Mitsubishi G4M
Die Mitsubishi G4M Hamaki (Zigarre) war der bekannteste japanische Ganzmetall-Bomber im Zweiten Weltkrieg im Pazifikraum. Er flog die meisten Einsätze während des Pazifikkriegs und bekam von den Alliierten den Codenamen Betty. Die G4M wurde auch als Torpedobomber eingesetzt.
Mitsubishi G4M | |
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Mitsubishi G4M-45 | |
Typ: | Bomber |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Mitsubishi |
Erstflug: | 23. Oktober 1939 |
Stückzahl: | 2479 |
Geschichte
Das von Mitsubishi Jūkōgyō gebaute Flugzeug wurde von der japanischen Marine für die japanische Marineluftwaffe in Auftrag gegeben. Nach den Plänen von Mitsubishi sollte die Maschine eigentlich mit vier Motoren ausgestattet werden, aber die Marine entschied sich für eine zweimotorige Version. Die besondere Eigenschaft dieses Bombers war seine große Reichweite, die durch in die Tragflächen integrierte Tanks ermöglicht wurde.
Nach dem Erstflug am 23. Oktober 1939 hatte die G4M ihren ersten überaus erfolgreichen Kriegseinsatz in Südostchina im Mai 1941 während des chinesischen Bürgerkriegs.
Die Mitsubishi G3Ms und ihr weiterentwickelter Nachfolger G4Ms hatten ihren größten Erfolg, als sie am 10. Dezember 1941 in den Gewässern von Malaysia das britische Schlachtschiff HMS Prince of Wales und den Schlachtkreuzer HMS Repulse zwei Tage nach dem Angriff auf Pearl Harbor mit panzerbrechenden Bomben und Torpedos versenkten. Die Prince of Wales und die Repulse waren die ersten Großkampfschiffe, die ausschließlich durch einen Luftangriff auf offener See versenkt wurden.
Mehr als 250 Maschinen waren an den Invasionen auf den Philippinen und in Malaysia beteiligt. Nach der Schlacht um Guadalcanal im August 1942 hatte sich herausgestellt, dass die großen, relativ langsamen und ungepanzerten Maschinen nach Treffern mitunter in Brand gerieten und abstürzten. Das brachte der G4M den zusätzlichen Spitznamen One-Shot Lighter ein.
Mit zunehmender Verschlechterung der Kriegslage wurden wegen der hohen Verluste Tagesangriffe praktisch unmöglich, so dass nur mehr Nachteinsätze erfolgten. Weiterhin wurde eine Sonderversion des Bombers gegen Kriegsende als Trägerflugzeug für die bemannten Ōka-Kamikaze-Gleitbomben (Yokosuka MXY-7) verwendet.
Die Mitsubishi G4M wurde in vier Hauptversionen gebaut, der G4M1 Modell 11, G4M2 Modell 22, G4M3 Modell 34 und der G6M1. Daneben gab es noch einige Unterversionen wie die G6M1-L2, die als Transportflugzeug ausgelegt war. Insgesamt wurden 2479 Maschinen gebaut, von denen am Ende des Krieges nur noch etwa 160 Maschinen vorhanden waren.
Am 19. August 1945 erfolgte der Transport der japanischen Kapitulationsdelegation in zwei G4M1-Maschinen nach Ie-jima auf den Ryūkyū-Inseln. Dabei trugen die Flugzeuge einen weißen Anstrich mit grünen Kreuzen als Zeichen der Kapitulation.
Technische Daten
Kenngrößen | Daten |
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Länge | 20,00 m |
Spannweite | 25,00 m |
Höhe | 6,00 m |
Antrieb | zwei Mitsubishi MK4A Kasei 14-Zylinder-Sternmotoren mit 1530 PS (1825 PS bei G4M2d Modell 27, G4M2c Modell 26 und G4M3 Modell 36) |
Höchstgeschwindigkeit | 455 km/h in 4500 m Höhe |
max. Reichweite | 5040 km |
Besatzung | 7 (10 in der G6M1) |
Dienstgipfelhöhe | 9000 m |
Bewaffnung | zwei 20-mm-Kanonen, vier 7,7-mm-MGs und bis zu 2200 kg Bomben (inkl. ein 800-kg-Torpedo) |
Gesamtmasse |
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Siehe auch
Literatur
- Martin Ferkl, Mitsubishi G4M Betty, Revi, 2002, ISBN 80-85957-09-4
- Osamu Tagaya, Mitsubishi Type I Rikko Betty Units of World War 2, Osprey Publishing, 2002, ISBN 1-84176-082-X
- Joseph M. Horodyski, British Gamble In Asian Waters, Military Heritage Band 3, Dezember 2001, Seite 68–77 (Versenkung des britischen Schlachtschiffes Prince of Wales und Schlachtkreuzer Repulse durch die Japaner am 10. Dezember 1941 nach Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg)