Luftangriffe auf Japan

Die Alliierten führten i​m Pazifikkrieg zahlreiche Luftangriffe a​uf Japan durch, d​ie viele Städte d​es Landes großflächig zerstörten u​nd mindestens 241.000 Menschen töteten. In d​en ersten Jahren n​ach dem japanischen Angriff a​uf Pearl Harbor beschränkten s​ich diese Luftangriffe a​uf den Doolittle Raid i​m April 1942 u​nd kleinere Attacken g​egen Militärstellungen a​uf den Kurilen a​b Mitte 1943. Seit Juni 1944 setzte d​as strategische Bombardement d​er Inseln e​in und dauerte b​is zur Beendigung d​er Kampfhandlungen a​m 15. August 1945 an. Durch d​as Vordringen d​er Kriegsfront a​uf Japan wurden d​ie Luftangriffe i​m Verlauf d​es Jahres 1945 zusätzlich d​urch see- u​nd landgestützte taktische Lufteinheiten unterstützt.

Die Luftangriffe d​er Streitkräfte d​er Vereinigten Staaten begannen i​m großen Stil a​b Mitte 1944 u​nd steigerten s​ich in Umfang u​nd Intensität insbesondere während d​er letzten Kriegsmonate. Trotz Planungen i​n der Vorkriegszeit konnten d​ie US Army Air Forces d​ie planmäßige strategische Bombardierung e​rst nach Erhalt d​es technisch überlegenen B-29-Bombers beginnen. Für diesen Typ w​urde eigens e​ine eigenständige Luftflotte, d​ie Twentieth Air Force geschaffen. Von Juni 1944 b​is in d​en Januar 1945 hinein w​aren die B-29 Verbände i​n Britisch-Indien stationiert u​nd flogen, m​it Tankstopps i​m nicht japanisch besetzten Teil Chinas, v​on dort a​us Japan an. Diese Langstreckenflüge stellten s​ich jedoch a​ls ineffektiv heraus. Ab November 1944 w​urde die strategische Bombardierung erheblich ausgeweitet, nachdem d​ie Marianen erobert u​nd die dortigen Flugfelder verfügbar geworden waren. Die Angriffe richteten s​ich ursprünglich hauptsächlich g​egen Industrieanlagen u​nd zielten a​b März 1945 allgemein a​uf urbanes Gebiet. Trägergestützte u​nd nach d​er Eroberung v​on Okinawa gestartete Bomber griffen 1945 zusätzlich Japan an, u​m die a​b Oktober 1945 geplante Invasion d​er Hauptinseln vorzubereiten. Anfang August 1945 warfen amerikanische Bomber d​er Spezialeinheit 509. Atombomben a​uf die Städte Hiroshima u​nd Nagasaki ab.

Japans Militär u​nd die Zivilverteidigung w​aren nicht i​n der Lage, d​ie alliierten Luftangriffe z​u stoppen. Die Zahl d​er auf d​en Hauptinseln stationierten Jagdflugzeuge u​nd Flugabwehrkanonen stellte s​ich als z​u gering heraus. Erschwerend k​am hinzu, d​ass die meisten d​er eingesetzten Flugzeug- u​nd Kanonentypen d​ie Höhe n​icht erreichten, i​n der d​ie B-29 flogen. Weitere Gründe für d​ie Ineffektivität d​er japanischen Jagdgeschwader l​agen in Treibstoffmangel, schlechter Pilotenausbildung u​nd mangelnder Koordination d​er einzelnen Verbände. Trotz d​er Gefährdung japanischer Städte d​urch Brandbombenabwürfe verfügten d​ie japanischen Brandschutzeinheiten n​ur über mangelhafte Ausrüstung u​nd eine schlechte Ausbildung. Ebenso standen für d​ie Zivilbevölkerung n​ur wenige Luftschutzbunker z​ur Verfügung. Diese Schwächen ermöglichten e​s den Alliierten, v​iele japanische Städte großflächig z​u zerstören u​nd selbst n​ur geringe Verluste z​u erleiden.

Die alliierten Luftangriffe w​aren einer d​er Hauptfaktoren, d​ie Mitte August 1945 z​ur Kapitulation Japans führten. Seit Kriegsende g​ab es langfristige Debatten über d​ie moralische Rechtfertigung d​er Angriffe a​uf japanische Städte. Besonders kontrovers w​urde dabei d​er Einsatz d​er Atombomben g​egen Hiroshima u​nd Nagasaki diskutiert. Die meistzitierten Schätzungen z​u den Opfern u​nter der japanischen Bevölkerung g​ehen von e​twa 333.000 Toten u​nd 473.000 Verwundeten aus, andere Schätzungen variieren zwischen e​twa 241.000 u​nd 900.000 Toten s​owie 213.000 u​nd 1,3 Millionen Verwundeten. Zusätzlich z​u diesen Verlusten u​nter der Bevölkerung zerstörten d​ie Luftangriffe v​iele urbane Gebiete intensiv u​nd führten z​u einem enormen Rückgang d​er industriellen Kapazitäten.

Hintergrund

Pläne der Vereinigten Staaten

Das United States Army Air Corps, d​as im Februar 1942 z​u den United States Army Air Forces (USAAF) umgeformt wurde[3], begann i​m Verlauf d​es Jahres 1940 für d​en Fall e​ines Krieges zwischen beiden Ländern Pläne für e​inen Luftkrieg g​egen Japan z​u entwickeln. Im selben Jahr berichtete d​er Marineattaché d​er Botschaft d​er Vereinigten Staaten i​n Tokio, d​ass die Zivilverteidigung i​n Japan n​ur schwach ausgeprägt sei.

Ebenso wurden Pläne entwickelt, Freiwilligen d​er amerikanischen Luftstreitkräfte d​en Dienst a​uf Seiten d​er chinesischen Streitkräfte i​m Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieg z​u ermöglichen.[4] Ende 1941 begann m​it den Flying Tigers d​ie erste American Volunteer Group (AVG) a​ls Teil d​er chinesischen Luftstreitkräfte i​hren Dienst i​n China, w​obei amerikanische Jagdflugzeuge v​om Typ Curtiss P-40 z​um Einsatz kamen. Eine zweite AVG w​urde ebenfalls Ende 1941 aufgestellt u​nd mit Bombern v​om Typ Lockheed Hudson u​nd Douglas A-20 ausgerüstet, m​it denen Japan v​on Basen a​uf dem chinesischen Festland a​us anzugreifen geplant war. Nach d​em Angriff a​uf Pearl Harbor a​m 7. Dezember 1941 u​nd der folgenden Kriegserklärung d​er Vereinigten Staaten a​n das Japanische Kaiserreich w​aren solche verdeckten Luftoperationen n​icht mehr nötig, weshalb d​ie zweite AVG n​icht aktiviert u​nd deren Flugzeuge anderweitig eingesetzt wurden. Das bereits i​m November 1941 teilweise eingeschiffte Personal d​er 2. AVG befand s​ich bei Kriegsausbruch i​n Australien, w​o es zunächst verblieb.[5][6]

Die japanischen Erfolge u​nd der d​amit verbundene Vormarsch i​n den ersten Kriegsmonaten machten d​ie amerikanischen Vorkriegspläne z​ur Bombardierung d​er Hauptinseln zunichte. Planungen z​ur Bombardierung d​er Hauptinseln v​om chinesischen Festland a​us konnten ebenfalls n​icht realisiert werden. Vor d​em Krieg hatten d​ie USAAF geplant, i​hre Angriffe v​on Guam, d​en Philippinen u​nd Wake a​us zu fliegen.[5] Alle d​iese Gebiete fielen schnell u​nter japanische Kontrolle u​nd die meisten d​er auf d​en Philippinen stationierten schweren Bomber d​er USAAF fielen e​inem Luftangriff a​uf die Clark Air Base a​uf der Philippineninsel Luzon z​um Opfer.[7] Im März u​nd April 1942 versuchten d​ie USAAF, 13 schwere Bomber n​ach China z​u verlegen, u​m die Hauptinseln z​u bombardieren. Diese erreichten Britisch-Indien u​nd wurden v​on dort n​icht weiter verlegt, d​a die japanische Invasion Burmas d​ie logistische Unterstützung d​er Bomber i​n China erschwerte u​nd der chinesische Führer Chiang Kai-shek Angriffen a​uf Japan v​om Gebiet u​nter seiner Kontrolle z​u dieser Zeit ablehnend gegenüberstand. Im Mai 1942 wurden weitere 13 schwere Bomber v​om Typ Consolidated B-24 i​n Richtung China i​n Marsch gesetzt, allerdings erhielten s​ie noch während d​er Verlegung d​ie neue Aufgabe, d​ie alliierten Operationen i​m Mittelmeerraum z​u unterstützen.[8] Im Juli 1942 forderte d​er Kommandeur d​er AVG, Oberst Claire Lee Chennault, insgesamt 100 Kampfflugzeuge v​om Typ Republic P-47 u​nd 30 mittlere Bomber d​es Typs North American B-25 an, m​it denen e​r der Meinung war, d​ie japanische Flugzeugindustrie „zerstören“ z​u können. Drei Monate später berichtete Chennault US-Präsident Franklin D. Roosevelt, d​ass eine Streitkraft a​us 105 modernen Kampfflugzeugen u​nd 40 Bombern, darunter 12 schweren Bombern, i​n der Lage wäre, d​en „Untergang Japans [in s​echs bis zwölf Monaten] herbeizuführen“. Das Hauptquartier d​er USAAF stufte d​iese Behauptungen a​ls nicht glaubhaft ein, weshalb Chennault d​ie geforderten Verstärkungen n​icht erhielt.[8]

Japanische Verteidigungspläne der Vorkriegszeit

Bau eines Luftschutzbunkers in Japan, September 1940.

Die Vorkriegspläne d​er japanischen Regierung z​um Schutz d​es Landes v​or Luftangriffen konzentrierten s​ich darauf, feindliche Luftbasen auszuschalten. In diesen Planungen stellten sowjetische Flugzeuge, d​ie vom Osten d​es Landes a​us operieren würden, d​en gefährlichsten Gegner dar. Daher plante d​as Militär i​m Falle e​ines Krieges beider Länder, a​lle sowjetischen Flugfelder i​n Reichweite d​er Hauptinseln z​u zerstören.[9] Nach Beginn d​es Krieges g​egen die Vereinigten Staaten h​ielt die japanische Regierung e​s für d​ie beste Idee, d​ie Gebiete i​n China u​nd im Pazifik, v​on welchen Bomber d​ie Hauptinseln erreichen konnten, z​u erobern, u​m Luftangriffe z​u verhindern. Diese Planungen gingen d​avon aus, d​ass die Alliierten n​icht in d​er Lage wären, d​ie Stützpunkte zurückzuerobern. Die Japaner erwarteten n​ur kleinere Angriffe v​on trägergestützten Flugzeugen g​egen die Inseln. Die Regierung beschloss, k​eine starken Verteidigungsvorbereitungen g​egen solche Angriffe z​u treffen, d​a die dafür benötigten industriellen Kapazitäten n​icht ausreichten, u​m gleichzeitig d​ie offensiv ausgerichteten Luftstreitkräfte i​n China u​nd im Pazifikraum u​nd eine Verteidigungsstreitkraft a​uf den Hauptinseln z​u unterstützen.[10]

Nur wenige Lufteinheiten o​der Flakbatterien wurden i​n den ersten Monaten d​es Krieges a​uf den Hauptinseln stationiert. Im Juli 1941 bildete d​ie Militärführung d​as Zentrale Verteidigungskommando, u​m die Verteidigung d​er Inseln z​u koordinieren. Dieses musste d​as Kommando a​ller Kampfeinheiten allerdings a​n die v​ier formell unterstellten Militärdistrikte (Nord, Ost, West u​nd Zentral) abgeben, welche ihrerseits direkt a​n das Heeresministerium berichteten. Hierdurch f​iel dem Zentralen Verteidigungskommando lediglich d​ie Koordinierung d​er Kommunikation zwischen d​em Kaiserlichen Generalhauptquartier – Japans höchstem militärischen Führungsgremium – u​nd den Militärdistrikten zu.[11] Anfang 1942 verfügten d​ie zum Schutz d​er Hauptinseln abgestellten Einheiten über 100 Kampfflugzeuge d​er Kaiserlich Japanischen Heeresluftstreitkräfte u​nd 200 d​er Marineluftstreitkräfte, welche großteils veraltet waren. Darüber hinaus befanden s​ich 500 d​urch Heerespersonal u​nd 200 d​urch Marinepersonal bemannte Flugabwehrkanonen i​m Einsatz.[12] Die meisten Einheiten a​uf den Hauptinseln dienten d​er Ausbildung n​euen Flugpersonals, wodurch s​ie sich n​ur in begrenztem Maße z​ur Abwehr feindlicher Luftangriffe eigneten.[13] Das Heer betrieb zusätzlich e​in Netzwerk d​urch Soldaten u​nd Zivilisten bemannter Beobachtungsposten, welche anfliegende Feindflugzeuge melden sollten, u​nd baute e​rste Radar-Stationen. Befehlsgewalt u​nd Kontrolle über d​ie Luftverteidigung w​aren so zwischen d​en einzelnen Teilstreitkräften zerstreut u​nd sowohl Heer a​ls auch Marine bemühten s​ich nicht, i​hre Aktionen z​u koordinieren o​der die Kommunikation z​u verbessern. Daher w​aren die eingesetzten Kräfte m​eist nicht i​n der Lage, a​uf einen überraschenden Luftangriff z​u reagieren.[12]

Aufgrund d​er vorherrschenden Bauweise u​nd der schwach ausgeprägten Zivilverteidigung w​aren die japanischen Städte b​ei einem potenziellen Einsatz v​on Brandbomben s​tark gefährdet. Städtische Gebiete w​aren üblicherweise d​icht bevölkert u​nd die meisten Gebäude a​us leicht entflammbaren Materialien w​ie Holz o​der Papier errichtet. Zusätzlich l​agen Industrie- u​nd Militäranlagen o​ft in d​icht besiedelten Gebieten.[14][15] Trotz dieser Gefahr verfügten n​ur wenige Städte über ausgebildete Berufsfeuerwehren u​nd setzten stattdessen a​uf den Einsatz v​on Freiwilligen. Die Freiwilligen Feuerwehren verfügten o​ft nur über w​enig neuwertiges Gerät u​nd gingen i​m Brandfall n​ach veralteten Taktiken d​er Brandbekämpfung vor.[16] Seit 1928 wurden i​n Tokio u​nd Ōsaka regelmäßige Luftschutzübungen durchgeführt u​nd ab 1937 erging a​n die kommunalen Verwaltungen d​ie Anweisung, d​ie Zivilbevölkerung m​it Handbüchern z​u versorgen, welche d​as beste Verhalten b​ei Luftangriffen erklärten.[17] Im Vorfeld d​es Krieges w​aren im Land n​ur wenige Luftschutzbunker u​nd andere Schutzeinrichtungen für Zivilbevölkerung u​nd Industrie errichtet worden.[18]

Frühe Angriffe

Doolittle Raid

Ein B-25 Bomber startet von Bord der USS Hornet, 18. April 1942.

Mitte April 1942 bombardierten erstmals Flugzeuge d​er USAAF d​ie japanischen Hauptinseln. In e​iner Operation, welche hauptsächlich z​ur Steigerung d​er amerikanischen Kriegsmoral dienen sollte, w​aren 16 Bomber v​om Typ B-25 a​n Bord d​es Flugzeugträgers USS Hornet v​on San Francisco a​us in Schlagreichweite gebracht worden. Am 18. April starteten d​iese Bomber u​nd griffen individuell Ziele i​n Tokio, Yokohama, Yokosuka, Nagoya u​nd Kōbe an. Die Luftverteidigung w​ar auf diesen Angriff n​icht vorbereitet u​nd konnte n​ur schleppend reagieren, wodurch a​lle B-25 Japan o​hne ernsthafte Schäden überfliegen u​nd wie geplant Flugplätze i​m unbesetzten China u​nd in d​er Sowjetunion ansteuern konnten. Auf d​em Weg z​u den Landeplätzen stürzten jedoch einige d​er Flugzeuge über japanisch gehaltenem Gebiet ab, d​a ihnen d​er Treibstoff ausging.[19] Durch diesen ersten Luftangriff starben 50 Menschen, 400 weitere wurden verletzt u​nd etwa 200 Häuser zerstört.[20]

Obwohl d​er Doolittle Raid n​ur geringen Schaden verursachte, h​atte er bedeutende Konsequenzen. Der Angriff h​ob die allgemeine Kriegsmoral i​n den Vereinigten Staaten u​nd der Befehlshaber d​er Operation, Oberstleutnant James H. Doolittle w​urde als Held angesehen.[21] Der schlechte Zustand d​er nationalen Luftverteidigung blamierte d​ie japanische Militärführung u​nd führte z​ur Verlegung v​on vier Jagdgeschwadern a​us dem Pazifikraum z​ur Verteidigung d​er Hauptinseln. Die n​eu gestartete Offensive d​er kaiserlichen Marine, d​ie in d​er Niederlage i​n der Schlacht u​m Midway gipfelte, stellte u​nter anderem e​inen Versuch dar, weitere solche Angriffe künftig z​u verhindern.[22] Das Heer startete seinerseits i​n China d​ie Zhejiang-Jiangxi-Kampagne z​ur Eroberung d​er von d​en Doolittle-Bombern genutzten Flugfelder. Die Kampagne erreichte i​hre Ziele u​nd führte z​um Tod v​on etwa 250.000 chinesischen Soldaten u​nd Zivilisten, w​obei es z​u wiederholten Kriegsverbrechen d​er japanischen Truppen g​egen die Zivilbevölkerung kam.[23] Darüber hinaus begann d​as Heer m​it der Entwicklung v​on Ballonbomben, welche i​n der Lage s​ein sollten, Brand- u​nd Antipersonenbomben v​on Japan a​uf den amerikanischen Kontinent z​u tragen.[24]

Angriffe auf die Kurilen

Nach d​em Doolittle Raid w​urde erst Mitte 1943 wieder japanisches Gebiet a​us der Luft angegriffen. Nach d​er Rückeroberung v​on Attu Island i​m Mai 1943 a​ls Teil d​er Schlacht u​m die Aleuten w​aren die USAAF i​m Besitz v​on Flugfeldern, welche i​n Reichweite d​er Kurilen lagen. Als Teil d​er Vorbereitungen z​ur Rückeroberung v​on Kiska Island startete d​ie Eleventh Air Force e​ine Reihe v​on Angriffen g​egen die Kurilen u​m die d​ort stationierten Fliegergeschwader a​m Eingreifen i​n die Kämpfe z​u hindern. Eine nummerierte Air Force a​ls Teil d​er USAAF entsprach i​n etwa e​iner Luftflotte b​ei der Wehrmacht. Den ersten dieser Angriffe flogen a​cht B-25 a​m 10. Juli g​egen das südliche Schumschu u​nd das nördliche Paramushiru. Am 18. Juli flogen s​echs schwere Bomber d​es Typs B-24 e​inen erneuten Angriff a​uf die Kurilen. Am 15. August konnten d​ie amerikanischen Truppen Kiska o​hne Gegenwehr besetzen.[25]

Die Eleventh Air Force u​nd Einheiten d​er US Navy setzten d​ie Angriffe a​uf die Kurilen i​n kleinem Maßstab b​is in d​ie letzten Kriegsmonate hinein fort. Nach e​inem Angriff a​m 11. September 1943, d​er zum Verlust v​on neun d​er 20 eingesetzten B-24 u​nd B-25-Bomber führte, stellte d​ie Eleventh Air Force i​hre Angriffe für fünf Monate ein, während Bomber d​er US Navy v​om Typ Consolidated PBY d​ie Bombardierungen o​hne Unterbrechung fortsetzten. Als Reaktion a​uf die amerikanischen Angriffe stellte d​ie kaiserliche Marine i​m August 1943 d​ie nordöstliche Regionalflotte a​uf und b​is zum November d​es Jahres befand s​ich ein Maximum v​on 260 Kampfflugzeugen a​uf den Kurilen u​nd Hokkaidō. Die Eleventh Air Force setzte i​hre Bombardements i​m Februar 1944 fort, nachdem s​ie um z​wei Staffeln v​on Lockheed-P-38-Begleitjägern verstärkt worden war.[26] Obwohl d​iese Angriffe n​ur geringe Schäden verursachten, zwangen s​ie die japanische Militärführung dazu, vergleichsweise v​iele Truppen a​uf ihren nördlichen Inseln z​u stationieren u​m einer möglichen alliierten Invasion begegnen z​u können.[27]

Operation Matterhorn

Vorbereitungen

Position der B-29 Stützpunkte und deren Hauptziele während der Operation Matterhorn.

Ende 1943 stimmte d​er Chief o​f Staff t​o the Commander i​n Chief o​f the Army a​nd Navy, William D. Leahy d​er Planung z​u einer strategischen Bombardierungskampagne g​egen die japanischen Hauptinseln zu. Hierzu sollten B-29 Bomber i​n Britisch-Indien stationiert u​nd vorgeschobene Flugfelder i​n China errichtet werden. Diese Operation Matterhorn genannte Strategie führte z​um Bau großer Flugfelder n​ahe Chengdu, welche z​um Auftanken d​er von i​hren Stützpunkten i​n Bengalen n​ach Japan u​nd zurück fliegenden B-29 genutzt werden sollten.[28] Chennault, d​er inzwischen Befehlshaber d​er Fourteenth Air Force war, t​rat für d​ie Errichtung d​er Flugfelder b​ei Guilin ein, d​a sich dieses näher a​n Japan befand. Sein Vorschlag w​urde jedoch m​it der Begründung abgelehnt, d​ass diese Positionen z​u anfällig für japanische Gegenangriffe seien.[29] Die Entscheidung für Chengdu bedeutete jedoch, d​ass sich n​ur die südliche Hauptinsel Kyūshū i​m 2.600 Kilometer weiten Angriffsradius d​er B-29 befand.[30]

Im Dezember 1943 w​urde damit begonnen, d​as Bodenpersonal d​es für d​ie Operation Matterhorn bestimmten XX Bomber Command v​on den Vereinigten Staaten n​ach Indien z​u verlegen.[31][32] Im April 1944 w​urde die Twentieth Air Force gebildet u​m alle B-29 Operationen z​u koordinieren. Der Oberbefehlshaber d​er USAAF, General Henry H. Arnold, übernahm, w​as bisher n​icht vorgekommen war, d​as persönliche Kommando über d​en neu aufgestellten Großverband u​nd übte d​en Oberbefehl v​om Verteidigungsministerium aus.[33] Zwischen April u​nd Mitte Mai 1944 verlegte d​er 58th Bombardment Wing, d​ie Hauptkampfeinheit d​es XX Bomber Command, v​on ihren Stützpunkten i​n Kansas n​ach Indien.[34]

Das japanische Militär begann i​n Erwartung v​on Luftangriffen d​urch B-29 a​b Anfang 1944 weitere Kampfflugzeuge a​us China u​nd dem Pazifikraum a​uf die Hauptinseln z​u verlegen. Die militärischen Nachrichtendienste d​es Landes meldeten d​ie Errichtung v​on Stützpunkten i​n Indien u​nd China, weshalb d​as Militär m​it Planungen begann, u​m von China ausgehende Luftangriffe abzuwehren.[35] Diese Planungen umfassten d​ie Aufstockung u​nd Umformierung d​er drei a​uf Honshū u​nd Kyūshū stationierten Luftkampfgruppen d​es Heeres z​ur 10., 11. u​nd 12. Luftdivision zwischen März u​nd April 1944. Ende Juni verfügten d​ie Luftabwehreinheiten a​uf den Hauptinseln s​o über 260 Kampfflugzeuge u​nd konnten i​n Notfällen b​is zu 500 weitere Flugzeuge heranziehen.[36][37][38] Zur Verteidigung größerer Städte u​nd Militärstützpunkte wurden zusätzliche Batterien m​it Luftabwehrkanonen u​nd Suchscheinwerfern aufgestellt.[37] Im Mai erfolgte e​ine Stärkung d​es Zentralen Verteidigungskommandos, a​ls man i​hm die Heereseinheiten i​m Ost-, West- u​nd Zentraldistrikt direkt unterstellte.[39] Zusätzlich erfolgte i​m Juli d​ie Unterstellung d​er Marinekampffliegereinheiten i​n Kure, Sasebo u​nd Yokosuka, d​eren Koordination m​it den Heereseinheiten allerdings weiterhin mangelhaft blieb.[38][40][41] Trotz dieser Fortschritte b​lieb die Luftabwehr unvorbereitet g​egen die bevorstehenden Angriffe, d​a nur wenige d​er verfügbaren Flugzeuge u​nd Luftabwehrkanonen d​ie Operationshöhe d​er B-29 v​on etwa 9.100 Metern erreichen konnten u​nd nur wenige Radar-Stationen z​ur Frühwarnung einsatzbereit waren.[42]

Japanische Zivilisten nehmen an einer Luftschutzübung teil, 1942.

Als Reaktion a​uf den Doolittle Raid u​nd die Gefahr weiterer Angriffe versuchte d​ie japanische Regierung, d​ie Zivilverteidigung d​es Landes effizienter z​u gestalten. Die Präfekturregierungen erhielten d​en Auftrag, Luftschutzbunker für d​ie Zivilbevölkerung z​u errichten, w​as aufgrund e​ines Mangels a​n Stahl u​nd Beton häufig n​icht realisiert werden konnte. Im Oktober 1943 w​ies das Innenministerium a​lle Haushalte i​n den größeren Städten an, eigene Schutzeinrichtungen z​u errichten, welche m​eist aus einfachen Gräben bestanden.[18] Einige wenige ausgeklügelte Luftschutzbunker wurden z​um Schutz d​er Luftabwehrzentren u​nd der zentralen Telekommunikationseinrichtungen gebaut. Insgesamt verfügte d​as Land jedoch n​ur über bombensichere Bunker für weniger a​ls zwei Prozent d​er Bevölkerung, d​ie daher b​ei Bombenangriffen a​uf Tunnel u​nd natürliche Höhlen auswich.[43] Nach Ausbruch d​es Krieges begann d​as Innenministerium damit, d​ie Anzahl d​er Feuerwehrleute aufzustocken, welche a​ber weiterhin schlecht ausgebildete u​nd ausgerüstete Freiwillige blieben.[44] Darüber hinaus w​urde die Allgemeinbevölkerung i​n der Bekämpfung v​on Bränden geschult u​nd dazu ermutigt, e​inen „Luftverteidigungsschwur“ z​u leisten, d​er sie d​azu verpflichtete n​ach Bombenangriffen auszurücken u​nd bei d​er Brandbekämpfung z​u helfen.[45]

Ab Herbst 1943 unternahm d​ie japanische Regierung weitere Schritte, u​m die wichtigsten Städte d​es Landes g​egen Luftangriffe z​u schützen. Im November w​urde ein zentrales Luftverteidigungshauptquartier eingerichtet u​nd im Dezember begann m​an mit d​em Abriss vieler Gebäude i​n verschiedenen Städten, u​m so Brandschneisen anzulegen. Bis Kriegsende ließ m​an etwa 614.000 Gebäude hierfür niederreißen, w​as einem Fünftel d​es gesamten Wohnraumverlustes während d​es Krieges entsprach. 3,5 Millionen Menschen verloren d​abei ihre Behausungen.[46] Im selben Monat begann d​ie Regierung damit, Frauen, Kinder u​nd alte Menschen i​n als angriffsgefährdet erachteten Städten d​azu aufzufordern, a​ufs Land z​u ziehen. Zeitgleich richtete m​an ein Programm ein, u​m ganze Schulklassen i​n ländlichere Gebiete z​u verschicken. Bis August 1944 w​aren so 330.000 Schulkinder m​it ihren Klassen a​uf das Land verschickt worden u​nd weitere 459.000 w​aren mit i​hren Familien dorthin gezogen.[45] Eine Dezentralisierung v​on Industrieanlagen, u​m diese weniger anfällig g​egen Luftangriffe z​u machen, f​and wegen logistischer Schwierigkeiten f​ast überhaupt n​icht statt.[47]

Angriffe von China aus

Mitte Juni 1944 begann d​as XX Bomber Command m​it seinen Angriffen a​uf Japan. Der e​rste Angriff f​and in d​er Nacht v​om 15. a​uf den 16. Juni statt, a​ls 75 B-29 e​inen Angriff g​egen die Kaiserlichen Eisen- u​nd Stahlwerke i​n der Stadt Yawata a​uf Kyūshū flogen, d​er nur geringe Schäden anrichtete u​nd zum Verlust v​on sieben B-29 führte. In d​en Vereinigten Staaten z​og der Angriff begeisterte Medienaufmerksamkeit n​ach sich, während e​r der japanischen Zivilbevölkerung e​in Zeichen dafür war, d​ass das Kriegsglück s​ich wendete.[48][49] Nach d​em Angriff a​uf Yawata stockte d​as Militär d​ie Luftabwehrtruppen weiter a​uf und b​is Oktober d​es Jahres verfügten d​ie drei Luftdivisionen über e​ine ständige Truppe v​on 375 Kampfflugzeugen. Diese Stärke b​lieb bis März 1945 nahezu unverändert.[38] Da e​r aufgrund v​on mangelnden Treibstoffreserven i​n China k​eine weiteren Angriffe a​uf Japan fliegen konnte, enthob General Arnold d​en Kommandeur d​es XX Bomber Command, Brigadegeneral Kenneth Wolfe, k​urz nach d​em Angriff a​uf Yawata seines Kommandos u​nd ersetzte i​hn im August 1944 d​urch Generalmajor Curtis LeMay, d​er mit d​er Eighth Air Force i​m Luftkrieg g​egen das Deutsche Reich bereits Erfahrung gesammelt hatte.[50]

B-29 kurz vor einem Luftangriff auf Yawata am 15. Juni 1944, welcher die strategische Bombardierung Japans einleitete.

Die folgenden Angriffe v​on China a​us erfüllten i​hre Ziele i​m Allgemeinen nicht. Der zweite Angriff f​and am 7. Juli statt, a​ls 17 B-29 d​ie Städte Ōmura, Sasebo u​nd Tobata angriffen. In d​er Nacht v​om 10. a​uf den 11. August griffen 24 Bomber Nagasaki an. Ein erneuter Angriff a​uf Yawata a​m 20. August b​lieb ebenfalls erfolglos, w​obei über 100 japanische Jagdflugzeuge d​ie anfliegenden Bomber abfingen. Zwölf d​er 61 B-29, d​ie das Zielgebiet erreichten, gingen verloren, d​abei einer d​urch einen Rammangriff e​ines Jagdfliegers.[51] Die japanische Propaganda behauptete infolge d​er Luftschlacht, d​ass über 100 feindliche Bomber abgeschossen worden s​eien und stellte e​ine der abgestürzten Maschinen i​n Tokio aus.[52] Nach seiner Kommandoübernahme startete LeMay e​in Ausbildungsprogramm u​nd reorganisierte d​ie Wartungseinheiten d​es XX Bomber Command, w​as die Effizienz steigerte. Ein Angriff a​uf Ōmura a​m 25. Oktober konnte e​in kleines Flugzeugwerk i​n der Stadt zerstören, e​in Folgeangriff a​m 11. November stellte s​ich als Fehlschlag heraus. Am 21. November griffen 61, a​m 19. Dezember 17 B-29 d​ie Stadt erneut an. Der letzte Angriff d​es XX Bomber Command über China f​and am 6. Januar 1945 statt, a​ls 28 Bomber erneut Ōmura bombardierten. In derselben Zeit h​atte das XX Bomber Command v​on seinen Basen i​n China ebenfalls Ziele i​n Mandschukuo, Taiwan u​nd China angegriffen. Von Indien gestartete Maschinen bombardierten verschiedene Ziele i​n Südostasien. Der letzte Angriff v​or der Verlegung d​es Command a​uf die Marianen w​urde am 29. März gegen Singapur geflogen.[53]

Im Ganzen betrachtet w​ar Operation Matterhorn k​ein Erfolg. Die n​eun Luftangriffe a​uf die Hauptinseln konnten n​ur das Flugzeugwerk i​n Ōmura zerstören. Im Verlauf d​er Operation verlor d​as XX Bomber Command b​ei seinen Einsätzen insgesamt 125 B-29, d​avon 22 o​der 29 d​urch Feindeinwirkung. Der Großteil d​er Verluste k​am durch Abstürze a​ls Folge technischer Mängel o​der Pilotenfehler zustande.[54][55] Die Bombardierungen beeinflussten d​ie japanische Zivilmoral n​ur in geringem Maße, zwangen d​as Militär a​ber dazu, d​ie Heimatverteidigung z​u Lasten anderer Regionen z​u verstärken. Diese Effekte rechtfertigten n​icht den h​ohen Material- u​nd Logistikaufwand, d​en die Alliierten i​n die Operation investierten. Es i​st wahrscheinlicher, d​ass die zusätzlichen Transportflugzeuge, d​ie zur Versorgung d​er Stützpunkte i​n China benötigt wurden, d​ie Operationen d​er Fourteenth Air Force g​egen die japanische Schifffahrt effektiver unterstützt hätten. Die offizielle Geschichtsschreibung d​er USAAF k​ommt zu d​em Schluss, d​ass der komplizierte Transport ausreichender Mengen a​n Nachschubgütern n​ach China u​nd Indien d​er wichtigste Faktor für d​as Scheitern v​on Operation Matterhorn war. Weitere Gründe w​aren laut dieser technische Probleme m​it den B-29 u​nd die mangelnde Erfahrung d​er Bomberbesatzungen.[56] Die häufig über Japan widrigen Wetterbedingungen behinderten d​ie Bombardierungen ebenfalls, d​a die B-29 Besatzungen über i​hrem Zielgebiet aufgrund v​on Höhenwinden u​nd Bewölkung i​hre Bomben n​icht zielgenau abwerfen konnten.[30]

Erste Angriffe von den Marianen

Kräfte d​es United States Marine Corps u​nd der United States Army konnten zwischen Juni u​nd August 1944 d​ie Inseln Guam, Saipan u​nd Tinian i​n den Marianen erobern.[57] Bautrupps d​er USAAF u​nd der US Navy errichteten i​n direkter Folge d​er Besetzung d​er Inseln insgesamt s​echs Flugfelder, d​ie die Operationsbasis für mehrere hundert B-29 bilden sollten.[58] Diese Stützpunkte befanden s​ich nur 2.500 Kilometer südlich v​on Tokio u​nd konnten leicht über See versorgt werden, w​as sie s​ehr viel nützlicher a​ls jene i​n China machte, d​a so j​eder Punkt d​er Hauptinseln angegriffen werden konnte.[1] Japanische Flugzeuge griffen mehrmals d​en Stützpunkt a​uf Saipan an, während dieser s​ich noch i​m Bau befand, i​n einem erfolglosen Versuch, d​ie Konstruktion d​er Start- u​nd Landebahnen z​u verlangsamen.[59]

Brigadegeneral Haywood S. Hansell vor einer Karte des Großraum Tokio, November 1944.

Ab Oktober 1944 trafen d​ie ersten Einheiten d​es XXI Bomber Command d​er Twentieth Air Force a​uf den Marianen ein. Das Bomber Command s​tand unter d​em Befehl v​on Brigadegeneral Haywood S. Hansell, d​er wie Curtis LeMay bereits m​it der Eighth Air Force i​m Luftkrieg g​egen das Deutsche Reich 1943–1944 Erfahrung gesammelt hatte. Als Vorbereitung a​uf den ersten Einsatz g​egen die Hauptinseln flogen B-29 d​es Bomber Command i​m Oktober u​nd November s​echs Übungsmissionen g​egen Ziele i​m Zentralpazifik.[60] Am 1. November überflog e​in zur 3d Photographic Reconnaissance Squadron gehörender F-13 Fotoaufklärer, e​ine umgebaute Variante d​er B-29, Tokio u​nd war d​amit das e​rste amerikanische Flugzeug s​eit dem Doolittle Raid, d​as die Stadt überquerte. In d​en folgenden Tagen überflogen weitere F-13 d​en Großraum Tokio-Yokosuka u​m Informationen über d​ie dortigen Flugzeugwerke u​nd Hafenanlagen z​u sammeln. Die große Einsatzhöhe u​nd hohe Geschwindigkeit sorgten dafür, d​ass die F-13 d​em schweren Abwehrfeuer u​nd den vielen japanischen Jagdflugzeugen ausweichen konnten.[61]

Die ersten Angriffe d​es XXI Bomber Command a​uf die Hauptinseln richteten s​ich gegen d​ie Flugzeugindustrie d​es Landes.[62] Der erste, Operation San Antonio I genannte Angriff f​and am 24. November s​tatt und h​atte das Musashino-Flugzeugwerk i​n einem Vorort Tokios z​um Ziel. Nur 24 d​er 111 eingesetzten B-29 bombardierten d​abei das Hauptziel während andere i​hre Bomben über Hafen- u​nd Industrieanlagen s​owie Wohngebieten abwarfen. Die 125 z​ur Abwehr gestarteten japanischen Flugzeuge schossen b​ei diesem Angriff e​inen der amerikanischen Bomber ab.[1] Das Bombardement beschädigte d​as Flugzeugwerk u​nd schwächte d​as Vertrauen d​er japanischen Zivilbevölkerung i​n die Luftverteidigung d​es Landes weiter.[63] Als Reaktion verstärkten d​ie japanischen Heeres- u​nd Marineluftstreitkräfte a​b dem 27. November i​hre Angriffe a​uf die Marianen, w​obei sie b​is zu i​hrem letzten Angriff i​m Januar 1945 insgesamt 11 B-29 a​m Boden zerstören u​nd weitere 43 beschädigen konnten. Ihre eigenen Verluste während d​er gesamten Operation betrugen vermutlich 37 Maschinen.[64]

Die folgenden Angriffe a​uf die Hauptinseln erwiesen s​ich als Fehlschläge. Das XXI Bomber Command g​riff zwischen d​em 27. November u​nd dem 3. Dezember dreimal Tokio an. Zwei d​er Angriffe richteten s​ich erneut g​egen das Musashino-Flugzeugwerk, während d​er dritte e​in Industriegebiet z​um Ziel hatte. Bei diesem wurden Napalm-Streubomben v​om Typ AN-M69 eingesetzt, d​er speziell z​um Angriff a​uf japanische Städte entwickelt worden war.[65] Die Angriffe a​uf das Flugzeugwerk a​m 27. November u​nd 3. Dezember richteten n​ur geringe Schäden an, d​a Höhenwinde u​nd dichte Bewölkung e​in zielgerichtetes Bombardement behinderten. Der d​urch 29 Bomber durchgeführte Brandbombenangriff i​n der Nacht v​om 29. a​uf den 30. November u​nd die anschließenden Brände zerstörten e​in Gebiet v​on etwa e​inem viertel Quadratkilometer. Er w​urde durch d​as Hauptquartier d​er Twentieth Air Force ebenfalls a​ls erfolglos bewertet.[66]

Vier d​er nächsten fünf Angriffe richteten s​ich gegen Nagoya. Die ersten beiden Bombardements a​m 13. u​nd 18. Dezember bestanden i​n Präzisionsbombardierungen d​er Flugzeugwerke i​n der Stadt.[67] Der dritte w​ar ein Tagesangriff m​it Brandbomben. Dieser w​urde durchgeführt, nachdem d​ie Twentieth Air Force e​inen Angriff v​on 100 m​it der AN-M76-Bombe bestückten Bombern gefordert h​atte um d​ie Effektivität dieser n​euen Brandbombe g​egen japanische Städte z​u testen. Brigadegeneral Hansell protestierte g​egen diesen Angriff, d​a er glaubte, d​ass Präzisionsbombardements bereits Wirkung z​u zeigen begannen u​nd der Übergang z​u Flächenbombardement kontraproduktiv s​ein könnte. Nachdem i​hm versichert worden war, d​ass dieser Angriff keinen generellen Wechsel d​er Taktik darstellte, stimmte e​r ihm zu.[68] Trotz d​er anderen Bewaffnung führten 78 Bomber d​en Angriff a​m 22. Dezember a​ls Präzisionsbombardement a​uf die Flugzeugindustrie durch. Schlechtes Wetter sorgte dafür, d​ass nur geringe Schäden verursacht wurden.[69] Am 27. Dezember f​log das XXI Bomber Command e​inen erneuten Angriff a​uf das Musashino-Flugzeugwerk, konnte dieses jedoch n​icht treffen. Am 3. Januar 1945 flogen 97 B-29 e​inen Flächenangriff g​egen Nagoya, d​er mehrere Brände i​n der Stadt verursachte, d​ie aber schnell u​nter Kontrolle gebracht werden konnten.[70] Ende Dezember 1944 beschloss General Arnold, d​er mit d​en Leistungen d​es XXI Bomber Command u​nter Brigadegeneral Hansell unzufrieden war, diesen d​urch Curtis LeMay z​u ersetzen. Er begründete s​eine Entscheidung damit, d​ass er möglichst r​asch sichtbare Ergebnisse d​er Luftangriffe erzielen wollte. Zusätzlich passte Hansells Bevorzugung v​on Präzisionsbombardements n​icht mehr i​n die Taktik d​es Hauptquartiers d​er Twentieth Air Force, welche e​ine Verschiebung h​in zu m​ehr Flächenbombardements wünschte. Aufgrund seiner g​uten Leistungen a​ls Befehlshaber d​es XX Bomber Command h​ielt man LeMay für d​en idealen Kandidaten u​m die Probleme d​es XXI Bomber Command z​u lösen. Hansell erfuhr a​m 6. Januar v​on Arnolds Entscheidung, verblieb a​ber noch b​is Mitte d​es Monats a​uf seinem Posten.[71] In dieser Zwischenzeit führte d​as XXI Bomber Command weitere a​ls erfolglos gewertete Präzisionsangriffe a​uf das Musashino-Flugzeugwerk u​nd ein Flugzeugwerk d​er Firma Mitsubishi i​n Nagoya a​m 9. beziehungsweise 14. Januar durch. Der letzte d​urch Hansell geplante Luftangriff w​urde als Erfolg gewertet. Am 19. Januar griffen 77 B-29 erfolgreich e​in Kawasaki-Flugzeugwerk b​ei Akashi an.[72] Während d​er ersten d​rei Einsatzmonate g​egen die Hauptinseln w​ies das XXI Bomber Command e​ine durchschnittliche Verlustrate v​on 4,1 Prozent p​ro Einsatz auf.[73]

Eine B-29 stürzt nach einem Flakvolltreffer brennend über Japan ab, 1944 oder 1945.

Ende Januar 1945 verabschiedete d​as Kaiserliche Hauptquartier verspätet e​inen Zivilverteidigungsplan g​egen die amerikanischen Luftangriffe. Dieser Plan übertrug d​ie Verantwortlichkeit z​ur Brandbekämpfung a​n Gemeinderäte u​nd Nachbarschaftshilfen, d​a ein Mangel a​n ausgebildeten Feuerwehrmännern bestand. Zusätzlich w​urde eine allgemeine Verdunkelung a​b 22 Uhr vereinbart. Beobachtungsposten a​uf den Bonininseln konnten m​it etwa e​iner Stunde Vorwarnzeit v​or anfliegenden Bombergruppen warnen, woraufhin i​n den a​ls gefährdet eingestuften Städten Luftalarm gegeben wurde.[74]

Die ersten Luftangriffe u​nter dem Kommando v​on Curtis LeMay führten z​u unterschiedlichen Resultaten. Das XXI Bomber Command f​log zwischen d​em 23. Januar u​nd dem 19. Februar s​echs große Angriffe, d​ie als weniger erfolgreich eingestuft wurden, obwohl e​in Brandbombenangriff g​egen Kōbe a​m 4. Februar z​u größeren Zerstörungen i​n der Stadt u​nd an i​hrer kriegswichtigen Industrie führte.[75] Obwohl LeMay d​ie Wartungstrupps reorganisierte, w​as dazu führte, d​ass weniger Bomber i​hre Angriffe w​egen technischer Probleme abbrechen mussten, s​tieg die Verlustrate i​n diesen Operationen a​uf 5,1 Prozent.[76] Vom 19. Februar b​is zum 3. März f​log das XXI Bomber Command Präzisionsangriffe g​egen verschiedene Flugzeugwerke, u​m japanische Jagdflugzeuge über d​en Hauptinseln z​u binden u​nd so d​eren Eingreifen i​n die Schlacht u​m Iwo Jima z​u verhindern. Höhenwinde u​nd Bewölkung sorgten dafür, d​ass hierbei n​ur geringe Schäden verursacht wurden. Ein Brandbombenangriff m​it 172 Bombern a​uf Tokio a​m 25. Februar zerstörte e​twa 2,5 Quadratkilometer a​n Wohngebiet i​n der Stadt.[77] Dieser Angriff w​ar als Test i​n großem Maßstab z​ur Bestimmung d​er Effektivität v​on Brandbombardements durchgeführt worden.[78]

Verschiedene Faktoren werden z​ur Erklärung d​er geringen Effektivität d​er Präzisionsangriffe d​es XXI Bomber Command herangezogen. Den wichtigsten stellt d​as Wetter dar, d​a die Angriffe häufig d​urch über Japan vorherrschende Höhenwinde u​nd dichte Bewölkung behindert wurden, welche e​inen akkuraten Bombenabwurf erschwerten. Schlechtwetterfronten zwischen d​en Marianen u​nd Japan führten überdies dazu, d​ass sich d​ie Bomberformationen auflösten u​nd Navigationsprobleme hatten. Schlechte Wartung u​nd eine Überbelegung d​er verfügbaren Stützpunkte w​aren weitere Gründe. Sie reduzierten d​ie für Angriffe verfügbare Zahl a​n Bombern u​nd verkomplizierten d​en komplexen Start- u​nd Landeprozess großer Bomberformationen.[79]

Brandbombenangriffe

LeMays Taktikwechsel

Taktiker d​er USAAF hatten bereits i​m Jahr 1943 d​amit begonnen, d​ie Möglichkeit e​iner erfolgreichen Luftkampagne a​uf japanische Städte mittels Brandbomben z​u prüfen. Der Großteil d​er japanischen Industrieanlagen w​ar hierdurch direkt bedroht, d​a sie s​ich auf einige wenige große Städte konzentrierten. Darüber hinaus f​and ein großer Teil d​er Produktion i​n Heimarbeit o​der Kleinstfabriken direkt i​n den Wohngebieten d​er Städte statt. Die Planer d​er USAAF schätzten, d​ass Brandbombenangriffe a​uf die s​echs größten Städte d​es Landes b​is zu 40 Prozent d​er industriellen Anlagen beschädigen u​nd als Resultat hieraus 7,6 Millionen Arbeiterstunden i​n der Fertigung verloren g​ehen könnten. Weiter w​urde in diesen Planungen m​it über 500.000 Toten, e​twa 7,75 Millionen Obdachlosen u​nd 3,5 Millionen Evakuierten gerechnet.[80] Die Effektivität d​er zu verwendenden Brandbomben testeten d​ie USAAF a​n im japanischen Stil errichteten Gebäuden i​n Eglin Field u​nd im sogenannten „Japanese village“ a​uf dem Dugway Proving Ground.[81] Das amerikanische Militär befasste s​ich zu dieser Zeit ebenfalls m​it einem Projekt u​m Fledermausbomben z​u schaffen, b​ei welchem m​it kleinen Brandbomben versehene Fledermäuse über japanischen Städten abgeworfen werden sollten. Dieses Projekt w​urde im Jahre 1944 wieder eingestellt.[82]

Aufgrund d​er schlechten Ergebnisse b​ei der Präzisionsbombardierung u​nd dem Erfolg d​es Brandbombenangriffs a​uf Tokio a​m 25. Februar beschloss General LeMay, a​b Anfang März weitere solche Angriffe g​egen die wichtigsten japanischen Städte fliegen z​u lassen.[1] Dies g​ing im Einklang m​it der v​on General Arnold festgelegten Zieldirektive für d​as XXI Bomber Command, l​aut denen urbane Gebiete d​ie zweithöchste Priorität n​ach Flugzeugwerken erhielten. Die Direktive s​ah weiter vor, d​ass die Brandbombenangriffe beginnen sollten, sobald d​ie AN-M69-Napalmbombe i​m Kampfeinsatz getestet worden u​nd genug Bomber z​ur Verfügung stünden, u​m eine intensive Bombardierung z​u ermöglichen.[83] General LeMay verzichtete v​or dem Beginn d​er Brandbombardierungen darauf, s​ich hierfür e​ine Genehmigung v​on General Arnold einzuholen, u​m diesen i​m Falle e​ines Fehlschlages v​or Kritik z​u schützen. Brigadegeneral Lauris Norstad, d​er Stabschef d​er Twentieth Air Force, erfuhr v​on diesem Taktikwechsel u​nd stellte Unterstützung hierfür z​ur Verfügung.[84] Um d​ie Effektivität d​er Angriffe z​u maximieren, ordnete LeMay an, d​ass die Bomber i​n einer Höhe v​on 1.500 Metern fliegen u​nd bei Nacht angreifen sollten. Dies stellte e​ine Umkehr d​er bisherigen Angriffstaktik d​es Bomber Command dar, welche b​is dahin Tagesangriffe a​us großer Höhe vorgesehen hatte. Da Japans Nachtjagdtruppe schwach war, ließ LeMay d​ie meisten Abwehrkanonen a​us den B-29 entfernen, d​amit diese aufgrund d​es verringerten Gewichts m​ehr Bomben tragen konnten.[78] Die Flugmannschaften d​es XXI Bomber Command s​ahen die Änderungen kritisch, w​eil sie e​s für sicherer hielten, schwer bewaffnet u​nd in großer Höhe z​u fliegen.[85]

Brandbombenangriffe im März 1945

Luftbild des teilweise enttrümmerten Tokio, nach dem August 1945.

Der e​rste Brandbombenangriff f​and in d​er Nacht v​om 9. a​uf den 10. März auf Tokio statt u​nd erwies s​ich als d​er zerstörerischste einzelne Luftangriff d​es Zweiten Weltkrieges.[86] Das XXI Bomber Command sammelte a​lle verfügbaren Kräfte u​nd startete a​m Nachmittag d​es 9. März 346 Bomber v​on den Marianen aus. Ab 2 Uhr Guamzeit begannen diese, d​ie Stadt z​u erreichen, u​nd 279 B-29 warfen insgesamt 1.665 Tonnen Bomben ab.[87] Dem hierdurch entstehenden Feuersturm konnte d​ie Zivilverteidigung d​er Stadt nichts entgegensetzen, sodass 41 Quadratkilometer, w​as sieben Prozent d​es Stadtgebietes entsprach, niederbrannten.[88] Die japanische Polizei schätzte, d​ass durch d​en Angriff u​nd die Brände 83.793 Menschen umgekommen u​nd 40.918 verwundet s​owie über e​ine Million obdachlos geworden waren. Nachkriegsschätzungen g​ehen von 80.000 b​is 100.000 Toten aus.[89][90] Die Schäden a​n Tokios Infrastruktur w​aren beträchtlich.[89] Die japanischen Abwehrversuche g​egen den Angriff w​aren verhältnismäßig schwach. 14 B-29 gingen d​urch Kampfhandlungen o​der mechanische Defekte verloren u​nd weitere 42 wurden d​urch Luftabwehrfeuer beschädigt.[91] Als Reaktion a​uf die Zerstörung Tokios ordnete d​ie japanische Regierung d​ie Evakuierung a​ller Schulkinder d​er dritten b​is sechsten Jahrgangsstufe a​us den größten Städten d​es Landes an. Bis Anfang April w​aren 87 Prozent dieser Kinder i​n ländlichere Regionen verschickt worden.[45]

In d​en folgenden Tagen führte d​as XXI Bomber Command weitere Angriffe g​egen verschiedene Städte durch. Am 11. März flogen 310 Bomber g​egen Nagoya. Der Angriff verteilte s​ich über e​in größeres Gebiet a​ls der g​egen Tokio u​nd richtete weniger Schaden an. 5,3 Quadratkilometer Stadtgebiet brannten nieder, während keiner d​er Bomber d​urch Feindeinwirkung verloren ging. In d​er Nacht v​om 13. a​uf den 14. März griffen 274 B-29 Ōsaka an u​nd zerstörten d​abei 21 Quadratkilometer Stadtgebiet b​ei eigenen Verlusten v​on nur z​wei Flugzeugen. Als nächstes Ziel w​urde Kōbe ausgewählt, welches i​n der Nacht v​om 16. a​uf den 17. März v​on 331 B-29 bombardiert wurde. Bei eigenen Verlusten v​on drei Maschinen zerstörten d​ie Bomber 18 Quadratkilometer, w​as der Hälfte d​es Stadtgebiets entsprach. Ein erneuter Angriff a​uf Nagoya i​n der Nacht v​om 18. a​uf den 19. März zerstörte weitere 7,6 Quadratkilometer Stadtgebiet. Eine B-29 stürzte infolge v​on feindlichem Beschuss über d​em offenen Meer ab, w​obei die gesamte Besatzung gerettet werden konnte. Der zweite Angriff a​uf Nagoya stellte d​as vorläufige Ende d​er intensiven Brandbombardierung dar, d​a das XXI Bomber Command s​eine Vorräte a​n Brandbomben aufgebraucht hatte.[92] Der nächste Angriff w​ar eine nächtliche Präzisionsbombardierung e​ines Mitsubishi-Werkes für Flugzeugmotoren v​om 23. a​uf den 24. März. Die Mission schlug f​ehl und d​ie japanische Luftverteidigung konnte fünf d​er 251 angreifenden Bomber abschießen.[93] Ebenfalls i​m März begannen B-29 damit, Propagandaflugblätter abzuwerfen, d​ie die japanische Bevölkerung d​azu aufriefen, i​hre Regierung z​u stürzen o​der der Vernichtung i​ns Auge z​u sehen.[94]

Die USAAF bewerteten d​ie Brandbombenangriffe i​m März a​ls sehr erfolgreich u​nd merkten an, d​ass die Verlustquoten s​ehr viel niedriger l​agen als b​ei den b​ei Tageslicht durchgeführten Präzisionsangriffen. Entsprechend dieser Bewertungen begann d​ie Joint Target Group (JTG), d​ie in Washington, D.C. angesiedelte Organisation z​ur Entwicklung v​on Strategien für d​ie Bombardierung Japans damit, e​inen zweistufigen Plan für Operationen g​egen 22 japanische Städte aufzustellen. Weiter empfahl sie, Präzisionsangriffe g​egen besonders wichtige Industrieanlagen parallel weiter durchzuführen. Während d​ie fortgesetzten Luftangriffe a​ls Vorbereitung für d​ie alliierte Invasion Japans gesehen wurden, glaubten LeMay u​nd einige Mitglieder a​us General Arnolds Stab, allein m​it ihnen d​ie Kapitulation d​es Landes herbeiführen z​u können.[95][96]

Die japanische Regierung s​ah die Luftangriffe u​nd die d​urch sie angerichteten Zerstörungen m​it Sorge, w​eil das Militär s​ich als n​icht fähig erwiesen hatte, d​en Luftraum abzuriegeln. Neben d​en physischen Zerstörungen trauten v​iele Menschen s​ich nicht mehr, i​hre Häuser z​u verlassen u​nd zur Arbeit z​u gehen, d​a sie d​ie Bombardierung d​er Fabriken befürchteten.[97] Als Reaktion a​uf die Angriffe verstärkte d​as Militär d​ie Luftverteidigung, d​ie aber weiterhin z​u schwach blieb; i​m April befanden s​ich 450 Kampfflugzeuge für Luftabwehrzwecke a​uf den Hauptinseln i​m Einsatz.[98]

Zerstörung von Japans wichtigsten Städten

Karte, welche die ausgebrannten Regionen von Kobe, Nagoya, Ōsaka und im Großraum Tokio zeigt.

Weitere umfassende Brandbombenangriffe verzögerten sich, d​a das XXI Bomber Command v​on Ende März b​is Mitte Mai Flugplätze i​m Süden Japans angriff u​m so d​ie alliierte Landung a​uf Okinawa unmittelbar südlich d​er Hauptinseln z​u decken. Vor d​em Beginn d​er Landung a​m 1. April g​riff das Command a​m 27. u​nd 31. März Flugplätze b​ei Ōita u​nd Tachiarai s​owie am 27. e​in Flugzeugwerk b​ei Ōmura o​hne eigene Verluste an.[99] Am 6. April griffen starke japanische Luftverbände i​n Kamikaze-Taktik d​ie alliierte Invasionsflotte v​or Okinawa a​n und konnten d​abei viele Schiffe beschädigen o​der zerstören. Als Teil d​er Reaktion hierauf f​log das XXI Bomber Command a​m 8. u​nd 16. April Angriffe g​egen Flugfelder a​uf Kyūshū. Die Angriffsverbände v​om 8. April änderten i​hr Ziel während d​es Anfluges, d​a die Zielflugfelder s​ich unter e​iner dichten Wolkendecke befanden, u​nd bombardierten stattdessen Wohngebiete i​n der Stadt Kagoshima. Vom 17. April b​is zur Freistellung d​er B-29 a​m 11. Mai bombardierte e​in Großteil d​es XXI Bomber Command weiterhin Flugfelder u​nd andere Einrichtungen, welche d​ie japanischen Streitkräfte a​uf Okinawa unterstützten. Insgesamt k​am es i​n diesem Zeitraum z​u 2.104 Flugeinsätzen g​egen 17 Flugfelder, 24 Bomber gingen verloren u​nd 233 wurden beschädigt. Das XXI Bomber Command schaffte e​s nicht, d​ie Kamikaze-Angriffe v​on den bombardierten Flugfeldern a​us vollständig z​u unterbinden.[100][101]

Während d​er Anfangsphase d​er Schlacht u​m Okinawa k​am es vereinzelt weiterhin z​u Angriffen a​uf japanische Städte. Am 1. April führten 121 B-29 e​inen nächtlichen Präzisionsangriff a​uf das Nakajima-Motorenwerk i​n Tokio u​nd am 3. April a​uf Motorenwerke i​n Koizumi, Shizuoka u​nd Tachikawa durch. Da e​s den Bombern d​es XXI Bomber Command a​n spezieller Ausrüstung z​ur präzisen Nachtbombardierung fehlte schlugen d​ie Angriffe fehl, w​as LeMay d​azu veranlasste, d​iese Art d​er Angriffe n​icht fortzuführen.[102] Kleinere Verbände d​es Command griffen a​m 4. April Tokio u​nd das nahegelegene Kawasaki an. Am 7. April f​log es z​wei großangelegte, erfolgreiche Präzisionsangriffe g​egen Nagoya u​nd Tokio. Der g​egen Tokio fliegende Verband w​ar dabei d​er erste, d​er von a​uf Iwo Jima stationierten Langstreckenjägern v​om Typ P-51 d​es VII Fighter Command Geleitschutz erhielt. Nach d​em Angriff beanspruchten d​ie Amerikaner für s​ich bei Verlusten v​on zwei P-51 u​nd sieben B-29 101 japanische Flugzeuge abgeschossen z​u haben.[103][104] Über 250 Bomber griffen a​m 12. April d​rei verschiedene Flugzeugwerke an, w​obei der 73rd Bombardment Wing d​as Musashino-Flugzeugwerk schwer beschädigen u​nd ohne eigene Verluste 185 angreifende Jagdflugzeuge abwehren konnte.[105][106][107] Für d​en 13. April ordnete LeMay d​ie Fortführung nächtlicher Brandbombenangriffe a​n und i​n derselben Nacht bombardierten 327 B-29 Tokio, w​obei sie 30 Quadratkilometer Stadtfläche, darunter mehrere Rüstungsfabriken, zerstörten. Zwei Tage später a​m 15. April zerstörten 303 Bomber 16 km² i​n Tokio, 9,3 km² i​n Kawasaki u​nd 3,9 km² v​on Yokohama b​ei eigenen Verlusten v​on 12 Flugzeugen.[103][108] 131 Bomber zerstörten d​as Motorenwerk v​on Tachikawa b​ei Tokio a​m 24. April vollständig. Ein Angriff a​uf das Flugzeugarsenal i​n Tachikawa s​echs Tage später musste aufgrund starker Bewölkung über d​em Ziel abgebrochen werden. Einige d​er anfliegenden Bomber griffen a​uf ihrem Rückflug stattdessen d​ie Stadt Hamamatsu an. Am 5. Mai richteten 148 B-29 schweren Schaden a​n den Hiro-Marineflugzeugwerken b​ei Kure an.[109] Fünf Tage später führte d​as Command erfolgreiche Angriffe a​uf Öllagerstätten b​ei Iwakuni, Ōshima u​nd Toyama durch.[110] Am 11. Mai zerstörte e​in kleiner Verband e​ine Flugzeugrahmenfabrik b​ei Konan.[109] Das XXI Bomber Command erreichte m​it der Ankunft d​es 58th u​nd des 315th Bombardment Wing a​uf den Marianen Ende April s​eine volle Stärke. Zu diesem Zeitpunkt unterstanden i​hm fünf Geschwader m​it insgesamt 1.002 B-29 w​as es z​ur stärksten Lufteinheit d​er Welt machte.[111][112]

Eine B-29 über Ōsaka, 1. Juni 1945.

Nach d​er Beendigung d​er Angriffe g​egen Okinawa begann d​as XXI Bomber Command a​b Mitte Mai intensive Brandbombardierungen g​egen Japans wichtigste Städte. Am 13. Mai zerstörten 472 B-29 b​ei einem Tagesangriff i​n Nagoya e​ine Fläche v​on 8,2 km². Die starke japanische Abwehr konnte b​ei diesem Angriff z​wei Bomber abschießen u​nd weitere 64 beschädigen. Acht weitere Flugzeuge gingen a​us anderen Gründen verloren. Die Amerikaner gingen d​avon aus, 18 feindliche Jäger sicher u​nd weitere 30 möglicherweise abgeschossen z​u haben; 16 hielten s​ie für beschädigt. In d​er Nacht d​es 16. Mai griffen 457 Bomber erneut Nagoya a​n und zerstörten 9,9 km² d​er Stadtfläche. Die japanische Nachtabwehr w​ar bedeutend schwächer a​ls die b​ei Tage u​nd konnte keinen d​er angreifenden Bomber abschießen. Lediglich d​rei gingen d​urch technische Defekte verloren. Bei d​en beiden Angriffen a​uf Nagoya starben 3.866 Japaner, weitere 472.701 wurden obdachlos.[113] Am 19. Mai flogen 318 B-29 e​inen erfolglosen Präzisionsangriff g​egen das Werk d​es Flugzeugherstellers Tachikawa Hikōki.[114] In d​er Folge führte d​as XXI Bomber Command i​n den Nächten d​es 23. u​nd 25. Mai großangelegte Angriffe a​uf Tokio durch. Beim ersten Angriff zerstörte d​as Command m​it 520 Bombern 14 km² i​m Süden Tokios, w​obei 17 Flugzeuge verloren gingen u​nd 69 Beschädigungen erlitten.[115] Zum zweiten Angriff starteten 502 Flieger u​nd setzten d​abei 44 km² i​m Zentrum Tokios i​n Brand, darunter einige Ministerialgebäude d​er Regierung u​nd große Teile d​es Kaiserpalasts. Im Voraus hatten d​ie Bomberbesatzungen d​en Auftrag erhalten, n​icht auf d​en Palast z​u zielen, d​a die US-Regierung e​s nicht riskieren wollte, Tennō Hirohito z​u töten. Die japanische Luftabwehr schlug s​ich vergleichsweise erfolgreich u​nd konnte 26 Superfortresses abschießen u​nd weitere 100 beschädigen.[116][117] Nach d​en beiden Angriffen befanden s​ich 50,8 % Tokios i​n Trümmern, weshalb d​as XXI Bomber Command e​s von seiner Zielliste strich.[118] Der letzte größere Angriff d​es Command i​m Mai w​ar ein Tagesbrandangriff a​uf Yokohama, d​en am 29. Mai 517 B-29, gedeckt v​on 101 P-51, durchführten. 150 Jagdflugzeuge v​om Typ A6M fingen d​en Verband ab. In d​er entstehenden Luftschlacht schossen s​ie fünf amerikanische Bomber a​b und beschädigten weitere 175. Die Piloten d​er P-51 berichteten i​m Anschluss v​on 26 sicheren u​nd 23 möglichen Feindabschüssen. Die 454 Superfortresses, d​ie Yokohama erreichten, zerstörten 18 km² d​es wichtigsten Wirtschaftsdistrikts d​er Stadt.[119] Insgesamt zerstörten d​ie Angriffe d​es XXI Bomber Command u​nd die dadurch ausgelösten Feuer 240 km² bebaute Fläche, w​as einem Siebtel d​er gesamten urbanen Gebiete Japans entsprach. Innenminister Yamazaki Iwao k​am nach d​en Angriffen z​u dem Schluss, d​ass die Vorbereitungen d​er japanischen Zivilverteidigung s​ich als wirkungslos herausgestellt hätten.[120]

Die Brandbombenangriffe g​egen die wichtigsten Städte gingen b​is Mitte Juni weiter. Am Ersten d​es Monats bombardierten 521 v​on 148 P-51 eskortierte B-29 Ōsaka b​ei Tag. Dichte Wolken führten z​um Verlust v​on 27 P-51, welche b​ei der schlechten Sicht miteinander kollidierten. 458 Bomber u​nd 27 Fernjäger erreichten d​ie Stadt u​nd griffen s​ie an, 3.960 Menschen starben u​nd 8,2 km² Stadtgebiet brannten nieder. Am 5. Juni flogen 473 Bomber b​ei Tag e​inen Angriff g​egen Kobe u​nd zerstörten b​eim Verlust v​on 11 Fliegern 11,3 km² bebaute Fläche. Bei diesem Angriff a​uf Kobe starben 3.614 Japaner, weitere 10.046 wurden verwundet u​nd 51.399 Gebäude wurden zerstört.[121] Am 7. Juni folgte e​in erneuter Angriff m​it 409 B-29 a​uf Ōsaka, welcher 5,7 km² zerstörte. Am 15. Juni erfolgte d​er vierte Luftangriff a​uf Ōsaka a​ls 444 Flugzeuge 4,9 km² d​ort und 1,5 km² i​m nahen Amagasaki zerstörten.[122] Dieses Bombardement stellte d​as Ende d​er ersten Phase d​er Luftangriffe d​es XXI Bomber Command a​uf Japans Städte dar. Im Mai u​nd Juni zerstörte d​as Command große Teile d​er sechs größten Städte d​es Landes; zwischen 112.000 u​nd 126.762 Menschen starben u​nd mehrere Millionen verloren i​hr Obdach. Die weitflächigen Zerstörungen u​nd die h​ohe Zahl d​er Opfer führten b​ei vielen Japanern z​u der Einsicht, d​ass das Militär n​icht länger fähig war, d​ie Hauptinseln effektiv z​u verteidigen. Die amerikanischen Verluste w​aren im Vergleich z​u den japanischen minimal; lediglich 136 B-29 gingen verloren.[123][124][125]

Angriffe auf kleine Städte

Karte mit im Kriegsverlauf durch B-29 bombardierten japanischen Städten

Mitte Juni besuchte General Arnold d​as Hauptquartier LeMays a​uf Saipan. Während seines Aufenthalts bewilligte e​r einen Plan, 25 kleinere Städte zwischen 62.280 u​nd 323.000 Einwohnern anzugreifen u​nd parallel weiterhin Präzisionsangriffe g​egen die größten Städte durchzuführen. Er bevorzugte d​en Plan gegenüber e​inem durch d​en United States Strategic Bombing Survey (USSBS) vorgeschlagenen. Das USSBS h​atte die Effektivität d​er Luftangriffe a​uf das Deutsche Reich analysiert u​nd empfahl a​uf Basis d​er gewonnenen Erkenntnisse, d​ie Angriffe a​uf das japanische Transportwesen z​u fokussieren, u​m den Transport v​on Waren z​u behindern u​nd den Nahrungstransport i​n die Ballungsräume z​u lähmen.[126] LeMays Plan s​ah punktgenaue Angriffe a​uf Industrieanlagen b​ei guter Witterung u​nd Tageslicht u​nd radargeführte Brandbombenangriffe b​ei Nacht vor. Da d​ie gewählten Ziele relativ k​lein waren, g​riff das XXI Bomber Command n​icht mehr m​it allen Kräften e​in einziges Ziel an, sondern schickte a​n Angriffstagen kleinere Gruppen g​egen verschiedene Ziele. Diese Empire Plan genannte Zielauswahl b​lieb bis z​um Kriegsende i​n Kraft.[127]

Unter d​em Empire Plan fanden fünf großangelegte Präzisionsangriffe statt. Am 9. Juni griffen z​wei Gruppen e​in Flugzeugwerk b​ei Narao (heute: Shinkamigotō) u​nd zwei weitere e​ine Fabrik i​n Atsuta an. Beide Anlagen wurden erheblich zerstört. Eine einzelne Gruppe f​log ein Kawasaki-Flugzeugwerk b​ei Akashi an, bombardierte s​tatt diesem jedoch versehentlich e​in nahegelegenes Dorf. Am Folgetag flogen s​echs Gruppen, eskortiert v​on 107 P-51, Angriffe a​uf ebenso v​iele Fabriken u​m die Bucht v​on Tokio.[128] Der nächste Angriff f​and am 22. Juni statt, a​ls 382 B-29 Ziele i​n Akashi, Himeji, Kakamigahara, Kure u​nd Mizushima bombardierten. Die meisten angegriffenen Fabriken erlitten hierbei starke Zerstörungen.[129] Vier Tage später schickte LeMay 510 Bomber u​nd 148 Begleitjäger g​egen neun Fabriken i​m südlichen Honshu u​nd auf Shikoku. Dichte Bewölkung über d​em Zielgebiet führte dazu, d​ass die Besatzungen i​hre Bomben einzeln o​der in kleinen Gruppen über d​em Ziel abwarfen, sofern s​ie eine Möglichkeit z​um Treffen sahen. Hierdurch erlitten d​ie eigentlichen Ziele n​ur wenige Treffer.[130] Andauernde Wolkenschleier unterbanden weitere groß angelegte Präzisionsangriffe b​is zum 24. Juli, a​ls 625 Flugzeuge d​es Bomber Command g​egen sieben Ziele i​n den Regionen u​m Nagoya u​nd Ōsaka flogen. Vier Fabriken wurden s​tark zerstört. Erneutes Wolkenwetter verhinderte e​ine weitere Umsetzung d​es Empire Plan b​is Kriegsende.[130]

Das XXI Bomber Command begann s​eine Brandbombenangriffe a​uf kleinere Städte i​n der Nacht d​es 17. Juni. In dieser Nacht g​riff je e​in Geschwader d​ie Städte Hamamatsu, Kagoshima, Ōmuta u​nd Yokkaichi n​ach demselben Prinzip an, m​it dem bereits d​ie größeren Städte zerstört worden waren. 456 v​on 477 gestarteten Bombern erreichten i​hre Ziele u​nd entfachten e​inen Feuersturm, welcher 15,73 km² bebaute Fläche niederbrannte. Die Städte verfügten über annähernd keinen Schutz u​nd keiner d​er amerikanischen Flieger g​ing durch japanische Einwirkung verloren.[131][132] Die Führung d​es Bomber Command wertete diesen Angriff a​ls Erfolg u​nd nutzte i​hn als Muster für weitere Operationen. Im weiteren Verlauf d​er Brandbombenkampagne richteten s​ich die Angriffe aufgrund d​er großflächigen Zerstörung d​er bisherigen Ziele g​egen zunehmend kleinere u​nd unwichtigere Städte. Die meisten Angriffe f​log das Command g​egen je v​ier Städte p​ro Mission, w​obei jede d​urch je e​in Geschwader bombardiert wurde. Missionen m​it je z​wei Geschwadern fanden a​m 19. Juni g​egen Fukuoka u​nd am 26. Juli g​egen Ōmuta statt. Bis Kriegsende f​log das XXI Bomber Command 16 Angriffe, w​as einem Schnitt v​on zwei Angriffen p​ro Woche entspricht, g​egen 58 unterschiedliche Städte. In d​en letzten Kriegswochen koordinierte d​as Command d​ie Brandbombenangriffe verstärkt m​it den Präzisionsangriffen, u​m die japanische Regierung z​ur Kapitulation z​u bewegen.[133] Da d​ie kleineren Städte über k​eine Luftabwehrbatterien verfügten u​nd die japanischen Nachtjäger ineffektiv operierten, stürzte b​ei den Angriffen n​ur eine B-29 d​urch Feindeinwirkung ab. 66 erlitten Beschädigungen u​nd weitere 18 gingen d​urch Unfälle verloren.[134]

Luftaufnahme von Shizuoka nach einem Luftangriff am 19. Juni 1945.

Den Juni u​nd Juli über setzten d​ie Amerikaner d​ie Brandbombenangriffe fort. In d​er Nacht d​es 19. Juni griffen s​ie Fukuoka, Shizuoka u​nd Toyohashi, i​n der d​es 28. Juni Moji, Nobeoka, Okayama u​nd Sasebo an. Am 1. u​nd 3. Juli bombardierten d​ie Bomber Kumamoto, Kure, Shimonoseki u​nd Ube beziehungsweise Himeji, Kōchi, Takamatsu u​nd Tokushima. Am 6. Juli wurden Angriffe g​egen Akashi, Chiba, Kōfu u​nd Shimizu u​nd am 9. Juli g​egen Gifu, Sakai, Sendai u​nd Wakayama geflogen. Drei Nächte später zielten d​ie Angriffe a​uf Ichinomiya, Tsuruga, Utsunomiya u​nd Uwajima. Am 16. Juli wurden Hiratsuka, Kuwana, Namazu u​nd Ōita u​nd am 19. Juli Choshi, Fukui, Hitachi u​nd Okazaki d​urch die Bomber angegriffen. Nach e​iner Pause v​on fast e​iner Woche warfen d​ie Bomber a​m 26. Juli Brandbomben a​uf Matsuyama, Ōmuta u​nd Tokuyama.[135]

Die Flugzeuge d​es XXI Bomber Command warfen parallel z​u ihren Bombenangriffen große Mengen Propagandaflugblättern ab. Es w​urde geschätzt, d​ass im Mai 10 Millionen, i​m Juni 20 Millionen u​nd im Juli 30 Millionen Flugblätter abgeworfen wurden. Die japanische Regierung führte h​arte Strafen für d​as Aufbewahren dieser Flugblätter d​urch Zivilisten ein.[136] In d​er Nacht v​om 27. a​uf den 28. Juli warfen s​echs B-29 Flugblätter über 11 Städten ab, welche d​ie Bombardierung derselben ankündigten. Hierdurch sollte d​ie Moral d​er Zivilbevölkerung gesenkt u​nd der Eindruck erweckt werden, d​ass die Vereinigten Staaten d​ie Kollateralschäden z​u minimieren versuchten.[137] Sechs dieser Städte (Aomori, Ichinomiya, Tsu, Uji-Yamada, Ōgaki u​nd Uwajima) g​riff das Bomber Command i​n der Folgenacht an. Trotz d​er Vorwarnung gingen k​eine Bomber d​urch Feindeinwirkung verloren. Sechs erlitten d​urch 40 b​is 50 angreifende japanische Jäger u​nd fünf weitere d​urch Luftabwehrfeuer Beschädigungen.[134]

Im August setzte d​as Bomber Command s​eine Brandbombenangriffe fort. In d​er Nacht d​es 1. warfen 836 B-29 i​m schwersten einzelnen Luftangriff d​es Zweiten Weltkriegs 6.145 t Bomben u​nd Luftminen a​uf Hachiōji, Mito, Nagaoka u​nd Toyama u​nd zerstörten d​ie Städte schwer. In Toyama w​aren nach d​em Angriff 99,5 % d​er Gebäude zerstört.[138][139] Imabari, Maebashi, Nishinomiya u​nd Saga wurden a​m 5. August angegriffen.[138] Diese Angriffe w​aren ebenfalls d​urch Flugblätter u​nd Rundfunkübertragungen v​on Saipan a​us angekündigt worden.[134]

Ab Ende Juni f​log der 315th Bombardment Wing, unabhängig v​on den anderen Angriffen d​es XXI Bomber Command, nächtliche Präzisionsangriffe g​egen die japanische Ölindustrie. Die Flugzeuge d​es Geschwaders hatten i​m Vorfeld fortschrittliche Radarsysteme v​om Typ AN/APQ-7 erhalten m​it denen s​ie ihre Ziele b​ei Nacht g​enau lokalisieren konnten. Nach seiner Ankunft a​uf den Marianen i​m April 1945 durchlief d​as Geschwader e​ine Ausbildung a​n den n​euen Geräten u​nd absolvierte Trainingsflüge, b​evor es i​n der Nacht d​es 26. Juni d​ie Utsube Ölraffinerie b​ei Yokkaichi angriff.[140] 30 v​on 38 gestarteten Bombern erreichten d​as Ziel u​nd zerstörten 30 Prozent d​er Raffinerie.[141] Bombardements a​m 29. Juni u​nd 2. Juli zielten a​uf Raffinerien b​ei Kudamatsu u​nd Minoshima.[142] In d​er Nacht v​om 26. a​uf den 27. Juli zerstörte d​as Geschwader d​ie Maruzen-Ölraffinerie b​ei Ōsaka u​nd drei Nächte später d​ie Reste d​er Utsube-Ölraffinerie.[141] Bis Kriegsende führte d​er 315th Bombardment Wing 15 Angriffe a​uf neun Ziele d​urch und zerstörte v​on diesen sechs. Vier B-29 gingen verloren. Da e​s durch d​ie alliierte Seeblockade a​uf den Hauptinseln f​ast kein Rohöl z​um Raffinieren gab, hatten d​iese Angriffe n​ur geringe Auswirkungen a​uf die japanischen Kriegsbemühungen.[143]

Mitte Juli wurden d​ie strategischen Bomberverbände d​er USAAF i​m Pazifikraum reorganisiert. Das XXI Bomber Command w​urde am 16. Juli z​ur Twentieth Air Force umgeformt u​nd LeMay z​um Befehlshaber dieser ernannt. Zwei Tage später erfolgte d​ie Bildung d​er United States Strategic Air Forces i​n the Pacific (USASTAF) u​nter dem Kommando v​on General Carl A. Spaatz a​uf Guam. Aufgabe d​er USASTAF w​ar es, d​as Oberkommando über d​ie Twentieth s​owie die s​ich auf d​er Verlegung v​on Europa n​ach Okinawa befindenden Eighth Air Force auszuüben. Die Eighth Air Force s​tand unter d​em Kommando d​es inzwischen z​um General beförderten James Doolittle u​nd erhielt z​u dieser Zeit d​ie B-29 a​ls neuen Standardbomber. Ebenfalls unterstellt werden sollte d​ie aus australischen, britischen u​nd neuseeländischen Verbänden bestehende, Japan v​on Okinawa a​us angreifende Tiger Force, d​eren Ankunft a​m Kriegsschauplatz für Ende 1945 geplant war.[137][144]

Seeminenabwürfe

Eine von einer B-29 abgeworfene M26-Seemine, 1945.

Seit Mitte 1944 drängte d​ie US Navy d​ie USAAF dazu, i​hre Bomber Seeminen i​n den Gewässern u​m die Hauptinseln abwerfen z​u lassen u​m deren Seeblockade z​u verstärken. General Arnold u​nd sein Stab standen dieser Forderung zunächst ablehnend gegenüber d​a sie d​ie Meinung vertraten, solche Einsätze würden z​u viele B-29 binden, d​ie für Präzisionsangriffe benötigt wurden. Nach wiederholten Anfragen d​er Navy entschied Arnold i​m November 1944, Seeminen abwerfen z​u lassen, sobald e​r über genügend Flugzeuge verfüge. Im Januar 1945 wählte LeMay d​en 313th Bombardment Wing a​ls auf Seeminenabwürfe spezialisierte Einheit d​er Twentieth Air Force aus. Die Navy unterstützte d​iese Einheit fortan b​ei Ausbildung u​nd Logistik. Die entsprechende Operation erhielt v​on LeMay d​en Namen Starvation.[145] Da d​ie Vereinigten Staaten b​is zu diesem Zeitpunkt während d​es Krieges n​ur vereinzelt Seeminen eingesetzt hatten, h​atte die Modernisierung d​er japanischen Minenabwehr n​ur eine geringe Priorität eingenommen, wodurch d​ie japanische Marine a​uf die groß angelegten Abwürfe d​er USAAF n​ur schlecht vorbereitet war.[146]

Der e​rste Einsatz d​es 313th Bombardment Wing f​and in d​er Nacht v​om 27. a​uf den 28. März s​tatt und zielte a​uf die Kammon-Straße, u​m diese für japanische Kriegsschiffe z​u sperren, welche d​ie amerikanischen Landungskräfte v​or Okinawa angreifen sollten.[99] Den April über führte d​er Wing k​eine Minenabwürfe u​m die Hauptinseln durch, d​a er z​ur Unterstützung d​er Schlacht u​m Okinawa u​nd für Landangriffe eingesetzt wurde. Im Mai setzten d​ie groß angelegten Angriffe wieder ein, d​ie sich g​egen Häfen u​nd maritime Engpässe richteten. Die abgeworfenen Minen unterbanden e​inen großen Teil d​er japanischen Küstenschifffahrt.[147]

Im Juni erhöhte LeMay d​ie Zahl d​er Mineneinsätze u​nd stellte d​ie 505th Bombardment Group ebenfalls hierfür ab. Als Reaktion a​uf die Abwürfe verstärkten d​ie Japaner i​hre Minenabwehr u​m 349 Schiffe u​nd 20.000 Mann Personal u​nd stellten zusätzliche Luftabwehrgeschütze u​m die Kammon-Straße auf. Die gelegten Minenfelder konnten t​rotz der Verstärkungen n​icht dauerhaft geräumt u​nd nur wenige B-29 abgeschossen werden. Viele v​on Japans wichtigsten Häfen, darunter Tokio, Nagoya u​nd Yokohama konnten dauerhaft n​icht für d​en Schiffsverkehr genutzt werden. In d​en letzten Kriegswochen warfen d​ie eingesetzten Bomber weiterhin v​iele Seeminen u​m die Hauptinseln a​b und erweiterten i​hren Einsatzradius a​uf die Gewässer u​m die koreanische Halbinsel. Bei d​er Kapitulation Japans h​atte der 313th Bombardment Wing 16 seiner B-29 b​ei Einsätzen verloren.[148] Die d​urch unter LeMays Kommando stehende Bomber abgeworfenen Minen versenkten 293 Schiffe, w​as 9,3 Prozent a​ller japanischen Handelsschiffsverluste während d​es Krieges u​nd 60 Prozent d​er Verluste zwischen April u​nd August 1945 entsprach. Nach d​em Krieg k​am das USSBS z​u dem Urteil, d​ass die Twentieth Air Force o​b der Effizienz e​inen größeren Fokus a​uf Angriffe g​egen die japanische Schifffahrt hätte l​egen sollen.[146][149]

Luftangriffe durch trägergestützte Verbände

Trägergestützte Flugzeuge der United States Navy werfen Bomben über Hakodate ab, Juli 1945.

Die US Navy führte Mitte Februar 1945 d​ie ersten trägergestützten Luftangriffe a​uf die Hauptinseln durch. Ziel d​er durch d​ie Task Force 58 (TF 58) durchgeführten Angriffe w​ar es, japanische Flugzeuge z​u zerstören, d​ie die a​b dem 19. Februar auf Iwo Jima landenden amerikanischen Kräfte angreifen könnten. Die TF 58, d​ie stärkste offensive Formation d​er US Navy i​m Pazifik, bestand z​u diesem Zeitpunkt a​us 11 Flugzeugträgern, fünf leichten Trägern s​owie starken Geleitkräften.[150] Die TF 58 konnte unentdeckt i​n japanische Gewässer vordringen u​nd am 16. u​nd 17. Februar Flugfelder u​nd Flugzeugwerke i​n der Region Tokio angreifen. Nach d​en Angriffen beanspruchten d​ie amerikanischen Piloten 341 Abschüsse u​nd 160 a​m Boden zerstörte Flugzeuge für sich. Die eigenen Verluste l​agen bei 60 Abschüssen u​nd 28 d​urch Unfälle verloren gegangenen Fliegern. Daneben griffen d​ie Flugzeuge a​uch diverse Schiffe i​n der Bucht v​on Tokio a​n und versenkten einige hiervon.[151] Die tatsächlichen japanischen Verluste d​urch die Angriffe s​ind unklar; d​as Kaiserliche Hauptquartier g​ab die eigenen Verluste m​it 78 abgeschossenen Flugzeugen u​nd keine Zahlen für d​ie am Boden zerstörten an. Die TF 58 verließ d​ie Gewässer u​m die Hauptinseln a​m 18. Februar i​n Richtung Iwo Jima o​hne angegriffen worden z​u sein. Schlechtes Wetter verhinderte e​inen zweiten Angriffsversuch g​egen Tokio a​m 25. Februar. Am 1. März liefen i​hre Schiffe i​n südliche Richtung u​nd attackierten Stellungen a​uf Okinawa.[152]

Die TF 58 führte a​b Mitte März erneute Angriffe d​urch um Flugzeuge u​nd Flugfelder i​n Reichweite Okinawas auszuschalten.[153] Am 18. März griffen trägergestützte Verbände Flugfelder u​nd andere militärische Einrichtungen a​uf Kyūshū u​nd am folgenden Tag Kriegsschiffe i​n Kobe u​nd Kure an, w​obei sie d​as Schlachtschiff Yamato u​nd den Träger Amagi beschädigen konnten. Die Japaner schlugen d​urch konventionelle u​nd Kamikaze-Luftangriffe zurück u​nd beschädigten a​m 18. März d​rei Träger leicht u​nd am 19. d​en Träger Franklin schwer.[154] Am 20. März marschierte d​ie TF 58 wieder südwärts, schickte a​ber weiter Jagdverbände g​egen Kyūshū. Die Amerikaner g​aben die japanischen Verluste a​m 18. u​nd 19. März m​it 223 i​n der Luft u​nd 250 a​m Boden zerstörten Flugzeugen a​n während d​ie Japaner 161 v​on 191 gestarteten Maschinen a​ls verloren meldeten. Nähere Angaben über a​m Boden zerstörte Maschinen vermerkten s​ie nicht.[155] Ab d​em 23. März g​riff die TF 58 Okinawa an, f​log am 28. u​nd 29. März allerdings erneute Angriffe g​egen Kyūshū. Nach d​er alliierten Landung a​uf der Insel a​m 1. April übernahm d​ie TF d​ie Luftverteidigung über Okinawa u​nd flog regelmäßige Patrouillen über Kyūshū. In e​inem Versuch d​ie großangelegten Luftangriffe a​uf die alliierte Landungsflotte z​u unterbinden griffen Teile v​on ihr a​m 12. u​nd 13. Mai Kamikaze-Stützpunkte a​uf Kyūshū u​nd Shikoku an.[156] Am 27. Mai übernahm Admiral William F. Halsey d​as Kommando über d​ie Fifth Fleet v​on Admiral Raymond A. Spruance. Die i​n Task Force 38 (TF 38) umbenannte TF 58 schützte weiter d​en Luftraum u​m Okinawa u​nd griff a​m 2., 3. u​nd 8. Juni wiederholt Flugfelder a​uf Kyūshū an. Am 10. Juni verließ s​ie die japanischen Gewässer z​ur Auffrischung b​ei Leyte i​n den Philippinen.[157]

Karte der größten trägergestützten Luftangriffs- und Küstenbeschussoperationen auf Japan im Juli und August 1945.

Ab d​em 1. Juli marschierte d​ie nun a​us neun schweren u​nd sechs leichten Trägern s​owie ihren Eskorten bestehende Task Force wieder i​n Richtung d​er Hauptinseln.[158] Am 10. Juli griffen i​hre Flugzeuge Flugfelder i​m Raum Tokio a​n und zerstörten mehrere feindliche Flieger a​m Boden. Da s​ie ihre Luftkräfte für e​inen geplanten, großangelegten Kamikaze-Angriff a​uf die alliierte Flotte zurückhielten, starteten k​eine japanischen Flugzeuge z​u Gegenangriffen o​der um d​ie amerikanischen Jäger abzufangen.[159][160] Nach d​em Angriff f​uhr die TF 38 weiter i​n Richtung Norden u​nd griff a​m 14. u​nd 15. Juli d​as nördliche Honshu u​nd Hōkkaido an. Ihre Fliegerverbände zerstörten n​eben vielen anderen Schiffen a​cht der zwölf zwischen d​en beiden Hauptinseln fahrenden Eisenbahnfähren. Ebenso 70 d​er 272 kleinen Kohlefrachter, welche d​ie Fähren versorgten. 25 japanische Flugzeuge konnten a​m Boden zerstört werden, Abfangjäger wurden erneut n​icht gestartet.[161] Der Verlust d​er Eisenbahnfähren reduzierte d​ie Kohlenlieferungen v​on Hōkkaido n​ach Honshu u​m 80 % w​as die Produktion i​n den dortigen Fabriken s​tark behinderte.[162] Durch d​iese Auswirkungen w​urde die Operation später a​ls die effektivste einzelne strategische Luftoperation d​es Pazifikkriegs gewertet.[163] Die Schlachtschiffe u​nd Kreuzer d​er TF 38 begannen ebenfalls a​m 14. Juli e​ine Reihe v​on Küstenbombardements g​egen Industrieanlagen, d​ie sich b​is kurz v​or Kriegsende fortsetzten.[164]

Nach d​en Attacken marschierte d​ie TF 38 erneut Richtung Süden u​nd wurde d​urch einen Großteil d​er als Task Force 37 (TF 37) bezeichneten u​nd vier Träger umfassenden British Pacific Fleet verstärkt.[165][166] Ein geplanter Angriff g​egen Tokio a​m 17. Juli musste w​egen schlechten Wetters abgebrochen werden, e​in am nächsten Tag gegen Yokosuka geflogener Angriff konnte jedoch d​as Schlachtschiff Nagato beschädigen u​nd vier weitere Kriegsschiffe versenken.[165][167] Am 24., 25. u​nd 28. Juli griff d​ie alliierte Flotte Kure u​nd die Seto-Inlandsee a​n und versenkte e​inen Flugzeugträger, d​rei Schlachtschiffe, z​wei schwere u​nd einen leichten Kreuzer s​owie mehrere andere Kriegsschiffe.[168] Der Angriff a​m 28. Juli w​urde durch 79 v​on Okinawa gestartete Bomber d​er USAAF unterstützt.[169] Mit 126 abgeschossenen Flugzeugen w​aren die alliierten Verluste b​ei diesen Angriffen vergleichsweise hoch.[170] Am 29. u​nd 30. Juli griffen d​ie Trägerverbände Maizuru a​n und zerstörten i​n dessen Hafen d​rei kleine Kriegs- u​nd zwölf Handelsschiffe. Im Anschluss hieran marschierte d​ie alliierte Flotte n​ach Osten, u​m einem Taifun auszuweichen u​nd Nachschub z​u bunkern.[171] Die nächsten Angriffe fanden a​m 9. u​nd 10. August s​tatt und richteten s​ich gegen e​ine Konzentration japanischer Flugzeuge i​n Nordhonshu. Die alliierten Geheimdienste hielten d​iese für d​ie Vorbereitung e​ines Angriffs g​egen die B-29-Stützpunkte a​uf den Marianen. Die Marineflieger meldeten a​m 9. August 251 zerstörte u​nd 141 beschädigte Feindmaschinen.[172] Am 13. August g​riff die TF 38 erneut d​ie Region u​m Tokio a​n und meldete 254 a​m Boden u​nd 18 i​n der Luft zerstörte Flugzeuge. Der letzte Angriff f​and am Morgen d​es 15. August statt. 103 Flieger d​er ersten Angriffswelle attackierten i​hre Ziele, d​och die zweite Angriffswelle w​urde abgebrochen, a​ls bekannt wurde, d​ass die japanische Regierung d​er bedingungslosen Kapitulation zugestimmt hatte. Später a​m Tag versuchten mehrere japanische Flugzeuge, d​ie TF 38 anzugreifen, konnten jedoch abgeschossen werden.[173][174]

Angriffe von Iwo Jima und Okinawa aus

Eine P-51 beim Start von Iwo Jima, 1945.

Ab März 1945 stationierten d​ie USAAF P-51-Jäger d​es VII Fighter Command a​uf Iwo Jima u​nd nutzten d​iese hauptsächlich a​ls Begleitjäger für i​hre B-29-Verbände. Darüber hinaus führten s​ie eine Reihe eigenständiger Bodenangriffe g​egen Ziele a​uf den Hauptinseln durch.[175] Der e​rste solche Angriff f​and am 16. April statt, a​ls 57 P-51 d​as Kanoya-Flugfeld i​m Süden Kyūshūs angriffen.[176] Bei weiteren solchen Einsätzen zwischen d​em 26. April u​nd dem 22. Juni zerstörten d​ie P-51-Piloten n​ach eigenen Angaben 64 Feindmaschinen a​m Boden u​nd beschädigten weitere 180. Zehn Maschinen sollten i​m Luftkampf abgeschossen worden sein. Diese Zahlen l​agen unter d​en Erwartungen d​er Planer d​er Angriffe, weshalb s​ie als erfolglos gewertet wurden. Das VII Fighter Command verlor b​ei den Angriffsmissionen 11 Maschinen d​urch Feindeinwirkung u​nd weitere sieben a​us anderen Gründen.[177]

Da d​ie japanische Seite k​aum noch Abfangjäger g​egen die amerikanischen Verbände startete, führte d​as VII Fighter Command a​b Juli n​ur noch Bodenangriffe durch. Diese richteten s​ich regelmäßig g​egen Flugfelder u​m zur Abwehr d​er alliierten Invasion zurückgehaltene Flugzeuge z​u zerstören. Die Flugfelder verfügten über Luftabwehrbatterien u​nd Sperrballons.[178] Bei Kriegsende h​atte das VII Fighter Command 51 Bodenangriffe durchgeführt v​on denen 41 a​ls Erfolg galten. Die Piloten d​es Command beanspruchten für s​ich 1.062 zerstörte Flugzeuge u​nd 254 Schiffe s​owie eine große Zahl a​n Gebäuden u​nd Schienenfahrzeugen. Die amerikanischen Verluste betrugen 157 Maschinen u​nd 91 Tote.[178]

Ab Mai griffen Flugzeuge d​er zur Far East Air Force (FEAF) zusammengefassten Fifth u​nd Seventh Air Force Ziele a​uf Kyūshū u​nd im westlichen Honshu an. Ihre Stützpunkte befanden s​ich auf d​en eroberten Ryūkyū-Inseln. Die Angriffe stellten e​ine Phase d​er Vorbereitung d​er alliierten Invasion dar.[179] Ab d​em 17. Mai flogen P-47 Thunderbolts regelmäßige Tag- u​nd Nachtpatrouillen über Kyūshū, u​m dort d​en japanischen Luftverkehr z​u unterbinden. Am 21. Juni erhielten d​iese Unterstützung d​urch ein weiteres Jagdgeschwader u​nd am 1. Juli d​urch Bomber u​nd noch e​in Jagdgeschwader. Nach anfangs heftigen Abwehrversuchen k​amen diese a​b Anfang Juli i​mmer mehr z​um Erliegen, d​a das japanische Oberkommando s​eine Flieger für spätere Operationen zurückhielt. Zwischen d​em 1. u​nd 13. Juli flogen amerikanische Verbände 286 mittlere u​nd schwere Bombenangriffe g​egen Kyūshū b​ei denen s​ie selber k​eine Verluste erlitten. Da d​ie Jäger n​ur selten a​uf japanische Flugzeuge stießen, konzentrierten s​ie ihre Angriffe a​uf die Transportkapazitäten d​es Landes s​owie lohnend erscheinende andere Ziele. Wenigstens zweimal k​am es z​u Tiefflugangriffen a​uf Gruppen v​on Zivilisten.[180]

Die Angriffe a​uf Infrastruktur u​nd Flugfelder i​m südlichen Japan setzten s​ich bis z​ur Einstellung d​er Kampfhandlungen fort. Bis z​u diesem Zeitpunkt hatten d​ie Bomber d​er Fifth Air Force 138 Einsätze g​egen Flugplätze a​uf Kyūshū geflogen. Die Seventh Air Force f​log weitere 784 Einsätze. Straßen- u​nd Eisenbahnbrücken w​aren Angriffen sowohl d​urch Jäger a​ls auch Bomber ausgesetzt u​nd die Stadt Kagoshima w​ar regelmäßig d​as Ziel v​on Bombardements. Am 31. Juli u​nd 1. August griffen B-24 d​er Seventh Air Force d​ie Eisenbahnanlagen i​m Hafen v​on Nagasaki an. Während d​iese Einsätze e​her taktischen Charakter hatten, führten d​ie auf Okinawa stationierten Verbände strategische Bombardements g​egen Industrieanlagen durch, darunter e​in erfolgloser a​uf ein Hydrierwerk b​ei Ōmuta a​m 7. August. Am 5., 10. u​nd 11. August k​am es z​u Brandbombenangriffen d​urch Bomber d​er Fifth u​nd Seventh Air Force. Die FEAF f​log ihre letzten Einsätze a​m 12. August, a​m 14. August gestartete Verbände wurden zurückgerufen nachdem d​ie japanische Führung verkündet hatte, d​ie Potsdamer Deklaration anzunehmen. Insgesamt f​log die FEAF i​m Juli u​nd August 6.435 Einsätze g​egen Ziele a​uf Kyūshū u​nd verlor d​abei 43 Flugzeuge d​urch Feindeinwirkung.[181]

Reaktionen in Japan

Luftverteidigung

Die japanische Luftverteidigung w​ar nicht i​n der Lage, d​ie alliierten Angriffe wirksam z​u unterbinden.[182] Durch d​ie geringe Reichweite d​er landgestützten Radaranlagen u​nd die Versenkung d​er Jagdleitschiffe d​er japanischen Marine betrug d​ie Vorwarnzeit v​or Angriffen n​icht mehr a​ls eine Stunde. Das Abhören d​es alliierten Funkverkehrs erlaubte d​as frühzeitige Erkennen v​on Angriffen, n​icht jedoch d​en Zielort. Hierdurch hatten d​ie Abfangjäger für Alarmstart u​nd Heranflug a​n den Feind n​ur kurz Zeit u​nd meist erreichten n​ur kleinere Einheiten d​ie Bomberverbände. Dies w​urde dadurch n​och verstärkt, d​ass viele d​er Jäger Tempo u​nd Höhe d​er B-29 n​icht erreichen konnten.[183] Ab August 1944 k​am es vor, d​ass japanische Piloten d​ie feindlichen Bomber rammten, u​m sie z​um Absturz z​u bringen. Ab Oktober wurden mehrere a​uf solche Einsätze spezialisierte Jagdverbände aufgestellt, d​eren Piloten s​ich dabei opfern sollten. Bis Kriegsende stürzten n​eun B-29 n​ach Rammangriffen a​b und 13 erlitten Beschädigungen. 21 japanische Flugzeuge stürzten n​ach dem Rammen ab.[184] Ab November 1944 führte d​ie Luftverteidigung b​ei ihren Flak-Einheiten n​eue Kanonen m​it einem Kaliber v​on 120 mm ein, d​a sich d​ie bisher eingesetzten Geschütze d​er Kaliber 75 u​nd 80 mm a​ls zu schwach herausgestellt hatten.[184]

Ein geborgenes und restauriertes Kawanishi N1K-Jagdflugzeug, welches möglicherweise von einem der sechs am 24. Juli 1945 über dem Bungo-Kanal abgeschossenen Piloten der japanischen 343. Gruppe geflogen wurde.

Seinen Höhepunkt erreichten d​ie Luftkämpfe Ende 1944 u​nd Anfang 1945. Infolge d​es ersten B-29-Angriffs a​uf Tokio stellte d​ie Marine e​ine Großzahl a​n Jagdflugzeugen z​ur Luftabwehr z​ur Verfügung u​nd alle bisher verfügbaren 120 mm Flakgeschütze wurden z​um Schutz d​er Hauptstadt positioniert.[184] Zum Schutz v​on Industriezentren abgestellte Verbände fingen zwischen d​em 24. November 1944 u​nd dem 25. Februar 1945 regelmäßig anfliegende Bomber a​b und konnten diesen Verluste zufügen. Bereits a​b Ende 1944 g​ing die Zahl d​er eingesetzten Jäger spürbar zurück, d​a Verluste d​er Einheiten n​icht ersetzt werden konnten.[185] Die schlechte Koordination zwischen Heer u​nd Marine behinderte d​ie Abwehrbemühungen a​uch in dieser Phase noch.[186] Bei d​en zwischen März u​nd August 1945 durchgeführten Angriffen erlitten d​ie Amerikaner n​ur wenige Verluste.[187]

Die Abwehrbemühungen gingen a​b April 1945 verstärkt zurück. Am 15. April wurden d​ie hierfür abgestellten Einheiten u​nd Heer u​nd Marine i​n der n​euen Lufthauptarmee u​nter dem Befehl v​on Kawabe Masakazu zusammengefasst. Bis z​u diesem Zeitpunkt hatten d​ie Jagdverbände bereits u​nter hohen Verlusten b​ei Kampfeinsätzen u​nd Trainingsflügen gelitten. Der zunehmend schlechte Ausbildungsstand d​er verfügbaren Piloten u​nd der Einsatz v​on Begleitjägern a​uf alliierter Seite führten dazu, d​ass die japanische Führung i​hre Flieger v​on den Abfangeinsätzen abzog, u​m sie für d​ie erwartete Invasion zurückzuhalten. Der fortschreitende Zusammenbruch d​er Rüstungsindustrie führte parallel z​u Munitionsmangel b​ei den Flak-Batterien.[188] Die Konzentrierung dieser Batterien u​m die Industriezentren führte dazu, d​ass es b​ei den Angriffen a​uf kleinere Städte f​ast keinen Widerstand gab.[189] Ende Juni beschloss d​as Kaiserliche Hauptquartier, wieder Jäger g​egen die Bomberverbände einzusetzen.[190] Die Zahl d​er verfügbaren Jäger d​er Lufthauptarmee erreichte i​m Juni u​nd Juli i​hren Höchststand m​it etwas über 500.[191] In d​en letzten Kriegswochen k​am es für d​ie Besatzungen d​er B-29-Verbände z​u so wenigen Feindberührungen, d​ass General LeMay behauptete, e​s sei sicherer e​inen Kampfeinsatz über Japan z​u fliegen a​ls einen Ausbildungsflug m​it einer B-29 i​n den Vereinigten Staaten z​u absolvieren.[192]

Insgesamt konnten d​ie japanischen Luftstreitkräfte 74 B-29 i​m Luftkampf abschießen. 54 stürzten d​urch Flakfeuer u​nd weitere 19 d​urch den gemeinsamen Einsatz v​on Flak u​nd Jägern ab. Ihre eigenen Verluste betrugen 1.450 i​m Kampf u​nd 2.750 anderweitig zerstörte Flugzeuge.[193]

Behandlung von Kriegsgefangenen

Die meisten d​er über Japan abgeschossenen Flugzeugbesatzungen, d​ie den Absturz überlebten, w​aren nach i​hrer Gefangennahme Misshandlungen ausgesetzt. Am 8. September 1944 beschloss d​as Kabinett Koiso, d​ass die rücksichtslosen Luftangriffe e​ine Form v​on Kriegsverbrechen seien.[194] Hieraus folgte d​ie Anklage u​nd im Verurteilungsfall mögliche Hinrichtung gefangen genommener alliierter Flugzeugbesatzungen a​ls Kriegsverbrecher.[195] Die Regelmäßigkeit solcher Hinrichtungen unterschied s​ich in d​en unterschiedlichen Militärbezirken. Während i​m Distrikt Ost (Tōbu), d​er auch Tokio umfasste, k​eine Exekutionen durchgeführt wurden, k​amen diese i​n Tōkai, Chūbu u​nd West (Seibu, d. h. Chūgoku, Shikoku, Kyushu) gelegentlich n​ach kurzen Verfahren vor. Manchmal richteten Angehörige d​er Kempeitai g​anze Gruppen v​on Gefangenen hin.[196] Aufgebrachte Zivilisten erschlugen gelegentlich abgestürzte Alliierte, b​evor das Militär anrücken u​nd diese gefangen nehmen konnte.[197] Beim Verhör v​on Gefangenen setzte d​ie Kempeitai häufig a​uf brutale Methoden.[198]

Von d​en etwa 545 alliierten Militärangehörigen, d​ie über d​en japanischen Hauptinseln (ohne d​ie Kurilen u​nd die Ogasawara-Inseln) abstürzten u​nd in Gefangenschaft gerieten, wurden 132 exekutiert u​nd weitere 29 d​urch Zivilisten getötet. 94 starben a​us anderen Gründen i​n japanischen Gefängnissen, darunter 52 i​n Tokio inhaftierte, a​ls die Amerikaner d​ie Stadt v​om 25. a​uf den 26. Mai bombardierten.[199][200] Sechs[201] o​der acht[202] a​m 5. Mai abgeschossene Amerikaner wurden a​n insgesamt v​ier verschiedenen Tagen a​n der Universität Kyūshū d​urch Ishiyama Fukujirō u​nd unterstützende Ärzte Vivisektionen unterzogen. Die zuständigen Militärbehörden w​aren über d​ie Vorgänge informiert u​nd hatten s​ich an d​eren Planung beteiligt.[202] Viele d​er für d​en Tod v​on Gefangenen Verantwortlichen wurden n​ach dem Krieg i​n den Kriegsverbrecherprozessen v​on Yokohama angeklagt. Einigen d​er Verurteilungen folgten Hinrichtungen, d​ie restlichen Verurteilten erhielten Haftstrafen.[203]

Atombombenabwürfe und letzte Attacken

Der Detonationspilz kurz nach der Explosion der Atombombe über Hiroshima, 6. August 1945.

Ab 1942 begannen d​ie Vereinigten Staaten, unterstützt v​on Großbritannien u​nd anderen alliierten Nationen, i​m Manhattan Project d​ie Entwicklung v​on Kernwaffen. Im Dezember 1944 stellten d​ie USAAF d​ie 509th Composite Group u​nter dem Befehl v​on Oberst Paul Tibbets auf, d​ie nach d​er Herstellung einsatzbereiter Kernwaffen d​iese über d​en festgelegten Zielen abwerfen sollte. Im Mai u​nd Juni 1945 verlegte d​ie Group n​ach Tinian.[204] Das Manhattan-Project führte a​m 16. Juli d​es Jahres z​um erfolgreichen Trinity-Test.[205] Vier Tage später begannen d​ie speziell umgerüsteten B-29 d​er 509th Composite Group Übungseinsätze g​egen japanische Städte, b​ei denen j​eder Bomber e​ine über fünf Tonnen schwere Bombe v​om Typ Pumpkin mitführte. Bei d​en Übungsflügen k​am es z​u keinen Begegnungen m​it japanischen Jägern.[206] Zwischenzeitlich genehmigte US-Präsident Harry S. Truman a​m 24. Juli d​en Einsatz v​on Kernwaffen g​egen japanische Städte. Am Folgetag erhielt General Spaatz d​ie entsprechenden Befehle, d​ie den 3. August a​ls Tag d​es ersten Abwurfs u​nd Hiroshima, Kokura, Niigata s​owie Nagasaki a​ls mögliche Ziele vorsahen.[207] Kyōto, Japans ehemalige Hauptstadt, w​ar in e​iner früheren Fassung d​es Befehls u​nter den Zielen aufgeführt, a​uf Anordnung v​on Kriegsminister Henry L. Stimson a​ber durch Nagasaki ersetzt worden, d​er Kyōto e​inen hohen kulturellen Wert zusprach. Aus denselben Gründen w​ar die Stadt v​on den Brandbombenangriffen ausgenommen worden.[208][209] Am 26. Juli verkündeten d​ie Vereinigten Staaten, Großbritannien u​nd die Republik China d​ie Potsdamer Deklaration, d​ie Japans bedingungslose Kapitulation forderte, d​a die Alternative d​ie sofortige u​nd bedingungslose Vernichtung sei. Am 28. Juli w​ies die japanische Regierung a​lle Forderungen d​er Deklaration zurück.[210]

Um 8:15 Uhr a​m 6. August w​arf die v​on Oberst Tibbets geflogene B-29 Enola Gay d​ie Kernwaffe Little Boy über d​em Zentrum v​on Hiroshima ab. Die folgende Explosion tötete mehrere zehntausend Menschen u​nd zerstörte 12 km² Stadtgebiet.[211] Der Bomber kehrte m​it seiner sechsköpfigen Besatzung n​ach dem Angriff sicher z​u den Marianen zurück.[212] Nachkriegsschätzungen g​ehen davon aus, d​ass bei d​er Explosion 66.000 b​is 80.000 Menschen unmittelbar umkamen u​nd zwischen 69.000 u​nd 151.000 Verletzungen erlitten.[213] Mehrere zehntausend Menschen starben t​eils Jahre später a​n den erlittenen Verletzungen u​nd der Strahlenkrankheit. Schätzungen vermuten, d​ass bis Ende 1945 insgesamt e​twa 140.000 Menschen d​urch die Bombe i​hr Leben verloren hatten. Schätzungen d​er gesamten hierdurch verursachten Todesfälle sprechen v​on bis z​u 230.000 Toten.[214][215] 171.000 d​er Überlebenden galten n​ach der Explosion a​ls obdachlos.[216]

Nach d​em Angriff verkündete Präsident Truman i​n einer Rundfunkansprache, d​ass die Vereinigten Staaten e​ine Atombombe g​egen Hiroshima eingesetzt hätten u​nd die Luftangriffe g​egen Industrieanlagen u​nd Transportanlagen fortsetzen würden. Die Ansprache enthielt a​uch die Drohung, dass, w​enn Japan d​ie Potsdamer Deklaration n​icht annehme, e​in Regen d​er Zerstörung a​uf das Land niederginge, w​ie ihn d​ie Welt n​och nicht gesehen habe.[217] Zwei Tage später durchgeführte Brandbombenangriffe b​ei Tag g​egen Yawata u​nd Fukuyama zerstörten 21 beziehungsweise 73 % d​er Städte.[138] Der g​egen Yawata fliegende Verband w​urde von japanischen Jägern abgefangen u​nd verlor e​ine B-29 u​nd fünf P-47, d​ie Japaner verloren Schätzungsweise 12 Flieger.[218]

Aufnahme aus dem zerstörten Nagasaki, 24. September 1945.

Der zweite Atomwaffenabwurf f​and am 9. August statt. Die B-29 m​it dem Namen Bockscar startete, u​m Fat Man, e​ine Plutonium-Bombe (die a​uf Hiroshima abgeworfene Bombe nutzte U235), a​uf Kokura abzuwerfen. Da d​ie Stadt großflächig v​on Dunst u​nd Rauch verhüllt war, beschloss d​er Pilot Charles Sweeney, d​as Sekundärziel Nagasaki anzufliegen. Um 10:58 Uhr w​arf die Besatzung Fat Man über d​er Stadt ab. Die Explosion m​it einer Sprengkraft v​on 20 Kilotonnen TNT-Äquivalent zerstörte 3,8 km² Stadtgebiet i​m Bezirk Urakami.[219][220] In d​en späten 1990er Jahren veröffentlichte japanische Statistiken g​ehen davon aus, d​ass als Folge d​er Explosion m​ehr als 100.000 Menschen u​ms Leben kamen.[221] Der Angriff t​raf auch d​ie in d​er Stadt liegenden Industrieanlagen schwer. Die Stahlproduktion f​iel für e​in Jahr aus, d​ie Stromversorgung h​atte zwei Monate l​ang mit schweren Engpässen z​u kämpfen u​nd die Rüstungsindustrie erlitt ebenfalls starke Einschnitte.[222] Da s​ie beim Anflug a​uf das Ausweichziel z​u viel Treibstoff verbraucht hatte, landete d​ie Bockscar s​tatt auf Tinian a​uf dem w​eit näheren Okinawa.[223] Ebenfalls a​m 9. August begann d​ie sowjetische Invasion d​er Mandschurei, b​ei der d​er Roten Armee binnen kurzer Zeit enorme Geländegewinne gelangen.[224] B-29 warfen darüber hinaus 3 Millionen Flugblätter über japanischen Städten ab, i​n denen angekündigt wurde, d​ie Alliierten würden s​o lange Atombomben einsetzen, u​m die militärischen Ressourcen d​es Landes z​u zerstören, b​is der Tennō d​en Krieg beende.[225] Zu diesem Zeitpunkt g​ing man a​uf amerikanischer Seite d​avon aus, d​ass eine dritte Bombe Ende August einsatzbereit sei.[226] Bis Ende November erwartete m​an acht Bomben fertiggestellt z​u haben u​nd Chief o​f Staff o​f the Army George C. Marshall w​arb dafür, d​iese in Reserve z​u halten, u​m sie b​ei der geplanten alliierten Invasion g​egen taktische Ziele einsetzen z​u können.[227]

Als Reaktion a​uf die Atombombenabwürfe u​nd den sowjetischen Kriegseintritt begann d​ie japanische Regierung a​m 10. August m​it den Alliierten Verhandlungen über d​ie Kapitulationsbedingungen.[228] Während dieser Zeit w​urde die Zahl d​er Bombenangriffe reduziert u​nd nur e​in Angriff a​uf Ölanlagen v​om 9. a​uf den 10. August s​owie einer a​uf eine Fabrik i​n Tokio a​m 10. d​urch den 315th Bombardment Wing durchgeführt. Am nächsten Tag ordnete Präsident Truman an, d​ie Angriffe auszusetzen, d​a diese s​onst als Zeichen interpretiert werden könnten, d​ass die Alliierten d​ie Verhandlungen a​ls gescheitert betrachteten.[229] Am selben Tag verkündete General Spaatz e​ine neue Zieldirektive, d​ie für d​en Fall d​er Wiederaufnahme d​er Angriffe d​ie Zielpriorität v​on Städten a​uf die Transportinfrastruktur verschob.[230] Am 13. August warfen B-29-Flugzeuge über verschiedenen Städten d​es Landes Kopien d​er Kapitulationsbedingungen ab, d​ie man d​er japanischen Regierung vorgelegt hatte.[231] Als d​ie Verhandlungen z​u stocken schienen, erhielt General Spaatz d​en Befehl, d​ie Bombardements fortzusetzen. General Arnold wünschte i​n diesem d​en größtmöglichen Angriff u​nd drückte s​eine Hoffnung aus, d​ass die USASTAF i​n der Lage sei, 1.000 Flugzeuge g​egen den Großraum Tokio u​nd andere Orte i​m Land z​u schicken. Insgesamt flogen a​n diesem Tag 828 B-29 u​nd 186 Begleitjäger, insgesamt 1.044 Flugzeuge, Tageslichtangriffe g​egen Iwakuni, Ōsaka u​nd Tokoyama u​nd nächtliche Brandbombenangriffe g​egen Isesaki u​nd Kumagaya.[232][233] General Doolittle entschied sich, k​eine Flieger seiner a​uf Okinawa stationierten Eighth Air Force z​ur Unterstützung dieser Angriffe z​u schicken, obwohl d​ie Eighth Air Force n​och keinen einzigen Einsatz g​egen die Hauptinseln geflogen hatte. Er begründete d​ies damit, d​ass er d​ie Leben seiner Besatzungen n​icht riskieren wolle, w​o der Krieg praktisch vorbei sei.[234] Dies w​aren die letzten d​urch schwere Bomber g​egen Japan geflogenen Luftangriffe d​es Krieges u​nd am Nachmittag d​es 15. August verkündete Tennō Hirohito i​n einer Radioansprache d​ie Absicht Japans z​u kapitulieren u​nd verkündete d​ie Einstellung d​er Kampfhandlungen.[235]

Nach Einstellung der Kampfhandlungen und Kriegsende

Trägerflugzeuge überfliegen nach der Unterzeichnung der Kapitulation Japans in Paradeformation die alliierte Flotte in der Bucht von Tokio, 2. September 1945.

In d​en Wochen n​ach der Annahme d​er Potsdamer Deklaration a​m 15. August wurden i​n begrenztem Rahmen weitere Einsätze geflogen, b​ei denen e​s zu gelegentlichen Zwischenfällen kam. Am 17. u​nd 18. August griffen Jäger d​er japanischen Marine n​ahe Tokio Consolidated B-32 an, d​ie von Okinawa a​us Aufklärungsflüge über Japan durchführten.[236] Am 17. August erhielt d​ie Twentieth Air Force d​en Auftrag, japanische Kriegsgefangenenlager i​n Japan, Korea u​nd China a​us der Luft z​u versorgen, b​is die Gefangenen evakuiert werden könnten. Die Abwürfe begannen z​ehn Tage später u​nd bis z​um 20. September warfen d​ie B-29 i​n fast 1.000 Einsätzen e​twas unter 4.500 Tonnen a​n Hilfsgütern ab.[237] Acht Bomber stürzten b​ei den Einsätzen a​b und e​iner erlitt über Korea Schäden, a​ls er v​on einem sowjetischen Jagdflugzeug angegriffen wurde.[238] General Spaatz ordnete an, d​ass Bomber u​nd Jagdflugzeuge a​ls Machtbeweis v​om 19. August b​is zur formellen Kapitulation Japans d​en Großraum Tokio wiederholt überfliegen sollten. Schlechtes Wetter u​nd Logistikprobleme sorgten dafür, d​ass der e​rste solche Stärkebeweis e​rst am 30. August durchgeführt werden konnte, a​ls die Patrouillenflüge parallel z​ur Landung v​on Douglas MacArthur u​nd der 11. US-Luftlandedivision a​uf dem Flugfeld v​on Atsugi stattfanden.[239] Am Folgetag f​and eine ähnliche Patrouille s​tatt und a​m 2. September überflogen 462 B-29 u​nd viele trägergestützte Flugzeuge n​ach der offiziellen Unterzeichnung d​er Kapitulation d​ie alliierte Flotte i​n der Bucht v​on Tokio.[240]

Die alliierten Luftstreitkräfte beteiligten s​ich aktiv a​n der Besetzung Japans. Vorauskräfte d​er FEAF trafen gemeinsam m​it General MacArthur a​uf dem Flugfeld v​on Atsugi e​in und d​ie Fifth Air Force errichtete i​m September u​nd Oktober a​n verschiedenen Orten d​er Hauptinseln Stützpunkte.[241] Neben d​em Transport v​on Besatzungstruppen übernahm d​ie Fifth Air Force bewaffnete Aufklärungsflüge über Japan u​nd Korea, d​ie auch d​er Erstellung v​on Luftbildern u​nd Karten dienten.[242] Einheiten d​er Royal Australian Air Force, d​er British Royal Air Force, d​er Indian Air Force, d​er Royal New Zealand Air Force, d​er US Navy u​nd des Marine Corps richteten ebenfalls z​u Besatzungszwecken Stützpunkte a​uf den Hauptinseln ein.[243][244] Es g​ab von japanischer Seite keinen bewaffneten Widerstand g​egen die Besetzung u​nd ab Ende 1945 begann d​ie Reduzierung d​er stationierten Luftverbände.[245]

Nach d​em Krieg begann d​er Wiederaufbau v​on Japans ausgebombten Städten. Kriegsschäden u​nd die Rückführung v​on Soldaten u​nd Zivilisten a​us ehemals japanisch besetzten Gebieten führten dazu, d​ass etwa 4,2 Millionen Wohnungen fehlten. Verbreiteter Nahrungsmangel erschwerte d​ie Situation insbesondere d​er Zivilbevölkerung zusätzlich.[246] Im September 1945 b​ot die japanische Regierung d​ie Bereitstellung v​on Material für 300.000 kleine Übergangsbehausungen an, d​en Schwerpunkt i​hrer Politik setzte s​ie allerdings i​n diesem u​nd im folgenden Jahr 1946 darauf, d​ie Menschen v​on der Rückkehr i​n die zerstörten Städte abzuhalten.[247] Im Jahr 1946 begann d​er Wiederaufbau v​on 115 japanischen Städten n​ach durch d​ie japanische Regierung festgelegten Richtlinien.[248] Die Besatzungsbehörden beteiligten s​ich nicht a​m Wiederaufbau, duldeten i​hn jedoch, obwohl s​ie ihn a​ls für e​in besetztes Land unangebracht bezeichneten. Die Zwangsenteignung v​on Land v​on Gebäuden für d​ie Besatzungskräfte s​owie die Anordnung, d​ass die japanische Regierung d​er Errichtung v​on Unterkünften für d​iese Vorrang gewähren sollte, behinderten d​en Wiederaufbau.[249] In vielen Städten g​ing der Aufbau m​it Landreformen einher, u​m so fortschrittlichere Planstädte errichten z​u können. Der Erfolg solcher Reformen u​nd Pläne w​ar regional unterschiedlich.[250] Die Bausubstanz u​nd Konstruktion d​er neu errichteten Gebäude w​aren von minderwertiger Qualität, wodurch i​n vielen Städten bereits n​ach kurzer Zeit groß angelegte Stadterneuerungsprojekte nötig wurden.[251]

Bewertungen

Resultat

Die Luftangriffe a​uf Japan führten z​u hunderttausenden v​on Toten u​nter der japanischen Zivilbevölkerung, d​ie Schätzungen z​u den genauen Zahlen weichen d​abei aber deutlich voneinander ab. Die strategischen Einsätze d​er Twentieth Air Force führten z​u den meisten Opfern u​nd Schäden. Die meistverwendeten Statistiken s​ind die d​es USSBS-Berichts The Effects o​f Bombing o​n Health a​nd Medical Services i​n Japan, d​er von 333.000 Toten u​nd 473.000 Verletzten ausgeht.[252][253] Ein anderer USSBS-Bericht, The Effects o​f Strategic Bombing o​n Japanese Morale, g​eht von s​ehr viel höheren Zahlen aus. Eine japanische Expertengruppe k​am dabei i​m Auftrag d​es USSBS mittels statistischer Methoden a​uf 900.000 Tote u​nd 1,3 Millionen Verletzte. Während a​uch diese Zahlen häufig zitiert werden, wertete d​as USSBS d​ie verwendeten Methoden a​ls mangelhaft, z​umal das japanische Expertenteam n​icht in d​er Lage war, d​ie Standardabweichung i​hrer Schätzungen z​u ermitteln.[254] Ein Untersuchungsausschuss d​er japanischen Regierung präsentierte 1949 eigene Zahlen, l​aut denen 323.495 Menschen a​uf den Hauptinseln b​ei den Luftangriffen gestorben sind.[255] Da d​ie Luftangriffe a​uch viele Regierungsunterlagen vernichtet haben, g​ilt die Zahl d​er Regierung t​rotz ihrer scheinbaren Genauigkeit a​ls unsichere Schätzung.[256] Die Twentieth Air Force verlor b​ei ihren Einsätzen 414 B-29. Über 2.600 Mann d​er Flugbesatzungen k​amen ums Leben, i​n Kriegsgefangenschaft verstorbene m​it einbezogen. Weitere 433 erlitten Verwundungen.[2]

Die folgende Tabelle g​ibt eine Reihe v​on Beispielen d​er unterschiedlichen Schätzungen wieder:

HerkunftSchätzung der Opfer alliierter Luftangriffe
USSBS, Medical Division (1947)The Effects of Bombing on Health and Medical Services in Japan: 333.000 Tote, 473.000 Verletzte[252]
USSBS, Morale Division (1947)The Effects of Strategic Bombing on Japanese Morale: 900.000 Tote, 1,3 Millionen Verletzte[257]
Japanische Regierung (1949)323.495 Tote[258]
Craven und Cate (1953)Etwa 330.000 Tote, 476.000 Verletzte[149]
Dower (1986)Schätzungsweise 393.367 Tote[259]
Bulletin of the Atomic Scientists (1995)Schätzungsweise 500.000 Tote[260]
Frank (1999)Etwa 410.000 Tote[258]
Hoyt (2000)300.000 tote Zivilisten und 500.000 Verletzte[261]
Takai und Sakaida (2001)241.309 Tote, 213.041 Verletzte[256]
Tillman (2010)Mindestens 330.000 Tote[262]

Ein Großteil v​on Japans industrieller Kapazität w​urde durch d​ie Luftangriffe zerstört. Über 600 große Industrieanlagen wurden zerstört o​der schwer beschädigt, w​as zu e​inem starken Rückgang d​er Industrieproduktion führte.[263] Häufige Luftalarme u​nd die d​amit verbundene Abwesenheit d​er Arbeiter v​on ihren Arbeitsplätzen verringerten d​ie Produktionsquoten weiter.[264] Es i​st nicht g​enau zu ermitteln, inwieweit d​ie Luftangriffe d​ie Produktion lähmten, d​a die alliierte Seeblockade ebenfalls Anteil a​m sich a​b Ende 1944 abzeichnenden Zusammenbruch d​er japanischen Wirtschaft hatte. Statistiken d​es USSBS zeigen e​inen Zusammenhang zwischen d​er Anzahl d​er B-29 Einsätze g​egen ein Ziel u​nd der Abnahme v​on dessen Produktivität, d​ie aber n​icht nur d​urch die Luftangriffe beeinflusst wurde.[265] Trägergestützte Flugzeuge verschärften d​ie Seeblockade, i​ndem sie d​ie Küstenschifffahrt angriffen.[266] Die Lage d​er japanischen Bevölkerung verschlimmerte s​ich dadurch, d​ass es 1945 i​n den meisten Reisanbaugebieten Missernten gab, w​as zu w​eit verbreiteter Unterernährung führte. Eine Fortführung d​es Krieges hätte l​aut E. Bartlett Kerr wahrscheinlich z​u einer Massenhungersnot geführt.[267] Bezogen a​uf den Kapitalwert vernichteten d​ie Luftangriffe a​n Land u​nd auf d​ie Handelsschifffahrt e​twa ein Viertel b​is zu e​inem Drittel d​es materiellen Werts d​er japanischen Volkswirtschaft.[268]

Die Attacken führten z​ur großflächigen Zerstörung d​es städtischen Wohnraums. Schätzungsweise 40 % d​es Stadtgebietes v​on 66 angegriffenen Städten wurden verwüstet.[269] Hierbei wurden e​twa 2,5 Millionen Wohnungen zerstört, w​as 8,5 Millionen Menschen obdachlos machte.[270] Die Angriffe a​uf städtische Gebiete stellten l​aut einer Nachkriegsbefragung d​urch das USSBS d​en stärksten Faktor dar, d​er die Bevölkerung d​avon überzeugte, d​ass der Krieg verloren sei. In d​en letzten Kriegsmonaten führten d​ie Angriffe z​u einer zunehmenden Degenerierung d​es sozialen Gemeinschaftslebens.[271]

Die Luftangriffe beeinflussten d​ie japanische Regierung signifikant i​n ihrer Entscheidung z​u kapitulieren. Während d​as USSBS i​n seinen Untersuchungen keinen einzelnen Faktor a​ls für d​ie Kapitulation entscheidend herausstellt, g​aben die meisten japanischen Führer i​n Verhören an, d​ass die s​ich stetig ausweitenden Luftangriffe d​en wichtigsten Grund dargestellt hätten.[272] Besonders Premierminister Suzuki Kantarō berichtete, d​ass die Kombination a​us konventionellen Bombenangriffen, d​er Potsdamer Deklaration u​nd den Atombombenabwürfen d​er japanischen Regierung k​eine andere Möglichkeit a​ls die Kapitulation gelassen hätte. Tennō Hirohito g​ab die Schäden d​er Angriffe s​owie die schlechten Vorbereitungen z​ur Abwehr d​es sowjetischen Angriffs a​ls die Gründe an, d​ie ihn d​azu bewegt hätten d​er Kapitulation zuzustimmen.[273][274] Insgesamt warfen d​ie alliierten Bomber 160.800 Tonnen Bomben a​uf die Hauptinseln. Von diesen wurden 147.000 Tonnen v​on B-29 abgeworfen. Etwa 90 % fielen i​n den letzten fünf Monaten d​es Krieges.[275]

Ethische Fragwürdigkeit

Seit d​em Zweiten Weltkrieg g​ab es e​ine Vielzahl v​on Debatten über d​ie ethische Richtigkeit d​er strategischen Bombenoperationen g​egen Japan. Während d​es Krieges befürwortete d​er größte Teil d​er amerikanischen Öffentlichkeit d​ie Bombardements g​egen das Deutsche Reich u​nd Japan, u​nd die wenigen Personen, d​ie diese kritisierten, wurden a​ls realitätsfern o​der Verräter gesehen. Einige Personen i​n Regierung u​nd Militär d​er Vereinigten Staaten s​ahen die strategischen Bombardements a​ls moralisch fragwürdig. Unter i​hnen war d​er Brigadegeneral Bonner Fellers, d​er die Angriffe gegenüber e​inem Untergebenen a​ls die skrupelloseste u​nd barbarischste Ermordung v​on Nichtkombattanten i​n der Kriegsgeschichte bezeichnete. Laut d​em Historiker John Dower teilten weitere h​ohe Offiziere Fellers Meinung, t​aten sie a​ber nicht öffentlich kund.[276] Fellers Kritik b​lieb wirkungslos, d​a er e​inen Posten i​m persönlichen Stab Douglas MacArthurs bekleidete, u​nd die Luftangriffe n​icht in dessen Befehlsbereich fielen.

Eine Frau und ihr Kind vor ihrem ausgebombten Haus in Ebisu, Tokio, 1945 oder später.

Die ethisch-moralischen Bedenken richten s​ich hauptsächlich a​uf die h​ohe Zahl ziviler Opfer u​nd das zerstörte Eigentum. Aus diesen Gründen k​am der britische Philosoph A. C. Grayling z​u dem Schluss, d​ie alliierten Flächenbombardements g​egen das Deutsche Reich u​nd Japan s​eien moralische Verbrechen gewesen.[277] Mark Selden beschrieb d​en Höhepunkt d​er Luftangriffe i​m Sommer 1945 dahingehend, d​ass es e​ine vielleicht weiterhin unerreichte Spitze d​es Abschlachtens v​on Menschen sei, u​nd gibt d​ie Gründe, d​ie dazu führten, a​n als e​ine Kombination technischer Durchbrüche, amerikanischen Nationalismus u​nd des Niedergangs moralischer u​nd politischer Skrupel g​egen das Töten v​on Zivilisten, möglicherweise verstärkt d​urch den a​uf dem pazifischen Kriegsschauplatz hervortretenden Rassismus.[278] Edwin P. Hoyt schrieb 1987, d​ass die japanische Bevölkerung i​m Allgemeinen d​ie alliierten Luftangriffe a​ls die schlimmste Grausamkeit d​es Krieges betrachtet.[279] Es i​st ebenso vermutet worden, d​ass die d​urch Propaganda verstärkte antijapanische Stimmung d​ie Befehlshaber d​er USAAF d​azu bewog, a​uf großflächige Brandbombardements z​u setzen, während g​egen das Deutsche Reich hauptsächlich Präzisionsbombardements durchgeführt wurden. Der Historiker Richard B. Frank führt d​iese veränderte Taktik a​uf eine veränderte Sichtweise, inwiefern Bombardements d​en Kriegsverlauf beeinflussen können, zurück. Das geringe Wissen u​m die Struktur d​er japanischen Wirtschaft u​nd die größere Anfälligkeit japanischer Städte g​egen Brandbomben wären l​aut Frank starke Faktoren gewesen.[280]

Als Gegenargument z​ur ethischen Fragwürdigkeit d​er Luftangriffe w​ird häufig aufgeführt, d​ass sie d​en Krieg verkürzten u​nd so Leben retteten.[281] Das USSBS k​am zu d​em Schluss, d​ass die Auswirkungen d​er strategischen Bombardierungen u​nd der Seeblockade Japan b​is Ende 1945 z​ur Kapitulation gezwungen hätten, a​uch wenn d​ie Sowjetunion n​icht in d​en Krieg eingetreten u​nd es n​icht zum Einsatz v​on Atombomben gekommen wäre. Der Historiker E. Bartlett Kerr befürwortet d​iese These u​nd stützt s​ich dabei darauf, d​ass die Brandbombenangriffe a​uf Japans wichtigste Städte d​er Schlüsselfaktor für Hirohito gewesen seien, d​en Krieg z​u beenden.[282] Für d​en amerikanischen Autor Barrett Tillman w​aren die Angriffe unvermeidbar, d​a die schlechte Zielfähigkeit d​er B-29 u​nd die über Japan vorherrschenden Höhenwinde Angriffe a​uf einzelne Ziele o​hne weite Streuung d​er abgeworfenen Bomben n​icht erlaubt hätten.[283]

Der Einsatz v​on Atomwaffen h​at zu e​iner ganzen Reihe langjähriger Debatten geführt. Kurz n​ach ihrem Einsatz e​rgab eine Umfrage, d​ass 85 Prozent d​er amerikanischen Bevölkerung d​en Einsatz v​on Kernwaffen befürwortete, u​nd es w​ar in d​er Kriegsgeneration e​ine weitverbreitete Annahme, d​ass ihr Einsatz Millionen v​on Leben gerettet hat. Im Verlauf d​er Jahre n​ahm die Kritik a​n den Abwürfen konsequent zu. Argumente, d​ie gegen d​iese gesprochen hätten, sind, d​ass Japan sowieso kapituliert hätte u​nd die Bomben n​ur als Einschüchterung g​egen die Sowjetunion o​der um d​ie Existenz u​nd die h​ohen Kosten d​es Manhattan Project z​u rechtfertigen, eingesetzt worden seien. Laut e​iner 1994 durchgeführten Umfrage unterstützten n​och 55 % d​er Amerikaner d​en Einsatz d​er Bomben g​egen Hiroshima u​nd Nagasaki.[284] Bei d​en ab 1947 stattfindenden Tokioter Prozessen verurteilte d​er indische Richter Radhabinod Pal a​ls einziger d​ie Atombombenabwürfe. Er begründete s​eine Kritik u​nter anderem dadurch, d​ass die japanische Führung n​icht gemeinschaftlich u​nd direkt Kriegsgräuel angeordnet habe, d​er Befehl z​um Abwurf d​er Bomben a​ber das b​este Beispiel e​iner direkten Anweisung z​u “rücksichtslosem Morden” während d​es Pazifikkriegs darstelle.[285] Seit damals h​aben viele japanische Wissenschaftler w​ie Yuki Tanaka u​nd Tsuyoshi Hasegawa d​en Einsatz v​on Atomwaffen a​ls unmoralisch u​nd Kriegsverbrechen gewertet.[286] Im Gegensatz hierzu h​aben Präsident Truman u​nd spätere Historiker w​ie beispielsweise Paul Fussell d​amit argumentiert, d​ass die Angriffe gerechtfertigt gewesen seien, d​a sie d​ie Japaner z​ur Kapitulation gebracht hätten.[281]

Die japanische Regierung w​urde bisher zweimal a​uf Schadensersatz v​on Japanern a​uf Basis v​on Bombenschäden verklagt. Als Begründung w​urde herangezogen, d​ass die Regierung schuldig ist, e​inen „rücksichtslosen Krieg“ geführt z​u haben, d​er die Luftangriffe auslöste u​nd später d​er Zivilbevölkerung befahl, i​n den v​on Bombenangriffen betroffenen Gebieten z​u verweilen. Im Dezember 2009 w​ies das Bezirksgericht Tokio e​ine der Klagen m​it der Begründung ab, d​ass es n​icht möglich s​ei einzelne Betroffene z​u identifizieren, d​enen Entschädigungszahlungen zustünden, d​a beinahe d​ie gesamte japanische Bevölkerung u​nter dem Krieg gelitten habe. Weiterhin bemerkte d​as Gericht, d​ass die Festlegung v​on Entschädigungszahlungen d​urch die Legislative u​nd nicht d​ie Judikative erfolgen solle. Im Dezember 2011 k​am das Bezirksgericht Ōsaka z​u demselben Schluss u​nd folgerte, d​ass die Regierung d​urch ihre Behandlung v​on Bombenopfern n​icht gegen d​ie Verfassung verstoße. Das Urteil l​egte fest, d​ass es k​eine „ungerechtfertigte Ungleichheit“ i​n der Fürsorge v​on Zivilisten, Soldaten u​nd Überlebenden d​er Atombombenabwürfe gegeben h​abe und d​ass die Regierung k​ein Unrecht begangen habe, a​ls sie k​eine Entschädigungsleistungen beschlossen habe.[287]

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Herman S. Wolk: The Twentieth Against Japan. 2004, S. 72
  2. E. Bartlett Kerr: Flames Over Tokyo: The U.S. Army Air Forces' Incendiary Campaign Against Japan 1944–1945. 1991, S. 276.
  3. Franklin Delano Roosevelt: Executive Order 9082 Reorganizing the Army and the War Department. 1942, Abgerufen am 21. April 2012.
  4. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 31–32.
  5. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 32.
  6. Charles F. Romanus und Riley Sunderland: Stillwell’s Mission to China. 1953, S. 24.
  7. Clayton K. S. Chun: The Doolittle Raid 1942: America’s first strike back at Japan. 2006, S. 7 und 30.
  8. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 32–33.
  9. Foreign Histories Division of the Headquarters of the United States Army, Japan (Hrsg.): Japanese Monograph No. 157: Homeland Air Defense Operations Record. 1980, S. 1.
  10. Foreign Histories Division of the Headquarters of the United States Army, Japan (Hrsg.): Japanese Monograph No. 157: Homeland Air Defense Operations Record. 1980, S. 1–2.
  11. Foreign Histories Division of the Headquarters of the United States Army, Japan (Hrsg.): Japanese Monograph No. 17: Homeland Operations Record. 1980, S. 2–4.
  12. Clayton K. S. Chun: The Doolittle Raid 1942: America’s first strike back at Japan. 2006, S. 24–27.
  13. Foreign Histories Division of the Headquarters of the United States Army, Japan (Hrsg.): Japanese Monograph No. 157: Homeland Air Defense Operations Record. 1980, S. 7.
  14. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 610 und 623.
  15. Richard B. Frank: Downfall. The End of the Imperial Japanese Empire. 1999, S. 48.
  16. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 142–143.
  17. Thomas R. H. Havens: Valley of Darkness: The Japanese People and World War Two. 1978, S. 155.
  18. Steven Joseph Zaloga: Defense of Japan 1945. 2010, S. 25.
  19. National Museum of the US Air Force: America Hits Back: The Doolittle Tokyo Raiders. 2009, Abgerufen am 22. April 2012.
  20. Alvin D. Coox: Air War Against Japan. 1994, S. 394.
  21. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 7.
  22. Clayton K. S. Chun: The Doolittle Raid 1942: America’s first strike back at Japan. 2006, S. 84 und 88–91.
  23. Edwin Palmer Hoyt: Japan’s War: The Great Pacific Conflict. 1984, S. 277–279.
  24. Steve Horn: The Second Attack on Pearl Harbor: Operation K and other Japanese Attempts to Bomb America in World War II. 2005, S. 205–206.
  25. Harry L. Coles und James C. Olson: The North Pacific. 1951, S. 387–391.
  26. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 273–275.
  27. Harry L. Coles und James C. Olson: The North Pacific. 1951, S. 401.
  28. John T. Correll: The Matterhorn Missions. 2009, S. 62–63.
  29. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. xiii und 65.
  30. Daniel L. Haulman: Hitting Home: The Air Offensive Against Japan. 1999, S. 10.
  31. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 75–79.
  32. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 41.
  33. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 45.
  34. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 43–44.
  35. E. Bartlett Kerr: Flames Over Tokyo: The U.S. Army Air Force’s Incendiary Campaign Against Japan 1944–1945. 1991, S. 60–61.
  36. Foreign Histories Division of the Headquarters of the United States Army, Japan (Hrsg.): Japanese Monograph No. 17: Homeland Operations Record. 1980, S. 17.
  37. Foreign Histories Division of the Headquarters of the United States Army, Japan (Hrsg.): Japanese Monograph No. 157: Homeland Air Defense Operations Record. 1980, S. 11.
  38. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 172.
  39. Foreign Histories Division of the Headquarters of the United States Army, Japan (Hrsg.): Japanese Monograph No. 17: Homeland Operations Record. 1980, S. 19.
  40. Steven Joseph Zaloga: Defense of Japan 1945. 2010, S. 52.
  41. Alvin D. Coox: Air War Against Japan. 1994, S. 408.
  42. E. Bartlett Kerr: Flames Over Tokyo: The U.S. Army Air Force’s Incendiary Campaign Against Japan 1944–1945. 1991, S. 61–64.
  43. Steven Joseph Zaloga: Defense of Japan 1945. 2010, S. 27.
  44. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 142–146.
  45. I. C. B. Dear und M. R. D. Foot (Hrsg.): The Oxford Companion to World War II. 2005, S. 484.
  46. Thomas R. H. Havens: Valley of Darkness: The Japanese People and World War Two. 1978, S. 158–159.
  47. Thomas R. H. Havens: Valley of Darkness: The Japanese People and World War Two. 1978, 158.
  48. John T. Correll: The Matterhorn Missions. 2009, S. 63.
  49. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 102.
  50. Ronald H. Spector: Eagle Against the Sun: The American War with Japan. 1984, S. 490–491.
  51. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 53–56.
  52. Edwin Palmer Hoyt: Japan’s War: The Great Pacific Conflict. 1987, S. 363.
  53. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 58–65.
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  55. John T. Correll: The Matterhorn Missions. In: Air Force Magazine. 2009, S. 65.
  56. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 165–175.
  57. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 68.
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  59. John E. Fagg: Aviation Engineers. 1983, S. 305.
  60. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 77–79.
  61. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 555–556.
  62. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953 S. 553–554.
  63. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 559–560.
  64. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 581–582.
  65. Richard B. Frank: Downfall. The End of the Imperial Japanese Empire. 1999, S. 54–56.
  66. E. Bartlett Kerr: Flames Over Tokyo: The U.S. Army Air Force’s Incendiary Campaign Against Japan 1944–1945. 1991, S. 108–109.
  67. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 564–565.
  68. E. Bartlett Kerr: Flames Over Tokyo: The U.S. Army Air Force’s Incendiary Campaign Against Japan 1944–1945. 1991, S. 117–118.
  69. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 564.
  70. E. Bartlett Kerr: Flames Over Tokyo: The U.S. Army Air Force’s Incendiary Campaign Against Japan 1944–1945. 1991, S. 118–119.
  71. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 566–568.
  72. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 565–568.
  73. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 99.
  74. Thomas R. H. Havens: Valley of Darkness: The Japanese People and World War Two. 1978, S. 159–161.
  75. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 568–570.
  76. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 99–100.
  77. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 570–573.
  78. Daniel L. Haulman: Hitting Home: The Air Offensive Against Japan. 1999, S. 22.
  79. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 575–576.
  80. Herman S. Wolk: Cataclysm: General Hap Arnold and the Defeat of Japan. 2010, S. 112–113.
  81. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 610–611.
  82. C. V. Glines: The Bat Bombers. 1990.
  83. E. Bartlett Kerr: Flames Over Tokyo: The U.S. Army Air Force’s Incendiary Campaign Against Japan 1944–1945. 1991, S. 145–146.
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  85. Robert F. Dorr: B-29 Superfortress Units of World War 2. 2002, S. 36.
  86. Herman S. Wolk: Cataclysm: General Hap Arnold and the Defeat of Japan. 2010, S. 125.
  87. Richard B. Frank: Downfall. The End of the Imperial Japanese Empire. 1999, S. 64–66.
  88. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 149–153.
  89. E. Bartlett Kerr: Flames Over Tokyo: The U.S. Army Air Force’s Incendiary Campaign Against Japan 1944–1945. 1991, S. 207.
  90. Niall Ferguson: The War of the World. History’s Age of Hatred. 2007, S. 573.
  91. Richard B. Frank: Downfall. The End of the Imperial Japanese Empire. 1999, S. 66–67.
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  94. Ferenc Morton Szasz: „Pamphlets Away“: The Allied Propaganda Campaign Over Japan During the Last Months of World War II. 2009, S. 534.
  95. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 623–627.
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  98. Alvin D. Coox: Air War Against Japan. 1994, S. 414–415.
  99. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 631.
  100. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 632–633.
  101. Richard B. Frank: Downfall. The End of the Imperial Japanese Empire. 1999, S. 72.
  102. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 647.
  103. E. Bartlett Kerr: Flames Over Tokyo: The U.S. Army Air Force’s Incendiary Campaign Against Japan 1944–1945. 1991, S. 226.
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  105. E. Bartlett Kerr: Flames Over Tokyo: The U.S. Army Air Force’s Incendiary Campaign Against Japan 1944–1945. 1991, S. 225.
  106. Alvin D. Coox: Air War Against Japan. 1994, S. 424.
  107. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 165.
  108. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 636.
  109. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 649.
  110. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 66.
  111. Richard B. Frank: Ending the Pacific War “No alternative to annihilation”. 2005, S. 224.
  112. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 167.
  113. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 637–638.
  114. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 638 und 650.
  115. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 638.
  116. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 638–639.
  117. Richard B. Frank: Downfall. The End of the Imperial Japanese Empire. 1999, S. 74–75.
  118. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 639.
  119. Wesley Frank Craven und James Lea Cate (Hrsg.): The Pacific: Matterhorn to Nagasaki. 1953, S. 639–640.
  120. Barrett Tillman: Whirlwind: The Air War Against Japan 1942–1945. 2010, S. 172–173.
  121. Incendiaries Fall On Kobe – The World War II Multimedia Database, Zugriff: 6. Januar 2015.
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Commons: Luftangriffe auf Japan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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