Sklavenhandel
Sklavenhandel bezeichnet den Handel mit Sklaven, das heißt den Kauf und Verkauf von Menschen als Ware. Häufig ist damit verkürzend die Versklavung von Schwarzafrikanern und ihr Transport über den Atlantik nach Nordamerika und in die Karibik seit der frühen Neuzeit gemeint. Sklavenhandel existiert jedoch auf unterschiedlichen Routen schon seit dem Altertum bis in die jüngste Zeit und in vielen Teilen der Welt.
Altertum
In der gesamten europäischen Antike gab es Sklaven. Es ist jedoch nicht genau zu eruieren, inwieweit Sklavenhandel neben der Sklaverei, die von Sklaveneltern an ihre im Haushalt geborenen Kinder weitergegeben wurde, von Bedeutung war, denn für das Altertum und die Antike gibt es keine zuverlässigen Statistiken. Vieles beruht auf Überlegungen, die man aus den relativ wenigen literarischen, epigraphischen und archäologischen Quellen rekonstruierte. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass das Ausmaß des Sklavenhandels zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich groß war.
In der Antike gab es verschiedene Möglichkeiten, in Sklaverei zu geraten. Dazu gehörten Schuldknechtschaft, juristisch erzwungene Sklaverei, Geburt in die Sklaverei, Menschenraub, der Verkauf von früheren Hörigen und vor allem Versklavung im Zuge kriegerischer Handlungen. Später kam auch die Kindesaussetzung als Ursache von Sklaverei hinzu.
Die wichtigste Beschaffungsquelle war zunächst der Menschenraub, insbesondere die Piraterie. Schon bei Homer wird von derartigen Kaperfahrten berichtet. Das Phänomen der Massenversklavung setzte mit der Schaffung von großen Sklavenmärkten ein, die erstmals um 600 v. Chr. errichtet wurden. Laut Theopompos waren es die Griechen auf Chios, die den ersten Sklavenmarkt eröffneten. Im Laufe des Peloponnesischen Krieges wurde die Bevölkerung ganzer Städte – vor allem die Frauen und Kinder, aber auch häufig Männer – in die Sklaverei verkauft.
In der hellenistischen Welt wuchs mit zunehmender Instabilität und grausamerer Kriegsführung die Bedeutung des Sklavenhandels vor allem auf dem Seewege. In der Landwirtschaft Ägyptens und des Nahen Ostens war die Bedeutung von Sklaven zwar geringer als in Griechenland, doch vermutlich hatte jeder Söldner oder Soldat einen Sklaven als Burschen. Hinzu kam der steigende Bedarf Roms und Karthagos nach den Punischen Kriegen.[1] Von der Sklaverei im Römischen Reich war die Bevölkerung ganzer Städte betroffen (etwa 209 v. Chr. in Tarent, 167 v. Chr. in Epeiros). Kriegsgefangene wurden in der Regel noch auf dem Schlachtfeld verkauft. Sklavenhändler gehörten zum Tross eines römischen Heeres. Es gab im Römischen Reich etwa drei Mal so viel männliche wie weibliche Sklaven.[2]
Die Griechen beschafften sich ihre Sklaven vor allem aus Thrakien, Kleinasien (hier vor allem aus Phrygien und Karien), Syrien und Armenien, die Römer später vor allem aus Griechenland, anderen Regionen des Balkans und aus Gallien. Das alte Ägypten importierte dagegen schwarze Sklaven aus dem heutigen Sudan (Nubien). Die Ptolemäer hatten den Sklavenexport verboten.
Im Allgemeinen war es sowohl bei den Römern als auch schon zuvor bei den Griechen üblich, dass versklavte ehemalige Mitbürger gemieden wurden. So verkaufte man beispielsweise in Athen in die Schuldknechtschaft geratene Bürger in andere Städte. Das Zwölftafelgesetz schrieb den Römern den Verkauf solcher Personen in ein Gebiet jenseits des Tibers vor. Zentren des antiken Sklavenhandels waren Delos und Ephesos. Die steigende römische Nachfrage nach in der Landwirtschaft versierten orientalischen Sklaven und die Kriege und Anarchie in Syrien führten dazu, dass seit dem Ende des Reichs von Pergamon kaum noch „zivilisierte“ Griechen, sondern Syrer, Bithyner, Kappadokier und andere in die Sklaverei gerieten; der Sklavenhandel wurde nunmehr von römischen Publicani auf dem Seeweg mit Delos als Hauptumschlagsplatz abgewickelt, das sich zum Hauptsklavenmarkt der alten Welt entwickelte.[3] Nach Strabon[4] konnten täglich Zehntausende Sklaven in Delos aufgenommen und verschickt werden.
Der Sklavenhandel an sich war genau geregelt. Bei Platon sind beispielsweise Regeln überliefert, wann ein Sklavenkauf rückgängig gemacht werden konnte. Römische Sklavenhändler mussten Krankheiten und etwaige Verfehlungen eines zum Verkauf stehenden Sklaven angeben. Auch aus Ägypten sind Kaufverträge überliefert. Ob die Preise für Sklaven hoch oder niedrig waren, ist in der Forschung umstritten. In jedem Fall variierten die Preise für Sklaven je nach Region, Zeit und Qualifikation recht stark. Für manche Zeiten und Orte hat die Forschung anhand verschiedener Quellen versucht, die Marktpreise zu rekonstruieren, was jedoch immer mit sehr großen Ungenauigkeiten verbunden ist.
Auch innerhalb des afrikanischen Kontinents gab es schon sehr früh Sklavenhandel (innerafrikanischer Sklavenhandel), in dessen Rahmen Afrikaner versklavten. Wegen der schwierigen Quellenlage ist er noch vergleichsweise wenig erforscht. Belegt sind Sklaverei infolge von Verschuldung und Kriegsgefangenschaft bei einem anderen Stamm.
Sklavenhandel war in der Antike ein nicht zu unterschätzender, aber auch nicht überzubewertender Wirtschaftsfaktor. Vor allem die Landwirtschaft, das Handwerk und das Prostitutionsgewerbe waren auf stetigen Nachschub an menschlicher Arbeitskraft angewiesen.
Mittelalter
Im frühen Mittelalter nahm während der Christianisierung der Handel mit europäischen Sklaven besonderen Aufschwung. Zunächst waren es vor allem die Franken, die oftmals Menschen aus den bisher nicht christianisierten Gebieten, mit denen sie Krieg führten, in die Sklaverei verkauften. Dies betraf insbesondere die sächsischen Stammesgebiete, aus denen Sklaven meist nach Byzanz und Al-Andalus verkauft wurden. Seit einem Erlass Papst Gelasius' (492) war der Handel mit heidnischen Sklaven auch den Juden gestattet.[5] In welchem Umfang diese tatsächlich am europäischen Sklavenhandel im frühen Mittelalter Anteil hatten, bleibt allerdings fraglich.[6]
Mit zunehmender Christianisierung der sächsischen Gebiete verschoben sich die Hauptherkunftsregionen von Sklaven weiter in östliche und nördliche Richtung, denn Christen durften etwa seit der Zeit Karls des Großen im Prinzip andere Christen nicht versklaven. Nachdem also der Sklavenhandel mit den Sachsen aus diesem Grund ein Ende gefunden hatte, gerieten immer mehr die slawischen Stämme ins Visier. So fanden seit Heinrich I. bis ins 12. Jahrhundert hinein regelrechte Sklavenjagden unter den Elbslawen statt, die in erster Linie dem großen Gewinn galten, der mit dem Sklavenhandel zu erzielen war.[7] Unter den böhmischen Przemysliden-Herrschern wurden seit dem 10. Jahrhundert Sklaven in Mähren und Kleinpolen gejagt. Prag war einer der wichtigsten Umschlagsplätze für Sklaven.[8]
Im hohen Mittelalter verschob sich der Sklavenhandel von Zentraleuropa nach Süden in Richtung Mittelmeer, während nördlich der Alpen Sklaverei und Sklavenhandel kaum noch eine Rolle spielten.
An diesem „neuen“ Handel waren zunehmend Kaufleute aus den aufsteigenden italienischen Seerepubliken beteiligt, insbesondere Genua und Venedig. Über ihre Handelsniederlassungen im östlichen Mittelmeer (unter anderem Thessaloniki, Chios, Famagusta auf Zypern, Candia auf Kreta) und im Schwarzen Meer (insbesondere Caffa, aber auch Trapezunt und andere), die sie verstärkt seit Beginn des 13. Jahrhunderts (1204 erhielten die Venezianer die Kontrolle über Byzanz) ausbauen konnten, transportierten sie Sklaven vor allem tatarischen und kaukasischen Ursprungs nach Südwesteuropa und in das Ägypten der Mamluken. Auch provenzalische und katalanische Händler, insbesondere die Katalanische Kompanie, waren an diesem Handel von Ost nach West beteiligt, später auch osmanische Kaufleute.[9] Einen Sonderfall stellen die fante dar, die als Kinder „zur Ausbildung“ vom Balkan über die Adria nach Italien kamen. Ihr Status war dem eines Sklaven wohl sehr ähnlich, doch erhielten sie zumindest theoretisch nach einigen Jahren die Freiheit.
Durch die Sahara (Transsaharahandel), teilweise dann weiter über das Mittelmeer, über das Rote Meer sowie auch über den Indischen Ozean wurden Sklaven aus Schwarzafrika in den Nahen Osten gebracht. Diese Praxis war bereits im Frühmittelalter fest verankert und wurde auch nach der Entstehung des Islams beibehalten. Diese Route des Sklavenhandels lag weitgehend in den Händen orientalischer Kaufleute. Absatz fanden diese Sklaven – wie auch die Sklaven aus dem Schwarzmeerraum – im Mittelalter vor allem in Ägypten, wo der große Bedarf an Sklaven für das ägyptische Heer zu decken war, sowie als Arbeitskräfte für die größeren, von Europäern bewirtschafteten Inseln des Mittelmeeres (im Wesentlichen Sizilien und Balearen, daneben auch Kreta, Zypern und Rhodos). Die Zahl der Opfer dieses Handels ist unbekannt und wird ungenau auf mindestens 6 Millionen Menschen geschätzt. Der Anthropologe Tidiane N’Diaye schätzt die Gesamtzahl der von arabomuslimischen Sklavenhändlern aus Afrika deportierten Personen auf die außergewöhnlich hohe Zahl von 17 Millionen, wobei er sich in seinem Buch auf Quellen stützt, die andere Wissenschaftler als unseriös erachten.[10]
So blieb der Sklavenhandel über das gesamte Mittelalter hinweg bestehen, trotz teils kontroverser theoretischer Debatten über die Legitimität der Versklavung bestimmter Bevölkerungsgruppen (beispielsweise orthodoxer Christen). Dennoch legitimierte Papst Nikolaus V. noch 1452 in seiner Bulle Divino amore communiti den Sklavenhandel erneut, und auch in den islamisierten Gebieten des nahen Ostens wurde das Recht auf Sklavenhaltung nicht grundsätzlich angezweifelt.
Neuzeit
Mit Beginn der Neuzeit führten die sich entwickelnden technischen Möglichkeiten der Seefahrt zur Erschließung immer weiter entfernter Regionen auch weit außerhalb des Mittelmeers. Insbesondere mit der Entdeckung Amerikas bekam der Sklavenhandel eine neue Qualität: Anfangs verpflichteten die spanischen und portugiesischen Kolonialherren in Amerika die indianische Urbevölkerung zur Zwangsarbeit in ihren Plantagen und Bergwerken. Viele Indianer hielten jedoch der harten Arbeit sowie von den Europäern eingeschleppten Infektionskrankheiten nicht stand, sodass man (u. a. auch auf Anregung von Bartolomé de las Casas, der dadurch die Indianer schützen wollte und diese Entscheidung später bereute) auf die Idee kam, schwarzafrikanische Sklaven einzuführen. Diese galten als widerstandsfähiger. So verstärkte sich die Nachfrage nach Sklaven für die Landwirtschaft, die nun ab etwa 1512 überwiegend aus Afrika und in bisher nicht gekanntem Umfang verschifft wurden.
Der atlantische Sklavenhandel wurde lange Zeit mit dem als gesichert geltenden Modell des Dreieckshandels beschrieben: Demnach tauschten die europäischen Sklavenhändler an der afrikanischen Küste Manufakturwaren (Werkzeuge, Waffen und Textilien) gegen Sklaven, die nach Amerika transportiert und dort verkauft wurden, um als Arbeitskräfte auf Zuckerrohr-, Baumwoll-, Kaffee-, Kakao- und Tabakplantagen sowie in Bergwerken zu arbeiten. Die Sklavenhändler sollen dann die Erzeugnisse dieser Plantagen und Minen aufgekauft und sie in Europa mit Profit weiterverkauft haben. Dieses Modell wird von der Forschung heute als inhärent rassistisch kritisiert, weil es den Afrikanern ausschließlich die Rolle als Opfer zuweist. Auch gilt es als zu schematisch, weil es den innerafrikanischen Sklavenhandel und direkte Handelskontakte zwischen Amerika und Afrika ausblendet.[11] Die Vorstellung, dass ein Sklave, den man in Afrika für Tauschartikel im Wert von fünf Gulden erwerben konnte, in Amerika das Zehnfache in Zucker einbrachte, der in Europa wiederum für ein Vielfaches verkauft werden konnte, hält sich nach wie vor hartnäckig, entspricht aber nur teilweise der Wirklichkeit.
So ergab eine auf entsprechenden Quellen basierende Untersuchung der Fahrten von 195 niederländischen Sklavenschiffen des 18. Jahrhunderts, dass nur 69 von ihnen auf ihrer Rückfahrt von Amerika Kolonialwaren geladen hatten. 65 segelten nur mit dem nötigen Ballast (Sand, Wasser) heim, 52 weitere hatten eine nur geringe Frachtmenge an Bord. Der Grund für dieses eher unerwartete Ergebnis ist auch in der speziellen Bauweise der Sklavenschiffe zu suchen, die im Vergleich zu den herkömmlichen Handelsschiffen eine deutlich geringere Ladekapazität aufwiesen und daher weit weniger Güter transportieren konnten. Anders als bei einem gewöhnlichen Handelsschiff vergleichbarer Größe war aber die durchschnittliche Mannschaftszahl eines Sklavenschiffes mit 30 bis 40 Mann etwa doppelt so hoch, da für die Abwicklung des Einkaufes und die Bewachung der Sklaven entsprechend mehr Besatzung gebraucht wurde. Dies zeigt, dass der Handel mit Menschen äußerst einträglich gewesen sein muss.[12]
Zuweilen gingen die Europäer selbst auf Sklavenjagd; die meisten Sklaven wurden aber von lokalen Herrschern und Händlern an der afrikanischen Küste verkauft. Da Krieg die wichtigste Quelle für Gefangene war, die sich als Sklaven an die Europäer verkaufen ließen, führte der Sklavenhandel auch zu mehr Konflikten in Afrika. Teilweise wurden Kriege gezielt geschürt, um mehr Sklaven zu bekommen. Nach der Überfahrt mit eigens umgerüsteten Sklavenschiffen kamen jene Sklaven, welche diese „Middle Passage“ des oben angesprochenen Dreieckshandels überlebt hatten, in die Plantagen und Bergwerke Amerikas, vor allem Westindiens. Die niederländische Insel Curaçao vor der Küste von Venezuela wurde zum bedeutendsten Sklavenmarkt der Welt.
Aufgrund von quantitativen Untersuchungen, die der amerikanische Historiker Philip Curtin bereits in den 1960er Jahren durchführte und die später von anderen Wissenschaftlern beständig erweitert wurden und 1998 schließlich in einer Datenbank kulminierten, in der etwa 27.000 transatlantische Sklaventransporte erfasst sind, geht die Fachwissenschaft heute davon aus, dass zwischen 1519 und 1867 etwa 11,06 Millionen Afrikaner im Rahmen des atlantischen Sklavenhandels nach Amerika verschleppt wurden, davon 3,9 Millionen nach Brasilien. Damit dürften ältere Schätzungen, die von 15 Millionen Verschleppten ausgingen, „an der Obergrenze des Realistischen liegen.“[13] Dies besagt nichts über die Zahl derjenigen Sklaven, die als Folge des Sklavenfangs, während der innerafrikanischen Transporte und der Wartezeit in den Sklavenforts an der afrikanischen Westküste umkamen. Die ungefähre Zahl der Menschen, die während des Transports über den Atlantik starben, wird auf bis zu 1,5 Millionen Menschen geschätzt.[13] An verschiedenen Universitäten, vor allem in den Niederlanden und in den USA, laufen Forschungsprojekte, die diesbezüglich mehr Klarheit bringen sollen.
Preis der Sklaven
Es gehört zu den weit verbreiteten Mythen, dass die Europäer die Afrikaner mit drittklassigen Waren und billigem Tand übertölpelt und so zum Verkauf ihrer Landsleute bewogen hätten. Grund dafür sind neben rassistischen Vorurteilen wohl vor allem die den Europäern häufig irrational erscheinenden Vorlieben der Afrikaner für ganz bestimmte Waren, wie etwa Kaurimuscheln, die in Afrika eine weit verbreitete Währung darstellten. Neuere Forschungen haben jedoch aufgezeigt, dass die Afrikaner nicht nur durchaus in der Lage waren, den Wert der von den Europäern angebotenen Waren klar einzuschätzen, sondern dass sie auch weitgehend das Warensortiment bestimmten, mit dem die Europäer die Sklaven einzukaufen hatten. Die europäischen Sklavenhändler waren im Allgemeinen gezwungen, den Afrikanern Waren anzubieten, die sie vorher aus den verschiedensten Ländern bezogen hatten. Kein Sklavenhändler konnte es sich erlauben, nur die Waren seines Heimatlandes anzubieten.[14]
Dementsprechend waren die Preise für Sklaven allenfalls in der Anfangsphase des spätmittelalterlichen bzw. frühneuzeitlichen Sklavenhandels niedrig. Berichte, wonach die Portugiesen 1446 am Senegal-Fluss für ein altes Pferd 25 bis 30 Sklaven, 1460 am Gambia-Fluss für ein Pferd 12 Sklaven und am Kongo-Fluss für einen Hund 22 Sklaven bekamen, erlauben nur für den jeweiligen Zeitraum und die betreffende Region Rückschlüsse auf den Preis eines Sklaven.
Grundsätzlich gilt, dass die Sklavenpreise von der Anfangsphase des transatlantischen Sklavenhandels bis tief ins 17. Jahrhundert relativ niedrig blieben. Nach 1670 kam es zu einem kontinuierlichen Anstieg der Preise, wofür in der Forschung vor allem die rapide ansteigende Nachfrage in der Neuen Welt verantwortlich gemacht wird. Dort zahlte man beispielsweise zwischen 1676 und 1680 für einen Afrikaner von der Sklavenküste durchschnittlich 17,8 englische Pfund. Zwischen 1736 und 1740 betrug der Durchschnittspreis 34,4 Pfund, danach erhöhte er sich im Zeitraum zwischen 1786 und 1790 auf 67,5 Pfund. Seinen Spitzenwert erreichte er – bedingt durch die mit den Revolutionskriegen einhergehenden „Versorgungsengpässe“ – in den Jahren zwischen 1806 und 1810 mit 85,2 Pfund.[15]
Die versklavten Afrikaner wurden in der Regel je Stück berechnet. Ein „Stück“ war zwischen 30 und 35 Jahre alt, 5 Fuß 11 Zoll groß (das sind ca. 180 cm) und ohne körperlichen Defekt. Für einen Heranwachsenden gab es Preisnachlass. Die Spanier handelten jedoch mit den Portugiesen auch einmal einen Vertrag über die Lieferung von 10.000 Tonnen Sklaven aus. In diesem Fall entsprachen drei Sklaven einer Tonne.
Brandenburg
Der Kurfürst von Brandenburg beteiligte sich am afrikanischen Sklavenhandel seit 1683. Es wird geschätzt, dass die in Emden ansässige Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie im Laufe ihres 17-jährigen Bestehens ca. 17.000 Afrikaner in die Karibik (St. Thomas, Dänische Kolonie) verkaufte. Da sich der transatlantische Sklavenhandel zu diesem Zeitpunkt bereits fest in niederländischer und portugiesischer Hand befand, kam das Unternehmen nie aus den roten Zahlen heraus.[16] Zudem besaß Brandenburg keinen eigenen Stützpunkt in der Karibik, sondern war auf einen Vertrag mit Dänemark angewiesen. Das Unternehmen wurde dann 1711 für bankrott erklärt und der dem Sklavenhandel dienende Stützpunkt Fort Groß Friedrichsburg anschließend an die Niederländische Westindien-Kompanie verkauft.
Dänemark
Zwischen 1671 und 1802 war auch Dänemark am Sklavenhandel beteiligt. An der Goldküste im heutigen Ghana wurden Forts wie Christiansborg (Accra) errichtet, in denen Sklaven gefangen gehalten und dann meist auf die dänischen Jungferninseln verschifft wurden. Auf diese Art wurden schätzungsweise 100.000 Afrikaner in die Karibik verkauft.[17] Wesentlichen Anteil am dänischen Sklavenhandel hatte aber auch die deutsche Kaufmannsdynastie der Schimmelmanns, vor allem Heinrich Carl von Schimmelmann, der Direktor des dänischen Sklavenhandels, der mehrere eigene Sklavenschiffe, sowie vier eigene Plantagen mit 1000 Sklaven besaß und so zeitweise der größte Sklavenhändler Europas war.[18]
England/Großbritannien
England bzw. später Großbritannien besaß die weltweit größte Flotte von Sklavenschiffen. Die englische Hafenstadt Liverpool galt als „Hauptstadt des Sklavenhandels“ mit dem größten Sklavenmarkt weltweit. Große Profite aus dem Sklavenhandel trugen hier zum Wachstum und zum Wohlstand bei, nachdem am 3. Oktober 1699 die Liverpool Merchant als erstes bekanntes Sklavenschiff nach Afrika segelte und mit einer „Fracht“ von 220 Afrikanern am 18. September 1700 in ihren Heimathafen zurückkehrte. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts betrug Liverpools Anteil am atlantischen Sklavenhandel 40 %. Im profitabelsten Jahr 1799 wurden durch Liverpooler Sklavenschiffe über 45.000 Menschen aus Afrika abtransportiert. Bristol und London beteiligten sich ebenfalls nach Kräften, doch Liverpool beherrschte vier Fünftel des englischen Sklavenmarktes.
Frankreich
Die führende Kolonialmacht Frankreich beteiligte sich von 1713 bis 1792/3 am transatlantischen Sklavenhandel und zeichnete so für den Transport von schätzungsweise 1,1 bis 1,2 Millionen versklavten Afrikanern nach Amerika verantwortlich. Hauptheimathafen der französischen Sklavenhändler war Nantes mit 1446 Schiffsladungen Sklaven, gefolgt von Bordeaux mit 461, La Rochelle mit 408, Le Havre mit 345, sowie weiteren Häfen. Die Sterblichkeitsrate während der Transporte entwickelte sich von 18 Prozent im Zeitraum 1713–1722 hin zu einer Rate von 12 Prozent zwischen 1763 und 1777. Geldanlagen im Sklavenhandel waren beliebt, so hatte etwa Voltaire große Teile seiner Mittel hierin angelegt.[19] In Martinique wurde die Sklaverei erst 1848 auf Initiative von Victor Schoelcher vollständig aufgegeben; bis dahin hatte Joséphine de Beauharnais bei ihrem damaligen Ehemann, Napoléon Bonaparte, erwirken können, sie weiterhin zu gestatten, da ihre Familie dort eine große Zuckerrohrplantage betrieb.
Niederlande
In der Periode von 1674 bis 1740 waren für die Niederländische Westindien-Kompanie 383 Sklavenschiffe auf Fahrt. Die sogenannte „Dreiecksfahrt“ begann in einem der niederländischen Häfen mit erster Station an der afrikanischen Westküste, im heutigen Ghana. Hier waren vor allem die niederländischen Festungen, Fort Elmina und Fort Accra Anlegestellen. Auf der Rückreise nahmen die WIC-Schiffe Stapelprodukte wie Zucker mit in die Niederlande, um dann erneut nach West-Afrika, Amerika und zurück zu segeln.
Portugal
Im frühen 15. Jahrhundert suchte der portugiesische Prinz Heinrich der Seefahrer einen Seeweg nach Indien, um vom Gewürzhandel zu profitieren. Die Expeditionen zur Erforschung der westafrikanischen Küste waren langwierig und teuer. Durch das Plündern von Küstendörfern konnten die Kosten nicht gedeckt werden. Schließlich verschleppten die Portugiesen Einheimische, um Lösegeld zu erpressen, wie man es früher schon mit den benachbarten Mauren gemacht hatte. Da die Geiselauslösung mit weit entfernten Ländern nicht funktionierte, wurden die Gefangenen später als Sklaven verkauft. Ein Fünftel des jeweiligen Verkaufserlöses gehörte Prinz Heinrich.[20]
Als Großmeister des Christusordens hatte Heinrich der Seefahrer gute Kontakte zu Papst Nikolaus V. Mit den Bullen Dum diversas (1452) und Romanus Pontifex (1455) wurde es erlaubt, Heiden zu versklaven und ihren Besitz zu nehmen. Somit hatten die christlichen Portugiesen eine moralische Rechtfertigung für ihre Geschäfte.[20]
Zunächst hatte Senegal große Bedeutung für den Sklavenhandel. Später nahmen die Portugiesen an der Goldküste intensive Handelsbeziehungen mit den dortigen Reichen auf. In Elmina wurde 1482 das Fort São Jorge da Mina errichtet, welches zu einem wichtigen Handels- und Militärstützpunkt wurde, an dem auch mit Sklaven gehandelt wurde.
Danach konzentrierte sich der portugiesische Sklavenhandel auf die eigenen Kolonien Angola und Mosambik. Allein im Zeitraum von 1710 bis 1830 wurden ca. 1,2 Millionen Afrikaner über den Hafen von Luanda verschleppt. Auch nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei in den Kolonien zeigte sich die Kolonialmacht Portugal sehr erfinderisch bei der Einführung von Arbeitsverträgen, die Formen von Zwangsarbeit und andere versteckte Sklaverei beinhalteten.[21]
Schweden
USA
Die Sklaverei in den Vereinigten Staaten bildet die Fortsetzung und Fortentwicklung der Sklaverei, die bereits in den 13 Kolonien, aus denen die USA 1776 hervorgegangen sind, bestand. Die Kolonisierung Amerikas vom 16. bis 19. Jahrhundert ging mit einer Massenversklavung von Afrikanern einher, die in allen Teilen des dünn besiedelten Doppelkontinents als billige Arbeitskräfte eingesetzt wurden. Auf dem nordamerikanischen Festland erlangte die Sklaverei Ausprägungsformen, die auf dem Doppelkontinent einzigartig waren, und nach der Gründung der USA stand sie im Spannungsfeld zwischen einer Ökonomie, die auf der Arbeitsleistung von Sklaven erbaut war, und dem politischen Programm einer jungen Nation, deren Selbstverständnis prominent die Idee der Freiheit zugrunde lag.
Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung gab es in den Vereinigten Staaten mehr als 460.000 Sklaven. Die nördlichen Bundesstaaten, in deren Wirtschaftsleben die Sklaven nie eine große Rolle gespielt hatten, begannen bald, die Sklaverei abzuschaffen – ein Prozess, der sich allerdings als langwierig erwies und in einigen Fällen erst 1865 abgeschlossen wurde. In den Südstaaten, wo die Sklaverei mit der expandierenden Wirtschaft unauflösbar verbunden war, wuchs die Zahl der Sklaven bis 1865 auf mehr als vier Millionen an.
Sklavenhaltung entstand auf dem nordamerikanischen Festland nicht erst mit der Ankunft der europäischen Kolonialherren; sie war bereits in manchen indianischen Kulturen üblich. Mit der Gründung der Kolonien im 17. Jahrhundert erlangte sie allerdings erstmals allgemeine Verbreitung. Einen steilen Aufstieg nahm die Sklaverei mit der Entstehung der Plantagenökonomie, die im 17. Jahrhundert in Virginia entstand und sich in den folgenden zwei Jahrhunderten immer weiter nach Süden und Westen ausbreitete. Da die dünn besiedelten Kolonien den wachsenden Bedarf nach billigen Arbeitskräften nicht aus eigenen Ressourcen decken konnten, wurden afrikanischstämmige Sklaven zunächst aus der Karibik, dann aber in immer größerer Zahl über die so genannte „Mittelpassage“ direkt aus Westafrika, besonders aus Angola, importiert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zerfiel die Plantagenökonomie in Virginia und North Carolina, dehnte sich dafür aber immer weiter in den amerikanischen Westen aus. Infolge dieser Verlagerung wurden Hunderttausende afroamerikanischer Sklaven aus dem Oberen Süden in den Tiefen Süden, besonders nach Alabama, Mississippi und Louisiana, verschleppt. Diese erzwungene Massenwanderung war für die Betroffenen kaum weniger traumatisch, als es für ihre Vorfahren die Verschleppung über den Atlantik gewesen war.
Ihr Ende fand die Sklaverei, die in den Vereinigten Staaten euphemistisch oft als The Peculiar Institution (deutsch: „die eigenartige Institution“) bezeichnet wurde, mit der militärischen Niederlage der Konföderation im Sezessionskrieg (1865) und dem im selben Jahr verabschiedeten 13. Zusatzartikel zur Verfassung. Die Politik, Gesellschaft und Kultur der Vereinigten Staaten hat sie praktisch bis in die Gegenwart geprägt.
Andere Länder
Im atlantischen Sklavenhandel waren auch Spanien und nach seiner Unabhängigkeit Brasilien beteiligt. Im Indischen Ozean importierten arabische Händler Sklaven aus Ostafrika. In Südostasien betrieben in erster Linie chinesische und malaiische, ab dem 17. Jahrhundert auch niederländische Händler den Sklaventransport zwischen den Regionen. Hier kamen die Sklaven aus Konflikten zwischen den verschiedenen Kleinreichen und Stämmen.
Der Spanier Pedro Blanco galt dabei als „größter Sklavenhändler der Welt“.[22]
Kaufleute und Financiers aus der Schweiz waren zwischen 1773 und 1830 ebenfalls direkt oder indirekt am transatlantischen Sklavenhandel beteiligt. Die Schweizer Baumwollindustrie produzierte einen bedeutenden Teil der bedruckten Stoffe (Indienne), welche das wichtigste Tauschgut für den Sklavenhandel darstellten. Kaufleute aus Basel, Bern, Genf und Neuenburg beteiligten sich direkt an rund hundert Expeditionen, die von französischen Häfen aus starteten, und trugen mit ihrem Kapital zur Finanzierung weiterer Schiffe bei. Bezieht man diese finanzielle Beteiligung mit ein, so sind es rund 172.000 Afrikaner, die mit Schweizer Hilfe deportiert wurden.[23] Siehe auch: Schweizer Kolonialismus
Widerstand
Überall, wo es Sklavenhandel gab, gab es auch Widerstand der Betroffenen. Bereits 1578 erwähnte Francis Drake in seinem Reisebericht Sklaven, die ihren spanischen und portugiesischen Besitzern entkommen waren und sich zu Maroon-Gemeinschaften zusammengeschlossen hatten.[24] Diese Gemeinschaften existierten manchmal über mehrere Jahrhunderte hinweg und errichteten autarke Ökonomien oder lebten von Gütern, die sie bei ihren Guerilla-Kriegen gegen die Sklavenhalter erbeuteten. Teilweise schlossen sie sich auch mit widerständigen Indigenen zusammen.[25] In Jamaica erreichten die entlaufenen Sklaven nach mehreren Jahrzehnten des erfolgreichen Krieges gegen die englische Armee 1738 die offizielle Anerkennung ihrer autonomen Maroongesellschaften, die bis heute existieren.[26]
Auch die Piraterie war eine Option des Sklavenwiderstands. Einige Piraten kaperten Sklavenschiffe und heuerten die befreiten Afrikaner für ihre eigenen Mannschaften an.[27] 1724 erreichte das englische Handelsministerium ein Schreiben, dessen Verfasser sich beschwerte, dass der Sklavenhandel „im Laufe zweier Jahre fast 100 Segelschiffe“ an die Piraten verloren habe.[28] Einige Piraten verkauften erbeutete Sklaven jedoch auch weiter.
Abschaffung des Sklavenhandels
Die im 18. Jahrhundert in Europa aufkommenden abolitionistischen Bewegungen konzentrierten ihre Kräfte zunächst auf die Abschaffung des Sklavenhandels und nicht der Sklaverei als Ganzem. Dahinter stand der Gedanke, ein Verbot des Handels wäre erstens politisch leichter durchzusetzen als ein Verbot der gesamten Institution Sklaverei, und zweitens würde ohne beständigen Nachschub der Sklavenhaltung das Material von allein ausgehen.
Im Jahr 1792 verbot Dänemark mit Wirkung ab dem 1. Januar 1803 als erste Sklavenhandelsnation den Sklavenhandel über den Atlantik. 1807 untersagte Großbritannien mit dem Slave Trade Act den Sklavenhandel und bekämpfte von da an auch aktiv den Sklavenhandel anderer europäischer Staaten. 1808 wurde von den Abolitionisten ein Verbot des Sklavenhandels in den USA erreicht, das von der Regierung insbesondere im Süden nur unzureichend durchgesetzt wurde[29], den Handel allerdings zumindest bremste. Auf dem Wiener Kongress 1815 setzte Großbritannien zwischen den europäischen Großmächten ein grundsätzliches Verbot des afrikanischen Sklavenhandels durch, wobei keine Fristen zur Umsetzung des Beschlusses festgelegt wurden. Nach und nach wurden erst der Sklavenhandel und dann auch die Sklaverei von allen beteiligten Ländern verboten, sodass der Atlantische Sklavenhandel zum Erliegen kam. Eine Ursache für die zunehmende Zustimmung zur Abschaffung von Sklaverei und Sklavenhandel lag sicher auch in den veränderten Produktionsbedingungen infolge der industriellen Revolution. Mit dem Quintupelvertrag wurden am 20. Dezember 1841 in London ein wechselseitiges Anhalte- und Durchsuchungsrecht für unter der Flagge gegnerischer Länder fahrender Schiffe vereinbart. Es diente dem Zweck der Unterdrückung des Sklavenhandels und gestattete eine Beschlagnahme von Sklavenschiffen in einem bestimmten Meeresgebiet um Afrika herum. Als letzter am atlantischen Sklavenhandel beteiligter Staat schaffte Brasilien am 13. Mai 1888 die Sklaverei ab.
Die Bemühungen zur Abschaffung des Sklavenhandels wurden in der Folge auch auf den Handel entlang der ostafrikanischen Küste und über den Indischen Ozean ausgedehnt. Die öffentliche Diskussion über den dortigen Sklavenhandel spielte eine bedeutende Rolle bei der kolonialen Ausbreitung der Europäer in Afrika in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts: Diese wurde immer wieder mit der Notwendigkeit von Interventionen zur Abschaffung des Handels mit Sklaven begründet. Im Zuge der Kolonisierung Afrikas drängten die europäischen Kolonialherren den orientalischen und innerafrikanischen Sklavenhandel allmählich zurück (vgl. Sklavereiabkommen). Beide Handelsströme existierten noch eine Zeit lang im Verborgenen weiter; in Saudi-Arabien wurde die Sklaverei erst 1968 offiziell verboten. Nach der Beendigung des internationalen Sklavenhandels bemühten sich die europäischen Kolonialmächte mehr oder weniger erfolgreich um die Abschaffung der Sklaverei in den afrikanischen Gesellschaften. Der Sklavenhandel zur See ist durch das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen verboten. Jeder an Bord eines Schiffes angetroffene Sklave ist ipso facto frei.[30]
Heutige Situation
Die heutige Sklaverei im Sudan sowie der Kinderhandel in Westafrika, wo laut UNICEF 200.000 Kinder in Sklaverei leben, zeigen, dass Sklaverei auch heute noch existiert. Nach dem 2010 veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) steigt die Anzahl der Sklaven wieder; demnach gibt es rund 140.000 Sklaven in Europa und weltweit mehrere Millionen. Dabei werden die Menschen oft unter dem Vorwand, Arbeit im reichen Ausland finden zu können, aus ihrer Heimat gelockt und dann nach ihrer Ausreise zu Prostitution und Zwangsarbeit angehalten.[31] Allerdings ist die Verwendung des Begriffes „Sklaverei“ oft uneindeutig; es wird selten zwischen Sklaverei und der Sklaverei ähnlichen Formen der Unfreiheit unterschieden.
Der Internationale Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und an seine Abschaffung erinnert seit 1998 jährlich am 23. August an die Sklaverei und deren Abschaffung in vielen Ländern.
Filme
- Roots (Fernsehserie). Regie: David Wolper, USA 1977.
- Ashanti (Film). Regie Richard Fleischer, USA 1979.
- Mission. Regie: Roland Joffé, Großbritannien 1986.
- Cobra Verde. Regie: Werner Herzog, Deutschland 1987.
- Amistad – Das Sklavenschiff. Regie: Steven Spielberg, USA 1997.
- 12 Years a Slave. Regie: Steve McQueen, USA 2013.
Literatur
in der Reihenfolge des Erscheinens
- Thomas Fowell Buxton, 1. Baronet: Der afrikanische Sklavenhandel und seine Abhülfe. Brockhaus, Leipzig 1841, (Google Books).
- Philip D. Curtin: The Atlantic Slave Trade. A Census. University of Wisconsin Press, Madison WI 1975, ISBN 0-299-05404-7.
- Wolfgang Wimmer: Die Sklaven. Eine Sozialgeschichte mit Gegenwart (= Rororo 7169 rororo-Sachbuch). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1979, ISBN 3-499-17169-4.
- Jacques Heers: Esclaves et domestiques au Moyen Âge dans le monde méditerranéen. Hachette, Paris 1996, ISBN 2-01-279335-5.
- H. D. Baker: Degrees of freedom. Slavery in mid-first millennium BC Babylonia. In: World Archaeology. Band 33, Nr. 1, 2001, ISSN 0043-8243, S. 18–26.
- Christian Delacampagne: Die Geschichte der Sklaverei. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2004, ISBN 3-538-07183-7.
- Michael Zeuske: Schwarze Karibik. Sklaven, Sklavereikultur und Emanzipation. Rotpunktverlag, Zürich 2004, ISBN 3-85869-272-7.
- Hans Fässler: Reise in Schwarz-Weiss. Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei. Rotpunktverlag, Zürich 2005, ISBN 3-85869-303-0.
- Michael Zeuske: Sklaven und Sklaverei in den Welten des Atlantiks. 1400–1940. Umrisse, Anfänge, Akteure, Vergleichsfelder und Bibliographien. LIT, Berlin 2006, ISBN 3-8258-7840-6 (Sklaverei und Postemanzipation 1).
- Jochen Meissner, Ulrich Mücke, Klaus Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56225-9.
- Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58450-3.
- James Walvin: The Zong. A Massacre, the Law and the End of Slavery. Yale University Press, New Haven/ London 2011, ISBN 978-0-300-12555-9.
- Michael Zeuske: Sklavenhändler, Negreros und Atlantikkreolen. Eine Weltgeschichte des Sklavenhandels im atlantischen Raum. De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-042672-4.
- Michael Zeuske: Sklaverei. Eine Menschheitsgeschichte von der Steinzeit bis heute. Reclam, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-15-011155-0.
Weblinks
- Literatur zum Sklavenhandel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Karten der Unesco: Wege der Sklavenschiffe (mit Daten) (englisch)
- „Reise in Schwarz-Weiss“ – über Schweizer Beziehungen zu Sklaverei und Sklavenhandel
- Bekämpfung des Menschenhandels – Dossier des Europarates (Memento vom 5. März 2010 im Internet Archive)
- 3D-Visualisierung eines Sklavenschiffs (englisch gesprochene Beschreibung) Auf: slavevoyages.org, abgerufen am 26. Januar 2021.
Einzelnachweise
- Michael Rostoftzeff: Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte der hellenistischen Welt. Band 2, Darmstadt 1998, S. 1012 ff.
- Joyce Salisbury: Encyclopedia of Women in the Ancient World. ABC-CLIO, Santa Barbara 2001, S. 308.
- Michael Rostovtzeff: Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte der hellenistischen Welt. Band 2, Darmstadt 1998, S. 624–629.
- Strabon, Geographica XIV 5,2.
- Zu mittelalterlichen jüdischen Händlern vgl. etwa: Daniel Niemetz: Gebraucht und verfolgt - Juden im Mittelalter. Ein historischer Überblick. Mitteldeutscher Rundfunk, 2019.
- Siehe dazu Michael Toch: ?יהודי אירופה בימי הבניים המוקדמים: סוחרי עבדים [The European Jews of the Early Middle Ages: Slave-traders?] In: Zion. Band 64, 1999, S. 39–63; vgl. Abstract in englischer Sprache. Toch hält die meisten verfügbaren Quellen zur Klärung dieser Frage für wenig aussagekräftig. Die Ansicht, Juden seien insbesondere im Frühmittelalter die Hauptakteure des Sklavenhandels gewesen, findet sich unter anderem bei Charles Verlinden, wird jedoch von Toch bestritten und von anderen zumindest angezweifelt. - Zur Kritik an Toch vgl. Friedrich Lotter: Sind christliche Quellen zur Erforschung der Geschichte der Juden im Frühmittelalter weitgehend unbrauchbar? In: Historische Zeitschrift. Band 278, Nr. 2, 2004, S. 311–327 (S. 326: „Als Fazit der Argumentation Tochs bleibt letztlich nur die Feststellung, daß seine aus zunächst ernstzunehmenden Ansätzen entwickelte Methode zu einem System ausgebaut wurde, mit der alles nach Belieben entweder bewiesen oder widerlegt werden kann.“ Zudem S. 325: „Abschließend bleibt nur die Feststellung, daß die Zahl dieser Belege, die sich noch erweitern lassen, bei weitem zu groß ist, als daß man sie durchweg und pauschal als unzuverlässig und unglaubwürdig verwerfen kann.“)
- Johannes Fried: Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024. Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-26517-0, S. 579 u. 935.
- Dušan Třeštík: Počátky Přemyslovců. Vstup Čechů do dějin (530–935). Nakladatelství Lidové noviny, Prag 1997, ISBN 80-7106-138-7, S. 350.
- Kate Fleet: European and Islamic Trade in the Early Ottoman State. The Merchants of Genoa and Turkey. Cambridge University Press, Cambridge 1999, S. 37–59.
- Deutschlandradio-Rezension: Dreizehn Jahrhunderte währender Sklavenhandel, 29. März 2010 Anders als beim transatlantischen Sklavenhandel kam es jedoch nach N’Diaye nicht zu nennenswerten Migrationseffekten, da viele der Sklaven kastriert wurden. Da die Verstümmelung im Islam verboten ist, ließen die Sklavenhändler über nicht-muslimische Spezialisten in Abessinien und Oberägypten die Operationen durchführen. Nach N’Diaye Schätzungen überlebte nur einer von drei bis vier Afrikanern die Sklaventransporte, siehe Tidiane N’Diaye: Der verschleierte Völkermord. Die Geschichte des muslimischen Sklavenhandels in Afrika. Reinbek 2010 – Der bis heute verschwiegene Genozid: Die araboislamische Sklavenhandel war schlimmer als der transatlantische Sklavenhandel der Europäer.
- Roland Bernhard und Jutta Wimmler: „Dreieckshandel“, Glasperlen und Gender. Mythische Narrative zum transatlantischen Sklavenhandel in aktuellen deutschen und österreichischen Schulbüchern. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. Band 70, Heft 3/4, 1990, S. 149–164.
- J. Meissner, U. Mücke, K. Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. München 2008, S. 84, 88.
- J. Meissner, U. Mücke, K. Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. München 2008, S. 47. Zum Umfang des atlantischen Sklavenhandels nach Herkunftsgebieten und Zielorten vgl. dort die Tabellen 1 und 2, S. 48 und 86f.
- J. Meissner, U. Mücke, K. Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. München 2008, S. 64 und 84.
- J. Meissner, U. Mücke, K. Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. München 2008, S. 66.
- Brandenburg steigt in den Sklavenhandel ein; Zeittafel (Memento vom 26. Juni 2009 im Internet Archive)
- Erik Gøbel: Danish Shipping along the Triangular Route, 1671–1802. In: Scandinavian Journal of History. 2011, Band 36, Nr. 2.
- Christian Degn: Die Schimmelmanns im atlantischen Dreieckshandel. Gewinn und Gewissen. Wacholz, Neumünster 1974, S. 59 ff.
- Robert Stein: Measuring the French Slave Trade, 1713–1792/3. In: Journal of African History. 1978, Band XIX, Nr. 4, S. 515–521.
- Ronald Daus: Die Erfindung des Kolonialismus. Hammer, Wuppertal 1983, ISBN 3-87294-202-6 (Gemeinsam herausgegeben mit der GEPA).
- "José Carlos Curto (Historiker, Universität Toronto) in einem Gespräch mit der portugiesischen Tageszeitung Público am 24. September 2015".
- Hugh Thomas: The Slave Trade: The Story of the Atlantic Slave Trade: 1440–1870. Simon & Schuster, New York 1997, ISBN 0-684-81063-8, S. 803.
- Thomas David, Bouda Etemad, Janick Marina Schaufelbuehl: Schwarze Geschäfte: die Beteiligung von Schweizern an Sklaverei und Sklavenhandel im 18. und 19. Jahrhundert. Aus dem Französischen von Birgit Althaler. Limmat Verlag, Zürich 2005, ISBN 978-3-85791-490-4, S. 15 ff.
- Sir Francis Drake’s Famous Voyage Round the World. In: Voyages and Travels: Ancient and Modern. Band XXXIII. (= The Harvard Classics.) Collier & Son, New York 1909–14; Bartleby.com, 2001, S. 210.
- Peter Linebaugh, Marcus Rediker: Die vielköpfige Hydra. Die verborgene Geschichte des revolutionären Atlantiks. Assoziation A, Berlin/ Hamburg 2008, ISBN 978-3-935936-65-1, S. 173.
- Mavis Christine Campbell: The Maroons of Jamaica, 1655–1796: A History of Resistance, Collaboration & Betrayal. Bergin & Garvey, Granby (MA) 1988, ISBN 0-89789-148-1.
- Peter Linebaugh, Marcus Rediker: Die vielköpfige Hydra. Die verborgene Geschichte des revolutionären Atlantiks. Berlin/ Hamburg 2008, S. 179 ff.
- Zitat nach Peter Linebaugh, Marcus Rediker: Die vielköpfige Hydra. Die verborgene Geschichte des revolutionären Atlantiks. Berlin/ Hamburg 2008, S. 185.
- Nach einer Schätzung vom Historiker John Hope Franklin wurden rund 250.000 weitere Sklaven nach dem Verbot transportiert; vgl. Howard Zinn: A People’s History of the United States. Harper Perennial, New York 2005, ISBN 0-06-083865-5, S. 172.
- Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen, Artikel 99 (deutsche Übersetzung)
- Die Sklaven leben mitten unter uns. In: Tages-Anzeiger. vom 29. Juni 2010. Auch Flüchtlinge sind vielfach von sklavereiähnlichen Umständen betroffen; so werden beispielsweise in Libyen Arbeiter unter sklavenähnlichen Bedingungen verkauft. Nach einem CNN-Bericht kosteten im August 2017 „Zwei große Starke Jungs für die Landwirtschaft“ bei einer Sklavenversteigerung in Libyen 800 Dollar (Amerikanischer Fernsehsender CNN Mitte November 2017)