Munkbrarup
Munkbrarup ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Langballig | |
Höhe: | 42 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,27 km2 | |
Einwohner: | 1171 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 88 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24960 | |
Vorwahl: | 04631 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 145 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Süderende 1 24977 Langballig | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Heiner Iversen (FWMR) | |
Lage der Gemeinde Munkbrarup im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Geographie
Munkbrarup liegt in der Nähe von Flensburg in Nordangeln und ist ein anerkannter Erholungsort. Östlich vom Ort Munkbrarup liegt die Nachbargemeinde Ringsberg. Im Norden liegt die Stadt Glücksburg, mit der Munkbrarup insbesondere geschichtlich eng verbunden ist. Im Westen liegt Wees, im Süden liegt Husby und im Südwesten Maasbüll.
Ortsteile
Im Gemeindegebiet liegen neben dem Ort Munkbrarup die Ortsteile Balm (dän.: Ballum[2]), Bockholmwik (Bogholmvig), Geil (Gejl), Iskiersand (Eskærsande), Kragholm, Rüde (Ryde), Siegum (Sigum) und Siegumlund (Sigumlund).[3] Bei Iskiersand handelt es sich um einen geteilten Ortsteil; dessen nördlicher Teil gehört zu Glücksburg.
Geschichte
Auf eine Besiedlung der Region in der Jungsteinzeit deutet das Großsteingrab Siegum hin. Im ehemals größeren Kirchspiel Munkbrarup stand von 1209 bis 1582 das Zisterzienserkloster Rüde (auch Rus Regis genannt). Im Zusammenhang mit der Klostergründung wurde der Ort zum ersten Mal erwähnt, und zwar als Holdernes-Brotorp. Das „Munk“ des Ortsnamens verweist auf die besagten Mönche. 2009 feierte das Dorf sein 800jähriges Bestehen.[4]
Die im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts erbaute St.-Laurentius-Kirche ist eine jütländische Granitquaderkirche und hatte ursprünglich eine runde Apsis, aber keinen Turm. Das Südportal ist dem Petri-Portal des Schleswiger Doms nachempfunden. 1565 brannte die Kirche aus. 1582 wurde sie, kurz vor dem Bau des Glücksburger Schlosses, wiederhergestellt. Aus der Klosterkirche wurde das mächtige Triumphkreuz nach Munkbrarup überführt. Der Renaissance-Altar in der Kirche ist einer der ältesten evangelischen Altäre im Bundesland. 1936/37 wurde die Kirche im romanischen Stil renoviert.[5]
Die 1870 errichtete Windmühle „Hoffnung“ stand zuvor in Meierwik. Sie ist ein Erdholländer und diente zum Mahlen von Getreide. Heute wird sie für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.
Seit ungefähr 2015 ist Flensburg so stark nachverdichtet, dass dort kein neuer Wohnraum mehr geschaffen werden kann. Das Wachstum der Stadt und des Umlandes wird dadurch gehemmt, und das Thema Eingemeindung spielt folglich wieder eine Rolle.[6]
Politik
Gemeindevertretung
Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung haben die CDU und die Freie Wählergemeinschaft Munkbrarup/Rüde (FWMR) seit der Kommunalwahl 2018 jeweils vier Sitze, die SPD hat drei Sitze.
Wappen
Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin ein schreitender, rot gezungter goldener Löwe, in Gold ein senkrecht gestellter blauer Rost mit dem Griff nach oben.“[7]
Das Wappen vereinigt Symbole des Wappens des Herzogtum Schleswigs und des Zeichens der Munkbrarupharde, dem Rost des Heiligen Laurentius, welches auch die Nachbargemeinde Glücksburg in seinem Wappen trägt. Zudem orientiert sich der Aufbau des Wappens, an dem Aufbau des Wappens des ehemaligen Landkreises Flensburg, zu welchem Munkbrarup bis zum Jahr 1974 gehörte. Der schleswigscher Löwe ist dem Wappen des Herzogtums entlehnt, wobei wie beim Wappen des Landkreises Flensburg nur ein Löwe übernommen wurde. Im Gegensatz zum Wappen Schleswig-Holsteins läuft der Löwe wie beim Wappen des Landkreises Flensburg nach links. Das Rost des heiligen Laurentius, der Patron Munkbrarups, wurde als Zeichen beibehalten, also ins Wappen übernommen. Wie beim Wappen des Landkreises Flensburg wurde dieses zweite Element ebenfalls unterhalb des Löwen eingefügt. Das Wappen ist zudem in den schleswigschen Farben blau und gelb gehalten, so wie es auch beim Wappen des Landkreises Flensburg der Fall war. Im Gegensatz zum Wappen Schleswig-Holsteins sowie des Wappens des Landkreises Flensburg, wurden die Farben getauscht. Der Löwe wurde gelb gefärbt und er läuft auf blauem Untergrund. Der untere Bereich erhielt daher einen gelben Untergrund. Das Wappen wurde am 12. Februar 1985 genehmigt.[8]
Wirtschaft
Im Gemeindegebiet sind noch ausgeprägte ländliche Strukturen vorhanden, die Nähe zu Flensburg und zur Flensburger Förde haben jedoch auch dazu geführt, dass die Zahl der Wohngebiete immer weiter zunimmt. Es gibt jedoch auch ein Gewerbe- und Dienstleistungsangebot, das weiter ausgebaut werden soll.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Munkbrarup stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale. Eingetragene Kulturdenkmale sind die Windmühle „Hoffnung“ und die Munkbraruper Kirche. Die Sage vom Bau der Munkbraruper Kirche berichtet über sie.
Sport
Der TSV Munkbrarup wurde 1921 gegründet und hat über 1300 Mitglieder. Er wurde in den Jahren 2005, 2006 und 2007 jeweils mit dem GEK-Breitensportpreis des Landessportverbands Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Die Fußballabteilung spielt seit 2005 in der SG Nordangeln. Die Handballer hatten in den 1980er und 1990er Jahren große Erfolge in einer Spielgemeinschaft mit dem Nachbarverein Glücksburg 09 zu verzeichnen.
Persönlichkeiten
- Johannes Petreus (um 1540–1603), Pastor und Chronist
- Philipp Ernst Lüders (1702–1786), Hofprediger, Landwirtschaftsreformer, Propst von Munkbrarup (Kartoffelpropst).
- Wilhelm „Willi“ Dietrich Iversen (1879–1939), Landwirt und Politiker.
- Hans Holtorf (1899–1984), Theaterpionier, Übersetzer und Maler, der in Bockholmwik ansässig war.
- Nikolaus Störtenbecker (* 1940), Maler und Grafiker wohnt in Munkbrarup
Der Vorsitzende des TSV Munkbrarup Hans-Joachim Thadewaldt ist seit 2006 Ehrenbürger der Gemeinde.
Verschiedenes
Die Grundschule Munkbrarup sowie die evangelische Kindertagesstätte Munkbrarup liegen direkt nordwestlich vom Dorf am Hau-Weg 1 im Gemeindegebiet von Wees.[9]
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Anders Bjerrum, Kristian Hald, Peter Jørgensen: Sydslesvigs stednavne. Band 7.1, 1979, S. 63 und 81
- Vgl. Archivierte Kopie (Memento vom 20. Februar 2015 im Internet Archive)
- 800 Munkbrarup. Munkbrarup ist seit 800 Jahren bekannt, abgerufen am: 8. März 2020
- Geschichte der Kirche (Memento vom 19. Mai 2013 im Internet Archive)
- Flensburger Tageblatt: Wohnraum-Kontingente: Stadt-Umland-Frieden vor dem Ende, vom: 4. Juni 2015; abgerufen am: 4. Juni 2015
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Munkbrarup, Ein Dorf in Schleswig-Holstein, Wappen (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive); abgerufen am: 14. Juli 2014
- Vgl. http://gov.genealogy.net/item/show/HAUHAU_W2391 und https://www.grundschule-munkbrarup.de/kontakt-anfahrt/ und https://finde-offen.de/wees/ev-kindertagesst%C3%A4tte-munkbrarup-3319860