Leichter Minenwerfer 7,58 cm
Der leichte Minenwerfer 7,58 cm war ein deutsches Steilfeuergeschütz, das als Minenwerfer bezeichnet wurde, des Ersten Weltkriegs.
Leichter Minenwerfer 7,58 cm | |
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Allgemeine Angaben | |
Militärische Bezeichnung: | Leichter Minenwerfer 7,58 cm |
Entwickler/Hersteller: | Rheinmetall |
Entwicklungsjahr: | 1909 |
Produktionszeit: | 1909 bis 1918 |
Modellvarianten: | älterer und neuerer Art |
Mannschaft: | 5-6 |
Technische Daten | |
Rohrlänge: | 23,5 cm |
Kaliber: |
7,58 cm |
Kaliberlänge: | 3,1 |
Kadenz: | 6 Schuss/min |
Entwicklung
Aufgrund der Erfahrungen aus dem Russisch-Japanischen Krieg, in dem es der japanischen Artillerie während der Belagerung Port Arthurs nicht gelang, russische Verteidigungsstellungen erfolgreich zu bekämpfen, entwickelte man im Deutschen Reich die ersten Steilfeuer-Geschütze zur nahen Bekämpfung von Unterständen. Der Werfer war ursprünglich für die Pioniere vorgesehen und wurde erst im Winter 1916 in modifizierter Form (neuerer Art) an die Infanterie ausgegeben; jede Infanterie-Brigade erhielt zwei Werfer. Im weiteren Kriegsverlauf wurden Minenwerfer-Kompanien aufgestellt und wiederum den Pionieren einer Division unterstellt.
Technik
Das Werferrohr war höhenverstellbar und ab der neuen Ausführung 1916 (n. A. = neuer Art) auf einer Bettung der um 360° drehbaren Bodenplatte installiert.[1] – zuvor besaß es nur eine einfache, um max. 70° schwenkbare Bettung. Der Rückstoß wurde durch drei Hydraulikzylinder absorbiert.[2] An der Bodenplatte konnten zwei Räder installiert werden, wodurch es den Mannschaften möglich war, den Werfer auf kurze Entfernungen zu bewegen. In der späteren Version „neueren Art“ wurde ein Holm mit Erdsporn mitgeliefert, der fast waagerechte, direkte Schüsse (Flachbahnschuss) ermöglichte. Der leichte Minenwerfer neuer Art konnte damit zur Bekämpfung von Panzern eingesetzt werden.[3]
Die maximale Reichweite des leichten Minenwerfers alter Art betrug 1.050 Meter. Das Nachfolgemodell, also der leichte Minenwerfer neuer Art, hatte hingegen eine größte Schussweite von 1.300 Metern.
Literatur
- The big Guns 1914–1918. In: Bernard Fitzsimons (Hrsg.): Purnell's History of the World Wars Special. Purnell, London 1973 (englisch).
- Hans Linnenkohl: Vom Einzelschuß zur Feuerwalze. Der Wettlauf zwischen Technik und Taktik im Ersten Weltkrieg. Bernard und Graefe, Bonn 1996, ISBN 3-7637-5966-2.
- Waffen der Millionenheere. In: Georg Ortenburg (Hrsg.): Heerwesen der Neuzeit. Bernard und Graefe, Bonn 1992, ISBN 3-8289-0521-8.
Weblinks
- 7.58cm lMW (leichter Minenwerfer) n.A. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 28. Oktober 2003; abgerufen am 24. September 2012.
Einzelnachweise
- Reibert, Dissertation Seite A25
- Reibert, Dissertation Seite A21 (Konstruktionszeichnungen)
- Tillmann Reibert: Die Entwicklung des Granatwerfers im Ersten Weltkrieg. Die Entstehung eines neuartigen Waffentyps als Reaktion auf die Bedingungen des Stellungskrieges. Hrsg.: Universität Hamburg. Hamburg 2013, S. A27 ff. (uni-hamburg.de [PDF; 19,0 MB; abgerufen am 18. April 2018] Dissertation).