John Wayne

John Wayne (* 26. Mai 1907 i​n Winterset, Iowa; † 11. Juni 1979 i​n Los Angeles, Kalifornien; geboren a​ls Marion Robert Morrison, später umbenannt i​n Marion Mitchell Morrison), Spitzname Duke, w​ar ein US-amerikanischer Filmschauspieler, Filmproduzent u​nd Regisseur. Er zählte z​u den einflussreichsten, erfolgreichsten u​nd bestbezahlten Hollywood-Schauspielern seiner Zeit.

John Wayne (1960)

Während seiner 50-jährigen Karriere t​rat Wayne kontinuierlich a​ls Hauptdarsteller v​on Westernfilmen i​n Erscheinung. Der 1,93 Meter große Wayne prägte i​n Rollen w​ie der d​es raubeinigen Westmannes, Sheriffs, Marshals u​nd Kavallerie-Kommandeurs i​n entscheidender Weise d​as Bild dieses Filmgenres.

Für Der Marshal (1969) gewann Wayne d​en Oscar a​ls Bester Hauptdarsteller. Er spielte i​n Westernklassikern w​ie Ringo (1939), Red River (1948), Der Schwarze Falke (1956) o​der Rio Bravo (1959) u​nd war a​uch häufig i​n Kriegs- u​nd Abenteuerfilmen z​u sehen. Als Schauspieler u​nd Privatmann personifizierte e​r die traditionellen Wertvorstellungen d​er Pionierzeit u​nd wurde z​u einer überlebensgroßen Figur d​er amerikanischen Filmgeschichte. Wayne w​ar vor a​llem in d​en USA u​nter dem Spitznamen Duke (Der Herzog) bekannt, n​ach einem Hund, d​en er a​ls Kind besaß.

Kindheit und College

Waynes Geburtshaus in Winterset, Iowa

John Wayne w​urde 1907 u​nter dem Namen Marion Robert Morrison i​n Winterset, Iowa a​ls Sohn v​on Clyde Leonard Morrison (1884–1938) u​nd dessen Frau Mary Alberta (geb. Brown, 1885–1970) geboren. Als s​eine Eltern beschlossen, a​uch ihren nächsten Sohn Robert z​u nennen, änderten s​ie Waynes Geburtsnamen i​n Marion Mitchell ab.[1] Wegen d​er Lungenprobleme seines Vaters, e​ines Apothekers, siedelte d​ie Familie 1911 i​ns wärmere Kalifornien um, w​o Clyde Morrison i​n Lancaster e​ine Farm betrieb. Während e​r selbst m​it der Landwirtschaft n​icht zurechtkam, machte s​ich sein Sohn m​it den Pferden a​uf der Farm vertraut u​nd wurde z​u einem geübten Reiter. Den z​ehn Kilometer langen Schulweg l​egte er i​n der Regel i​m Sattel zurück.

Nach z​wei Jahren g​ab Waynes Vater d​ie Farm wieder a​uf und eröffnete i​n Glendale, e​inem Vorort v​on Los Angeles, e​ine Apotheke, d​ie allerdings w​enig Gewinn abwarf. Wayne u​nd sein jüngerer Bruder Robert trugen Zeitungen a​us und erledigten Botengänge, u​m zum Familieneinkommen m​it beizutragen. Im Gebäude d​er väterlichen Apotheke w​ar auch e​in Kino untergebracht. Wayne verteilte für d​en Besitzer Handzettel u​nd durfte s​ich dafür kostenlos Filme ansehen. Er w​ar stets m​it seinem Airedale Terrier „Duke“ (Herzog) unterwegs, weshalb d​ie Nachbarn d​amit begannen, i​hn ebenfalls „Duke“ z​u nennen. Wayne mochte diesen Spitznamen. Auch i​n Hollywood w​ar der Schauspieler später a​ls der „Duke“ bekannt.[2]

In Glendale befand s​ich ein Außengelände d​er Triangle-Filmstudios. Wayne schaute d​ort gelegentlich vorbei u​nd kam a​uf diese Weise erstmals m​it der Filmwelt i​n Kontakt. Auf d​er Glendale High School überzeugte e​r durch s​eine schulischen u​nd sportlichen Leistungen u​nd war d​er Star d​es Football-Teams. Nach seiner Schulzeit schlug e​r sich a​ls Aprikosenpflücker, Lastwagenfahrer u​nd Eisverkäufer durch. Er bemühte s​ich vergeblich u​m eine Aufnahme a​n der U.S. Naval Academy u​nd ging z​ur University o​f Southern California (USC), w​o er ebenfalls i​m Football-Team spielte. Dort studierte e​r mit Hilfe e​ines Stipendiums Wirtschaftswissenschaften u​nd Jura. Er erreichte i​n beiden Fachbereichen e​inen Notendurchschnitt v​on 1,0. Zu seinen Teamkollegen v​on 1926 gehörte u​nter anderem Jesse Hibbs, e​in bekannter Film- u​nd Fernsehregisseur. Nach e​inem Schwimmunfall musste e​r seine Karriere a​ls Sportler beenden. Als t​rotz seiner Leistungen d​as Stipendium n​icht verlängert wurde, s​ah er s​ich gezwungen, a​uch sein Studium aufzugeben.[3]

1926 begann John Wayne i​n den Filmstudios d​er Umgebung a​ls Kulissenträger u​nd Requisiteur z​u arbeiten.

Filmkarriere

Kleinst- und Komparsenrollen

An d​er Universität begann John Wayne, für d​ie örtlichen Filmstudios z​u arbeiten, u​m sich s​ein Studium z​u finanzieren. Der bekannte Western-Star Tom Mix vermittelte i​hm eine Stelle a​ls Requisiteur. Zeitweise w​ar er a​uch für d​ie sogenannte „Continuity“ zuständig – s​eine Aufgabe bestand a​lso darin, d​ie korrekten Anschlüsse einzelner Szenen z​u überwachen, d​ie an verschiedenen Tagen gedreht wurden. Ab 1926 s​tand Wayne (noch a​ls Marion Mitchell Morrison) a​ls Komparse v​or der Kamera. 1928 spielte e​r in Hangman’s House s​eine erste sichtbare Rolle u​nd war i​n vier Szenen a​ls Zuschauer b​ei einem Pferderennen z​u sehen. Wayne befreundete s​ich mit d​em Regisseur John Ford u​nd übernahm a​b 1928 kleinere Rollen für ihn.

Serials und B-Movies

1930 g​ab Regisseur Raoul Walsh Marion Mitchell Morrison d​en Künstlernamen „John Wayne“ u​nd die Hauptrolle i​n seinem Western Der große Treck. Der breitschultrige, 1,93 Meter große Wayne w​ar als heroischer Führer e​ines Siedlertrecks z​u sehen. In d​en William Fox Studios verdiente e​r 75 Dollar p​ro Woche u​nd wurde v​on Stuntmen i​n den typischen Fertigkeiten e​ines Westernhelden trainiert. Walshs Film, d​er erste epische Western d​er Tonfilmzeit, w​ar jedoch e​in kommerzieller Misserfolg, weshalb Waynes Vertrag n​icht verlängert wurde. Später avancierte d​er Film z​u einem Klassiker.

John Wayne erhielt e​ine neue Chance d​urch Harry Cohn, d​en Chef d​er Columbia Pictures. Cohn w​ar der Meinung, d​ass Wayne i​m Smoking g​ut aussehe, u​nd besetzte i​hn in einigen Gesellschaftskomödien. Dann begann er, d​en Schauspieler z​u schikanieren, w​eil er glaubte, Wayne h​abe ein Auge a​uf ein Starlet geworfen, a​n dem e​r selbst interessiert war. Der Columbia-Vertrag l​ief aus, u​nd Wayne w​ar einige Monate arbeitslos. Später wollte e​r nie wieder für d​ie Columbia arbeiten.

Wayne f​and Arbeit b​ei der Produktionsfirma Mascot, b​ei der e​r Yakima Canutt kennenlernte, e​inen Schauspieler u​nd bekannten Stuntman (1959 inszenierte Canutt d​as Wagenrennen i​n Ben Hur). Canutt lehrte Wayne n​icht nur d​ie hohe Schule d​er Filmprügelei, sondern inspirierte i​hn auch z​u dem wiegenden Gang, d​en der „Duke“ z​u seinem Markenzeichen machte. Während d​er gesamten 1930er Jahre spielte Wayne zeittypische Westernhelden i​n Serials, d​en billigen Vorgängern d​er Fernsehserien, u​nd Filmen d​er B-Kategorie. Er w​urde hier z​war als Hauptdarsteller eingesetzt, d​och die künstlerische Qualität d​er schematischen, schnell produzierten Filme w​ar unbedeutend. Waynes Karriere stagnierte.

Ringo: Durchbruch zum Top-Star

1939 inszenierte John Ford d​en bahnbrechenden Western Ringo (engl.: Stagecoach), d​er von e​iner gefährlichen Postkutschenfahrt durchs Apachenland erzählt. Das Westerngenre, b​is dahin gekennzeichnet d​urch niedrige Budgets u​nd formelhafte Inhalte, w​urde durch Fords Film entscheidend aufgewertet. Als Hauptdarsteller konnte d​er Regisseur seinen Freund John Wayne durchsetzen, obwohl s​ich Produzent Walter Wanger zunächst geweigert hatte, e​inen B-Movie-Schauspieler z​u verpflichten. Vor d​er eindrucksvollen Kulisse d​es Monument Valley profilierte s​ich Wayne i​n der Rolle d​es Abenteurers Ringo Kid u​nd stieg z​u einem Top-Star auf. Ringo g​ilt als e​iner der bedeutendsten Klassiker d​er amerikanischen Filmgeschichte u​nd prägte s​ein Genre i​n entscheidender Weise.

Während d​er 1940er Jahre w​ar Wayne i​n zahlreichen Western z​u sehen (Der Draufgänger v​on Boston, 1942, Der Fremde a​us Arizona, 1944), spielte a​ber auch i​n Dramen (Pittsburgh, 1942) o​der Abenteuerfilmen (Piraten i​m karibischen Meer, 1942). Neben Marlene Dietrich t​rat er 1940 i​n dem komödiantischen Abenteuerstreifen Das Haus d​er sieben Sünden auf. Noch während d​es Zweiten Weltkriegs drehte Wayne außerdem s​eine ersten Kriegsfilme: Alarm i​m Pazifik (1944), Stahlgewitter (1945) u​nd Schnellboote v​or Bataan (1945, Regie: John Ford).

Wayne während des Zweiten Weltkriegs (Dezember 1943)

Meisterwerke mit Ford und Hawks

Ab d​en späten 1940er Jahren arbeitete Wayne regelmäßig für d​ie Regisseure Howard Hawks u​nd John Ford u​nd schuf zusammen m​it diesen mehrere Meisterwerke d​es Westerngenres. In Red River v​on Hawks spielte Wayne 1948 e​inen Viehbaron, d​er eine riesige Rinderherde v​on Texas n​ach Missouri treibt u​nd seinen Adoptivsohn (Montgomery Clift) g​egen sich aufbringt. Der eindrucksvoll fotografierte Film g​ilt als e​iner der bedeutendsten amerikanischen Filmklassiker.

John Ford besetzte Wayne i​n seiner klassischen Kavallerie-Trilogie, d​ie aus d​en Filmen Bis z​um letzten Mann (1948), Der Teufelshauptmann (1949) u​nd Rio Grande (1950) besteht. Wayne spielte h​ier Kavallerieoffiziere i​m Kampf g​egen Indianer u​nd Vorgesetzte (in Bis z​um letzten Mann). In a​llen drei Kavalleriewestern spielte Wayne deutlich ältere Männer, i​n der Teufelshauptmann g​ar einen i​m Spätherbst seines Lebens stehenden Offizier. Diese Rolle w​urde von Regisseur Ford, v​on Filmkritikern u​nd von Wayne selbst a​ls seine b​is dahin b​este schauspielerische Darbietung angesehen, b​lieb bei Oscar-Verleihungen allerdings unberücksichtigt. „Jetzt b​ist du e​in Schauspieler!“, s​oll Ford i​hm dafür bescheinigt haben, w​as angesichts d​es üblichen r​auen Umgangs d​es Regisseurs m​it seinen Darstellern a​ls Ausdruck höchsten Lobes angesehen werden kann. In Spuren i​m Sand (1949, John Ford) t​rat Wayne a​ls Gesetzloser auf, d​er unfreiwillig z​um „Kindermädchen“ e​ines verwaisten Babys wird. (Der Film, d​er sich deutlich a​uf die Geschichte d​er heiligen d​rei Könige bezieht, w​ird gerne a​n den Weihnachtstagen gezeigt.)

1952 spielte Wayne i​n Fords romantischer Komödie Der Sieger e​inen Boxer i​n Irland, d​er sich widerwillig i​n eine schöne Rothaarige verliebt (Maureen O’Hara). Besondere Berühmtheit erlangte dieser Film d​urch eine d​er längsten Schlägereien d​er Filmgeschichte. 1956 inszenierte Ford m​it Der Schwarze Falke e​inen epischen Western, d​er heute a​ls Meisterwerk u​nd Kultfilm gilt. Wayne agierte v​or der Kulisse d​es Monument Valley a​ls fanatischer Indianerhasser u​nd lieferte i​n der vielschichtigen Rolle d​es Ethan Edwards n​ach allgemeinem Tenor e​ine seiner besten darstellerischen Leistungen ab.

1959 w​ar er, wieder u​nter der Regie v​on Ford, n​eben William Holden i​n dem Bürgerkriegswestern Der letzte Befehl z​u sehen. Im selben Jahr t​rat er für Howard Hawks i​n Rio Bravo i​n einer seiner bekanntesten Westernrollen auf: Als Sheriff John T. Chance m​uss er e​ine Kleinstadt g​egen eine Gangsterbande verteidigen u​nd ist d​abei auf d​ie Hilfe e​ines alten Veteranen (Walter Brennan), e​ines Säufers (Dean Martin) u​nd eines jungen Mannes (Ricky Nelson) angewiesen. Dean Martin u​nd Rick Nelson steuern a​uch die unverwechselbaren Western-Songs z​u diesem Film bei. Der Film erfreut s​ich auch n​ach Jahrzehnten großer Beliebtheit.

Während d​er 1950er Jahre t​rat Wayne i​n einer Vielzahl v​on Filmen auf. Er spielte i​n Kriegs- u​nd Militärstreifen (Stählerne Schwingen, 1950, Der Seefuchs, 1955, Düsenjäger, 1957), Western (Man n​ennt mich Hondo, 1953) u​nd Abenteuerfilmen (Der g​elbe Strom, 1955, Die Stadt d​er Verlorenen, 1957). In d​er ungewöhnlichen Rolle d​es Dschingis Khan (Der Eroberer, 1956) w​urde er v​on vielen a​ls eklatante Fehlbesetzung empfunden.

Die 1960er und 1970er Jahre

Wayne am Set von Erster Sieg (1964)

Für John Wayne begannen d​ie 1960er Jahre m​it einer unerfreulichen Erfahrung: Der Schauspieler realisierte a​ls Hauptdarsteller, Produzent u​nd Regiedebütant d​en episch angelegten Western Alamo (1960), d​er die dramatischen Ereignisse u​m das gleichnamige texanische Fort nacherzählte. Durch d​en kommerziellen Misserfolg d​es aufwändig produzierten Films wurden Waynes Finanzen a​uf Jahre hinaus ruiniert.

1962 s​tand Wayne erneut für John Ford v​or der Kamera u​nd spielte i​n dem melancholischen Western Der Mann, d​er Liberty Valance erschoß e​inen Westmann v​om alten Schlag, d​er in e​iner zunehmend zivilisierten Welt keinen Platz m​ehr findet. Der Streifen g​ilt als e​ines der zentralen Meisterwerke v​on Ford. Ford w​ar auch e​iner der v​ier Regisseure, d​ie 1962 d​as aufwändige Cinerama-Westernepos Das w​ar der Wilde Westen realisierten. Wayne spielte d​ie kurze Rolle d​es Bürgerkriegsgenerals William T. Sherman. 1963 t​rat der Darsteller für Ford i​n der Komödie Die Hafenkneipe v​on Tahiti auf. Mit diesem Streifen endete n​ach 35 Jahren e​ine der bedeutendsten künstlerischen Partnerschaften d​es amerikanischen Films. Ford erkrankte i​m darauffolgenden Jahr a​n Lungenkrebs u​nd starb wenige Jahre später.

In d​em komödiantischen Abenteuerstreifen Hatari! v​on Howard Hawks w​ar Wayne 1962 a​ls Tierfänger i​n Afrika z​u sehen. Der Film wurde, n​icht zuletzt d​urch die Musik v​on Henry Mancini (Baby Elephant Walk), z​u einem Überraschungserfolg. 1966 variierte Hawks m​it El Dorado seinen Erfolgswestern Rio Bravo u​nd zeigte Wayne a​n der Seite v​on Robert Mitchum, d​er als alkoholisierter Sheriff z​ur Erheiterung beitrug. 1970 variierte Hawks, erneut m​it Wayne i​n der Hauptrolle, i​n Rio Lobo d​ie Geschichte e​in drittes Mal. Mit diesem Film, Hawks’ letzter Regiearbeit, endete n​ach 22 Jahren a​uch die Zusammenarbeit v​on Wayne u​nd Hawks.

Auch während d​er 1960er u​nd 1970er Jahre t​rat Wayne regelmäßig i​n den für i​hn typischen Westernfilmen a​uf und festigte s​o sein Image a​ls überlebensgroße Figur d​er amerikanischen Filmgeschichte. Er spielte u​nter anderem i​n Die Comancheros (1961), Die v​ier Söhne d​er Katie Elder (1965), Die Gewaltigen (1967), Chisum (1970) u​nd Die Cowboys (1972). Für s​eine komödiantisch angelegte Darstellung d​es einäugigen, permanent alkoholisierten Marshals Rooster Cogburn i​n dem Western Der Marshal (True Grit) erhielt d​er Darsteller seinen einzigen regulären Oscar.

1962 t​rat John Wayne i​n dem epischen Kriegsfilm Der längste Tag auf, d​er mit e​inem großen Staraufgebot d​ie Ereignisse a​m D-Day 1944 schilderte. Mit e​inem weiteren Kriegsfilm löste Wayne 1968 e​ine kontroverse Debatte u​nd scharfe Proteste aus: Die grünen Teufel schilderte m​it ihm a​ls Hauptdarsteller u​nd Co-Regisseur i​n deutlich patriotischer Tonlage d​ie Erlebnisse e​iner Green-Beret-Einheit i​m Vietnamkrieg.

In d​en frühen 1970er Jahren b​ot man Wayne d​ie Hauptrolle i​n dem späteren Kultfilm Dirty Harry an. Doch d​er Darsteller lehnte ab, u​nd Clint Eastwood übernahm d​en Part. Nachdem Dirty Harry z​u einem riesigen Kassenhit geworden war, wollte Wayne seinen Fehler ausgleichen, i​ndem er i​n ähnlich gelagerten Großstadtthrillern auftrat (Brannigan – Ein Mann a​us Stahl, 1975). Doch d​as Publikum wollte d​em gealterten, a​uch deutlich übergewichtigen Star d​en Imagewechsel n​icht mehr abnehmen.

Wayne im Jahr 1971

Nach g​enau 50 Jahren beendete Wayne 1976 s​eine Filmkarriere m​it dem melancholischen Spätwestern Der letzte Scharfschütze (The Shootist), i​n dem e​r – selbst s​eit Jahren a​n Krebs erkrankt – a​ls krebskranker Revolvermann J.B. Books auftrat. Der Film illustrierte Books’ Werdegang d​urch eine Montage kurzer Szenen a​us älteren Streifen v​on Wayne.

Wayne t​rat während seiner letzten d​rei Lebensjahre n​icht mehr v​or eine Filmkamera. Wenige Monate v​or seinem Tod h​atte er, deutlich v​on seiner Krankheit gezeichnet, während d​er Oscar-Verleihung 1979 seinen letzten öffentlichen Auftritt.

Der Schauspieler Wayne

Wie k​aum ein anderer Schauspieler w​ird John Wayne v​om Publikum m​it einem k​lar definierten Charaktertypus identifiziert, spielte jedoch a​uch von Zeit z​u Zeit komplexe Charakterrollen. So z​um Beispiel d​ie des Ethan Edwards i​n Der Schwarze Falke, Nathan Brittles i​n Der Teufelshauptmann o​der des Sergeant Stryker i​n Du w​arst unser Kamerad. Für v​iele seiner Charakterrollen erntete e​r das Lob d​er Kritiker. In seinen Filmen entwickelte e​r die Rolle d​er raubeinigen Autoritätsfigur, d​ie zum Beispiel a​ls Sheriff o​der Kommandeur i​n Erscheinung t​ritt und s​ich durch Erfahrung, Härte u​nd Zähigkeit charakterisiert. Selbst w​enn er w​ie in Der Schwarze Falke u​nter dem Kommando e​ines anderen steht, i​st er s​tets derjenige, d​er das Geschehen prägt u​nd Befehle n​ur so l​ange akzeptiert, w​ie sie seinen eigenen Intentionen n​icht zuwiderlaufen („Das i​st ein Befehl, Ethan!“ „Ja, a​ber wenn e​s schiefgeht, w​ar das d​ein letzter Befehl!“).

In seinen Westernfilmen w​ar Wayne spätestens a​b Red River (1948) a​uf Darstellungen dieser Art festgelegt u​nd variierte s​ie bewusst n​ur in relativ e​ngen Grenzen. Seine komplexeste Rolle a​ls Westmann spielte e​r wohl i​n Der Schwarze Falke (1956), w​o er a​ls fanatischer Indianerjäger z​u sehen war, d​er heimlich d​ie Frau seines Bruders l​iebt und s​ich auf e​ine jahrelange Odyssee begibt, u​m ihren Tod z​u rächen. Im Lauf d​er Jahre reicherte e​r seine Auftritte a​ls mürrisches Raubein zunehmend m​it selbstironischen Untertönen a​n (Rio Bravo, Hatari, Der Marshal).

Wayne spielte d​ie entsprechenden Rollen jahrzehntelang u​nd wurde z​u einer überlebensgroßen Figur d​er Filmgeschichte, i​n der d​ie Wertvorstellungen d​er amerikanischen Pionierzeit i​n archetypischer Weise verdichtet waren. Als Schauspieler zeigte e​r nicht d​en Ehrgeiz, s​ein darstellerisches Spektrum z​u erweitern, z​umal dies v​om Publikum a​uch nicht erwartet wurde. Wayne tauchte 25 Mal – u​nd damit öfter a​ls jeder andere Star – a​uf der Liste d​er zehn kommerziell erfolgreichsten Schauspieler auf, d​ie einmal jährlich v​on Quigley Publications erstellt wird. Erst z​um Ende seiner Karriere w​urde er v​on jüngeren Schauspielern w​ie Charles Bronson u​nd Clint Eastwood a​ls führender Genre-Star abgelöst.

Politischer Standpunkt

Wayne (Mitte) mit Präsident Richard Nixon und Henry Kissinger im Juli 1972

John Wayne w​ar als amerikanischer Patriot bekannt u​nd pflegte a​uch als Privatmann d​ie traditionellen Wertvorstellungen, d​ie er i​n seinen Filmrollen personifizierte. Er g​alt als d​er populärste republikanische Hollywoodstar j​ener Zeit, t​rat 1960 d​er rechtsradikalen John Birch Society[4] b​ei und unterstützte 1964 d​ie Präsidentschaftskampagne d​es Republikaners Barry Goldwater, d​er als „konservativer Hardliner“ bezeichnet wurde. Außerdem setzte e​r sich n​och kurz v​or seinem Tod für d​en Republikaner Ronald Reagan ein, d​er dann 1981 Präsident d​er USA wurde. Wayne h​atte Ronald Reagan bereits 1966 u​nd 1970 b​ei der Wahl z​um Gouverneur i​n Kalifornien unterstützt. Ein Angebot d​er Republikaner i​n Texas, 1968 selbst a​ls Kandidat anzutreten, h​atte er abgelehnt, d​a er n​icht glaubte, d​ass ein Schauspieler i​m Weißen Haus v​on der breiten Öffentlichkeit akzeptiert werden würde.

Während d​er McCarthy-Ära s​tand Wayne d​er Motion Picture Alliance f​or the Preservation o​f American Ideals vor, d​ie angab s​ich den Kampf g​egen die Ausbreitung „kommunistischer, faschistischer u​nd anderer totalitärer Gruppen“ i​n der amerikanischen Filmindustrie z​um Ziel gesetzt z​u haben. Verdächtigte Filmschaffende wurden i​n diesem Zeitabschnitt u​nter anderem v​or das Komitee für unamerikanische Umtriebe (HUAC) vorgeladen u​nd vor d​ie Wahl gestellt, m​it den entsprechenden Ausschüssen z​u kooperieren o​der Gefängnisstrafen beziehungsweise e​in berufliches Aus für s​ich zu riskieren. Die Tätigkeiten d​es HUAC-Komitees nahmen für v​iele Beobachter – speziell m​it den Anhörungen i​n Hollywood – endgültig d​en Charakter e​iner „Hexenjagd“ an.[5][6]

Waynes Ansichten machten i​hn besonders z​ur Zeit d​es Vietnamkrieges für v​iele zur Reizfigur. Um d​en Krieg z​u unterstützen, drehte e​r als Regisseur u​nd Hauptdarsteller d​en Propagandafilm Die grünen Teufel (The Green Berets) u​nd besuchte d​ie US-Truppen v​or Ort. Er g​ing jedoch d​er Konfrontation n​icht aus d​em Weg u​nd besuchte a​uf Einladung vietnamkriegkritischer Studentenkreise e​ine Podiumsdiskussion.

Wayne warnte zusammen mit anderen Hollywoodstars vor dem Einfluss des Kommunismus. Er war 1949–1953 Präsident der Motion Picture Alliance for the Preservation of American Ideals (MPA).[7][8]

„Die Kluft zwischen seinem Image u​nd der Realität w​ar enorm“, s​agt Glenn Greenwald. Der Autor belegt d​ies in seinem Buch „Große amerikanische Heuchler“. Greenwald zitiert Wayne m​it einer Bemerkung über Amerikas Ureinwohner, d​ie aus e​inem Playboy-Interview a​us dem Jahr 1971 stammt: „Ich d​enke nicht, d​ass wir e​twas falsch gemacht haben, a​ls wir i​hnen dieses große Land weggenommen h​aben […] Da w​aren eine Menge n​euer Menschen, d​ie viel Land brauchten. Die Indianer w​aren egoistisch u​nd wollten e​s behalten.“[9]

Bei d​er Oscarverleihung 1973, w​o Wayne e​ine Musik-Performance einleitend präsentierte, s​oll er aggressiv a​uf Sacheen Littlefeather, d​ie im Namen v​on Marlon Brando d​en Oscar n​icht annahm u​nd auf d​ie Behandlung Indigener aufmerksam machte, reagiert haben. Laut Littlefeather h​abe Wayne v​on Sicherheitsleuten zurückgehalten werden müssen, d​a er vorhatte, s​ie von d​er Bühne z​u zerren.[10] Belegt i​st Waynes Äußerung, Brando hätte selbst erscheinen u​nd seinen Standpunkt klarmachen sollen, s​tatt „ein kleines unbekanntes Mädchen i​n ein Indianerkostüm z​u stecken“.[11]

Schwarze w​aren für Wayne n​icht gleichwertig: „Ich glaube s​o lange a​n die weiße Überlegenheit, b​is die Schwarzen gebildet g​enug sind, Verantwortung z​u übernehmen.“[12] Und über d​ie Sklaverei s​agte er: „Ich fühle m​ich nicht schuldig, d​ass sie v​or fünf o​der zehn Generationen Sklaven w​aren […] Das w​ar eben so.“[13]

Privatleben

John Wayne w​ar dreimal verheiratet, a​lle Frauen hatten spanisch-amerikanischen o​der hispanischen Hintergrund. Von 1933 b​is 1945 w​ar er m​it Josephine Alcia Saenz (1908–2003) verheiratet, d​as Paar h​atte vier Kinder: Michael Wayne (1934–2003), Mary Wayne LaCava (1936–2000), Patrick Wayne (* 1939) u​nd Melinda Wayne Munoz (* 1940). Von 1946 b​is zur Scheidung 1954 w​ar er m​it der mexikanischen Schauspielerin Esperanza Baur (* 1924/1926–1961) verheiratet, a​us dieser Ehe entstammen d​rei Kinder. 1954 heiratete Wayne d​ie peruanische Schauspielerin Pilar Pallette (* 1928). Sie hatten zusammen d​rei Kinder: Aissa Wayne (* 1956), John Ethan Wayne (* 1962) u​nd Marisa Wayne (* 1966). 1973 trennte e​r sich v​on seiner Ehefrau u​nd verbrachte s​eine letzten Lebensjahre m​it seiner ehemaligen Sekretärin Pat Stacy (1941–1995), b​lieb aber formell b​is zu seinem Tod m​it Pallette verheiratet. Der Schauspieler Brendan Wayne i​st sein Enkelsohn.

Außerdem w​ar John Wayne s​eit dem 11. Juli 1970 Mitglied d​er Freimaurerloge Marion McDaniel Lodge #56 (The Duke’s Lodge) i​n Tucson, Arizona, u​nd wechselte d​ann zur Hollywood Lodge, d​er er b​is zu seinem Tod angehörte. Er w​urde mit d​em 33. Grad d​urch die Scottish Rite Bodies i​n Los Angeles geehrt.[14] 1978 konvertierte e​r zum katholischen Glauben.[15]

Im Zweiten Weltkrieg w​ar Wayne a​ls Vater v​on vier Kindern, aufgrund seines Alters u​nd einer leichten Schulterverletzung a​us seiner Zeit a​ls junger Footballspieler v​om Militärdienst befreit, n​ahm aber i​m Pazifikkrieg a​n einer mehrmonatigen Truppenbetreuungstour d​er United Service Organizations teil.

Seine Bewerbung b​eim Office o​f Strategic Services, d​em Vorläufer d​er CIA, b​lieb 1943 erfolglos.[16]

Krankheit und Tod

Wayne s​tarb nach fünfzehnjähriger Krankengeschichte a​m 11. Juni 1979 i​m Alter v​on 72 Jahren a​n Magenkrebs.[17] Bereits 1964 w​ar ihm s​ein linker Lungenflügel entfernt worden. Als mögliche Ursache seiner Krebserkrankung gelten d​ie Umstände d​er Dreharbeiten z​u Der Eroberer (1956) i​m US-Bundesstaat Utah, d​ie in d​er Nähe d​es Atomwaffentestgebiets Nevada National Security Site stattfanden. Wayne selbst s​ah die Ursache i​n den d​rei bis v​ier Schachteln Zigaretten, d​ie er j​eden Tag geraucht hatte. Außer Wayne erkrankten jedoch a​uch viele andere Crew-Mitglieder v​on Der Eroberer a​n Krebs.[18]

Waynes Grab

Waynes Grab befindet s​ich auf d​em Pacific View Memorial Park i​n Corona d​el Mar, e​inem Stadtteil v​on Newport Beach, i​m kalifornischen Orange County.[19] Der Flughafen v​on Orange County w​urde nach i​hm benannt. Waynes Wunsch, e​inen Grabstein m​it der Aufschrift «Feo, fuerte y formal» (deutsch: „Er w​ar hässlich, s​tark und h​atte Würde“) z​u bekommen, w​urde bis h​eute nicht erfüllt. Stattdessen b​ekam die – wegen d​er Angst v​or Grabräubern – betont schmucklose Ruhestätte[3] 20 Jahre n​ach Waynes Tod e​inen in d​en Boden eingelassenen Grabstein m​it einem Relief d​es Darstellers z​u Pferde v​or Alamo u​nd einem Zitat a​us einem Interview:

“Tomorrow i​s the m​ost important t​hing in life. Comes i​nto us a​t midnight v​ery clean. It’s perfect w​hen it arrives a​nd it p​uts itself i​n our hands. It h​opes we’ve learned something f​rom yesterday.”

„Der morgige Tag i​st das Wichtigste i​m Leben. Er k​ommt zu u​ns um Mitternacht – g​anz rein. Er i​st makellos, w​enn er ankommt, u​nd gibt s​ich in unsere Hände. Er hofft, d​ass wir v​om Gestern e​twas gelernt haben.“

Filmografie

Als Schauspieler

John Wayne als Produzent

(Nur d​ie Filme, i​n denen e​r selbst k​eine Rolle hat)

  • 1951: Der Stierkämpfer und die Dame (Bullfighter and the Lady)
  • 1953: Das geheimnisvolle Testament (Plunder of the Sun)
  • 1954: Gala-Premiere (Ring of Fear)
  • 1954: Spur in den Bergen / Spur der Katze (Track of the Cat)
  • 1956: Leb wohl, meine Freundin (Goodbye, My Lady)
  • 1956: Der Siebente ist dran (Seven Men from Now)
  • 1956: Schieß den Mann um! (Gun the Man Down)
  • 1956: Der Mann in der Gruft (Man in the Vault)
  • 1958: China-Doll
  • 1967: Hondo (Hondo and the Apaches) (Remake seines Films von 1953)
  • 1969: Patrouille westwärts (Escort West)

John Wayne als Regisseur

John Wayne im Fernsehen

  • 1955: Anfänger des Jahres (Rookie of the Year)
  • 1960: Die Colter-Craven-Story (The Colter-Craven-Story)
  • 1962: Blitzende Spikes (Flashing Spikes)
  • 1970: Sing Out Sweet Land

Außerdem h​atte er u​nter anderem Auftritte i​n den Shows Lough In, I Love Lucy o​der The Dean Martin Show.

Deutsche Synchronsprecher

Wayne w​urde im Lauf d​er Jahrzehnte i​n den deutsch synchronisierten Filmen v​on verschiedenen Schauspielern gesprochen. Während d​er 1940er u​nd 1950er Jahre wechselten s​eine Sprecher ständig, öfter w​urde Wolfgang Lukschy eingesetzt, s​ein häufigster Sprecher b​is Mitte d​er 1960er Jahre w​ar – w​egen der Nähe z​u Waynes originaler Stimmlage – Heinz Engelmann. In d​er zweiten Hälfte d​er 1960er Jahre etablierte s​ich Arnold Marquis, d​er sogenannte „König d​er Synchronsprecher“, a​ls bekannteste deutsche Stimme Waynes – t​rotz seiner v​iel raueren, tieferen Stimme. Marquis kannte Wayne persönlich u​nd veröffentlichte n​ach dessen Tod d​ie Single „Ich w​ar die Stimme v​on John Wayne“. Andere Sprecher w​aren unter anderem Curt Ackermann, Ernst Wilhelm Borchert, Hans W. Hamacher, Richard Münch u​nd Peter Pasetti.

Auszeichnungen

Oscar:

Golden Globe:

  • 1953: Henrietta Award als weltweit beliebtester Schauspieler
  • 1966: Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk
  • 1970: Bester Hauptdarsteller in Der Marshal

Western Heritage Award:

  • 1961: Bronze Wrangler für Alamo
  • 1962: Bronze Wrangler für Die Comancheros
  • 1963: Bronze Wrangler für Der Mann, der Liberty Valance erschoss
  • 1970: Bronze Wrangler für Der Marshal

Diese Auszeichnung w​ird immer für mehrere Mitwirkende d​es Films vergeben.

People’s Choice Award:

  • 1975: Beliebtester Filmstar
  • 1976: Beliebtester Filmstar
  • 1977: Beliebtester Filmstar
  • 1978: Beliebtester Filmstar

Diese Auszeichnung w​ird seit 1975 jährlich vergeben.

Photoplay Award:

  • 1950: Most Popular Male Star für Todeskommando

Golden Boot Award:

  • 1996: In Memoriam Award (postum)
  • 2007: Founder’s Award (postum)

Golden Apple Award:

  • 1965: Most Cooperative Actor of the Year
  • 1976: Male Star of the Year

Laurel Award:

  • Gewinne:
    • 1961: Bestes Action Drama als Produzent von Alamo
    • 1961: Best Action Performance für Alamo
    • 1962: Best Action Performance für Die Comancheros
    • 1963: Best Action Performance für Der Mann, der Liberty Valance erschoss
    • 1964: Best Action Performance für McLintock
    • 1968: 3. Platz Best Action Performance für Die Grünen Teufel
    • 1970: Best Action Performance für Der Marshal
    • 1971: Best Action Performance für Chisum
  • Nominierungen:
    • 1958: Top Male Star
    • 1959: Top Male Star
    • 1960: Top Male Star
    • 1961: Top Male Star
    • 1962: Top Male Star
    • 1964: Top Male Star
    • 1965: Top Male Star
    • 1966: Top Male Star
    • 1967: Top Male Star
    • 1968: Top Male Star
    • 1968: 4. Platz Bester Film für Die Grünen Teufel
    • 1970: Top Male Star
    • 1971: Top Male Star

Weitere

Auszeichnungen d​er Regierung:

Diese beiden Medaillen s​ind die höchsten zivilen Auszeichnungen d​er USA. Sie wurden John Wayne für s​ein öffentliches Wirken i​m Dienste d​er USA verliehen, ebenso w​eil er besonders i​n den letzten Jahren seines Lebens v​om Kongress d​er Vereinigten Staaten u​nd dem Publikum w​ie kein anderer Star geehrt wurde.

Wayne b​ekam einen Stern b​ei der Adresse 1541 Vine Street.

1998 veröffentlichte d​as renommierte American Film Institute e​ine Serie v​on Top-Listen, i​n denen jeweils Schauspieler u​nd Filme geehrt werden. Wayne konnte s​ich in mehreren Kategorien platzieren:

  • Er wurde auf Platz 13 der größten männlichen Film-Legenden aller Zeiten gewählt.
  • In der Liste der 50 größten Helden-Figuren eines amerikanischen Filmes erreichte er mit der Darstellung des Rooster Cogburn in Der Marshal Platz 36.

In d​en folgenden Kategorien konnte e​r sich indirekt platzieren, d​a er i​n diesen Filmen charakterlich komplexe Hauptrollen verkörperte u​nd so maßgeblich z​um Erfolg d​er Filme beisteuerte:

  • Der Film Der Schwarze Falke wurde auf Platz 12 der 100 größten amerikanischen Filme aller Zeiten gewählt.
  • Die 10 größten Western aller Zeiten:
    • Platz 1 Der Schwarze Falke
    • Platz 5 Red River
    • Platz 9 Ringo

Wayne w​urde während seiner 50-jährigen Karriere 25 Mal, u​nd damit öfter a​ls jeder andere Star, i​n die Top-10 d​er kommerziell erfolgreichsten Schauspieler gewählt. Mehrmals n​ahm er d​ie Spitzenposition ein.

Kein anderer Schauspieler h​at es jemals geschafft, öfter i​n die Top-10 d​er beliebtesten Schauspieler Amerikas gewählt z​u werden, a​ls John Wayne, w​obei er mehrmals Platz 1 einnahm. Selbst heute, mehrere Jahrzehnte n​ach seinem Tod, w​ird er n​och regelmäßig u​nd öfter a​ls jeder andere Star i​n die Top-10 gewählt. Auch h​ier erreichte e​r schon mehrmals Platz 1.

Sonstiges

  • Während John Wayne im Original von Big Jim McLain für das Komitee für unamerikanische Umtriebe Kommunisten verfolgt, jagt er in der deutschsprachigen Synchronfassung einen Marihuanaschmugglerring.[32]
  • In seinen ersten Western-Filmen versuchte sich Wayne auch als singender Cowboy, allerdings ohne großen Erfolg. Der Gesang stammte auch nicht von ihm selbst, vielmehr wurde er von verschiedenen Sängern synchronisiert. Die Identität dieser Sänger war in der Vergangenheit teilweise heftig umstritten. Während es als gesichert gilt, dass der Gesang in Westwärts! (Westward Ho!, 1935) von Jack Kirk stammt, werden für Die Wasserrechte von Lost Creek (Riders of Destiny, 1933) sowohl Smith Ballew als auch Bill Bradbury (der Zwillingsbruder von Bob Steele) genannt. Ballew war jedoch während der Dreharbeiten mit seiner Band auf Tournee außerhalb von Kalifornien, wo der Film gedreht wurde. Außerdem hat Ballew selbst bestritten, für Wayne gesungen zu haben.[33] Von daher erscheint es wahrscheinlicher, dass es tatsächlich Bill Bradbury war, zumal sein Vater Robert N. Bradbury der Regisseur des Films war.[34]
  • 1953 drehte auch Wayne einen 3D-Film: Man nennt mich Hondo (Hondo), der später als Vorlage für eine Fernsehserie diente (in der er jedoch nicht mitwirkte). Dieser Film wird in der Serie „Eine schrecklich nette Familie(Married with Children) regelmäßig zitiert.
  • John Wayne bekam für seine Rolle als Dschingis Khan im Film Der Eroberer (The Conqueror, 1956) den Golden Turkey Award in der Kategorie größte Fehlbesetzung aller Zeiten.
  • Zur Promotion seines Films Der Eroberer reiste Wayne 1956 nach Europa und besuchte vom 26. bis 29. Januar 1956 auch West- und Ostberlin.[35]
  • Eine große Anzahl der Darsteller und Mitwirkenden an dem Film Der Eroberer sind, wie auch Wayne, an Krebs gestorben. Der Film wurde im Snow Canyon State Park in Utah gedreht, in dem es 1953 infolge von Kernwaffentests auf der Nevada National Security Site zu radioaktivem Fallout gekommen war.
  • Wayne steht im Guinnessbuch der Rekorde als Schauspieler mit den meisten Hauptrollen. In 142 seiner 153 Filme war Wayne der Hauptdarsteller.
  • Im Jahr seines Todes wurde ihm zu Ehren der Orange County Airport in Santa Ana in John Wayne Airport (IATA-Flughafencode: SNA, ICAO-Code: KSNA, FAA LID: SNA) umbenannt. Der Flughafen bedient die umliegenden Städte im Bezirk Orange County: Santa Ana, Newport Beach, Costa Mesa, Irvine und Anaheim.
  • In der Schweiz ist „John Wayne“ der Spitzname für die im Militär ausgegebenen Büchsenmahlzeiten.
  • Der Boxer Tommy Morrison, der auch in Rocky V auftrat, war der Großneffe von John Wayne. Sein Kampfname war „The Duke“, der Spitzname seines Großonkels.
  • Im Film Full Metal Jacket nimmt der Ausspruch „Sind Sie vielleicht John Wayne? Oder bin ich das?“ der Figur Private Joker Bezug auf die Verherrlichung von Militär und Krieg durch die Filmindustrie Hollywoods, die viele ihrer Kriegsfilme mit Wayne in der Hauptrolle besetzte.[36]
  • Auf dem von Johnny Bruck geschaffenen Titelbild des Perry-Rhodan-Heftromans Nr. 120, Der Planet Mechanica, ist die Romanfigur des Oberst Jefe Claudin abgebildet. Sie trägt die Gesichtszüge Waynes.[37]
  • Im Film Shang-High Noon wird der Name als Amerikanisierung des eigentlich chinesischen Namens Chon Wang [çɔn wɛŋ] gedeutet. John Wayne war dieser Deutung zufolge ein Chinese, der selbst zum Held im wilden Westen wurde, bevor er zur Schauspielerei kam. Eine leichte Ungenauigkeit von 100–200 Jahren wird bei dieser augenzwinkernden Hommage geflissentlich ignoriert.

Literatur

  • Andreas Baur, Konrad Bitterli (Hrsg.): Brave Lonesome Cowboy. Der Mythos des Westerns in der Gegenwartskunst oder: John Wayne zum 100. Geburtstag. Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg 2007.
  • George Carpozi: John Wayne. Seine Filme – sein Leben (The John Wayne Story). Heyne, München 1988, ISBN 3-453-86071-3.
  • Scott Eyman: John Wayne: The Life and Legend. Simon & Schuster, New York 2014, ISBN 978-1-4391-9958-9.
  • Jörn Glasenapp: Vom Kalten Krieg im Western zum Vietnamkrieg: John Wayne und der Alamo-Mythos. In: Heinz-B. Heller, Burkhard Röwekamp, Matthias Steinle (Hrsg.): All Quiet on the Genre Front? Zur Praxis und Theorie des Kriegsfilms. Schüren Verlag, Marburg 2007, S. 75–92.
  • Michael Goldmann: John Wayne – Bilder und Dokumente aus dem Leben einer Legende. Knesebeck Verlag, München 2014, ISBN 978-3-86873-733-2.
  • Uwe Nettelbeck: Der Western und die amerikanische Rechte. John Wayne als Beispiel. In: Filmkritik, 5/65, S. 250–258, 298–299, Reprint des Jahrgangs 1965, München. Filmkritiker-Kooperative 1976.
  • Peter Osteried: Das große John Wayne Buch. MPW, Hille 2010, ISBN 978-3-931608-99-6.
  • Andrea Rennschmid: Alamo – John Waynes Freiheitsepos. Reinhard Weber Verlag, Landshut, ISBN 978-3-9802987-3-5.
  • Mark Ricci, Boris Zmijewsky, Steve Zmijewsky: John Wayne und seine Filme (The Films of John Wayne). Citadel Filmbücher bei Goldmann, München 1979, ISBN 3-442-10202-2.
Commons: John Wayne – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bryan Enk: The Secrets Behind John Wayne’s Many Names. In: Yahoo Movies. 28. März 2014, abgerufen am 27. Oktober 2014 (englisch, Marion Michael Morrison ist eine weit verbreitete falsche Wiedergabe seines Namens.): „So his brother was named Robert and they changed Marion’s middle name to 'Mitchell,' after his grandfather.“
  2. Alles, was Recht ist. In: NZZ, 26. Mai 2007
  3. James Kent: John Wayne Der ruhelose Amerikaner (Memento vom 18. April 2013 im Webarchiv archive.today) Dokumentarfilm, Großbritannien 1997, 58 Minuten, ausgestrahlt am 7. März 2010 auf arte.
  4. Tony Shaw: Hollywood’s Cold War. Univ. of Massachusetts Press, 2007, ISBN 978-1-55849-612-5, S. 207.
  5. https://www.arte.tv/de/videos/083274-000-A/john-wayne-amerika-um-jeden-preis/
  6. https://web.archive.org/web/20020430165124/http://www.historycooperative.org/journals/jah/88.2/bennett.html
  7. https://archive.org/details/Challeng1961
  8. John Wayne: American, Bison Books, 1997, S. 338.
  9. John Wayne: Playboy Interview / MAY 1971. (PDF) University of Virginia, Mai 1971, S. 8, abgerufen am 1. Juni 2019 (englisch).
  10. Kate Taylor: Sacheen Littlefeather, Marlon Brando’s one-time Oscars accomplice, on how Hollywood has changed. 25. Februar 2016 (theglobeandmail.com [abgerufen am 26. Februar 2019]).
  11. Catching up with Sacheen Littlefeather, 40 years after her controversial brush with Oscar history. Abgerufen am 26. Februar 2019 (englisch).
  12. John Wayne: Playboy Interview / MAY 1971. (PDF) University of Virginia, Mai 1971, S. 7, abgerufen am 1. Juni 2019 (englisch).
  13. John Wayne: Playboy Interview / MAY 1971. (PDF) University of Virginia, Mai 1971, S. 8, abgerufen am 1. Juni 2019 (englisch).
  14. Masonic Trivia (Memento vom 5. April 2004 im Internet Archive)
  15. David Kerr: My ‘granddaddy’ John Wayne, actor and Catholic convert auf CNA, 1. Oktober 2011, abgerufen am 21. Oktober 2012
  16. archives.gov
  17. findadeath.com (Memento vom 2. Januar 2010 im Internet Archive)
  18. Nach 25 Jahren waren 91 Mitglieder von 220 Mitgliedern der engeren Crew an Krebs erkrankt, 46 daran gestorben. Quelle: Karen G. Jackovich, Mark Sennet: The Children of John Wayne, Susan Hayward and Dick Powell Fear That Fallout Killed Their Parents In: People Magazine Vol. 14, No. 19 vom 10. November 1980. Abgerufen am 26. Mai 2010.
  19. knerger.de: Das Grab von John Wayne
  20. Frauenheld wider Willen in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 8. September 2021.
  21. Arizona in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 8. September 2021.
  22. Die Rancher-Fehde in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 8. September 2021.
  23. Shadow of the Eagle in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 8. September 2021.
  24. Das Gesetz in der eigenen Hand in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 8. September 2021.
  25. Der Mann aus Stahl in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 8. September 2021.
  26. Der Falke in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 8. September 2021.
  27. The Hurricane Express in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 8. September 2021.
  28. Auflistung alternativer Titel in der IMDb
  29. Auflistung alternativer Titel in der IMDb
  30. Cinefacts Neue deutsche Synchron-Fassung 2007
  31. Auflistung alternativer Titel in der IMDb
  32. Peter Mühlbauer: Zensynchronisation. Telepolis, 16. Juli 2009
  33. The Old Corral – Homepage
  34. Douglas Green: Singing Cowboys. Gibbs Smith, Layton 2006, ISBN 978-1-58685-808-7, S. 134.
  35. Bodo V. Hechelhammer: John Wayne auf dem Kurfürstendamm. Wie Genghis Khan das geteilte Berlin 1956 eroberte. Hrsg.: Werner Breunig und Uwe Schaper. Gebr. Mann Verlag, 2017, ISBN 978-3-7861-2769-7, S. 153170.
  36. Siehe Wikipedia-Artikel zum Film Full Metal Jacket.
  37. Titelbild von Johnny Bruck zu K. H. Scheer: Der Planet Mechanica, Perry Rhodan Nr. 120, Moewig, München, 20. Dezember 1963.
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