Husumer Krokusblüte

Die Husumer Krokusblüte i​st eine überregional bekannte Sehenswürdigkeit d​er Stadt Husum i​m Kreis Nordfriesland i​n Schleswig-Holstein. Dabei blühen i​m Frühling i​m Schlosspark d​es Schlosses v​or Husum a​uf einer Fläche v​on ca. 50.000 Quadratmetern ca. 4 Millionen lilafarbene Krokusse d​er Art Crocus napolitanus u​nd verwandeln d​en Park i​n ein Meer a​us lilafarbenen Blüten.[1] Das einzige Vorkommen dieser Größe i​m nördlichen Europa w​ird auch a​ls „Blütenwunder d​es Nordens“ bezeichnet.

Die Krokusblüte im Park des Schlosses vor Husum
Informationstafel zu der Husumer Krokusblüte
Die Krokusblüte – im Hintergrund das Schloss vor Husum

Herkunft der Krokusse

Wann und aus welchem Grund die Krokusse gepflanzt wurden, ist unbekannt – vermutet wird eine Anpflanzung in der Absicht, Safran zu gewinnen; dazu hätte allerdings Crocus sativus angepflanzt werden müssen. Es gibt zwei Thesen zur Pflanzung der Krokusse:

  1. Im 15. und 16. Jahrhundert – bis zu seiner Auflösung im Zuge der Reformation – befand sich an der Stelle des heutigen Schlosses vor Husum das Graue Kloster des Ordens der Franziskaner (der sogenannten „Grauen Mönche“). Die Lage des ehemaligen Klostergartens deckt sich mit dem heutigen Schlosspark. Die Mönche könnten die Krokusse gepflanzt haben, um Safran zur Färbung liturgischer Gewänder zu gewinnen.
  2. 1660 wurde das Schloss Witwensitz der Herzogin Maria Elisabeth (1610–1684), der Witwe Herzogs Friedrichs des III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1597–1659). Unter Herzogin Maria Elisabeth könnten die Krokusse gepflanzt worden sein, um Safran zur Verwendung bei der Zubereitung von Speisen, insbesondere von Süßwaren, zu gewinnen.

Der Standort d​es Krokusteppichs bringt d​urch die Nähe z​ur Nordsee günstige Bedingungen mit. Durch s​ein wintermildes Klima h​aben die Krokusse s​eit über 300 Jahren a​ls Stinsenpflanzen a​uch ohne menschlichen Einfluss überlebt, s​ich vermehrt u​nd sind verwildert.

Die Krokusse

Crocus napolitanus wird ca. 10 cm groß und hat sechs Blütenblätter, die meist helllila gefärbt sind – selten kommen auch fast weiße Exemplare vor. Die Blätter sind lang und schmal und haben einen weißen Mittelstreifen. Die Staubgefäße und die Nabe sind dunkelgelb. Die Art stammt aus Italien und dem westlichen Balkan. Im nördlichen Europa wurde die Art eingebürgert und gehört dort zu den Stinsenpflanzen.

Sonstiges

  • Die Husumer Krokusblüte ist eine überregional bekannte und viel besuchte Sehenswürdigkeit, die von der Wahl einer „Krokusblütenkönigin“ und anderen Aktivitäten begleitet wird.[2]
  • Die Krokusblüte ist regelmäßig Gegenstand von Berichten im Fernsehen, Radio und der Presse.
  • Zum Schutz der Krokusse ist das Betreten der Rasenflächen im Schlosspark bis zum 20. Mai eines jeden Jahres verboten.

Quellen

Commons: Husumer Krokusblüte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Krokusblüte Husum | das Blütenwunder des Nordens. In: Husum Tourismus. (husum-tourismus.de [abgerufen am 8. November 2018]).
  2. Husum: Vier Millionen Krokusse und eine neue Königin. NDR vom 17. März 2019
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