Jack Holt
Jack Holt, eigentlich Charles John Holt (* 31. Mai 1888 in New York City; † 18. Januar 1951 in Los Angeles, Kalifornien), war ein US-amerikanischer Stumm- und Tonfilm-Schauspieler. Er wurde vor allem durch Western bekannt.
Leben
Jack Holt war der Sohn eines Geistlichen und wuchs in New York und in Winchester, Virginia auf. Nachdem sich seine Pläne, entweder eine militärische Laufbahn einzuschlagen oder Jurist zu werden, nicht verwirklichen ließen, brach er alle Brücken zu einer bürgerlichen Existenz hinter sich ab und zog als Gelegenheitsarbeiter durch die USA. U.a. arbeitete er im Eisenbahnbau, als Briefträger und als Goldschürfer in Alaska. Schließlich kam er bei verschiedenen Wanderbühnen als Schauspieler unter und erreichte 1914 Kalifornien. Dort fasste er rasch Fuß im aufblühenden Filmgeschäft und wurde zunächst Stuntman.
John Ford und andere Regisseure der Universal Studios entdeckten ihn als Darsteller und gaben ihm ausgebaute Nebenrollen in Western, die in jenen Jahren vornehmlich in Form von Serien in die Kinos kamen. Später wechselte er zu Paramount Pictures und wurde ein bekannter Star in Filmen nach Westernromanen von Zane Grey. Auch im Tonfilm konnte er vor allem in Produktionen von Columbia Pictures seine Karriere ohne Einbrüche fortsetzen. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören San Francisco neben Clark Gable, Spencer Tracy und Jeanette MacDonald sowie Colorado (1951) unter Regie von William A. Wellman neben Clark Gable, Ricardo Montalbán und Adolphe Menjou. In John Hustons Filmklassiker Der Schatz der Sierra Madre (1948) mit Humphrey Bogart, Walter Huston und seinem Sohn Tim Holt in den Hauptrollen hat er einen Cameo-Auftritt als Überraschungsgast.
Jack Holt galt als ausgezeichneter Pferdekenner und war während des Zweiten Weltkrieges im Auftrag des späteren US-Außenminister George C. Marshall als Pferdeeinkäufer für die US-Kavallerie tätig. Er erreichte den Rang eines Majors. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er ins Filmgeschäft zurück und spielte zahlreiche Charakterrollen. 1951 starb er an den Folgen eines Herzinfarkts und wurde auf dem Los Angeles National Cemetery begraben.
Er war verheiratet und hatte drei Kinder, sein Sohn Tim Holt und seine Tochter Margret (Künstlername Jennifer Holt) wurden ebenfalls Schauspieler. Die Comic-Figur Dick Tracy gestaltete der Cartoonist Chester Gould nach dem kantigen Charakterkopf Jack Holts. Der Schauspieler erhielt einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
Filmografie (Auswahl)
- 1914: Solomy Jane
- 1917: The Little American
- 1929: Flieger (Flight)
- 1931: Das Luftschiff (Dirigible)
- 1934: Schwarzer Mond (Black Moon)
- 1935: Der kleinste Rebell (The Littlest Rebel)
- 1936: San Francisco
- 1943: Katzenmenschen (Cat People)
- 1945: Schnellboote vor Bataan (They were expandable)
- 1946: Schüsse auf der Ranch (My Pal Trigger)
- 1946: The Chase
- 1947: Die rauhen Reiter der furchtlosen Legion (The Gallant Legion)
- 1949: Geladene Pistolen (Loaded Pistols)
- 1949: Hände hoch, Old Boy! (Red Desert)
- 1949: Sturm über dem Pazifik (Task Force)
- 1949: Überfall auf Expreß 44 (The Last Bandit)
- 1950: Fahr zur Hölle (Return of the Frontiersman)
- 1950: Gauner, Gangster, schöne Mädchen (The Dalton’s Women)
- 1950: Mit Pech und Schwefel (Brimstone)
- 1951: Colorado
Weblinks
- Jack Holt in der Internet Movie Database (englisch)
- Jack Holt in der Datenbank von Find a Grave (englisch)
- Jack Holt in San Francisco bei prisma