Langballig
Langballig (dänisch Langballe) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes. Freienwillen (dänisch: Langballegård), Hohenau, Langballigau (Langballeå), Langballigholz (Langballeskov), Langballigkaten (Langballekaad[2]), Trolljunker, Unewatt (Undevad), Unewattfeld (Undevadmark) und Unewatt Hof (Undevadgaard) gehören zum Gemeindegebiet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Langballig | |
Höhe: | 30 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,41 km2 | |
Einwohner: | 1590 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 103 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24977 | |
Vorwahl: | 04636 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 137 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Süderende 1 24977 Langballig | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Kurt Brodersen (CDU) | |
Lage der Gemeinde Langballig im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Geografie
Langballig liegt an der Flensburger Förde im Norden der Landschaft Angeln. Die Gemeinde ist seit 1988 ein anerkannter Luftkurort.
Im Gemeindegebiet gibt es einen Naturstrand, ein Naturschutzgebiet und das Tal der Langballigau mit seinen seltenen Pflanzen- und Vogelarten. Langballigau ist ein Schutz- und Fischereihafen, der in den 1920er Jahren als Fischereischutzhafen erbaut wurde und heute vor allem von Seglern genutzt wird. Hier liegt auch das Seenotrettungsboot Werner Kuntze der DGzRS.
Geschichte
Der Ort wurde 1450 erstmals als Langballech oder Langballe erwähnt. Der Ortsname geht auf altdänisch balgh (vgl. altnordisch bali) als Beschreibung einer Erhöhung oder eines (erhöhten) Teils eines Dorfes zurück (vgl. Balm).[3][4]
Im Dorfwettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ wurde die Gemeinde 1997 Landessieger und erreichte 1998 die Silberplakette als zweitschönster Ort Deutschlands. 2004 wurde die Gemeinde Landessieger im Wettbewerb „Umweltfreundliche Gemeinde“
Politik
Gemeindevertretung
Von den 15 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2018 sieben Sitze, die Bürgerliste hat zwei, die Unabhängige Liste für Langballig – ULLA zwei, die SPD zwei und der SSW zwei Sitze.
Wappen
Blasonierung: „Über rotem Schildfuß, darin ein linksgewendeter, räderloser silberner Pflug, von Silber und Blau gespalten. Vorn ein überhalbes rotes Mühlrad am Spalt, hinten ein dreieckiges, geblähtes silbernes Segel.“[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Langballig stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
In Langballig liegt das Gut Freienwillen, das als ältestes erhaltenes Gut in Nordangeln gilt. Das Gut gehörte ursprünglich den Familien Ahlefeld und Rantzau.
Das ebenfalls zur Gemeinde Langballig gehörende Unewatt ist heute ein Dorfmuseum. Das Landschaftsmuseum Angeln in Unewatt besteht aus einem Ensemble alter Wohn- und Wirtschaftsgebäude, wie der Holländermühle Fortuna. Im Sommer wird ein Kulturprogramm u. a. mit Konzerten und Lesungen angeboten.
Verkehr
Die Fördelandschaft in Langballig ist durch ein gut ausgebautes Rad- und Wanderwegenetz erschlossen, z. B. den Ostseeküsten-Radweg,[6] welcher als europäische EuroVelo-Route Nr. 10 um die Ostsee führt.[7]
Von 1885 bis 1953 hatte der Ort einen Bahnanschluss mit einer Schmalspurbahn, der Flensburger Kreisbahn, nach Kappeln und Flensburg. Der Bahnhof ist erhalten und renoviert. Er wird nunmehr als Gastwirtschaft genutzt.
Wirtschaft
Der Tourismus ist für das Dorf mit seinen vielfältigen Gastronomiebetrieben die wichtigste Einnahmequelle. In Unewatt befindet sich ein Landschaftsmuseum, zu dem auch eine Mühle gehört, die für den ehemaligen Haupterwerbszweig des Dorfes steht.
Im Amtsbezirk übernimmt die Gemeinde mit ihren Dienstleistungsbetrieben zentralörtliche Funktionen.
Bekannte Personen mit Bezug zu Langballig
- Hans von Schack (1609–1676), dänischer Feldmarschall
- Philipp Ernst Lüders (1702–1786), Hofprediger und Landwirtschaftsreformer, Kartoffelpropst
- Carl Friedrich Vollertsen (1792–1850), auf Freienwillen, Mitglied der Schleswig-Holsteinischen Landesversammlung
- Eduard Erdmann (1896–1958) war ein deutsch-baltischer Klaviervirtuose und Komponist
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Anders Bjerrum, Kristian Hald und Peter Jørgensen: Sydslesvigs stednavne, Bd. 7.1, S. 117
- Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, 2. Band, København 1867, S. 249
- Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 420 u. 136
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Ostseeküstenradweg. Abgerufen am 7. Mai 2017 (deutsch).
- translator2: EuroVelo 10 – EuroVelo. Abgerufen am 7. Mai 2017.