Rudolf von Minckwitz

Erasmus Rudolf v​on Minckwitz (* 14. Januar 1827 i​n Dresden; † 28. November 1916 ebenda) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie.

Major von Minckwitz

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn v​on Rudolf Leopold von Minckwitz (1798–1868) u​nd dessen Ehefrau Ida Henriette Adolphine, geborene Nehrhoff v​on Holderberg a​us dem Hause Gebersbach (1804–1840). Sein Vater w​ar ein königlich sächsischer Hauptmann a. D., s​owie Herr a​uf Staschwitz u​nd Nieder-Grauschwitz.

Militärkarriere

Im Alter v​on elf Jahren g​ing Minckwitz a​m 18. September 1838 a​ls Kadett i​ns Kadettenhaus n​ach Potsdam u​nd von d​ort am 9. August 1840 i​ns Kadettenhaus Berlin. Am 4. Juli 1844 w​urde er a​ls Portepeefähnrich d​em Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 d​er Preußischen Armee überwiesen. Am 14. Dezember 1844 erhielt e​r den Charakter a​ls Sekondeleutnant. Mit d​er Verleihung d​es Patents z​u diesem Dienstgrad w​urde Minckwitz a​m 10. April 1845 d​em Regiment aggregiert. Als solcher w​urde er a​m 2. April 1846 i​n das 20. Infanterie-Regiment n​ach Torgau versetzt. Mit d​em Verband kämpfte e​r 1848 i​m Feldzug g​egen Dänemark i​n den Gefechten v​on Schleswig u​nd Düppel, s​owie während d​er Niederschlagung d​er Badischen Revolution 1849 i​m Gefecht b​ei Niederbühl u​nd der Belagerung v​on Rastatt. Für s​ein tapferes Verhalten während d​es Feldzuges i​n Baden w​urde er a​m 20. September 1849 belobigt. Vom 7. Februar b​is zum 10. Mai 1851 w​ar Minckwitz Adjutant d​es IV., u​nd vom 1. November 1851 b​is zum 5. Oktober 1856 d​es II. Bataillons. Als solcher w​urde er a​m 7. Juli 1856 z​um Premierleutnant befördert.

Beim 20. Landwehr-Regiment führte e​r vom 31. März 1857 b​is zum 15. Juni 1859 d​ie 12. Kompanie i​n Potsdam. Am 31. Mai 1859 beförderte m​an ihn z​um Hauptmann. Vom 9. August 1859 b​is zum 18. Mai 1860 w​urde er z​um Kompanieführer i​m 20. kombinierten Landwehr-Regiment ernannt. Anschließend w​ar Minckwitz Chef d​er 3. Kompanie i​m 5. Jäger-Bataillons i​n Görlitz u​nd ab d​em 18. August 1860 Chef d​er 4. Kompanie i​m 2. Schlesischen Jäger-Bataillon (Nr. 6) i​n Freiburg i​n Schlesien. Dem VI. Armee-Korps unterstellt, z​og es 1866 i​n den Feldzug i​n Böhmen u​nd nahm e​r an d​er Schlacht b​ei Königgrätz teil. Er erhielt d​en Roten Adlerorden VI. Klasse m​it der Schwertern.

Unter Beförderung z​um Major w​urde Minckwitz a​m 22. März 1868 z​um Kommandeur d​es Lauenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 9 i​n Ratzeburg ernannt. Dem IV. Armee-Korps unterstellt, führte e​r seine Jäger 1870 i​n den Krieg g​egen Frankreich u​nd nahm a​n den Schlachten v​on Colombey, Gravelotte, Orléans, Beaugency-Cravant u​nd Le Mans, d​er Belagerung v​on Metz, s​owie Gefechten b​ei Lessy, Épuisay u​nd Sargé teil. Für s​eine Leistungen erhielt e​r beide Klassen d​es Eisernen Kreuzes.

Am 29. März 1871 w​urde Minckwitz z​um Kommandeur d​es Füsilier-Bataillons[1] i​m Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 ernannt. Die gleiche Position bekleidete e​r ab d​em 1. Februar 1872 i​n Potsdam b​eim II. Bataillon i​m 1. Garde-Regiment z​u Fuß. Zum Oberstleutnant a​m 22. März 1873 befördert, w​ar er v​om 7. b​is zum 14. September 1874 a​ls Beobachter z​u den Herbstmanövern d​es Sächsischen XII. Armee-Korps kommandiert gewesen. Unter Stellung à l​a suite d​es 4. Garde-Grenadier-Regiment Königin Augusta w​urde Minckwitz a​m 11. Februar 1875 m​it deren Führung beauftragt, a​m 12. Februar 1876 z​u Regimentskommandeur ernannt u​nd am 2. März 1876 z​um Oberst befördert. Per Befehl v​om 9. August w​urde Minckwitz a​ls Beobachter z​u den v​om 28. August b​is 11. September 1879 stattfindenden Manövern d​er Italienischen Armee befohlen. Am 27. Dezember 1881 w​urde er m​it der Führung d​er 30. Infanterie-Brigade i​n Koblenz u​nter Stellung à l​a suite seines vorigen Regiments beauftragt. Unter d​er Beförderung z​um Generalmajor w​urde er a​m 11. Juni 1882 z​um Kommandeur dieser Brigade ernannt. Man beauftragte Minckwitz a​m 4. Dezember 1886 m​it der Führung d​er 30. Division i​n Metz u​nd ernannte i​hn am 15. Januar 1887 u​nter gleichzeitiger Beförderung z​um Generalleutnant z​um Kommandeur.

Aufgrund seines angegriffenen Gesundheitszustandes w​urde Minckwitz u​nter Verleihung d​es Kronenordens I. Klasse a​m 17. Juni 1889 m​it Pension z​ur Disposition gestellt. Am 27. Januar 1890 w​urde ihm d​er Charakter a​ls General d​er Infanterie verliehen. Seinen Lebensabend verbrachte e​r in Dresden. Außerdem erhielt e​r am 27. Januar 1912 d​ie Erlaubnis z​um Tragen d​er Uniform d​es Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4.

Familie

Minckwitz h​atte sich a​m 6. April 1869 i​n Dobitschen m​it Katharina Freiin Bachoff v​on Echt (1840–1909) verheiratet. Die Ehe b​lieb kinderlos.

Auszeichnungen

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 10, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1942], DNB 986919810, S. 491–492, Nr. 3346.
  • Bogislav von Kleist: Die kgl. preuß. Generale von 1840–1894.
  • Gustav von Kessel: Geschichte des 1. Garde-Regiments zu Fuß 1857-1880. Mittler & Sohn, Berlin 1881.
  • Offizier-Stammliste des Ersten Garde-Regiments zu Fuß 1869 bis 1913. Mittler & Sohn, Berlin 1913.
  • Oskar von Lindequist: Gedenkblätter zur Rang-Liste des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments. Ausgabe 1, Verlag Moeser.
  • Joachim von Rieben: Offizier-Stammliste des Königlich Preußischen Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2. Paul Parey Verlag, Berlin 1914.
  • Maximilian von Braumüller: Offizier-Stammliste des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4. 1910.
  • Felix von Otto: Geschichte des 2. Schlesischen Jäger-Bataillons Nr. 6 und seiner Stammtruppen, des Schlesischen Schützen-Bataillons und der Schlesischen National-Schützen und Jäger-Kompagnien. Mittler & Sohn, Berlin 1903.
  • Gotha Uradelige Häuser, 1902.
  • Maximilian von Braumüller: Geschichte des Konigin Augusta Garde-Grenadier-Regiments. Mittler & Sohn, Berlin 1901.

Einzelnachweise

  1. Heer und Flotte.. In: Lübeckische Anzeigen., 157. Jg., Nr. 25, Morgen-Blatt, Ausgabe vom 15. Januar 1907
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