Noyon

Noyon, d​as gallo-römische Noviomagus Veromanduorum, i​st eine Gemeinde i​m Département Oise u​nd Hauptort e​ines Kantons i​n der Region Hauts-de-France. Sie l​iegt an d​er Oise, a​m Canal latéral à l’Oise u​nd am Canal d​u Nord, 24 Kilometer nördlich v​on Compiègne u​nd etwa 100 Kilometer nördlich v​on Paris.

Noyon
Noyon (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Oise (60)
Arrondissement Compiègne
Kanton Noyon (chef-lieu)
Gemeindeverband Pays Noyonnais
Koordinaten 49° 35′ N,  0′ O
Höhe 36–153 m
Fläche 18,08 km²
Einwohner 13.190 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 730 Einw./km²
Postleitzahl 60400
INSEE-Code 60471
Website http://www.ville-noyon.fr/

Die Gemeinde Noyon i​st 1800 Hektar groß, l​iegt im Mittel a​uf 52 m u​nd hat 13.190 Einwohner (Stand 1. Januar 2019), d​avon sind e​twa 40 Prozent Migranten.

Geschichte

  • In der römischen Kaiserzeit wurde der Ort unter dem Namen Noviomagus gegründet; er wurde in der Spätantike mit einer Stadtmauer befestigt.
  • 531 wurde Noyon Bischofssitz von Medardus.
  • 721 starb in Noyon der Frankenkönig Chilperich II. und wurde ebenda bestattet.
  • 768 wurde Karl der Große in Noyon zum König der Franken gekrönt.
  • 891 wurde die Stadt von den Normannen heimgesucht.
  • Am 3. Juli 987 wurde Hugo Capet in Noyon zum König von Frankreich gekrönt.
  • Um 1120 wurde der Ritter Payen de Montdidier in Noyon durch Hugo von Payns, Großmeister des Templerordens, zum ersten Provinzialmeister für die damalige Francia ernannt. Noyon war also einer der ersten Stützpunkte der Tempelritter im heutigen Frankreich.
  • Um 1150 wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen.
  • Am 10. Juli 1509 wurde Johannes Calvin, der Begründer des Calvinismus, in Noyon geboren.
  • Am 13. August 1516 schlossen Franz I. von Frankreich und Spaniens König Karl I., der spätere Kaiser Karl V., den Vertrag von Noyon, in dem Frankreich Mailand erhielt und Neapel aufgab.
  • 1559 wurde Noyon im Frieden von Cateau-Cambrésis Frankreich zugesprochen.
  • Während des Ersten Weltkriegs gab es zwei Schlachten von Noyon
    • September 1914
    • 1917 nahm das deutsche Heer eine Frontverkürzung vor und evakuierte die Stadt.
    • Im Frühjahr 1918 folgten die Eroberung und Rückeroberung der Stadt. Bombardierungen, um den deutschen Nachschub an die Front zu unterbinden, führten zu erheblichen Kriegszerstörungen.

Politik

Der Bürgermeister-Kandidat d​er Partei Front national erhielt b​ei der Kommunalwahl i​m März 2014 i​m ersten Wahlgang 28,32 Prozent u​nd im zweiten Wahlgang 19,56 % d​er abgegebenen Stimmen.[1]

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

Kapitelbibliothek von Noyon

Siehe auch: Liste d​er Monuments historiques i​n Noyon

  • Kathedrale Notre-Dame von Noyon: Gotisch, mit einer mächtigen Doppelturmfassade aus dem 14. Jahrhundert
  • Kreuzgang und Kapitelsaal des zugehörigen Klosters aus dem 13. Jahrhundert, und einer Bibliothek aus dem frühen 16. Jahrhundert
  • Musée Jean Calvin: das Calvin-Museum befindet sich im 1927 bis 1930 wieder aufgebauten Geburtshaus des Reformators
  • Musée du Noyonnais: Das kommunale Museum befindet sich im ehemaligen Bischofspalast, einem Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert
  • Brunnen Fontaine du Dauphin: errichtet 1771
  • Hôtel de Ville: Rathaus aus den Jahren von 1485 bis 1523

Persönlichkeiten

Literatur

  • Malcolm Barber: "Die Templer – Geschichte und Mythos", Düsseldorf 2005; ISBN 978-3-491-96276-7
Commons: Noyon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. offizielle Wahlergebnisse
  2. Barbara I. Tshisuaka: Donné, Alfred. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 322.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.