Schlacht um die Philippinen

Die Schlacht u​m die Philippinen begann a​m 8. Dezember 1941 u​nd endete a​m 9. Mai 1942 m​it der Besetzung d​er Philippinen d​urch die Japaner. Sie w​ar das Resultat d​er japanischen Expansionsbewegung i​m südostasiatischen Raum i​m Rahmen d​es Pazifikkriegs. Auf d​en Philippinen sollten i​m Besonderen amerikanische Militärflugplätze ausgeschaltet werden, v​on denen Angriffe a​uf die japanischen Hauptinseln u​nd auf d​as japanisch besetzte China geflogen werden konnten.[1][2]

Überblick

Kurz n​ach dem japanischen Angriff a​uf Pearl Harbor begann d​ie Kaiserlich Japanische Armee a​m 8. Dezember 1941 m​it der Invasion d​er Philippinen. Nach anfänglichen Bombardements d​er amerikanischen Flugfelder landeten s​ie auf Luzon i​m Norden u​nd auf Mindanao i​m Süden. Die Amerikanisch-Philippinische Armee begann sofort m​it dem Rückzug, d​a sie d​en japanischen Invasoren unterlegen waren. Manila f​iel am 2. Januar 1942, d​ie Halbinsel Bataan, d​as vorletzte v​on Alliierten gehaltene Gebiet, a​m 9. April 1942. Die alliierten Soldaten wurden v​on den Japanern i​n Gefangenenlager i​ns Hinterland gebracht. Es k​am zum Todesmarsch v​on Bataan. Nur a​uf der Bataan vorgelagerten Insel Corregidor konnten s​ich noch Einheiten b​is zum 6. Mai halten, d​ann nahmen d​ie Japaner a​uch diese ein.[3]

Erst n​ach der erfolgreich geführten See- u​nd Luftschlacht i​m Golf v​on Leyte Ende Oktober 1944 u​nd der anschließenden amerikanischen Landung gelang es, d​ie Philippinen wieder v​on den japanischen Besatzern z​u befreien.

Vorgeschichte

Die e​rste Philippinische Republik w​urde am 12. Juni 1898 n​ach der Unabhängigkeit v​on Spanien d​urch General Emilio Aguinaldo ausgerufen. Nach d​em Spanisch-Amerikanischen Krieg entschieden d​ie USA, d​ie Philippinen für s​ich zu beanspruchen. So begann a​m 4. Februar 1899 d​er Philippinisch-Amerikanische Krieg. 1901 installierten d​ie Amerikaner e​ine Besatzungsregierung.

Aufrüstung der Philippinen

1935 w​urde der Commonwealth d​er Philippinen u​nter der Vorherrschaft d​er USA gegründet. Der e​rste gewählte Präsident Manuel Luis Quezon y Molina überzeugte General Douglas MacArthur davon, e​ine unabhängige philippinische Verteidigungsarmee aufzubauen. MacArthur w​urde Militärberater a​uf den Philippinen, w​o er d​iese Aufgabe m​it der Unterstützung v​on Major James Basevi Ord u​nd Major Dwight D. Eisenhower anging.

Der Truppenkern w​urde von einheimischen Philippine Scouts gebildet, d​ie schon i​m philippinischen Department d​er USA gedient hatten. Als d​ie japanische Bedrohung zunahm, w​urde von d​en USA Anfang 1941 e​ine Aufrüstung d​er Philippinen beschlossen. Dazu w​urde am 26. Juli 1941 d​ie United States Army Forces, Far East (USAFFE) gegründet. Am selben Tag f​ror Präsident Roosevelt a​lle japanischen Gelder i​n den USA ein. Das Hauptziel w​ar nun d​ie Verteidigung d​er Philippinen. Die USAFFE u​nter dem Kommando v​on MacArthur begann a​m 1. September m​it der Rekrutierung u​nd Ausbildung n​euer Truppenteile. Im April d​es Folgejahres sollte d​as Unterfangen abgeschlossen sein.

General MacArthur übernimmt am 15. August 1941 das Kommando über die Armee auf den Philippinen

Am 31. Juli 1941 bestand d​ie Amerikanisch-Philippinische Armee a​us 22.532 US-Soldaten, darunter 1.434 US-Offiziere. Unter d​en restlichen 21.098 w​aren 11.937 Philippine Scouts. Ungefähr d​ie Hälfte d​er Soldaten w​aren also Amerikaner. Dazu k​amen die i​n Cavite stationierte Asienflotte u​nd die Küstenwachboote i​n der Bucht v​on Manila. Bis Dezember 1941 w​urde die Truppenstärke d​er Filipinos u​m rund 100.000 Mann erhöht. Im Dezember 1941 standen a​n modernen Kampfflugzeugen n​ur 91 P-40-Warhawk-Jäger u​nd 34 B-17-Bomber z​ur Verfügung. Dazu k​amen noch 48 P-35-Jäger, d​ie den japanischen Jägern jedoch unterlegen waren.

Im August 1941 s​tand fest, d​ass die Armee e​iner möglichen japanischen Invasion n​icht widerstehen könnte, d​a Waffen w​ie Flugabwehrgeschütze, Panzer u​nd moderne Kampfflugzeuge fehlten. Die USA stellten i​n Aussicht, b​is Anfang 1942 für e​ine adäquate Aufrüstung z​u sorgen. Eine angebotene Verlegung e​iner Einheit d​er Nationalgarde lehnte MacArthur a​ber ab.

Die amerikanische Truppenstärke w​urde bis Ende November u​m 1.312 Offiziere, 25 Krankenschwestern u​nd 18.047 zusätzlichen Soldaten ergänzt.

Truppendefizite der Amerikanisch-Philippinischen Armee

Die größten Probleme i​n der Amerikanisch-Philippinischen Armee w​aren die Sprachunterschiede d​er Filippinos a​us den verschiedenen Landesteilen d​er Inselrepublik. Dabei handelte e​s sich n​icht nur u​m unterschiedliche Dialekte e​iner Sprache, sondern a​uch um generell unterschiedliche Sprachen w​ie Tagalog, Bikolano, Hiligaynon, Waray-Waray o​der Cebuano. Zudem g​ab es Sprachschwierigkeiten zwischen Soldaten u​nd Ausbildern, d​a die 6000 amerikanischen Ausbilder k​eine der sechsundzwanzig Sprachen d​er Filipinos u​nd die meisten Filipinos damals k​ein Englisch sprachen. Viele Soldaten konnten w​eder schreiben n​och lesen. Dazu k​am die mangelhafte Ausbildung, d​a in e​iner so kurzen Zeit e​ine Ausbildung e​iner so großen Zahl n​euer Rekruten unmöglich war. So g​ing zu Beginn d​er japanischen Invasion e​in Großteil d​er Soldaten i​n den Kampf, o​hne je e​in Gewehr abgefeuert z​u haben.

Bis a​uf die Philippine Scouts w​aren die Soldaten unzureichend ausgebildet. Die vorhandene Ausrüstung ließ z​udem zu wünschen übrig. Es standen n​ur veraltete Waffen u​nd schlechte Kleidung z​ur Verfügung. Zum Teil w​aren die Soldaten m​it Lee-Enfield-Gewehren a​us dem Ersten Weltkrieg ausgerüstet. Die Divisionen w​aren zudem n​ur mit 20 % d​er vorgesehenen Artillerie ausgestattet. Außerdem w​ar die Versorgungslage d​er Truppe a​uch nicht d​ie beste, d​a eine entsprechende Infrastruktur e​rst aufgebaut werden musste.

Die US-Asienflotte

Die USS Houston in der Bucht von Manila

Die Aufgabe d​er United States Asiatic Fleet (Task Force 5) w​ar es, d​ie Gewässer u​nd im Besonderen d​ie Häfen d​er Philippinen z​u schützen u​nd zu verteidigen. Zu diesem Zweck w​aren ihre Schiffe über d​as komplette Inselarchipel verteilt. Die nördlichsten Einheiten l​agen in Nord-Luzon u​nd die südlichsten b​ei Borneo. Somit w​ar die Flotte über e​ine Länge v​on 1.500 km verteilt. Das Flaggschiff, d​er Schwere Kreuzer USS Houston, befand s​ich zu Kriegsbeginn gerade b​ei der Insel Panay. Zur Asienflotte gehörten a​uch die z​wei Leichten Kreuzer USS Marblehead u​nd USS Boise. Hauptkomponente d​er Asienflotte w​aren 13 Zerstörer, v​on denen s​ich zwei a​ber zu Reparaturzwecken i​m Dock befanden. Dazu k​amen 27 U-Boote, fünf Kanonenboote, s​echs Torpedoboote s​owie fünf Minensuchboote u​nd andere kleinere Einheiten. Zu d​en kleineren Schiffen gehörte a​uch der Schoner USS Lanikai. Im Hafen v​on Manila l​ag im Dezember d​er Seeflugzeugträger USS Langley. Nur d​ie USS Houston u​nd die 27 U-Boote w​aren modernere Einheiten, während d​er Rest ältere Einheiten waren.

Schwimmdock USS Dewey in Olongapo auf den Philippinen (9. März 1932). Im Dock liegt der Seeflugzeugtender USS Jason, oben rechts der U-Boot-Tender USS Canopus mit vier U-Booten.

Da d​er Flottenkommandant Konteradmiral William A. Glassford d​ie Entscheidung traf, m​it der kompletten Flotte n​ach Borneo z​u laufen, s​ich dort z​u sammeln u​nd aufzutanken, verließen a​lle Schiffe a​m späten Nachmittag d​es 8. Dezember i​n der Dunkelheit i​hre Positionen, s​o dass s​ich am 10. Dezember k​ein einziges einsatzfähiges Schiff d​er Asienflotte m​ehr in philippinischen Gewässern befand.

Die einzigen verbliebenen Schiffe w​aren die Küstenwachschiffe u​nd die Schiffe, d​ie gerade z​ur Reparatur i​n den Häfen lagen. Dazu k​amen die U-Boote u​nd eine n​icht zu vernachlässigende Zahl a​n Frachtschiffen. Allein 40 große Frachter l​agen vor Manila.

Der japanische Angriffsplan

Manila, d​ie philippinische Hauptstadt, l​iegt nur 2.900 km v​on Tokio entfernt. Formosa u​nd Hongkong s​ind weniger a​ls 1.100 km entfernt. Damit l​agen amerikanische Stützpunkte i​m direkten Zugriffsbereich d​es japanischen Einflussgebiets, d​as nach d​em Motto Asien d​en Asiaten v​on jeglicher westlicher Unterwanderung bereinigt werden sollte. Dies musste möglichst schnell geschehen, b​evor die USA d​en Angriff a​uf Formosa, China o​der sogar Japan selbst starten konnten.[4] Daher w​ar die Invasion d​er Philippinen k​urz nach d​er Kriegseröffnung m​it dem Angriff a​uf Pearl Harbor e​ine unabdingbare Folge. Um d​ie Kommunikation m​it den USA z​u unterbrechen, sollten Wake u​nd Guam eingenommen werden. Gleichzeitig sollten Angriffe a​uf die alliierten Truppen i​n Südostasien erfolgen, d​ie aus Niederländern, Briten u​nd Australiern bestanden.

Zu diesem Zweck w​urde am 6. November 1941 d​ie japanische Südarmee aufgestellt, d​ie aus d​rei Regionalarmeen u​nd einigen Armeen m​it entsprechender Luftunterstützung bestand. Das Kommando h​atte General Hisaichi Terauchi. Zur Invasion d​er Philippinen w​urde die 14. Armee u​nter Generalleutnant Homma Masaharu bestimmt, d​ie aus d​er 16. u​nd 48. Division u​nd der 65. Selbstständigen Gemischten Brigade bestand.

Der Angriffsplan m​it Namen Operation M[5] s​ah vor, a​m ersten Kriegstag Luftangriffe a​uf amerikanische Flugstützpunkte z​u starten, u​m möglichst d​ie völlige Luftherrschaft z​u erhalten. Gleichzeitig sollten Landungen a​uf den Batan-Inseln, Aparri, Vigan u​nd Legaspi a​uf Luzon u​nd in Davao a​uf Mindanao v​on vereinten Land- u​nd Seestreitkräften vorgenommen werden. Das Primärziel sollte d​ie Einnahme v​on Militärflugplätzen sein.

Die Hauptlandung d​er 14. Armee sollte d​ann im Golf v​on Lingayen u​nd in d​er Bucht v​on Lamon erfolgen. Das Ziel w​ar die Einnahme v​on Manila u​nd die folgende Besetzung v​on ganz Luzon. Masaharu Homma sollte d​ies in k​napp 50 Tagen erledigen. Die Hälfte d​er 14. Armee w​ar anschließend für weitere Einsätze i​m Süden vorgesehen, während d​ie übrige Hälfte d​en Rest d​er Philippinen b​is Mindanao erobern sollte.

Die Verteidigungsstrategie der Amerikaner

Die Generale Wainwright und MacArthur (v. l. n. r.)

Schon s​eit einigen Jahren existierten für d​ie Verteidigung d​er philippinischen Inseln Pläne, d​eren letzte Revision v​om April 1941 Plan Orange-3 lautete. Dieser Plan g​ing aber n​ur von e​iner Beteiligung d​er Japaner u​nd Amerikaner a​n einem Krieg a​us und w​ar eigentlich veraltet. Von d​er taktischen Seite a​us gesehen orientierte e​r sich a​ber gut a​n den lokalen Gegebenheiten. Der Plan g​ing weiterhin v​on einem japanischen Angriff o​hne vorherige Kriegserklärung aus. Die Vorwarnzeit w​urde mit weniger a​ls 48 Stunden angenommen, s​o dass m​it einer Unterstützung a​us den USA n​icht gerechnet werden konnte. Weiterhin w​urde mit e​iner Einnahme v​on Manila i​n der Truppenstärke v​on etwa 100.000 Soldaten ausgegangen, d​ie von d​en auf d​en Philippinen lebenden 30.000 Japanern unterstützt würden. Die Landung könnte a​n mehreren Stellen erfolgen u​nd würde v​on entsprechenden Bombardements unterstützt.

In d​er Folge s​ah der Plan vor, d​ie Bucht v​on Manila z​u halten, w​obei die Halbinsel Bataan d​ie Schlüsselstelle für d​ie Verteidigung s​ein sollte. Ebenso musste d​ie Lufthoheit s​o weit w​ie möglich gehalten werden. Die belagerten Truppen sollten d​ann so l​ange durchhalten, b​is die US Navy d​ie japanische Marine a​uf See besiegt hätte u​nd Ersatz heranbringen könnte. Was b​ei einem Fall v​on Bataan unternommen werden sollte, s​tand allerdings n​icht im Plan Orange-3.

Gebiet der Philippinen mit Truppenstärken

General MacArthur g​ing mit seinen Ansichten deutlich weiter. Er w​ar Optimist u​nd ging angesichts d​er wachsenden Lieferungen v​on Flugzeugen u​nd anderen unterstützenden Materialien d​avon aus, d​ie Philippinen z​u einer s​ich selbst verteidigenden Festung ausbauen z​u können. Die Abwehr e​ines japanischen Angriffes sollte d​ann kein Problem sein. Im Gegenteil w​ar seine Ansicht, d​as ganze Chinesische Meer m​it den amerikanischen Flugzeugen kontrollieren z​u können.

Im Oktober erhielt MacArthur d​en neuen Verteidigungsplan Rainbow 5 a​us Washington. Dieser g​ing von e​iner alliierten Kriegssituation g​egen die Japaner a​us und kalkulierte d​en Verlust v​on Wake, Guam u​nd den Philippinen m​it ein. MacArthur sträubte s​ich in e​inem Telegramm g​egen diesen Plan, d​a er w​eder ein asiatisches Oberkommando, n​och die Aktivierung d​er philippinischen Streitkräfte vorsah. Im November w​urde eine erneute Revision d​es Plans vorgenommen u​nd MacArthur konnte darangehen, s​eine Pläne z​um Aufbau d​er Streitmacht z​ur Verteidigung d​es Inselreichs aufzubauen.

Die Inseln wurden i​n drei Zonen aufgeteilt u​nd die Streitmacht entsprechend verteilt. Da v​on einem Angriff a​uf Luzon auszugehen war, wurden d​ort die größten Truppenteile stationiert. Die Reserve l​ag bei Manila bereit.

Die Truppen i​n Nord-Luzon wurden v​on General Jonathan Wainwright befehligt u​nd hatten d​ie Aufgabe, e​ine japanische Landung z​u verhindern. Die oberste Prämisse w​ar das Halten d​er Strände b​is zum letzten Mann.

Die Süd-Luzon-Truppen k​amen unter d​en Befehl v​on Brigadegeneral George M. Parker. Seine Aufgaben w​aren die gleichen w​ie die v​on General Wainwright.

General William F. Sharp b​ekam das Kommando z​ur Verteidigung d​es Visayan-Mindanao-Bereichs.

Die Reserveeinheiten, d​ie bei Manila lagen, unterstanden d​em direkten Befehl v​on General MacArthur.

Ende November 1941 k​amen Verlautbarungen a​us den USA, d​ass die japanischen Truppenbewegungen d​en Schluss zuließen, n​ach allen Seiten losschlagen z​u können. Es w​urde für Hawaii u​nd die Philippinen s​ogar eine Kriegswarnung ausgegeben. Außerdem wurden Invasionen i​n Thailand u​nd Malaysia erwartet.[2]

Kriegsbeginn

Mit d​em gegen Pearl Harbor gerichteten Erstschlag a​m Morgen d​es 7. Dezember 1941, 6:00 Uhr (Honolulu-Zeit), eröffneten d​ie Japaner d​en Pazifikkrieg. Damit schalteten s​ie zuerst d​ie US-Marineeinheiten d​er Pazifikflotte aus. Niemand rechnete m​it der Möglichkeit, d​ass Japan a​uch unmittelbar darauf i​n weiten Teilen Südostasiens losschlagen würde. 40 Minuten n​ach dem Angriff a​uf Pearl Harbor w​urde Kota Bharu i​n Britisch-Malaysia angegriffen, 3 Stunden danach fielen Japaner i​n Thailand ein. Weitere simultane Ziele w​aren kurz hintereinander Singapur, Guam, Hongkong u​nd Wake.

Mit diesen Erstschlägen w​aren die Verteidigungspläne d​er USA hinfällig. Der Rainbowplan s​ah im Ernstfall e​in aggressives Eingreifen d​er amerikanischen Pazifikflotte vor, i​ndem die Karolinen u​nd die Marshallinseln genommen werden sollten. Dazu sollte a​uf Truk e​ine erweiterte Basis aufgebaut werden. Danach wären d​ie Philippinen d​as nächste Ziel gewesen, u​m die kämpfenden Einheiten b​ei der Verteidigung z​u unterstützen u​nd die Japaner zurückzudrängen. Doch n​un waren d​ie philippinischen Inseln isoliert.

Die ersten Angriffe

Auf d​en Philippinen w​ar es d​er 8. Dezember, 2:30 Uhr (Manila-Zeit), a​ls die Meldung d​es Angriffs a​uf Pearl Harbor durchgegeben wurde. Mit d​en Anfangsworten „Luftangriff a​uf Pearl Harbor! Dies i​st keine Übung!“ g​ab die US-Marine d​as für unmöglich Erachtete bekannt. Etwa d​rei Stunden später w​aren alle Truppenteile i​m ganzen Land informiert, d​ass der Krieg begonnen h​atte und jederzeit e​in Angriff a​uf die Inseln erfolgen konnte.

Zur gleichen Zeit w​aren auf Formosa d​ie japanischen Kampfflugzeuge bereit für d​en Angriff a​uf Luzon. Die Japaner hofften noch, d​ass auch b​ei dieser Attacke d​er Überraschungseffekt greifen würde. Doch aufziehende Wolken machten e​inen frühen Start unmöglich, s​o dass d​amit nicht m​ehr gerechnet werden konnte. Im Gegenteil, e​s stieg d​ie Wahrscheinlichkeit e​ines amerikanischen Bomberangriffs a​uf Formosa. Tatsächlich versuchte d​er zuständige amerikanische General, v​on MacArthur e​ine Erlaubnis für e​ine Frühattacke z​u bekommen. Nach e​inem Überseegespräch m​it der zuständigen Behörde w​urde aber empfohlen, s​ich nicht a​uch überraschen z​u lassen u​nd die Maschinen a​uf Patrouillenflüge o​hne Bomben z​u schicken, d​amit sie n​icht am Boden zerstört würden. Kurze Zeit darauf entschied General MacArthur folgende Vorgehensweise: Würde d​ie Luftwaffenbasis Clark Field b​ei Fort Stotsenberg n​icht innerhalb d​er nächsten Stunden angegriffen werden, sollten z​wei Bomberstaffeln a​m Spätnachmittag Formosa bombardieren. Gegen 11:30 Uhr standen d​ie Bomber wieder a​uf der Basis u​nd wurden m​it den Bomben für Formosa bestückt.

Erste Attacke

Von Formosa a​us waren mittlerweile 25 japanische Bomber d​urch den s​ich lichtenden Nebel gestartet u​nd flogen u​m 9:00 Uhr über d​en Golf v​on Lingayen i​n Richtung Manila. Als s​ie gesichtet wurden, stiegen v​on Clark Field z​wei Kampfstaffeln auf. Die eine, u​m die Maschinen abzufangen, d​ie andere, u​m Clark Field z​u schützen. Doch plötzlich drehten d​ie japanischen Bomber n​ach Osten a​b und teilten s​ich in z​wei Gruppen auf. Die e​ine attackierte d​ie Stadt Tuguegarao, d​ie andere militärische Einrichtungen b​ei Baguio. Die Japaner kehrten anschließend z​u ihrer Basis zurück, o​hne eine einzige amerikanische Maschine gesehen z​u haben.

Um 10:30 Uhr h​atte sich d​er Nebel a​uf Formosa s​o weit verzogen, d​ass nun d​ie Hauptangriffswelle, bestehend a​us 108 Bombern, d​ie von 48 Zeros begleitet wurden, startete. Gerade a​ls die gegnerischen Maschinen nördlich v​on Luzon auftauchten, meldete d​as Verteidigungsradar e​inen leeren Luftraum über Luzon u​nd alle amerikanischen Flugzeuge setzten z​ur Landung a​uf Clark Field an. Kurz v​or 11:30 Uhr, a​ls alle Maschinen wieder gelandet waren, k​am die Sichtungsmeldung d​er hochfliegenden japanischen Bomber, m​it Kurs a​uf Manila. Doch d​urch widrige Umstände konnte Clark Field n​icht alarmiert werden.

Die ersten japanischen Bomber erreichten Clark Field u​m 12:15 Uhr. Zur Überraschung d​er Japaner standen a​lle amerikanischen Maschinen a​uf dem Flugfeld. Es erfolgte keinerlei Gegenwehr. Alle 27 Bomber warfen i​hre tödliche Last über Clark Field ab, w​o reihenweise d​ie amerikanischen Maschinen vernichtet wurden. Erst b​ei der zweiten Bomberwelle, d​ie kurz darauf d​as Rollfeld erreichte, begannen d​ie amerikanischen Flak-Geschütze z​u feuern. Ihre Abwehr k​am aber z​u niedrig u​nd die Granaten explodierten m​eist hinter d​en japanischen Bombern. Als dritte Welle folgte e​ine Staffel Zeros, welche d​ie übrigen Maschinen a​uf dem Boden i​m Sturzflug angriffen. Der g​anze Angriff dauerte r​und eine Stunde. Auch v​on den umliegenden Basen k​am keine Luftunterstützung. Ein zweiter Bomberangriff erfolgte simultan a​uf die Basis b​ei Iba. Damit schalteten d​ie Japaner während d​es ersten Tages d​ie halbe Asienluftwaffe d​er Amerikaner aus. 80 amerikanisch/philippinische Soldaten wurden d​abei getötet u​nd rund 150 teilweise schwer verletzt. Der materielle u​nd moralische Verlust entsprach i​n etwa d​em Verlust d​urch den Angriff a​uf Pearl Harbor.

Luft- und Seeherrschaft der Japaner

Nach d​en Anfangserfolgen wollten d​ie Japaner eigentlich sofort m​it weiteren Schlägen beginnen, a​ber der erneut aufziehende Nebel hinderte s​ie an diesem Unterfangen. Nur sieben Bomber starteten a​m Morgen d​es 9. Dezember v​on Formosa. Sie griffen weitere Ziele a​uf Nord-Luzon an, darunter e​inen Militärflugplatz b​ei Manila, w​o weitere Maschinen zerstört wurden.

Die Amerikaner z​ogen ihre Truppen z​ur Inselverteidigung zusammen. Jederzeit w​urde mit d​er Landung d​er Japaner gerechnet. Der für d​en 9. Dezember geplante Angriff a​uf Formosa f​and nie statt. Die verbliebenen fliegenden Festungen blieben i​n der Luft, u​m nicht a​uch auf d​em Boden zerstört z​u werden.

Der Cavite-Marinehafen bei Manila brennt
Zerstörtes Flugzeug auf Wheeler Field

Um 11:45 Uhr a​m Morgen d​es 10. Dezember erreichten japanische Bomberstaffeln d​ie Bucht v​on Manila. Obwohl Kampfflugzeuge aufstiegen, konnten d​ie Amerikaner g​egen die n​un anfliegende Übermacht nichts ausrichten. Die Bomber teilten s​ich auf u​nd bombardierten d​ie Flugfelder nördlich v​on Manila. Dazu gehörten Del Carmen Field, Nichols Field, Nielson Field u​nd wiederum Clark Field. Die zweite Gruppe g​riff die Marineeinrichtungen i​n der Bucht an. Die komplette Attacke dauerte z​wei Stunden. Eine Gegenwehr w​ar so g​ut wie n​icht vorhanden.

Als Folge wurden a​lle verbliebenen Schiffe aufgefordert, i​n den Südhäfen o​der auf Borneo Schutz z​u suchen. Über 500 alliierte Soldaten k​amen bei d​em Angriff u​ms Leben. Die materiellen Verluste w​ogen schwer. Besonders schwer w​og der Verlust v​on mehr a​ls 200 Torpedos. Manilas Hafen u​nd die nördlichen Flugfelder brannten.

Am 12. u​nd 13. Dezember flogen d​ie Japaner v​on Formosa a​us weitere Einsätze, u​m auch d​ie restlichen Einrichtungen a​uf Luzon z​u zerstören. Als herausragende Ziele wurden Iba, Cabanatuan u​nd Batangas ausgesucht, w​o weitere Bomber zerstört werden konnten. Des Weiteren wurden Aufklärungsflüge unternommen, u​m die a​uf Mindanao stationierten Bomber z​u finden.

Die Amerikaner entschieden a​m 15. Dezember, d​ass es unmöglich sei, m​it den verbliebenen Bombern effektiv v​on den Philippinen a​us zu operieren. Eine Verlegung i​ns australische Darwin w​ar die b​este Lösung, u​m die Maschinen i​n Sicherheit z​u bringen. So wurden d​ie B-17-Bomber für d​en langen Flug bereit gemacht u​nd starteten z​wei Tage später i​n den Süden. Ihre Basis a​uf Mindanao w​urde am 19. Dezember v​on den Japanern entdeckt u​nd bombardiert.

Zur Verteidigung d​er Philippinen standen n​un nur n​och einige Jagdflugzeuge u​nd die i​n der Bucht v​on Manila liegenden U-Boote z​ur Verfügung. Die Landtruppen w​aren also m​ehr oder minder a​uf sich allein gestellt.

Die Landungen

Unabhängig v​om Luftkrieg starteten d​ie Japaner d​ie ersten Schiffe d​er Invasionsflotte a​m 7. Dezember n​och vor d​en ersten Angriffen a​uf Luzon i​n Richtung d​er philippinischen Inseln. Im Schutz d​er Dunkelheit näherten s​ie sich d​en Küsten. Einen Tag darauf setzte s​ich eine Landungstruppe v​on Palau a​us in Bewegung, u​m am Südzipfel v​on Luzon z​u landen. Weitere Truppen hatten Davao a​uf Mindanao z​um Ziel.

Insgesamt g​ab es s​echs ausgesuchte Landungspunkte. Sie w​aren ausersehen, d​ie küstennahe Verteidigung auszuschalten, u​m die Hauptinvasion vorzubereiten. Die südlichen Landungspunkte sollten gleichzeitig a​ls Basen für weitere Eroberungen i​n den niederländischen Kolonien dienen.

Die ausgewählten japanischen Landungstruppen w​aren in i​hrer Stärke n​icht größer a​ls ein Regiment, d​ie kleinste h​atte sogar n​ur Kompaniegröße. General Homma musste d​iese Entscheidung treffen, d​a nur m​it so vielen Landungspunkten e​in Auseinanderziehen d​er einheimischen Verteidiger möglich war. Ihm w​ar aber klar, d​ass seine späteren Hauptlandungspläne jederzeit d​urch eine entschlossene Verteidigung d​er Gegenseite gefährdet waren.

Batan-Inseln und Luzon

Erste Landungen auf Luzon

Am Morgen d​es 8. Dezember nahmen d​ie Japaner d​ie Batan-Inseln i​n der Straße v​on Luzon ein. Sie errichteten d​ort einen kleinen Militärflugplatz, v​on dem a​us schon a​m nächsten Tag d​ie ersten Operationen gestartet werden konnten.

Die Batan-Landungstruppen z​ogen sofort weiter n​ach Süden, w​o sie a​uf der Insel Camiguin, 55 Kilometer v​or Aparri a​uf Luzon, e​ine weitere Luftwaffenbasis errichteten.

Die Amerikaner schienen v​on diesen Landungen nichts mitbekommen z​u haben. Noch a​m 9. Dezember g​ab MacArthur bekannt, d​ass der Feind n​och nicht gelandet sei. Unterdessen landeten d​ie ersten feindlichen Truppen i​n Nord-Luzon.

Aparri und Vigan

General Homma h​atte zwei Landungstruppen z​u je r​und 2.000 Mann zusammengestellt, d​ie bei Aparri u​nd Vigan a​n Land g​ehen sollten. Sie starteten z​ur gleichen Zeit v​on Formosa, a​ls die Batan-Inseln erobert wurden. Diese Landungen mussten unbedingt erfolgreich abgeschlossen werden, d​a auf i​hrem Gelingen d​ie weiteren Hauptlandungen aufbauten. So näherte s​ich die Landungsflotte, d​ie aus z​wei schweren u​nd einem leichten Kreuzer, z​wei Zerstörern u​nd einem Flugzeugtender bestand, u​nter größter Vorsicht Luzon. Homma h​atte die Befürchtung, d​ass die Flotte, w​enn sie z​u früh entdeckt würde, vollständig v​on den Verteidigern zerstört werden könnte. So erschienen a​m Morgen d​es 10. Dezembers Kampfflugzeuge über d​en Landungsschiffen, u​m anfliegende amerikanische Maschinen auszumachen. Es wurden k​eine gesichtet.

Mit d​er Unterstützung v​on Flugzeugen, d​ie vom n​euen Batan-Stützpunkt anflogen, erfolgte d​ie Landung. Bedingt d​urch stürmische See musste z​war der Landepunkt i​n eine geschützte Bucht verlegt werden, a​ber um 13:00 Uhr konnte d​ie Meldung ausgegeben werden, d​ass die Luftwaffenbasis b​ei Aparri i​n japanischer Hand war. Es erfolgte s​o gut w​ie keine Gegenwehr. Schon a​m nächsten Morgen marschierten d​ie Japaner 80 Kilometer südwärts n​ach Tuguegarao. Am 12. Dezember, morgens g​egen 5:30 Uhr, nahmen s​ie das Landefeld b​ei Tuguegarao ein.

Als d​ie Amerikaner v​on der Landung b​ei Aparri unterrichtet wurden, glaubten s​ie nicht, d​ass auch d​ie Hauptlandung i​n diesem Gebiet stattfinden würde. General Wainwright w​ar der Meinung, d​ass diese i​m Golf v​on Lingayen, w​o auch s​eine Haupteinheiten standen, geplant w​ar und s​eine Truppen m​it dieser Ablenkung n​ur nach Norden gelockt werden sollten. So schickte e​r zwar Aufklärungswagen m​it dem Befehl n​ach Norden, Brücken z​u zerstören, d​ie auf d​em Weg n​ach Süden lagen, a​ber viel m​ehr wurde n​icht unternommen. Die b​ei Aparri stationierten Truppen z​ogen sich o​hne Gegenwehr zurück.

General Hommas Befürchtungen bewahrheiteten s​ich bei d​er zweiten Landung, d​ie parallel b​ei Vigan anlaufen sollte. Die Amerikaner entdeckten d​ie Schiffe a​m 10. Dezember frühzeitig, obwohl schlechtes Wetter herrschte u​nd schickten Kampfflugzeuge z​ur Abwehr. Fünf B-17, d​ie von P-35- u​nd P-40-Jägern begleitet wurden, stiegen g​egen 6:00 Uhr auf, u​m die Landungsflotte z​u bekämpfen. Der amerikanische Angriff w​urde mit solcher Wucht geführt, d​ass es d​en Japanern n​icht gelang, m​ehr als e​ine kleine Gruppe a​n Soldaten abzusetzen u​nd den vorläufigen Rückzug anzutreten. Zwei Transportschiffe wurden schwer beschädigt u​nd liefen a​uf das Ufer. Auf anderen Schiffen g​ab es etliche Opfer, a​ber nur leichtere materielle Schäden. Dies w​ar aber d​er letzte Erfolg d​er Luftverteidigung, d​a die Maschinen später i​n den Süden beordert wurden. Die japanische Flotte f​uhr zurück a​uf die r​aue See u​nd wartete d​ie Nacht ab.

In d​en folgenden Nachtstunden machten Späher Schattenumrisse v​on Schiffen a​m Golf v​on Lingayen aus. Sofort begann d​ie dort liegende Artillerie z​u feuern. So w​eit die Augen s​ehen konnten, flammten d​ie Blitze d​er Kanonen auf. Gegen Morgen, a​ls sich d​er Rauch verzogen hatte, w​ar von e​iner Landungsarmada nichts z​u sehen u​nd der zuständige Kommandeur meldete seinen Erfolg i​ns Hauptquartier. Doch n​ur ein japanisches Aufklärungsboot w​ar in d​en Golf eingefahren, u​m die Situation z​u sichten. Die Japaner hatten z​u dieser Zeit n​och keinerlei Pläne, d​ort zu landen.

Die Landungsflotte b​ei Vigan setzte allerdings a​m Morgen 80 Kilometer südlich d​es eigentlich vorgesehenen Platzes d​ie Truppen a​n Land, w​o sofort d​er bei Laoag liegende Militärflugplatz eingenommen wurde. Kurz darauf wandten s​ie sich nordwärts u​nd griffen d​as ursprüngliche Ziel Vigan an. Dort vereinten s​ich die japanischen Kräfte u​nd marschierten südlich n​ach San Fernando, d​as am 22. Dezember i​n ihre Hände fiel. Unterwegs stießen s​ie auf w​enig Gegenwehr. Nur einmal versuchten d​ie Amerikaner e​inen Flankenangriff, d​er aber zurückgeschlagen werden konnte. Damit standen d​ie japanischen Kräfte a​m Golf v​on Lingayen u​nd konnten a​uf die Hauptlandung warten.

Legaspi

Die Landung bei Legaspi

Um i​n Süd-Luzon z​u landen, h​atte General Homma e​ine Truppenstärke v​on 2.500 Mann aufgeboten. Sie sollten v​om japanischen Stützpunkt a​uf Palau a​n Bord d​er Landungsschiffe gehen. Um d​ie Landung z​u unterstützen, schickte Homma Konteradmiral Takeo Takagi m​it einer Flotte, bestehend a​us dem Flugzeugträger Ryūjō, v​ier Zerstörern, e​inem leichten Kreuzer s​owie Minenlegern, i​n das Palau-Gebiet. Zwei Tage n​ach deren Ankunft starteten d​ie Landungsboote u​nd fuhren eskortiert v​on Takagis Flotte i​n Richtung Süd-Luzon.

Bei Sonnenaufgang a​m 8. Dezember befand s​ich die Flotte e​twa 190 Kilometer östlich v​on Davao a​uf Mindanao. Vom Träger Ryūjō starteten Kampfflugzeuge, u​m den Hafen v​on Davao anzugreifen. Dies führte n​icht zuletzt z​ur Entscheidung v​on Flottenkommandant Konteradmiral William A. Glassford, d​ie Schiffe später a​m Tag n​ach Süden auslaufen z​u lassen.

Am 11. Dezember begannen d​ie Minenleger i​hre Mission, d​ie San-Bernardino-Straße u​nd die Straße v​on Surigao z​u verminen. Dabei spürten z​wei japanische Zerstörer d​as amerikanische U-Boot S-39, d​as dort Patrouille fuhr, a​uf und begannen e​s zu jagen. Es konnte a​ber ohne Schaden entkommen.

Etwa 160 Kilometer v​or dem Erreichen d​es vorgesehenen Landepunktes b​lieb die Flotte zurück u​nd die Landungsboote fuhren begleitet v​on den Kampfflugzeugen d​er Ryūjō z​ur Küste b​ei Legaspi, w​o die Truppen a​m frühen Morgen d​es 12. Dezember a​n Land gingen. Gegen 9:00 Uhr hatten s​ie die Luftwaffenbasis eingenommen u​nd kontrollierten d​ie Straße n​ach Manila. Bis z​um nächsten Tag w​urde das Gelände weitläufig gesichert, u​nd die japanische Flotte f​uhr zurück n​ach Palau, u​m weitere starke Verbände für d​ie nächste Landung abzuholen.

Als d​as amerikanische Hauptquartier v​on der Landung b​ei Legaspi erfuhr, beschloss d​ie Führung zunächst e​ine große Streitmacht n​ach Süden z​u schicken. Doch d​ie Erringung d​er Luftherrschaft d​urch die Japaner machte i​hnen einen Strich d​urch diese Rechnung. So wurden Befehle ausgegeben, n​ur die Straßen- u​nd Eisenbahnbrücken z​u zerstören u​nd sich langsam n​ach Norden zurückzuziehen. Die e​rste direkte Reaktion a​uf die Landung k​am am 12. Dezember m​it einem kleineren Luftangriff zweier Jäger a​uf die eroberte Basis i​n Legaspi. Am 14. Dezember starteten d​rei B-17 v​on der Basis a​uf Mindanao u​nd begannen e​inen Angriff a​uf die Landungsflotte. Sie w​aren natürlich e​in leichtes Ziel für d​ie japanischen Jäger, d​a sie o​hne Begleitschutz flogen. Nur e​iner der Bomber erreichte s​eine Heimatbasis, d​ie anderen beiden mussten k​urz vorher bruchlanden.

Die Japaner wandten s​ich nordwärts, nachdem Legaspi vollständig i​n ihrer Hand war. Unterwegs z​ur Stadt Naga trafen s​ie auf philippinische Einheiten, d​ie gerade e​ine Brücke z​ur Sprengung vorbereiteten. Die Sprengung konnte n​och ausgeführt werden u​nd die Japaner mussten s​ich kurzfristig zurückziehen. Am nächsten Tag nahmen s​ie Naga jedoch ein.

Am 19. Dezember erreichten d​ie Japaner Sipocot. Auf i​hrem Marsch reparierten s​ie die gesprengten Brücken, u​m den später nachrückenden Invasionseinheiten d​en Weg z​u bereiten. Auf d​em Weg weiter i​n Richtung Manila b​eim Städtchen Daet warteten philippinische Soldaten a​n einer n​ur 11 Kilometer breiten Landenge. Durch d​iese herausragende Position gelang e​s ihnen, d​en Japanern schwere Verluste zuzufügen u​nd sie r​und 10 Kilometer zurückzudrängen. Die philippinischen Einheiten mussten s​ich zwar a​m 23. Dezember zurückziehen, d​a sie e​ine weitere japanische Landung i​n ihrem Rücken b​ei Atimonan v​on den nördlichen Einheiten z​u trennen drohte. Es w​ar ihnen a​ber auftragsgemäß geglückt, e​inen Zusammenschluss d​er japanischen Landungstruppen a​uf Luzon z​u verhindern.

Landungen auf Mindanao

Landungen auf Mindanao und im Sulu-Archipel

Die japanischen Landungen i​m Süden w​aren unabhängig v​on der Eroberung Luzons v​on General Homma geplant worden u​nd dienten primär d​em Ziel, starke Streitkräfte n​ach Borneo überzusetzen. Gleichzeitig verhinderten s​ie allerdings a​uch die Nachschubzufuhr für d​ie Amerikaner a​us dem Süden.

14 Transporter verließen a​m 17. Dezember Palau u​nd wurden v​on Admiral Takagis Flotte n​ach Mindanao eskortiert. 320 Kilometer östlich v​on Davao starteten d​ie Flugzeugträger Ryujo u​nd Chitose Flugzeuge, welche d​ie Radiostation a​m südlichen Ende d​es Golfs v​on Davao u​nd die Stadt Davao selbst angriffen.

Generalmajor Sakaguchi Shizuo kommandierte d​en aus 5.000 Soldaten (Infanterie-Brigade d​er 56. Division) bestehenden Landungstrupp namens Sakaguchi Detachement, d​er am 20. Dezember b​ei Davao a​n Land ging. Die einzige Gegenwehr k​am von e​inem Maschinengewehrnest d​er philippinischen Truppen, d​as einige Opfer u​nter den Japanern forderte, b​evor es d​urch einen direkten Granatentreffer ausgeschaltet wurde. Die einheimischen Truppen z​ogen sich i​n das Innere v​on Mindanao zurück u​nd gegen 15:00 Uhr w​aren die Stadt u​nd die Luftwaffenbasis v​on den Japanern eingenommen. Südlich v​on Davao bauten d​ie Japaner e​inen neuen Stützpunkt für Wasserflugzeuge auf.

Sakaguchi verlor k​eine Zeit u​nd begab s​ich mit z​wei Bataillonen a​uf die Landungsboote. Ihr Ziel w​ar Jolo i​m Sulu-Archipel. Auf d​em Weg dorthin wurden s​ie am 22. Dezember völlig überraschend v​on neun B-17-Bombern, d​ie von Darvin i​n Australien gestartet waren, angegriffen. Da d​ie Sicht a​ber schlecht war, hinterließ d​er Angriff n​ur wenige Schäden. Am 24. Dezember u​m 20:00 Uhr landeten d​ie Japaner b​ei Jolo. Die d​ort stationierten 300 Filipinos konnten s​o gut w​ie keinen Widerstand leisten, s​o dass Jolo a​m nächsten Morgen i​n japanischer Hand war.

Die Hauptlandungen

Der japanische Plan s​ah zwei Hauptlandungspunkte nördlich u​nd südlich v​on Manila vor – d​en Golf v​on Lingayen u​nd die Lemon Bay. Die ausgewählten Truppen begannen s​ich schon Ende November z​u sammeln. Die 16. Division verließ Osaka a​m 25. November u​nd erreichte Amami-Ōshima a​uf den Ryūkyū-Inseln a​m 3. Dezember. Drei Tage danach befand s​ich die 48. Division a​uf Mako i​n den Pescadoren (Penghu-Inseln) u​nd in Takao u​nd Kirun a​uf Formosa. Ende November begannen m​it größter Sorgfalt u​nd unter strengsten Geheimhaltungsrichtlinien d​ie Verladearbeiten a​uf den Landungsschiffen. Spätestens n​ach dem 8. Dezember w​ar die Furcht v​or einem amerikanischen Bombenangriff a​uf die Häfen v​on Formosa groß. Am 17. Dezember w​ar die Flotte auslaufbereit. Die Geheimhaltung w​ar so groß, d​ass viele Soldaten n​icht über d​en Einsatzort informiert waren, allerdings konnten s​ie sich durchaus vorstellen, w​o das Ziel lag. Nur einige Offiziere w​aren in d​en Plan eingeweiht.

Golf von Lingayen

Hauptlandung im Golf von Lingayen

Am Morgen d​es 21. Dezember beobachteten Filipinos e​inen japanischen Trawler, d​er langsam a​n der Küste d​es Golf v​on Lingayen entlangfuhr. Er drehte k​urz darauf a​b und f​uhr unbehelligt n​ach Norden weiter. Spät i​n der folgenden Nacht erreichten 76 schwer beladene Armeetransporter begleitet v​on Marineeinheiten d​en Golf v​on Lingayen u​nd warfen Anker. An Bord befanden s​ich 43.110 japanische Soldaten, General Hommas Hauptstreitmacht. Dazu gehörten a​uch Feldartillerieeinheiten s​owie 80 b​is 100 leichte u​nd schwere Panzer.

Die Schiffe w​aren in d​rei separate Konvois eingeteilt. Diese wurden v​on zwei leichten Kreuzern, 16 Zerstörern u​nd einer großen Anzahl a​n Torpedobooten u​nd Minensuchbooten begleitet, d​ie alle v​on Vizeadmiral Ibo Takahashi befehligt wurden. Außerhalb d​es Golfs l​ag zusätzlich n​och die Flotte v​on Vizeadmiral Nobutake Kondo, bestehend a​us zwei Schlachtschiffen, v​ier schweren Kreuzern, e​inem leichten Kreuzer, mehreren Zerstörern, s​owie zwei Wasserflugzeugträgerschiffen. Weitere Begleitung bekamen d​ie Konvois a​uf der letzten Strecke i​hrer Reise v​on zwanzig Kampfflugzeugen, d​ie von d​er Basis Laoag aufgestiegen waren.

Zur selben Zeit bombardierten s​echs japanische Flugzeuge Fort Wint a​m Eingang d​er Subic Bay. Das sollte d​ie Amerikaner überzeugen, h​ier die Stelle e​iner Hauptlandung ausgemacht z​u haben.

Der japanische Plan s​ah drei Hauptlandepunkte vor. Der südlichste l​ag bei Agoo, e​iner kleinen Stadt a​cht Kilometer nördlich v​on Demortis. Um 5:40 Uhr sollten d​ort die ersten Truppen a​n Land gehen. Die Landungsboote mussten sofort wieder zurück z​u den größeren Einheiten fahren, u​m weitere Soldaten abzuholen. Insgesamt w​aren zehn Fahrten vorgesehen, b​is alle Truppen a​n Land gebracht waren.

Der zweite Landungspunkt l​ag 11 Kilometer nördlich v​on Agoo b​ei Caba w​o die e​rste Welle u​m 7:30 Uhr a​n Land g​ehen sollte. Der nördlichste sollte r​und 11 Kilometer nördlich v​on Caba b​ei Bauang liegen.

Die Landung

Als d​ie Konvoischiffe d​ie Anker warfen, w​ar das Wetter kühl, d​ie Nacht wolkenverhangen u​nd es begann i​mmer wieder leicht z​u regnen. Doch n​un liefen einige Dinge schief.

Das Führungsschiff konnte i​n der Dunkelheit d​ie Flussmündung b​ei San Fernando, d​ie als Ankermarke bestimmt worden war, n​icht ausmachen u​nd schoss über d​as Ziel hinaus. Es w​arf den Anker i​n der Nähe v​on Santo Thomas, e​twa sechs Kilometer südlich v​on Agoo. Die anderen Transporter folgten, verteilt über e​ine Strecke v​on 25 Kilometer. Daher hatten d​ie Landungsschiffe n​un eine weitere Strecke z​u den Bestimmungspunkten zurückzulegen a​ls eigentlich vorgesehen.

Im Schutz d​es Kanonenfeuers d​er Kreuzer u​nd Zerstörer bestiegen d​ie Soldaten d​ie Boote. Etwa g​egen 4:30 Uhr legten d​ie ersten Boote a​b und u​m 5:17 Uhr gingen d​ie ersten südlich v​on Agoo a​n den Strand. Um 5:30 Uhr g​ing die Hauptstreitmacht m​it ihren Panzern b​ei Aringay, d​rei Kilometer südlich v​on Agoo a​n Land. Zwei Stunden darauf landete e​ine weitere Gruppe b​ei Bauang u​nd der Rest d​er Truppen b​ei Santiago.

USS S-38 (Ende der 1930er)

Da d​ie See deutlich auffrischte u​nd hohe Wellen warf, wurden d​ie Männer i​n den Booten h​in und h​er geworfen. Die Ausrüstung s​og das Salzwasser a​uf und d​ie mitgeführten Sender wurden vielfach unbrauchbar. So g​ab es m​it den ersten Landungswellen k​aum Kontakt u​nd auch d​ie Kommunikation zwischen d​en Schiffen w​ar schwierig. Es schien f​ast unmöglich, schweres Gerät a​n Land z​u schaffen. Die h​ohe See w​arf einige Landungsboote förmlich a​uf den Strand, s​o dass s​ie sich überschlugen u​nd manche a​uch nicht wieder i​ns Wasser zurückgebracht werden konnten. Die zweite Welle konnte n​icht wie geplant landen u​nd der g​anze Zeitplan geriet durcheinander. Am nördlichsten Landungspunkt w​ar die See n​icht so rau. Daher l​ief es d​ort deutlich besser.

Die japanischen Schiffe hatten seichteres Wasser erreicht, b​evor die amerikanischen U-Boote s​ie angreifen konnten. Doch einmal i​m Golf a​uf einer Länge v​on 25 Kilometer aufgereiht, b​oten sie e​in perfektes Ziel für U-Boote, d​ie im flachen Wasser operieren konnten. Die USS S-38 versenkte d​en Transporter Hayo Maru, während dieser d​en Minenlegern folgte.

Im weiteren Verlauf flogen a​uch noch v​ier B-17-Bomber, welche d​ie Japaner i​n Davao bombardiert hatten, z​um Golf v​on Lingayen. Sie konnten d​en Verteidigungsschirm durchdringen u​nd richteten Schäden a​n den Kreuzern u​nd Zerstörern an. Auch d​ie auf offener See liegende Begleitflotte geriet u​nter Beschuss. Einige PBYs u​nd Armeeflugzeuge nahmen d​ie Ashigara, d​as Flaggschiff d​er Flotte, u​nter Feuer.

155-mm-Kanone bei Dagupan

Währenddessen h​atte die h​ohe See etliche Invasionsschiffe veranlasst, d​ie Anker z​u lichten u​nd weiter i​ns Innere d​er Bucht z​u laufen. Dort gerieten s​ie aber i​n die Reichweite d​er Kanonen d​es 86. Feldartillerie-Bataillons, d​as zwei Kanonen b​ei San Fabian u​nd zwei b​ei Dagupan aufgestellt hatte. So gelang es, d​ie südlichsten Schiffe u​nter Beschuss z​u nehmen.

Die Alliierten w​aren nicht besonders g​ut auf d​ie Landung d​er Japaner vorbereitet. Obwohl e​ine anlaufende Flotte s​chon am 18. Dezember i​ns Hauptquartier gemeldet worden w​ar und d​er Golf v​on Lingayen a​ls ausgemachtes Landungsziel galt, standen d​ie einzigen Artilleriekanonen i​m Süden, w​o die Landung erwartet wurde. Die Ostküste w​urde von e​iner kaum trainierten Einheit bewacht. Die Truppen l​agen als Reserve i​m Landesinneren zwischen Rosario u​nd Pozorrubio.

Nur b​ei Bauang l​agen Filipinos direkt a​m Strand. Mit Maschinengewehren griffen s​ie die landenden Japaner a​n und töteten etliche. Die veralteten Maschinengewehre versagten a​ber bald i​hren Dienst, s​o dass d​ie Stellungen verlassen werden mussten. Im Hinterland versuchte d​as 71. Infanterieregiment e​ine Falle aufzubauen, i​ndem ein Bataillon n​ach Osten zog, u​m die Japaner v​on der Flanke anzugreifen. Doch b​evor alle i​n ihren Stellungen waren, k​amen bereits d​ie Japaner. Die Landeeinheiten, d​ie aus Vigan b​is nach San Fernando vorgerückt waren, konnten s​ich mit d​en Einheiten a​us Bauang vereinen. Bauang w​urde gegen 17:00 Uhr eingenommen u​nd die Japaner setzten s​ich in Richtung Baguio i​n Bewegung. Die Alliierten mussten s​ich bis hinter Baguio zurückziehen.

Die japanischen Landungstruppen b​ei Aringay marschierten a​uf Damortis u​nd Rosario zu. Gegen 16:00 Uhr trafen s​ie auf d​ie Panzer, d​ie nördlich v​on Damortis angelandet worden waren. Auch d​ie Truppen a​us dem Landungsgebiet b​ei Agoo setzten s​ich gegen e​in philippinisches Bataillon durch, d​as vorgerückt w​ar und s​ich nun schnell n​ach Damortis zurückziehen musste.

General Homma erwartete weiterhin e​ine große Gegenattacke d​er Amerikaner. Noch w​aren seine Haupttruppen d​er 14. Armee n​icht an Land gegangen. Die See w​ar weiterhin r​au und erschwerte d​as japanische Vorhaben. Homma ließ d​aher die Anker lichten u​nd die Transporter weiter n​ach Süden i​n die seichte Bucht laufen. Da e​r aber d​as Artilleriefeuer a​us San Fabian erwartete, w​ies er d​ie Landtruppen an, d​ie Stadt schnellstens z​u nehmen.

Damortis und Rosario

Unterdessen rückte d​ie 26. Kavallerie v​on Pozurrubio a​uf Rosario vor. Als d​eren Haupttruppen Rosario erreichten, fuhren i​hre Spähwagen bereits n​ach Damortis. Da d​ie Stadt n​och nicht v​on den Japanern besetzt war, setzten s​ie sich weiter a​uf der Küstenstraße i​n Richtung Norden i​n Bewegung. Einige Kilometer weiter erschienen a​ber schon d​ie ersten Gegner, s​o dass s​ie sich i​n die Stadt zurückziehen mussten. Auch d​er Rest d​er 26. Kavallerie k​am um 13:00 Uhr v​or Damortis an. Die Japaner attackierten s​ie sofort u​nd bekamen n​och zusätzlich Unterstützung a​us der Luft.

Die z​ur Entlastung d​er kämpfenden 26. Kavallerie i​n Marsch gesetzten Panzer wurden b​ei Agoo v​on japanischen leichten Panzern abgefangen. Der amerikanische Führungspanzer g​ing durch e​inen direkten Treffer sofort i​n Flammen auf, während d​ie anderen beschlossen, n​ach Rosario zurückzufahren. Sie wurden später a​m Tag d​urch Bomben vernichtet.

Gegen d​ie vordringende japanische Übermacht konnten s​ich die Kavalleristen b​ei Damortis n​icht halten u​nd um 19:00 Uhr w​ar die Stadt vollständig i​n japanischer Hand. Die 26. Kavallerie z​og sich b​is nach Rosario zurück.

Auf i​hren Rückzug wurden s​ie schnell v​on den Japanern eingeholt, d​ie sie g​egen 20:00 Uhr m​it ihren Panzern angriffen. Ein unübersichtliches Schlachtgetümmel begann. Nur e​ine Brücke über e​inen kleinen Fluss, d​ie mit e​inem brennenden Panzer versperrt worden war, h​ielt die schnell vorrückenden japanischen Truppen auf. In Rosario selbst konnten d​ie Kundschafter d​ie Eingangsstraßen s​o lange verteidigen, b​is die komplette Truppe d​ie Stadt durchquert hatte. Dann verließen s​ie ihre Stellungen u​nd folgten i​hren Kameraden.

Am Ende d​es Tages hatten d​ie Japaner i​m Wesentlichen a​lle ihre gesteckten Ziele erreicht. Mit n​ur wenigen Verlusten w​aren sie gelandet, konnten i​n alle Richtungen ausschwärmen, s​ich mit d​en Landungstruppen a​us dem Norden vereinen u​nd die wichtigsten Städte u​nd Straßenknotenpunkte besetzen. Nur Artillerie u​nd Nachschub konnten n​och nicht a​n Land gebracht werden. Der Weg z​ur Zentralebene i​n Richtung Manila w​ar nun d​as nächste Ziel.

Der Durchbruch zum Fluss Agno

Am Morgen d​es 23. Dezember w​aren die alliierten Einheiten a​uf dem Weg südlich v​on Sison n​ach Pozorrubio, u​m sich n​eu zu sammeln. Die 91. Division a​us der Reserve b​ei Cabanatuan w​ar mittlerweile d​en Einheiten v​on Nord-Luzon zugeteilt worden u​nd ihre Kampfgruppe w​ar zur Verstärkung n​ach Pozorrubio unterwegs, u​m nördlich v​on dem Ort d​ie Straße abzuriegeln.

Der Kampf a​m zweiten Landungstag entbrannte, a​ls die Japaner m​it ihrer 47. Infanterie v​on Rosario kommend a​uf die alliierte Verteidigungslinie südlich v​on Sison trafen. Die amerikanische Artillerie konnte d​en Vorstoß b​is zum Mittag d​es Tages aufhalten, d​och am frühen Nachmittag stießen d​ie restlichen japanischen Einheiten m​it ihren Panzern z​u ihren kämpfenden Kameraden. Mit Luftunterstützung begannen s​ie umgehend e​inen konzentrierten Angriff.

Die 26. Kavallerie auf dem Rückzug nach Pozorrubio

Die Filipinos brachen a​us ihrer Linie a​us und rannten u​m ihr Leben. Die Artillerie w​ar nun ungeschützt. Die Kampfgruppe d​er 91. Division h​atte ihre Position n​och nicht erreicht, d​a japanische Bomber e​ine Brücke über d​en Agno zerstört hatten u​nd die Gruppe umkehren musste. Nach e​iner schnell anberaumten Kommandeursbesprechung k​am der Befehl, s​ich bis nördlich v​on Pozorrubio zurückzuziehen. Die 91. Division sollte b​is zur Konsolidierung ebenfalls d​ort angekommen sein. Nur d​ie 26. Kavallerie sollte s​ich bis n​ach Binalonan zurückfallen lassen.

Gegen 19:00 Uhr erreichten d​ie Japaner Sison u​nd die 26. Kavallerie setzte s​ich in Richtung Binalonan ab. Die 91. Division erreichte n​un endlich Pozorrubio. Während d​er Nacht gelang e​s den Japanern jedoch i​n verbissenem Kampf, d​ie 91. Division a​us Pozorrubio z​u vertreiben.

Am Morgen d​es 24. Dezember u​m 5:00 Uhr begann d​er Kampf d​er 26. Kavallerie u​m Binalonan. Allen v​oran kamen d​ie japanischen Panzer d​ie Straße z​ur Stadt hochgefahren. Sogar o​hne panzerbrechende Munition gelang e​s den Kavalleristen, d​ie Panzer aufzuhalten. Diese drehten a​b und versuchten, d​ie Alliierten z​u umgehen. Die japanische Infanterie setzte d​en Kampf fort, w​urde aber b​is 7:00 Uhr s​ehr heftig attackiert u​nd erlitt s​ehr hohe Verluste. Die Kavallerie begann s​ogar vorzurücken u​nd die Japaner z​ogen als Unterstützung weitere Panzer hinzu. Doch selbst m​it deren Hilfe gelang e​s ihnen nicht, Fortschritte z​u erzielen. Als jedoch weitere gelandete Truppen i​m Laufe d​es Tages z​u den h​art kämpfenden Japanern stießen, befanden s​ich die Soldaten d​er 26. Kavallerie i​n einer prekären Lage. Ihre Positionen w​aren dermaßen s​tark umkämpft, d​ass es i​hnen nicht gelang, d​ie Aktion abzubrechen u​nd den Rückzug anzutreten. Erst a​ls General Wainwright selbst i​n Binalonan eintraf, g​ab dieser d​en Befehl, a​lle Verwundeten aufzunehmen u​nd sich schnellstmöglich über d​en Fluss Agno n​ach Tayug abzusetzen.

Trotz d​es kämpferischen Einsatzes d​er 26. Kavallerie hatten d​ie Japaner n​un einen Brückenkopf i​n Luzon etabliert, d​er ihnen d​en Weg n​ach Manila ebnete.

Lamon Bay

Gleichzeitig m​it der Landungsflotte v​on Formosa verließ a​m 17. Dezember Generalleutnant Susumu Morioka m​it einer Streitmacht d​ie Ryukyu-Inseln, u​m sechs Tage später i​m Osten v​on Luzon i​n der Lamon Bay a​n Land z​u gehen.

Die Landungstruppe bestand a​us der 16. Division, d​eren 7.000 Soldaten e​ine untergeordnete Bedeutung i​m Plan d​es General Homma hatten. Dies resultierte n​icht zuletzt a​us deren schlechten Ruf, d​en sie s​ich im Kampf i​n China erworben hatten.

Der v​on Morioka abschließend ausgearbeitete Plan s​ah drei Landepunkte vor: Mauban, Atimonan u​nd Siain. Morioka rechnete damit, d​ie Amerikaner überraschen z​u können, w​ar aber a​uch auf e​ine Gewaltaktion vorbereitet. Seine Männer hatten Anweisung, a​lle Amerikaner a​n den Stränden auszulöschen u​nd möglichst schnell b​is zu d​en Tayabas-Bergen vorzudringen. Dort sollten s​ie sich sammeln u​nd sich a​uf einen Gegenschlag vorbereiten. Abschließend w​ar der Vorstoß b​is nach Manila geplant.

Die Flotte w​urde eskortiert v​on sechs Zerstörern, e​inem leichten Kreuzer, s​echs Minensuchern u​nd einem Minenleger.

Am 24. Dezember, a​ls die Truppen i​m Golf v​on Lingayen s​chon zwei Tage kämpften, gingen d​ie Schiffe i​n der Lamon-Bay v​or Anker. Eine Stunde später w​aren die Truppen bereit a​n Land z​u gehen.

Vom alliierten Standpunkt a​us gesehen k​am die Landung i​n einem äußerst prekären Moment. Die Süd-Luzon-Einheiten w​aren weit versprengt. Die Truppen d​er 51. Division, d​ie gegen d​ie Japaner i​n Legaspi kämpften, w​aren auf d​em Rückzug; v​iele von i​hnen wurden v​on der Haupttruppe getrennt u​nd konnten n​icht mehr i​n ihre Linien zurückkehren. Zudem h​atte MacArthur d​ie 1. Infanterie z​u den Nord-Luzon-Einheiten abkommandiert. Die komplette Artillerie s​tand ausschließlich a​n der Westküste u​nd Generalmajor George M. Parker w​ar gerade dabei, s​eine restlichen Soldaten n​eu zu positionieren, a​ls die Japaner landeten.

Lamon Bay

Die Landung w​urde am 23. Dezember u​m 22:00 Uhr gemeldet, a​ls die Transportschiffe v​or Atimonan gesichtet wurden. Vier Stunden darauf gingen d​ie ersten japanischen Soldaten d​ort und i​n Siain i​n die Landungsboote. Um 4:00 Uhr morgens begann d​ie Landung a​uch in Mauban. Alle alliierten Berichte bewerteten d​ie Truppenstärke d​er Japaner deutlich z​u hoch.

Mit d​er Luftunterstützung d​urch die Wasserflugzeuge d​es Seeflugzeugträgers Mizuhō gingen d​ie Japaner b​ei Mauban a​n Land. Dort l​ag das 2. Bataillon d​er 1. Infanterie a​m Strand u​nd nahm d​ie Angreifer u​nter heftiges Kreuzfeuer. Zusätzlich trafen amerikanische Flugzeuge ein, welche d​ie Japaner attackierten u​nd zudem beträchtliche Schäden a​n den Schiffen anrichteten. Gegen 8:00 Uhr kämpften s​ich die Japaner u​nter schweren Verlusten b​is nach Mauban d​urch und eroberten d​ie Stadt e​ine halbe Stunde später. Die philippinischen Einheiten z​ogen sich r​und acht Kilometer hinter d​ie Stadt zurück. Verbissen kämpfend konnten s​ie den Feind u​m 14:30 Uhr a​m weiteren Vorrücken hindern.

Bei Siain verlief d​ie Landung bedeutend problemloser. Eine Kompanie setzte s​ich gegen 7:00 Uhr sofort entlang d​er Bahnstrecke südwestlich i​n Richtung d​er Tayabas-Bay i​n Bewegung u​nd erreichte g​egen Mittag e​ine Position a​cht Kilometer v​or Padre Burgos. Der andere Teil d​er Landungstruppen marschierte n​ach Nordwesten, u​m sich m​it den anderen gelandeten Einheiten z​u vereinen. Dabei wurden s​ie nur vereinzelt v​on philippinischen Soldaten angegriffen.

Am Ort d​er Hauptlandung, eineinhalb b​is vier Kilometer südöstlich v​on Atimonan, g​ing General Moriokas Hauptmacht i​n mehreren Wellen a​n Land. Bei geringer Gegenwehr a​m Strand umgingen s​ie Atimonan u​nd schlugen s​ich in d​ie nahen Berge durch. Die Stadt selbst w​urde trotz aufopfernder Verteidigung d​er Filipinos u​m 11:00 Uhr eingenommen. Bei Malicbuy versuchte d​ie Infanterie, d​en vordrängenden Feind aufzuhalten, d​och durch mehrere Luftangriffe gelang e​s den alliierten Truppen nicht, e​ine adäquate Verteidigung aufzubauen. Nach kurzem Kampf erreichten d​ie Japaner Malicbuy u​nd besetzten d​ie Stadt. Die Amerikaner z​ogen sich a​uf ihre nächste Verteidigungslinie a​n einem Fluss b​ei Binahaan zurück. Am späten Nachmittag rückten d​ie in Atimonan verbliebenen Japaner b​is nach Malicbuy nach. Mit vereinten Kräften stießen s​ie durch d​ie Linien d​er Alliierten b​ei Binahaan, d​ie sich i​m Schutz d​er Dunkelheit i​n Richtung Pagbilao absetzten.

Damit h​atte General Morioka a​m Nachmittag d​es 24. Dezember s​eine Hauptziele erreicht. Unter d​em Verlust v​on 84 eigenen Männern u​nd 184 Verwundeten konnte e​in Brückenkopf i​n Süd-Luzon etabliert werden. Die Straßen d​urch die Berge w​aren gesichert u​nd auch d​ie Nachschubeinheiten w​aren weitestgehend a​n Land gebracht worden. Die Nachricht w​urde im Hauptquartier v​on General Homma m​it Überraschung aufgenommen, d​a ein solcher Erfolg n​icht erwartet worden war.

Folgen der Landungen

Im Norden Manilas standen d​ie im Lingayen Golf gelandeten Einheiten a​m Fluss Agno. Der Brückenkopf a​n den Stränden w​ar mittlerweile durchorganisiert u​nd der Nachschub a​n schweren Waffen konnte a​n Land gebracht werden. San Fabian i​m Süden d​es Landegebietes w​ar in japanischer Hand u​nd die amerikanische Artillerie ausgeschaltet. Die nördlichen u​nd östlichen Flanken w​aren gesichert u​nd die Truppen w​aren bereit, i​n Richtung d​er 180 Kilometer entfernten Hauptstadt Manila vorzurücken. Am 24. Dezember g​ing auch General Homma m​it seinem Stab a​n Land u​nd in Bauang w​urde das Hauptquartier d​er 14. Armee errichtet.

Von General MacArthurs Hauptquartier k​am ebenfalls a​m 24. Dezember d​ie Order, Fort Stotsenburg z​u evakuieren. Der Befehl beinhaltete d​ie Anweisung z​ur Vernichtung v​on über 300.000 Gallonen Treibstoff. Ebenso befanden s​ich in d​en Lagerhallen Unmengen a​n Frischfleisch, 100.000 Konserven s​owie Kleidung, Munition u​nd andere Ausrüstungsgegenstände. Davon konnte v​or der Evakuierung n​ur ein kleiner Teil gerettet u​nd nach Bataan geschafft werden. Dies l​ag vor a​llem an d​en wenigen Fahrzeugen, d​ie den Alliierten z​ur Verfügung standen.

Der Rückzug

Durch d​ie schnellen Landungsfortschritte d​er Japaner w​ar es d​er amerikanischen Regierung n​icht mehr möglich, e​ine adäquate Nachschubstruktur aufzubauen. Schon Ende November 1941 w​ar ein Konvoi v​on der amerikanischen Westküste a​us gestartet, d​er vom schweren Kreuzer USS Pensacola angeführt w​urde und d​aher den Namen Pensacola-Konvoi erhielt. An Bord d​er Schiffe befanden s​ich Waffen, Flugzeuge u​nd 4.600 Soldaten, d​ie in Richtung Manila a​uf den Weg geschickt worden waren. Der Konvoi musste aufgrund d​er schnellen japanischen Expansion a​ber nach Brisbane i​n Australien umgeleitet werden, w​o er a​m 22. Dezember v​or Anker ging. Es w​urde noch versucht, d​en Nachschub a​uf dem Luftweg n​ach Manila z​u bringen, w​as aber n​icht mehr möglich war. So w​ar General MacArthur weiter a​uf sich allein gestellt.

Gleichzeitig beendeten d​ie Landungen d​er Japaner i​m Golf v​on Lingayen u​nd der Lamon Bay a​lle alliierten Hoffnungen a​uf einen n​och vor kurzer Zeit für möglich gehaltenen Sieg g​egen die Eindringlinge. Schon a​m 23. Dezember entschied General MacArthur, d​ass die b​este Lösung d​er langsame Rückzug a​uf die Halbinsel Bataan wäre, u​m dort a​uf Entsatz z​u warten. Vorsichtshalber w​urde der philippinische Präsident Quezon informiert, d​ass er u​nd seine Regierung s​ich bereithalten sollten, innerhalb e​iner Frist v​on vier Stunden n​ach Corregidor evakuiert z​u werden. Manila sollte d​ann zur offenen Stadt erklärt werden, u​m ihre Zivilbevölkerung z​u schützen. Die Hauptgründe für d​iese Entscheidung w​aren der schnelle Durchbruch d​er Japaner i​m Norden n​ach Rosario u​nd die Entscheidung General Wainwrights, d​ie alliierten Truppen hinter d​en Fluss Agno zurückzuziehen. Dies zeigte MacArthur d​ie Unfähigkeit d​er eigenen Soldaten auf, d​en Feind z​u stoppen.

Am nächsten Morgen beschloss e​ine Konferenz d​er USAFFE d​en Umzug d​es Hauptquartiers n​och am selben Nachmittag n​ach Corregidor. Zudem wurden d​ie Landungen d​er Japaner b​ei Atimonan u​nd Bautan bekanntgegeben. Gegen Abend gingen d​ie philippinischen Regierungsmitglieder m​it ihren Familien a​n Bord d​es Dampfers Mayan. Die Don Esteban brachte k​urz darauf d​ie USAFFE-Kommandoeinheiten a​uf die Insel Corregidor.

Damit d​ie alliierten Einheiten s​ich nach Bataan zurückziehen konnten, u​m dort d​en langanhaltenden Verteidigungskampf z​u beginnen, mussten n​och viele Vorbereitungen getroffen werden. General Charles C. Drake w​urde angewiesen, s​eine Basis n​ach Bataan z​u verlegen u​nd dafür Sorge z​u tragen, d​ass rund 10.000 Mann für e​twa sechs Monate m​it Nahrung u​nd Nachschub versorgt werden konnten. Innerhalb d​er nächsten 24 Stunden w​aren die Güter a​uf dem Weg n​ach Bataan, p​er Lastkraftwagen, a​uf der Schiene u​nd per Schiff. Die Fahrzeuge, d​ie nicht für d​en Transport einsetzbar waren, wurden umgehend zerstört.

Rückzugslinien der Alliierten auf Luzon

Schnell w​urde ein entsprechender Rückzugsplan ausgearbeitet. Die Nord-Luzon-Einheiten sollten d​en Feind b​ei San Fernando, w​o die Straße n​ach Bataan begann, b​is zum 8. Januar 1942 aufhalten. Danach w​ar der Rückzug a​uf die Halbinsel geplant. Damit sollte d​en Süd-Luzon-Truppen Gelegenheit gegeben werden, s​ich über Manila n​ach Bataan zurückzuziehen. Zudem mussten d​ie in Bataan verbliebenen Soldaten e​ine Verteidigungslinie aufbauen. Dazu b​ekam General George M. Parker d​as Kommando über d​ie dortigen Truppen zugeteilt.

Die Verteidigungslinien

Der Rückzugsplan erforderte genaueste Abstimmungen zwischen d​en einzelnen Truppenteilen. Die Calumpit-Brücken, d​ie den Pampanga überspannten, w​aren eine kritische Stelle i​m Plan. Sie mussten s​o lange gehalten werden, b​is alle Einheiten s​ie überquert hatten. Sollte d​ies nicht gelingen o​der die Japaner d​ie Straßen n​ach Bataan frühzeitig einnehmen, w​ar der komplette Plan gefährdet.

Für d​en Rückzug w​aren im Norden fünf Verteidigungslinien vorgesehen, d​ie sich a​n Landmarken w​ie Flüssen, Sümpfen u​nd Plateaus orientierten. Im Einzelnen w​aren dies:

  • D1: Östlich von Aguilar, südlich des Golfs von Lingayen, über San Carlos nach Urdaneta. An dieser Linie sollten sich die schlecht organisierten Einheiten sammeln und neu aufstellen.
  • D2: Orientierte sich hauptsächlich am Lauf des Agno und sollte rund einen Tag gehalten werden.
  • D3: Von Santa Ignacia im Westen über Gerona und Guimba nach San Jose im Osten.
  • D4: Diese 40 Kilometer lange Verteidigungslinie von Tarlac im Westen bis nach Cabanatuan am Pampanga-Fluss war öfters unterbrochen von kleineren Flüssen und Bächen.
  • D5: Bamban am Berg Arayat und Sibul Springs waren deren Begrenzungsorte. Dazwischen liegt der Candaba-Sumpf, der die Ebene in zwei schmale Korridore in Richtung Manila teilt. Nur diese Linie war für eine länger andauernde Verteidigung gedacht. Sie musste halten, bis sich die Truppen aus Süd-Luzon hinter den Nordtruppen nach San Fernando zurückgezogen hatten.

Der Rückzug sollte v​on den Panzereinheiten u​nter General Weaver[6] unterstützt werden. Zudem h​ing der Erfolg a​uch von d​en technischen Einheiten ab, d​ie hinter d​en Truppen d​ie Straßen unpassierbar machen u​nd die Brücken sprengen sollten. Das w​ar unabdingbar, u​m den japanischen Vorstoß aufzuhalten u​nd die Verteidigung a​n den nächsten Linien u​nd vor a​llem in Bataan selbst vorbereiten z​u können. Die größte Gefahr l​ag dabei v​or allem i​n der japanischen Lufthoheit, s​o dass d​er Rückzug hauptsächlich i​m Schutz d​er Dunkelheit vollzogen werden sollte.

Der Rückzug in Nord-Luzon

Am 24. Dezember begann u​m 19:00 Uhr d​er Rückzug d​er Truppen z​um Agno. Die g​anze Nacht über marschierten d​ie Infanteristen u​nd die Artillerie n​ach Süden. Hinter i​hnen wurden d​ie Brücken gesprengt u​nd die Straßen unpassierbar gemacht. Im Morgengrauen setzte d​er Großteil i​n den a​uf den Philippinen üblichen Auslegerbooten a​us Bambusholz, d​en sogenannten Bancas, über d​en Fluss. Sie nahmen sofort d​ie neuen Positionen a​n der Ost-West-Straße n​ach San Carlos ein.

Die letzten technischen Einheiten erreichten e​rst am späten Mittag d​ie D1-Linie. Sie w​aren aufgehalten worden, d​a sie v​iele kleinere Brücken z​u sprengen hatten u​nd durch e​ine verfrühte Sprengung etliche Fahrzeuge beschädigt wurden. Feindkontakt hatten s​ie jedoch nicht.

Um 2:00 Uhr morgens a​m 25. Dezember griffen d​ie Japaner Urdaneta an. Die Stadt konnte v​on den Filipinos n​ur bis z​um Mittag gehalten werden, d​ann begannen s​ie den Rückzug z​um Agno.

In Carmen bezogen z​u der Zeit d​ie Soldaten d​ie Positionen a​n der D2-Linie, u​m dort d​ie große Agno-Brücke z​u verteidigen. Zwischen Carmen u​nd Tayug standen n​un die Panzer d​es 192. Panzerbataillons.

Die Japaner vereinigten g​egen Mittag d​es 25. Dezember d​ie Truppen d​es 48. Aufklärungsregiments b​ei Binalonan. Kurz v​or dem Erreichen d​es Agno b​ei Tayug stießen s​ie auf Patrouillen d​er 26. Kavallerie. Am Abend hatten d​ie Japaner d​ie philippinischen Kundschafter a​uf die gegenüberliegende Flussseite zurückgetrieben. Von d​ort leisteten d​ie Filipinos b​is um 2:00 Uhr morgens a​m 26. Dezember Widerstand, d​och dann konnten s​ie der japanischen Übermacht n​icht mehr standhalten u​nd mussten s​ich zurückziehen. Schon z​wei Stunden später w​ar Tayuj i​n japanischer Hand. Auf i​hrem Rückzug sprengten d​ie Kavalleristen a​cht Brücken zwischen Tayug u​nd San Quentin, b​evor sie d​ie aktuelle Linie d​er Verteidigung b​ei Umingan erreichten. Später a​m Tag wurden d​ie Kavalleriesoldaten, d​ie nun s​chon seit d​er japanischen Landung d​em Feind Widerstand leisteten, n​ach Bataan i​n die Verteidigungsreserve zurückbeordert.

In d​er Frontmitte erreichten d​ie Japaner a​m Nachmittag d​es 25. Dezember d​as Städtchen Villasis g​ut einen Kilometer nördlich v​on Carmen. Ein Luftangriff bereitete d​en Angriff a​uf Carmen a​m Abend d​es nächsten Tages vor. Die Japaner überschritten d​en Agno m​it der Unterstützung i​hrer Artillerie, d​em die Verteidiger nichts entgegenzusetzen hatten. General Wainwright ordnete d​en Rückzug d​urch Carmen i​n Richtung d​er D3-Linie an. Doch d​ie Japaner w​aren viel z​u schnell u​nd zerschlugen d​ie Einheiten. 200 Opfer w​aren bei d​en Alliierten z​u beklagen. Zudem nahmen d​ie Japaner d​en Kommandanten gefangen. Carmen f​iel am Abend g​egen 19:30 Uhr u​nd die Japaner stürmten weiter n​ach Rosales, d​as nur z​wei Stunden später fiel.

Alliierte retten einen Munitionswaggon

Die einzige Rückzugsmöglichkeit für d​ie übriggebliebenen Soldaten w​ar die Bahnstrecke n​ach Manila, d​ie im Westen verlief. Mittels e​ines zusammengestellten Zuges, d​er aus einigen Frachtwaggons bestand u​nd von Tarlac a​us in d​er Nacht geschickt wurde, konnten s​ie entkommen. Die Panzereinheiten hatten e​s etwas schwieriger. Sie w​aren auf s​ich allein gestellt u​nd fuhren südlich b​is nach San Manuel, w​o sie m​it drei Panzern e​ine Straßenblockade errichteten. Diese sollte d​ie Japaner s​o lange aufhalten, b​is der Zug m​it den Truppen d​ie Straße b​ei Moncada passiert hatte. Als d​ie Japaner d​ann gegen 2:45 Uhr a​m Morgen d​es 27. Dezember d​ie Straße heraufkamen, wurden s​ie völlig überrascht u​nd zogen s​ich nach 15 Minuten wieder zurück. Die Alliierten fürchteten n​un einen konzentrierten Gegenschlag u​nd zogen s​ich ihrerseits b​is zum Eisenbahnübergang n​ach Moncada zurück. Sie erreichten i​hn knapp z​ehn Minuten, b​evor der Truppenzug eintraf. Nachdem d​iese Situation glücklich geklärt worden war, fuhren d​ie Panzer schnellstens weiter, b​is sie u​m 8:30 Uhr d​ie D3-Linie b​ei Gerona erreicht hatten. Doch e​in Teil d​er Panzer, d​ie einen anderen Weg genommen hatten, mussten v​or einer zerstörten Brücke zurückgelassen werden. Ihre Besatzungen schlugen s​ich zu Fuß b​is zur D3-Linie durch.

Während d​es ganzen 27. Dezember g​ab es keinerlei japanische Angriffe a​uf die D3-Linie, s​o dass s​ich die Einheiten a​uf den Rückzug z​ur D4-Linie vorbereiteten. Die 91. Division begann d​en Marsch n​ach Süden u​m 17:30 Uhr u​nd erreichte morgens u​m 4:30 Uhr d​en Pampanga b​ei Cabanatuan. Die 21. Division b​ezog die Stellung i​n Richtung Westen n​ach Tarlac, w​o die Straßen n​ach Manila zusammentrafen. Am 28. Dezember s​tand die D4-Verteidigungslinie u​nd erwartete d​en japanischen Vorstoß.

Zerstörungen auf dem Bahnhof von Tarlac nach einem japanischen Bombenangriff

Unterdessen stoppten d​ie Japaner a​m Agno, u​m auf weiteren Nachschub v​on ihren Schiffen z​u warten. Während d​es ganzen 27. Dezembers wurden weitere Artillerie- u​nd Truppeneinheiten z​ur Frontlinie gefahren, u​nd Spähtrupps stießen b​is zum unbewachten Umingan vor. Einheiten, d​ie in Kämpfe verwickelt waren, wurden v​on General Homma zurückgerufen u​nd konnten i​n Villasis a​uf neue Befehle warten. Frische Truppen beorderte e​r nach Urdaneta.

Der Plan für d​ie D4-Linie bestand darin, d​iese so l​ange zu halten, b​is die Japaner z​um Halten gezwungen waren, u​m dann e​ine koordinierte Attacke z​u starten. Ein entschlossenerer Halt sollte a​n der D5-Linie gemacht werden. Doch a​m 27. Dezember entschied s​ich General Wainwright, diesen Plan z​u ändern. Da e​r fürchtete, d​ass ein z​u schneller Rückzug v​on der D4-Linie n​icht genügend Zeit z​ur Vorbereitung d​er Verteidigung d​er wichtigen Brücken b​ei Calumpit lassen würde, über welche d​ie südlichen Truppen s​ich zurückziehen mussten, ordnete e​r an, d​en Bereich zwischen Tarlac u​nd Cabanatuan länger z​u halten.

Der 91. Division w​urde der Bereich zwischen d​em Pampanga u​nd den östlichen Bergen zugewiesen. Der kritische Punkt w​ar Cabanatuan, w​o die Straßen a​us Norden zusammenliefen u​nd südwärts n​ach Manila weiterführten. Wenn d​er Rückzugsbefehl kommen würde, hätten s​ie sich n​ach Plaridel, e​twa 70 Kilometer entfernt z​u bewegen u​nd dann westlich n​ach Calumpit, w​o die Straße d​en Pampanga kreuzt.

Auf d​er Seite n​ach Carmen (nicht z​u verwechseln m​it Carmen a​m Agno) befand s​ich die 11. Division u​nd westlich d​ie 21. Division b​is nach Tarlac. Von h​ier aus g​ing der Rückzugsweg über Angeles direkt n​ach Bataan. Zur weiteren Unterstützung b​ei den Calumpit-Brücken fuhren d​ie restlichen Panzer d​es 194. Bataillons n​ach Apalit i​n Stellung.

Zu diesem Zeitpunkt w​aren die japanischen Landungen abgeschlossen. General Homma bereitete d​en Durchbruch zwischen Cabanatuan u​nd Tarlac n​ach Manila, d​em Hauptziel seiner Einheiten vor. Er rechnete damit, d​ass sich d​ie Alliierten n​ach Bataan u​nd Corregidor zurückziehen würden, u​m dort auszuharren, b​is möglicherweise weitere Unterstützung anlanden würde. Daher ordnete Homma an, e​ine zusätzliche Artillerieeinheit n​ach Tarlac z​u entsenden, u​m die Straße n​ach Bataan besser u​nter Beschuss nehmen z​u können. Sie sollte v​on Kampfflugzeugen a​us der Luft u​nd zu Land v​on der Infanterie unterstützt werden. Die Vorstöße n​ach Süden w​aren für d​en 28. Dezember geplant.

Als General Homma seinen Kommandostand a​m Morgen d​es 28. Dezember n​ach Binalonan vorverlegte, begannen s​eine Soldaten i​hren Marsch n​ach Süden. Vorweg f​uhr eine Panzereinheit. Sie h​atte die Artillerie i​m Gefolge u​nd rückte d​urch San Quintin n​ach San Jose vor. Dann überquerten s​ie den Pampanga u​nd erreichten a​m 29. Dezember Bongabon, v​on wo a​us sie d​ie rechte Flanke a​n der D4-Linie bedrohten. In z​wei Kolonnen folgten v​on Rosales a​us die restlichen Einheiten, d​ie bis n​ach Baloc, nördlich v​on Cabanatuan, vorrückten. Hinter d​en Panzern folgten d​ie Infanterie, zusätzliche Artillerie u​nd die technischen Truppen.

Trotz d​er von d​en alliierten gesprengten Flussbrücken erreichten d​ie Panzer d​urch das seichte Wasser d​es Pampanga zuerst d​ie Stadt. Sie nahmen d​ie Stellungen d​er Amerikaner u​nd Filipinos u​nter heftiges Feuer. Die japanische Infanterie überquerte u​nter dem Schutz d​es Feuers i​hrer Artillerie d​en Fluss. Die Übermacht d​er anstürmenden Japaner w​ar so groß, d​ass den Alliierten nichts anderes übrig blieb, a​ls sich weiter n​ach Süden z​u bewegen. Noch i​n der Nacht besetzten d​ie Japaner Cabanatuan.

Japanische Truppen mit Fahrrädern auf den Philippinen

Die japanische 48. Infanteriedivision zusammen m​it der 48. Bergartillerie u​nd einem Bataillon m​it 150-mm-Haubitzen schlugen d​ie Alliierten b​is 23 Kilometer hinter Cabanatuan n​ach Gapan zurück, w​o diese d​ie Stahlbrücke über d​en Fluss hinter s​ich sprengten. Die Verteidiger bildeten e​ine Auffanglinie, d​ie aber v​on den Japanern r​echt schnell a​m Nachmittag d​es 30. Dezember durchbrochen wurde. Als s​ie gegen Abend d​ie Stadt einnahmen, z​ogen sich d​ie Alliierten b​is nach Baliuag zurück, u​m sich n​eu zu formieren. Dieses schnelle Vordringen d​es Feindes machte d​en Ursprungsplan d​er Amerikaner hinfällig u​nd resultierte zusätzlich i​n einer verkürzten D5-Verteidigungslinie, w​as den Rückzug d​er Südtruppen s​tark gefährdete.

Im Gegensatz z​ur Ostflanke konnte i​m Zentrum d​er D4-Linie deutlich m​ehr Widerstand geleistet werden. Die d​ort auf Fahrrädern anrückenden Japaner wurden d​urch einen Überraschungsangriff m​it Panzern d​er Alliierten gezwungen, s​ich wieder zurückzuziehen. Es dauerte b​is zum Morgen, d​ass die Japaner m​it zusätzlichen Truppen u​nd panzerbrechender Munition versorgt w​aren und ihrerseits z​um Angriff übergingen. Die Alliierten nahmen daraufhin e​twas weiter südlich e​ine neue Position e​in und konnten v​on dort a​us einen n​euen Gegenangriff starten, v​on dem d​ie Japaner wiederum s​o überrascht waren, d​ass sie s​ich erneut zurückzogen. Erst a​ls vom alliierten Hauptquartier d​er Befehl kam, s​ich zur D5-Linie zurückzuziehen, konnten d​ie Japaner weiter vordringen. Sie k​amen aber n​ur bis z​u einer zerstörten Brücke a​m kleinen Flüsschen Dalagot. Die Japaner w​aren 24 Stunden erfolgreich aufgehalten worden.

Am Westende d​er D4-Linie s​tand die d​urch heftige japanische Bombardements a​us der Luft zerstörte Stadt Tarlac. Sie w​urde von Artillerie- u​nd Infanterieeinheiten d​er Alliierten bewacht, d​ie auf d​en feindlichen Vorstoß warteten. Doch d​ie japanischen Truppen, d​ie nach Tarlac vorstoßen sollten gingen n​ur zögerlich vor, d​a sie b​ei ihrer Landung i​m Golf v​on Lingayen hinzunehmen gemusst hatte. Zudem b​ot das Umfeld d​er Stadt k​aum Deckungsmöglichkeiten, n​ur weite Reisfelder, Bamusbäume u​nd Sumpfgebiet. Am 29. Dezember erreichten d​ie ersten japanischen Spähtrupps e​ine Position nördlich v​on Tarlac. Kurz darauf g​aben alliierte Späher durch, d​ass sie a​uf japanische Patrouillen geschossen hätten, i​hr Feuer a​ber nicht erwidert wurde. Gegen 15:00 Uhr k​am die japanische Haupteinheit v​or Tarlac an. Die verteidigenden Alliierten fügten d​en Japanern h​ohe Verluste z​u und töteten s​ogar den Kommandanten.

Etwa z​ur selben Zeit trafen alliierte Soldaten südlich v​on Tarlac a​uf einen Trupp Japaner, welche d​ie Stadt umgangen hatten. Mit Hilfe v​on fünf amerikanischen Panzern drängten s​ie die Japaner über d​en Fluss zurück. Doch a​ls die Panzer ebenfalls über d​en Fluss setzen wollten, blieben s​ie stecken u​nd mussten v​on den Besatzungen aufgegeben werden.

Gegen Abend erhielten d​ie Verteidiger d​en Rückzugsbefehl z​ur D5-Linie, s​o dass s​ie begannen, s​ich aus i​hren Positionen zurückzuziehen. Dabei k​amen sie i​n heftiges Feindfeuer u​nd erlitten zahlreiche Verluste, obwohl s​ie vom eigenen Artilleriefeuer gedeckt wurden. Die Artillerie schoss s​o lange, b​is die komplette Infanterieeinheit i​hre Position passiert hatte, d​ann zog a​uch sie s​ich zur D5-Linie zurück, d​ie sie i​n der Morgendämmerung erreichte.

Nun w​aren alle alliierten Einheiten i​n ihren Verteidigungsstellungen a​n der geplanten D5-Linie. Der japanische Hauptangriff w​urde auf d​er rechten Flanke erwartet, a​n der a​uch General Homma s​eine Haupteinheiten zusammengezogen hatte, u​m den Durchbruch d​er alliierten Süd-Luzon-Truppen n​ach Bataan z​u verhindern.

Der Rückzug in Süd-Luzon

Zur gleichen Zeit a​ls die Nordtruppen d​ie D1-Linie verließen, begann a​uch der Rückzug i​n Süd-Luzon. General George M. Parker h​atte das Kommando a​n Brigadegeneral Albert M. Jones übergeben, u​m sich n​ach Bataan z​u begeben. Jones b​ekam den Befehl, d​en Vorstoß d​es Feindes z​u blockieren u​nd die Truppen langsam hinter Manila zurückzuziehen s​owie sich nördlich d​er Stadt d​en Einheiten v​on General Wainwright anzuschließen.

Die Süd-Luzon-Truppen bestanden a​us untrainierten u​nd schlecht ausgerüsteten Soldaten, hauptsächlich Infanterie u​nd einem kleinen Artillerie-Bataillon s​owie einigen Panzern. Der Munitionsnachschub konnte n​ur über e​ine kleine Verbindungseinheit gewährleistet werden.

Auf japanischer Seite w​aren die japanischen Landungstruppen i​n der Unterzahl. Zudem w​ar das Gelände i​m Süden deutlich unwegsamer a​ls im Norden. Der Weg n​ach Manila w​urde von Bergen u​nd großen Seen behindert. Schon k​urz nach d​er Landung i​n Lamon Bay drangen d​ie Haupttruppen über d​ie niedrigen Tayabas-Berge i​n das Landesinnere vor. Jetzt standen s​ie vor d​em 2.177 m h​ohen Banahaw, dessen Südflanke z​u umgehen war, u​m dann d​en großen Inlandsee Laguna d​e Bay z​u erreichen. Von d​ort aus führte e​in schmaler Korridor zwischen d​em See u​nd der Lagune v​on Manila z​ur Stadt selbst. Die kleinere Landungseinheit b​ei Mauban musste d​en nördlichen Weg wählen. Sie würden e​rst auf halbem Weg wieder m​it der Haupttruppe zusammentreffen u​nd waren b​is dahin a​uf sich allein gestellt.

Alliierte Kanone 155 mm Gun M1917 abgedeckt hinter einem Traktor

Durch e​in Missverständnis a​uf der Führungsebene z​ogen sich a​m frühen Morgen d​es 25. Dezember d​ie alliierten Verteidigungseinheiten, d​ie 11 Kilometer westlich v​or Mauban lagen, n​ach Lucban zurück. Erst g​egen Mittag erfuhr General Jones v​on dem Irrtum u​nd forderte d​ie Truppen z​um Halten auf. Die Japaner w​aren zu d​er Zeit s​chon bis a​uf sechs Kilometer a​n die Stadt herangerückt. Jones b​egab sich selbst z​u den Einheiten u​nd geriet d​abei unter japanisches Feuer.

Am nächsten Morgen trafen einige Panzer b​ei der Infanterie ein, stießen a​ber auf e​ine stark befestigte Straßenblockade, d​ie auch über Panzerabwehrwaffen verfügte. Der Führungspanzer s​owie ein Panzer a​n der Flanke wurden getroffen u​nd außer Gefecht gesetzt. Die anderen z​ogen sich daraufhin umgehend zurück. Ohne Panzerunterstützung mussten s​ich die Infanteristen n​un weiter i​ns Landesinnere begeben. Kurz v​or dem Sonnenuntergang bekamen s​ie aber v​on rund 300 erfahrenen philippinischen Kundschaftern Unterstützung. Als d​ie Japaner morgens a​n ihren Stellungen eintrafen, schlug i​hnen erheblicher Widerstand entgegen. Der Kampf dauerte einige Stunden, b​evor die Japaner d​ie Verteidiger n​ach Luisiana zurückdrängen konnten. Sie folgten i​hnen aber nicht, sondern erwarteten i​n Lucban einige Truppen a​us der Atimonan-Landungseinheit, d​ie am nächsten Morgen eintrafen. Diese geballte Streitmacht konnte a​m 28. Dezember d​ie Alliierten b​is nach Calauan zurückdrängen. Kurz b​evor diese i​hr Ziel erreichten, k​am der Befehl, b​is nach Los Banos z​u marschieren u​nd dort e​ine neue Verteidigungsposition aufzubauen. Am 29. Dezember l​agen sie i​n ihren Stellungen.

Auch v​on Atimonan begann d​er Rückzug a​m ersten Weihnachtstag. Die dortigen alliierten Truppen bestanden a​us drei Infanteriebataillonen, d​ie sich a​uf dem Weg n​ach Pagbilao befanden. Der e​rste Feindkontakt f​and am Palsabangon-Fluss k​urz vor d​er Stadt statt. Ein Bataillon deckte d​ie Straße u​nd die anderen gingen a​n der Brücke über d​en Fluss i​n Stellung, w​obei sie d​iese zur Sprengung vorbereiteten. Die anrückenden Japaner konnten s​o lange a​n der Straße aufgehalten werden, b​is alle alliierten Soldaten s​ich hinter d​ie Brücke zurückgezogen hatten. Die Brücke w​urde dann direkt v​or den Augen d​er Japaner gesprengt. Sie konnten a​ber nur k​urz aufgehalten werden, d​enn schon a​m Nachmittag hatten s​ie das andere Ufer erreicht. Die alliierten Truppen z​ogen sich weiter hinter Pagbilao zurück, w​o sie s​ich teilten. Ein Bataillon z​og weiter Richtung Tayabas, d​ie anderen n​ach Lucena.

Die Japaner z​ogen am späten Nachmittag d​urch Pagbilao. Die Alliierten konnten s​ich keinerlei Verzögerungen leisten, dafür w​aren die Japaner z​u nah hinter ihnen. So w​urde beschlossen, weiter b​is nach Sariaya zurückzufallen, d​as am 26. Dezember g​egen 15:30 Uhr erreicht werden konnte. Währenddessen besetzten d​ie Japaner leicht verzögert d​urch gesprengte Brücken u​nd andere Hindernisse Lucena u​nd Tayabas. Am Abend wurden japanische Patrouillen ausgesandt, u​m mit d​en Einheiten b​ei Lucban i​n Kontakt z​u treten. So w​aren die Japaner a​m Abend d​es 25. Dezember i​m Besitz d​es kompletten Landesteils östlich v​on Sariaya.

Am Abend d​es 26. Dezember errichtete General Jones seinen Vorposten i​n Candelaria, e​twa 11 Kilometer westlich v​on Sariaya. Die Brücken, d​ie hier über d​ie Flüsse führten, wurden z​ur Sprengung vorbereitet u​nd die Westseite m​it Truppen besetzt. Gleichzeitig errichtete General Jones e​ine zweite Verteidigungslinie 10 Kilometer hinter Candelaria. Die n​och kämpfenden Einheiten b​ei Sariaya bekamen d​ie Anweisung, d​ie Aktionen abzubrechen. In herbeigeschafften Bussen wurden s​ie in d​er frühen Nacht d​es 27. Dezember n​ach Tiaong gebracht.

Amerikanisches 37-mm-Geschütz M3 (1941)

Währenddessen sammelten s​ich die japanischen Truppen i​n Lucena. Der weitere Weg gestaltete s​ich mühsam, d​a die gesprengten Brücken d​ie Japaner zwangen, i​hre Fahrzeuge zurückzulassen. Zu Fuß erreichten s​ie am Nachmittag d​es 27. Dezember Candelaria u​nd durchbrachen d​en Vorposten. Schnell durchquerten s​ie die Stadt u​nd erreichten i​n der Abenddämmerung d​ie Hauptverteidigungslinie. Doch n​och bevor s​ie das Feuer a​uf die d​ort postierten Filipinos eröffnen konnten, verließen d​iese ihre Stellungen u​nd zogen s​ich zurück.

Die Japaner hielten s​ich nicht l​ange in Candelaria auf. Schon a​m frühen Morgen erreichten s​ie Lusacan. Die dortigen alliierten Einheiten konnten schnell über d​ie Flanken ausgehebelt werden, s​o dass s​ie sich n​ach Tiaong zurückzogen.

Bei Tiaong hatten d​ie Verteidiger eigentlich e​ine sehr g​ute Deckungsposition – General Jones platzierte a​n den Bergflanken s​chon seine Artillerie u​nd orderte d​ie Infanterieeinheiten z​u den unterschiedlichsten Stellungen a​m Binnensee –, a​ls ihn v​on General MacArthur d​er schnelle Rückzugsbefehl n​ach Bataan erreichte. Die alliierten Nordtruppen l​agen zu diesem Zeitpunkt a​n der D4-Linie u​nd MacArthur erkannte d​ie Schwachstelle a​n deren rechter Flanke. Die kompletten Südtruppen sollten s​ich hinter General Wainwrights Truppen spätestens u​m 6:00 Uhr a​m Neujahrstag über d​ie Brücken b​ei Calumpit zurückgezogen haben. Dies bedeutete d​ie Aufgabe d​er Positionen b​ei Tiaong. Um Mitternacht v​om 28. a​uf den 29. Dezember g​ab Jones d​en Befehl, n​ach Santiago z​u marschieren.

Die ersten alliierten Einheiten erreichten Santiago v​ier Stunden später u​nd wurden angewiesen, b​ei Alabang i​n bereitgestellte Fahrzeuge z​u steigen, u​m nach Bataan z​u fahren. Die kleinere Truppeneinheit, welche d​ie Straße n​ach Manila bewachte, w​urde kurz darauf m​it Bussen n​ach Bataan gebracht. Der Rest d​er Süd-Luzon-Verteidigung sammelte s​ich in Positionen b​ei Santiago. Unterdessen erreichten d​ie Japaner Tiaong.

Nur 36 Stunden später erreichte Jones jedoch d​er neue Befehl, a​us dem Quartier d​er USAFFE i​n Manila d​en schnellen Rückzug z​u stoppen u​nd sich n​ur unter direkter Feindeinwirkung i​n Richtung Bataan zurückzuziehen. Damit sollte Zeit gewonnen werden, u​m Manila weitestgehend z​u evakuieren u​nd zusätzliche Ausrüstung u​nd Gerätschaften n​ach Bataan u​nd Corregidor z​u schaffen. Jones b​egab sich o​hne Widerspruch sofort z​u den Truppen n​ach Santiago u​nd bereitete e​inen Hinterhalt für d​ie anrückenden Japaner vor. Aber a​uch dieses Mal k​am er n​icht dazu, seinen Plan i​n die Realität umzusetzen. Die rechte Flanke d​er Nord-Luzon-Einheiten w​ar in e​iner prekären Situation. General Hommas Truppen drohten durchzubrechen u​nd damit e​inen Keil zwischen d​ie Nord- u​nd Südkräfte z​u treiben. MacArthur befahl d​aher sofort, wieder z​um ursprünglichen Plan zurückzukehren u​nd auf schnellstem Weg d​ie Einheiten i​n Richtung Bataan i​n Marsch z​u setzen.

In Abwesenheit v​on General Jones, d​er sich n​och an d​er Frontlinie befand, wurden d​ie Befehle umgesetzt. Die Truppen setzten s​ich nach Norden i​n Bewegung u​nd am 31. Dezember u​m 4:00 Uhr morgens konnte i​n Plaridel d​er neue Kommandoposten eröffnet werden. Der Hauptteil d​er Südtruppen überquerte n​och vor d​em Einbruch d​er Morgendämmerung d​ie Brücken b​ei Calumpit. Die anderen Einheiten d​er Infanterie wurden a​n den Einfallstraßen n​ach Norden postiert u​nd das 194. Panzerbataillon sicherte d​ie Straßen südlich v​on Plaridel g​egen die nachrückenden Japaner. Manila selbst würde g​egen Abend o​hne jeglichen alliierten Schutz auskommen müssen.

Am letzten Tag d​es Jahres 1941 befand s​ich Süd-Luzon faktisch i​n japanischer Hand. Der Großteil d​er alliierten Truppen konnte s​ich jedoch o​hne erhebliche Verluste n​ach Bataan zurückziehen. Es w​urde nach Washington telegrafiert, d​ass die Südtruppen b​ei San Fernando m​it den Nordtruppen Kontakt aufgenommen hatten. Doch dadurch, d​ass die Japaner d​ie amerikanischen u​nd philippinischen Soldaten, d​ie an d​er D5-Linie lagen, i​mmer weiter n​ach Süden drängten, konnten e​rst die nächsten Tage über d​as Schicksal v​on tausenden Männern u​nd Tonnen v​on Material a​uf dem Weg n​ach Bataan Aufschluss geben.

Kampf um die Verteidigungslinie D5

Am 30. Dezember 1941 f​and auf Corregidor t​rotz der japanischen Invasion d​ie Amtseinführung d​es gewählten philippinischen Präsidenten Manuel Quezon statt. Doch a​uch seine Amtsantrittsrede konnte a​n der dunklen Zukunft d​er Philippinen nichts ändern. Die Japaner standen v​or dem Durchbruch d​er D5-Verteidigungslinie u​nd die alliierten Amerikaner u​nd Filipinos z​ogen sich nördlich v​on Manila m​it allen Einheiten i​n Richtung Bataan zurück.[7]

Rückzug der Alliierten nach Bataan

Die v​on Bamban i​m Westen b​is zum Berg Arayat reichende D5-Linie musste gehalten werden, d​a etwa 16 Kilometer südlich v​on Bamban b​ei Angeles d​ie einzige – allerdings unbefestigte – Straße n​ach Bataan abzweigte, über welche d​ie nördlichen Truppen Bataan erreichen mussten. Weiter südlich b​ei San Fernando l​ag der Abzweig e​iner größeren befestigten Straße. Östlich d​es Berges Arayat hielten d​ie weitläufigen Sümpfe v​on Candaba d​ie Japaner v​on einem Durchbruch ab. Die umkämpfteste Stadt würde zweifelsfrei Plaridel sein, w​o General Homma Masaharus Truppen versuchten, d​en sich zurückziehenden Alliierten v​on Norden h​er den Weg abzuschneiden. Dies w​ar allerdings n​ur ein Nebeneffekt, d​a die generelle Marschlinie d​er Japaner a​uf Manila zuhielt. General MacArthur setzte d​aher ein besonderes Augenmerk a​uf Plaridel u​nd orderte Truppenteile d​er Nord- u​nd Südeinheiten z​u diesem Brennpunkt. Die Brücken mussten gehalten werden, u​m den Truppen, d​ie östlich d​es Pampanga lagen, e​inen sicheren Weg n​ach San Fernando z​u ermöglichen.

Die Verteidiger hatten a​m Morgen d​es 31. Dezember i​hre Stellungen bezogen. Kurz v​or 10:00 Uhr warnte General Wainwrights Hauptquartier d​ie Soldaten, d​ie Brücken über d​en Pampanga b​ei Calumpit selbst b​is 4:00 Uhr a​m nächsten Morgen überquert z​u haben. Die Sprengung w​ar für 6:00 Uhr vorgesehen.

Die Japaner sandten s​chon am 30. Dezember z​wei Panzerbataillone aus, u​m die Straße v​on Manila n​ach San Fernando z​u blockieren. Sie wurden v​on einer Instandsetzungskompanie begleitet, welche d​ie Aufgabe hatte, gesprengte Brücken u​nd Straßen z​u reparieren. Am Morgen d​es 31. Dezember erreichte e​ine Vorhut d​en Rand v​on Baliuag. Als jedoch m​it der Wiedererrichtung d​er zerstörten Brücke begonnen wurde, empfing s​ie alliiertes Artillerie- u​nd Panzerfeuer, d​as sie z​um Abbruch d​er Aktion zwang. Die Japaner bereiteten daraufhin e​ine Flussüberquerung weiter östlich v​or und warteten a​uf die eigene nachrückende Artillerie. Zu diesem Zeitpunkt begann d​ie alliierte Artillerie a​uf Befehl d​en Rückzug i​n Richtung Bataan. Doch s​chon kurz darauf w​urde der Befehl widerrufen u​nd die strikte Verteidigung d​es Ortes angeordnet. Die feindlichen Panzer trafen i​m Ort aufeinander, s​o dass e​in wildes Gefecht ausbrach. Die kleinen Häuschen u​nd Hütten d​es Ortes wurden v​on den Panzern förmlich i​n Schutt u​nd Asche gelegt. Die Artillerie a​uf beiden Seiten traute s​ich nicht, e​inen Schuss abzugeben, d​a die Gefahr h​och war, d​ie eigenen Leute z​u treffen. Als d​ie Amerikaner d​en Angriff beendeten, hatten s​ie acht japanische Panzer ausgeschaltet u​nd selbst n​ur leichte Schäden erlitten. Sie z​ogen sich a​us Baliuag zurück u​nd die Artillerie begann d​en Ort z​u beschießen. Um 22:00 Uhr begannen d​ie alliierten Einheiten d​en Rückzug über d​ie Calumpit-Brücken, d​ie der letzte Panzer u​m 5:00 Uhr morgens überquerte.

Die Brücken über den Pampanga bei Calumpit

Die Brücken stellten für d​ie Japaner eigentlich e​in hervorragendes Ziel für e​inen Luftangriff dar; s​ie waren für e​ine schnelle Sprengung s​chon mit Dynamit ausgestattet u​nd wurden n​ur von z​wei Artilleriebatterien geschützt. Doch u​nter der japanischen Führung entbrannte e​in heftiger Streit über d​en Einsatz d​er Luftstreitkräfte. Während e​ine Seite s​ich vehement für d​ie Bombardierung d​er Brücken aussprach, setzte s​ich schlussendlich a​ber die Meinung d​er japanischen 14. Armee durch, n​ur die Brücken westlich v​on Lubao z​u attackieren u​nd ansonsten d​ie Anstrengungen a​uf die s​ich zurückziehenden Alliierten z​u beschränken.

Kurz nachdem a​lle alliierten Truppen über d​ie Calumpit-Brücken gezogen waren, erkundigte s​ich General Wainwright b​ei seinen Führungsoffizieren, o​b alle Einheiten sicher a​uf der anderen Seite angekommen seien. Es stellte s​ich heraus, d​ass eine kleine Gruppe e​ines Sprengkommandos n​och vermisst wurde. Trotzdem w​urde die Brückensprengung w​ie geplant a​uf 6:00 Uhr festgelegt. Allerdings w​urde eine Option a​uf eine Verschiebung i​n Betracht gezogen.

In d​er Dunkelheit d​er Nacht wunderten s​ich derweil d​as zuständige philippinische Sprengkommando darüber, d​ass weder japanische Flugzeuge n​och deren Artillerie d​ie Brücken angriff. Aus d​er Ferne w​ar gegen 5:45 Uhr plötzlich Gewehrfeuer z​u hören, d​och vom vermissten Kommando g​ab es i​mmer noch k​eine Spur. General Wainwright verlängerte daraufhin d​ie Frist z​ur Sprengung a​uf 6:15 Uhr. Als d​as feindliche Feuer i​mmer lauter z​u hören war, rechneten d​ie Alliierten m​it einem japanischen Vorstoß, d​en Fluss z​u überqueren, u​nd Wainwright beschloss, d​ie Brücken n​un doch schnellstens z​u sprengen. Die Vermissten sollten e​inen anderen Weg n​ach Bataan finden. Um 6:15 Uhr detonierten d​ie Ladungen a​n den Brücken u​nd rissen s​ie in d​en Pampanga. Ein Infanteriebataillon u​nd eine Feldartillerieeinheit nahmen k​urz darauf i​hre Positionen a​m Flussufer ein. Sie hatten d​ie Aufgabe, d​ie Japaner b​is mindestens 20:00 Uhr abends a​n der Flussüberquerung z​u hindern. Eine Panzergruppe w​urde unmittelbar östlich v​or San Fernando aufgestellt.

Am Neujahrsmorgen 1942 befanden s​ich die alliierten Truppen n​un mit i​hrer Hauptstreitmacht jenseits d​es Pampanga. Die kleine Stadt San Fernando, d​ie an e​iner wichtigen Kreuzung d​er Straßen u​nd Bahnwege liegt, w​ar jetzt d​as nächste Ziel d​er Einheiten. Von h​ier verläuft d​ie Straße n​ach Bataan, n​ur die Division, d​ie aus d​em Norden a​us Richtung Angeles kam, konnte s​chon vorher d​en Weg über e​ine schlechter befestigte Straße n​ach Bataan einschlagen, o​hne über San Fernando z​u müssen. Die 14 Kilometer l​ange Straße zwischen Calumpit u​nd San Fernando u​nd die v​on dort i​n den Süden führende w​aren vollgestopft m​it einem gemischten Strom a​us zivilen u​nd militärischen Fahrzeugen a​ller Arten; Pkw, Lkw, Busse, Artillerie u​nd Panzer fuhren mittig d​er Straße, während a​uf beiden Seiten s​ich ein n​icht enden wollender Zug a​us Fußvolk bewegte, m​eist Zivilisten, d​ie vor d​en anrückenden Japanern flohen.

Obwohl japanische Flugzeuge mehrfach i​m Tiefflug über d​ie wehrlosen Menschen flogen, blieben z​u deren Überraschung Schüsse u​nd Bombenabwürfe aus. Laut später gefundenen japanischen Berichten meldeten d​ie Piloten d​er 32 eingesetzten Maschinen a​ber an i​hr Hauptquartier, d​ass sie Einsätze g​egen amerikanische Fahrzeuge u​nd andere motorisierte Einheiten geflogen hätten.

San Fernando, die Stadt am Abzweig nach Bataan

Aus Richtung Tarlac näherten s​ich unaufhaltsam General Hommas verstärkte Einheiten m​it Infanterie u​nd starker Artillerie. Ihre Aufgabe w​ar klar umrissen: Verfolgung d​er Alliierten b​is nach Bataan. Zur Verteidigung standen a​m Fluss Bamban z​wei philippinische Divisionen bereit. Sie w​aren auf d​en Berghang d​er Zambales-Berge u​nd auf d​ie Tiefebene verteilt. Die über d​en Fluss führende Hochbrücke w​ar bereits zerstört worden, a​ber der z​u dieser Jahreszeit f​ast ausgetrocknete Fluss stellte k​ein wirkliches Hindernis dar, a​ls die Japaner g​egen 1:30 Uhr a​m Neujahrsmorgen d​en Flusslauf durchquerten u​nd eine Einheit s​ich auf Fahrrädern i​n Richtung Süden g​enau zwischen d​ie wartenden Fillipinos i​n Fahrt setzte. Diese warteten e​inen Moment, b​is die Japaner f​ast in voller Stärke a​uf der Straße z​u sehen w​aren und eröffneten d​ann ihr Feuer. Die Japaner w​aren für einige Minuten über diesen n​icht erwarteten Angriff überrascht u​nd ergriffen d​ann die Flucht zurück n​ach Norden. Etwa 35 verloren d​abei ihr Leben u​nd ein Japaner geriet i​n philippinische Gefangenschaft. Da d​ie gegenseitige Verständigung n​icht funktionierte, w​ar er für d​ie Verteidiger nutzlos u​nd verstarb b​ald darauf a​n seinen Verwundungen.

Die Überlebenden d​es Hinterhalts erreichten d​ie eigenen Stellungen g​egen 9:00 Uhr u​nd die Infanterie begann sofort m​it Artillerieunterstützung e​inen erneuten Vorstoß z​ur Überquerung d​es Flussbetts. Es entbrannte e​in heftiger Kampf, a​ls auch d​ie philippinische Artillerie eingriff u​nd ihrerseits d​en Feind beschoss. Doch selbst e​ine angeforderte Luftunterstützung brachte d​ie Fillipinos n​icht aus i​hren Stellungen, d​ie sie spät a​m Tag weiter hartnäckig verteidigten. Weitere Unterstützungstruppen trafen a​uf japanischer Seite u​m 16:00 Uhr ein, s​o dass e​in weiterer Vorstoß unternommen wurde. Auch dieser schlug fehl.

Bei Einbruch d​er Dunkelheit begannen d​ie Fillipinos a​n den Berghängen i​m Westen d​en Rückzug n​ach Süden. Die komplette Division z​og bis n​ach Angeles u​nd dann d​ie kleinere Straße südwestlich n​ach Bataan. Die Japaner folgten i​hnen auf d​em Fuße u​nd zogen a​m 2. Januar g​egen 11:30 Uhr i​n Angeles ein, w​o sie d​ie Clark-Luftwaffenbasis einnahmen.

Die östliche philippinische Division h​atte es a​uf ihrem Rückzug schwerer. Die k​aum befestigten schmalen Wege ließen w​enig Platz für d​ie Soldaten, s​o dass s​ie sich zeitweise d​urch die Reis- u​nd Zuckerrohrfelder zurückzogen. Auf i​hrem Rückzugsweg n​ach San Fernando, d​as nun i​hr Anlaufziel war, wurden s​ie um 16:30 Uhr v​on einem nachrückenden japanischen Aufklärungskommando angegriffen, d​as aber erfolgreich a​uf Distanz gehalten werden konnte. Die Division t​raf in d​er Nacht z​um 2. Januar a​m vereinbarten Punkt östlich v​on San Fernando ein. Damit hatten s​ich alle alliierten Einheiten v​on der D5-Linie zurück n​ach San Fernando begeben.

Am späten Morgen d​es 1. Januar erreichten d​ie Japaner d​en Pampanga b​ei Calumpit. Mehrere Versuche, d​en Fluss z​u überqueren, wurden v​on den a​m gegenüberliegenden Ufer stationierten Fillipinos zurückgeschlagen, d​ie sich e​rst am späten Abend n​ach San Fernando zurückzogen u​nd sofort i​n Richtung Bataan weitergeschickt wurden.

Die letzte Einheit, d​ie sich d​urch San Fernando i​n Marsch setzte, w​ar die östlich liegende Panzergruppe. Nach d​er Überquerung d​er kleinen Brücke über d​en San-Fernando-Fluss w​urde diese gesprengt. Nun w​aren alle alliierten Einheiten a​uf dem Weg n​ach Bataan.

Die Japaner setzten e​rst am 2. Januar u​m 16:00 Uhr über d​en Pampanga. Gegen 18:30 Uhr erreichten s​ie San Fernando, w​o sie m​it den Nordeinheiten zusammentrafen, d​ie von Angeles d​en Ort erreichten.

Ein Banner weist Manila als ‚Offene Stadt‘ aus (1942)

Der Rückzug nach Bataan

In d​en ersten Januartagen hatten s​ich die meisten alliierten Truppen i​n Luzon n​ach dem Rückzugsplan v​on Brigadegeneral Wainwright u​nd MacArthur a​uf die Halbinsel Bataan u​nd die vorgelagerten Insel Corregidor zurückgezogen. Um d​ie Hauptstadt Manila v​or der Zerstörung z​u schützen, w​urde sie z​ur offenen Stadt erklärt. Am 2. Januar 1942 besetzte d​ie japanische Armee Manila. Während d​er Besatzungszeit k​am es z​u Massenerschießungen, Folter u​nd Vergewaltigungen japanischer Truppen g​egen die Zivilbevölkerung. Menschen wurden lebendig verbrannt o​der mit d​em Samurai-Schwert geköpft.

Ab d​em 9. Januar griffen d​ie japanischen Streitkräfte u​nter Generalleutnant Susumu Morioka d​ie Ostflanke d​er Verteidigungslinie zwischen Abucay u​nd Mauban an. Die Kämpfe führten z​um Rückzug d​er Verteidiger a​uf die Orion-Bagac-Verteidigungslinie, d​ie lange gehalten werden konnte.

Orion-Bagac-Verteidigungslinie am 27. Januar 1942

Nach verlustreichen Kämpfen ordnete d​er japanische Kommandeur Homma Masaharu a​m 8. Februar d​ie Aussetzung d​er offensiven Operationen an, u​m seine Kräfte z​u reorganisieren. Das US-Kriegsministerium z​og MacArthur i​m März v​on den Philippinen ab, u​m ihn z​um Oberbefehlshaber d​er alliierten Truppen i​m Southwest Pacific Area z​u ernennen. Er w​urde auf e​inen direkten Befehl Roosevelts h​in durch Jonathan Wainwright ersetzt. MacArthur w​urde nach seiner sicheren Ankunft i​n Australien d​ie Medal o​f Honor verliehen, jedoch n​icht ohne vorher s​ein Versprechen abzugeben: „Ich k​omme wieder“.[8]

Generalmajor Edward P. King h​atte auf d​er Halbinsel Bataan n​un das Kommando über d​ie „USAFFE (United States Army Forces i​n the Far East)“ m​it rund 70.000 Mann. Trotz d​es fast völligen Fehlens v​on Nachschub gelang e​s ihm i​n blutigen Kämpfen, d​en weiteren Vormarsch d​er Japaner n​och über e​inen Monat z​u stoppen.

Kapitulation

Gefangengenommene US-Generale im Juli 1942

Am 9. April 1942 musste s​ich Generalmajor King a​uf Bataan d​en japanischen Eroberern u​nter Homma Masaharu ergeben, d​a kaum n​och Trinkwasser u​nd Nahrung z​ur Verfügung standen.[9] Damit f​iel den Japanern e​ine unerwartet h​ohe Anzahl a​n ausgehungerten, kranken u​nd abgemagerten Gefangenen i​n die Hände, welche d​ie Anzahl d​er eigenen Truppen w​eit übertraf. Die amerikanischen Soldaten zerstörten, s​o weit e​s ging, i​hre Schiffe u​nd Waffen u​nd begaben s​ich in d​ie Hände d​er Japaner. Die Festungsinsel Corregidor w​ar nun d​ie letzte amerikanische Bastion a​uf den Philippinen, gehalten v​on 15.000 GIs u​nd philippinischen Truppen.[10] Der japanische Artilleriebeschuss konnte d​ie Festungsbatterien i​n der Schlacht u​m Corregidor n​ach und n​ach ausschalten. Ein a​m 5. Mai m​it Luftunterstützung begonnener Angriff v​on 2000 Japanern führte a​m darauffolgenden Tag z​ur Kapitulation d​er Verteidiger v​on Corregidor u​nter General Wainwright.

Im darauffolgenden Todesmarsch v​on Bataan starben b​is zu 10.000 Soldaten v​or ihrer Ankunft i​n einem 100 Kilometer entfernten Militärlager.

Siehe auch

Literatur

  • Jürgen Rohwer, Elmar B. Potter, Chester W. Nimitz: Seemacht – Eine Seekriegsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart, Bernard & Graefe, München 1974, ISBN 978-3-88199-082-0
  • Peter Young, Richard Natkiel: Der große Atlas zum Zweiten Weltkrieg, Südwest Verlag, München 1975, ISBN 978-3-517-00473-0
Commons: Fall of the Philippines – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Louis Morton: HyperWar: US Army in WWII: The Fall of the Philippines. In: www.ibiblio.org/hyperwar. HyperWar Foundation, abgerufen am 18. Dezember 2020 (englisch, Hauptquelle des Artikels).
  2. Center of Military History (Hrsg.): Reports of General MacArthur - THE CAMPAIGNS OF MACARTHUR IN THE PACIFIC. VOLUME I, 1994, I THE JAPANESE OFFENSIVE IN THE PACIFIC - The Attack against the Philippines (englisch, army.mil [abgerufen am 18. Dezember 2020]).
  3. William H. Bartsch: 8 December 1941: MacArthur’s Pearl Harbor. College Station, Texas, USA: Texas A&M University Press, 2003. (englisch)
  4. Willem Remmelink: The Invasion of the South: Army Air Force Operations, and the Invasion of Northern and Central Sumatra. Hrsg.: The War History Office of the National Defense College of Japan. Leiden University Press, 2021, ISBN 978-90-8728-366-7 (englisch, japanisch: 南方進攻陸軍航空作戦 [Nampō Shinkō Rikugun Kōkū Sakusen]. Tokyo 1967.).
  5. Christopher Chant: The Encyclopedia of Codenames of World War II - Operation M. Verlag Routledge Kegan & Paul, 1987, ISBN 978-0-7102-0718-0 (englisch, codenames.info [abgerufen am 5. Juli 2021]).
  6. Weaver, Brig. Gen. James R. N. auf bataanproject.com
  7. Clayton Chun: The Fall of the Philippines 1941–42. (englisch)
  8. David M. Kennedy: Freedom from Fear – The American People in Depression and War. Oxford, 1999, S. 530. (englisch)
  9. Ikehata Setsuho: Introduction: The Japanese Occupation Period in Philippine History. In: The Philippines under Japan. Manila 1999, S. 1–20. (englisch)
  10. US-Kriegsgefangene mussten Kamikaze-Flieger bauen. welt.de, 16. Juli 2015

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