Danfoss
Die Danfoss A/S ist ein Unternehmen im Bereich Wärme- und Kältetechnik sowie Hydraulik- und Elektromotoren mit Sitz in Nordborg, auf der süddänischen Insel Als in der Kommune Sønderborg. Nach eigenen Angaben beträgt der Umsatz 2017 5,8 Mrd. Euro. Das Unternehmen unterhält 53 Produktionsstätten in 21 Ländern und beschäftigt weltweit etwa 26.645 Mitarbeiter.
Danfoss A/S | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1933 |
Sitz | Nordborg, Dänemark |
Leitung | Kim Fausing, CEO |
Mitarbeiterzahl | 26.645 (2017)[1] |
Umsatz | 5,8 Mrd. EUR (2017)[1] |
Website | www.danfoss.com |
Geschichte
Danfoss wurde 1933 von Kälteingenieur Mads Clausen als „Dansk Køleautomatik- og Apparat-Fabrik“ (Dänische Kühlautomatik- und Apparatefabrik) gegründet. Als erstes Produkt baute er in Lizenz Expansionsventile für Kälteanlagen. Seit 1946 führt das Unternehmen den heutigen Namen Danfoss; er ist zusammengesetzt aus dem Wort Danmark (Dänemark) und dem Verb fosse (strömen).
Mads Clausens Frau Bitten Clausen unterstützte ihren Mann bei der Unternehmensleitung und war nach seinem Tod von 1966 bis 1971 Vorstandsvorsitzende und bis 1988 stellvertretende Vorsitzende. Bis 2008 leitete ihr Sohn Jørgen Mads Clausen das Unternehmen als CEO.
Das wohl bekannteste Produkt von Danfoss ist die Erfindung Clausens aus den 1950er Jahren, das thermostatische Heizkörperventil. Ein wirtschaftlicher Erfolg stellte sich allerdings erst nach der Energiekrise in den 1970er Jahren ein.
1968 war Danfoss der erste serienmäßige Hersteller von Frequenzumrichtern. Die von Danfoss Drives unter dem Warenzeichen VLT vertriebenen Geräte ermöglichen die Drehzahlregelung von Drehstrommaschinen. Der Hauptsitz von Danfoss Drives liegt in Gråsten (Dänemark), wo auch Geräte bis ca. 100 kW gefertigt werden. Umrichter größerer Leistungen (bis 1,4 MW) werden in Rockford (USA) gebaut.
Danfoss hat sein Produktspektrum seit 2003 durch die Übernahme anderer Unternehmen stark erweitert, z. B. mit der Eingliederung mehrerer im Bereich Wärmetechnik tätiger Firmen.
Danfoss gehört heute der Bitten and Mads Clausen Foundation. Die Deutschlandzentrale der Danfoss-Vertriebsgesellschaft befindet sich in Offenbach am Main in Hessen. Weitere Büros werden in Hamburg, Flensburg, Essen, München und Bruchsal betrieben.
Mit Mitteln der Danfoss Foundation wurde 1999 das Mads-Clausen-Institut an der Syddansk Universitet in Sønderborg eingerichtet. Seit 2007 befindet sich das Institut im neu gebauten Campus Alsion und bietet die modernste Ausstattung der Technischen Fakultät der Universität.[2]
Im November 2010 wurde das Haushalts(kühlschrank)kompressorenprogramm Danfoss Compressors an die Aurelius AG, eine Holding, verkauft. Die dadurch neu entstandene Firma Secop GmbH begann sofort mit Produktionsverlagerungen nach Zlaté Moravce in der Slowakei. Dadurch wurden massiv Arbeitsplätze an den Produktionsstandorten in Flensburg und im slowenischen Črnomelj abgebaut. 2013 wurde die Immobilie des Kompressorenwerks von Danfoss in der Flensburger Nordstadt von der Flensburger Fahrzeugbau übernommen. Secop, das Nachfolgeunternehmen der Danfoss-Kompressorensparte, verblieb als Mieter einer der Werkshallen.[3]
Mit der Expansion ergaben sich auch Schrumpfungen. Die Kühlaggregate-Fertigung wurde im November 2010 an die Aurelius AG verkauft; 2014 wurde die Wechselrichter-Sparte von Danfoss zur SMA Solar Technology AG überführt. Im Gegenzug erhielt Danfoss eine 20-prozentige Minderheitsbeteiligung an der SMA Solar Technology AG.[4]
2020 kündigte Danfoss an Eaton Hydraulics von der Eaton Corporation für drei Milliarden Euro übernehmen zu wollen und somit zur Nummer eins im Bereich Mobil- und Industriehydraulik aufzusteigen. Die Übernahme würde ca. 11.000 Mitarbeiter und einen Umsatz von zwei Milliarden Euro (2019) umfassen. Die Transaktion benötigt noch die Freigabe von Behörden.
Produkte
Das mit Abstand bekannteste Produkt des Unternehmens ist das Thermostatventil. Daneben stellt das Unternehmen aber auch Getriebemotoren, Wärmepumpen, Fußbodenheizungs-, Lüftungs-, Fernwärme- und Warmwassersysteme her. Erwähnenswert ist auch Danfoss HPP (ehemals Danfoss Nessie), ein Hochdruck-Wassersystem zur Luftbefeuchtung und adiabaten Kühlung,[5] das zur Brandbekämpfung, Umkehrosmose, industriellen Reinigung, Holzverarbeitung und Wasserhydraulik zum Einsatz kommt. Außerdem ist Danfoss in der Herstellung von Frequenzumrichtern tätig und stellt mit der Tochter Danfoss Power Solutions Hydraulikkomponenten her.
Trivia
Die Primatenart Microcebus danfossi ist nach der Firma benannt, da der Konzern die Patenschaft für diese Tiere übernommen hat. Neben dem Stammsitz wurde 2006 der Vergnügungspark Danfoss Universe eröffnet.
2020 wurde von der Stiftung das Hotel Alsik in Sønderborg eröffnet.
2021 kündigte die Stiftung an mit Center Parcs einen Freizeitpark neben der Unternehmenszentrale in Nordborg zu eröffnen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Geschäftsbericht 2017 (englisch) (PDF; 7 MB)
- Mads Clausen Institute – Innovation without borders – Syddansk Universitet. Abgerufen am 16. August 2016.
- Flensburger Tageblatt: Neue Arbeitsplätze: FFG kauft altes Danfoss-Werk in Flensburg 9. März 2015, abgerufen 9. März 2015
- Sunbeam GmbH: Danfoss-Übernahme durch SMA – Konsolidierung geht weiter. Abgerufen am 16. August 2016.
- ES Vertrieb und Service GmbH: Luftbefeuchtung und adiabate Kühlung – ES Vertrieb und Service GmbH – powered by Nessie HVAC. In: www.es-engineering.net. Abgerufen am 16. August 2016.