Bahnstrecke Kiel–Flensburg
Die Bahnstrecke Kiel–Flensburg ist eine eingleisige und nicht elektrifizierte Bahnstrecke in Schleswig-Holstein. Die Strecke verbindet die Ostseehäfen Kiel, Eckernförde und Flensburg. Die Fahrtzeit auf der rund 80 Kilometer langen Strecke beträgt rund 75 Minuten.
Kiel–Flensburg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 1020 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 146 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | DR 102b (1939), DR 113h (1944), DB 114d (1972), DB 145 (1996) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 80,7 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zugbeeinflussung: | PZB | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenverlauf
Die Strecke führt über drei Halbinseln; von Kiel aus verläuft sie über den Nord-Ostsee-Kanal durch den Dänischen Wohld nahe der Eckernförder Bucht nach Eckernförde. Von Eckernförde bis zur Schlei durchquert sie Schwansen. Nördlich der Schlei geht es durch die typische Knicklandschaft von Angeln, in der der nächste Halt Süderbrarup liegt. Ursprünglich wurde in Flensburg der an der Förde neben dem Kreisbahnhof gelegene Kieler Bahnhof angefahren. Nachdem 1927 der neue Bahnhof in Betrieb ging, wird von Osten her der Bahnhof Flensburg erreicht.
Bedeutende Bauwerke an der Strecke sind die Levensauer Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal und die Lindaunisbrücke über die Schlei, bei der Straße und Gleis auf einer Spur liegen.
Die Strecke beginnt im 2006 komplett erneuerten Kieler Hauptbahnhof, einem Kopfbahnhof. Im Bahnhof Kiel-Hassee zweigt die Bahnstrecke Kiel-Hassee–Osterrönfeld ab, in Süderbrarup eine ehemalige Teilstrecke der Schleswiger Kreisbahn von Schleswig Altstadt nach Kappeln, die von der Angelner Dampfeisenbahn bis Kappeln im Museumsbetrieb befahren wird. Der wichtigste Unterwegsbahnhof befindet sich in Eckernförde.
Geschichte
Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft
Planungen für den Aufbau einer Bahnverbindung zwischen Kiel, Eckernförde und Flensburg gab es bereits zur Zeit des dänischen Gesamtstaates 1844.[5] 1845 wird eine Strecke Kiel–Gettorf–Eckernförde–Missunde–Schleswig als projektiert erwähnt.[6] Verwirklicht wurde eine Kiel, Eckernförde und Flensburg verbindende Bahnstrecke jedoch erst mit der Gründung der Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft (KEFE) am 13. Juni 1878 in Kiel. An ihr beteiligten sich der preußische Staat, die anliegenden Kreise und Gemeinden sowie Privatpersonen. Schon am 19. August 1878 erhielt sie die Konzession für eine normalspurige Bahn, die die im Firmennamen genannten Ostseestädte miteinander verbinden sollte. Die Eigner waren vor allem an einer direkten und wirtschaftlich effizienten Verbindung zwischen Kiel und Flensburg interessiert. Für die Überquerung der Schlei wurden damals mehrere alternative Routen angedacht. Neben der letztlich verwirklichten Linienführung über Lindaunis–Süderbrarup wurden auch die Trassen Missunde–Satrup und Bohnert–Satrup in Erwägung gezogen. Die Stadt Kappeln an der Mündung der Schlei wurde nicht in die Planung einbezogen. Einer These zufolge sollen 1881 Kappelner Schiffer verhindert haben, dass die Bahnstrecke Kiel–Flensburg über Kappeln geführt wird. Carsten Tech beschreibt diese These dagegen als Legende.[5] Kappeln wurde so erst im Jahr 1885 über die schmalspurige Flensburger Kreisbahn an das Bahnnetz angeschlossen, die Kappeln mit dem nördlichen Angeln und Flensburg verband. Es folgten die Anschlüsse der Schleswiger Kreisbahn nach Schleswig über Süderbrarup, das an der Bahnstrecke Kiel–Flensburg liegt, und die schmalspurige Eckernförder Kreisbahn, die Kappeln mit der Nachbarstadt Eckernförde verband.
Am 1. Juli 1881 konnte die südliche Teilstrecke vom Staatsbahnhof in Kiel durch die Landschaft Dänischer Wohld bis Eckernförde eröffnet werden; am 21. Dezember 1881 folgte der nördliche Abschnitt in den Landschaften Schwansen und Angeln, der am Kieler Bahnhof in Flensburg in der Nähe des damaligen Staatsbahnhofs beim Hafen endete. Damit war die Strecke, die durch überwiegend landwirtschaftlich geprägte Gegenden führt, 79 Kilometer lang.
Bis 1894 verlief die Strecke zwischen den Bahnhöfen Kronshagen und Neuwittenbek nahezu geradlinig und niveaugleich über eine Drehbrücke über den Eider-Kanal. Als dieser zum Nord-Ostsee-Kanal ausgebaut wurde, wurde die Bahn über die erste der Levensauer Hochbrücken geführt; um die 42 Meter Höhenunterschied zu erreichen, wurde die Bahnlinie nach Nordosten verschwenkt und dadurch um zwei Kilometer verlängert.[7]
Da die KEFE weder in Kiel noch in Flensburg genügend Platz zum Bau eines Betriebswerkes mit Lokleitung, Lokschuppen, Wasserturm, Drehscheibe und Bekohlungseinrichtungen vorhanden war, wurden diese im Bereich des Eckernförder Bahnhofes erbaut. Der Einsatz der Lokomotiven und Züge erfolgte von Eckernförde aus. Mit der Übernahme der Eisenbahnstrecke durch die Preußischen Staatseisenbahnen verloren diese Einrichtungen an Bedeutung. Der Einsatz erfolgte danach von Kiel und Flensburg aus.[8]
Übernahme durch die Preußischen Staatseisenbahnen
Der Verkehr entwickelte sich zufriedenstellend, so dass sich die Preußischen Staatseisenbahnen für das Unternehmen interessierten und die Bahn zum 1. Juli 1903 übernahmen; es folgte am 1. April 1920 die Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn.
In Flensburg wurde 1927 die Bahnstrecke in einen neuen Bahnhof mit neuen Betriebsanlagen eingefädelt und der bisherige „Kieler Bahnhof“ in einen Park umgewandelt. An den alten Englischen Bahnhof erinnert nur noch der Name Alter Bahnhof für den Übergabepunkt zur Flensburger Hafenbahn.
Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs
Der Umstand, dass nach dem Zweiten Weltkrieg die Britischen Militärgouverneure von Schleswig-Holstein (Regional Commissioners; der erste war Hugh de Crespigny) im Altenhofer Herrenhaus residierten, aber im Kieler Somerset House ihren Dienstsitz hatten, führten zu einer vergleichsweise schnellen Instandsetzung der Strecke und Wiederaufnahme des planmäßigen Eisenbahnverkehrs nach Kriegsende zwischen Kiel und Eckernförde mit einer Morgen- und einer Abendverbindung und einem einzigen Zwischenhalt im Altenhofer Bahnhof. Die Züge verfügten nur über einen einzigen Personenwagen für die Bevölkerung und über einen Salonwagen für den britischen Militärgouverneur.[9] Der Eckernförder Bahnhof war nach Kriegsende auch Ziel von Flüchtlingstransportzügen.[10][11] Neben dem Eckernförder Bahnhof waren zumindest auch die Stationen Neuwittenbek, Gettorf, Altenhof und Rieseby Ausladebahnhöfe für Flüchtlinge[12] und ebenso Süderbrarup.[13]
Betrieb
1986 wurde die Strecke erstmals im Stundentakt befahren und der Nahverkehr im Folgejahr mit der Einführung der RegionalSchnellBahn aufgegeben. Die Stationen Kiel-Hassee, Kronshagen, (Kiel-)Suchsdorf, Neuwittenbek, Altenhof, Lindaunis, Mohrkirch, Winderatt, Husby und Maasbüll wurden stillgelegt. Dadurch wurde der Verkehr wesentlich beschleunigt, denn die Züge hielten seitdem nur noch in wichtigen Mittel- und Unterzentren wie Eckernförde und Süderbrarup. Statt zuvor vor allem eingesetzter VT 085-Triebwagen und lokbespannter Züge[14] wurden ab 1987 meist Triebwagen der DB-Baureihe 628 eingesetzt. Bis 1999 befuhren ein bis drei Intercity-Zugpaare (mit den Namen „Kranich“, „Seeadler“, „Seestern“, „Seemöwe“ und „Wittekind“) freitags und sonntags die Strecke zwischen Kiel und Eckernförde, Süderbrarup oder Flensburg, um die in den dortigen Kasernen stationierten Soldaten zu befördern. Über ein Güterumgehungsgleis durch den Rangierbahnhof Meimersdorf verkehrten diese IC-Züge vereinzelt ohne Halt in Kiel von Eckernförde nach Neumünster.
Die Bahnhöfe Husby und etwas später Kiel-Suchsdorf werden wieder im Personenverkehr bedient. 2007 wurde in Kiel-Hassee erneut ein Bahnhof errichtet, der am 9. Dezember in Betrieb ging. Er befindet sich etwa 250 Meter nördlich des 1987 aufgegebenen Bahnhofes im Bereich eines neugebauten Einkaufszentrums, dessen Betreiber als Öffentlich-private Partnerschaft einen Teil der Baukosten trug und das deshalb im Stationsnamen von Kiel–Hassee CITTI-Park genannt wird. Bis zum Jahresbeginn 2015 hielten nur die Züge der Relation Kiel–Eckernförde und einige Tagesrandleistungen von und nach Flensburg in Kiel-Hassee, seither bedienen ihn zusätzlich stündlich die Züge der RB 75 Kiel–Rendsburg.
Die Strecke wird seit 2009 von der Regionalbahn Schleswig-Holstein befahren. Während die Züge der Relation Kiel–Flensburg im Stundentakt fahren, verkehren weitere Züge zwischen Kiel und Eckernförde halbstündlich versetzt. Vom 4. April 2009 bis Dezember 2011 wurden die Züge, die nur zwischen Kiel und Eckernförde verkehrten, von der Nord-Ostsee-Bahn übernommen. Im Gegenzug fuhr DB Regio auf der Relation Kiel–Neumünster. Zweck war ein rationellerer Fahrzeugumlauf.
Die Zugkreuzungen der durchgehenden Züge auf der Gesamtstrecke Kiel–Flensburg finden planmäßig exakt zur üblichen Symmetrieminute in Gettorf und in Süderbrarup statt, in den Randstunden teilweise in Sörup und Eckernförde.
Im Jahr 2021 wurde in Lindaunis am ehemaligen Bahnhof ein Bahnsteig errichtet, der den touristischen Saisonverkehr zwischen Eckernförde und Kappeln vom 17. Juli bis zum 10. Oktober 2021 bediente.[15] Auf dieser Relation verkehrten an Samstagen drei und an Sonntagen zwei Zugpaare. Eingesetzt wurden Dieseltriebwagen der DB-Baureihe 628 oder der DB-Baureihe VT 98.[16]
Durch den Neubau der Brücke in Lindaunis wird seit November 2021 bis Mai 2022 Schienenersatzverkehr für den Abschnitt zwischen Eckernförde und Süderbrarup durchgeführt. Diese Maßnahme soll auch bis zur Fertigstellung der neuen Brücke in den Folgejahren so durchgeführt werden. Details siehe Lindaunisbrücke.
Weitere Entwicklungen
ESTW
2012 sollte ein als Pilotprojekt durch die Firma Funkwerk neu entwickeltes elektronisches Stellwerk auf Basis von SPS-Technik mit Zentrale in Eckernförde in Betrieb gehen.[17] Aufgrund von Zulassungsproblemen wurde die Inbetriebsetzung des 2006 gestarteten Projekts[18] mehrmals verschoben und schließlich abgebrochen. Im Juli 2014 wurden stattdessen nach Übernahme durch Scheidt & Bachmann[19] die Bahnhöfe Eckernförde, Süderbrarup und Sörup einschließlich Blockstelle Schleibrücke mit Bedienplatz in Lindaunis[20] in der Stellwerkstechnik ZSB 2000 (ESTW-R)[21] in Betrieb genommen und diese 2018 auf die Bahnhöfe Suchsdorf, Neuwittenbek und Gettorf erweitert.[22]
Damit verbunden wurden jeweils die mechanischen Stellwerkseinrichtungen zurückgebaut und die bisherigen Bahnübergangssicherungen durch Halbschrankenanlagen mit Lichtzeichen ersetzt. Die Umstellung erfolgte Anfang Juni 2018, wobei die handbedienten Vollschranken in Gettorf Mitte erst 2020 automatisiert wurden.
Mit Inbetriebnahme der neuen fernbedienbaren Brücke in Lindaunis soll der Bedienplatz nach Kiel verlagert werden.[23]
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 wurde in Kronshagen an der Stelle des früheren Bahnhofes ein Haltepunkt eröffnet.[24]
Planungen StadtRegionalbahn
Im Rahmen des Projekts StadtRegionalBahn Kiel wurde der Streckenabschnitt zwischen Kiel-Suchsdorf und Eckernförde in die Planungen einbezogen. Von Eckernförde kommend sollte die Stadtbahn kurz vor dem Bahnhof Suchsdorf die Bahnstrecke verlassen und über Universität und Holtenauer Straße zum Hauptbahnhof geführt werden. Die bestehenden Bahnhöfe zwischen Eckernförde und Suchsdorf sollten modernisiert und umgebaut werden,[25] zusätzlich sollten die Stationen Eckernförde Süd und Gettorf Süd entstehen sowie Neuwittenbek wiedereröffnet werden.[26] Nach einer ablehnenden Entscheidung des Kreistages Rendsburg-Eckernförde im Dezember 2014 liegen die Pläne nunmehr auf Eis.[27]
Akku-Elektrotriebwagen und neuer Verkehrsvertrag
Für den Zeitraum von Dezember 2023 bis Dezember 2035 wurde das Los Nord des Akkunetzes und damit unter anderem der Personenverkehr auf der Strecke Kiel–Flensburg an die NBE nordbahn Eisenbahngesellschaft vergeben.[28] Dabei sollen Akkutriebwagen vom Typ Stadler Flirt Akku zum Einsatz kommen.[29]
Landesweiter Nahverkehrsplan 2022 bis 2027
Im August 2018 wurden Pläne bekannt, die bereits mit dem nicht verwirklichten Projekt der StadtRegionalBahn Kiel (s. o.) angedachte Haltestelle Eckernförde-Süd im Stadtteil Sandkrug doch zu errichten.[2] Diese Station sollte nach damaligem Stand 2020/21 eröffnet werden.[30] Mit der Veröffentlichung des Vorhabens, die Strecke künftig mit Akku-Elektrotriebwagen zu befahren, keimte zudem in Neuwittenbek und in den umliegenden Gemeinden die Hoffnung auf, dass der damals noch besetzte Bahnhof Neuwittenbek nach über 30 Jahren wieder von Personenzügen bedient werden könnte.[31]
Inzwischen liegen aber nach dem Entwurf Landesweiter Nahverkehrsplan 2022 bis 2027 des Nahverkehrsverbundes Schleswig-Holstein (NAH.SH) von Mitte 2021 wesentlich weiterreichende Planungen für diese Strecke vor:
S-Bahn-Verkehr zwischen Kiel Hbf und Eckernförde Nord
Innerhalb eines Zeitraums bis nach 2030 ist die Einrichtung einer zusätzlichen halbstündlich verkehrenden S-Bahn-Linie zwischen Kiel Hbf und Eckernförde Nord mit weiteren Stationen vorgesehen. Bis dahin ist an eine RB-Taktverdichtung gedacht. Ein zweigleisiger Ausbau auf einzelnen Abschnitten der Strecke Kiel–Eckernförde ist ebenso beabsichtigt. Ein durchgängiger zweigleisiger Ausbau, wie in einem OdeS-Gutachten vorgeschlagen, erscheint der NAH.SH nicht finanzierbar zu sein.[32]:57 f
Bahnlinie Kiel–Eckernförde–Süderbrarup–Kappeln
Angedacht ist auch eine regelmäßige durchgängige Bahnverbindung von Kiel nach Kappeln im Zwei-Stunden-Takt. Seit 2021 wird der Teilabschnitt Eckernförde–Süderbrarup–Kappeln von der Angelner Dampfeisenbahn nur saisonal an Sonnabenden und Sonntagen betrieben.[32]:57
Flensburger Raum
Unklar bleibt die Situation im Raum Flensburg. Definitiv soll eine weitere Station im Flensburger Stadtteil Tarup entstehen. Die Reaktivierung der Flensburger Hafenbahn, über die die Züge von Kiel weiter bis zum Innenstadtbahnhof Flensburg ZOB fahren werden könnten, wird von der Stadt Flensburg abgelehnt.[32]:55 f
Neue Stationen
Von den geplanten neuen Stationen sollen nach derzeitigem Planungsstand die Stationen Eckernförde Süd und Neuwittenbek (Wiederinbetriebnahme als Personenbahnhof) 2026 hergerichtet werden; die überwiegende Anzahl der übrigen neuen Haltepunkte 2027. Dies sind insgesamt (von Süd nach Nord)[32]:57, 72, 76 f.:
- Kiel Hamburger Chaussee
- Kiel Winterbeker Weg
- Kiel Waldorfschule
- Kronshagen Schulzentrum
- Neuwittenbek
- Gettorf Süd (?)[33]
- Eckernförde Süd
- Eckernförde Strand
- Eckernförde Pferdemarkt
- Eckernförde Nord
- Flensburg Tarup
Hinzu kommen eventuell Kappeln abseits der Strecke sowie bis zu fünf weitere Stationen in Flensburg. Der bestehende Bahnhof Flensburg würde im Falle einer Realisierung des NAH.SH-Projektes für Flensburg hingegen nicht mehr von Zügen dieser Strecke angelaufen werden.
Fahrzeugeinsatz
Auf der Strecke Kiel–Flensburg besteht ein Stundentakt. Bis 2015 fuhren teilweise Triebwagen der DB-Baureihe 628 in Doppeltraktion. Zwischen Kiel und Eckernförde gibt es überwiegend einen Halbstundentakt, der mit der DB-Baureihe 648 gefahren wird.
Während der Kieler Woche fahren auch lokbespannte Züge, die eine höhere Kapazität haben.
Literatur
- Gert Uwe Detlefsen: Flensburg in alten Ansichten. Zaltbommel 1984, ISBN 90-288-2718-8.
- Heinz-Herbert Schöning: Die Eckernförder Kreisbahnen. Verlag Kenning, Nordhorn 1998, ISBN 3-927587-70-2.
- Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH): Entwurf Landesweiter Nahverkehrsplan 2022 bis 2027 vom 18. Juni 2021, Herausgeber: Der Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein (PDF-Datei)
Weblinks
- Geschichte der Strecke (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
- Kartenmaterial und Fahrpläne der bestehenden Eisenbahnstrecken in Schleswig-Holstein von 1944 (Fahrplan dieser Strecke im Bild 113c.jpg)
- Bilder der Lindaunisbrücke. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 10. Februar 2013; abgerufen am 20. Dezember 2015.
Einzelnachweise
- Blockstelle Schleibrücke, ehemals Bhf. Lindaunis. In: Liste Deutscher Stellwerke. stellwerke.de, abgerufen am 4. April 2016.
- Alev Doğan: Nah.SH plant sieben neue Bahnstationen. In: kn-online.de. 2. August 2018, abgerufen am 5. August 2018.
- Hannelore Pieper-Wöhlk: Eisenbahndrehbrücke Levensau. Der Nord-Ostsee-Kanal: Geschichte eines Jahrhundertbauwerks. S. 14, abgerufen am 12. Februar 2015.
- Frank Behling: Richtfest für die neue Lokschmiede. Vossloh in Kiel. In: Kieler Nachrichten. 4. Juni 2016, abgerufen am 29. Oktober 2016.
- Carsten Tech: Warum die Bahnlinie Kiel-Flensburg nicht über Kappeln ging - eine ostangelner Legende. In: Jahrbuch des Heimatvereins der Landschaft Angeln. 2008, S. 105.
- Friedrich Wilhelm von Reden: Deutsches Eisenbahn-Buch: ein Taschenbuch für Reisende, Aktienbesitzer, Eisenbahnbeamte, Gasthalter, Kauf- und Geschäftsleute aller Art. Adolf Gumprecht, Berlin 1845, S. XXV (310 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- siehe Karte
- Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft. In: Heimatgemeinschaft Eckernförde e. V. und Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität Kiel (Hrsg.): ECKernförde-Lexikon. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,, Husum 2014, ISBN 978-3-89876-735-4, S. 27.
- Ilse Rathjen-Couscherung: Eckernförde unter britischer Besatzung. Heimatgemeinschaft Eckernförde, 2008, ISBN 978-3-00-025744-5, S. 176
- Flight and Expulsion Stories and Pictures. freepages.genealogy.rootsweb.ancestry.com. Archiviert vom Original am 1. Oktober 2012. Abgerufen am 29. Mai 2012.
- Arnold Wicke, Das Schicksal der Heimatvertriebenen im Kreis Eckernförde, Heimatgemeinschaft Eckernförde e.V., Eckernförde 1979, Seite 23
- Arnold Wicke: Das Schicksal der Heimatvertriebenen im Kreis Eckernförde, Verlag C.J. Schwensen (Hrg: Heimatgemeinschaft Eckernförde), Eckernförde 1979, Seite 37
- Willy Diercks: Flüchtlingsland Schleswig-Holstein. Erlebnisberichte vom Neuanfang, Heide 1997, Seite 238
- bei einzelnen Verbindungen auch der Uerdinger Schienenbus
- Bahnhaltepunkt Lindaunis wird reaktiviert. In: nah.sh. 19. Mai 2021, abgerufen am 7. Juni 2021.
- Bahnverkehr zwischen Kappeln und Eckernförde startet. NAH.SH, 16. Juli 2021, abgerufen am 20. Juli 2021.
- Alister: ein elektronisches Regional-Stellwerk auf Basis von SPS-Technik
- Pressemeldung der Deutschen Bahn vom 08.11.2006
- Funkwerk AG trennt sich von Betriebsleit- und Signaltechnik.
- Gernot Kühl: Neues Stellwerk Lindaunis zentrale Schaltstelle zwischen Kiel und Flensburg. In: Eckernförder Zeitung. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 9. Juli 2014, abgerufen am 2. September 2019.
- SAFETRAIL GROUP
- Andrea Lange: Rot-weiße Girlande statt Bahnschranke. In: Shz.de. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 4. Juni 2018, abgerufen am 2. September 2019.
- Neubau der Klappbrücke über die Schlei bei Lindaunis
- J. Kiphard: Neuer Bahnhof für Kronshagen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: nah.sh. 18. Mai 2011, archiviert vom Original am 12. November 2013; abgerufen am 2. September 2019.
- Eine StadtRegionalBahn für die Kieler Region (Memento vom 30. Oktober 2005 im Internet Archive)
- http://www.stadtregionalbahn-kiel.de/uploads/media/Streckennetz_15.pdf
- Kiel: „Die Stadtregionalbahn ist mausetot“. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 16. Dezember 2014, abgerufen am 13. März 2015.
- Nordbahn startet im Teilnetz SH-Nord. In: Eisenbahnjournal Zughalt.de. Abgerufen am 11. Januar 2022.
- Kieler Nachrichten online vom 14. Oktober 2019: Schleswig-Holstein bekommt 55 Akku-Elektrozüge
- Eckernförder Zeitung vom 13. September 2018
- Kieler Nachrichten online vom 22. Juli 2019: Neuer Elektro-Zug weckt Hoffnung
- Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH): Entwurf Landesweiter Nahverkehrsplan 2022 bis 2027 vom 18. Juni 2021, Herausgeber: Der Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein (PDF-Datei)
- Die geplante neue Station Gettorf Süd ist im landesweiten Nahverkehrsplan, Stand Dezember 2021, teilweise weiterhin aufgeführt, teilweise nicht mehr