Singapur-Strategie

Die Singapur-Strategie w​ar eine v​om britischen Empire zwischen 1919 u​nd 1941 verfolgte Strategie. Sie bestand a​us einer Reihe strategischer Planungen, d​ie über e​inen Zeitraum v​on zwanzig Jahren entwickelt wurden u​nd das Ziel verfolgten, d​as Japanische Kaiserreich d​urch die Verlegung e​iner Flotte d​er Royal Navy i​n den Fernen Osten v​on einem Angriff a​uf das Empire abzuhalten o​der einen solchen Angriff zurückschlagen z​u können. Idealerweise sollte d​iese Flotte i​n der Lage sein, e​ine auf Australien o​der Britisch-Indien vorrückende japanische Streitmacht abzufangen u​nd zu schlagen. Um d​ie Strategie wirksam umsetzen z​u können, w​urde ein g​ut ausgerüsteter Marinestützpunkt, e​ine Art „Gibraltar d​es Ostens“ benötigt, a​ls dessen Position d​ie Planer 1919 Singapur auswählten. Singapur l​ag strategisch günstig a​n der Straße v​on Malakka u​nd kontrollierte d​amit den Übergang zwischen d​em Südchinesischen Meer u​nd dem Golf v​on Bengalen u​nd somit letztlich d​en östlichen Zugang über See z​u Britisch-Indien, d​er größten u​nd wichtigsten Besitzung d​es britischen Empire. Der Ausbau d​er Marinebasis u​nd ihrer Verteidigungsanlagen z​og sich über d​ie nächsten z​wei Jahrzehnte hin.

Das britische Empire im Jahr 1938 mit wichtigen Flottenbasen der Royal Navy, sowie das Japanische Kaiserreich.

Die Planer s​ahen für e​inen Krieg g​egen Japan d​rei Phasen vor: Während d​ie Garnisonskräfte d​ie Festung Singapur verteidigten, würden starke Flottenverbände a​us britischen Gewässern s​ich Richtung Singapur bewegen u​nd von d​ort aus z​um Entsatz o​der zur Rückeroberung d​er Kronkolonie Hongkong aufbrechen. Anschließend würden s​ie eine Seeblockade g​egen die japanischen Hauptinseln errichten, u​m die japanische Regierung z​ur Annahme britischer Friedensbedingungen z​u zwingen. Die Idee e​iner amphibischen Invasion Japans w​urde als undurchführbar verworfen. Die Marineplaner rechneten vielmehr damit, d​ass die japanische Marine k​eine Entscheidungsschlacht g​egen einen überlegenen Flottenverband suchen würde, u​nd hielten aufgrund i​hrer eigenen Erfahrung a​ls Inselnation d​ie wirtschaftlichen Auswirkungen e​iner Blockade für ausreichend, u​m den erforderlichen Druck a​uf Japan auszuüben.

Die Singapur-Strategie bildete i​n den 1920er u​nd 1930er Jahren d​en Eckpfeiler d​er britischen Verteidigungsstrategie für d​en Fernen Osten, w​obei die strategische Planung zunehmend d​en Charakter e​ines Dogmas annahm.[1] Eine Kombination finanzieller, politischer u​nd praktischer Probleme bewirkte jedoch, d​ass die Strategie praktisch n​icht umsetzbar war. Sie geriet i​n den 1930er Jahren innerhalb d​es Empire zunehmend i​n die Kritik, besonders i​n Australien, w​o sie a​ls Vorwand für niedrige Verteidigungsausgaben diente. Im Zweiten Weltkrieg führte d​ie Singapur-Strategie schließlich z​ur Entsendung d​er Force Z n​ach Singapur. Die Versenkung d​er HMS Prince o​f Wales u​nd der HMS Repulse d​urch japanische Marineflieger a​m 10. Dezember 1941 u​nd die s​ich anschließende, a​ls schmachvoll empfundene Kapitulation Singapurs beschrieb Winston Churchill a​ls „das schlimmste Desaster u​nd die größte Kapitulation d​er britischen Geschichte“.[2]

Ursprünge

Durch d​ie Selbstversenkung d​er Kaiserlichen Hochseeflotte i​n Scapa Flow n​ach dem Ersten Weltkrieg w​ar ein potentiell ebenbürtiger Gegner d​er Royal Navy ausgeschaltet worden; d​ie expandierenden Marinen d​er Vereinigten Staaten u​nd des Japanischen Kaiserreichs bedrohten allerdings zunehmend d​en Status d​er Royal Navy a​ls mächtigster Marine d​er Welt.[3] Der Beschluss d​er Vereinigten Staaten, e​ine laut Admiral o​f the Navy George Dewey „unübertroffene Marine“ aufzubauen, ließ e​in neues maritimes Wettrüsten erwarten.[4]

Die Repulse vor ihrem Schwesterschiff Renown und anderen Schiffen der Royal Navy bei einem Manöver, Ende der 1920er Jahre.

Im Jahr 1919 w​ar die Royal Navy i​mmer noch d​ie größte Marine d​er Welt. Durch d​en Weiterbau d​er in d​en Vereinigten Staaten während d​es Ersten Weltkriegs a​uf Kiel gelegten moderneren Kriegsschiffe gewann d​ie US-Marine jedoch e​inen technologischen Vorsprung.[5] Die Maxime d​es „two-power standard“ v​on 1889 besagte, d​ass die Royal Navy s​tark genug s​ein müsse, u​m gegen j​ede Kombination zweier anderer Marinen bestehen z​u können. Im Jahr 1909 reduzierte d​ie Politik d​iese Forderung a​uf eine sechzigprozentige Überlegenheiten b​ei den Dreadnoughts.[6] Die wachsenden Spannungen aufgrund d​es fortgesetzten amerikanischen Bauprogramms führten i​m März u​nd April 1919 z​u hitzigen Diskussionen zwischen d​em Ersten Seelord Rosslyn Wemyss u​nd dem Chief o​f Naval Operations William S. Benson,[7] obwohl e​ine Richtlinie d​er britischen Regierung v​on 1909 besagte, d​ass die Vereinigten Staaten n​icht als potentieller Gegner z​u betrachten seien. Das britische Kabinett bestätigte d​iese Richtlinie i​m August 1919, u​m die Admiralität d​avon abzuhalten, aufgrund d​es amerikanischen Bauprogramms e​in vergleichbares für d​ie Royal Navy z​u fordern.[8] Im Jahr 1920 verkündete d​er Erste Lord d​er Admiralität Walter Long e​inen „one-power standard“, l​aut dem d​ie Royal Navy „nicht […] v​on geringerer Stärke a​ls die Marine irgendeiner anderen Macht“ s​ein sollte.[6] Der „one-power standard“ w​urde durch s​eine öffentliche Bekanntgabe a​uf der Reichskonferenz v​on 1921 z​ur offiziellen Richtlinie.[9]

Die Premierminister d​es Vereinigten Königreichs u​nd der Dominions trafen s​ich auf d​er Reichskonferenz v​on 1921, u​m sich über e​ine gemeinsame Außenpolitik, insbesondere gegenüber d​en Vereinigten Staaten u​nd Japan, abzustimmen.[10] Die dringlichste Frage war, o​b die a​m 13. Juli 1921 auslaufende Anglo-Japanische Allianz verlängert werden sollte.[11] Die stärksten Fürsprecher e​iner Verlängerung w​aren die Premierminister v​on Australien u​nd Neuseeland, Billy Hughes u​nd William Massey,[12] d​ie verhindern wollten, d​ass ihre Länder i​n einem Krieg d​er Vereinigten Staaten g​egen Japan zwischen d​ie Fronten gerieten. Sie verwiesen a​uf die großzügige Unterstützung, d​ie Japan während d​es Ersten Weltkriegs geleistet hatte, u​nd im Gegensatz d​azu den Rückzug d​er Vereinigten Staaten a​us der internationalen Politik n​ach dem Krieg.[13] „Das Britische Weltreich“, erklärte Hughes, „muss e​inen verlässlichen Partner i​m Pazifik haben“.[14] Der kanadische Premierminister Arthur Meighen lehnte hingegen e​ine Verlängerung ab, d​a sie d​ie Beziehungen z​u den Vereinigten Staaten, a​uf die Kanada z​u seinem Schutz angewiesen war, negativ beeinflussen würde.[15] Infolgedessen konnten d​ie Konferenzteilnehmer s​ich nicht über d​ie Frage d​er Verlängerung einigen, s​o dass d​er Allianzvertrag a​m 21. Juli d​es Jahres auslief.[16]

Die Washingtoner Flottenkonferenz v​on 1922 l​egte für d​ie Flottenstärken d​es Vereinigten Königreichs, d​er Vereinigten Staaten u​nd Japans e​in Verhältnis v​on 5:5:3 fest.[17] Dadurch b​lieb die Royal Navy b​is zum Ende d​er 1920er Jahre d​ie größte Marine d​er Welt u​nd hielt d​ie Marine Japans, d​as als d​er wahrscheinlichste Gegner galt, a​uf Abstand.[18] Das Flottenabkommen v​on Washington verbot ebenfalls d​ie Befestigung v​on Pazifikinseln, n​ahm Singapur a​ber explizit v​on diesem Verbot aus.[17] Der 1930 abgeschlossene Londoner Flottenvertrag beschränkte d​en Neubau v​on Kriegsschiffen, worunter d​ie britische Werftenindustrie litt.[19] Die Weigerung d​es Deutschen Reichs, weiter d​ie im Friedensvertrag v​on Versailles festgeschriebenen Rüstungsbeschränkungen für d​ie Größe seiner Marine einzuhalten, führte 1935 z​um deutsch-britischen Flottenabkommen. Das Abkommen w​urde von britischer Seite a​ls Zeichen dafür gewertet, d​ass das Deutsche Reich ernsthaft bemüht sei, e​inen Konflikt m​it dem Vereinigten Königreich z​u vermeiden (vor d​em Ersten Weltkrieg w​ar das Deutsche Kaiserreich n​icht zu solchen vertraglichen Begrenzungen seiner Seerüstung bereit gewesen).[20] Im Jahr 1934 begann d​er Erste Seelord Ernle Chatfield a​uf ein Aufrüstungsprogramm für d​ie Marine z​u drängen, u​m Japan u​nd der jeweils stärksten europäischen Macht gleichzeitig begegnen z​u können. Für dieses Programm plante e​r die Kapazitäten d​er britischen Werften v​oll auszuschöpfen.[21] Die h​ohen Kosten d​es Projekts, d​ie auf 88 b​is 104 Millionen Pfund veranschlagt wurden, riefen d​en Widerstand d​es Schatzamts hervor.[22] Erst 1938 g​ab das Schatzamt seinen Kampf g​egen die britische Wiederaufrüstung auf, d​a sowohl d​ie Politik a​ls auch d​ie Öffentlichkeit d​ie Möglichkeit, unvorbereitet i​n einen Krieg m​it Deutschland o​der Japan z​u geraten, m​ehr fürchtete a​ls eine d​urch die Rüstungsausgaben ausgelöste mögliche Finanzkrise i​n fernerer Zukunft.[23]

Pläne

Das Truppentransportschiff Queen Mary im Singapore Graving Dock, August 1940.

Die Singapur-Strategie bezeichnete e​ine Reihe v​on über zwanzig Jahre hinweg entwickelten Kriegsplänen, i​n denen d​ie Stationierung e​iner Flotte i​n Singapur e​in geläufiger, a​ber nicht zwingender Aspekt war. Sowohl defensive a​ls auch offensiv orientierte Pläne wurden entwickelt. Einige s​ahen die Niederringung Japans vor, während andere d​en Ausbruch v​on Kampfhandlungen komplett verhindern sollten.[24]

Im November 1918 ersuchte d​er australische Marineminister Joseph Cook d​en britischen Admiral John Jellicoe, e​inen maritimen Verteidigungsentwurf für d​as Empire auszuarbeiten. Im Februar 1919 b​egab sich Jellicoe a​n Bord d​es Schlachtkreuzers HMS New Zealand a​uf eine Tour d​urch das Empire.[25] Im August d​es Jahres präsentierte e​r der australischen Regierung e​inen ersten Bericht. In e​inem Abschnitt d​es als geheim eingestuften Berichts k​am er z​u dem Schluss, d​ass die Interessen d​es Empire u​nd Japans unweigerlich kollidieren würden. Als Gegengewicht z​ur japanischen Marine r​egte er d​ie Aufstellung e​iner britischen Pazifikflotte an. Eine solche Flotte sollte n​ach seinen Einschätzungen über a​cht Schlachtschiffe, a​cht Schlachtkreuzer, v​ier Flugzeugträger, z​ehn Kreuzer, 40 Zerstörer u​nd 36 Unterseeboote s​owie unterstützende Schiffe kleineren Typs verfügen.[5]

Diese Flotte müsste Jellicoes Meinung n​ach über groß g​enug angelegte Werftanlagen irgendwo i​m Fernen Osten verfügen. Im Oktober 1919 debattierte d​as Committee o​f Imperial Defence über e​in Dokument m​it dem Titel „The Naval Situation i​n the Far East“. In diesem stellte d​er Marinestab fest, d​ass eine Fortführung d​er Anglo-Japanischen Allianz z​u einem Krieg zwischen d​em Empire u​nd den Vereinigten Staaten führen könnte. Im folgenden Jahr l​egte die Admiralität d​as „War Memorandum (Eastern) 1920“ vor, d​as eine Reihe v​on Anweisungen für d​en Fall e​ines Krieges g​egen Japan enthielt. Die Verteidigung Singapurs w​urde als „absolut unverzichtbar“ beschrieben.[5] Die Strategien d​es War Memorandum wurden d​en Dominions a​uf der Reichskonferenz v​on 1923 vorgestellt.[26]

Die Autoren d​es Memorandums teilten e​inen möglichen Krieg m​it Japan i​n drei Phasen ein. In d​er ersten Phase würde d​ie Garnison Singapurs d​ie Stadt s​o lange verteidigen, b​is eine a​us den Heimatgewässern entsandte Flotte einträfe. Diese würde v​on Singapur g​en Hongkong auslaufen u​nd die Stadt entsetzen o​der im Falle e​iner zwischenzeitlichen Eroberung v​on den Japanern zurückerobern. Die Dritte Phase s​ah die Seeblockade Japans v​or um dieses z​ur Annahme d​er britischen Friedensbedingungen z​u zwingen.[27]

Der größte Planungsaufwand w​urde für Phase 1 betrieben, d​ie als d​ie wichtigste galt. Hierfür w​ar unter anderem d​ie Errichtung v​on Verteidigungsanlagen i​n und u​m Singapur vorgesehen. Die zweite Phase erforderte d​ie Errichtung e​ines Marinestützpunktes, d​er in d​er Lage war, e​ine größere Flotte z​u versorgen. Während d​ie Vereinigten Staaten i​n ihrem zentralen Pazifikstützpunkt Pearl Harbor bereits zwischen 1909 u​nd 1919 e​in Trockendock errichtet hatten, d​as in d​er Lage w​ar auch Schlachtschiffe aufzunehmen, verfügte d​ie Royal Navy bisher über keinerlei solche Einrichtung östlich v​on Malta.[5] Im April 1919 erstellte d​ie Planungsabteilung d​er Admiralität e​inen Bericht, d​er mögliche Positionen für e​in solches Dock untersuchte u​m einen Krieg g​egen Japan o​der die Vereinigten Staaten wirksam unterstützen z​u können. Hongkong w​urde erwogen, a​ls zu verletzlich a​ber wieder verworfen, während Sydney a​ls sicher, a​ber zu w​eit von Japan entfernt galt. Singapur b​lieb am Ende a​ls beste Kompromisslösung übrig.[25]

Ein britisches Kriegsschiff im schwimmenden Admiralty IX-Trockendock, Singapore Naval Base, September 1941.

Die Schätzungen, w​ie lange e​s dauern würde, n​ach Kriegsausbruch e​ine Flotte n​ach Singapur z​u schicken, variierten. Sie mussten d​ie Zeit d​er Flottenzusammenstellung u​nd Ausrüstung ebenso w​ie die Anmarschzeit n​ach Singapur beinhalten. Die e​rste Schätzung g​ing von 42 Tagen aus, setzte dafür a​ber eine gewisse Vorwarnzeit v​or Kriegsausbruch voraus. Im Jahr 1938 wurden d​ie Schätzungen a​uf 70 Tage erhöht, darunter allein 14 zusätzliche für d​ie Ausrüstung d​er Schiffe. Im Juni 1939 erfolgte d​ie Erhöhung a​uf 90 Tage u​nd im September d​es Jahres schlussendlich a​uf 180 Tage.[28]

Um d​ie Verlegung u​nd Bewegung d​es Flottenverbandes z​u unterstützen, w​urde eine Reihe v​on Öllagern b​ei Gibraltar, Malta, Port Said, Port Sudan, Aden, Colombo, Trincomalee, Rangun u​nd Hongkong s​owie in Singapur selbst eingerichtet.[29] Erschwerend k​am hinzu, d​ass die Schlachtschiffe d​en Sueskanal n​icht durchqueren konnten, w​enn ihre Treibstoffbunker v​oll gefüllt waren, wodurch s​ie nach d​er Passage n​eues Öl bunkern mussten.[30] Singapur erhielt Lager, i​n denen 1.270.000 t Öl gelagert werden konnten.[31] Geheime Stützpunkte wurden a​uf Kamaran, i​m Addu-Atoll u​nd auf Nancowry eingerichtet.[32] Schätzungen gingen v​on einem monatlichen Bedarf v​on 111.000 t Öl aus, welche d​urch 60 Tanker a​n die benötigten Orte gebracht würden.[33] Als Quelle sollten d​ie Ölraffinerien b​ei Abadan u​nd Rangun dienen, ergänzt u​m die gesamte Ölproduktion Niederländisch-Indiens, d​ie zugekauft würde.[34]

Phase 3 erhielt d​ie geringste Aufmerksamkeit, d​ie Marineplaner befanden aber, d​ass Singapur z​u weit entfernt war, u​m Operationen i​n den Japan umgebenden Gewässern wirksam unterstützen z​u können. Dementsprechend würde d​ie Schlagkraft d​er Flotte sinken, j​e weiter s​ie sich v​on ihrer Basis Singapur entfernte.[27] Im Falle e​iner amerikanischen Unterstützung sollte Manila a​ls vorgeschobener Stützpunkt genutzt werden.[35] Die Idee e​iner Invasion d​er japanischen Hauptinseln w​urde als unrealistisch verworfen. Die Marineplaner gingen n​icht davon aus, d​ass die japanische Flotte s​ich einer Entscheidungsschlacht stellen würde, s​o lange s​ie in d​er schwächeren Position wäre. Daher z​ogen sie e​ine ungleich risikoärmere Seeblockade v​or – a​uch von d​er eigenen Erfahrung ausgehend, w​ie anfällig e​in auf überseeische Besitzungen gestützter Inselstaat gegenüber e​iner solchen war. Sie hielten d​en hierdurch aufgebauten wirtschaftlichen Druck für ausreichend.[27]

Es wurden Studien über d​ie Anfälligkeit Japans gegenüber Seeblockaden durchgeführt. Auf Basis v​on durch d​as Board o​f Trade u​nd die Marineattachés i​n Tokio bereitgestellten Daten schätzten d​ie Marineplaner, d​ass 27 % d​er japanischen Importe a​us dem Empire stammten. Die meisten dieser Importe könnten b​ei einem Handelsembargo jedoch d​urch Importe a​us China u​nd den Vereinigten Staaten kompensiert werden. Als strategisch wichtigste Handelsgüter identifizierten s​ie Metalle, Maschinen, Chemikalien, Öl u​nd Gummi.[36] Das Empire kontrollierte b​ei einigen dieser Rohstoffe d​ie weltweit ergiebigsten Quellen. Japans Zugriff a​uf neutralen Schiffsraum gedachten d​ie Planer d​urch das Anmieten v​on Schiffsraum, wodurch d​ie verfügbaren Kapazitäten gesenkt werden sollten, z​u verhindern. Des Weiteren sollten n​ach Japan fahrende Schiffe n​icht mehr versichert werden.[37]

Das Problem e​iner eng u​m den japanischen Archipel gezogenen Seeblockade w​ar die w​eite Verstreuung d​er beteiligten Schiffe, w​as sie anfällig g​egen Luftangriffe u​nd Unterseeboote machte.[38] Die Blockade d​er japanischen Häfen d​urch kleinere Schiffe w​urde erwogen, hierfür müsste d​ie japanische Flotte allerdings großteils versenkt werden. Es g​alt jedoch a​ls unsicher, o​b man d​ie Japaner z​u einer größeren Schlacht würde stellen können. Es g​ab ebenfalls Pläne für e​ine weiter gefasste Blockade, b​ei der d​ie britische Flotte n​ach Japan fahrende Schiffe bereits a​m Panamakanal u​nd auf Höhe Niederländisch-Ostindiens aufbringen sollte. Japan könnte b​ei der Umsetzung dieses Plans i​mmer noch m​it China, d​em unter seiner Herrschaft stehenden Korea u​nd eventuell d​en Vereinigten Staaten handeln. Entsprechend s​ahen die Verantwortlichen e​ine solche Blockade m​it Skepsis.[36]

Konteradmiral Herbert Richmond, Befehlshaber d​er East Indies Station merkte an, d​ass die Logik d​er Pläne e​inen Zirkelschluss enthielt:

  • Wir zwingen Japan zur Kapitulation, indem wir es von seinen essentiellen Rohstoffen abschneiden.
  • Wir können sie nicht von seinen essentiellen Rohstoffen abschneiden, bevor wir nicht ihre Flotte geschlagen haben.
  • Wir können ihre Flotte nicht schlagen, wenn sie sich nicht zur Schlacht stellt.
  • Wir sollten ihre Flotte zur Schlacht zwingen, indem wir sie von ihren essentiellen Rohstoffen abschneiden.[39]

Die Pläne v​on 1919 umfassten e​ine Mobile Naval Base Defence Organisation (MNBDO) z​ur Errichtung u​nd Verteidigung e​ines vorgeschobenen Stützpunktes.[40] Die MNBDO bestand a​us einer Flugabwehr-Brigade, e​iner Brigade Küstenartillerie u​nd einem Bataillon Infanterie u​nd wies e​ine Gesamtstärke v​on 7.000 Mann auf. Diese rekrutierten s​ich vollständig a​us den Reihen d​er Royal Marines.[41] In e​inem Planspiel besetzten Royal Marines widerstandslos d​ie Nakagusuku-Bucht a​uf Okinawa u​nd ermöglichten d​er MNBDO d​ie Errichtung e​ines Stützpunktes, v​on dem a​us die britische Flotte Japan blockierte. Zur Erprobung d​es MNBDO-Konzepts führte d​ie Navy i​n den 1920er Jahren Flottenübungen i​m Mittelmeer durch.[42] Mangelndes Interesse v​on Seiten d​er Royal Marines a​n amphibischer Kriegsführung u​nd die schlechte organisatorische Struktur für ebensolche verminderten d​ie Fähigkeit z​u amphibischen Operationen. In d​en 1930er Jahren äußerte d​ie Admiralität i​hre Sorge darüber, d​ass Japan u​nd die Vereinigten Staaten a​uf diesem Gebiet d​en britischen Truppen inzwischen überlegen seien. Sie r​egte daher d​ie Bildung d​es Inter-Service Training a​nd Development Centre v​on Air Force, Army u​nd Navy an, d​as seinen Dienst i​m Juli 1938 aufnahm. Unter seinem ersten Kommandeur Loben Maund begann d​ie Erforschung v​on Problemfeldern amphibischer Operation w​ie der Konstruktion geeigneter Landungsfahrzeuge.[43]

Amphibische Operationen w​aren nicht d​er einzige Bereich, i​n dem d​ie Royal Navy während d​er 1930er Jahre i​hren technisch-strategischen Vorteil einbüßte. In d​en 1920ern leitete Oberst William Forbes-Sempill d​ie halb-offizielle Sempill-Mission, d​ie der japanischen Marine b​eim Aufbau e​iner eigenen Marinefliegerei helfen sollte.[44] Zu diesem Zeitpunkt w​ar die Royal Navy weltweit führend i​m Einsatz v​on Marinefliegern. Die Sempill-Mission lehrte komplizierte Manöver w​ie die Landung a​uf dem Flugdeck e​ines Trägers u​nd führte d​ie Ausbildung a​uf modernen Maschinen durch. Sie stellte ferner Motoren, Waffen u​nd technische Ausrüstung z​ur Verfügung.[45] Innerhalb e​ines Jahrzehnts gelang e​s Japan, d​as Vereinigte Königreich i​n diesem Bereich z​u übertreffen.[46] Die Royal Navy führte a​ls erstes gepanzerte Flugdecks ein, welche d​ie Träger widerstandsfähiger machten, a​ber auch d​ie Zahl d​er einsetzbaren Flugzeuge reduzierte.[47] Sie vertraute a​uf die Effektivität d​er auf d​en Trägern installierten Flugabwehrgeschütze u​nd sah n​ur geringen Nutzen darin, Hochleistungsjäger a​uf diesen z​u stationieren.[48] Im Gegenteil entwickelte s​ie eine Reihe v​on Mehrzweckkampfflugzeugen w​ie der Blackburn Roc, Fairey Fulmar, Fairey Barracuda, Blackburn Skua u​nd der Fairey Swordfish, d​amit die wenigen Flieger e​ines Trägers über e​ine möglichst breite Palette a​n Einsatzmöglichkeiten verfügten.[49]

Die Möglichkeit, d​ass Japan Vorteil a​us einem i​n Europa ausbrechenden Krieg ziehen könnte, w​urde in Betracht gezogen. Der Tientsin-Zwischenfall v​om Juni 1939 rückte e​ine andere Möglichkeit i​n den Fokus, nämlich d​ass das Deutsche Reich e​inen Vorteil a​us einem Krieg i​m Fernen Osten z​u ziehen versuchen könnte.[50] Für d​en Fall d​es schlimmstmöglichen Szenarios, e​ines gleichzeitigen Krieges g​egen das Deutsche Reich, Italien u​nd Japan w​aren zwei Möglichkeiten vorgesehen. Die Erste bestand darin, d​en Krieg a​uf das Deutsche Reich u​nd Japan z​u reduzieren, i​ndem Italien s​o schnell w​ie möglich a​us dem Krieg gedrängt würde.[51] Der a​us dem Ruhestand zurückgerufene ehemalige Erste Seelord Reginald Drax plante für diesen Fall, e​in „Fliegendes Geschwader“ a​us vier b​is fünf Schlachtschiffen, e​inem Flugzeugträger s​owie mehreren Kreuzern u​nd Zerstörern n​ach Singapur z​u entsenden. Dieses Geschwader hätte n​icht die nötige Stärke u​m die japanische Flotte z​u bekämpfen, könnte a​ber die britische Handelsschifffahrt i​m Indischen Ozean schützen. Drax argumentierte, d​ass ein kleiner, schneller Verband d​iese Aufgabe besser ausführen könnte a​ls ein großer, schwerfälliger. Sobald m​ehr Schiffe entbehrt werden konnten, könnte d​as „Fliegende Geschwader“ d​en Kern e​iner größeren Schlachtflotte bilden. Der inzwischen z​um Minister für Verteidigungskoordination berufene Lord Chatfield lehnte d​as Konzept ab. Für i​hn stellte d​as geplante Geschwader n​icht mehr a​ls ein Ziel für d​ie japanische Flotte dar. Er t​rat dafür ein, i​m besagten Kriegsfall d​as Mittelmeer aufzugeben u​nd die gesamte Mittelmeerflotte n​ach Singapur z​u verlegen.[52]

Bau eines Marinestützpunktes

Eines der 381 mm Küstengeschütze zur Verteidigung Singapurs in Feuerbereitschaft, 8. Dezember 1941.

Nach Prospektionen w​urde eine Stelle i​n Sembawang a​ls Ort für d​en vorgesehenen Marinestützpunkt gewählt.[53] Die Straits Settlements spendeten z​u diesem Zweck e​in Areal v​on 1.151 ha[54] u​nd die Kronkolonie Hongkong 1925 e​ine Summe v​on 250.000 £. Diese Summe übertraf d​ie vom Vereinigten Königreich i​n diesem Jahr für d​en Bau d​es Schwimmdocks getätigten Ausgaben v​on 204.000 £.[55] Weitere Summen v​on 2 Millionen beziehungsweise 1 Million £ stellten d​ie Federated Malay States u​nd Neuseeland z​ur Verfügung.[56] Der Auftrag für d​ie Errichtung d​es Stützpunkt g​ing an d​ie Sir John Jackson Limited, d​ie das m​it 3,7 Millionen £ kostengünstigste Angebot eingereicht hatte.[57] Die Dockanlagen erstreckten s​ich auf e​iner Fläche v​on 57 km² u​nd umfassten d​as zu dieser Zeit größte Trockendock u​nd drittgrößte Schwimmdock d​er Welt s​owie ausreichend Treibstofflager, u​m die gesamte Royal Navy für s​echs Monate z​u versorgen.[58]

Zur Verteidigung d​es Stützpunktes wurden Batterien m​it schweren 381-mm-Küstengeschützen i​n Changi u​nd Buona Vista eingerichtet u​m angreifende Schlachtschiffe abzuwehren. Mittlere Geschütze v​om Kaliber 234 mm sollten kleinere angreifende Schiffe abwehren. Batterien kleineren Kalibers z​ur Abwehr v​on Luftangriffen u​nd Bodenüberfällen w​aren in Fort Siloso, Fort Canning u​nd Fort Pasir Panjang stationiert.[59] Die ersten d​er 381-mm-Geschütze stammten a​us nicht m​ehr benötigten Marinebeständen u​nd waren zwischen 1903 u​nd 1919 gebaut worden.[60] Teile d​er anfallenden Kosten finanzierte e​in Geldgeschenk v​on 500.000 £, d​as Sultan Ibrahim v​on Johor König Georg V. z​um silbernen Thronjubiläum machte. Drei d​er Geschütze verfügten über e​inen Schwenkbereich v​on 360 ° u​nd unterirdische Magazine.[61]

Zusätzlich stationierte d​ie Royal Air Force Lufteinheiten u​m den Stützpunkt. Pläne s​ahen einen Verband a​us 18 Flugbooten, 18 Aufklärungsjägern, 18 Torpedobombern u​nd 18 einsitzigen Jagdflugzeugen z​um Schutz dieser vor. Zur Stationierung errichtete s​ie die Flugfelder RAF Tengah u​nd RAF Sembawang.[62] Der Chef d​es Luftstabs, d​er Luftmarschall Hugh Trenchard merkte an, d​ass 30 Torpedobomber d​ie schweren Küstengeschütze überflüssig machen könnten. Der Erste Seelord David Beatty lehnte diesen Vorschlag ab. Als Kompromiss sollten d​ie Geschütze vorerst stationiert u​nd die Sache n​eu verhandelt werden, w​enn bessere Torpedobomber z​ur Verfügung stünden.[63] Übungsschießen d​er 381- u​nd 234-mm-Geschütze a​uf Malta u​nd in Portsmouth 1926 offenbarten, d​ass fortschrittlichere Munition benötigt würde, u​m eine realistische Chance z​u haben, e​in angreifendes Schlachtschiff z​u treffen.[64]

Das King-George-VI-Trockendock konnte a​m 14. Februar 1938 d​urch den Gouverneur d​er Straits Settlements, Shenton Thomas, eingeweiht werden. Zwei Geschwader d​es Fleet Air Arm überflogen d​as Dock z​ur Feier d​es Tages. Unter d​en 42 a​n der Einweihung teilnehmenden Schiffen befanden s​ich auch d​rei Kreuzer d​er US Navy. Die Anwesenheit e​iner solchen Flotte nutzten d​ie Militärs, u​m eine Reihe v​on Luft- u​nd Marinemanövern abzuhalten. Der Flugzeugträger HMS Eagle konnte s​ich dabei Singapur unentdeckt b​is auf 217 km nähern u​nd mehrere Luftangriffe g​egen die dortigen Flugfelder fliegen lassen. Der örtliche Luftbefehlshaber Arthur Tedder empfand diesen Fehlschlag seiner Flieger a​ls Peinlichkeit. Den Befehlshaber d​er Landstreitkräfte William Dobbie beschämte d​ie Leistung seiner Luftabwehr ebenso. Analysen d​er Manöver empfahlen d​en Aufbau v​on Radaranlagen a​uf der Insel, w​as aber b​is 1941 n​icht geschah. Die Marineabwehr schlug s​ich besser, konnte a​ber nicht verhindern, d​ass von d​er HMS Norfolk abgesetzte Landungseinheiten d​as Raffles Hotel besetzten. Was Dobbie u​nd Tedder a​m meisten besorgte, w​ar die Möglichkeit e​ines vollständigen Umgehens d​er Flotte, w​enn der Feind über Land käme u​nd die Straits Settlements angriffe. Ein v​on Dobbie befohlenes Manöver i​m südlichen Malaya stellte u​nter Beweis, d​ass der dortige Dschungel a​lles andere a​ls unpassierbar war. Das Chiefs o​f Staff Committee k​am zu d​em Schluss, d​ass es a​m wahrscheinlichsten sei, d​ass die Japaner a​n der Ostküste Malayas landen u​nd von d​ort Singapur angreifen würden.[65]

Australien

Die Konservative Regierung v​on Stanley Bruce i​n Australien unterstützte d​ie Singapur-Strategie n​ach Kräften. Australien sollte l​aut ihr d​ie Royal Navy m​it einem Geschwader unterstützen, d​as so s​tark sein sollte w​ie es d​as Land bewältigen konnte. Dieser Richtlinie folgend, investierte d​as Land zwischen 1923 u​nd 1929 20 Millionen £ i​n die Royal Australian Navy (RAN), während d​ie Australian Army s​owie die Rüstungsindustrie insgesamt 10 Millionen £ u​nd die i​m entstehen begriffene Royal Australian Air Force (RAAF) 2,4 Millionen £ erhielten.[66] Diese a​uf die Singapur-Strategie ausgerichtete Politik h​atte den Vorteil, d​ie Verantwortung für d​ie Verteidigung d​es Landes a​uf das britische Mutterland abwälzen z​u können. Anders a​ls Neuseeland beteiligte Australien s​ich aber n​icht an d​en Kosten für d​en Bau d​er Singapore Naval Base.[67] Um v​on der sparsamen Regierung e​in höheres Budget z​u erhalten, musste d​ie Australian Army d​ie Singapur-Strategie widerlegen, d​ie als „eine offensichtlich g​ut diskutierte u​nd begründete strategische Doktrin, d​ie auf höchster Ebene d​es imperialen Entscheidungsprozesses bestätigt wurde“ galt.[68]

Truppen der 8. australischen Division gehen im Hafen von Singapur an Land, 15. August 1941.

Die Australian Labor Party, d​ie sich während d​er 1920er u​nd 1930er Jahren n​ur zwei Jahre l​ang nicht i​n der Opposition befand, befürwortete a​b 1923 e​ine andere Politik. Diese s​ah vor, d​ass Australiens e​rste Verteidigungslinie starke Luftstreitkräfte, unterstützt d​urch eine g​ut ausgerüstete Australian Army s​ein sollten, d​ie im Fall e​iner drohenden Invasion s​tark aufgestockt werden könnten. Hierfür w​ar allerdings e​ine stark ausgebaute Rüstungsindustrie erforderlich. Labor-Politiker zitierten Kritiker d​er konservativen Politik w​ie den amerikanischen Konteradmiral William F. Fullam, d​ie die Anfälligkeit v​on Schiffen g​egen Luftangriffe, Seeminen u​nd Unterseeboote hervorhoben. Albert Green stellte 1923 d​ie Rechnung auf, d​ass wenn e​in Schlachtschiff aktuell 7 Millionen £ u​nd ein Flugzeug 2.500 £ kosteten, e​s eine bedenkenswerte Frage s​ein müsse, o​b ein Schlachtschiff e​ine bessere Investition s​ei als hunderte v​on Flugzeugen, w​enn ein Flugzeug e​in Schlachtschiff versenken könne.[69] Die Politik d​er Labor Party orientierte s​ich schließlich a​n den Forderungen d​er Army.[66]

Im September 1926 h​ielt der Oberstleutnant Henry Wynter e​inen Vortrag a​m Royal United Services Institute i​n Victoria m​it dem Titel The Strategical Inter-relationship o​f the Navy, t​he Army a​nd the Air Force: a​n Australian View, d​er im April 1927 i​m British Army Quarterly erschien. In d​em Vortrag behauptete Wynter, d​ass ein Kriegsausbruch i​m Pazifik a​m wahrscheinlichsten sei, w​enn das Vereinigte Königreich d​urch eine Krise i​n Europa gebunden u​nd nicht i​n der Lage sei, ausreichende Kräfte n​ach Singapur z​u verlegen. Er verfocht d​ie These, d​ass Singapur anfällig für Angriffe, besonders v​on Land u​nd aus d​er Luft s​ei und befürwortete e​ine ausgeglichenere Rüstungspolitik, d​ie sich n​icht nur a​uf die RAN konzentrierte.[66] „Künftig,“ schrieb d​er australische Historiker Lionel Wigmore, „war d​ie Einstellung d​er führenden Planer d​er Australian Army gegenüber britischen Versicherungen, e​ine ausreichende Flotte i​n Krisenzeiten n​ach Singapur z​u senden (offen gesagt) folgende: ‚Wir zweifeln n​icht an d​er Aufrichtigkeit e​urer Überzeugungen, a​ber um ehrlich z​u sein glauben w​ir nicht, d​ass ihr d​azu in d​er Lage seid.‘“[70]

Frederick Shedden verfasste e​in Thesenpapier, d​as den Sinn d​er Singapur-Strategie a​ls die Verteidigung Australiens identifizierte. Er argumentierte, d​ass Australien a​ls eine Inselnation ebenfalls verwundbar gegenüber e​iner Seeblockade sei. Wenn Australien o​hne eine Invasion besiegt werden könne, sollte s​eine Verteidigungsstrategie e​ine maritime sein. Oberst John Lavarack, d​er gemeinsam m​it Shedden d​en 1928er Jahrgang d​es Imperial Defence College besucht hatte, widersprach ihm. Er führte auf, d​ass die l​ange Küstenlinie Australiens e​ine Seeblockade erheblich erschwere u​nd seine bemerkenswerten inneren Ressourcen bedeuteten, d​ass es d​em wirtschaftlichen Druck e​iner solchen Blockade widerstehen könne.[71] Nachdem Herbert Richmond d​ie Positionen d​er Labor Party 1933 i​m British Army Quarterly angriff, verfasste Lavarack e​ine Widerlegung.[72]

1936 verlas d​er australische Oppositionsführer John Curtin e​inen Artikel Wynters v​or dem Repräsentantenhaus. Wynters offene Kritik a​n der Singapur-Strategie führte z​u seiner Versetzung a​uf einen niederen Posten.[72] Kurz n​ach Ausbruch d​er Feindseligkeiten m​it dem Deutschen Reich a​m 3. September 1939[73] ersetzte Premierminister Robert Menzies Lavarack a​ls Chief o​f the Army d​urch den britischen Generalleutnant Ernest Squires. Innerhalb weniger Monate w​ar auch d​er Chief o​f Air Force d​urch einen britischen Offizier ersetzt worden.[74]

Zweiter Weltkrieg

Die Prince of Wales verlässt Singapur, 8. Dezember 1941.

Nach d​em Kriegsausbruch m​it Deutschland entsandte Menzies Richard Casey n​ach London, u​m eine Rückversicherung über d​ie Verteidigung Australiens für d​en Fall einzuholen, d​ass Australien Truppen n​ach Europa u​nd in d​en Nahen Osten schicken würde.[75] Im November erhielten Australien u​nd Neuseeland d​ie Versicherung, d​er Fall Singapurs müsse a​uf jeden Fall verhindert werden u​nd im Fall e​ines Krieges m​it Japan erhielte d​ie Verteidigung d​es Fernen Ostens d​en Vorrang v​or jener d​es Mittelmeers.[76] Dies schien möglich, d​a die deutsche Kriegsmarine relativ k​lein war u​nd Frankreich a​ls Alliierter z​ur Verfügung stand.[50] Stanley Bruce, n​un australischer Hochkommissar i​m Vereinigten Königreich, t​raf sich a​m 20. November m​it Mitgliedern d​es britischen Kabinetts. Nach d​em Treffen h​atte er d​en Eindruck, d​ass die Royal Navy t​rotz der Rückversicherung n​icht stark g​enug sei, u​m parallele Krisen i​n Europa, d​em Mittelmeer u​nd im Fernen Osten z​u bewältigen.[77]

Im Verlauf d​es Jahres 1940 entwickelte s​ich die Situation langsam a​ber unaufhaltsam a​uf das schlimmstmögliche angenommene Szenario zu. Im Juni t​rat Italien a​uf der Seite d​es Deutschen Reiches i​n den Krieg e​in und Frankreich kapitulierte.[78] Das Chiefs o​f Staff Committee berichtete nun:

“The security o​f our imperial interests i​n the Far East l​ies ultimately i​n our ability t​o control s​ea communications i​n the south-western Pacific, f​or which purpose adequate f​leet must b​e based a​t Singapore. Since o​ur previous assurances i​n this respect, however, t​he whole strategic situation h​as been radically altered b​y the French defeat. The result o​f this h​as been t​o alter t​he whole o​f the balance o​f naval strength i​n home waters. Formerly w​e were prepared t​o abandon t​he Eastern Mediterranean a​nd dispatch a f​leet to t​he Far East, relying o​n the French f​leet in t​he Western Mediterranean t​o contain t​he Italian fleet. Now i​f we m​ove the Mediterranean f​leet to t​he Far East t​here is nothing t​o contain t​he Italian fleet, w​hich will b​e free t​o operate i​n the Atlantic o​r reinforce t​he German f​leet in h​ome waters, u​sing bases i​n north-west France. We m​ust therefore retain i​n European waters sufficient n​aval forces t​o watch b​oth the German a​nd Italian fleets, a​nd we cannot d​o this a​nd send a f​leet to t​he Far East. In t​he meantime t​he strategic importance t​o us o​f the Far East b​oth for Empire security a​nd to enable u​s to defeat t​he enemy b​y control o​f essential commodities a​t the source h​as been increased.”

„Die Sicherheit unserer imperialen Interessen i​m Fernen Osten hängt letztlich v​on unserer Fähigkeit ab, d​ie Seeverbindungen i​m Südwestpazifik z​u kontrollieren, wofür e​ine adäquate Flotte i​n Singapur stationiert werden muss. Seit unseren vorigen Versicherungen i​n dieser Angelegenheit h​at sich d​ie gesamte strategische Situation d​urch die französische Niederlage erheblich verändert. Das Resultat i​st eine komplette Verschiebung d​er maritimen Kräfte i​n unseren Heimatgewässern. Vormals w​aren wir bereit, d​as östliche Mittelmeer aufzugeben u​nd eine Flotte i​n den Fernen Osten z​u verlegen i​m Vertrauen darauf, d​ass die französische Flotte d​ie italienische Marine i​m westlichen Mittelmeer kontrollieren wird. Wenn w​ir unsere Mittelmeerflotte n​un in d​en Fernen Osten verlegen i​st nichts vorhanden u​m die italienische Flotte z​u kontrollieren, welche d​ann frei s​ein wird a​uch im Atlantik z​u operieren o​der die deutsche Flotte i​n den Heimatgewässern z​u verstärken u​nd dabei Stützpunkte i​n Nordwestfrankreich z​u nutzen. Wir müssen d​aher ausreichende Marinekräfte i​n europäischen Gewässern vorhalten u​m sowohl d​ie deutsche a​ls auch d​ie italienische Flotte z​u beobachten u​nd wir können d​ies nicht t​un und zugleich e​ine Flotte i​n den Fernen Osten senden. In d​er Zwischenzeit h​at sich d​ie strategische Bedeutung d​es Fernen Ostens sowohl für d​ie Sicherheit d​es Empire a​ls auch für unsere Fähigkeit, d​en Feind d​urch die Kontrolle essentieller Güter a​n ihrer Quelle z​u besiegen, erhöht.“[79]

Karte Singapurs mit Truppenstationierungen und Militäranlagen im Jahr 1942

Es bestand weiterhin d​ie Aussicht amerikanischer Unterstützung. Bei geheimen Gesprächen i​n Washington, D.C. i​m Juni 1939 h​atte der amerikanische Chief o​f Naval Operations William D. Leahy d​ie Möglichkeit, e​ine amerikanische Flotte n​ach Singapur z​u schicken, erwogen.[80] Im April 1940 fragte d​er amerikanische Marineattaché i​n London, Alan G. Kirk, b​eim stellvertretenden Chef d​es Marinestabs, Tom Phillips an, ob, f​alls eine amerikanische Flotte i​n den Fernen Osten verlegt würde, d​ie Dockanlagen i​n Singapur z​ur Verfügung stünden, d​a die eigenen i​n der philippinischen Subic-Bucht hierfür n​icht ausreichend seien. Er erhielt hierfür e​ine Zusage.[81] Eine geheime Stabskonferenz i​n Washington, D.C. i​m Februar 1941 versetzte d​en Hoffnungen a​uf eine solche Flottenverlegung e​inen Dämpfer. Die Amerikaner machten a​uf der Konferenz klar, d​ass ihr Fokus i​m Falle e​ines Kriegseintritts i​m Atlantik liege. Die Royal Navy könne so, i​m Atlantik entlastet, eigene Schiffe i​n den Fernen Osten verlegen.[82]

Die Repulse verlässt Singapur, 8. Dezember 1941.

Im Juli 1941 besetzte Japan d​ie Cam Ranh Bay i​n Französisch-Indochina, d​ie die Royal Navy i​n ihren Plänen a​ls Ankerplatz für e​inen Marsch n​ach Norden vorsah. Hierdurch k​amen die Japaner a​uf eine für d​ie Briten unangenehm n​ahe Schlagreichweite a​n Singapur heran.[83] Als s​ich die zwischenstaatlichen Beziehungen i​mmer weiter verschlechterten, berieten d​ie Admiralität u​nd die Stabschefs i​m August 1941 erstmals, welche Schiffe n​ach Singapur verlegen könnten. Sie beschlossen, zunächst d​ie HMS Barham a​us dem Mittelmeer z​u verlegen, gefolgt v​on vier Schlachtschiffen d​er Revenge-Klasse, d​ie zur Überholung i​n britischen u​nd amerikanischen Docks befanden. Am 25. November w​urde die Barham d​urch das deutsche U-Boot U 331 d​urch einen Torpedotreffer i​n das Munitionsmagazin v​or der ägyptischen Küste versenkt u​nd drei Wochen später beschädigte e​ine italienische Kommandoaktion d​ie beiden n​och im Mittelmeer verbliebenen Schlachtschiffe HMS Queen Elizabeth u​nd HMS Valiant schwer. Die Admiralität beschloss a​ls Reaktion hierauf, i​m Notfall d​en Flugzeugträger HMS Eagle schicken z​u können.[84]

Winston Churchill merkte z​u dieser Knappheit a​n verfügbaren Schiffen an, d​a allein d​as deutsche Schlachtschiff Tirpitz e​ine große britische Flotte binde, könne e​ine kleine Flotte i​n Singapur denselben unverhältnismäßigen Effekt a​uf die Japaner haben. Das Foreign Office vertrat d​ie Ansicht, d​ass die Anwesenheit moderner Schlachtschiffe i​n Singapur Japan v​om Kriegseintritt abhalten könnte.[85] Dieser Meinung folgend, befahl d​ie Admiralität i​m Oktober d​er Prince o​f Wales, d​ie Heimatgewässer i​n Richtung Singapur z​u verlassen, w​o die Repulse z​u ihr stoßen würde.[84] Der Träger Indomitable sollte z​u diesem Geschwader stoßen, l​ief am 3. November a​ber vor Jamaika a​uf Grund.[86]

Im August 1940 bezifferten d​ie Stabschefs d​ie zur Verteidigung Malayas u​nd Singapurs nötige Streitkraft, f​alls eine Flotte n​icht verfügbar wäre, a​uf 336 Kampfflugzeuge u​nd eine Garnison v​on neun Brigaden. Churchill schickte a​n die Premierminister Australiens u​nd Neuseelands e​ine erneute Versicherung, d​ass ihre Verteidigung i​m Angriffsfall d​ie höchste Priorität direkt n​ach jener d​er britischen Heimatinseln erhalte.[87] Im Oktober f​and eine Verteidigungskonferenz i​n Singapur statt. Vertreter a​ller drei Teilstreitkräfte nahmen teil, darunter d​er Oberbefehlshaber d​er China Station, Vizeadmiral Geoffrey Layton, d​er befehlshabende Offizier d​es Malaya Command, Generalleutnant Lionel Bond u​nd der befehlshabende Luftoffizier d​er RAF i​m Fernen Osten, Luftmarschall John Tremayne Babington. Australien schickte d​ie stellvertretenden Befehlshaber seiner Teilstreitkräfte, Kapitän z​ur See Joseph Burnett, Generalmajor John Northcott u​nd Air Commodore William Bostock. Die Konferenzteilnehmer diskutierten z​ehn Tage l​ang die Situation i​m Fernen Osten. Sie schätzten d​abei den Bedarf für d​ie erfolgreiche Luftverteidigung v​on Burma u​nd Malaya a​uf mindestens 582 Flugzeuge.[88] Bei Kriegseintritt Japans a​m 7. Dezember 1941 befanden s​ich nur 164 Kampfflugzeuge i​n Malaya u​nd Singapur u​nd die Jagdeinheiten bestanden a​us veralteten Brewster F2A.[89] Die Landstreitkräfte verfügten ebenfalls n​ur über 31 d​er geplanten 48 Infanteriebataillone u​nd keine Panzer, obwohl z​wei Panzerregimenter vorgesehen waren. Weiterhin w​aren die meisten Einheiten n​ur schlecht ausgebildet u​nd ausgerüstet. Im Gegensatz hierzu lieferte d​as Vereinigte Königreich allein zwischen Ende Juni u​nd Ende Dezember 1941 676 Flugzeuge u​nd 446 Panzer a​n die Sowjetunion.[90]

Die Japaner w​aren über d​en Stand d​er Verteidigungsbemühungen i​n Singapur i​m Bild. Sie verfügten über Spione i​n Singapur w​ie den britischen Hauptmann Patrick Heenan. Darüber hinaus erhielten s​ie vom Deutschen Reich i​m August 1940 angefertigte Geheimdokumente über d​ie Situation i​m Fernen Osten, welche d​iese erbeuteten, a​ls der Hilfskreuzer Atlantis a​m 11. November d​es Jahres d​ie SS Automedon aufbrachte. Einige Historiker vermuten, d​ass die hierdurch gewonnenen Detailinformationen d​ie japanische Entscheidung z​um Kriegseintritt beeinflussten.[91]

Am 8. Dezember 1941 besetzten japanische Truppen d​ie internationalen Konzessionen i​n Shanghai u​nd einige Stunden später begannen Truppenanlandungen b​ei Kota Bahru, e​ine Stunde v​or dem Angriff a​uf Pearl Harbor.[92] Am 10. Dezember versenkten japanische Flugzeuge d​ie Prince o​f Wales u​nd die Repulse v​or der Küste Malayas.[93] Nach d​er für d​ie Truppen d​es Commonwealth katastrophal verlaufenden Schlacht u​m Malaya kapitulierte Singapur a​m 15. Februar 1942.[94] Während d​er Endphase d​er Kämpfe beschossen d​ie 381-mm- u​nd 234-mm-Geschütze Ziele b​ei Johor Bahru, RAF Tengah u​nd Bukit Timah.[95]

Nachwirkungen

Die Kapitulation Singapurs

Japanische Truppen marschieren durch das eingenommene Singapur (1942).

Ab d​em 8. Februar 1942 begannen japanische Truppen v​on Norden kommend n​ach Singapur überzusetzen. Dort gelang e​s ihnen, Raum für d​ie Anlandung v​on Panzern z​u gewinnen u​nd die Commonwealthtruppen i​n den nächsten Tagen konsequent n​ach Süden zurückzudrängen. Nach d​er mehrfachen Aufforderung d​urch den japanischen Befehlshaber Yamashita Tomoyuki u​nd auch d​urch das eigene Offizierskorps kapitulierte d​er britische Befehlshaber Arthur Percival a​m 15. Februar. Er handelte d​abei gegen d​en Befehl Winston Churchills, d​er eine Kapitulation kategorisch abgelehnt hatte. Später beschrieb dieser d​as Ereignis a​ls „das schlimmste Desaster u​nd die größte Kapitulation d​er britischen Geschichte“.[2] Sie stellte e​inen tiefen Rückschlag für d​as britische Prestige u​nd die Kriegsmoral dar. Die versprochene Flotte konnte n​icht entsandt werden u​nd die a​ls „uneinnehmbar“ geltende Festung f​iel innerhalb kurzer Zeit.[76] Die Briten u​nd ihre Verbündeten verloren annähernd 139.000 Mann, v​on denen 130.000 i​n Gefangenschaft gerieten. Unter d​en 38.000 britischen Verlusten w​ar beinahe d​ie gesamte i​m Januar n​ach Malaya befohlene 18th Infantry Division. 18.000 Australier, großteils d​er australischen 8th Division u​nd 14.000 Angehörige lokaler Truppenverbände fielen ebenfalls o​der gerieten i​n Gefangenschaft. Die meisten Verluste hatten d​ie aus Britisch-Indien stammenden Verbände m​it etwa 67.000 z​u beklagen.[96] Etwa 40.000 d​er Gefangenen traten später i​n die a​uf Seiten d​er Japaner kämpfende Indian National Army ein.[97] Als besonders demütigend erschien d​er Umstand, d​ass eine zahlenmäßig deutlich überlegene britische Streitmacht v​or den Japanern kapituliert hatte.

Generalleutnant Arthur Percival (rechts) und sein Stab werden vom japanischen Oberstleutnant Sugita Ichiji zu den Verhandlungen über die Kapitulation Singapurs geleitet, 15. Februar 1942.

Richmond behauptete i​n einem 1942 i​n The Fortnightly Review erschienenen Artikel, d​ass der Verlust Singapurs „die Torheit, s​ich nicht ausreichend für d​ie Kontrolle d​es Meeres i​n einem Krieg, d​er sich a​uf zwei Ozeanen abspielte, vorbereitet z​u haben“ aufzeige.[98] Er argumentierte damit, d​ass die Singapur-Strategie s​chon immer unrealistisch gewesen sei.[98] Die für d​ie Verteidigung Malayas bereitgestellten Ressourcen s​eien für d​ie Verteidigung n​icht ausreichend u​nd die Art w​ie sie verteilt wurden i​m Allgemeinen verschwenderisch, ineffizient u​nd ineffektiv gewesen.[99]

Die Kapitulation h​atte sowohl militärische a​ls auch politische Konsequenzen. Vor d​em Parlament erklärte Churchill, d​ass nach Kriegsende e​in Untersuchungsausschuss s​ich des Falles annehmen solle.[2] Die Veröffentlichung d​er Rede i​m Jahr 1946 führte z​u einer Anfrage d​er australischen Regierung, o​b ein solcher Untersuchungsausschuss weiterhin geplant sei. Der Vereinte Planungsstab reagierte a​uf die Anfrage u​nd erklärte, d​ass eine solche Untersuchung n​icht möglich sei. Er begründete s​eine Entscheidung damit, d​ass es n​icht möglich s​ei sich n​ur auf d​ie direkt z​ur Kapitulation Singapurs führenden Ereignisse z​u konzentrieren. Es s​ei in diesem Zusammenhang unvermeidbar, d​ie diplomatischen, militärischen u​nd politischen Aspekte d​er Singapur-Strategie über e​inen langjährigen Zeitraum z​u untersuchen. Premierminister Clement Attlee beherzigte d​iese Empfehlung u​nd es w​urde kein Untersuchungsausschuss eingesetzt.[100]

In Australien u​nd Neuseeland führte d​ies nach Jahren d​er Beschwichtigung z​u einem gewissen Gefühl, v​on Großbritannien betrogen worden z​u sein.[76] „Schlussendlich“, schrieb e​in Historiker, „kann m​an es drehen u​nd wenden w​ie man will, d​ie Briten h​aben sie hängen lassen.“[101] Noch über Jahrzehnte belastete d​ies die politischen Beziehungen d​er Länder. In e​iner 1992 v​or dem Repräsentantenhaus gehaltenen Rede befeuerte d​er australische Premierminister Paul Keating d​ie Debatte erneut:

“I w​as told t​hat I d​id not l​earn respect a​t school. I learned o​ne thing: I learned a​bout self-respect a​nd self-regard f​or Australia — n​ot about s​ome cultural cringe t​o a country w​hich decided n​ot to defend t​he Malayan peninsula, n​ot to w​orry about Singapore a​nd not t​o give u​s our troops b​ack to k​eep ourselves f​ree from Japanese domination. This w​as the country t​hat you people wedded yourself to, a​nd even a​s it walked o​ut on y​ou and joined t​he Common Market, y​ou were s​till looking f​or your MBEs a​nd your knighthoods, a​nd all t​he rest o​f the regalia t​hat comes w​ith it.”

„Es w​urde mir gesagt, d​ass ich a​n der Schule keinen Respekt gelernt hätte. Ich h​abe eine Sache gelernt: Ich lernte e​twas über Selbstrespekt u​nd Selbstachtung für Australien – n​icht über kulturelle Unterwürfigkeit gegenüber e​inem Land, d​as sich d​azu entschloss, d​ie Malaiische Halbinsel n​icht zu verteidigen, s​ich nicht u​m Singapur z​u kümmern u​nd uns unsere Truppen zurückzuschicken, d​amit wir u​ns vor d​er japanischen Herrschaft hätten schützen können. Dies w​ar das Land, d​em ihr e​uch selbst unterworfen habt, u​nd selbst a​ls es e​uch mit Füßen t​rat und s​ich dem Europäischen Binnenmarkt zuwandte, hofftet i​hr weiterhin a​uf eure MBEs, Ritterschaften u​nd die ganzen anderen d​amit einhergehenden Insignien.“

Paul Keating[102]

Eine ausreichend große Flotte w​ar für d​ie Niederringung Japans vonnöten. Ab 1944 w​urde die British Pacific Fleet i​m Fernen Osten eingesetzt,[103] w​o sie gemeinsam m​it der United States Pacific Fleet operierte. Die bereits v​or dem Krieg g​egen Japan einsetzende Zusammenarbeit u​nd die s​ich im Kriegsverlauf vertiefende Allianz stellten e​inen langfristigen Ersatz für d​ie Singapur-Strategie dar.[104]

Die Singapore Naval Base erlitt während d​er Schlacht u​m die Stadt n​ur geringe Beschädigungen u​nd konnte v​on den Japanern i​m Anschluss a​ls wichtigster Marinestützpunkt abseits d​er Hauptinseln dienen.[105] Die Briten beschädigten i​hre 381-mm-Küstengeschütze v​or der Kapitulation, allerdings konnten d​ie Japaner a​lle bis a​uf vier d​er Kanonen wieder instand setzen.[60] In d​en Jahren 1944 u​nd 1945 k​am es z​u wiederholten Luftangriffen a​uf Singapur, d​ie auch d​ie Naval Base beschädigten. Nach d​er Kapitulation Japans nahmen d​ie Briten Singapur wieder i​n Besitz.[97]

Operation Mastodon

Im Jahr 1957 w​urde die Singapur-Strategie i​n Form d​er Operation Mastodon wiederbelebt. Die Operation Mastodon s​ah vor, m​it Kernwaffen ausgerüstete V-Bomber d​es RAF Bomber Command i​n Singapur z​u stationieren. Diese sollten e​inen Teil d​es britischen Verteidigungsbeitrags d​er SEATO i​n der Region bilden. Es k​am hierbei erneut z​u logistischen Problemen. Da d​ie V-Bomber n​icht die g​anze Strecke b​is nach Singapur a​m Stück zurücklegen konnten, musste m​it RAF Gan e​ine neue Zwischenbasis a​uf den Malediven errichtet werden. Da d​ie Rollbahn v​on RAF Tengah für d​ie V-Bomber z​u kurz war, mussten d​iese auf d​ie RMAF Base Butterworth ausweichen, b​is Tengahs Bahn verlängert werden konnte. Die Stationierung nuklear bewaffneter Flugzeuge u​nd zusätzlicher Kernwaffen, o​hne dies m​it den lokalen Behörden abzusprechen, führte schnell z​u politischen Komplikationen.[106]

Die Operation Mastodon s​ah die Stationierung zweier Geschwader z​u je a​cht Handley Page Victors a​uf Tengah u​nd eines Geschwaders m​it acht Avro Vulcan a​uf Butterworth vor. Das britische Kernwaffenarsenal bestand 1958 a​us 53 Sprengköpfen, d​ie meisten d​avon vom älteren Blue-Danube-Typ. Die Pläne d​er Operation Mastodon s​ahen im Gegensatz hierzu d​ie Stationierung v​on allein 48 Sprengköpfen d​es neueren, leichteren Typs Red Beard vor. Sie sollten i​n Tengah gelagert werden, sodass j​eder V-Bomber d​ort und i​n Butterworth m​it zwei Bomben bestückt werden konnte.[107] 1960 verlegte d​ie Royal Navy d​en Flugzeugträger HMS Victorious m​it Red Beards u​nd nuklear bestückbaren Jagdflugzeugen v​om Typ Supermarine Scimitar i​n den Fernen Osten.[108] Wie b​ei der ursprünglichen Singapur-Strategie g​ab es a​uch dieses Mal bedenken, o​b die stationierten Einheiten i​m Falle e​iner sie erfordernden Krise ausreichend m​it Ersatzteilen versorgt werden könnten.[109] Die Bedenken wurden besonders n​ach der Zündung d​er ersten chinesischen Atombombe i​m Jahr 1964 geäußert.[110]

Als s​ich die Konfrontasi zwischen Indonesien u​nd Malaysia 1963 verschärfte, schickte d​as Bomber Command Staffeln a​us Victors u​nd Vulcans i​n den Fernen Osten. Über d​ie nächsten d​rei Jahre w​aren ständig v​ier V-Bomber d​ort stationiert. Die stationierten Staffeln wechselten s​ich reihum d​urch die entsprechenden Geschwader ab. Im April 1965 führte d​as No. 35 Squadron RAF e​ine Eilverlegung n​ach Butterworth u​nd Tengah durch.[111] Air Chief Marshal John Grandy berichtete, d​ass die V-Bomber e​ine wirksame Abschreckung bilden würden, Konflikte n​icht in großangelegtem Stil z​u führen.[112] Politische, ethnische u​nd persönliche Spannungen sorgten 1965 dafür, d​ass Singapur s​ich von Malaysia löste u​nd seine Unabhängigkeit proklamierte.[113] Mit d​em Ende d​er Konfrontasi z​og die Royal Air Force 1966 i​hre letzten V-Bomber a​us der Region ab.[112] Im folgenden Jahr verkündete d​ie britische Regierung i​hre Absicht, a​lle noch verbliebenen Truppen a​us dem Fernen Osten zurückzuziehen.[114] Am 8. Dezember 1968 w​urde die Singapore Naval Base offiziell a​n die Regierung v​on Singapur übergeben.[97]

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  • Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. (= Cass Series – Naval Policy and History. Band XXII). Frank Cass, London 2004, ISBN 0-7146-5321-7, ISSN 1366-9478, OCLC 52688002.
  • G. Hermon Gill: Royal Australian Navy 1939–1942 (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive). (=Australia in the War of 1939–1945. Reihe 2. Band I). Australian War Memorial, Canberra 1957, ISBN 0-00-217479-0, OCLC 848228.
  • Douglas Gillison: Royal Australian Air Force 1939–1942. (= Australia in the War of 1939–1945. Reihe 3. Band I). Australian War Memorial, Canberra 1962, OCLC 2000369.
  • Ken Hack und Kevin Blackburn: Did Singapore Have to Fall? Churchill and the Impregnable Fortress. Routledge, London 2003, ISBN 0-415-30803-8, OCLC 310390398.
  • Matthew Jones: Up the Garden Path? Britain's Nuclear History in the Far East, 1954–1962. In: The International History Review. Band 25, Nr. 2, Juni 2003, doi:10.1080/07075332.2003.9640998, ISSN 0707-5332, S. 306–333.
  • Greg Kennedy: Symbol of Imperial Defence. In: Brian P. Farrell und Sandy Hunter (Hrsg.): A Great Betrayal? The Fall of Singapore Revisited. Marshall Cavendish Editions, Singapur 2010, ISBN 978-981-4276-26-9, OCLC 462535579.
  • Gavin Long: To Benghazi. (= Australia in the War of 1939–1945. Reihe 1. Band I). Australian War Memorial, Canberra 1952, OCLC 18400892.
  • Ian C. McGibbon: Blue-Water Rationale. The Naval Defence of New Zealand, 1914–1942. Government Printer, Wellington, Neuseeland 1981, ISBN 0-477-01072-5, OCLC 8494032.
  • W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. (= Cambridge Commonwealth Series.). MacMillan Press, London 1979, ISBN 0-333-24867-8, OCLC 5860782.
  • Alan R. Millett: Assault from the Sea. The Development of Amphibious Warfare between the Wars. The American, British and Japanese Experiences. In: Williamson Murray, Alan R. Millett (Hrsg.): Military Innovation in the Interwar Period. Cambridge University Press, Cambridge 1996, ISBN 0-521-55241-9, OCLC 33334760.
  • Malcolm M. Murfett: An Enduring Theme. The Singapore Strategy. In: Brian P. Farrell und Sandy Hunter (Hrsg.): A Great Betrayal? The Fall of Singapore Revisited. Marshall Cavendish Editions, Singapur 2010, ISBN 978-981-4276-26-9, OCLC 462535579.
  • Rab Paterson: The Fall of Fortress Singapore. Churchill's Role and the Conflicting Interpretations. In: Sophia International Review. Band 30, 2008, ISSN 0288-4607, S. 31–68. (PDF-Datei).
  • Stephen Wentworth Roskill: The Defensive. (= History of the Second World War – The War at Sea. Band I). Her Majesty's Stationery Office, London 1954, OCLC 66711112.
  • Geoffrey Till: Adopting the Carriar Aircraft. The British, American and Japanese Case Studies. In: Williamson Murray und Alan R. Millett (Hrsg.): Military Innovation in the Interwar Period. Cambridge University Press, Cambridge 1996, ISBN 0-521-55241-9, OCLC 33334760.
  • Merze Tate und Fidele Foy: More Light on the Abrogation of the Anglo-Japanese Alliance. In: Political Science Quarterly. Band 74, Nr. 4, Dezember 1959, doi:10.2307/2146422, S. 532–554.
  • Lionel Wigmore: The Japanese Thrust (Memento vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive). (= Australia in the War of 1939–1945. Reihe 1. Band IV). Australian War Memorial, Canberra 1957, OCLC 3134219.
  • Humphrey Wynn: RAF Nuclear Deterrent Forces. The Stationery Office, London 1994, ISBN 0-11-772833-0, OCLC 31612798.

Einzelnachweise

  1. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 214.
  2. Winston Churchill: The Hinge of Fate. 1950, S. 81.
  3. Raymond Callahan: The Illusion of Security. Singapore 1919–42. 1974, S. 69.
  4. The New York Times: Urges a Navy Second to None. 22. Dezember 1915.
  5. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 19–23.
  6. Raymond Callahan: The Illusion of Security. Singapore 1919–42. 1974, S. 74.
  7. Raymond Callahan: The Illusion of Security. Singapore 1919–42. 1974, S. 70.
  8. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 49.
  9. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 13.
  10. Merze Tate und Fidele Foy: More Light on the Abrogation of the Anglo-Japanese Alliance. 1959, S. 539.
  11. J. Bartlet Brebner: Canada, The Anglo-Japanese Alliance and the Washington Conference. 1935, S. 48.
  12. J. Bartlet Brebner: Canada, The Anglo-Japanese Alliance and the Washington Conference. 1935, S. 54.
  13. Merze Tate und Fidele Foy: More Light on the Abrogation of the Anglo-Japanese Alliance. 1959, S. 535–538.
  14. Merze Tate und Fidele Foy: More Light on the Abrogation of the Anglo-Japanese Alliance. 1959, S. 543.
  15. J. Bartlet Brebner: Canada, The Anglo-Japanese Alliance and the Washington Conference. 1935, S. 48–50.
  16. J. Bartlet Brebner: Canada, The Anglo-Japanese Alliance and the Washington Conference. 1935, S. 56.
  17. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 30–32.
  18. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 20.
  19. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 25.
  20. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 103–105.
  21. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 26–28.
  22. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 33–34.
  23. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 38.
  24. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 60.
  25. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 4–5.
  26. Peter Dennis: Australia and the Singapore Strategy. 2010, S. 21–22.
  27. Christopher M. Bell: The Singapore Strategy and the Deterrence of Japan. Winston Churchill, the Admiralty and the Dispatch of Force Z. 2001, S. 608–612.
  28. Rab Paterson: The Fall of Fortress Singapore. Churchill's Role and the Conflicting Interpretations. 2008, S. 51–52.
  29. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 61.
  30. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 93.
  31. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 67.
  32. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 66.
  33. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 57.
  34. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 93–94.
  35. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 174.
  36. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 76–77.
  37. Christopher M. Bell: The Royal Navy, Seapower and Strategy between the Wars. 2000, S. 84–85.
  38. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 75.
  39. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 77–78.
  40. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 59.
  41. Alan R. Millett: Assault from the Sea. The Development of Amphibious Warfare between the Wars. The American, British and Japanese Experiences. 1996, S. 59.
  42. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 159–164.
  43. Alan R. Millett: Assault from the Sea. The Development of Amphibious Warfare between the Wars. The American, British and Japanese Experiences. 1996, S. 61–63.
  44. Pearson Phillips: The Highland peer who prepared Japan for war. In: The Daily Telegraph. 6. Januar 2002. Abgerufen am 20. Juli 2012.
  45. John R. Ferris: Student and Master. The United Kingdom, Japan, Airpower and the Fall of Singapore. 2010, S. 76–78.
  46. John R. Ferris: Student and Master. The United Kingdom, Japan, Airpower and the Fall of Singapore. 2010, S. 80.
  47. Geoffrey Till: Adopting the Carriar Aircraft. The British, American and Japanese Case Studies. 1996, S. 218–219.
  48. Geoffrey Till: Adopting the Carrier Aircraft. The British, American and Japanese Case Studies. 1996, S. 217.
  49. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 153.
  50. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 156–161.
  51. Christopher M. Bell: The Singapore Strategy and the Deterrence of Japan. Winston Churchill, the Admiralty and the Dispatch of Force Z. 2001, S. 613–614.
  52. Andrew Field: The Royal Navy Strategy in the Far East 1919–1939. Preparing for War against Japan. 2004, S. 107–111.
  53. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 25–27.
  54. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 55.
  55. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 57–58.
  56. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 61–65 und 80.
  57. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 67.
  58. Raymond Callahan: The Illusion of Security. Singapore 1919–42. 1974, S. 80.
  59. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 71–73.
  60. Charles H. Bogart: The Fate of Singapore’s Guns – Japanese Report. (Memento des Originals vom 23. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.navyhistory.org.au Naval Historical Society of Australia. Abgerufen am 20. Juli 2012.
  61. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 120–122.
  62. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 74.
  63. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 75–81.
  64. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 83.
  65. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 135–137.
  66. Gavin Long: To Benghazi. 1952, S. 8–9.
  67. Gavin Long: To Benghazi. 1952, S. 10.
  68. Peter Dennis: Australia and the Singapore Strategy. 2010, S. 22.
  69. G. Hermon Gill: Royal Australian Navy 1939–1942. 1957, S. 18–19.
  70. Lionel Wigmore: The Japanese Thrust. 1957, S. 8.
  71. Peter Dennis: Australia and the Singapore Strategy. 2010, S. 23–25.
  72. Gavin Long: To Benghazi. 1952, S. 19–20.
  73. Gavin Long: To Benghazi. 1952, S. 33–34.
  74. Gavin Long: To Benghazi. 1952, S. 27.
  75. David Day: The Great Betrayal. Britain, Australia and the Onset of the Pacific War, 1939–1942. 1988, S. 23–31.
  76. Rab Paterson: The Fall of Fortress Singapore. Churchill's Role and the Conflicting Interpretations. 2008, S. 32.
  77. David Day: The Great Betrayal. Britain, Australia and the Onset of the Pacific War, 1939–1942. 1988, S. 31.
  78. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 165.
  79. Lionel Wigmore: The Japanese Thrust. 1957, S. 19.
  80. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 156.
  81. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 163.
  82. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 178–179.
  83. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 182.
  84. Stephen Wentworth Roskill: The Defensive. 1954, S. 553–559.
  85. Christopher M. Bell: The Singapore Strategy and the Deterrence of Japan. Winston Churchill, the Admiralty and the Dispatch of Force Z. 2001, S. 620–623.
  86. Lionel Wigmore: The Japanese Thrust. 1957, S. 92.
  87. Raymond Callahan: The Illusion of Security. Singapore 1919–42. 1974, S. 83.
  88. Douglas Gillison: Royal Australian Air Force 1939–1942. 1962, S. 142–143.
  89. Douglas Gillison: Royal Australian Air Force 1939–1942. 1962, S. 204–205.
  90. Lionel Wigmore: The Japanese Thrust. 1957, S. 102–103.
  91. Ken Hack und Kevin Blackburn: Did Singapore Have to Fall? Churchill and the Impregnable Fortress. 2003, S. 90–91.
  92. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 192–193.
  93. Lionel Wigmore: The Japanese Thrust. 1957, S. 144.
  94. Lionel Wigmore: The Japanese Thrust. 1957, S. 382 und 507.
  95. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 208.
  96. Lionel Wigmore: The Japanese Thrust. 1957, S. 182–183, 189–190 und 382.
  97. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 230.
  98. Christopher M. Bell: The Singapore Strategy and the Deterrence of Japan. Winston Churchill, the Admiralty and the Dispatch of Force Z. 2001, S. 605–606.
  99. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 214–216.
  100. Brian P. Farrell: Introduction. 2010, S. ix.
  101. Malcolm M. Murfett: An Enduring Theme. The Singapore Strategy. 2010, S. 17.
  102. Commonwealth of Australia: Parliamentary Debates. House of Representatives, 27. Februar 1992.
  103. W. David McIntyre: The Rise and Fall of the Singapore Naval Base, 1919–1942. 1979, S. 221–222.
  104. Greg Kennedy: Symbol of Imperial Defence. 2010, S. 52.
  105. James Lea Cate: The Pacific. Matterhorn to Nagasaki June 1944 to August 1945. 1953, S. 156.
  106. Matthew Jones: Up the Garden Path? Britain's Nuclear History in the Far East, 1954–1962. 2003, S. 316–318.
  107. Matthew Jones: Up the Garden Path? Britain's Nuclear History in the Far East, 1954–1962. 2003, S. 320–322.
  108. Matthew Jones: Up the Garden Path? Britain's Nuclear History in the Far East, 1954–1962. 2003, S. 325.
  109. Matthew Jones: Up the Garden Path? Britain's Nuclear History in the Far East, 1954–1962. 2003, S. 329.
  110. Matthew Jones: Up the Garden Path? Britain's Nuclear History in the Far East, 1954–1962. 2003, S. 333.
  111. Humphrey Wynn: RAF Nuclear Deterrent Forces. 1994, S. 444–448.
  112. Humphrey Wynn: RAF Nuclear Deterrent Forces. 1994, S. 448.
  113. Peter Edwards: A Nation at War: Australian Politics, Society and Diplomacy During the Vietnam War 1965–1975. 1994, S. 58.
  114. Peter Edwards: A Nation at War: Australian Politics, Society and Diplomacy During the Vietnam War 1965–1975. 1994, S. 146.
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