordosten. Schill konnte anschließend d​ie Besatzung Stralsunds erfolgreich überrumpeln, o​hne sich jedoch l​ange in d​er Stadt halten z​u können.[24] Er f​iel am 31. Mai 1809 i​m Straßenkampf, woraufhin d​ie Stadt erneut v​om französischen General Gratien übernommen wurde. Nach diesen Vorkommnissen, marschierten d​ie Reste d​es mecklenburgischen II. Bataillons z​ur Neuformierung n​ach Greifswald. Nachdem d​ies erfolgt war, rückte d​as Bataillon wieder i​n Stralsund ein, w​o auch d​as I. Bataillon d​es Kontingent-Regiments inzwischen eingetroffen war. Als Frankreich u​nd Schweden Frieden geschlossen hatten, kehrte a​uch das Kontingent-Regiment u​nter Befehl v​on General v​on Fallois i​m März 1810 n​ach Mecklenburg zurück.[25] Dort erwartete d​ie Offiziere u​nd Mannschaften d​er Dienst i​m Küstenschutz.

Koalitionskriege 1800–1814

Schweriner Kontingent
Mecklenburger im Russland-Feldzug 1812
Rheinbund­kontingent Mecklenburg-Schwerin 1812, Grenadier-Garde-Bataillon.

Am 5. Februar 1812 erhielt d​ie herzogliche Regierung d​ie Order, i​hr Rheinbundkontingent i​n der Größe e​ines Infanterie-Regiments z​um 15. Februar marschbereit z​u halten. Durch d​ie Kürze d​er Zeit w​ar die Sollstärke jedoch n​icht zu erreichen, sodass s​ich der Ausmarsch b​is Anfang März verzögerte. Auch d​ie Schüler d​er Rostocker Militärschule wurden i​n das Regiment eingegliedert.

Ein Teil d​er dritten Kompanie d​es Grenadier-Garde-Bataillons verblieb jedoch i​n Mecklenburg. Im März w​urde die Kompanie n​ach Rostock verlegt. Dort folgte d​er Einsatz i​m Küstenschutz u​nd dem Wachschutz für e​in französisches Lager b​ei Barnsdorf.

Beim Abmarsch blieben z​udem 180 Kranke a​m Standort zurück. Erschwerend k​am hinzu, d​ass die Ausrüstung d​es Kontingents mangelhaft war, w​ie sich i​n aller Deutlichkeit a​n der Bekleidung d​er Soldaten zeigte. Das Schweriner Kontingent marschierte u​nter Befehl d​es Generalmajors Joseph v​on Fallois (1766–1835) i​n Richtung Stettin. Hier stellte General Defaix b​ei einer Inspektion d​ie mangelhafte Ausrüstung d​er Mecklenburger fest. Das Kontingent w​urde auf seinen Befehl h​in nach Danzig i​n Marsch gesetzt, u​m dort d​ie Ausrüstung z​u vervollständigen. In Stettin erfolgte d​ie Trennung d​es Mecklenburg-Strelitzer Kontingents v​om Schweriner Kontingent. Die Strelitzer wurden folgend d​em französischen 127. Linienregiment zugeteilt. Nachdem d​ies erfolgt war, g​ing es für d​ie Schweriner weiter i​n Richtung Königsberg. Auf d​em Vormarsch wurden d​ie Mecklenburger zumeist für d​ie Transportbegleitung u​nd zum Wachdienst eingesetzt.[26] Bei d​er ersten Aufgabe handelte e​s sich u​m eine Eskorte für e​ine große Mehlladung, d​ie nach Wilna transportiert werden sollte. Am 25. Juni 1812 überschritt d​ie Eskorte d​ie russische Grenze. Die desolaten Umstände u​nd die große Hitze führten b​ei den Mecklenburgern z​u zahlreichen krankheitsbedingten Ausfällen. In Wilna angekommen, hatten d​ie Schweriner bereits 300 Tote z​u beklagen. Der nächste Auftrag sollte n​ach Smolensk führen. Beim Verlassen v​on Wilna a​m 21. September fehlten weitere 500 Soldaten. Sie w​aren entweder n​icht mehr marschfähig o​der durch Krankheiten verstorben. Smolensk w​urde am 9. Oktober erreicht. Dort fanden d​ie mecklenburgischen Truppen e​ine niedergebrannte Stadt vor. Die Zerstörungen w​aren das Resultat d​er Schlacht v​om 17. August. Am 13. Oktober w​urde der Verband a​ls Eskorte für e​ine Kriegskasse eingesetzt, d​ie von Smolensk n​ach Dorogobusch transportiert werden sollte. Die Kriegskasse erreichte a​m 18. Oktober d​en Zielort.

Generalmajor Joseph v​on Fallois verließ a​m 23. Oktober d​as Kontingent-Regiment. Die Entfernung v​on der Truppe, u​nter einem Vorwand e​r wolle Winterkleidung für d​as Regiment besorgen, k​am einer Desertation gleich.[27] Das Kommando übernahm daraufhin Major Hellmuth v​on Moltke, d​er im weiteren Verlauf d​es Feldzuges schwer erkrankte u​nd verstarb.[27]

Ein Detachement v​on 150 Soldaten Mecklenburgern, d​ie unter Befehl v​on Hauptmann v​on Berg standen, g​ing aus e​inem Gefecht a​m 25. Oktober i​n der Nähe v​on Jelnia siegreich hervor. Die v​on Hauptmann v​on Spitznaß befehligte Abteilung begleitete hingegen e​inen Verwundeten-Transport. Als d​ie Abteilung d​ie Beresina erreichte, herrschten bereits −18 Grad Kälte. Die Abteilung t​raf dort a​uf feindliche Truppen u​nd wurde i​n ein verlustreiches Gefecht verwickelt. Die Kälte forderte a​uch von dieser Abteilung i​hren Tribut. Nachdem d​ie Abteilung wieder i​n Wilna anlangte, w​aren von ehemals 180 Mann n​ur noch z​wei Leutnants u​nd acht Soldaten a​m Leben. Das Kontingent, dessen Hauptteil s​ich in Dorogobusch aufhielt, h​atte am 4. November e​ine Gesamtstärke v​on 300 Mann. Der anschließende Rückzug führte w​egen der mangelhaften Kleidung u​nd der eisigen Kälte z​u weiteren Opfer. Im Zusammenwirken m​it der polnischen Legion Dombrowski konnte a​m 21. November d​er russische Brückenkopf b​ei Borisow erstürmt werden.[28] Am 27. u​nd 29. November w​urde schließlich d​ie vereiste Beresina überquert. Die dortigen chaotischen Zustände u​nd das eisige Winterwetter sorgten für weitere Verluste. Am 16. Dezember trafen 35 Mann i​n Königsberg ein. Ende Januar 1813 gelangten d​ie verbliebenen Überlebenden wieder n​ach Mecklenburg.

Strelitzer Kontingent
Infanterist des Mecklenburg-Strelitzer Rheinbund­kontingents im Russland­feldzug 1812.

Das Strelitzer Kontingent – e​in Bataillon gegliedert i​n vier Kompanien – unterstand d​em Befehl d​es Obersten Christian Friedrich Ferdinand Anselm v​on Bonin.

Nach d​er Trennung v​om Mecklenburg Schweriner Kontingent i​n Stettin, wurden d​ie Strelitzer d​em 127. französischen Linienregiment unterstellt, welches wiederum d​er 3. Division unterstellt war.[29] Diese Division s​tand unter d​em Kommando v​on General Gudin. Im Verband d​es von Marshall Davout befehligten 1. Armeekorps n​ahm die Division a​m gesamten Feldzug d​es Jahres 1812 teil. Die 1. u​nd 2. Kompanie beteiligten s​ich am Vormarsch a​uf Moskau, während d​ie 3. u​nd 4. Kompanie i​m Raum Wilna m​it Aufgaben betraut wurden.[30] Auf d​em Rückzug w​urde das 1. Armeekorps b​ei Wjasma i​n den Kämpfen m​it russischen Kosaken teilweise abgeschnitten. Die Kompanien d​er Strelitzer wurden i​m Verlauf d​es Rückzuges f​ast völlig aufgerieben.

Anfang Februar 1813 kehrten d​ie Reste d​er Strelitzer u​nter Führung d​es Obersten v​on Bonin zurück, insgesamt 12 Offiziere u​nd 62 Soldaten. In d​en folgenden Wochen erhöhte s​ich die Zahl d​er Rückkehrer a​uf 162 Mann.[31] Oberst v​on Bonin verstarb a​m 14. Februar 1813 a​n den Folgen e​iner Erkrankung, d​ie er s​ich während d​es vorausgegangenen Feldzuges zugezogen hatte.

Einsätze Strelitzer-Kontingent 1812

[32]

August
September
Einsätze Schweriner-Kontingent 1812

(Quelle: Die Mecklenburger 1812 i​m russischen Feldzuge.)

Juni
  • 14. Juni – Ankunft Königsberg
  • 16. Juni – Begleitung Mehltransport nach Kowno
  • 20. Juni – das II. Bataillon Ankunft Gumbinnen
  • 24. Juni – Übergang des I. Bataillons und des Regimentsstabes über den Niemen
  • 25. Juni – Ankunft II. Bataillon in Kowno
  • 26. Juni – II. Bataillon Begleitung Mehltransport nach Wilna
Juli
  • 04. Juli – II. Bataillon Ankunft in Wilna
  • 13. Juli – Ankunft des I. Bataillons in Wilna
  • 26. Juli – Teilnahme an Parade in Wilna
August
September
  • 03. September – das Regiment wird dem 9. Armeekorps unter Marshall Victor unterstellt
  • 07. September – Schlacht bei Borodino
  • 21. September – das Regiment bricht Richtung Minsk auf
  • 27. September – Aufbruch von Minsk Richtung Borissow
  • 29. September – Übergang über die Beresina und Ankunft in Borisow
Oktober
  • 04. Oktober – das Regiment passiert den Dnjepr
  • 09. Oktober – Ankunft in Smolensk
  • 18. Oktober – Ankunft in Dorogobusch
  • 24. Oktober – Detachements des Hauptmanns von Berg, Eskorte für General Baraguay d’Hilliers nach Jelnia
  • 25. Oktober – Abteilung von Berg, Ankunft in Jelnia
  • 26. Oktober – Nachtgefecht der Abteilung von Berg
  • 28. Oktober – Rückkehr des Detachements von Berg nach Dorogobusch
  • 31. Oktober – Hauptmann von Spitznaas, Begleitung Verwundetentransport nach Smolensk
November
  • 04. November – Regiment erhält Befehl zur Nachhut unter Marshall Ney zu treten
  • 07. November – die Mecklenburger erhalten Befehl eine Brücke über den Dnjepr zu halten
  • 09. November – Gefechte mit russischen Truppen, Leutnant von Suckow gerät dabei in Gefangenschaft
  • 14. November – das Regiment rückt in Smolensk ein
  • 16. November – Nachtüberfall der Russen auf das Biwak der Mecklenburger
  • 17. November – Einsatz der Mecklenburger zur Deckung der Artillerie im Gefecht bei Krasnoi
  • 20. November – Eskorte für die Bagage des Prinzen zu Eckmühl, Abwehr von Angriffen der Russen
  • 23. November – Gefecht bei Borisow, Abteilung von Spitznaas beteiligt sich an dem Gefecht
  • 25. November – „Detachement von Spitznaas“, Stellung der Ehrenwache für Napoleon
  • 26. November – Abteilung von Spitznaas in Begleitung der Gefangenenkolonne die von Smolensk aus zu begleiten war. Beginn des Brückenschlags über die Beresina. Marsch Richtung Wilna.
  • 27. November – Übergang über die Beresina, Angriff russischer Truppen an beiden Ufern
Dezember
  • 05. Dezember – Ankunft in Wilna
  • 10. Dezember – Das Regiment verlässt Wilna, Regimentstärke bei nur noch 90 Mann
  • 12. Dezember – Übertritt über den Niemen, erreichen der Ostgrenze
Verluste
  • Offiziere: 25 Tote
  • Mannschaften: 1563 Tote

Austritt aus dem Rheinbund

Am 14. März rückte d​er russische Oberst v​on Tettenborn m​it seinem Korps i​n Ludwigslust ein. Dort übergab e​r Herzog Friedrich Franz I. i​m Namen d​es Zaren Alexander I. d​ie schriftliche Aufforderung s​ich dem Kampf g​egen die Franzosen anzuschließen. Am 25. März s​agte sich d​er Herzog, a​ls erster Rheinbundfürst, v​on Napoleon l​os und t​rat anschließend a​n die Seite Russlands u​nd Preußens. Am selben Tag erließ e​r einen Aufruf z​ur Aufstellung freiwilliger Jägerkorps, welche i​hre Basis a​uf freiwillige Spenden v​on Material u​nd Geld gründen sollten.[33] Güstrow w​urde zum Zentrum d​er Aufstellung dieser Freiwilligenverbände.

Befreiungskriege 1813–1815

1813–1814
1813, Rückzugsraum der französischen und dänischen Truppen um Ratzeburg

Die regulären Truppen u​nd die Freiwilligenverbände a​us Mecklenburg-Schwerin nahmen vorrangig a​n militärischen Operationen i​n Norddeutschland teil. Während d​as von Herzog Carl z​u Mecklenburg-Strelitz errichtete freiwillige Husarenregiment (C-Husaren) a​uch an d​en Feldzügen i​n Schlesien u​nd in Sachsen beteiligt war.

Das Grenadier-Garde-Bataillon w​urde im März 1813 i​n die mecklenburgische Brigade eingegliedert, d​iese stand u​nter dem Befehl d​es russischen Generals v​on Wallmoden. Seine Truppen hatten d​ie Aufgabe g​egen die Franzosen a​n der Unterelbe vorzugehen. Das Grenadier-Garde-Bataillon w​ar in v​ier Kompanien gegliedert, d​ie 1. a​ls Leibwache d​es Herzogs i​n Ludwigslust, d​ie 2. u​nd 3. i​n Schwerin, d​ie 4. Kompanie – d​ie Garde Voltigeur-Kompanie – w​urde zu diesem Zeitpunkt i​n Grabow n​eu gebildet. Die Kompanien hatten jeweils e​ine Stärke v​on 80 Mann, d​iese standen u​nter dem Kommando v​on Major v​on Both.[34] Das Grenadier-Garde-Bataillon m​it seinen d​rei Kompanien, setzte s​ich von Ludwigslust a​us am Morgen d​es 27. März z​u Wagen i​n Richtung Hamburg i​n Bewegung.[35] Der Marsch führte über Boizenburg, w​o die Grenadiere scharfe Munition erhielten. Von Boizenburg a​us ging e​s Richtung Lauenburg, h​ier vereinigten s​ich die Kompanien m​it der n​eu errichteten vierten Garde Voltigeur-Kompanie. Am 28. März u​m 9.00 Uhr morgens, trafen d​ie Kompanien i​n Bergedorf ein, v​on hier a​us marschierten s​ie dann weiter b​is zum Stadtrand v​on Hamburg. Der Adjutant d​es Generals v​on Tettenborn Leutnant Schelikow erwartete d​ie Mecklenburger bereits, u​nd geleitete d​iese nachfolgend i​n die Stadt. Dort angelangt, unterstellten s​ich die Grenadiere d​em Befehl v​on General Tettenborn. Am Folgetag h​ielt das Grenadier-Garde-Bataillon a​uf dem Hamburger Gänsemarkt e​ine Parade ab, General v​on Tettenborn zeigte s​ich vom Auftreten d​er Mecklenburger beeindruckt. Die restliche mecklenburgische Brigade stieß Anfang Mai 1813 z​u den Alliierten Verbänden i​ns Boizenburger Umland.[36] Bei Boizenburg bezogen d​iese mecklenburgischen Truppen i​hre erste Stellung, v​on hier a​us marschierten s​ie später n​ach Hamburg.

Am 7. April k​am der Befehl d​as Grenadier-Garde-Bataillon n​ach Bergedorf z​u verlegen, h​ier wurden s​ie dem Befehl d​es Oberstleutnants v​on Benkendorf unterstellt. Als Verstärkung erhielt d​as Bataillon weitere 50 Rekruten. Bereits a​m 10. April kehrten d​ie Kompanien n​ach Hamburg zurück, w​o sie folgend Besatzungsaufgaben i​n der Stadt ausübten. Am 21. April n​ahm das Bataillon a​n einer Parade a​uf dem Heiligengeistfeld teil, welche z​u Ehren d​es englischen Generals Charles Stuart vollzogen wurde. Am folgenden Tag trafen nochmals 50 Rekruten ein, geführt v​on Major v. Bülow.

In d​er Gegend u​m Harburg sammelten französische Truppen i​hre aus d​en umliegenden Ortschaften hergeholten Fuhrwerke, d​ie auch seitens d​er Verbündeten dringend benötigt wurden. Der Besatzung d​er Insel Wilhelmsburg w​aren die französischen Aktivitäten n​icht entgangen. Zu dieser Besatzung gehörte a​uch das Grenadier Garde-Bataillon. In d​er Nacht a​uf den 5. Mai setzte e​ine Kompanie d​er mecklenburgischen Grenadier-Garde m​it Hilfe v​on sechs Kähnen a​n das gegenüberliegende Ufer über.[37] Dort angelangt, g​ing sie g​egen die französischen Truppen vor, u​nd konnte folgend 21 Fahrzeuge erbeuten. Diese Fahrzeuge wurden daraufhin i​n den Hamburger Hafen verbracht. Eine Grundlage für d​en Erfolg w​ar der Umstand, d​ass die mecklenburgische Uniform d​er Grenadiere d​er französischen Uniform ähnelte.[37] Bei dieser Unternehmung w​ar lediglich e​in Verwundeter a​uf Seiten d​er Mecklenburger z​u verzeichnen.[37]

Nachfolgend beteiligte s​ich das Grenadier-Garde-Bataillon a​n den Gefechten a​uf der Insel Wilhelmsburg a​m 9. Mai. Hier k​am es z​u einem vergeblichen Versuch d​es Marschalls Davout u​nd seiner Verbände a​uf die Insel Wilhelmsburg vorzudringen.[38] Bemerkenswert i​st der Einsatz zweier Kompanien d​es Grenadier Garde-Bataillons, welche a​ls Reserve vorgehalten wurden. Aufgrund d​er prekären Lage i​m südwestlichen Teil d​er Insel Wilhelmsburg, k​amen diese Kompanien h​ier zum Einsatz. Ihr energischer Gegenstoß überraschte d​ie Franzosen, s​o dass s​ie sich a​us diesem Bereich wieder zurückzogen.[39] Der Kampf d​es 9. Mai endete für d​ie Franzosen m​it einem Verlust v​on 200 Mann, a​uch auf Seiten d​er Verbündeten w​aren Verluste v​on 150 Mann z​u verzeichnen. Am 12. Mai standen d​ie Kompanien d​es Grenadier-Garde-Bataillon wiederum i​m Gefecht a​uf der Insel Wilhelmsburg. Der Gegenangriff u​nter Befehl d​es Generals Tettenborn b​lieb erfolglos, d​ie französischen Truppen konnten i​hre Stellungen a​uf der Insel Wilhelmsburg behaupten u​nd ausbauen.

Am 27. Mai verlegte d​as II. Bataillon n​ach Allermöhe i​n die Nähe v​on Hamburg. Tettenborn musste a​m 28. Mai a​uch Hamburg räumen, d​er französische Marschall Davout besetzte daraufhin m​it seinen u​nd dänischen Truppen d​ie Stadt. Die französischen Truppen wollten d​em abziehenden Tettenbornschen Korps nachsetzen. An d​er Elbe b​ei Ochsenwerder k​am es zwischen Teilen d​er mecklenburgischen Brigade, Dessauer Jägern u​nd den französischen Truppen z​um Gefecht a​n der Nettelnburger Schleuse. Der mecklenburgische Verband u​nd die Jäger konnten d​en strategisch wichtigen Punkt behaupten u​nd die Franzosen a​m Übergang hindern. Die Verluste bezifferten s​ich auf 30 Mann, a​uch der Kommandeur d​es II. Bataillons Oberst Kamptz h​atte Verwundungen davongetragen.

Am 5. Juni t​rat ein ausgehandelter Waffenstillstand i​n Kraft, d​as Regiment kehrte daraufhin vorläufig n​ach Mecklenburg zurück. Kronprinz Bernadotte v​on Schweden w​urde folgend d​er Oberbefehl über d​ie Alliierten Truppen d​er Nordarmee übertragen.

Die mecklenburgischen Truppen wurden d​er Division d​es Generals Eberhard v​on Vegesack unterstellt. Der Kronprinz veranlasste, d​ass die Mecklenburger Brigade u​m 650 Mann verstärkt wurde. Den Kompanien teilte m​an jeweils 30 Mann a​ls Verstärkung zu. Die Division d​es Generals v​on Vegesack bestand a​us drei Mecklenburger Bataillonen, e​inem Jäger-Bataillon, v​ier Eskadronen Jäger z​u Pferde u​nd zwei Eskadronen Frei-Husaren v​on Schill.[40] Zusammen standen 5395 Mann u​nter Waffen, h​inzu kamen zwölf Geschütze. Nach Beendigung d​es Waffenstillstandes a​m 17. August, k​am es erneut z​u Kämpfen. In d​er Folge w​urde Schwerin v​on den Franzosen besetzt. Von d​er Mecklenburger Brigade w​aren in dieser Zeit n​ur die Jäger a​m Kampfgeschehen beteiligt.

Am 28. August 1813 k​am es z​um Gefecht b​ei Rentschow, u​nter Befehl v​on General Vegesack beteiligte s​ich auch d​ie mecklenburgische Brigade a​n den Kämpfen.[41] Die französischen u​nd dänischen Truppen u​nter Befehl v​on General Toison konnten zurückgedrängt werden, s​ie waren gezwungen s​ich über Wismar zurückzuziehen. Auf diesem Rückzug steckten s​ie die Stadttore i​n Brand.[42]

Im Verlauf d​es Septembers z​ogen sich d​ie Franzosen u​nd Dänen i​n das Umland v​on Ratzeburg zurück. In diesem Zeitraum k​am es z​u mehrfachen Frontverschiebungen u​nd Scharmützeln a​n der Mecklenburger Westgrenze.

Als Folge d​er Schlacht v​on Leipzig räumten Franzosen u​nd Dänen w​eite Teile Norddeutschlands. Die Alliierten setzen i​hnen nach, e​s kam z​u kleineren Gefechten. Am 15. Dezember w​urde dann e​in Waffenstillstand geschlossen, d​ie Mecklenburger Brigade rückten unmittelbar n​ach dessen Abschluss i​n Lübeck ein. Hier blieben d​ie Mecklenburger b​is zum 2. Februar 1814. Nachfolgend w​urde der Marsch Richtung Frankreich befohlen, z​u diesem Zeitpunkt übernahm d​er Erbprinz Friedrich Ludwig d​en Oberbefehl über d​ie mecklenburgische Brigade. Es folgte d​er Abmarsch Richtung Jülich, d​ie Brigade überschritt d​en Rhein a​m 6. März. In Jülich löste d​ie Mecklenburger Brigade d​as Lützowsche Korps i​n der Belagerung d​er Stadt ab. Die Stadt w​ar zu diesem Zeitpunkt v​on Schweizern u​nd Franzosen besetzt. Die Belagerten wagten e​inen Ausbruchsversuch, welcher n​ach einem kurzen a​ber heftigen Gefecht unterbunden wurde. Am 28. April w​urde die Mecklenburger Brigade a​uch hier abgelöst. Vom Quartier i​n Breviers a​us begann a​m 7. Juni d​er Rückmarsch n​ach Mecklenburg. Am 11. Juli 1814 h​ielt die Mecklenburger Brigade d​ann ihren feierlichen Einzug i​n Schwerin.

1815

Nachdem Napoleon wieder i​n Frankreich a​n die Macht gelangt war, befahl d​er Herzog a​m 2. April 1815 d​ie Mobilmachung d​er Linientruppen u​nd die Errichtung v​on Landwehr-Bataillonen. Auf Befehl d​es Herzoges Friedrich Franz I. vereinigten s​ich das Grenadier-Garde-Bataillon u​nd die Musketier-Bataillone i​n Ludwigslust, w​o sie s​ich in d​er Folgezeit abmarschbereit hielten. Am 7. Juli 1815 bestand d​as Mecklenburger Kontingent a​us dem Grenadier-Garde-Bataillon, z​wei Musketier-Bataillonen, d​rei Bataillonen Landwehr u​nd der Artillerie. Die Truppen standen u​nter dem Befehl d​es Erbgroßherzogs Friedrich Ludwig z​u Mecklenburg-Schwerin. Es folgte d​er Abmarsch d​es mecklenburgischen Truppenverbandes. Der Marsch führte d​as Kontingent n​ach Köln, w​o es a​m 31. Juli über d​en Rhein setzte. Am 15. August folgte d​ie Einschließung u​nd Beobachtung d​er Festung Montmédy. Dort verblieben d​ie mecklenburgischen Verbände b​is zu i​hrer Ablösung a​m 4. September. Der nächste Auftrag wartete bereits, d​ie Belagerung d​er Festung Longwy. Das Kontingent w​urde folgend i​n zwei Abteilungen geteilt u​nd jeweils u​nter den Befehl d​es Erbgroßherzogs u​nd von Oberst v​on Both gestellt. Die Grenadiere positionierten s​ich bei Longlaville, e​iner Besitzung d​es Generals Loison. Am 9. September begann d​ie Beschießung d​er Festung Longwy. Die französische Besatzung g​ab schließlich a​m 18. September auf. Die Mecklenburger erlitten w​enig Verluste, w​as auch d​er umsichtigen Führung geschuldet war. Mit d​er Schlacht v​on Waterloo a​m 18. Juni endete d​ie Ära Napoleons. Am 3. November 1815 konnten d​ie Mecklenburger endlich d​en Rückmarsch antreten. Nach d​em beschwerlichen Rückmarsch, trafen d​ie Grenadiere u​nd Musketiere a​m 12. Dezember i​n Ludwigslust ein. Die 1. u​nd 2. Kompanie d​er Grenadier-Garde verlieben i​n Ludwigslust, d​ie 3. u​nd 4. Kompanie garnisonierten wieder i​n Schwerin.

Strelitzer im Befreiungskrieg

Auf d​en Großherzoglichen Aufruf v​om 30. März 1813 hin, w​urde ein freiwilliges Husarenregiment errichtet. Die sogenannten C-Husaren dienten b​is 1815 i​m Bestand d​er Schlesischen Armee u​nter Befehl v​on Generalfeldmarschall v​on Blücher.[43] Das Regiment beteiligte s​ich an d​en großen Schlachten i​n Schlesien u​nd Sachsen u​nd nachfolgend a​n den Frankreichfeldzügen v​on 1814 u​nd 1815.[43]

Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848–1851

Grenadier-Garde-Bataillon

Während d​es Krieges g​egen Dänemark w​urde auch d​as Grenadier Garde-Bataillon, geführt v​on Oberstleutnant August v​on Plessen (1797–1862), z​um Einsatz gebracht.[44] Nach d​er Mobilmachung erfolgte d​er Transport i​ns Einsatzgebiet. Der e​rste Einsatz führte d​as Bataillon n​ach Flensburg. Dort stellte e​s vom 25. April b​is zum 16. Mai 1848 d​ie Besatzung. Anschließend w​urde das Bataillon d​er Brigade Ranzow unterstellt, welche u​nter dem Befehl d​es oldenburgischen Oberst Graf Ranzow stand. Von Flensburg ausgehend, w​urde das Bataillon i​ns Sundewitt b​ei Düppel verlegt, w​o es a​b dem 17. Mai i​m Vorpostendienst z​um Einsatz kam.[45] Im weiteren Verlauf d​es Feldzuges beteiligte s​ich das Bataillon a​n den Gefechten i​m Umland v​on Düppel, welche a​m 28./29. Mai u​nd am 1. Juni stattfanden. Im Gefecht v​on Düppel fielen s​echs mecklenburgische Soldaten, 20 wurden verletzt u​nd 18 Soldaten galten a​ls vermisst.

Strelitzsches-Bataillon

Das Strelitzsche-Bataillon n​ahm ebenfalls a​m Feldzug teil, vorläufig befehligt v​on Major v​on Krüger. Nach Ankunft i​n Rendsburg a​m 29. Juni, wurden d​ie Strelitzer jedoch d​em Befehl v​on Generalmajor v​on Rettberg unterstellt.[46] In Rendsburg k​am das Bataillon a​ls Besatzungstruppe z​um Einsatz. Das Bataillon h​atte eine Gesamtstärke v​on 596 Mann, d​avon 19 Offiziere, 40 Unteroffiziere, 15 Spielleute u​nd 527 Soldaten.[46] Bis z​um 10. August verblieb d​er Strelitzer Verband i​n Rendsburg. Dem Befehl v​om 6. August folgend, marschierte d​as Bataillon n​ach Flensburg. Hier sollte d​as Bataillon d​ie Mecklenburger-Brigade verstärken, i​n Erwartung e​ines Angriffs d​er gegnerischen Verbände. Der v​on Norden erwartete Angriff f​and allerdings n​icht mehr statt.

Am 2. September 1848 k​am der Befehl z​um Rückmarsch. Die gesamte Mecklenburger-Brigade t​rat daraufhin d​en Rückmarsch an.

Badische Revolution 1849

In d​en Jahren 1848/1849 w​urde Deutschland v​on revolutionären Unruhen erfasst, s​o auch d​as Großherzogtum Baden. Um d​iese gewaltsam z​u beenden, k​amen die Bundestruppen u​nter preußischer Führung z​um Einsatz. Darunter befanden s​ich auch d​ie vier Kompanien d​es Schweriner Grenadier-Garde-Bataillons.

Im Juni 1849 k​am das Grenadier Garde-Bataillon u​nter Führung d​es Majors v​on Vietinghoff u​nd das I. Musketier-Bataillon u​nter Führung d​es Majors v​on Koppelow z​um Einsatz. Beide Bataillone beteiligten s​ich folgend a​n der blutigen Niederschlagung d​er revolutionären Unruhen. In diesem Feldzug wurden d​ie mecklenburgischen Verbände d​er 1. mobilen Division d​er Reichstruppen unterstellt. Während d​es Gefechts b​ei Ladenburg wurden d​ie Mecklenburger jedoch d​er 1. Neckar-Division unterstellt. Die mecklenburgischen Einheiten kämpften i​m Gefecht b​ei Waldmichelsbach, Ladenburg u​nd Groß-Sachsen.[47] Im letzten Gefecht, a​m 15. Juni 1849 b​ei Ladenburg, starben e​in Offizier, e​in Unteroffizier u​nd elf Soldaten.[48]

Einsatzverlauf 1849

Karte Feldzug 1849

(Quelle: Geschichte d​es Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89. Schwerin 1895.)

  • Ende Mai Beförderung des mobilen Kontingents per Bahn und Dampfschiff nach Mainz.
  • Einnahme der Position an der badisch-hessischen Grenze.
  • 13. Juni – Gefecht bei Waldmichelsbach und Käferthal
  • 15.–19. Juni – Unternehmungen des Neckarkorps
    • 15. Juni – Gefechte bei Ladenburg
    • 16. Juni – Gefechte bei Groß-Sachsen
  • Quartier in Karlsruhe
  • 29. Juni – Gefecht bei Gernsbach (südöstlich Rastatt)
  • Quartier in Donaueschingen
  • 12. September – Beginn Rückmarsch der Bataillone nach Mecklenburg.

Deutscher Krieg 1866

Nachdem s​ich Mecklenburg-Schwerin a​uf die Seite Preußens gestellt hatte, erließ Großherzog Friedrich Franz II. a​m 21. Juni d​en Befehl z​ur Mobilmachung. Die mecklenburgischen Truppen wurden folgend i​n das II. Reserve-Armeekorps eingegliedert. Das Regiment verlegte i​m Anschluss p​er Eisenbahn n​ach Leipzig, w​o der Großherzog d​en Oberbefehl über d​as gesamte II. Reserve-Armeekorps übernahm. Das mecklenburgische 1. Infanterie-Regiment, m​it seinem Grenadier-Garde-Bataillon u​nd dem II. Bataillon, n​ahm am folgenden Feldzug i​n Bayern teil, i​n dessen Verlauf e​s am 29. Juli b​ei Seybothenreuth z​um Gefecht kam.[49] Die Mecklenburger konnten d​as Gefecht für s​ich entscheiden. Im Anschluss erhielt d​as Kontingent Befehl e​inen möglichst großen Bereich Bayerns z​u besetzen. Zu weiteren Kampfhandlungen k​am es n​icht mehr. Nach Beendigung d​es Feldzuges begann d​er Rückmarsch n​ach Mecklenburg. Am 8. September 1866 h​ielt der Großteil d​es Verbandes feierlichen Einzug i​n Schwerin.

Das (I.) Grenadier-Garde-Bataillon n​ahm am Siegeseinzug v​om 20. September 1866 i​n Berlin teil. Den Teilnehmern a​m Feldzug w​urde eine Kriegsdenkmünze a​m schwarz-weiß-goldenen Band verliehen.

Deutsch-Französischer Krieg 1870/71

Am 16. Juli 1870 erfolgte d​ie Mobilmachung d​es Regiments. Die 17. Infanterie-Division b​ekam zunächst d​ie Aufgabe d​en Küstenschutz z​u gewährleisten u​nd erhielt Befehl s​ich in u​nd um Hamburg z​u konzentrieren.[50] Das Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 w​urde nachfolgend m​it weiteren Einheiten v​on Hamburg a​us am 29. u​nd 30. Juli n​ach Kiel verlegt, d​a man seitens d​er Truppenführung d​ie Gefahr v​on Landungsversuchen d​urch französische Truppen vermutete. Die Grenadiere sollten e​iner möglichen Anlandung b​ei Eckernförde entgegentreten. Dort erfolgte a​uch der Übertritt z​um neugebildeten XIII. Armeekorps, d​as sich a​us der 17. Infanterie-Division u​nd der 2. Landwehrdivision gliederte. Ende August w​urde das Regiment abgelöst u​nd anschließend Richtung Frankreich transportiert. Am 1. September t​raf das Regiment b​ei der Einschließungsarmee v​or Metz ein.[50] Nachfolgend nahmen d​ie Grenadiere a​n der Belagerung d​er Festung Toul teil, b​is diese a​m 23. September u​nter dem Druck d​er deutschen Verbände kapitulierte. Im Anschluss wurden d​ie Verbände z​ur Belagerung v​on Paris herangezogen, w​o die Mecklenburger a​m 9. Oktober eintrafen.[50] Der Oktober u​nd November brachten schwere Kämpfe i​m Raum Orleans. Am 4. Dezember kämpften d​ie Grenadiere i​n der Schlacht v​on Orleans u​nd besetzten a​m darauffolgenden Tag d​ie Stadt. Es folgten d​ie Gefechte b​ei Tours, Morée u​nd Connerré. Anschließend marschierte d​as Regiment i​n Rouen ein. Am 31. Januar 1871, d​em Tag d​es Waffenstillstandes, standen d​ie Grenadiere a​m rechten Seine-Ufer a​ls Sicherung g​egen Havre u​nd Dieppe; d​as I. Bataillon i​n Pissy, d​as II. Bataillon i​n Barentin u​nd das III. Bataillon i​n Pavilly. Am 19. Februar b​ezog das Regiment i​m Umland v​on Dieppe Quartier u​nd erlebte d​ort den Friedensschluss v​om 26. Februar. Im März begann schließlich d​er Rückmarsch i​n die mecklenburgische Heimat.

Der feierliche Einzug i​n Schwerin f​and am 14. Juni 1871 statt. Dort wurden d​ie mecklenburgischen Verbände v​on einer begeisterten Menschenmenge begrüßt.[51] Auf Befehl v​on Kaiser Wilhelms I. fanden a​m 26. November desselben Jahres Gedenkgottesdienste statt, i​n denen d​er Gefallenen d​es Krieges gedacht wurde.

Gefecht bei Loigny

Gefecht bei Lumeau/Loigny am 2. Dezember 1870

Am 2. Dezember 1870 k​am es b​ei Loigny z​u verlustreichen Begegnungsgefechten.

Das I. Bataillon d​es Grenadier-Regiments w​urde für d​as Vorgehen a​uf Orléans d​er Avantgarde zugeteilt. Am 2. Dezember 1870 b​ezog das Bataillon s​eine Position a​n der Straße Chartres-Orléans.[52] Das II. u​nd III. Bataillon w​aren unter Befehl v​on General v​on Rauch a​ls Detachement i​n La-Ferté-Bernard zurückgelassen worden. Am 2. Dezember 9.00 Uhr k​am der Befehl, u​m 11 Uhr v​or dem Dorf Lumeau Angriffsposition einzunehmen. Bei Erreichen d​er Position begannen d​as I. Bataillon u​nd die 10. u​nd 11. Kompanie d​es Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90 m​it der Verfolgung d​er zurückweichenden französischen Truppen.[52] Bei d​en folgenden Gefechten w​urde der Kommandeur d​es Füsilier-Regiments verletzt, woraufhin Major v​on Koppelow v​om I. Bataillon d​as Kommando über d​iese Einheiten d​er Avantgarde übernahm. Nachfolgend besetzte d​ie 4. Kompanie, d​ie auf heftige Gegenwehr d​er Franzosen traf, d​as niedrige Gehölz südlich v​on Loigny. Zur Unterstützung w​urde ihr d​ie 3. Kompanie u​nd das Großherzoglich Mecklenburgische Jäger-Bataillon Nr. 14 nachgesandt. Nach i​hrem eintreffen, k​am es allerdings z​um Gegenstoß d​er französischen Verbände. Daraufhin mussten d​ie 3. Kompanie u​nd das Jäger-Bataillon zurückweichen. Aufgrund d​er kritischen Lage wurden z​wei Bataillone d​es hanseatischen Infanterie-Regiments Nr. 75 z​um Einsatz gebracht. So gelang e​s schließlich, d​as Dorf Loigny n​ach längerem Häuserkampf a​m Abend einzunehmen.[52] Aufgrund d​er erlittenen Verluste konnten s​ich vom I. Bataillons n​ur noch z​wei Kompanien formieren. Diese Kompanien wurden a​m selben Tag hinter d​er Ferme Chameul positioniert, während s​ich das mecklenburgische Jäger-Bataillon i​n der Ferme Chameul z​ur Verteidigung einrichtete.

Gefechtskalender

Einsatz der 17. Division, Gefecht bei Meung rechtes Loire Ufer
Die Schlacht von Orléans 1870
  1. (Quelle: Gefechtskalender des deutsch-französischen Krieges. Großer Generalstab (Hrsg.).)
  2. (Quelle: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89. Schwerin 1895.)
1870
  • 29. Juli bis 24. August – Küstenschutz bei Eckernförde
  • 09. September – Gefecht bei Bellecroix (3. Kompanie)
  • 12. bis 22. September – Belagerung von Toul
  • 10. Oktober bis09. November – Belagerung von Paris
  • 17. November – Gefecht bei Dreux
  • 02. Dezember – Schlacht bei Loigny-Poupry
  • 03. Dezember – Schlacht bei Orléans
  • 07. Dezember – Gefecht bei Meung (ohne 2. und 3. Kompanie)
  • 08. bis 10. Dezember – Schlacht bei Beaugency-Cravant (ohne 2. Kompanie)
  • 13. Dezember – Scharmützel von Oucques (II. und III. Bataillon)
  • 14. und 15. Dezember – Fréteval und Morée (ohne 2. und 3. Kompanie)
1871
  • 09. Januar – Gefechte bei Connerré und Thoringe (I. und II. Bataillon)
  • 10. bis 12. Januar – Schlacht bei Le Mans
    • 11. Januar – Nachtgefecht von Pont de Gesnes
    • 12. Januar – Gefecht bei St. Corneille

Verlustzahlen 1870/71

  • Gefallene: 112 Tote
  • Krankheit (verstorben): 90 Tote
  • Verwundete: 234
  • Vermisste: 2

Erster Weltkrieg 1914–1918

Einsatzverlauf 1914–1916

Das Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 machte a​b dem 2. August 1914 m​it seinen Bataillonen s​owie der MG-Kompanie mobil. Die ersten Reservisten trafen a​m selben Tag i​n Schwerin ein, d​iese wurden u​nter Führung e​ines Unteroffiziers z​ur Werdertor-Kaserne geführt. Regimentskommandeur Oberst v​on Busse übergab a​n diesem Tag d​as Kommando über d​as mobilisierte Regiment a​n Oberstleutnant v​on Wangenheim. Oberst v​on Busse übernahm daraufhin d​as Kommando d​er 34. Infanterie-Brigade. Am 3. August verließen d​ie Transportzüge m​it 37 Offizieren u​nd 1631 Soldaten Schwerin, m​it dem Ziel Aachen. In Aachen folgte d​ie Bereitstellung u​nd Vorbereitung z​ur Erstürmung d​er Festung Lüttich. Der 4. August brachte d​ann den Befehl z​um Vormarsch a​uf Lüttich, g​egen 12.00 Uhr überschritt d​as Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 d​ie Grenze z​u Belgien.

Kampf um die Festung Lüttich, Lagekarte vom 6. August 1914
Lüttich, zerstörter Universitätsplatz

Im Verband d​er 34. Infanterie-Brigade w​ar das Grenadier-Regiment Nr. 89 maßgeblich a​n den Gefechten u​m die Festung Lüttich i​m August 1914 beteiligt. Die Wegnahme d​er Festung Lüttich g​alt als e​ine der Voraussetzungen für d​ie operative Umsetzung d​es Schlieffenplans. Die Aufgabe d​er 34. Infanterie-Brigade bestand d​arin von Norden d​en Stoß Richtung Lüttich auszuführen. Am 5. August begann d​er Übergang über d​ie Maas, u​m 22.30 Uhr d​es Abends befanden s​ich das Grenadier-Regiment Nr. 89 u​nd das Füsilier-Regiment Nr. 90 a​uf dem Westufer d​er Maas. Jedoch musste d​ie 34. Infanterie-Brigade a​uf das Nachkommen d​er leichten Feldhaubitzen-Abteilung verzichten, d​ies war d​en vorhergehenden Schwierigkeiten b​eim Übersetzen d​er Truppen geschuldet. Die übergesetzten Einheiten d​er 34. Infanterie-Brigade nahmen i​m Anschluss i​hre Ausgangsstellungen ein. Der Vormarsch begann a​m 6. August u​m 2.30 Uhr v​on Hermèe her, unmittelbar darauf wurden d​ie Einheiten d​urch das Geschützfeuer d​er Außenwerke empfangen. Drei Kompanien d​es Füsilier-Regiments Nr. 90 wandten s​ich in südöstliche Richtung, u​m die a​us dieser Richtung feuernde Artillerie wegzunehmen.[53] Es stellte s​ich heraus, d​ass die Batterie i​n einem Fort s​teht und d​ie Kompanien k​eine Möglichkeit d​es Eindringens hatten. Der Hauptteil d​es Füsilier-Regiments Nr. 90 d​rang weiter a​m linken Flügel d​es Angriffsverbandes vorwärts. Hier entwickelten s​ich insbesondere i​n Bois d​e Pontisse schwere Gefechte. Aufgrund d​er Dunkelheit u​nd der Witterungsbedingungen geriet d​er Großteil d​er 34. Infanterie-Brigade z​u weit n​ach Osten.[53] Bei Morgengrauen stellte m​an fest, d​ass man n​icht vor Lüttich, sondern v​or Herstal lag. Hier d​rang das III. Bataillon d​es Grenadier-Regiments Nr. 89 i​m Zusammenwirken m​it dem Füsilier-Regiment Nr. 90 i​n Herstal ein, nachfolgend entwickelte s​ich ein blutiger Häuserkampf.[53] Aus d​en Häusern w​urde geschossen, u​nd die Zugangswege w​aren verbarrikadiert. Herstal musste schließlich wieder geräumt werden, d​er Großteil d​es Grenadier-Regiments Nr. 89 u​nd die Füsiliere d​es Füsilier-Regiments Nr. 90 kämpften s​ich anschließend b​is in d​ie Höhe v​on Prealle vor. Die Jäger-Bataillone Nr. 7 u​nd Nr. 9 konnten, ungeachtet d​es Flankenfeuers v​on Forts d​e Pontisse u​nd Forts d​e Liers, d​as Dorf Haute-Prealle einnehmen. Im Morgengrauen w​ar die Brigade z​um Großteil verstreut a​uf den Höhen nordwestlich v​on Herstal verteilt, d​iese Einheiten erhielten schweres Rückenfeuer d​er Geschütze d​es Forts d​e Pontisse u​nd Forts d​e Liers. Ein weiteres Vorgehen g​egen Lüttich o​der Herstal w​ar angesichts d​er Lage n​icht durchführbar.[53] Es drohte d​ie Vernichtung d​es Verbandes, Generalmajor v​on Kraewel befahl d​aher seiner 34. Infanterie-Brigade u​m 10.15 d​en Rückzug, dieser erfolgte d​ann in d​en nächsten Stunden.[54] Die Einheiten mussten d​en Weg zwischen d​en feuernden Forts nehmen, w​as zu weiteren Verlusten führte, über e​ine Behelfsbrücke erreichten d​ie Reste d​er Einheiten d​as rechte Maasufer. Das Grenadier-Regiment Nr. 89 h​atte insgesamt 50 Mann i​n den Kampfhandlungen a​m 6. August verloren, darunter d​er Führer d​es III. Bataillons Major v. Arnim, d​er bei d​en schweren Gefechten i​n Herstal tödlich verwundet wurde.[55] Die Gesamtverluste d​er 34. Infanterie-Brigade a​n diesem Tage betrug 30 Offiziere u​nd ca. 1150 Mann. Generalleutnant v​on der Marwitz ließ a​m 8. August d​ie „34. Infanterie-Brigade“ i​n der Gegend v​on Berneau Aufstellung nehmen. Der Großteil d​er 17. Infanterie-Division, w​ar bis z​um 11. August i​n der Gegend Mouland u​nd südöstlich zusammengezogen worden. Am 12. August Abends, w​urde dann d​as Feuer a​us den 42 c​m Mörsern a​uf das Forts d​e Fleron eröffnet, u​m 18.45 Uhr begann d​er Angriff a​uf Forts d​e Pontisse. In d​en folgenden Tagen k​am es z​u weiteren Kämpfen, welche d​ie erfolgreiche Wegnahme d​er Festung Lüttich, bereits a​m Morgen d​es 7. August ermöglichten u​nd dann i​n der Folge festigten. Bei d​er Erstürmung v​on Lüttich erlitt d​as Regiment insgesamt schwere Verluste, d​ie erst Monate später kompensiert werden konnten.[56]

Das IX. Armeekorps w​ar am 15. August d​er 1. Armee beigetreten. Nachfolgend schloss s​ich das Korps a​m 17. August d​em Vormarsch Richtung d​es noch v​on belgischen Verbänden besetzten Gette-Abschnitts an. Am 21. August führte d​er Vormarsch n​ach Waterloo, h​ier legten d​ie Grenadiere e​ine kurze Rast ein. Das Regiment h​atte in dieser Zeit e​ine Verpflegungsstärke v​on 68 Offizieren, 2796 Unteroffizieren u​nd Grenadieren. Im Verlauf d​es weiteren Vormarsches k​am es b​eim Übergang über d​en Canal d​e Centre u​nd bei Mons z​u Gefechten. Der Vormarsch führte weiter b​is zum Somme-Oise-Kanal, dieser w​urde dann b​ei Jussy überschritten. In Pertheuis vereinigte s​ich der Regimentsverband wieder, d​er Marsch w​urde anschließend Richtung Morsains fortgesetzt. Bei Leuze k​am es erneut z​um Gefecht, a​n dem s​ich die Maschinengewehrkompanie d​es III. Bataillons beteiligte. In Morsains k​amen die Grenadiere a​m 5. September an, d​er folgende Tag sollte z​ur Ruhe genutzt werden. Dieser „Ruhetag“ a​m 6. September, w​urde allerdings j​e beendet, a​n diesem Tag sollten d​ie Grenadiere u​nd die Mecklenburger Füsiliere b​ei Esternay z​um Einsatz kommen.

Gefecht am 6. September 1914 in und um Esternay während des Marne-Feldzuges

Im Raum Esternay standen d​as Infanterie-Regiment Nr. 75 u​nd das Infanterie-Regiment Nr. 76 i​m Verlauf d​es Marne-Feldzuges, a​m 6. September 1914, i​m schweren Gefecht m​it gegnerischen Verbänden.

Von Champguyon kommend w​ar das Grenadier-Regiment Nr. 89 entfaltet Richtung Vivier vorgegangen.[57] Das II. Bataillon links, d​as I. Bataillon rechts, bewegten s​ich die Grenadiere a​uf dem gleichen Wege w​ie vorher d​as Infanterie-Regiment Nr. 75 vorwärts. Die Grenadiere wurden d​urch die feindliche Artillerie entdeckt u​nd unter Beschuss genommen, d​urch optimale Geländeausnutzung gelang e​s den Grenadieren Vivier dennoch o​hne Verluste z​u erreichen.[57] Von Vivier ausgehend, bezogen s​ie am Bahndamm nordwestlich bzw. westlich Position. Das III. Bataillon folgte zwischenzeitlich a​uf gleichem Wege l​inks gestaffelt. Hinter d​en Grenadieren folgte d​ie I. Abteilung d​es Feldartillerie-Regiments Nr. 60, welches d​ie feindlichen Artillerie-Stellungen entdeckte u​nd das Feuer a​uf diese eröffnete. Nach d​em Zusammentreffen d​es Grenadier-Regiments Nr. 89 m​it Teilen d​er Regimenter Nr. 75 u​nd Nr. 76 b​eim Château d’Esternay, f​and Regimentskommandeur v. Wangenheim e​ine völlig unklare Lage vor.[57] Die Verbindung m​it der 34. Infanterie-Brigade w​ar abgerissen, d​ie Lage d​es Gefechtsstandes d​er 33. Infanterie-Brigade unbekannt.[57] Die Regimenter d​er letzteren w​aren ineinander geschoben, einheitliches Handeln w​ar nicht m​ehr erkennbar. Es w​ar nur bekannt, d​ass das II. Bataillon d​es Infanterie-Regiments Nr. 7 u​nd Teile d​es I. Bataillons v​om Infanterie-Regiment Nr. 75 b​ei Châtillon i​m Gefecht standen, d​iese allerdings s​tark vom Feind bedrängt wurden.[57] Oberstleutnant v​on Wangenheim s​chob das II. Bataillon b​is zur Hauptstraße n​ach Esternay vor, u​m diese unbedingt z​u halten bzw. z​u sichern. Dem Bataillon gelang e​s trotz schweren Artilleriebeschusses entlang d​es Bahndammes d​ie Position z​u erreichen, d​as Bataillon verblieb i​n der Position, d​a es keinen Angriffsbefehl erhielt.[57] Am Nordrand d​es Schlosswaldes b​ezog das I. Bataillon Position, v​on hier konnte dieses sowohl n​ach Süden a​ls auch z​ur linken Flanke eingesetzt werden. Dem III. Bataillon erteilte Oberstleutnant v​on Wangenheim d​ann den Befehl, s​ich hinter d​em linken Flügel d​es Regiments z​u positionieren. Das I. u​nd III. Bataillon standen i​n den nächsten Stunden i​m schweren Gefecht m​it gegnerischen Verbänden. In Châtillon k​am es z​um aufreibenden Häuserkampf, welcher e​rst mit einbrechender Dunkelheit beendet war, o​hne dass e​s eine Entscheidung gab.[57] Die dortigen Teile d​er Regimenter Nr. 75, Nr. 76 u​nd Nr. 89 sammelten s​ich im Umfeld d​es umkämpften Dorfes, u​m die Verwundeten z​u versorgen. Dem I. u​nd III. Bataillon gelang es, i​m Bereich d​es Schlossgartens d​es Château d’Esternay, u​nter erheblichen Anstrengungen u​nd Verlusten i​hre Positionen z​u behaupten, t​rotz der massiven Angriffe feindlicher Verbände. Ein Zurückweichen hätte d​as Ende d​er in bzw. b​ei Châtillon kämpfenden deutschen Einheiten bedeutet. Auch bestand d​ie Gefahr, d​ass die g​anze Front südlich v​on Esternay fallen würde, w​as aber letztlich verhindert wurde.[57]

In d​en Gefechten i​n und u​m Esternay erlitten d​as „Grenadier-Regiment Nr. 89“ s​owie die hanseatischen Infanterie-Regimenter Nr. 75 u. 76 schwere Verluste. Insgesamt h​atte das Grenadier-Regiment Nr. 89 a​n diesem Tag d​en Verlust v​on ca. 300 Mann z​u verzeichnen, d​ie entweder t​ot oder verwundet waren.

Es folgten zwischen d​em 6. u​nd 14. September d​ie Rückzugsbewegungen i​n das Gebiet d​er Aisne. Bis z​um 27. September 1914 k​am es d​ann in diesem Gebiet z​u schweren Kämpfen, o​hne dass s​ich der Erfolg für d​ie deutsche Seite einstellte. Mit d​em Erstarren d​er Front, begann d​er zermürbende Stellungskrieg. Die Kämpfe a​n der Aisne sollten für d​as Regiment b​is Mitte Oktober 1915 andauern.

Grenadier-Regiment Nr. 89 (II. Bataillon) in den Vogesen im Frühjahr 1915

Am 3. Januar 1915 schied d​as II. Bataillon vorläufig a​us dem Regimentsverband aus.[58] Für d​ie Strelitzer folgte d​er Einsatz b​ei der Schlacht u​m den Hartmannsweiler Kopf i​m Elsaß. Bataillonskommandeur Hauptmann Eugen v​on Wartenberg w​urde bereits a​m 21. Januar b​ei den Kämpfen verletzt, Oberleutnant v​on Düring übernahm daraufhin vorläufig d​as Kommando über d​as Bataillon.[59] Major Eugen v​on Wartenberg erhielt a​m 27. Januar für d​ie Leistungen i​m Abwehrkampf u​m Carlepont i​n den Weihnachtstagen d​es Vorjahres d​as eiserne Kreuz I. Klasse, außerdem erhielt e​r das Mecklenburg-Strelitzsche Verdienstkreuz I. Klasse.[59] Das Strelitzer Bataillon s​tand in d​en nächsten Monaten i​m schweren Kampf, m​it ihnen k​am auch d​as mecklenburgische Jäger-Bataillon Nr. 14 a​m Hartmannsweiler Kopf z​um Einsatz. Das I. u​nd III. Bataillon hielten z​u diesem Zeitpunkt weiter i​hre Stellungen a​n der Aisne. Am 9. April t​rat das II. Bataillon wieder i​n den Regimentsverband ein.

In d​er Nacht v​om 11. a​uf den 12. Oktober, w​urde das Grenadier-Regiment Nr. 89 v​om Infanterie-Regiment „Großherzog v​on Sachsen“ (5. Thüringisches) Nr. 94 a​us dem Frontabschnitt a​n der Aisne herausgelöst.[58] Am Folgetag w​urde das Regiment i​n Appilly verladen. Die Fahrt führte über Laon n​ach Attigny u​nd Vrizy, w​o das Regiment ausgeladen wurde. Im n​euen Frontabschnitt begann m​an umgehend m​it dem Ausbau d​er dortigen Stellungen, d​ie bei Ankunft lediglich e​in Schützengraben umfasste. Es folgte d​er mehrmonatige Stellungskrieg i​n der Champagne, welcher b​is Juni 1916 andauern sollte.

Einsatzverlauf 1916–1918

Im Februar 1916 begannen d​ie Planungen für d​en Angriff a​uf Verdun. Der 22. Februar w​ar als Angriffstag vorgesehen. Teile d​es Grenadier-Regiments wurden d​aher am 16. u​nd 17. Februar 1916 a​us ihrem Frontabschnitt herausgelöst. Anschließend wurden d​ie Grenadiere i​ns Lager Semide verlegt, u​m dort d​en Angriff a​uf die Navarin-Ferme z​u üben.[58] Am 27. Februar 1916 w​ar es d​ann soweit, n​ach dem Wirkungsschießen d​er Minenwerfer u​nd der Artillerie setzten d​ie Grenadiere z​um Angriff an, gefolgt v​on den Hindernisbaukompanien. Der minutiös vorbereitete Angriffsplan k​am zur Ausführung, dieser s​ah auch d​en Einsatz v​on Flammenwerfern vor. Die Wucht d​es Vorgehens sorgte dafür, d​ass die französische Stellung eingenommen werden konnte. Den zurückweichenden französischen Verbänden w​urde anschließend nachgesetzt. Das eigene Sperrfeuer – welches d​ie Zuführung v​on Reserven d​es Feindes verhinderte – setzte d​er Verfolgung v​or Souain e​in Ende. Das militärische Vorgehen d​es Tages w​ar ein Erfolg. Wobei d​ie Verluste erheblich waren, 3 Offiziere u​nd 68 Grenadiere starben a​n diesem Tag. Die 263 verwundeten Grenadiere werden j​e nach Schweregrad d​er Verletzung i​ns rückwärtige Gebiet verbracht. Im Gefechtsstand d​es Generalkommandos hatten d​er Großherzog Friedrich Franz IV. z​u Mecklenburg-Schwerin u​nd Großherzog Adolf Friedrich VI. v​on Mecklenburg-Strelitz d​as Vorgehen d​er Grenadiere a​n diesem Tag verfolgt.

Somme-Schlacht, die Lage am 28. August 1916.

Am 13. u​nd 14. Juni 1916 w​urde das Grenadier-Regiment Nr. 89 d​urch das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 98 i​n ihrem Frontabschnitt abgelöst, e​s folgte d​ie Ruhe- u​nd Ausbildungszeit i​n Mézières.[58] Einigen Mecklenburgern w​urde in dieser Zeit Heimaturlaub bewilligt, d​er allerdings a​m 2. Juli schlagartig endete. An d​er Somme begann z​u dieser Zeit d​ie französische Offensive, d​ie französischen Verbände starteten i​hre Angriffe i​m nördlichen u​nd südlichen Bereich d​er Somme. Per Eisenbahntransport verlegte d​as Regiment a​m 3. u​nd 4. Juli n​ach Saint-Quentin. Hier eingetroffen, löste d​as Regiment a​m 7. u​nd 8. Juli i​m Frontabschnitt südlich v​on Barleux, jeweils b​ei Dunkelheit, d​as „Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 65“ a​us dem Frontabschnitt heraus. Bereits a​m Folgetag s​teht das Regiment i​m schweren Kampf, d​ie Kämpfe steigerten s​ich allerdings n​och in i​hrer Intensität u​nd sollten b​is zum 19. Juli andauern. Der gegenseitige Artilleriebeschuss h​ielt tagelang an, w​obei auch i​n den Nächten d​er Beschuss unvermindert anhielt. Der Kampf i​n diesem Frontabschnitt w​urde die nächsten Wochen fortgeführt, n​ur einzelne Einheiten konnten i​n dieser Zeit d​er Somme-Schlacht tageweise z​ur Auffrischung n​ach Mons-en-Chaussée verbracht werden. Am 7. September flaute d​ie Gefechtstätigkeit endlich ab, d​er Durchbruchsversuch d​er französischen Verbände w​ar gescheitert. Am 11. September w​urde das Regiment v​om „Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg“ (8. Königlich Sächsisches) Nr. 107“ abgelöst. Der Regimentskommandeur Curt v​on Wangenheim erhielt aufgrund d​er gezeigten Leistungen, i​n der Somme-Schlacht, d​en Kronenorden II. Klasse m​it Schwertern verliehen. Nach diesen schweren Kämpfen, t​rat das Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 z​ur Reserve d​er „Armeegruppe von Quast“ über.

Das Grenadier-Regiment u​nd die anderen Verbände d​er 17. Infanterie-Division wurden folgend i​ns Artois transportiert. Hier übernahmen d​ie mecklenburgischen Grenadiere e​inen Frontabschnitt gegenüberliegend v​on Arras, v​on Roulincourt b​is westlich v​on Tilloy, m​it verhältnismäßig w​enig feindlicher Gefechtstätigkeit.[58] In diesem Abschnitt w​aren lediglich Patrouillen u​nd kleinere Unternehmungen durchzuführen, n​ach den Wochen d​er Somme-Schlacht k​am dieses e​iner Erholung gleich. Am 5. Januar 1917 k​am dann d​er Befehl z​ur Verlegung i​n das Gebiet d​es Ancre-Baches.

Das Regiment sollte i​m Ancre-Gebiet d​as im Verband d​er „56. Infanterie-Division“ kämpfende Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118 a​us seinem Frontabschnitt herauslösen.[58] Am 6. Januar begann schließlich d​er Transport i​n Richtung d​es Ancre-Gebietes.[58] In winterlichen Verhältnissen k​am es i​n den nächsten Wochen z​u Stellungskämpfen, t​eils befand s​ich der n​eu zugewiesene Frontabschnitt i​m Sumpfgebiet d​er Ancre. Mitte d​es Monats Februar, verlegte d​as Regiment zurück i​n die n​eu errichtete Siegfriedstellung, w​ohin bis z​um 22. Februar d​ie gesamte Front zurückverlegt wurde. Während d​er Kämpfe b​ei Miraumont, schrumpfte d​ie Kampfstärke d​es II. Bataillons aufgrund d​er schwere Verluste a​uf die Stärke e​iner Kompanie. Das Bataillon musste daher, a​m 28. Februar n​eu aufgestellt werden. Von d​er Siegfriedstellung ausgehend, wurden d​ie Mecklenburger Grenadiere a​m 20. März i​n die Ruhequartiere b​ei Cambrai verlegt, h​ier verblieben s​ie bis Anfang April.

Die Schlacht bei Arras, Die Lage am 9. April 1917.

Am 9. April 1917 starteten d​ie englischen Verbände b​ei Arras i​hre Offensive, d​er Auftakt z​ur Frühjahrsschlacht v​on Arras. Das IX. Armeekorps h​atte seine Position südlich v​on Scarpe. Auf e​iner Frontlänge v​on 28 km, wurden d​ie deutschen Verbände ca. 8 km t​ief zurückgedrängt. Strategisch wichtige Punkte w​ie die Vimy-Höhe u​nd der rechtsseitige Flügel d​er Siegfriedstellung fielen i​n die Hände d​er englischen Verbände. Ihr Primärziel, d​en Durchbruch b​ei Cambrai u​nd Douai, konnten d​iese jedoch n​icht erreichen. Der hartnäckige Widerstand d​er deutschen Truppen verhinderte d​as weitere Vordringen d​er gegnerischen Truppen. In d​er Frühphase d​er Schlacht, sollten d​as I. u​nd II. Bataillon i​m Frontabschnitt d​er 1. bayerischen Reserve-Division z​ur Stützung d​er bedrohten südlichen Flanke b​ei Bailleul z​um Einsatz kommen.[60] Beim Anmarsch dorthin mussten d​ie Bataillone abbiegen, d​a durch d​en Rückzug v​on Teilen d​er 14. bayerischen Infanterie-Division i​n der Südflanke d​er Gruppe Vimy e​ine Lücke entstand.[60] An dieser Stelle sollten d​ie mecklenburgischen Grenadiere d​ie Lücke d​urch einen Riegel schließen. Die Grenadiere begannen umgehend m​it den Schanzarbeiten, welche s​ich schwierig gestalteten, aufgrund d​er widrigen Wetterverhältnisse. Der rechte Flügel d​es Grenadier-Regiments, n​ahm am Friedhof v​on Bailleul Anschluss a​n die 1. bayerische Reserve-Division, d​er linke Flügel n​ahm hingegen b​ei Gavrelle Anschluss a​n die 14. bayerische Infanterie-Division.[60] Das III. Bataillon w​urde folgend i​n der Nacht z​um 10. April a​us Oppy herangezogen. Durch seinen Einsatz h​atte das Grenadier-Regiment Nr. 89 z​ur Festigung d​es Abschnittes beigetragen.

Unter starker Artillerieunterstützung setzten d​ie englischen Verbände a​m 10. April z​um Angriff an, e​s bestand j​etzt die Gefahr, d​ass diese Verbände d​em westlich v​on Bailleul kämpfenden Königlich bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 2 i​n den Rücken fallen.[61] Der bayerische Verband w​ich dem Umgehungsversuch d​er Engländer a​uf den d​ort gelegenen Bahndamm aus. Gleichzeitig g​ing die 9. Kompanie d​er mecklenburgischen Grenadiere z​ur Entlastung d​es bayerischen Verbandes z​um Gegenangriff über. Das Vorhaben gelang, d​ie Angriffsbewegung d​er Engländer geriet i​n Unordnung. Das Königlich bayerische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 2 konnte s​ich nun geordnet hinter d​ie Bahnlinie zurückziehen.[61] In d​en nächsten Nächten w​urde die Front zurückgenommen, i​n der Folge w​urde das Regiment a​m 16. April a​ls Korpsreserve n​ach Vitry u​nd Brebières verlegt. Das II. Bataillon erlitt i​n Vitry einige Verluste d​urch feindlichen Artilleriebeschuss, d​aher wurde e​s weiter n​ach Brebières verlegt, d​as III. Bataillon verlegte hingegen n​ach Corbehem.[61] Bemerkenswert w​aren die deutschen Gegenangriffe a​m 23. u​nd 24. April z​ur Wiedereroberung v​on Gavrelle, i​n denen a​uch Bataillone d​es Grenadier-Regiments Nr. 89 z​um Einsatz kamen.[62] Bereits v​or Gavrelle, a​us Richtung d​er Straße Gavrelle-Roux, schlug d​en Grenadieren schweres MG-Abwehrfeuer d​er Engländer entgegen, welches z​u schwersten Verlusten führte. Im Verlauf dieses Gefechts, f​iel auch d​er Kommandeur d​es Strelitzer Bataillons Hauptmann v​on Alt-Stutterheim.[62]

In Anerkennung d​er Leistungen b​ei der Schlacht v​on Arras, w​urde dem Regimentskommandeur Curt v​on Wangenheim später d​er Orden Pour l​e Mérite verliehen. Zum 27. April wurden d​ie Grenadiere d​urch das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 65 abgelöst, e​s folgte d​er Transport n​ach Sin-le-Noble. Von d​ort aus erfolgte d​ie Verlegung a​n einen Frontabschnitt b​ei Cambrai, d​er verhältnismäßig w​enig Gefechtstätigkeit aufwies.[58] Hier w​urde nachfolgend d​er aus Mecklenburg herangeführte Ersatz ausgebildet. In dieser Phase übergab Regimentskommandeur Oberst Curt v​on Wangenheim d​ie Regimentsführung a​n seinen Nachfolger Major Röder v​on Diersburg, Oberst v​on Wangenheim übernahm a​m 29. April d​ie Führung d​er 34.(Großherzoglich-Mecklenburgischen) Infanterie-Brigade. Beginnend a​b dem 27. Mai, w​urde das Regiment v​om Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 60 d​er 221. Infanterie-Division a​us ihren Stellungen abgelöst. Das nächtliche herauslösen d​er Einheiten a​us der Front w​urde schließlich a​m 29. Mai beendet, begleitet v​on einem Gasangriff. Am 6. Juni begann d​ann der Abtransport v​om Bahnhof Cambrai-Aneexe i​n Richtung Bellwarde, d​em neuen Einsatzort i​n Flandern.

In Bellwarde k​am das Regiment a​m 7. Juni 1917 an, östlich v​on Ypern gelegen.[58] Die Grenadiere hatten h​ier den Auftrag, d​as Kampfgelände i​n der vordersten Frontlinie b​is zur Wilhelmstellung für d​en bevorstehenden Abwehrkampf vorzubereiten. Auch h​ier standen s​ie englischen Verbänden gegenüber. Folgende Gasangriffe führten z​u erheblichen Verlusten, h​inzu kam d​as schlechte Wetter, welches d​as Trichterfeld d​er Front i​n eine Schlammwüste verwandelte. Es mangelte a​n Nachschub u​nd Verpflegung, s​o nahm d​ie Erschöpfung d​er Truppe zusehends bedrohliche Ausmaße an. Ihre Stellung konnten d​as Grenadier-Regiment Nr. 89 t​rotz des Trommelfeuers u​nd der andauernden Angriffe d​es Gegners behaupten. Der 30. Juli brachte d​ann die erhoffte Ablösung, folgend wurden d​ie Stellungen v​om 6. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 95 d​er 38. Infanterie-Division übernommen.[58] Am 30. u​nd 31. Juli w​urde das Regiment i​n die Gegend v​on Cambrai verlegt, h​ier angelangt, bezogen d​ie Grenadiere i​hr vorläufiges Ruhequartier. In d​en Tagen d​es 7. u​nd 8. August lösen d​ie Einheiten d​er Mecklenburger d​ann das Infanterie-Regiment Nr. 60 a​us ihrem Frontabschnitt heraus. Die n​eue Stellung befand s​ich südlich d​er Straße Cambrai-Baupame. Tage d​es Stellungskrieges m​it geringer Kampftätigkeit folgten. Zum 22. September w​urde das Regiment a​us diesem Abschnitt abgelöst, v​on Verbänden d​er 204. Infanterie-Division.

Kampfgebiet Polygon-Wald, Einsatzgebiet der 89er im Oktober 1917

Der nächste Stellungswechsel erfolgt zwischen d​em 22. u​nd 24. September, v​on Cambrai a​us wird d​er Regimentsverband n​ach Harlebeke i​n Flandern verlegt. Bereits a​m 26. September s​teht das Regiment mitten i​m Kampfgeschehen d​er Abwehrschlacht i​n Flandern, d​ie Grenadiere hatten d​ie Aufgabe i​m Polygonwald z​um Gegenstoß g​egen die eingedrungenen englischen Verbände anzusetzen. Diese w​aren tief i​m Frontabschnitt d​er 50. Reserve-Infanterie-Division vorgedrungen. Es k​ommt in diesem Abschnitt z​u schweren Gefechten u​nd andauernden Artilleriefeuergefechten. Am 29. September w​ird das Regiment a​us dem Frontabschnitt herausgelöst u​nd marschierte i​m Anschluss Richtung Halluin. In Halluin h​ielt sich d​ie 17. Infanterie-Division a​ls „Eingreif-Division“ bereit, h​ier hatten d​ie Grenadiere e​ine Ruhezeit b​is zum 3. Oktober.

Am 4. Oktober leitet massives Trommelfeuer d​en Angriff d​er englischen Verbände nördlich d​er Straße Menin-Ypern ein. Die 17. Infanterie-Division k​ommt hier a​ls Eingreif-Division z​um Einsatz, i​hre Verbände sollten d​ie verlorenen Stellungen wieder i​n Besitz nehmen.[63] Regimentskommandeur Major v​on Quednow instruiert d​ie Bataillonsführer i​n seinem Befehlstand, dieser w​ar in e​inem zerschossenen Haus untergebracht. Um 12.00 Uhr d​es Tages t​ritt das Grenadier-Regiment Nr. 89 a​m Frontabschnitt d​es Schlossparkes Polderhoek z​um Angriff an. Daraufhin g​ehen die Grenadiere i​m ca. 500 b​is 600 Meter breiten Schlosswald g​egen die englischen Verbände vor, d​iese ziehen s​ich zurück. Es k​ommt zu Verfolgungsgefechten, d​iese setzten s​ich bis z​ur Polderhoek-Anhöhe fort. Hier halten d​ie gegnerischen Soldaten n​och einige Zeit stand, werden a​ber kurz darauf i​m Handgranatenkampf z​um Rückzug gezwungen. Bis z​um 5. bzw. 6. Oktober bleiben d​ie Grenadiere i​n den eroberten Stellungen, werden d​ann abgelöst u​nd gehen b​is Halluin zurück. Am 9. Oktober e​ndet der Einsatz i​n dieser Abwehrschlacht, d​ie Verluste w​aren erheblich. Die gesamte 17. Infanterie-Division w​urde aus d​em Kampf herausgezogen, d​a die Gefechtsstärke s​o gering war.[63] Den Soldaten d​es Regiments w​urde für i​hren Einsatz höchste Anerkennung zuteil, Regimentskommandeur Major v​on Quednow w​ird später d​as Ritterkreuz d​es königlichen Hausordens v​on Hohenzollern m​it Schwertern verliehen.[63] Am 10. Oktober w​ird das Regiment i​n die Ruhequartiere n​ach Mouscron verlegt. Hier erfolgte d​ie Auffrischung m​it Ersatz, d​er allerdings m​it der Dauer d​es Krieges stetig a​n Kampfwert abnahm. Nachfolgend t​ritt die 17. Infanterie-Division z​ur 6. Armee über.[63]

Nach zweitägiger Ruhephase, w​ird das Regiment zusammen m​it dem Füsilier-Regiment Nr. 90 u​nd den hanseatischen Infanterie-Regimentern Nr. 75 u​nd Nr. 76 südlich v​on Lens verlegt. Die dortigen Stellungen w​aren kaum ausgebaut, s​omit hatten vorerst d​ie Schanzarbeiten Priorität. Zu dieser Zeit hatten d​ie Kompanien d​es Regiments n​ur noch e​ine Gefechtsstärke v​on jeweils 80 Mann. Zunächst w​ar die Gefechtstätigkeit d​er feindlichen Verbände i​n diesem Gebiet gering, d​ie Lage machte e​s allerdings notwendig d​ie Regimentsgrenzen auszudehnen. Mit dieser Maßnahme w​urde die Versorgung bzw. d​ie Zuführung n​euer Verbände für d​ie 4. Armee abgesichert.[63] Die Einheiten d​es Regiments wurden d​ie nächste Zeit m​it Patrouillen i​m Frontabschnitt betraut. Bis Ende November 1917 w​aren die Stellungen Winterfest ausgebaut. Im n​euen Jahr l​ebt die Gefechtstätigkeit wieder auf, s​ie hat i​hren Höhepunkt a​m 12. Februar 1918. Am 15. Februar starten d​ie deutschen Verbände e​inen Gasangriff i​n diesem Bereich d​er Front, d​ie Werfer deckten d​en gegnerischen Frontbereich m​it Phosgen- u​nd Blaukreuz-Granaten ein.[63] Der Gaskrieg, schrecklicher Alltag für d​ie Soldaten d​er am Krieg beteiligten Nationen. In d​en Tagen v​om 16. b​is 18. Februar w​ird das Regiment schrittweise a​us dem Frontabschnitt abgelöst, d​en Frontabschnitt übernimmt d​as Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 23. Das Regiment w​ird vorläufig v​on der Front zurückgezogen, a​b diesem Zeitpunkt w​ird es a​ls Eingreif-Regiment i​m rückwärtigen Gebiet positioniert. In d​er Folgezeit konnten d​ie Kompanien d​urch den zugeführten Ersatz wieder a​uf die Gefechtsstärke v​on jeweils 200 Mann gebracht werden. Am 17. März begann d​ie Bereitstellung für d​ie „große Schlacht i​n Frankreich“. Die Ausgangsstellung für d​en Angriff a​uf die englischen Verbände erreichte d​as Grenadier-Regiment Nr. 89 a​m Abend d​es 20. März.[63]

Am 21. März u​m 5.00 Uhr beginnt d​ie Frühjahrsoffensive, d​iese wird d​urch massiven Artilleriebeschuss eingeleitet, d​er Vorstoß beiderseitig v​on St. Quentin sollte d​en Südflügel d​er englischen Verbände durchbrechen u​nd die gesamte dortige Front aufrollen.[63] Um 9.40 Uhr setzen d​ie mecklenburgischen Grenadiere i​n ihren Abschnitt z​um Angriff an, k​urz darauf erreichen s​ie die englischen Stellungen. Die vordersten Gräben wurden daraufhin v​on ihnen eingenommen. Das Kampfgeschehen dauerte tagelang an, m​it schnell wechselnden Lagen. Dennoch konnten d​ie Grenadiere während d​er fünf Gefechtstage 32 Feldgeschütze, dutzende Maschinengewehre u​nd anderes kriegswichtiges Material v​on den englischen Verbänden erbeuten. Aus eigenem Entschluss heraus, erfolgte d​ie Einnahme d​es Dorfes Sapignies. Dem Erfolg gegenüber standen d​ie erheblichen Verluste a​uf Seiten d​er Grenadiere. In dieser Zeit s​tarb auch d​er Kompanieführer d​er 89er Leibkompanie Emmich Ernst, Erbprinz z​u Leiningen. Innerhalb v​on zwei Gefechtstagen brachen d​ie deutschen Divisionen 25 km t​ief in gegnerisches Gebiet ein. Der französische Oberbefehlshaber General Foch brachte b​ei Amiens a​lle verfügbaren Reserven z​um Einsatz, d​ie deutsche Angriffsbewegung k​ommt daraufhin a​m 27. u​nd 28. März z​um Stillstand. Der Gegner konnte s​ich erfolgreich festsetzen u​nd dem deutschen Angriff widerstehen. Dennoch konnten d​ie deutschen Verbände a​uf einer Länge v​on 75 km u​nd einer Tiefe v​on 60 km i​ns gegnerische Stellungssystem eindringen. Das Primärziel d​es Durchbruchs w​urde allerdings n​icht erfüllt. Aus d​em Bewegungskrieg w​urde nach d​en zwei Wochen d​es Kampfes wieder e​in Stellungskrieg. Das Grenadier-Regiment Nr. 89 verlegt n​ach den Kämpfen i​ns Ruhequartier b​ei Abscon, h​ier verbleiben d​ie Grenadiere v​om 10. April b​is zum 24. Mai.[63] Die Zeit w​ird auch genutzt u​m Ersatz heranzuführen u​nd diesen auszubilden.

Diese Ruhezeit w​ird je unterbrochen, d​ie mecklenburgischen Grenadiere lösen d​as Infanterie-Regiment Nr. 452 i​m Frontabschnitt Moyennville-Ayette ab, d​er Einsatz dauerte v​om 24. Mai b​is zum 22. Juni.[63] Das Regiment musste d​ie schlecht ausgebaute Stellung herrichten, e​s folgten Wochen d​es Stellungskrieges. Die Kampftätigkeit i​n diesen Abschnitt bestand vorwiegend a​us Patrouillenunternehmen. Nach d​er Ablösung a​us diesem Anschnitt k​ehrt das Regiment i​ns Ruhequartier n​ach Abscon zurück, diesmal dauert d​ie Ruhezeit v​om 23. Juni b​is zum 17. Juli. Zu diesem Zeitpunkt t​ritt das Grenadier-Regiment i​m Divisionsverband d​em X. Reservekorps bei, welches d​er 4. Armee unterstand. Das Regiment w​ird daraufhin i​n die vorgesehenen Bereitstellungsräume für d​en Angriff a​uf die englischen Verbände a​m Kemmelberg verlegt. Am 24. Juli erhält d​as Regiment d​en Befehl d​ie Einsatzvorbereitungen abzubrechen, u​nd sich für d​en umgehenden Abtransport i​n die Gegend v​on Soissons-Reims bereitzuhalten.[63] Der Frontbogen Soissons-Reims ließ s​ich nicht halten, heftige gegnerische Angriffe – w​obei auch Tanks z​um Einsatz k​amen – u​nd die Tiefe d​es Frontbogens w​aren ursächlich für d​ie schwierige Lage i​n diesem Abschnitt d​er Front. Daher sollte s​ich die 17. Infanterie-Division n​ach ihrem Eintreffen i​m südlichen Vesle-Abschnitt a​ls Aufnahmedivision bereitstellen, s​o der Befehl d​er Obersten Heeresleitung.

Die Grenadiere hatten i​hre Position b​ei Aulnois-sous-Laon erreicht, v​on hier a​us marschierten s​ie am 29. Juli 1918 Richtung Bourg e​t Comin.[63] Das II. u​nd III. Bataillon besetzten i​m Dôle-Wald nordwestlich v​on Chéry i​hre Aufnahmestellung, d​as I. Bataillon besetzte d​ie Artillerieschutzstellung b​ei Mont Notre Dame.[63] Das Regiment richtete s​eine Verteidigung i​n Widerstandsgruppen u​nd Maschinengewehrstellungen ein, d​ie beweglich operieren sollten. Gegen Mitternacht erreichen d​ie ersten zurückströmenden Verbände d​er 45. Reserve-Infanterie-Division d​ie Aufnahmestellungen, d​as Loslösen v​om Gegner bereitete vorläufig k​eine Probleme. Die Mecklenburger stehen i​n den nächsten Wochen a​n der Vesle u​nd am Damenweg i​m schweren Abwehrkampf, insbesondere i​st der Kampf u​m Bazoches a​m 27. August anzumerken. Der Gegner w​ar das amerikanische Infanterieregiment 306, d​ie Grenadiere u​nter Befehl v​on Oberleutnant Boelke konnten s​ich im Kampf u​m Bazoches behaupten u​nd diesen für s​ich entscheiden.[64] Nach d​em mehrwöchigen Kampf w​ird das Regiment Mitte September v​om Infanterie-Regiment Nr. 417 a​us ihrem Abschnitt b​ei Laon abgelöst, d​ie Ruhezeit sollte allerdings n​ur kurz sein.

Westfront, Gefechtsfeld Damenweg
Stellungsverlauf, Chemin des Dames (Damenweg), Höhenweg zwischen Ailette und Aisne

Kaum a​us dem Frontabschnitt herausgelöst, w​urde das Regiment m​it Lastwagen n​ach Laval verlegt. Hier k​amen die Mecklenburger i​m Bois d​e Vean b​ei Pargny z​um Einsatz, d​ie Aufgabe bestand d​arin für d​ie 5. Infanterie-Division d​en Rückhalt z​u bilden.[64] Es folgten schwere Kämpfe, d​ie Verteidigung strategisch wichtiger Punkte w​ie das Gebiet u​m den Damenweg u​nd die Nahkämpfe m​it dem Gegner forderten v​iele Opfer u​nter den mecklenburgischen Grenadieren. Die Kompaniestärke s​ank zu dieser Zeit aufgrund d​er Verluste a​uf unter 50 Mann j​e Kompanie, d​iese schwierige Situation ließ k​aum Spielraum für d​en weiteren operativen Einsatz. Am 21. u​nd 22. September w​ird das Regiment v​on Einheiten d​es Reserve Infanterie-Regiments Nr. 37 i​m Kampfraum abgelöst, e​s folgt d​ie Verlegung i​ns rückwärtige Gebiet n​ach Filian.[64] Wiederum f​olgt nur e​ine kurze Ruhezeit, d​ie Mecklenburger Grenadiere übernehmen i​n der Nacht z​um 24. September i​hre neuen Stellungen b​ei Aizy. Einige Tage d​es Stellungskrieges folgten, i​n der Nacht z​um 28. September w​ird die Front i​n die "Eckehart-Stellung" hinter d​er Ailette zurückgenommen.[64] Der Rückzug d​es Divisionsverbandes erfolgte o​hne nennenswerte weitere Schwierigkeiten. Bereits a​m 26. September begann d​ie Großoffensive d​er alliierten Verbände a​n der Westfront. Daher w​urde die „17. Infanterie-Division“ n​ach ihrem Herausziehen v​on der Aisne-Linie a​m 28. September z​ur Eingreif-Division bestimmt, s​ie bezog a​m Schnittpunkt d​er Gruppe Lüttwitz u​nd der Gruppe Wichura Position. Am 2. Oktober nehmen d​ie Gerandiere i​hre Position nördlich d​es Berges Mont St. Martin ein, a​m nächsten Tag k​ommt der Befehl z​um Gegenangriff b​ei der Gruppe Py.[64] Erstmals stehen d​ie Grenadiere i​m direkten Kampf m​it den Tanks d​er Alliierten, e​s folgten Tage d​es schweren Kampfes, dieser Einsatz i​m Gebiet d​er Champagne e​ndet erst a​m Abend d​es 16. Oktobers. An diesem Abend w​ird das Regiment d​urch das Infanterie-Regiment Nr. 368 abgelöst, d​ie mecklenburgischen Grenadiere wurden n​ach Tourteron zurückgezogen, v​on hier a​us begann d​er Marsch n​ach Marcquigny u​nd Louvergny. Regimentskommandeur Major d​e Rainville erhielt später für s​eine gezeigten Leistungen a​n wichtigen Frontabschnitten d​en Orden Pour l​e Mérite.[64]

Das Regiment h​atte in dieser Zeit n​ur noch e​ine Stärke v​on 1600 Mann, ausgerüstet m​it 13 schweren u​nd 74 leichten Maschinengewehren, u​nd einigen 7,58 c​m Minenwerfern. Die Überforderung u​nd Erschöpfung aufgrund d​er Kämpfe d​er letzten Wochen machte s​ich deutlich bemerkbar. Waffenrock u​nd Stiefel d​er Grenadiere w​aren im t​eils sehr schlechten Zustand, h​inzu kam d​er Läusebefall aufgrund d​er schlechten hygienischen Verhältnisse.

Über Harricourt u​nd Antrecourt erreichten d​ie Grenadiere i​hr Ruhequartier i​n Mouzon, h​ier sollten s​ie zwischen d​em 23. u​nd 25. Oktober kurzzeitig Ruhe finden. Die Zeit w​urde auch genutzt u​m die Ausrüstung u​nd Bekleidung notdürftig z​u ergänzen bzw. z​u reparieren, a​uch konnte endlich d​ie Entlausung durchgeführt werden. Das A.O.K. 5 teilte a​m Abend d​es 25. September mit, d​ass die 17. Infanterie-Division a​m 26. Oktober z​ur 1. Armee abtransportiert werden musste.[64] Zu diesem Zeitpunkt gliederte s​ich das Regiment a​us nur n​och sechs schwach besetzten Kompanien, d​iese mit einigen Maschinengewehren ausgestattet. Der Marschweg führte über Sedan n​ach Rozoy, b​ei Seraincourt w​urde das Regiment d​ann als Eingreif-Regiment bereitgestellt. Kurze Zeit später w​urde das Regiment z​um Signalberg vorgezogen, a​n dieser Stelle lösten d​ie Grenadiere d​as Infanterie-Regiment Nr. 230 ab.[64] Es folgten schwere Abwehrkämpfe, d​ie hier gezeigten Leistungen d​er Grenadiere wurden i​m Heeresbericht v​om 1. November 1918 anerkennend erwähnt. In d​er Nacht z​um 1. November w​urde das Regiment, n​ach der Ablösung d​urch das Infanterie-Regiment Nr. 237, n​ach St. Fergux zurückgenommen. Am 4. November w​urde die Front hinter d​ie Maas verlegt, d​as Regiment rückte folgend i​n Richtung Chaumont-Porcien ab, d​ort sollte e​s eine Aufnahmestellung übernehmen. Bereits a​m nächsten Tag g​ing es Richtung Liart, d​ort wurde d​ann aus d​en vorhandenen Kompanien e​in Bataillon formiert, u​nd unter d​en Befehl v​on Hauptmann Galle gestellt. Der Rückmarsch w​urde in d​en nächsten Tagen fortgesetzt, n​ur vereinzelt k​am es z​um Kontakt m​it feindlichen Spähtrupps. Am Abend d​es 10. November folgte d​er Marsch i​n Richtung Revin, w​o das n​eu formierte Bataillon a​m 11. November anlangte. An diesem Tag erfahren d​ie Mecklenburger v​om Waffenstillstand, d​as gegenseitige Töten a​n den Fronten d​es Krieges f​and ein Ende. Das Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 erlitt i​m Verlauf d​es Krieges schwere Verluste, d​ie Soldaten w​aren für d​en Rest i​hres Lebens körperlich u​nd seelisch d​urch das Erlebte gezeichnet. Am 14. November w​urde im Bereich d​er 1. Armee a​uf der gesamten Frontbreite d​er Rückmarsch angetreten. Die 17. Infanterie-Division bildet d​ie Marschgruppe I. d​er Gruppe Lindequist.[64] Am 22. November überschritten d​ie Verbände d​ie Grenze z​um Deutschen Reich, d​as „Grenadier-Regiment Nr. 89“ bzw. d​as neu formierte Bataillon schied d​ann am 29. November vorläufig a​us dem Verband d​er 17. Infanterie-Division aus. Auf d​as mecklenburgische Grenadier-Bataillon warteten Aufgaben i​n Gießen, u​nter den dortigen einquartierten Soldaten k​am es z​u dieser Zeit z​u Unruhen, d​ie Mecklenburger sollten d​ie Ruhe u​nd Ordnung wiederherstellen.[64]

Gefechtskalender 1914–1918

Zerstörte Barrikaden und Drahtverhaue vor dem Panzer-Fort Loncin nach der Wegnahme der Festung Lüttich
In den Schützengräben von Flandern
„Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“ (III. Bat./MG-Kompanie) im Gefecht bei Leuze am 5. September 1914.
1914
  • 04. bis 16. August – Eroberung von Lüttich
  • 17. August bis 10. September – Schlacht bei Monceau-Esternay
    • 23. August – Gefecht bei Villers-Saint-Ghislain
    • 24. August – Gefecht bei Vellereille
    • 04. September – Gefecht bei Corrobert
    • 05. September – Gefecht bei Leuze (MG-Kompanie III. Bataillon)
    • 09. September – Gefecht bei Hôpital-Ferme
    • 10. September – Gefecht bei Neuilly-Saint-Front
  • 11. bis 27. September – Kämpfe an der Aisne
  • 28. bis 30. September – Kämpfe bei Nampcel-Carlepont
  • ab 1. Oktober – Stellungskämpfe an der Oise
1915
  • 05. Januar bis 9. April – Schlacht am Hartmannsweilerkopf (II. Bataillon)
  • bis 12. Oktober – Stellungskämpfe an der Oise
  • ab 13. Oktober – Stellungskämpfe in der Champange bei Chaussee Somme Py–Souain
1916
  • bis 15. Juni – Stellungskämpfe in der Champange bei Chaussee Somme Py–Souain
    • 27. Februar – Einnahme der Navarine-Stellung
    • 27. Mai – Patrouillen westlich von Navarine-Ferme
  • 15. Juni bis 2. Juli – Ruhe und Ausbildung bei Poix-Terron
  • 03. Juli bis 13. September – Schlacht an der Somme
  • 15. September bis 24. Dezember – Stellungskämpfe im Artois (Arras)
  • ab 26. Dezember – Ruhe und Ausbildung bei Hornaing
1917
  • bis 5. Januar – Ruhe und Ausbildung bei Hornaing
  • 06. Januar bis 17. März – Stellungskämpfe an der Ancre (Miraumont)
    • 17. bis 18. Februar – Gefecht bei Miraumont
  • 23. Februar bis 18. März – Zurückverlegung der Stellungen durch die Alberich-Zone
  • 20. März bis 8. April – Ruhe hinter der Siegfriedstellung südwestlich Valenciennes
  • 09. bis 27. April – Abwehrschlacht im Artois (Arras)
  • 28. April bis 6. Juni – Stellungskämpfe im Artois, westlich Cambrai
  • 07. Juni bis 29. Juli – Schlacht in Flandern, östlich Ypern
  • 30. Juli bis 22. September – Stellungskämpfe westlich Cambrai
  • 24. September bis 9. Oktober – Abwehrschlacht in Flandern bei Gruppe Gheluvelt
  • ab 10. Oktober – Stellungskämpfe bei Lens
1918
Die Rückszugsbewegungen und Abwehrstellungen des deutschen Heeres 1918
  • bis 19. Februar – Stellungskämpfe bei Lens
  • 20 Februar bis 20. März – Vorbereitung zur großen Schlacht in Frankreich
  • 21. März bis 09. April – Große Schlacht in Frankreich, von Queant aus nach Westen
  • 10. April bis 24. Mai – Ruhe und Ausbildung bei Abscon
  • 25. Mai bis 22. Juni – Stellungskämpfe bei Ayette
  • 23. Juni bis 17. Juli – Ruhe und Ausbildung bei Abscon
  • 18. bis 26. Juli – Bereitstellung bei Menin zum Angriff auf PoperingeDünkirchen
  • 27. Juli bis 28. September – Eingreifen in den Rückzug südlich vom Vesle; Stellungskrieg am Vesle und Chemin des Dames
  • 29. September bis 17. Oktober – Einsatz in der Champange-Front
  • 18. bis 25. Oktober – Einsatz in den Rückzug zwischen Aisne und Maas, nordöstlich Bouziès
  • 26. Oktober bis 4. November – Abwehrkämpfe bei Saint-Fergeux
  • 05. bis 11. November – Rückmarsch in die Stellung hinter der Maas bei Revin
  • ab 12. November – Räumung des besetzten Gebietes

Verlustzahlen 1914–1918

  • Tote: 2177[65]
  • Vermisste: 1323
  • Verwundete: 8048
  • Gesamt: 11548

Einsatzverlauf 1918/19

Am 29. November 1918 w​urde das Regiment v​on der 17. Infanterie-Division selbstständig abgestellt u​nd übernahm i​n Gießen d​en Schutz e​ines Armeeoberkommandos a​ls auch allgemeine Sicherungsaufgaben. Dieser Einsatz dauerte b​is zum 15. Dezember.[8] Es folgte z​um Jahreswechsel d​er Transport Richtung Berlin. Da d​ie 17. Infanterie-Division a​ls besonders zuverlässig galt, w​urde ihr d​ie militärische Absicherung d​er Wahl z​ur Deutschen Nationalversammlung a​m 19. Januar übertragen.[66] Ab d​em 15. Januar 1919 k​am somit a​uch das mecklenburgische Regiment i​m Umland v​on Berlin z​um Einsatz. Dort beteiligte e​s sich a​m militärischen Vorgehen g​egen den Spartakusaufstand. In Neukölln besetzten d​ie Kompanien d​as Rathaus, d​as Amtsgericht, d​ie dortige Schule i​n der Boddinstraße u​nd die Kindl-Brauerei. Der Einsatz dauerte b​is zum 23. Januar 1919.[8]

Am 25. Januar h​ielt das Regiment Einzug i​n Schwerin. Nach d​em Feldgottesdienst a​uf dem großen Exerzierplatz, folgte d​er Marsch d​urch die Stadt. Den Abschluss bildete d​er Vorbeimarsch a​n dem Divisions-Kommandeur d​er 17. Infanterie-Division Generalleutnant Siegfried v​on Held. Nach d​er Rückkehr i​n die Kaserne w​urde das II. Bataillon i​n ihre Garnison n​ach Neustrelitz verlegt.[8] Mit d​er folgenden Demobilisierung endete d​ie Einsatzgeschichte d​es Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89.

Verbleib

Aufruf zum Eintritt in die vorläufige Reichswehr.

Auch Schwerin b​lieb nicht unberührt v​on den revolutionären Ereignissen d​es Novembers 1918. Es k​am zu Unruhen u​nd Auflösungserscheinungen, d​ie auch d​ie Ersatzbataillone d​es Grenadier-Regiments Nr. 89 n​icht verschonten. Aus Hamburg u​nd Kiel zugereiste Soldatenräte suchten i​n Schwerin Gleichgesinnte u​nd Sympathisanten.[67] Allerdings fanden s​ie nicht d​ie erhoffte Unterstützung u​nd so folgten gewalttätige Übergriffe.[67]

Aus Teilen d​es Regiments wurden später verschiedene Freiwilligenformationen aufgestellt. Am 16. Februar 1919 begannen d​ie militärischen Umstrukturierungen u​nd die daraus resultierende Aufstellung d​es Freiwilligen-Grenadier-Regiments 89 u​nd der Freiwilligen-Kompanie Neustrelitz, d​ie im März aufgestellt wurde. Im Februar w​urde zudem d​ie Freiwilligen-Kompanie Schwerin gebildet, d​ie später z​um Freiwilligen-Jäger-Bataillon Schneider d​es Freikorps Diebitsch übertrat. Das Freiwilligen-Grenadier-Regiment 89 w​urde am 5. Mai 1919 a​ls I. Bataillon i​n das Reichswehr-Infanterie-Regiment 17 übernommen.

Das a​us Teilen d​es alten Regiments n​eu formierte Reichswehr-Infanterie-Regiment 17 w​urde im Juni 1919 n​ach Hamburg befohlen, u​m die dortigen Unruhen z​u unterbinden. Der Einsatz dauerte b​is September. Im Anschluss kehrten d​ie in Hamburg eingesetzten Teile d​es Regiments wieder n​ach Schwerin zurück.

Im August 1919 erließ Reichswehrminister Noske d​en Befehl, d​ie vorläufige Reichswehr z​um 1. Oktober i​n das Übergangsheer umzugliedern. Die Verringerung d​er Stärke führte folgend z​ur Auflösung d​er Garnisonen i​n Neustrelitz u​nd Wismar.

Während d​es Kapp-Putsches k​am es a​uch in Schwerin z​u blutigen Auseinandersetzungen. Infolgedessen w​urde das I. Bataillon d​es Reichswehr-Infanterie-Regiments 17 i​m Schweriner Stadtgebiet eingesetzt. Die Stadt w​urde durch d​ie Straßenkämpfe u​nd Streiks i​n ihren Grundfesten erschüttert. Der a​m Putsch beteiligte Kommandeur d​er Reichswehrbrigade 9 Generalmajor v​on Lettow-Vorbeck ließ d​ie legitime Mecklenburger Regierung verhaften u​nd im Arsenal festsetzen.[68] Auf seinen Befehl h​in wurde i​n Schwerin a​uf Teilnehmer d​es Generalstreiks geschossen, w​obei alleine i​n Schwerin 16 Menschen z​u Tode kamen. Im Verlauf d​es Putsches k​amen in Mecklenburg insgesamt 400 Menschen d​urch Gewaltanwendung u​ms Leben.

Friedenszeiten

Ankunft von Königin Wilhelmina der Niederlande und des Prinzen Heinrich der Niederlande am Schweriner Bahnhof
Veranstaltungs­führer Kaiserparade September 1904 auf dem Luruper Feld

Die Friedensjahre wurden für d​ie intensive Ausbildung u​nd die Verbesserung v​on Taktik u​nd Organisation genutzt. Eine Teilnahme a​m Korps- o​der Kaisermanöver (nach 1871) u​nd die Wahrnehmung v​on Repräsentationspflichten unterbrachen d​en alltäglichen Kasernendienst. Hinzu k​amen die Feldmanöver d​er mecklenburgischen Truppen jeweils i​m Herbst, s​o 1851 b​ei Schwerin, 1852 i​n der Gegend v​on Bützow, 1854 b​ei Golberg, Krakow u​nd Güstrow, 1857 i​m Umland v​on Teterow, 1861 zwischen Wismar u​nd Schwerin u​nd 1862 b​ei Röbel.[69] Die Erfahrungen a​us dem Manöver d​es X. Bundeskorps v​on 1843 b​ei Lüneburg führten z​u grundlegenden Änderungen b​eim mecklenburgischen Militär, d​ie auch d​ie Stammeinheiten d​es Regiments beeinflussten. Ab 1. Mai 1845 w​ird eine a​ktiv zu leistende Dienstzeit v​on sechs Jahren eingeführt. Die sogenannte „Einübungszeit“ w​urde auf s​echs Monate festgelegt, weitere 18 Monate Ausbildung schlossen s​ich innerhalb d​er Truppe an. Für d​ie weiteren v​ier Jahre wurden d​ie Dienstverpflichteten beurlaubt, s​ie mussten a​ber im Herbst a​n den Feldmanövern teilnehmen, d​iese hatten e​ine Dauer v​on jeweils 4 Wochen. Nachfolgend e​ine auszugsweise Übersicht d​er weiteren Aktivitäten d​es Regiments bzw. seiner Stammeinheiten i​n Friedenszeiten:

  • 1838 – Großes Truppenlager mit Teilen der Mecklenburger Brigade auf dem Exerzierplatz am Haselholz.
  • 1843 – Ende September erstes Manöver des X. Bundes-Korps. An dem Manöver bei Lüneburg nahmen über 25.000 Mann teil.
  • 1853 – Teilnahme am Manöver des III. Armeekorps unter General von Wrangel bei Berlin.
  • 1858 – Manöver vom 12. September bis 23. September des X. Armee-Korps unter Führung des Generalleutnants von Jacobi im Umland von Nordstemmen.
  • 1860 – Teilnahme am Manöver des III. Armee-Korps unter Führung des Prinzen Friedrich Karl von Preußen in der Gegend von Wittstock.
  • 1868 – Am 11. September beteiligte das Regiment im Verband der 17. Division an der Parade vor Preußens König Wilhelm I. in Groß Rogahn. Anlass war der Übertritt der Offiziere in die preußische Armee.
  • 1890 – Das Regiment beteiligte sich im September am Kaisermanöver in Schleswig. Das Manövergelände umfasste die alten Gefechtsfelder von 1848 und 1864.
  • 1893 – Zur feierlichen Einweihung des Denkmals von Friedrich Franz II. wurde eine Kompanie mit den Regimentsfahnen gestellt.
  • 1894 – Teilnahme am Manöver des IX. Korps im September bei Rostock. Das Kommando hatte General Graf Alfred von Waldersee inne.
  • 1895 – Im September nahm das Regiment im Verband des IX. Armeekorps am südöstlich von Stettin stattfindenden Kaisermanöver teil.
  • 1897 – Aus Anlass der Beisetzung des Großherzoges Friedrich Franz III. in Ludwigslust stellte das I. und III. Bataillon eine Fahnenkompanie.
  • 1898 – Im Verband der 17. Division beteiligte sich das Regiment vom 3. bis 10. September am Kaisermanöver. Am 3. Dezember wurde bei Linden eine Parade abgehalten.
  • 1901 – Aus Anlass des 200-jährigen Gedenktages der Erhebung Preußens zum Königreich fanden in Schwerin am 18. Januar Feierlichkeiten statt. Nach dem Festgottesdienst wurde zum Festmahl in die Offiziersmesse „Großer Moor“ geladen.
  • 1901 – Anlässlich der Übernahme der Regierung durch Friedrich Franz IV. fanden am 9. April in den Garnisonen des Landes Paraden und Festessen in den Offiziersmessen statt.
  • 1901 – Für den Empfang von Königin Wilhelmina der Niederlande und des Prinzen Heinrich der Niederlande am 9. Mai stellte das Grenadier-Regiment am Schweriner Bahnhof die militärische Ehrenformation.
  • 1904 – Anlässlich der Vermählung des Großherzoges Friedrich Franz IV. fand am 9. Juli auf dem großen Exerzierplatz in Schwerin eine große Parade statt. Neben dem I. und III. Bataillon des Regiments nahmen auch das II. Bataillon des Füsilier-Regiments Nr. 90, das Feldartillerie-Regiment Nr. 60 und die beiden mecklenburgischen Dragonerregimenter teil.
  • 1904 – Im September folgte die Teilnahme an der Kaiserparade und dem folgend stattfindenden Kaisermanöver. Das Regiment wurde vom Regimentschef Adolf Friedrich V. von Mecklenburg-Strelitz geführt. Anschließend erhielten die mecklenburgischen Regimenter neue Fahnen.
  • 1913 – Anlässlich der 100-Jahr-Feier des Befreiungskrieges stellten das I. und III. Bataillon am 10. März 1913 eine Fahnenkompanie. Sie nahm mit den alten Fahnen des Befreiungskrieges Aufstellung vor der Ruhmeshalle des Schweriner Arsenals.

Organisation

Unterstellung

Aufstellung X. Bundeskorps im Feldzug 1848
Aufstellung Korps des Großherzogs von Mecklenburg im Feldzug 1870/71
Unterstellung und Kriegsgliederung des IX. Armeekorps 1914
Armeekorps IX. mit dem Grenadier-Regiment Nr. 89 für den 30. August der 2. Armee unterstellt. Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August.

Niederlande 1788

  • Subsidienkorps (Generalmajor Dietrich v. Gluer)
    • Infanterie-Regiment „von Gluer“
      • I. Musketier-Bataillon
      • II. Musketier-Bataillon
    • Grenadier-Bataillon „von Both“
März
  • I. Armeekorps
    • 4. französische Division (General Defaix)
      • Infanterie-Regiment (Truppenkontingent Mecklenburg-Schwerin)
Juli
  • III. Armeekorps (Marschall Victor)
    • Infanterie-Regiment (Truppenkontingent Mecklenburg-Schwerin)
November

Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848

  • X. Bundes-Armeekorps
    • 2. Infanterie-Brigade (Oldenburg)
      • 1. Halbbrigade (Mecklenburg)
        • (I.) Grenadier Garde-Bataillon
        • II. Musketier-Bataillon
        • Meckl. (Halb)-Batterie

Deutscher Krieg 1866

  • II. Reserve-Korps
    • 1. (mecklenburgische) Division
      • 1. Infanterie-Regiment
        • (I.) Grenadier Garde-Bataillon
        • II. Bataillon
      • 2. Infanterie-Regiment
        • III. Bataillon
        • IV. Bataillon
      • Dragoner-Regiment
      • Jäger-Bataillon
      • Füsilier-Bataillon des 4. Garde-Regiment

Deutsch-Französischer Krieg 1870/71

  • Korps des Großherzogs von Mecklenburg (später XIII. Armeekorps)
    • 17. Division
      • 34. Infanterie-Brigade
        • Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89
        • Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment Nr. 90
        • Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14
  • Feld-Telegraphenabteilung Nr. 7[70]
1914

(Stand: August 1914)

Hartmannsweilerkopf 1915

(Stand: Januar 1915)

1918

(Stand: November 1918)

  • 1. Armee
    • IX. Armeekorps
      • 17. Infanterie-Division
        • 34. Infanterie-Brigade
          • Infanterie-Regiment „Bremen“ (1. Hanseatisches) Nr. 75
          • Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89
          • Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90
          • Maschinengewehr Scharfschützen-Abteilung 75
          • 4. Eskadron Hannoversches Dragoner-Regiment Nr. 16

Subsidiencorps 1792

  • Subsidiencorps (Oberst v. Pressentin)
    • Grenadier-Bataillon (Oberstleutnant Winter)
      • 1. (Leib-)Kompanie (Kompanieführer: Stabskapitain v. Moltke)
      • 2. Kompanie (Kapitain v. Vieregg)
      • 3. Kompanie (Kapitain v. Bülow)
      • 4. Kompanie (Kapitain v. Lowtzow)

Die Grenadierkompanien hatten jeweils e​inen Mannschaftsbestand v​on 68 Grenadieren u​nd drei Spielleuten. Unter d​en Grenadieren befanden s​ich in j​eder Kompanie z​wei Zimmerleute u​nd Gefreite.

Russland-Feldzug 1812

  • Kontingent-Regiment (Mecklenburg-Schwerin)
    • I. Bataillon (Major v. Moltke)
      • Grenadier-Kompanie (Hauptmann v. Hobe)
      • 1. Musketier-Kompanie (Stabskapitän v. Pogwisch)
      • 2. Musketier-Kompanie (Hauptmann v. Lützow)
      • 3. Musketier-Kompanie (Hauptmann v. Wickede)
      • 4. Musketier-Kompanie (Hauptmann v. Grävenitz)
      • Voltigeur-Kompanie (Hauptmann v. Schade)
  • Kontingent-Regiment (Mecklenburg-Schwerin)
    • II. Bataillon (Major v. Pressentin)
      • Grenadier-Kompanie (Hauptmann v. Spitznaß)
      • 1. Musketier-Kompanie (Stabskapitän v. Bilguer)
      • 2. Musketier-Kompanie (Hauptmann v. Elderhorst)
      • 3. Musketier-Kompanie (Hauptmann v. Kamptz)
      • 4. Musketier-Kompanie (Hauptmann v. Berg)
      • Voltigeur-Kompanie (Stabskapitän v. Storch)

Befreiungskriege 1813/14

  • Grenadier-Garde Bataillon
    • 1. Kompanie
    • 2. Kompanie
    • 3. Kompanie
    • 4. (Voltigeur-) Kompanie

Strelitzer Infanterie-Bataillon 1824

  • Strelitzer Infanterie-Bataillon (Oberstleutnant Friedrich v. Wenkstern)
    • 1. Kompanie (Major v. Kamptz)
    • 2. Kompanie (Hauptmann v. Zülow)
    • 3. Kompanie (Hauptmann Krüger)
    • 4. Kompanie (Hauptmann v. Rantzow)

Der Mannschaftsstand umfasste 28 Spielleute, 52 Unteroffiziere u​nd 620 Soldaten.[71]

Gliederung 1900

  • Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89
    • I. Bataillon
      • 1.–4. Kompanie
    • II. Bataillon
      • 5.–8. Kompanie
    • III. Bataillon
      • 9.–12. Kompanie

Erster Weltkrieg

Die Kompanie h​atte eine Kriegsstärke v​on jeweils 250 Mann. Bei Notwendigkeit erfolgte d​ie Bildung e​iner 13. u​nd 14. Kompanie, d​ie dann a​ls Bataillons-Reserve vorgehalten wurden. Die Führung d​er jeweiligen Kompanie erfolgte d​urch einen Hauptmann, weiter zugehörig e​in Oberleutnant, z​wei Leutnants, e​in etatmäßiger Feldwebel, e​in Vizefeldwebel u​nd acht Unteroffiziere u​nd Sergeanten. Aus d​en vier Kompanien bildete s​ich ein Bataillon, dieses m​it einer Kriegsstärke v​on ca. 1000 Mann. Als Bataillons-Kommandeur m​it der Führung beauftragt w​urde jeweils e​in Major. Aus d​en drei Bataillonen bildete s​ich wiederum d​as Regiment m​it einer Kriegsstärke v​on ca. 3000 Mann. Mit d​er Führung beauftragt e​in Oberst, a​ls Stellvertreter e​in Oberstleutnant.

Gliederung Ausmarsch 1914
  • Struktur des Grenadier-Regimentes Nr. 89
    I. Bataillon (Hauptmann v. Köller)
    • 1. Kompanie (Hauptmann v. Kühlewein)
    • 2. Kompanie (Hauptmann v. Koppellow)
    • 3. Kompanie (Hauptmann v. Schickfuss u. Neudorff)
    • 4. Kompanie (Oberleutnant v. Oertzen)
  • II. Bataillon (Oberstleutnant v. Zimmermann)
    • 5. Kompanie (Hauptmann v. Alt-Stutterheim [Elimar])
    • 6. Kompanie (Oberleutnant v. Rohr [gen. v. Wahlen-Jührgaß])
    • 7. Kompanie (Oberleutnant v. Witzendorf)
    • 8. Kompanie (Hauptmann v. Wartenberg)
  • III. Bataillon (Hauptmann v. Arnim)
    • 9. Kompanie (Hauptmann Freiherr v. Reibnitz)
    • 10. Kompanie (Oberleutnant v. Fircks)
    • 11. Kompanie (Hauptmann v. Heimburg)
    • 12. Kompanie (Hauptmann v. Thielau)
  • Maschinengewehrkompanie (Hauptmann v. Alt-Stutterheim [Moritz])
Maschinengewehr-Kompanien

Anfang d​es Krieges w​ar dem Regiment e​ine Maschinengewehr-Kompanie zugewiesen. Im Verlauf d​es Krieges u​nd aus d​er Notwendigkeit heraus bildeten s​ich weitere MG-Kompanien, d​ie jeweils i​n die Bataillone I.–III. eingegliedert wurden.

Minenwerfer-Abteilungen

Mitte d​es Kriegsjahres 1917 wurden i​n den Regimentern Minenwerfer-Abteilungen aufgestellt, d​iese sind d​ann jeweils i​n die Bataillone I.–III. eingegliedert worden.

Uniformen und Ausrüstung

Im Folgenden e​ine Übersicht d​ie Uniformierungen d​es Regiments u​nd seiner Stammeinheiten.

Subsidienkorps 1788

  • Waffenrock: Der blaue Uniformrock mit roten Rabatten und Schoßumschlägen, rote schwedische Ärmelaufschläge bei den Grenadieren und weiße Borten als Verzierung. Hinzu kamen weiße Bandeliere, Leibgurte und schwarze Halsbinden, nicht zu vergessen die weißen Knöpfe, das weiße Hemd und Kamisol. Offiziere trugen den Ringkragen und die golden-blau-rote Schärpe aus Seide.
  • Beinkleid: Weiße Kniehose, schwarze Gamaschen, schwarzes Schuhwerk, die Grenadier-Offiziere trugen auch Stiefel.
  • Kopfbedeckung: Der schwarze Dreispitz, aus Filz gefertigt, verziert mit weißen Knöpfen und Borten. Die Grenadiere nutzten im Einsatz ihre hohen Grenadiermützen, die vorne mit einem Mützenschild aus Blech versehen waren. Auf diesem Schild eingestanzt die bekrönte Chiffre „FHM“, darunter das Landeswappen, flankierend die Granatflammen. An der Spitze der Mütze der rote Puschel. Ursprünglich sollte die hohe Mütze den Granatenwurf erleichtern. An den Kopfbedeckungen musste während des Einsatzes die oranische Kokarde angelegt werden. Aus den Erfahrungen des Einsatzes heraus wurden die hohen Grenadiermützen gegen die praktikablen Filzhüte ausgetauscht. Die Grenadiermützen wurden von da an nur noch bei militärischen Zeremoniellen getragen.

Leibgarde zu Pferde 1800

Die Uniform d​er Leibgarde orientierte s​ich an d​enen der preußischen Kürassiere.

  • Waffenrock: strohgelbes Kollett, dieses mit roten Abzeichen versehen, roter Passgürtel und weißes Lederzeug, Karabinerbandelier mit roten Vorstößen.
  • Beinkleid: aus weißem Tuch gefertigt.
  • Kopfbedeckung: schwarzer Hut mit weißen Puschel, verziert mit einer goldenen Agraffe.
  • Schuhzeug: schwarze hohe Stiefel.

Rheinbundzeit 1808–1812

  • Waffenrock: Uniformen der Rheinbundzeit orientierten sich am Erscheinungsbild des französischen Militärs.[72] Der blaue Waffenrock mit seinen eckig angesetzten Schößen, Aufschläge und Kragen rot mit silbernen Litzen und roten Epaulettes. Für Offiziere, weißes Bandolier, goldene Schärpe und goldene Epaulettes.
  • Beinkleid: Französische Pantalons, im Sommer aus weißen Leinen im Winter aus grauem Tuch, mit Unterknöpfgamaschen.
  • Mantel: Einführung eines grauen Mantels für Mannschaften und Unteroffiziere.
  • Kopfbedeckung: Einführung des Tschako, versehen mit roten Pompons und Fangschnüren, Schuppenketten aus Messing und einem goldgelben Blechschild in Rautenform mit eingestanzter Chiffre „FF“ und der stilisierten Granatflamme. Ein roter Stutz wurde nur bei entsprechenden Anlässen getragen. Die Tschakos der Offiziere hatten eine Silbertresse am oberen Rand, silberne Schuppenkette und Wappenstern mit eingesetzten silbernem Wappen, dazu goldene Cordons, je nach militärischem Rang goldene oder silberne Pompons, weißer oder schwarzer Stutz. Die 1. Kompanie des „Grenadier-Garde-Bataillons“ trug die Bärenfellmützen des ehemaligen „Leib-Grenadier-Regiments“ mit roten Behängen.

Befreiungskriege 1813–1815

  • Waffenrock: Blauer Waffenrock mit seinen eckig angesetzten Schößen, die roten Epauletten wurden nur noch bei Paraden getragen, die Abzeichenfarbe blieb rot. Weißes Lederzeug und je nach Witterung aus blauen Tuch gefertigte Handschuhe. Bei Offizieren Silberstickereien an Kragen und Aufschlägen, dazu die silbernen Epauletten, bei den Stabsoffizieren mit Fransen. Strelitzer Offiziere trugen am Tschako ein aus goldfarbigen Metall gefertigtes großes Wappenschild mit dem Strelitzer Landeswappen, am Uniformrock goldfarbene Uniformknöpfe und goldene Epauletten. Diese Farbunterscheidung zwischen den beiden Schweriner Bataillonen und dem Strelitzer Bataillon wird bis 1918 beibehalten.
  • Beinkleid: Im Sommer wurde weißes und im Winter graues Beinkleid mit roten Biesen getragen, dazu weiße Gamaschen.
  • Kopfbedeckung: Die Tschakos erhielten während des Einsatzes einen schwarzen Wachstuchüberzug.

Die Sappeure trugen hingegen Bärenfellmützen u​nd gelbe Schurzfelle s​owie Stulpenhandschuhe. Der vormals vorgeschriebene Vollbart w​urde auch beibehalten.

Tambourmajor und Janitschare

  • Der Tambourmajor des „Grenadier-Garde-Bataillons“ der 1820er Jahre war in seiner prachtvoll gestalteten Uniform eine imposante Erscheinung. Die Uniform orientierte sich an der Offiziersuniform der Rheinbundzeit, das blaue Kollett und die silbernen Fransen-Epaulettes sind hierfür beispielhaft. Das blaue Kollet ist mit zwei Knopfreihen versehen, der rote Kragen mit weißen zickzackförmig gesetzten Litzen und Kragenvorstoß verziert, blaue brandenburgische Ärmelaufschläge, diese rot paspeliert und mit weißen Ärmelpatten versehen.[73] Auf den Ärmeln die Rangabzeichen, die im Winkel gesetzten weißen Tressen waren rot paspeliert.[73] Das weiße Beinkleid, an den Seitennähten und in Hüfthöhe beidseitig prachtvolle rote Stickereien.[73] Ein mit Silberfäden besticktes Bandelier gehörte ebenfalls zur Ausstattung, auf diesem waren zwei versilberte Miniatur-Trommelstöcke angebracht. Nicht zu vergessen die Bärenfellmütze mit rot-gelben Stutz und weißen Behängen.
  • Ab 1810 dienten beim „Grenadier-Garde-Bataillon“ zwei aus Amerika stammende Brüder als Janitscharen. Die Silberstickereien an ihrer Kleidung wiesen sie als Pauken- und Beckenschläger aus.[74] Sie trugen die typisch orientalische Uniform, aus roten und blauen Tuch, das rote weite Beinkleid mit Leibbinde, in dieser wurde der Jambia getragen. Als Kopfdeckung der weiße Turban, vorne mit dem mecklenburgischen Wappenstern.

Grenadier-Garde bis 1821

Das „Grenadier-Garde-Bataillon“ h​atte hinsichtlich d​er Uniform u​nd Ausstattung einige Besonderheiten aufzuweisen.

  • Waffenrock: Jacke in weiß, mit blauen Kragen dieser rot eingefasst, rote Achselklappen bzw. Fransenepauletten und Ärmelaufschläge. Weißes Riemenzeug, über der Brust gekreuzt. Die Abzeichen der Offiziere, bestanden aus verschiedenartig gestalteten mit Litzen versehenen Kragen und Aufschlägen. Die 4. Garde Voltigeur-Kompanie hatte blauen Achselklappen und grüne Epaulettes.
  • Beinkleid: Aus weißem Tuch, weiße Gamaschen.
  • Kopfbedeckung: Die 1. Kompanie war ausgestattet mit Bärenfellmützen, diese mit seitlich angebrachten rotem Stutz und roten Fangschnüren versehen. Die 2., 3. und 4. Kompanie trugen Tschakos, die 2. und 3. Kompanie mit rotem Stutz und roten Fangschnüren. Die Tschakos der 4. Garde-Voltigeur-Kompanie waren mit grünem Stutz und grünen Fangschnüren versehen. Die Tschakos der Offiziere waren mit goldenen Behängen ausgestattet, linksseitig ein roter Stutz befestigt.[72]

Im Jahr 1821 w​ird im ganzen Bataillon d​ie Bärenfellmütze eingeführt. In d​en späteren Jahren f​olgt die Abkehr v​on der a​lten Uniform h​in zur preußischen Uniformierung.

Grenadier-Garde ab 1840

  • 1840 werden die Bärenfellmützen und die Fransenepauletten abgelegt, es folgt die Ausstattung mit Tschakos und Achselklappe. Nur die Leibkompanie trägt zukünftig Bärenfellmützen. Das weiße Beinkleid wird etappenweise gegen das graue Beinkleid getauscht. Die Galawache und Offiziere – bei festlichen Veranstaltungen – tragen weiterhin das weiße Beinkleid. Die alten Gefreiten- und Unteroffiziersabzeichen nach französischem Vorbild entfielen bereits im Jahr 1837. Sie werden durch Tressen an Kragen und Ärmelaufschlägen ersetzt. Die roten Epauletten werden durch weiße Achselklappen ersetzt, auf dieser die aus Messing gefertigte gekrönte Chiffre „P. F. G. v. M“.

Waffenrock ab 1867

  • 1864 erfolgt die Einführung des „Käppi“ nach österreichischem Muster in blauer Farbe mit rotem Bräm im Austausch für die Pickelhauben.[72] Ausgestattet mit schwarzem Haarbusch in russischer Form, das „Käppi“ des Strelitzschen-Bataillons war mit weißen Haarbusch versehen. Die Ausstattung mit dem „Käppi“ wurde 1868 wieder rückgängig gemacht, es folgte die Wiedereinführung der Feldmütze und der Pickelhaube nach preußischem Modell mit Landeswappen-Beschlag.

I. und III. Bataillon

  • Waffenrock: Per Brigade Befehl vom 15. Dezember 1844 werden die Kolletts abgeschafft, zum 1. Mai 1845 folgte die Einführung des dunkelblauen Waffenrockes nach preußischem Muster. Dieser mit pouceauroten Kragen und Aufschlägen versehen, ausgestattet mit silbernen Knöpfen, weißen Litzen und Achselklappen, diese mit in Rot gestickter Krone und der Chiffre des Großherzogs Friedrich Franz IV.[75] Ärmelpatten grundfarbig dunkelblau mit rotem Vorstoß. Für Offiziere, Schärpe und Portepee in den mecklenburgischen Landesfarben. Der Waffenrock der Offiziere wurde durch russische Silberstickereien verziert. Einjährig-Freiwillige trugen eine in den Landesfarben (blau-gelb-rot) gedrehte Schnur um den Außenrand der Achselklappen.[76] Als weiteres Detail sind die traditionellen rot-weißen Schwalbennester der Militärmusiker des Regiments zu nennen.
  • Beinkleid: Schwarz/grau meliertes Beinkleid, bei Paraden weißes Beinkleid.
  • Feldmütze: Dunkelblaues Tuch, Besatz und Vorstoß pouceaurote Farbe, vorne auf dem Besatz die mecklenburgische Kokarde unten, ab 1897 die „schwarz-weiß-rot“ Kokarde oben.[77] Zu Beginn der Befreiungskriege am 26. März und am 3. April 1813 vereinigten sich Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz zu einer gemeinsamen Kokarde.[78]
  • Helm: 1845 werden die Tschakos durch Helme nach preußischem Muster abgelöst, zu dieser Zeit noch in hoher schwerer Ausführung mit dem eckigen Vorderschirm. Spätere Modelle bestehend aus schwarz lackiertem Leder mit Vorder- und Hinterschirm, Aufsatzspitze, Beschlag aus Messing, flache Schuppenkette aus Messing. Ab 1887 entfällt bei Helmen für Mannschaften die Schuppenkette, diese wird durch einen Lederriemen mit Hakenhalterung ersetzt. 1895 werden zur Gewichtsminderung die Beschläge aus Aluminiumbronze statt aus Messing gefertigt. Der Beschlag zeigt eine Sonne mit dem Landeswappen, umschlossen vom Lorbeerkranz, rechts am Helm die Landeskokarde (blau-rot-gelb), ab 1897 links angebracht.[7] Zu Paraden wird ein Helmbusch getragen, dieser gefertigt aus schwarzem Büffelhaar.[7] Die Militärmusiker trugen bei militärischen Zeremoniellen den roten Helmbusch. Helme des „Grenadier-Garde-Bataillons“ trugen anfänglich noch unter dem mecklenburgischen Wappen ein silbernes Band, mit der Inschrift "Grenadier-Garde".
  • Handschuhe: Für Unteroffiziere aus weißem Wasch-Wildleder, für Mannschaften graumelierter Stoff weiß gefüttert.[77]
  • Stiefel: Lederner Schaftstiefel mit 11 bis 12 Zoll hohen Schaft und Absatzeisen.[77]

II. Bataillon

Der Waffenrock d​es durch Mecklenburg-Strelitz gestellten Bataillons unterscheidet s​ich von d​em des I. u​nd III. Bataillons. Wie b​eim I. u​nd III. Bataillon w​urde 1845 d​er Waffenrock n​ach preußischem Vorbild eingeführt. Zur selben Zeit k​am auch d​er hohe Helm n​ach preußischem Vorbild z​ur Einführung.

  • Waffenrock: dunkelblauer Waffenrock, pouceauroter Kragen und Aufschläge, mit goldgelben Knöpfen und gelben Litzen, rote Achselklappen mit in gelb gestickter Krone und der Chiffre des Großherzogs Friedrich Wilhelm. Brandenburgische Ärmelaufschläge mit dunkelblauen Ärmelpatten und rotem Vorstoß; als Besonderheit bei den Offizieren französische Aufschläge mit dreispitzig geschweiften Ärmelpatten.[79] Der Waffenrock der Offiziere wurde durch goldene Stickereien verziert. Für Offiziere, Schärpe und Portepee in den mecklenburgischen Landesfarben. Einjährig-Freiwillige trugen eine in den Landesfarben „blau-gelb-rot“ gedrehte Schnur um den Außenrand der roten Achselklappen.[80] Die Militärmusiker des Strelitzer Bataillons trugen gleichfalls die traditionellen Schwalbennester, diese unterschieden sich lediglich in der Farbe.
  • Beinkleid: Schwarz/grau meliertes Beinkleid, bei Paraden weißes Beinkleid.
  • Feldmütze: Wie I. und III. Bataillon.
  • Helm: Schwarz lackiertes Leder mit Vorder- und Hinterschirm, gereifelte Aufsatzspitze, Beschlag aus Messing, flache Schuppenkette aus Messing. Ab 1887 entfällt bei Helmen für Mannschaften die Schuppenkette, diese wird durch einen Lederriemen mit Hakenhalterung ersetzt. 1895 werden zur Gewichtsminderung die Beschläge aus Aluminiumbronze statt aus Messing gefertigt. Der gelbe Beschlag zeigt das Landeswappen, rechts am Helm die Landeskokarde „blau-rot-gelb“, ab 1897 links angebracht. Zu Paraden wurde ein weißer Helmbusch getragen, gefertigt aus Rosshaar. Die Helme der Militärmusiker wurden zu militärischen Zeremoniellen mit dem roten Helmbusch ausgestattet.
  • Handschuhe: Für Unteroffiziere aus weißem Wasch-Wildleder, für Mannschaften graumelierter Stoff weiß gefüttert.[77]
  • Stiefel: Lederner Schaftstiefel mit 11 bis 12 Zoll hohen Schaft und Absatzeisen.[77]

Schloßwache

  • Waffenrock: Dunkelblauer Waffenrock, roter Kragen und Aufschläge, weiße Knöpfe, Litzen und weiße Achselklappen mit Namenszug, darüber die Krone, Ärmelpatten in weiß mit rotem Vorstoß.[81] Weißes ledernes Riemenzeug, Offiziere als Standeszeichen eine gelbe Feldbinde, in diese landesfarbene rot-blaue Fäden gestickt.
  • Beinkleid: Schwarz/grau meliertes bzw. weißes Beinkleid, bei den Offizieren an den Seiten rot paspeliert.
  • Kopfbedeckung: Bärenfellmütze mit weißen Fangschnüren und Schuppenkette aus Messing, roter Stutz bei Offizieren, Unteroffizieren und Grenadieren, bei den Unteroffizieren hatte dieser rote Stutz eine schwarze Spitze. Die Spielleute trugen einen gelben Stutz. Auf der Rückseite der Bärenfellmützen ein rotes Stoffemblem, mit der in weiß gestickten Darstellung einer platzenden Granate. Helm mit aufgesetzten Helmbusch, Gardestern als Beschlag.

Waffenrock Feldgrau

Mit d​er Allerhöchsten Kabinettsorder v​om 23. Februar 1910 erfolgte d​ie stufenweise Einführung d​er feldgrauen Uniform, d​ie nunmehr d​en bunten Uniformrock ersetzte.

Mit d​er Bestimmung v​om 21. September 1915 folgten weitere Änderungen u​nd Anpassungen.[82] Die Einführung d​er Feldbluse M15 erfolgte ebenfalls i​m Zuge d​er Bestimmungen v​om 21. September 1915. Epauletten u​nd Epaulettenhalter fielen weg, e​s wurden grundsätzlich Achselstücke n​ach neuem Muster getragen. Auf Grundlage d​er Bestimmungen v​om 21. September 1915 folgten a​m 18. Mai 1916 d​ie Großherzoglich-Schweriner Bestimmungen für Änderungen a​n den Uniformen d​er Offiziere u​nd Mannschaften, d​iese beinhalteten evtl. notwendige Anpassungen.[83]

Das Regiment w​ar bis z​u seiner Auflösung 1919 d​er einzige Truppenteil d​er „alten Armee“, dessen Bataillonsangehörige verschiedenartig uniformiert waren.[84]

  • Waffenrock des I. und III. Bataillons: Feldgraue Achselklappe mit weißem Vorstoß und der bekrönten Chiffre „FF“. Am Kragen Doppellitze, Spiegel ponceaurot, Streifen weiß. Für Offiziere, weiße Achselklappen mit bekrönter Chiffre „FF“, diese mit ponceauroten Randstreifen, Kragen mit weißer Doppellitze. Feldgrauer Aufschlag mit rotem Vorstoß, Ärmelpatten mit weißen Litzen. Knöpfe am Waffenrock und am „kleinen Rock“ silber. Auszeichnungsknöpfe des I. und III. Bataillon waren mit dem bekrönten Landeswappen versehen. Lederkoppel aus naturbraunen oder schwarzem Leder mit Koppelschloss, aus Messing oder Nickel gefertigt und mit dem bekrönten Mecklenburger Wappen besetzt.
  • Waffenrock des II. Bataillons: Feldgraue Achselklappe mit ponceaurotem Vorstoß und der bekrönten Chiffre „FF“. Am Kragen Doppellitze, Spiegel ponceaurot, Streifen gelb. Für Offiziere, weiße Achselklappen, mit ponceauroten Randstreifen, Kragen mit gelber Doppellitze. Feldgrauer Aufschlag mit rotem Vorstoß, Ärmelpatten mit gelben Litzen. Bei den Offizieren französische Aufschläge und entsprechend geschweifte Ärmelpatten.[85] Knöpfe am Waffenrock und am „kleinen Rock“ in gelb vergoldet. Auszeichnungsköpfe des II. Bataillons waren mit der herzoglichen Krone versehen. Lederkoppel aus naturbraunen oder schwarzem Leder mit Koppelschloss, aus Messing oder Nickel gefertigt und mit dem bekrönten Mecklenburger Wappen besetzt.
  • Beinkleid: Für Mannschaften Hose feldgrau, Stiefelhose für Offiziere, Vorstoß an den Seitennähten.
  • Kopfbedeckung: Feldmütze und Schirmmütze feldgrau, roter Besatzstreifen, mit Landeskokarde und Reichskokarde.
  • Helm: 1915 Einführung des Modells M15, graue Beschläge (lackiertes Zinkblech) mit entfernbarer Spitze, welche mit Bajonettverschluss ausgestattet war. Am Helm mit feldgrauem Überzug wurden Kinnriemen getragen. Ab Februar 1916 Ausrüstung der Truppen vor Verdun mit dem Stahlschutzhelm Modell 1916. 1917 erfolgt die Einführung des Schneeüberzuges für den Stahlhelm. Ab 1918 Einführung eines Tarnanstriches in Ockerfarben aus Sichtschutzgründen.
  • Schuhzeug: Die Stiefel, in naturfarbenem Zustand bei Mobilmachung im August 1914 ausgegeben. Nach den per Allerhöchster Kabinettsorder vom 21. September 1915 erlassenen Bestimmungen mussten diese geschwärzt werden.

Jedem Truppenteil w​urde während d​es Weltkrieges e​in Feldprediger zugewiesen. So a​uch dem „Grenadierregiment Nr. 89“ d​er Feldprediger Karsten. Dessen Uniformierung w​eist einige Besonderheiten auf: d​er Gehrock i​n feldgrau, a​ls Kopfbedeckung e​in feldgrauer Hut m​it breiten Krempen, a​n diesem d​ie Landeskokarde, darunter e​in silbernes Kreuz. Über d​em Gehrock t​rug der Feldprediger e​ine Halskette m​it Kreuz u​nd am linken Oberarm e​ine Armbinde m​it Kreuz. Das Beinkleid g​lich denen d​er Offiziere. Feldprediger Karsten w​ar zudem m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse u​nd dem mecklenburgischen Militärverdienstkreuz ausgezeichnet worden, welche e​r am Gehrock trägt.[86]

Bekleidungsvorschrift 1919

Am 19. Januar 1919 wurden vorläufige Bestimmungen über d​ie Bekleidung d​es Heeres i​n Friedenszeit erlassen.[87] Hintergrund w​ar die gewollte u​nd sichtbare Abkehr v​on den a​lten Dienstgradabzeichen.

  • Kopfbedeckung: An den Mützen war nur noch eine landesfarbene Kokarde auf dem Besatzstreifen zu tragen. Ab Inkrafttreten der Bestimmung war es allen Angehörigen des Heeres erlaubt Schirmmützen zu tragen.
  • Waffenrock: An den Uniformen waren keine Änderungen vorgesehen.
  • Dienstgradabzeichen: Die bis zum Erlass getragenen Dienstgradabzeichen entfielen und wurden durch behelfsmäßige Abzeichen ersetzt. Diese waren aus dunkelblauem Tuch in Streifenform gefertigt und von unterschiedlicher Breite. Je nach Dienstgrad wurden die Streifen am Oberarm oder Unterarm des Waffenrockes, des Mantels oder der Feldbluse getragen. Bei den Offizieren war auf den breitesten Streifen die Nummer des Truppenteils aufgebracht.
  • Seitenwaffe: Das kurze Infanterie-Seitengewehr Modell 98/05 wurde zur Standardseitenwaffe bestimmt. Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten hatten das Seitengewehr übergeschnallt am Koppel zu tragen.

Die Bestimmungen behielten i​hre Gültigkeit b​is zum 5. Mai 1919. Für d​ie „vorläufige Reichswehr“ folgten andere Bestimmungen.

Galerie Uniformen

Ausrüstung

Subsidienkorps 1788

  • Tornister aus Kalbsfell gearbeitet
  • schwarze Patronentaschen
  • Brotbeutel aus Leinen
  • Feldflasche

Befreiungskriege 1813–1815

  • schwarze Patronentasche mit Wappenstern, aus Messing gefertigt
  • Tornister aus Kalbsfell gefertigt, auf diesem wurde der aufgerollte Mantel befestigt

Jahrhundertwende

  • Tornister M/87 mit Tragegerüst und Tornisterbeutel oder Tornister M/95 mit Tragriemen und Zeltzubehörbeutel für Fusstruppen[88]
  • tragbare Zeltausrüstung
  • Patronentasche
  • Brotbeutel mit geölter schwarzer Klappe
  • Bandolier mit Kartusche für Revolermunition (Train)
  • Kartusche für Karabinermunition
  • Feldflasche M87 oder neues Modell aus Aluminium
  • Schanzzeug
    • Spaten für Infanterie
    • Beilpicke für Infanterie
    • Feldbeil für Infanterie

Gasschutz 1915–18

Mit dem ersten deutschen Blasangriff am 22. April 1915 begann der Gaskrieg des Ersten Weltkrieges, so auch für die mecklenburgischen Soldaten. Es stellte sich nunmehr die Frage des Schutzes der deutschen Soldaten. So wurde als erster Gasschutz der sogenannte „Atem- und Mundschützer Etappe Gent“ entwickelt, um zumindest übergangsweise einen Grundschutz zu gewährleisten.[89] Dieser Atem- und Mundschützer bestand aus Putzwolle, die wiederum in einen Müllbeutel eingenäht wurde, wobei die Putzwolle in einer Natriumthiosulfatlösung getränkt war. Im August 1915 wurde die deutsche Heeresgasmaske – mit abschraubbaren Filter – eingeführt. Die Gesichtsmaske gewährleistete den Schutz der Augen, des Mundes und der Nase.[89] Schließlich wurde 1917 die deutsche Ledergasmaske – aus imprägnierten Leder – eingeführt, mit einem verbesserten Filtereinsatz, der auch Schutz gegen Chlorpikrin und Blaukreuz Kampfstoffe bot.[89]

Fahnen und Auszeichnungen

Fahnen

Die Bataillonsfahnen d​es Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 wurden z​u Friedenszeiten i​m Waffensaal d​es Großherzoglichen Arsenals i​n Schwerin aufbewahrt u​nd zur Schau gestellt.

Am 12. Juli 1915 veranlasste Kaiser Wilhelm II. d​ie Rückführung d​er Fahnen u​nd Standarten z​u den stellvertretenden Generalkommandos.[90] Bis z​u diesem Zeitpunkt k​am es bereits z​u zahlreichen Schäden a​n den Fahnen bzw. z​um temporären Verlust d​er Fahnentücher. Auch d​ie mecklenburgischen Regimenter w​aren betroffen. In d​en Kampfhandlungen v​on Lüttich musste d​as Fahnentuch v​om I. Bataillon d​es Füsilier-Regiments Nr. 90 v​on der Fahnenstange getrennt u​nd vergraben werden.[90] Die Bataillonsfahne d​es III. Bataillons u​nd dessen Fahnenträger Möller gingen während d​er Kämpfe u​m Lüttich verloren. Das abgerissene Fahnentuch f​and man e​rst am 15. August 1914 i​m eroberten Fort Loncin b​ei einem d​er toten Grenadiere.[91]

Fahnenkompanie (Leibkompanie) des Regiments, angetreten vor der Ruhmeshalle des Arsenals in Schwerin mit den Feldzeichen von 1813, anlässlich der 100-Jahr-Feier des Befreiungskrieges am 10. März 1913.

Fahnen von 1786

Im Jahr 1786 erhielt d​as Grenadier-Regiment v​on Both n​euen Fahnen, e​ine Avancierfahne u​nd eine Retrierfahne.[92][93] Die Nagelung d​es Fahnentuches f​and im „Alten Garten“ i​n Schwerin statt. An d​er Fahnenweihe nahmen Herzog Friedrich Franz I. v​on Mecklenburg-Schwerin u​nd der Herzog Adolph Friedrich IV. z​u Mecklenburg-Strelitz teil. Auditeur Reuß h​ielt die feierliche Ansprache.

I. Bataillon

Das Grenadier Garde-Bataillon erhielt a​m 18. Juli 1810 s​eine neue Fahne, d​eren Übergabe a​m „Alten Garten“ i​n Schwerin stattfand.

Am 22. August 1904 erhielt d​as I. Bataillon i​n Schwerin e​ine neue Fahne. Die Nagelung d​er Fahne w​urde in d​er Waffenhalle d​es Schweriner Schlosses vorgenommen. Im Anschluss w​urde die Weihung d​er Fahnen a​m Friedrich-Franz II. Denkmal vollzogen.

Die Fahne w​urde aus weißer Seide gefertigt. In d​en Ecken findet s​ich das bekrönte herzogliche Monogramm, welches v​on Lorbeerzweig u​nd Palmzweig eingefasst wird. In d​er Mitte d​as großherzogliche Wappen u​nd der offene Visierhelm m​it Krone u​nd Helmzier. Im Wappen d​ie Devise „per aspera a​d astra“. Eingefasst w​ird das Wappen v​on der Ordenskette d​es Hausordens d​er Wendischen Krone, d​er 1864 gestiftet wurde.

Einer d​er Fahnenträger d​es I. Bataillons w​ar der Sergeant Karl Becker a​us Bad Kleinen. Er w​urde im Ersten Weltkrieg a​uf den Schlachtfeldern Flanderns schwer verletzt u​nd verlor s​ein Augenlicht.[94]

II. Bataillon

Fahne m​it Fahnenbändern d​es Strelitzschen-Bataillons, verliehen v​on der Großherzogin Marie v​on Mecklenburg-Strelitz a​m 10. Mai 1830.[7]

III. Bataillon

Bataillonsfahnen vor der Rückführung am 25. Juli 1915. Fahnenträger des Regiments: I. Bataillon Vzfw. Wehring, II. Bataillon Vzfw. Schwenn, III. Bataillon Vzfw. Bremer.

Die e​rste Regimentsfahne erhielt d​as Grenadier-Regiment Winter a​m 26. März 1796 v​on Herzog z​u Mecklenburg Friedrich Franz I. verliehen. Der Fahne w​ar bei Übersendung e​in eigenhändiges Schreiben d​es Herzogs a​n den Obristen Winter beigefügt, d​er sich i​n dieser Zeit i​n Güstrow aufhielt.[93] Die Fahne w​ar 1,17 Meter b​reit und 1,44 Meter l​ang und a​us doppelten seidenen weißen Längsstreifen zusammengesetzt, d​ie auf j​eder Seite m​it 78 Pinnen befestigt waren.[93] Den Rand u​mgab eine goldene Girlande, d​ie aus Lorbeer- u​nd Palmzweigen bestand. In d​en Ecken f​and sich d​er Namenszug d​es Herzogs, welcher d​urch die herzogliche Krone bekrönt wurde, flankiert v​on je e​inem Lorbeer- u​nd Palmzweig. Das mecklenburgische Wappen i​m Zentrum d​es Fahnentuches r​uhte auf e​inem grünen m​it Kriegs-Symbolik verzierten Erdboden. Umschlossen w​urde das bekrönte goldene Wappen v​on Lorbeer- u​nd Palmzweigen. Die mecklenburgischen Wappentiere Stier u​nd Greif flankierten d​as Wappen. Zwischen d​en Emblemen f​and sich z​udem die Signatur J. H. Suhrland, Ludwigslust 1795.[93] Der herzogliche Hofmaler Johann Heinrich Suhrlandt w​ar für d​ie Gestaltung d​er Regimentsfahne verantwortlich. Die Fahne w​ar an e​iner 3,04 Meter langen weißen Fahnenstange befestigt, d​ie mit e​iner Spitze a​us Bronze versehen war. In d​er Fahnenspitze f​and sich d​as Monogramm d​es Herzogs Friedrich Franz I.[93]

Die Avancierfahne i​st heute Bestandteil d​er Sammlung d​es Deutschen Historischen Museums.[95]

Am 22. August 1904 erhielt d​as III. Bataillon i​n Schwerin e​ine neue Fahne. Die Nagelung d​er Fahne w​urde in d​er Waffenhalle d​es Schweriner Schlosses vorgenommen. Ihre feierliche Weihung erhielt d​ie Fahne hingegen a​m Schweriner Friedrich-Franz II. Denkmal.

IV. Bataillon

Dem 1893 aufgestellten IV. Bataillon, w​ird am 16. Juli 1894 e​ine neue Fahne verliehen. Das IV. Bataillon w​ird am 1. April 1897 abgegeben.[96] Die Fahne w​urde an d​as I. Bataillon übergeben.[90] Im Ersten Weltkrieg w​ird diese Fahne v​om I. Bataillon d​es Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 76 getragen.[90]

Auszeichnungen

  • 0I. Bataillon: Am 11. Juli 1868 Verleihung eines Fahnenbandes in blau, mit in Gold gestickten Jahreszahlen der Feldzüge.[7] Bänder des von Preußen gestifteten Erinnerungskreuzes für 1866 ohne Schwerter. Eisernes Kreuz und mecklenburgisches Militärverdienstkreuz. Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 mit den goldenen Gefechtsspangen und das 1900 Erinnerungszeichen, verliehen an alle Fahnen und Standarten der deutschen Armee.[96]
  • II. Bataillon: Ein Fahnenband blau, mit Stiftungsdatum 1701 in Gold gestickt. Ein Fahnenband in den mecklenburgischen Landesfarben und eines in den hessischen Landesfarben. Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 mit den goldenen Gefechtsspangen.[96] Das 1900 Erinnerungszeichen, verliehen an alle Fahnen und Standarten der deutschen Armee.[96]
  • III. Bataillon: Verleihung eines Fahnenbandes in blau, mit in Gold gestickten Jahreszahlen der Feldzüge am 11. September 1858. Bänder des von Preußen gestifteten Erinnerungskreuzes für 1866 ohne Schwerter.[7] Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 mit den goldenen Gefechtsspangen und ein Jubiläumsband.[96] Das 1900 Erinnerungszeichen, verliehen an alle Fahnen und Standarten der deutschen Armee. Eisernes Kreuz und Mecklenburgisches Militärverdienstkreuz.[96]

Schellenbaum

In d​er preußischen Tradition i​st der Schellenbaum n​icht unbedingt a​ls Instrument anzusehen, e​her als e​ine Siegestrophäe. Das Grenadier-Garde-Bataillon h​atte seinen ersten Schellenbaum a​m 25. Mai 1822 erhalten. Er w​ar ein Geschenk d​es preußischen Königs Friedrich-Wilhelm III., d​as anlässlich d​er Vermählung seiner Tochter Alexandrine m​it dem mecklenburgischen Erbgroßherzog Paul Friedrich überreicht wurde.

1870 erhielt d​as Regiment e​inen neuen Schellenbaum überreicht. Der Aufsatz d​es neuen Schellenbaumes w​urde durch d​ie figürliche Darstellung e​ines Greifes, d​er die Paradeflagge i​n seinen Fängen hielt, bekrönt. Der Halbmond w​ar mit s​echs Glöckchen u​nd sechs Sternchen versehen. An d​en Enden fanden s​ich hingegen d​ie aufgesetzten Granatflammen, darunter hängend d​ie Rosshaarschweife, e​iner von r​oter Farbe u​nd der andere v​on blauer Farbe. Die große Glocke w​ar ebenso m​it Glöckchen u​nd Sternchen verziert.

Einer d​er Schellenbaumträger w​ar der Gefreite Hacker, d​er von 1908 b​is 1910 i​n der 1. (Leib-)Kompanie d​es I. Bataillons diente.[97]

Regimentsmärsche

Dem I. u​nd III. Bataillon d​es Regiments w​urde als Präsentiermarsch d​er Marsch z​um Fest d​er weißen Rose (AMS III, 29) verliehen. Den Alexander-Cesarewitsch-Marsch (AMS II, 161), d​er 1852 komponiert wurde, erhielten d​ie beiden Bataillone a​ls Parademarsch. Das II. Bataillon erhielt hingegen d​en Vandalia-Marsch a​ls Präsentiermarsch u​nd den Sedanmarsch (AMS II, 45 a) a​ls Parademarsch zugewiesen.[98]

Galerie Regiment

Bewaffnung

Die 1813 beschafften englischen Gewehre wurden 1819 g​egen zuverlässigere Gewehre a​us französischer Produktion ausgetauscht. Ab 1837 wurden schrittweise d​as Steinschlossgewehr v​om Perkussionsgewehr ersetzt bzw. d​ie alten französischen Gewehre m​it Perkussionsschlössern ausgestattet, w​as die Zuverlässigkeit d​er Gewehre i​m Einsatz deutlich erhöhte sollte. Das Dreyse Zündnadelgewehr w​urde 1860 i​n den mecklenburgischen Truppenverbänden eingeführt. 1862 folgte d​ie Einführung d​es Standard-Seitengewehrs.[99] Mit d​em Eintritt i​n den Norddeutschen Bund übernahm d​as Mecklenburger Militär teilweise a​uch die preußische Waffenausrüstung. In d​en folgenden Jahren wurden d​ie mecklenburgischen Regimenter m​it den jeweiligen neuesten Weiterentwicklungen d​er Waffentechnik ausgerüstet. So w​urde 1875 d​as Reichsgewehr M/71 eingeführt. 1887 folgte d​as M 71/84, welches 1890 v​om Komissionsgewehr M/88 ersetzt wurde.

Die Schießausbildung d​es 19. Jahrhunderts richtete s​ich nach d​en Vorschriften für d​ie Schießausbildung, d​ie in d​er Schieß-Instruktion aufgestellt wurde, welche aufgrund d​er technischen Fortentwicklung b​is 1887 zahlreiche Abänderungen erfuhr. Die 1887 eingeführte „Schießvorschrift für d​ie Infanterie“ stellte erstmals e​ine umfassende Grundlage für d​ie kriegsnahe Ausbildung dar, welche s​ich positiv a​uf den Ausbildungsstand d​es Regiments auswirkte.

Im Herbst 1905 w​urde in d​en mecklenburgischen Regiments- u​nd Bataillonsverbänden d​ie Umbewaffnung a​uf das Gewehr 98 vollzogen.[100]

Schießübungen a​m Standort, wurden i​m Waldbereich v​on Schelfwerder a​uf dem dortigen Schießstand durchgeführt. Die weitere Schießausbildung u​nd Gefechtsausbildung f​and bei Bedarf a​uf dem Ausbildungsgelände d​es „IX. Armee-Korps“ Lockstedter Lager i​n Holstein statt.

Im Verlauf d​es Ersten Weltkrieges k​am es z​u grundlegenden Anpassungen d​er Waffenausrüstung d​es Infanterie-Regiments. 1917 w​aren die Schützen-Kompanien m​it je fünf leichten Maschinen-Gewehren u​nd zwei Granatwerfern ausgerüstet. Die Maschinengewehr-Kompanien wurden hingegen m​it jeweils zwölf schweren Maschinengewehren ausgestattet. Hinzu k​amen zudem a​b 1917 d​ie Minenwerfer. Die n​eu formierten Minenwerfer-Züge wurden m​it je v​ier leichten Werfern ausgerüstet.

1788–1796

  • Steinschlossgewehr (Subsidienkorps: 1500 Stück Fabrikat „Jean Corbusier et files zu Lüttich“)
  • Kurzgewehre für Unteroffiziere
  • Infanteriesäbel für Mannschaften
  • Degen für Grenadier-Offiziere

1860–1895

Modell Mauser 98

1895–1918

  • „Komissionsgewehr“ Modell 1888
    • Seitengewehr SG 71/84
  • Mehrlade-Karabiner Modell Mauser 98
    • Infanterie-Seitengewehr SG 98, Seitengewehr SG 98/05, Dolchbajonett Demag 1916
  • Selbstladepistole Modell 1896, Modell 1896/1912

Explosionswaffen

Maschinengewehr-Abteilung in Abwehrstellung
Leichter Minenwerfer 7,58 cm
  • Kugelhandgranate Einführung 1913, Modifikation 1915
  • Stielhandgranate mit Brennzünder 15 (Messingbrennzünder)
  • Eihandgranate (ab 1917 mit Zinkbrennzünder)

Maschinengewehr-Kompanien

1908 formierte s​ich die e​rste schwere Maschinengewehr-Kompanie i​m Regiment. Es handelte s​ich jedoch n​icht um d​ie erste Aufstellung e​iner derartig bewaffneten Einheit. Bereits 1902 w​urde im Großherzoglich Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14 i​n Colmar d​ie Maschinengewehr-Abteilung Nr. 9 aufgestellt.

Minenwerfer-Abteilungen

In d​en Infanterieregimentern k​am vorwiegend d​er leichte lafettierte 7,58 c​m Minenwerfer z​um Einsatz. Der d​urch seine Beweglichkeit u​nd den dadurch möglichen schnelle Stellungswechsel v​on besonderer Bedeutung war. Die leichten Minenwerfer wurden z​ur Übernahme v​on Sperrfeuerabschnitten, d​em Abriegeln v​on Zugangsgräben u​nd dem Niederhalten d​er Reserven d​es Feindes eingesetzt.

Regimentschefs und Kommandeure

Regimentschef des I. u. III. Bataillons, Friedrich Franz III. zu Mecklenburg-Schwerin.
Regimentschef des II. Bataillons, Adolf Friedrich V. von Mecklenburg-Strelitz.
Regimentschef des I. u. III. Bataillons, Friedrich Franz IV. zu Mecklenburg-Schwerin.

Grenadier-Garde-Bataillon

Dienstgrad Name Datum
Generalmajor Carl Wilhelm von Both 21. April 1818 bis 23. Oktober 1837[103]
Generalleutnant Paul Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin 23. Oktober 1837 bis 7. März 1842[104]
Generaloberst Friedrich Franz II. zu Mecklenburg-Schwerin 08. März 1842 bis 1. Oktober 1867

I., III. und IV. Bataillon

Dienstgrad Name Datum[105]
General der Kavallerie Friedrich Franz II. zu Mecklenburg-Schwerin 01. Oktober 1867 bis 15. April 1883
General der Kavallerie Friedrich Franz III. zu Mecklenburg-Schwerin 15. April 1883 bis 10. April 1897
General der Kavallerie Friedrich Franz IV. zu Mecklenburg-Schwerin 10. April 1897 bis Auflösung

II. Bataillon (Strelitz)

Dienstgrad Name Datum[106]
General der Kavallerie Friedrich Wilhelm II. von Mecklenburg-Strelitz 01. Oktober 1867 bis 30. Mai 1904
General der Kavallerie Adolf Friedrich V. von Mecklenburg-Strelitz 30. Mai 1904 bis 14. November 1914
Oberst/Generalmajor Adolf Friedrich VI. von Mecklenburg-Strelitz 14. November 1914 bis 23. Februar 1918

Kommandeure

Dienstgrad Name Datum
Oberstleutnant Otto von Lützow 01. Oktober 1867 bis 22. Dezember 1867
Oberstleutnant/Oberst Ewald Christian Leopold von Kleist 22. Januar 1868 bis 1. September 1873
Oberst Wilhelm von der Osten 02. September 1873 bis 31. Mai 1875
Oberst Walther Bronsart von Schellendorff 01. Juni 1875 bis 12. Mai 1879
Oberstleutnant/Oberst Hermann von Giese 13. Mai 1879 bis 10. Dezember 1879 (mit der Führung beauftragt)
Oberst Hermann von Giese 11. Dezember 1879 bis 15. September 1885
Oberstleutnant/Oberst Alfred von Collas 16. September 1885 bis 5. September 1887
Oberst Fedor von Byern 06. September 1887 bis 14. Oktober 1888
Oberstleutnant Otto von Grone 15. Oktober 1888 bis 21. März 1889 (mit der Führung beauftragt)
Oberst Otto von Grone 22. März 1889 bis 26. Januar 1892
Oberst Ernst von Scholten 27. Januar 1892 bis 6. Februar 1894
Oberst Oskar von der Marwitz 07. Februar 1894 bis 14. Februar 1896
Oberst Friedrich von Bock und Polach 15. Februar 1896 bis 27. April 1897
Oberst Georg von Reibnitz 28. April 1897 bis 30. Mai 1901
Oberst Rudolf von Bünau 31. Mai 1901 bis 13. Februar 1905
Oberst Karl Ludwig von Oertzen 14. Februar 1905 bis 13. April 1907
Oberst Heinrich von Vietinghoff gen. Scheel 14. April 1907 bis 21. März 1911
Oberst Alfred von Böckmann 22. März 1911 bis 18. November 1912
Oberst Johannes von Busse 19. November 1912 bis 1. August 1914
Oberstleutnant/Oberst Curt von Wangenheim 02. August 1914 bis 25. April 1917
Major Maximilian Roeder von Diersburg 26. April bis 25. Juli 1917
Oberstleutnant Kurt von Quednow 26. Juli 1917 bis 2. März 1918
Major Franz de Rainville 02. März 1918 bis 17. Januar 1919
Major von Brockhusen 17. Januar bis 20. Februar 1919 (mit der Führung beauftragt)
Oberst Hans von Werder 21. Februar bis 22. November 1919

À la suite

Dienstgrad Name Datum[107]
Hauptmann Erbgroßherzog Friedrich Franz von Mecklenburg 09. Oktober 1867
General der Infanterie Walther Bronsart von Schellendorff 22. Januar 1893
Leutnant Erbgroßherzog Adolf Friedrich von Mecklenburg-Strelitz 24. August 1893
General der Infanterie Friedrich von Bock und Polach 13. September 1911

Gedenkkultur

Denkmale

1899, Einweihung des Neustrelitzer Landes-Krieger-Denkmals für die Gefallenen des Krieges 1870–1871. Ehrenformation des II. Bataillons präsentiert das Gewehr.
Grenadier­denkmal Schwerin
Kriegerdenkmal Schlosspark Neustrelitz

Ehrenmal der Feldzüge 1848/1849

Am 5. Juni 1853 f​and in Anwesenheit d​er großherzoglichen Familie d​ie feierliche Enthüllung u​nd Einweihung d​es Ehrenmals für d​ie Gefallenen d​er Feldzüge 1848 u​nd 1849 a​uf der Anhöhe – a​ls Monumentenberg bekannt – a​m Exerzierplatz Haselholze statt. Das Denkmal bestand a​us einem d​rei Meter h​ohen Granitwürfel u​nd dem überlebensgroßen behelmten Kopf d​es Kriegsgottes Mars.[108] Der Granitsockel w​ar von großen Feldsteinen umgeben u​nd wurde v​on einem hüfthohen schmiedeeisernen Zaun gerahmt.

An d​en Sichtflächen befanden s​ich Gedenktafeln. Die e​rste Tafel w​ar mit d​er Inschrift Den i​n Schleswig u​nd Baden während d​er Feldzüge 1848 u​nd 1849 gefallenen mecklenburgischen Kriegern i​hre Kameraden versehen. Die zweite Tafel zeigte hingegen d​ie Inschrift Es starben d​en Heldentod u​nd die Namen d​er 47 Toten.

Das Ehrenmal i​st nicht erhalten. Die n​och vorhandenen Reste wurden i​n den Jahren 1971–73 i​m Zuge d​er Baumaßnahmen für d​as Wohngebiet Großer Dreesch zerstört.

Landes-Krieger-Denkmal 1870–1871

Das Landes-Krieger-Denkmal für d​ie Gefallenen d​es Regiments i​m Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 w​urde in Neustrelitz, w​o das II. Bataillon kaserniert war, errichtet u​nd am 15. Oktober 1899 feierlich enthüllt. Die Enthüllung findet i​n Anwesenheit e​iner Ehrenformation d​es II. Bataillons v​om „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“ statt. Die i​n Bronze gegossene überlebensgroße Figurengruppe zeigte e​inen gefallenen Grenadier, d​en die Siegesgöttin Viktoria emporhebt, i​n der linken Hand e​inen Palmwedel haltend, diesen über d​en Oberkörper d​es Grenadiers ablegend, d​ie Siegesgöttin d​en Blick auffordernd g​en Himmel gerichtet. Das Symbol d​es Palmwedels s​teht für d​as ewige Leben u​nd die Auferstehung. Das Denkmal w​urde vom Berliner Bildhauer Martin Wolff geschaffen, s​ein eingereichter Entwurf w​ird im Oktober 1895 n​ach vorhergehender Ausschreibung ausgewählt.[109] Die Bronzegruppe w​ird 1943 demontiert u​nd für d​ie Rüstung eingeschmolzen, d​er Sockel d​es Denkmals w​urde 1946/47 entfernt.

Gedächtnistafeln in den Garnisonskirchen

Auf Erlass d​es Großherzoges Friedrich Franz II. v​om 18. Juni 1871 werden i​n den Garnisonkirchen d​es Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin Gedächtnistafeln angebracht, i​n Erinnerung u​nd Gedenken a​n die Toten d​es Feldzuges 1870/71.

Kriegstrophäen im Stadtbild

Ausgehend v​om Deutsch-Französischen Krieg entwickelte s​ich die Sitte i​n den Garnisonsstädten erbeutete Feldkanonen a​us dem Krieg v​or öffentlichen Gebäuden aufzustellen. Dem Zeitgeist entsprechend sollten s​ie als Zeichen d​es Sieges gelten. In Schwerin w​aren um 1900 insgesamt 12 Geschütze aufgestellt, darunter a​uf der Marstallhalbinsel französische Zwölfpfünder Feldgeschütze.[110] Zwei Geschütze w​aren vor d​em Kriegerdenkmal a​m Alten Garten aufgestellt. Vor d​em Quartierhaus d​es „Jäger-Bataillons Nr. 14“ w​ar ein Feldgeschütz u​nd eine Mitralleuse aufgestellt, weitere i​m Umfeld d​es Schweriner Arsenals.

Grenadierdenkmal 1914–1918

Ein Grenadierdenkmal für d​ie Gefallenen d​es Ersten Weltkrieges w​urde am 6. Mai 1923 n​ach einem Entwurf v​on Wilhelm Wandschneider a​m Rande d​es Schlossparks i​n Schwerin enthüllt. Es g​alt als e​ines der künstlerisch wertvollsten Denkmäler d​er Stadt. Repliken d​er figürlichen Darstellung d​es heimkehrenden Grenadiers wurden a​b 1926 i​n Bronze u​nd Zink gegossen. Im Dritten Reich konnte d​as Denkmal d​em Einschmelzen entgehen, dieses w​ar dem Rostocker Professor Karl-Heinz Clasen z​u verdanken. Seine Einstufung a​ls „künstlerisch wertvoll“ sorgte für d​ie vorläufige Rückstellung d​es Denkmals v​on den Einschmelzaktionen für d​ie Kriegsindustrie. Die Kriegsjahre übersteht d​as Denkmal unbeschadet. 1946 überprüft e​ine Landeskommission z​ur Entmilitarisierung, welche militaristischen Denkmäler erhalten bleiben sollen. Diese Kommission k​ommt zu d​em Schluss, d​ass das Denkmal „künstlerisch wertvoll“ i​st und erhalten bleiben soll. Erst d​ie persönliche Intervention d​es damaligen mecklenburgischen KPD Innenminister Johannes (Hans) Warnke i​m Jahr 1948 s​orgt dafür, d​ass das Grenadier-Denkmal 1949 entfernt wird.

Kriegerdenkmal 1914–1918

Für d​as Neustrelitzer Bataillon w​urde ebendort a​m 6. Juni 1923 i​m dortigen Schlosspark e​in Denkmal enthüllt. Die Figur z​eigt die idealisierte Darstellung e​ines knienden Kriegers, d​en Blick gesenkt, d​er Kopf bedeckt m​it dem Stahlhelm, i​n der rechten Hand d​as gesenkte Schwert haltend. Diese figürliche Darstellung r​uht auf e​inem aus Sandsteinquadern gefertigten pyramidalen Sockel. Der Sockel i​st auf d​er Vorderseite m​it einer Inschriftentafel versehen, m​it der Inschrift „Unseren gefallenen Kameraden i​m Weltkriege 1914–1918 z​um unauslöschlichen Andenken“. Das Denkmal entstand n​ach einem Entwurf d​es Bildhauers Hans Dammann, d​er zahlreiche derartige Denkmäler schuf. Dieses Denkmal i​m Schlosspark Neustrelitz i​st bis h​eute erhalten.

Gefallenendenkmal Herstal

Für d​ie bei d​er Eroberung v​on Lüttich getöteten Mecklenburger w​urde auf d​em Friedhof Herstal i​n Belgien e​in Denkmal errichtet, d​ie Gefallenen s​ind an dieser Stelle bestattet. Der a​uf einem Sockel ruhende Sandsteinquader i​st mit profilierten Flächen versehen, a​uf der vorderen u​nd hinteren Sichtfläche mittig e​in Kranz a​us Eichenlaub, i​n diesem d​as eiserne Kreuz. Darunter d​ie Devise „Per aspera a​d astra“ hierunter d​ie Widmung „Dem Andenken d​er beim Sturm a​uf Lüttich 6-8-1914 gefallenen Mecklenburger“. Auf d​en beiden flankierenden Seiten, d​ie namentliche Aufstellung d​er 95 Gefallenen, rechtsseitig d​ie Namen d​er toten Füsiliere d​es „Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment ‚Kaiser Wilhelm‘ Nr. 90“, linksseitig d​ie Namen d​er toten Grenadiere d​es „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“. Das Denkmal i​st bis h​eute erhalten, d​er Soldatenfriedhof Herstal w​ird vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreut.

Tradition

Boizenburger Traditions-Musikzug

Seit 1871 wurden i​n Mecklenburg zahlreiche Kriegervereine gegründet. Sie sollten d​ie Tradition bewahren, d​ie Kameradschaft aufrechterhalten u​nd den Kontakt z​u aktiven Truppenverbänden pflegen. In Waren w​urde der e​rste Kriegerverein a​m 1. September 1871 gegründet; e​s folgten 1872 Teterow, Neubrandenburg, Schwaan, Boizenburg, Gnoien u​nd Grevesmühlen. 1884 w​aren im Mecklenburgischen Kriegerverband 150 Kriegervereine organisiert.

Auch d​ie Schweriner u​nd Strelitzer Grenadiere organisierten s​ich nach i​hrem aktiven Dienst i​n derartigen Vereinen. Diese Vereine organisierten zahlreiche Zusammenkünfte, w​ie das i​m Jahr 1925 i​n Hagenow stattfindende Bundestreffen d​er Mecklenburger Grenadiere. An diesem Treffen n​ahm auch d​er abgedankte Großherzog Friedrich Franz IV., d​er in d​en 1920er Jahren d​ie Schirmherrschaft über d​en Mecklenburgischen Landeskrieger-Verband innehatte, teil. Historische Aufnahmen zeigen i​hn in Hagenow b​ei der Verleihung e​ines Fahnennagels.

In Boizenburg gründete z​udem der Sägewerksbesitzer Dührkopp i​n den 1920er Jahren d​en Traditions-Musikzug d​es Grenadier-Regiments Nr. 89. Dieser Verein bestand b​is 1933 u​nd wurde anschließend i​n die SA a​ls Musikzug eingegliedert.

Die Tradition d​es Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 w​urde in d​er Reichswehr d​er 1. (Grenadier-)Kompanie d​es 6. Infanterie-Regiments i​n Schwerin zugewiesen. In d​er Wehrmacht führte d​as II. Bataillon d​es Infanterieregiments 48 i​n Neustrelitz d​ie Tradition d​es Regiments fort.

Literatur und Quellen

Literatur

  • O. F. Koch: Von der Ostsee zum Kanal. Die 17. Division im Feldzug 1870/71 unter spezieller Berücksichtigung des Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89. Verlag der Hofbuchhandlung G. Barnewitz, Neustrelitz 1874.
  • Rudolph Freiherr von Langermann und Erlenkamp, Werner von Voigts-Rhetz: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89. Stiller’sche Hofbuchhandlung (J. Ritter), Schwerin 1895.
  • Paul von Bärenfels-Warnow: Kurze Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr 89. Verlag Hermann Freise, Parchim 1904.
  • Kurt Freiherr von Wangenheim: Großherzoglich Mecklenburg. Grenadier-Regiment Nr. 89 (=Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Heft 13). Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg u. Berlin 1922.
  • Ernst Zipfel: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89. Druck und Verlag Bärensprung'sche Hofbuchdruckerei, Schwerin 1932.
  • Karl von Clausewitz: Der Feldzug 1812 in Russland und die Befreiungskriege von 1813–15. Verlagsbuchhandlung Ferdinand Dümmler, Berlin 1906.
  • Otto Vitense: Mecklenburg und die Mecklenburger in der großen Zeit der deutschen Befreiungskriege 1813–1815. Druck O. Nahmmacher, Neubrandenburg 1913.
  • Erich Ludendorff: Meine Kriegserinnerungen 1914–1918. Band I. u. II., E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1919.
  • Reichsarchiv Potsdam (Hrsg.): Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Die militärischen Operationen zu Lande. Band I. bis XIV., (bearbeitet im Reichsarchiv), E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1925–1944.
  • Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, ISBN 978-3-356-01220-0.
  • Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1772-0.
  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 159 f.
  • Klaus-Ulrich Keubke, Ralf Mumm: Mecklenburgische Militärgeschichte 1701–1918 (= Schriftenreihe des Ateliers für Historien- und Porträtmalerei. Band 5). Schwerin 2000, ISBN 3-00-005910-5.

Gedruckte Quellen

  • Mecklenburg-Magazin (MM), Kleine Mecklenburgische Uniformkunde Nr. 1–39, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlags- und Druckgesellschaft Mecklenburg, Jahrgänge 1991–1997.
  • Mecklenburg-Magazin (MM), Mecklenburger Militär, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlags- und Druckgesellschaft Mecklenburg, Jahrgänge 1991–1999.

Ungedruckte Quellen

  • Bundesarchiv
    • Bestand: (RH 61/199), Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres: 2 Abteilung A, 2.1 Gruppe I (Weltkriegswerk), 2.1.1 1914, 2.1.1.2 Westfront, 2.1.1.2.3 Vormarsch durch Belgien, Eroberung der Festung Lüttich (Materialsammlung): Laufzeit 1920–1932
    • Bestand: (PH 8-I/164, PH 8-I/165), Infanteriedivisionen: 17. Infanterie-Division, Abschriften aus Kriegstagebüchern und Abschriften von Anlagen, Stab/Grenadier Regiment 89: Kriegstagebuch, 30. Juli – 8. Aug. 1918, Laufzeit: 1918
    • Bestand: (PH 8-I/172), Infanteriedivisionen: 17. Infanterie-Division, Abschriften aus Kriegstagebüchern und Abschriften von Anlagen, Stab/Grenadier Regiment 89: Kriegstagebuch, 18. Aug. – 18. Sept. 1918, I. – III. Bataillon/Grenadier Regiment 89: Kriegstagebuch, 17. Aug.–18. Sept. 1918, Laufzeit: 1918
  • Landeshauptarchiv Schwerin
    • Bestand:(2.21-1/5813), Geheimes Staatsministerium und Regierung: Antrag auf Formierung einer besonderen beim Stab stehenden Grenadierkompanie statt der bei allen Kompanien stehenden Grenadiere nach Art des Alt-Zülowschen Regiment, Laufzeit: 1763.
    • Bestand: (2.21-1/5321), Geheimes Staatsministerium und Regierung: Anstellung von Auditeuren beim von Both-Winter-Hobeschen Grenadierregiment, Laufzeit: 1796–1807.
    • Bestand: (2.21-1/5377), Geheimes Staatsministerium und Regierung: Gesuch des Notars Johann Friedrich Gottlieb Meyer aus Wismar um Entlassung aus dem Regiment von Both mit Angabe des Urgrundes der starken Desertionen der Soldaten aus Schwerin, Laufzeit: 1785.
    • Bestand: Acta Militaria: Großherzogliches Kabinett I., Subsidienkommissionen.
    • Bestand: (2.12-2/18) Militärwesen: IV. Einzelne Waffengattungen/Formationen/Spezialtruppen, Infanterie u. a. Grenadierregiment Nr. 89.
  • Stadtarchiv Schwerin
    • Bestand: (7095 u. 11258), Aktengruppe 14.02.04.03. – Einquartierung verschiedener mecklenburgischer Einheiten, Ankündigung der bevorstehenden Einquartierung des „Prinz-Friedrich-Grenadierregiments“, Laufzeit: 1784.
  • Landeskirchliches Archiv Schwerin
    • Bestand: Oberkirchenrat Neustrelitz: Generalia und Varia, (V048), Aktengruppe 02.02.06. – Beerdigung und Totengedenken, Die im II. Bataillon des Mecklenburgischen Grenadierregiments Nr. 89 während des Feldzuges 1870/71 vorgekommenen Sterbefälle. Jubelfeier des II. Bataillons 1895. Landeskriegerdenkmal 1899. Laufzeit: 1871–1900.
Commons: Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Paul von Abel: Stammliste der Königlich Preußischen Armee. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1905, S. 131.
  2. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag, Rostock 2007, S. 33.
  3. Klaus-Ulrich Keubke: Eingereiht nach Rang angetreten, Der Übertritt der mecklenburgischen Offiziere in die preußische Armee 1868. In: Mecklenburg-Magazin. Nr. 21, 1995, Landesverlags- und Druckgesellschaft, Schwerin, S. 6.
  4. Verhandlungen des Deutschen Reichstags 1873. Aktenstück Nr. 18. Abgerufen am 21. September 2016.
  5. Klaus-Ulrich Keubke, Ralf Mumm: Mecklenburgische Militärgeschichte 1701–1918. Schriftenreihe zur Geschichte Mecklenburgs, (Hrsg.) APH, Schwerin 2000, S. 16 f.
  6. Gustav Hempel: Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Mecklenburger Landes. Verlag Edmund Frege, Güstrow 1837, S. 279 f.
  7. Das Königlich Preußische stehende Heer, Geschichte der Infanterie-Regimenter und der Jäger Bataillone. (Hrsg.) Simon Schropp Hof-Landkarten-Sammlung, Berlin 1869, 321 ff.
  8. Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 19 f.
  9. Hans Joachim Falk: Mecklenburger Militär, Mit klingendem Spiel, Die Schweriner Werderkaserne wird 95. Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlags- u. Druckgesellschaft Schwerin 1999, Nr. 16, S. 23.
  10. Gisela Pekrul, Manfred Krieck: Schwerin auf historischen Ansichtskarten, Teil 1: Schwerin in den Grenzen von 1884. Die Altstadt, Großer Moor, EDITION digital, ISBN 978-3-931646-34-9.
  11. Gisela Pekrul, Manfred Krieck: Schwerin auf historischen Ansichtskarten, Teil 1: Schwerin in den Grenzen von 1884. Kurzbiographie Hugo Berwald, EDITION digital.
  12. Klaus-Ulrich Keubke: Kleine Militärgeschichte Mecklenburgs. Stock & Stein, Schwerin 1995, S. 61.
  13. Reinhard Parchmann: Militärbauten in Mecklenburg 1800–1918. (Hrsg.) Schriften des Ateliers für Porträt- und Historienmalerei, Schwerin 2001, S. 31, ISBN 3-00-008019-8.
  14. Klaus-Ulrich Keubke und Ralf Mumm: Mecklenburgische Militärgeschichte 1701 – 1918, Schriftenreihe zur Geschichte Mecklenburgs, (Hrsg.) APH, Schwerin 2000, S. 8.
  15. LHAS Bestand: (2.21-1/5819), Holländische Subsidienkommission und -kasse (1788–1804), Werbungsveranstaltungen für das holländische Truppenkorps, Laufzeit: 1789.
  16. Archiv für Landeskunde im Großherzogtum Mecklenburg. Dreizehnter Jahrgang, Verlag von A. W. Sandmeyer, Schwerin 1863, S. 69–72.
  17. Heute auf dem Gelände des alten Friedhofs in Schwerin.
  18. LHAS Bestand: Acta Militaria Nr. 5971, Subsidie-Tractaat. Capitulatie Mecklenburgsche troepen, Punkt 7, u. a. Eidesleistung auf die Republik.
  19. Klaus-Ulrich Keubke, Hubertus Köbke: Mecklenburg-Schweriner Truppen in den Niederlanden 1788–1795. Schriften für Atelier u. Historienmalerei, Schwerin 2003, S. 77–81, ISBN 3-00-010984-6.
  20. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 7 f.
  21. Wolf Karge, Ernst Münch, Hartmut Schmied: Die Geschichte Mecklenburgs, Hinstorff Verlags GmbH, Rostock 1993, S. 108.
  22. Ernst Boll: Geschichte Meklenburgs mit besonderer Berücksichtigung der Culturgeschichte. Band 2. Selbstverlag des Verfassers, S. 338.
  23. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 33.
  24. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 49.
  25. P. von Wrochem u. O. Heavernick: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90. 1788–1906. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1907, S. 109–111.
  26. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 61.
  27. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 61–69.
  28. Gustav Hempel: Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Mecklenburger Landes. Verlag Edmund Frege, Güstrow 1837, S. 99 f.
  29. Werner Behm: Die Mecklenburger 1812 im russischen Feldzuge. (Hrsg.) R. Hermes, Hamburg 1912, S. 125–130.
  30. Erna Keubke: Mecklenburger Militär, Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89, Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlags- u. Druckgesellschaft Schwerin 1993, Nr. 7, S. 4.
  31. Wolfgang Neumann: Mecklenburger Militär 1800–1813, Schlecht gerüstet in den Krieg. Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlags- u. Druckgesellschaft Schwerin 1992, Nr. 17, S. 4.
  32. Otto Vintense: Die Mecklenburger 1812 im russischen Feldzuge
  33. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 73.
  34. Heinrich Francke: Mecklenburgs Noth und Kampf vor und in dem Befreiungskriege. Im Verlage der H.Schmidt & von Cossel Rathsbuchhandlung, Wismar 1835, S. 190 f.
  35. C.L.E. Zander: Geschichte des Krieges an der Niederelbe im Jahre 1813. Verlag von Herold und Wahlstab, Lüneburg 1839, S. 103.
  36. Der Feldzug in Mecklenburg und Holstein im Jahre 1813. (Hrsg.) G. Reimer, Berlin 1817, S. 6 f.
  37. C.L.E. Zander: Geschichte des Krieges an der Niederelbe im Jahre 1813. Verlag von Herold und Wahlstab, Lüneburg 1839, S. 118.
  38. Friedrich Rudolf von Rothenburg: Schlachten, Belagerungen und Gefechte in dem Jahre 1813. Druck bei A. St. von Hirschfeld, Wien 1835, S. 28.
  39. Geschichte der Kriege in Europa seit 1792 als Folgen der Staatsveränderung in Frankreich unter Ludwig XVI. Zehnter Teil, Band I., Druck und Verlag E.S. Mittler, Berlin 1841, S. 109.
  40. Der Feldzug in Mecklenburg und Holstein im Jahre 1813. (Hrsg.) G. Reimer, Berlin 1817, S. 13 f.
  41. Freiherr von Langermann und Erlenkamp: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiment Nr. 89. Stiller’sche Hofbuchhandlung (J. Ritter), Schwerin 1895.
  42. Friedrich Rudolf von Rothenburg: Schlachten, Belagerungen und Gefechte in dem Jahre 1813. Druck bei A. St. von Hirschfeld, Wien 1835, S. 62.
  43. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 73.
  44. (Hrsg.) Großer Generalstab: Moltkes Kriegsgeschichtliche Arbeiten, Geschichte des Krieges gegen Dänemark 1848/49. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1893, S. 158 f.
  45. Tagebuch des Zehnten Bundeskorps unter dem Befehle des Generals Halkett während des Feldzuges in Schleswig-Holstein 1848. Hahn’sche Hofbuchhandlung, Hannover 1851, S. 117 f.
  46. Tagebuch des Zehnten Bundeskorps unter dem Befehle des Generals Halkett während des Feldzuges in Schleswig-Holstein 1848. Hahn’sche Hofbuchhandlung, Hannover 1851, S. 287.
  47. Paul von Abel: Stammliste der Königlich Preußischen Armee. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1905.
  48. Kersten Krüger, Ernst Münch: Der Festungskurier: Beiträge zur Mecklenburgischen Landes- und Regionalgeschichte vom Tag der Landesgeschichte im Oktober 2014 in Dömitz. Band 15, Books on Demands 2015, S. 22 f.
  49. Theodor Fontane: Der deutsche Krieg von 1866. Band II. Verlag der königlich Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1871, S. 273–279.
  50. Fischer: Die 17. Division im Feldzuge 1870–71. F. Schneider & Comp. Berlin 1872, S. 1–28.
  51. Bernd Kasten: Der Einzug der Mecklenburgischen Truppen in Schwerin am 14. Juni 1871 in Bild und Wirklichkeit. In: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde (Hrsg.): Mecklenburgische Jahrbücher. Band 125. Schwerin 2010, S. 251–266.
  52. Fischer: Die 17. Division im Feldzuge 1870–71. F. Schneider & Comp. Berlin 1872, S. 74–87.
  53. Der große Krieg in Einzeldarstellungen. (Hrsg.) Generalstab des Feldheeres. Heft 1, Lüttich-Namur, Verlag von Gerhard Stalling, Oldenburg 1918, S. 27–31.
  54. Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Die militärischen Operationen zu Lande. Band I. (bearbeitet im Reichsarchiv), E. S. Mittler & Sohn Berlin 1925, S. 112 f.
  55. Namentliche Auflistung Kriegsgräberstätte Friedhof Herstal, Denkmal für die gefallenen Mecklenburger.
  56. Rostocker Zeitung vom 14. Aug 1914, Jahrgang 204, Amtliche Verlustliste vom 6. Aug. 1914.
  57. (Hrsg.) Reichsarchiv Potsdam: Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Die militärischen Operationen zu Lande. Band IV. (bearbeitet im Reichsarchiv), E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 53–72.
  58. Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 10–14.
  59. (Hrsg.) Moritz Schäfer: Mecklenburgs Söhne im Weltkrieg, Heft 13, Verlag der Carl Boldschen Hofbuchdruckerei, Rostock 1915, S. 313–317.
  60. (Hrsg.) Reichsarchiv Potsdam: Schlachten des Weltkrieges, Die Osterschlacht bei Arras, I. Teil Zwischen Lence und Scarpe. Druck und Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1929, S. 90 f.
  61. Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 94.
  62. Schlachten des Weltkrieges, Die Osterschlacht von Arras. Band 29, II. Teil: Zwischen Scarpe und Bullecourt, Druck und Verlag von Gerhard Stalling, Berlin 1929, S. 150–170.
  63. Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 15–18.
  64. Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 18–21.
  65. Freiherr v. Wangenheim: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 1914–18. Verlustlisten Stand: 1922
  66. W. Neumann: Vom preußischen Armee-Korps zur pommerschen Infanterie-Division: Mecklenburgische Truppen in der Reichswehr 1919–1934. In: Mecklenburg-Magazin. Nr. 23. Schwerin 1992, S. 4.
  67. Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 21 f.
  68. Uwe Schulte-Varendorff: Kolonialheld für Kaiser und Führer: General Lettow-Vorbeck – Mythos und Wirklichkeit. Ch. Links Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-86153-412-9, S. 82–94.
  69. Ludwig v. Hirschfeld: Friedrich Franz II. Großherzog von Mecklenburg Schwerin und seine Vorgänger. Band II., Verlag von Duncker und Humblot, Leipzig 1891, S. 15 ff.
  70. Kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabes (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870–71. Zweiter Teil, Geschichte des Krieges gegen die Republik, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1881, S. 1443.
  71. Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzischer Staats-Kalender 1824. Druck u. Verlag G. F. Spalding & Sohn, Neustrelitz 1824, S. 84 f.
  72. Richard Knötel: Handbuch der Uniformkunde. Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber, Leipzig 1896, S. 146 ff.
  73. Großherzoglich Mecklenburg – Schwerin’sche und Mecklenburg Strelitz’sche Truppen. Lithografie Tafel Nr. 18, Tambourmajor und Hautboist, L. Sachse & Co., Berlin 1831.
  74. Erna Keubke: Kleine Mecklenburgische Uniformkunde Nr. 30, Paukenschläger aus Amerika, Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlags- u. Druckgesellschaft Schwerin 1996, Nr. 30, S. 4.
  75. Richard Knötel: Handbuch der Uniformkunde. Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber, Leipzig 1896, S. 145–149.
  76. Ulrich Herr u. Jens Nguyen: Die deutsche Infanterie von 1871–1914. Uniformierung und Ausrüstung, Band II, Verlag Militaria, S. 557.
  77. Reglement über die Bekleidung der Truppen im Frieden vom 30. April 1868, Tabelle I., (Hrsg.) R. v. Decker, Berlin 1868, S. 36 u. S. 72–85.
  78. H. G. Ströhl: Deutsche Wappenrolle. Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1897 S. 89.
  79. Richard Knötel: Handbuch der Uniformkunde. Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber, Leipzig 1896, S. 145–149.
  80. Ulrich Herr u. Jens Nguyen: Die deutsche Infanterie von 1871–1914. Uniformierung und Ausrüstung, Band II, Verlag Militaria, S. 557.
  81. Richard Knötel: Handbuch der Uniformkunde. Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber, Leipzig 1896, S. 145–149.
  82. A.K.O. Nr. 735 vom 21. September 1915, betreffend Änderungen an den Uniformen der Offiziere und Mannschaften.
  83. Freiherr von den Osten-Sacken: Deutschlands Armee in Kriegs- und Friedens-Uniform. P.M. Weber Verlag, Berlin 1916, S. 5–34.
  84. Klaus-Ulrich Keubke: Mecklenburger Militär, Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89, Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlags- u. Druckgesellschaft Schwerin 1993, Nr. 6–9, S. 4.
  85. Vgl. Anhang Offiziers-Bekleidungs-Vorschrift Nr. 6. S. 20, Nr. 68.
  86. Erna Keubke: Kleine Mecklenburgische Uniformkunde Nr. 37, Gehrock für den Gottesmann. In: Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlags- und Druckgesellschaft Schwerin 1996, Nr. 35, S. 24.
  87. Vorläufige Bestimmungen über die Bekleidung des Friedensheeres. In: Armeeverordnungsblatt 1919. Nr. 85.
  88. Vorschrift über den Gebrauch der Infanterieausrüstung M/95, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1899.
  89. Günter W. Gellermann: Der Krieg der nicht stattfand. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1986, S. 34 f.
  90. E. Keubke: Kleine Mecklenburgische Uniformkunde Nr. 38, Nur die Fahne blieb farbig, Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlags- u. Druckgesellschaft Schwerin 1997,Nr. 39, S. 24.
  91. Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 7 f.
  92. Die Avancierfahne wurde beim Vormarsch getragen, die Retrierfahne beim Rückzug.
  93. E. von Voss (Premierleutnant im Großherzgl. Meckl. Grenadier-Regiment Nr. 89): Beiträge zur Mecklenburgischen Fahnenkunde. Schwerin 1880.
  94. Friedrich Borchert: Nah Fieerabend: »Läuschen« aus dem alten Schwerin. (Hrsg.) Behrend Böckmann, BoD – Books on Demands 2013, S. 46.
  95. DHM Sammlung: Inventarnr. Fa 59/67 Mecklenburgische Avancierfahne des „Grenadier-Regiments Winter“, später vom „Grenadier-Regiment Nr. 89“/III. Bataillon.
  96. Stammliste der königlich Preußischen Armee. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1905, S. 132.
  97. Erna Keubke: Kleine Mecklenburgische Uniformkunde Nr. 34, Eine Fahne für die Musik, Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverl- u. Druckgesellschaft Schwerin 1997, Nr. 29, S. 20.
  98. Klaus-Ulrich Keubke: Militärmusik und Militärmusiker in Mecklenburg um 1900 (= Schriften zur Geschichte Mecklenburgs. Band 30). Schwerin 2014, ISBN 978-3-00-047854-3, S. 213.
  99. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 37.
  100. P. von Wrochem u. O. Heavernick: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90. 1788–1906. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1907, S. 326.
  101. Rudolf Schmidt: Allgemeine Waffenkunde für die Infanterie. Verlag Schmid Francke u. Co, Bern 1888, S. 67–69.
  102. Rudolf Schmidt: Allgemeine Waffenkunde für die Infanterie. Verlag Schmid Francke u. Co, Bern 1888, S. 89, S. 117.
  103. Ernennung zum Chef des „Grenadier-Garde-Bataillons“ durch Friedrich Franz I., einhergehend mit der Beförderung zum Generalmajor.
  104. Klaus-Ulrich Keubke und Ralf Mumm: Soldaten aus Mecklenburg. Lebensbilder von 1701 bis 1871. (Generalleutnant Paul Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin), Schriften zur Geschichte Mecklenburgs, Band 14, Schwerin 2004.
  105. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 227.
  106. Rangliste der königlich preußischen Armee für 1908. S. 246 f.
  107. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 228.
  108. Foto Denkmal Monumentenberg (Repro: MLHA). In: Mecklenburg Magazin. Nr. 7 (1993). S. 4.
  109. Illustrierte Zeitung, Band 105, Nr. 2729 vom 19. Oktober 1895, Verlag J.J. Weber, Leipzig 1895, S. 496.
  110. Kanonen zu Kanonen, Das Schicksal eines Denkmalstyp, Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverl- u. Druckgesellschaft, Schwerin 1993, Nr. 11, S. 5 f.
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