Kreis Herzogtum Lauenburg
Der Kreis Herzogtum Lauenburg ist ein Kreis im Bundesland Schleswig-Holstein und gehört zur Metropolregion Hamburg.
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Verwaltungssitz: | Ratzeburg |
Fläche: | 1.263,06 km2 |
Einwohner: | 199.152 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 158 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | RZ |
Kreisschlüssel: | 01 0 53 |
Kreisgliederung: | 132 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Barlachstraße 2 23909 Ratzeburg |
Website: | |
Landrat: | Christoph Mager (CDU) |
Lage des Kreises Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein | |
Geografie
Der Kreis ist der südlichste Kreis Schleswig-Holsteins. Er grenzt im Nordwesten und Norden an den Kreis Stormarn und an die kreisfreie Stadt Lübeck, im Osten an den Landkreis Nordwestmecklenburg und an den Landkreis Ludwigslust-Parchim, beide in Mecklenburg-Vorpommern, im Süden auf der anderen Seite der Elbe an den Landkreis Lüneburg und an den Landkreis Harburg in Niedersachsen und im Westen an das Land Hamburg.
Der Kreis ist auch heute noch sehr waldreich und enthält mit dem Sachsenwald das größte zusammenhängende Waldgebiet Schleswig-Holsteins und mit dem Naturpark Lauenburgische Seen einen der ältesten Naturparks in Schleswig-Holstein.
Der Kreis war seit dem 14. Jahrhundert ein Herzogtum; nach der Angliederung an die preußische Provinz Schleswig-Holstein 1876 durfte der neue Kreis als Reminiszenz an seine Vergangenheit die Bezeichnung „Herzogtum“ weiterführen. Sie hat sich bis heute im amtlichen Namen des Kreises erhalten. Verwaltungssitz des Kreises ist Ratzeburg, die größte Stadt ist Geesthacht.
Geschichte
Das Kreisgebiet entspricht im Wesentlichen den nordelbischen Teilen des historischen Herzogtums Sachsen-Lauenburg. In Nord-Süd-Richtung verlief hier im Frühmittelalter der Limes Saxoniae als Schutzstreifen des Sächsischen Reiches vor den Slawen.
Nach dem Aussterben der letzten askanischen Herzöge und einem langwierigen Erbfolgestreit fiel das Herzogtum zunächst 1702 an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg („Kurhannover“), ab 1811 gehörte es als Teil des Département des Bouches de l’Elbe kurzzeitig zu Frankreich und fiel dann auf dem Wiener Kongress 1815 an das dänische Königshaus. Es wurde jedoch staatsrechtlich nie Teil Dänemarks, sondern war mit der dänischen Krone durch Personalunion verbunden.
Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde es kurzzeitig von Österreich verwaltet und 1865 als Folge der Gasteiner Konvention in Personalunion mit Preußen vereinigt. Der preußische König Wilhelm I. wurde als „Herzog von Lauenburg“ neuer Landesherr und der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck übernahm das Amt des „Ministers für Lauenburg“. Am 1. Juli 1876 wurde das Herzogtum als „Landkreis Herzogtum Lauenburg“ in die preußische Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert. Als Nachfolger der Lauenburgischen Ritter- und Landschaft übernahmen Kreisausschuss und Landrat 1882 die Bestimmung im Lauenburgischen Landeskommunalverband, der seit 1872 über das Gros des ehemals landesherrlichen Vermögens verfügte.
Durch das Groß-Hamburg-Gesetz erhielt der Kreis am 1. April 1937 die mecklenburgischen Exklaven Domhof Ratzeburg, Hammer, Horst, Mannhagen, Panten und Walksfelde, die lübeckischen Exklaven Albsfelde, Behlendorf, Düchelsdorf, Giesensdorf, Groß Schretstaken, Harmsdorf, Hollenbek, Klein Schretstaken, Nusse, Poggensee, Ritzerau, Sierksrade und Tramm sowie von Hamburg die Stadt Geesthacht. NSDAP-Kreisleiter war der schon 1928 der NSDAP beigetretene Hans Gewecke. Gewecke ließ in Lauenburg eine große Herberge für die Hitlerjugend bauen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kreis Teil der britischen Besatzungszone. Durch Veränderung der Zonengrenze zwischen Großbritannien und der Sowjetunion im sogenannten Barber-Ljaschtschenko-Abkommen vom 13. November 1945 wurden die Nachbargemeinden Ratzeburgs, Ziethen, Mechow, Bäk und Römnitz, am 26. November 1945 dem Kreis Herzogtum Lauenburg zugeschlagen. Sie gehörten bis dahin zum mecklenburgischen Kreis Schönberg (bis 1934 Teil von Mecklenburg-Strelitz) und kamen im Austausch gegen die lauenburgischen Gemeinden Dechow, Thurow (heute Ortsteil der Gemeinde Roggendorf) und Lassahn (heute Ortsteil der Stadt Zarrentin am Schaalsee) zur britischen Zone. Diese Gebietsveränderung wurde auch nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 beibehalten.
Die Regionalgeschichte des Kreises wird von den beiden Archivgemeinschaften im Kreisgebiet (AG Nordkreis und AG Südkreis) aufgearbeitet. Sie werden dabei vom Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg e.V. unterstützt, der 1949 als Fusion zweier bis dahin selbständigen Vereine (Verein für die Geschichte des Herzogtums Lauenburg, gegründet 1883, und Heimatbund Herzogtum Lauenburg, gegründet 1925) gebildet wurde. Er ist die älteste und mitgliederstärkste Kulturvereinigung im historischen Elbherzogtum. Er ist in sieben Bezirksgruppen untergliedert und widmet sich der Aufarbeitung und Darstellung der Regionalgeschichte sowie der Pflege der niederdeutschen Sprache, der Denkmalpflege und dem Umweltschutz. Er gibt seit 1925 die Zeitschrift Lauenburgische Heimat heraus.
Jeweiliges Kreisgebiet
Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den jeweiligen Gebietsstand.
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1890 | 48.874 | [2] |
1900 | 51.833 | [2] |
1910 | 54.571 | [2] |
1925 | 58.235 | [2] |
1933 | 58.052 | [2] |
1939 | 69.965 | [2] |
1946 | 146.760 | [3] |
1950 | 150.218 | [2] |
1960 | 129.800 | [2] |
1970 | 141.700 | [4] |
1980 | 155.200 | [5] |
1990 | 159.400 | [2] |
2000 | 179.848 | [6] |
2010 | 186.874 | [6] |
2016 | 195.063 | [7] |
Heutiger Gebietsstand
Die Einwohnerzahlen bis 1970 beziehen sich auf den Gebietsstand am 27. Mai 1970.[9]
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Konfessionsstatistik
Gemäß dem Zensus 2011 waren 92.442 oder 49,4 % der 187.138 Einwohner evangelisch und 6,0 % römisch-katholisch; 44,6 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angaben.[10] Die Zahl der Protestanten ist seitdem gesunken. Mit Stand 31. Dezember 2019 waren 76.287 (39 %) von den zirka 197.000 Einwohnern evangelisch.[11] Mit Stand 31. Dezember 2020 waren 74.503 (37 %) von den zirka 199.000 Einwohnern evangelisch.[12]
Politik
Gliederung
Der Kreis ist im Gegensatz zu anderen in Schleswig-Holstein durch zahlreiche verhältnismäßig kleinere bis sehr kleine Gemeinden gekennzeichnet, in denen direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung gelebt wird. Dies erklärt sich nicht zuletzt aus der historischen Fraktionalisierung in lauenburgische, mecklenburgische und lübeckische Ortschaften und die nicht lang zurückliegenden politischen Umgliederungen von 1937 und 1945. Die Verwaltung erfolgt zumeist durch Ämter, die selbst auch nur eine sehr überschaubare Größe haben. Aber schon die Umgliederungen der Gemeinden unter diese Ämter nach 1945 hat durchaus das Potential von Sprengstoff in dieser Gegend ausgeprägter direkter Demokratie. Insofern wird der Kreis vom geplanten schleswig-holsteinischen Verwaltungsstrukturgesetz nicht unerheblich betroffen werden: nach dem Entwurf des Kieler Innenministeriums wurde zum 1. April 2007 eine Mindestgröße von 8000 Einwohnern für Ämter und amtsfreie Gemeinden als Gebietsreform angestrebt. Damit waren ursprünglich sechs der elf Ämter des Kreises in ihrer Existenz bedroht, zum 1. Januar 2007 bestanden nur noch zehn von ihnen. Eine Mindestgröße für amtsangehörige Gemeinden ist hingegen bislang nicht vorgesehen. Auch hier weist der Kreis insbesondere im Osten um Ratzeburg herum eine Vielzahl von Kleinstgemeinden auf, die oftmals weniger als 100 Einwohner haben.
Bis zum Stichtag bestand für die Ämter die Möglichkeit zu freiwilligen Zusammenschlüssen, die nach dem Entwurf auch die Kreisgrenzen innerhalb des Landes hätten überschreiten können, aufgrund der Lage des Kreisgebietes wäre hier allerdings nur der benachbarte Kreis Stormarn in Frage gekommen, zu dem jedoch ein Konkurrenzverhältnis im Hamburger Speckgürtel besteht. Ein erster Ansatz für die Reduzierung von Verwaltungseinheiten lag in der Vergrößerung des zum Amt Lauenburgische Seen erstarkten ehemaligen Amtes Ratzeburg-Land, sowie im Zusammenschluss des Amtes Nusse mit dem Amt Sandesneben zum Amt Sandesneben-Nusse mit Sitz in Sandesneben und dem Beitritt der Gemeinden des Amtes Aumühle-Wohltorf einschließlich des Forstgutsbezirks Sachsenwald zum Amt Hohe Elbgeest, die zum 1. Januar 2008 stattfanden. Nach den Vorgaben des Innenministeriums erreichen bislang über die drei vorgenannten Ämter hinaus die Ämter Breitenfelde und Lütau nicht das gesetzte Ziel von 8000 Einwohnern im jeweiligen Amtsbezirk. Das Amt Breitenfelde ist daher zum 1. Januar 2007 eine vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft nach § 19 a des Gesetzes über kommunale Zusammenarbeit mit der Stadt Mölln eingegangen.
Kreistag
Bei den Kommunalwahlen am 6. Mai 2018 ergab sich folgendes Ergebnis:
Partei | Prozent 1998 | Prozent 2003 | Prozent 2008 | Mandate 2008 | Prozent 2013 | Mandate 2013 | Prozent 2018 | Mandate 2018 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
CDU | 41,2 % | 51,7 % | 41,0 % | 25 | 41,0 % | 19 | 35,9 % | 18 |
SPD | 44,4 % | 29,4 % | 28,0 % | 16 | 32,1 % | 14 | 24,8 % | 12 |
GRÜNE | 7,5 % | 8,5 % | 12,2 % | 7 | 16,6 % | 7 | 18,1 % | 9 |
AfD | — | — | — | — | — | — | 7,7 % | 4 |
FDP | 6,9 % | 6,6 % | 10,3 % | 6 | 5,7 % | 3 | 6,8 % | 3 |
LINKE | — | — | 6,4 % | 3 | 3,1 % | 1 | 3,8 % | 2 |
FREIE WÄHLER | — | — | — | — | — | — | 2,4 % | 1 |
Die PARTEI | — | — | — | — | — | — | 0,3 % | — |
BISS | — | — | — | — | — | — | 0,2 % | — |
Rechtsstaatliche Liga | — | — | — | — | 1,6 % | 1 | — | — |
NPD | — | — | 2,1 % | 1 | — | — | — | — |
Schill | — | 3,8 % | — | — | — | — | — | — |
Gesamt | 100 | 100 | 100 | 58 | 100 | 45 | 100 | 49 |
Wahlbeteiligung in Prozent | 65,4 | 56,7 | 52,7 | 48,8 | 49,2 |
Ständische Landräte
- August Louis Detlev von Schrader, Landrat und Abgeordneter der Lauenburgischen Landesversammlung (1848–1853)
- 1852–1856: Friedrich Christian Ferdinand von Pechlin, dänischer Gouverneur und Landdrost
- Ernst Philipp Berckemeyer (1852–?), lauenburgischer Gutsherr (1808–1879) und Abgeordneter
- Ottokar von Witzendorff (ab 1854), ab 1873 lautete sein Titel Landschaftsrat (zur Unterscheidung vom preußischen Landrat)
Von 1873 bis 1882 war für die laufende Verwaltung und die Besetzung von Beamtenstellen der Erblandmarschall verantwortlich. Dem Landrat als preußischem Beamten oblag lediglich die Aufsicht über die staatliche Verwaltung.
Preußische und Schleswig-Holsteinische Landräte
- 1873–1874: Regierungsassessor Jungbluth
- 1874–1880: Andreas von Bernstorff
- 1880–1882: Albert von Bennigsen-Foerder (1838–1886)
Seit 1. Oktober 1882 war der Landrat neben der Staatsaufsicht auch für die kommunale Selbstverwaltung zuständig.
- 1882–1897: Oskar von Dolega-Kozierowski
- 1897–1900: Konrad Finck von Finckenstein
- 1900–1907: Friedrich von Bülow
- 1907–1919: Emil Mathis
- 1919–1927: Kurt Schönberg
- 1927–1933: Gustav Vogt
- 1933–1938: Theodor Fründt, NSDAP
- 1939–1945: Erich Jüttner, NSDAP; während seines Kriegsdienstes von 1942 bis 1945 kommissarisch: Traugott von Heintze, NSDAP
Zu einer Veränderung der Verwaltungsstruktur kam es nach dem Zweiten Weltkrieg mit der 1946 von der britischen Militärregierung erlassenen Kreissatzung: Vorübergehend fungierte der Landrat nun als ehrenamtlicher Vorsteher des Kreistages, die Verwaltungsgeschäfte wurden einem so genannten Kreisdirektor übertragen. Später jedoch übernahm der Landrat wieder die Leitung der Kreisverwaltung.
- 1945–1946: Ewald Raaz, dann Kreisdirektor
- 1946–1948: Wilhelm Gülich, SPD
- 1948–1950: Fritz Vagt, CDU
- 1950–1969: Gerhard Wandschneider, parteilos
- 1969–1975: Klaus Prößdorf
- 1975–2002: Günter Kröpelin, CDU
- 2002–2015: Gerd Krämer, parteilos
- seit 2015: Christoph Mager, CDU
Kreispräsidenten
Der Kreispräsident ist Vorsitzender des Kreistages und wird aus dessen Mitte gewählt. Er leitet die Sitzungen des Kreistages und repräsentiert den Kreis gemeinsam mit dem Landrat nach außen.
- 1974–1982: Heinrich Hagemann, CDU
- 1982–1990: Hermann Heins, CDU
- 1990–1994: Norbert Brackmann, CDU
- 1994–2003: Helga Hinz, SPD
- seit 2003: Meinhard Füllner, CDU
Wappen, Flagge und Siegel
- Wappenbeschreibung
- „In Rot mit zwölffach von Silber und Schwarz gestücktem Bord ein rechtsgewendeter silberner Pferdekopf. Über dem Schild eine goldene Königskrone.“[15]
- Bedeutung
Mit Patent vom 13. September 1865 nahm der König von Preußen Besitz vom Herzogtum Lauenburg. Sofort stellte man sich in Berlin die Frage, wie das neue Wappen von Lauenburg auszusehen habe. Am 12. November 1866 entschied der König von Preußen auf Vorschlag seiner zuständigen Ministerien, dass das hergebrachte Lauenburgische Wappen – ein silberner Pferdekopf im roten Felde – beibehalten, aber mit einer schwarzen und weißen Umsäumung versehen werden solle.
Diese Verleihung hat die Königlich Preußische, Herzoglich Lauenburgische Regierung im offiziellen Wochenblatt für das Herzogtum Lauenburg Nr. 25 vom 13. April 1867 verkündet. Die auf dem Schilde ruhende preußische Königskrone hat die Regierung zu Ratzeburg eigenmächtig hinzugefügt. Dieses Wappen gilt auch heute noch unverändert.[16]
- Beschreibung der Flagge
- „Die Kreisflagge zeigt das Kreiswappen auf weißem Grund; über dem Kreiswappen und darunter befindet sich in dem weißen Grund je ein schwarzer horizontaler Streifen.“[17]
Die Annahme der Kreisflagge erfolgte 1948.
- Beschreibung des Siegels
- „Das Dienstsiegel zeigt das Kreiswappen mit der Umschrift ‚Kreis Herzogtum Lauenburg‘.“[17]
Wirtschaft und Infrastruktur
Das wirtschaftliche Schwergewicht des Kreises liegt im Hamburger Speckgürtel, während der östliche Teil im wasserreichen Naturpark Lauenburgische Seen mehr zum sanften Tourismus tendiert und landwirtschaftlich geprägt ist. Der Kreis gehört zur Metropolregion Hamburg sowie zum Hansebelt, der als Wirtschaftsachse außer dem Herzogtum Lauenburg die Kreise Segeberg, Ostholstein, Stormarn sowie die Stadt Lübeck umfasst.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Kreis Herzogtum Lauenburg Platz 203 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[18]
Beteiligung an Wirtschaftsunternehmen
- Abfallwirtschaftsüdholstein (AWSH)
- Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH (HLMS)
- Wirtschaftsförderungsgesellschaft Herzogtum Lauenburg (WFL)
- BQG Personalentwicklung GmbH (BQG)
Verkehr
Die Verkehre in Richtung Süden und Südwesten sind geografisch durch die Elbe und die über diese führenden Brücken und Fähren wie die Elbbrücke Lauenburg vorbestimmt.
- Der öffentliche Personennahverkehr im Kreisgebiet wurde 2003 in den Hamburger Verkehrsverbund eingegliedert.
- Die Anbindung an das Autobahnnetz erfolgt über die A 1 (Hamburg – Lübeck) im Westen, die A 25 (Geesthacht – Hamburg) im Süden, A 24 (Hamburg – Berlin) und die A 20 (Lübeck – Rostock) im Norden.
- Am 1. Juli 1956 wurde dem Kreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen RZ (Ratzeburg) zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
- Eisenbahnverbindungen bestehen von Hamburg über Schwarzenbek nach Büchen und weiter nach Berlin sowie von Lüneburg, in Büchen mit vorgenannter Strecke kreuzend, weiter über Mölln-Ratzeburg auf der Strecke Richtung Lübeck. Beide werden von der Deutsche Bahn AG betrieben. Die Kaiserbahn von Ratzeburg über Schmilau nach Hollenbek wird nunmehr als Erlebnisbahn Ratzeburg touristisch für Draisinenfahrten genutzt. Dies war früher die Verbindung von Ratzeburg nach Hagenow Land in Mecklenburg-Vorpommern, welche durch die Innerdeutsche Grenze unterbrochen wurde. Von Hamburg-Bergedorf nach Geesthacht gibt es die Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn, wo heute nur noch Güter- und Museumsbahnverkehr betrieben wird. Sie gehört der AKN.
- Des Weiteren gab es noch folgende Eisenbahnstrecken im Kreisgebiet: Schwarzenbek – Trittau – Bad Oldesloe; Mölln – Hollenbek; Ratzeburg – Berkenthin – Bad Oldesloe (als Teil der Kaiserbahn); Ratzeburg – Ratzeburg Stadt – Mustin (Klein Thurow). Alle genannten Strecken sind stillgelegt und abgebaut worden.
- Im Elbhafen von Lauenburg beginnt der 1900 eröffnete Elbe-Lübeck-Kanal, der das mitteleuropäische Wasserstrassennetz über die Trave bei Lübeck mit der Ostsee verbindet, die Wege am Kanal dienen – wie die Alte Salzstraße – als (Rad-)Wanderweg.
- Mit dem Segelfluggelände Grambeker Heide (zugelassen für Segelflugzeuge, Motorsegler, Ultraleicht-Flugzeuge und stark begrenzt auch Motorflugzeuge) zwischen Mölln und Grambek besitzt der Kreis seinen einzigen Flugplatz. Die nächsten internationalen Flughäfen sind der Flughafen Lübeck und der Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel.
Kultur
Wichtiger Kulturträger im Kreisgebiet ist die private Stiftung Herzogtum Lauenburg.
Medien
Im Herzogtum Lauenburg ist keine lokale Tageszeitung beheimatet. Mit der „Lauenburgischen Landeszeitung“ erscheint jedoch eine Regionalausgabe der Bergedorfer Zeitung, die auch drei Büros in Lauenburg, Schwarzenbek und Geesthacht unterhält. Die Lübecker Nachrichten unterhalten ein Redaktionsbüro in Mölln und produzieren zwei bis vier speziell auf den Landkreis zugeschnittene Regionalseiten. Beide Zeitungen veröffentlichen auch lokale Inhalte für den Landkreis auf ihren Internetseiten in einer jeweils eigenen Rubrik. Zudem gibt es im Kreis Herzogtum Lauenburg zwei Anzeigenblatt-Verlage. Mit „Radio RZ 1“ und „Mölln TV“ gibt es ausschließlich über Internet empfangbare Hörfunk- bzw. Fernsehsender. Zudem werden die beiden Online-Zeitungen „Herzogtum Direkt“ und „Lauenburger Online Zeitung“ veröffentlicht.
Natur
Der Kreis ist ein wichtiges Naherholungsgebiet der Hamburger und Lübecker. Bekannt sind der Naturpark Lauenburgische Seen und der Sachsenwald.
Schutzgebiete
Im Landkreis befinden sich 29 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
Kunstschätze
Der Kreis ist Besitzer eines bemerkenswerten Kunstschatzes: des Ratzeburger Gobelin-Zyklus von Wanda Bibrowicz im Sitzungssaal des Alten Kreishauses in Ratzeburg.
Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2020[19])
Amtsfreie Gemeinden | |
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Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden (* = Sitz der Amtsverwaltung)
Gemeinde- und Ämterkarte
Ehemalige Gemeinden Die folgenden Gemeinden des Kreises Herzogtum Lauenburg wurden während seines Bestehens in andere Gemeinden eingegliedert oder schieden aus dem Kreis aus:[20]
Gemeinde | eingemeindet nach |
Datum |
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Anker | Lankau | 30. September 1928 |
Bartelsdorf | Schulendorf | 1. April 1938 |
Bergrade | Duvensee | 1. April 1939 |
Besenhorst | Düneberg | 30. September 1928 |
Dargow | Salem | 1. April 1938 |
Dechow | zum Landkreis Schönberg | 28. November 1945 |
Domhof Ratzeburg | Ratzeburg | 1. Oktober 1937 |
Düneberg | Geesthacht | 1. Oktober 1937 |
Franzdorf | Schönberg | 1. April 1938 |
Franzhagen | Schulendorf | 1. April 1938 |
Gretenberge | Lankau | 30. September 1928 |
Groß Berkenthin | Berkenthin | 1. Oktober 1938 |
Groß Klinkrade | Klinkrade | 1. April 1936 |
Groß Schretstaken | Schretstaken | 1. April 1939 |
Groß Zecher | Seedorf | 1. April 1938 |
Grünhof-Tesperhude | Geesthacht | 1. April 1942 |
Hakendorf | Lassahn | 30. September 1928 |
Hammer | Panten | 1. April 1938 |
Hollenbeck | Berkenthin | 1. Oktober 1938 |
Holstendorf | Groß Sarau | 1. Dezember 1971 |
Hornstorf | Groß Sarau | 30. September 1928 |
Kählstorf | Berkenthin | 1. Oktober 1938 |
Klein Berkenthin | Berkenthin | 1. Oktober 1938 |
Klein Disnack | Pogeez | 1. Februar 1974 |
Klein Klinkrade | Klinkrade | 1. April 1936 |
Klein Sarau | Groß Sarau | 1. Dezember 1971 |
Klein Schretstaken | Schretstaken | 1. April 1939 |
Klein Thurow | Thurow | 30. September 1928 |
Lassahn | zum Landkreis Hagenow | 28. November 1945 |
Mannhagen | Panten | 1. April 1938 |
Nüssau | Büchen | 1. Oktober 1937 |
Pötrau | Büchen | 1. Oktober 1937 |
Rothenbek | Kuddewörde | 1. April 1938 |
Rothenhausen | Groß Schenkenberg | 1. April 1938 |
Sankt Georgsberg | Ratzeburg | 1. April 1928 |
Sarnekow | Besenthal | 25. März 1926 |
Techin | Lassahn | 30. September 1928 |
Thurow | zum Landkreis Schönberg | 28. November 1945 |
Bis zu ihrer Auflösung in den 1920er Jahren gab es im Kreis Herzogtum Lauenburg außerdem eine größere Zahl von Gutsbezirken.[21]
Beteiligungen
Der Landkreis ist Gesellschafter der PD – Berater der öffentlichen Hand.[22]
Literatur
- Alfred Kamphausen: Herzogtum Lauenburg. Deutscher Kunstverlag Berlin u. a. 1959 (Deutsche Lande – Deutsche Kunst).
- Maik Ohnezeit: „…über dem Lauenburger Lande weht die rote Fahne!“ Die „Brotwucherwahlen“ von 1903 und die Anfänge der Sozialdemokratie im Kreis Herzogtum Lauenburg. In: Lauenburgische Heimat. Bd. 173, 08, 2006, ISSN 0724-4282, S. 2–16.
- Eckardt Opitz (Hrsg.): Herzogtum Lauenburg. Das Land und seine Geschichte. Ein Handbuch. Wachholtz, Neumünster 2003, ISBN 3-529-02060-5.
- Eckardt Opitz: Otto von Bismarck und die Integration des Herzogtums Lauenburg in den preußischen Staat. Otto-von-Bismarck-Stiftung, Friedrichsruh 2001, ISBN 3-933418-13-5 (Friedrichsruher Beiträge 15).
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Michael Rademacher: Lauenburg. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Volkszählung 1946
- Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
- Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981
- Statistikamt Nord
- Kreis Herzogtum Lauenburg: Verwaltungsstruktur am 31.12.2016*. In: http://www.kreis-rz.de. Kreis Herzogtum Lauenburg, 23. Januar 2018, abgerufen am 1. April 2018.
- Datenbank Zensus 2011, Kreis Herzogtum Lauenburg, Alter + Geschlecht
- Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 21.
- Kreis Lauenburg Religion, Zensus 2011
- Statistische Zahlen 2019 Mitgliederentwickelung 2019, abgerufen am 26. Juli 2020
- Mehr als 4000 Kirchenaustritte in einem Jahr, abgerufen am 14. Juli 2021
- Kreistagswahl 2013: Wahlergebnisse im Kreis Herzogtum Lauenburg (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive)
- Kreistagswahl 2018: Herzogtum Lauenburg Kreiswahl Hzgt. Lbg. 2018 Endergebnis
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein: Kreis Herzogtum Lauenburg
- Kreis Herzogtum Lauenburg: Das Wappen des Kreises Herzogtum Lauenburg (Memento vom 6. August 2011 im Internet Archive)
- Hauptsatzung des Kreises Herzogtum Lauenburg (Memento vom 14. Mai 2011 im Internet Archive) (PDF)
- Zukunftsatlas 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein. Historisches Gemeindeverzeichnis: Kreis Herzogtum Lauenburg. Kiel 1972 (Digitalisat bei genealogy.net [abgerufen am 21. April 2015]).
- Gemeinden und Gutsbezirke im Kreis Herzogtum Lauenburg, Stand 1910
- Vorstellung der PD. (PDF) In: pd-g.de. 12. Mai 2021, abgerufen am 21. Mai 2021.