Innere Mongolei
Die Innere Mongolei (chinesisch 內蒙古 / 內蒙古, Pinyin Nèi Měnggǔ Mongolisch ᠥᠪᠦᠷ ᠮᠣᠩᠭᠣᠯ Obur Mônggôl, kurz 內蒙 / 內蒙, Nèiměng), amtlich Autonome Region Innere Mongolei (內蒙古自治區 / 內蒙古自治区, Nèi Měnggǔ Zìzhìqū; Mongolisch ᠥᠪᠦᠷ ᠮᠣᠩᠭᠣᠯ ᠤᠨ ᠥᠪᠡᠷᠲᠡᠭᠡᠨ ᠵᠠᠰᠠᠬᠤ ᠣᠷᠤᠨ Obur Mônggôl-ûn obertegen jasahû ôrûn; Kyrill-Mongolisch Өвөр Монголын Өөртөө Засах Орон) ist eine Autonome Region in der Volksrepublik China.
Abkürzung: 蒙 (Pinyin: Měng) | |
Hauptstadt | Hohhot |
Fläche – Gesamt |
Rang 3 von 33 1 218.698 km² |
Bevölkerung
– Gesamt 2016 |
Rang 23 von 33
25.200.000 Einwohner |
Verwaltungstyp | Autonomes Gebiet |
Gouverneur | Bu Xiaolin 布小林 |
ISO-3166-2-Code | CN-NM |
Bezirksebene | 9 Städte, 3 Bünde |
Kreisebene | 49 Banner, 23 Stadtbezirke, 17 Kreise, 11 Städte, 3 Autonome Banner[1] |
Gemeindeebene | 496 Großgemeinden, 239 Straßenviertel, 152 Sum, 105 Gemeinden, 17 Nationalitäten-Gemeinden, 1 Nationalitäten-Sum[1] |
Geographie
Die Innere Mongolei grenzt im Norden an Russland und die Mongolei. Im Süden grenzt sie – von Westen nach Osten – an die chinesischen Provinzen Gansu, Ningxia, Shaanxi, Shanxi, Hebei, Liaoning, Jilin und Heilongjiang.
Der größte Teil des Territoriums der Inneren Mongolei befindet sich auf einer Hochebene über 1000 Meter über dem Meeresspiegel.
Das Klima der Inneren Mongolei ist kontinental gemäßigt mit langen, teils sehr kalten Wintern, kurzen feuchtwarmen Sommern und starkem Wind bei schnell steigenden Temperaturen im Frühling. Die Jahresniederschläge bewegen sich zwischen 100 und 500 mm. Von Südosten nach Nordwesten nimmt die Regenmenge kontinuierlich ab; im Westen der Inneren Mongolei befinden sich Wüsten. Die jährliche Sonnenscheindauer liegt um 2700 Stunden. Das Große Hinggan-Gebirge und das Gebirge Yin Shan bilden eine natürliche Wetterscheide: östlich und nördlich dieser Bergketten sind sowohl Temperaturen als auch Niederschläge deutlich niedriger als westlich bzw. südlich davon.[1]
Von der Wüstenbildung, durch die in China jährlich etwa 3500 km² Fläche zu Wüste werden, ist auch die Innere Mongolei stark betroffen. Sie hat ihre Ursache in der Umwandlung von Weideflächen in intensiv genutzte landwirtschaftliche Gebiete durch chinesische Zuwanderer, wodurch die Flächen übernutzt und zerstört werden. Die Hirten, die diese Flächen davor nachhaltig genutzt hatten, werden durch diese Zuwanderung in unwirtschaftlichere Regionen abgedrängt, wodurch diese überweidet werden.[2]
Administrative Gliederung
Die Hauptstadt des Autonomen Gebietes ist Hohhot. Insgesamt ist es – auf Bezirksebene – in neun bezirksfreie Städte und drei Bünde (Aimags) gegliedert:[1]
- Stadt Hohhot (呼和浩特市 ᠺᠥᠺᠡᠬᠣᠲᠠ),
- Stadt Baotou (包头市 ᠪᠣᠭᠣᠲᠣ),
- Stadt Wuhai (乌海市 ᠦᠬᠠᠢ),
- Stadt Chifeng (赤峰市 ᠤᠯᠠᠭᠠᠨᠬᠠᠳᠠ),
- Stadt Tongliao (通辽市 ᠲᠦᠨᠭᠯᠢᠶᠥᠥ),
- Stadt Ordos (鄂尔多斯市 ᠣᠷᠳᠣᠰ),
- Stadt Hulun Buir (呼伦贝尔市 ᠺᠥᠯᠦᠨ ᠪᠤᠶᠢᠷ),
- Stadt Bayan Nur (巴彦淖尔市 ᠪᠠᠶᠠᠠᠨᠠᠭᠤᠷ),
- Stadt Ulanqab (乌兰察布市 ᠤᠯᠠᠭᠠᠨᠴᠠᠪ),
- Xilin-Gol-Bund (锡林郭勒盟 ᠰᠢᠯᠢ ᠵᠢᠨ ᠭᠣᠣᠯ),
- Hinggan-Bund (兴安盟 ᠬᠢᠩᠭᠠᠨ),
- Alxa-Bund (阿拉善盟 ᠠᠯᠠᠱᠠᠨ).
Auf Kreisebene ist die Innere Mongolei seit 2016 in 103 Einheiten gegliedert, nämlich 23 Stadtbezirke, 11 kreisfreie Städte, 17 Kreise, 49 Banner und 3 autonome Banner. Bis 2015 waren es nur 102 Einheiten.[1]
Auf Gemeindeebene existieren 1010 Verwaltungseinheiten, nämlich 239 Straßenviertel, 496 Großgemeinden, 105 Gemeinden, 152 Sum, 17 Nationalitäten-Gemeinden und 1 Nationalitäten-Sum (Stand: 2015).[1]
Bezeichnung
Die Bezeichnung „Innere“ Mongolei ist vom mandschurischen „dorgi (innen) / tulergi (außen)“ abgeleitet und stand während der Qing-Dynastie für sechs Fürstentümer im Südosten des mongolisch besiedelten Raumes, die der chinesischen Hauptstadt Peking am nächsten lagen. Sie spiegelt somit die Perspektive der chinesischen Regierung wider und hat folglich eine mandschurisch geprägte sinozentrische Konnotation.[4]
Der Gegenbegriff ist Äußere Mongolei. Er stand insbesondere während der Qing-Dynastie und der Republikzeit (1912–1949) für den größten Teil des Gebiets der heutigen Mongolei. Mongolen nennen die beiden Gebiete öbör, also „vordere“ (= „südliche“ statt „innere“) und aru, also „hintere“ (= „nördliche“ statt „äußere“) Mongolei. Befürworter einer größeren Autonomie oder gar Unabhängigkeit der Inneren Mongolei von China bevorzugen deshalb den Begriff Südmongolei.[5]
Geschichte
Zur Zeit der Qing-Dynastie unterstand die gesamte Mongolei der Qing-Herrschaft[5] und die mongolischen Gebiete wurden durch das Ministerium für Minoritäten-Angelegenheiten (Lifanyuan) verwaltet.Beleg fehlt Die Teilung der Mongolei begann schon am Beginn der Qing-Dynastie: nach dem Tode des letzten bedeutenden mongolischen Khan Ligdan Khan schrumpfte die Macht der Mongolen auf ihr Siedlungsgebiet in Zentralasien. Der Südosten des von Mongolen besiedelten Gebietes, der auch die am dichtesten besiedelte Region war, geriet unter mandschurischen Einfluss. Nach der Errichtung der Qing-Dynastie wurde der Südosten in sechs Fürstentümer mit einem beschränkten Grad an Autonomie unterteilt.[4] Unter der Herrschaft der Qing-Kaiser wurde die Innere Mongolei fester in das chinesische Reich integriert, indem Chinesen in der Inneren Mongolei angesiedelt wurden und Straßen errichtet wurden. Nach dem Fall der Qing-Dynastie kam es zu einem Aufschwung des mongolischen Patriotismus, die Äußere Mongolei löste sich von China los. Die geistliche und politische Führung der Mongolen – am aktivsten das religiöse Oberhaupt Bogdo Gegen – trieb auch eine Loslösung der Inneren Mongolei voran, aber diese erwies sich als zu fest in China integriert.[4] Folglich wurden 1913/14 auf dem Gebiet der Inneren Mongolei die chinesischen Provinzen Suiyuan, Chahar und Jehol eingerichtet. Im Zuge der Eroberung der Mandschurei durch die Japaner entstand 1931 der Marionettenstaat Mandschukuo, im Folgejahr wurde aus Chahar und Suiyuan die autonome Region Mengjiang mit der Hauptstadt Kalgan unter dem einheimischen mongolischen Fürsten Demchugdongrub geformt.[6] Anders als von der geistlichen und politischen Führung der Mongolen erhofft, unterstützten die Japaner eine mögliche Loslösung der Inneren Mongolei von China nicht; sie instrumentalisierten die Mongolen lediglich mit dem Ziel, die junge Republik China zu schwächen.[4]
Die Kapitulation Japans im Jahre 1945 führte in der Inneren Mongolei zu einem Machtvakuum, das sowjetische, mongolische und kommunistische Einheiten von der Mandschurei aus füllten.[6] Obwohl die Mongolen der Inneren Mongolei größtenteils für einen vereinigten mongolischen Staat aus der damaligen Mongolischen Volksrepublik und der heutigen Inneren Mongolei waren, blieb die Innere Mongolei ein Teil Chinas, weil die Regierung der Mongolischen Volksrepublik angesichts der großen Han-chinesischen Minderheit auf eine Vereinigung verzichtete.[6]
Den mongolischen Kommunisten gelang es, noch vor dem Sieg der Volksbefreiungsarmee im chinesischen Bürgerkrieg ein kommunistisches Regime zu etablieren.[4] Deshalb wurde noch vor Ausrufung der Volksrepublik China am 1. Mai 1947 die Innere Mongolei nach sowjetischem Vorbild der Minderheitenpolitik als Autonome Region unter Ulanhu eingerichtet.[6] Die Integration der Inneren Mongolei in die Volksrepublik China war dadurch deutlich reibungsloser als die Integration Tibets oder Xinjiangs.[4] Die Autonomie ist seit Gründung der Volksrepublik China vor allem symbolischer Natur: Die Macht liegt bei der Kommunistischen Partei, die Regierung des Autonomen Gebietes, an der die Mongolen beteiligt sind, ist der Partei nachgeordnet.[6] Sie bestand zunächst aus Teilen von Chahar (ohne Kalgan) und der westlichen Mandschurei (ehemals Xing’an, Liaobei) mit der Hauptstadt Ulanhot. 1952–55 kamen Suiyuan, Alxa (ehemals Ningsia) und Rehe sowie weitere Teile der Mandschurei hinzu; Hohhot wurde 1952 Hauptstadt.
Siehe auch: Säuberung der Inneren Mongolei
Während der Kulturrevolution wurden Teile der Inneren Mongolei anderen Provinzen zugeschlagen. Zahlreiche mongolische Parteifunktionäre wurden aus der Kommunistischen Partei entfernt, die Landwirtschaft wurde zwangskollektiviert. Diese Maßnahmen wurden nach Ende der Kulturrevolution ohne weitere Erklärungen größtenteils rückgängig gemacht.[7]
Im Oktober 2020 forderte das chinesische Regime das Museum der Geschichte von Nantes ("Musée d´histoire de Nantes") in Frankreich auf, den Namen „Dschingis Khan“ und „Mongolei“ im Titel des Ausstellungsprojekts zur Geschichte von Dschingis Khan und dem mongolischen Reich nicht zu verwenden. Das Museum der Geschichte von Nantes engagierte das Ausstellungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Museum der Inneren Mongolei in Hohhot, China. Das Museum der Geschichte von Nantes stoppte das Ausstellungsprojekt.[8]
Bevölkerung
Für das Jahresende 2015 wurde eine ansässige Bevölkerung von 25,11 Millionen Einwohnern geschätzt, davon waren 15,14 Millionen Stadtbevölkerung und 9,97 Millionen Landbevölkerung.[1] Anders als der Name vermuten lässt, gehören weniger als 20 % der Bevölkerung zur namensgebenden Ethnie der Mongolen. Nur in wenigen Bannern stellen die Mongolen die Mehrheit.[5]
Ethnische Gliederung
Ethnie | Einwohner | Anteil |
---|---|---|
Han | 18.465.586 | 79,17 % |
Mongolen | 3.995.349 | 17,13 % |
Mandschu | 499.911 | 2,14 % |
Hui | 209.850 | 0,9 % |
Daur | 77.188 | 0,33 % |
Ewenken | 26.201 | 0,11 % |
Koreaner | 21.859 | 0,09 % |
Russen | 5.020 | 0,02 % |
Oroqen | 3.573 | % | 0,015
Xibe | 3.023 | 0,01 % |
Sonstige | 15.787 | % | 0,085
Stand der Tabelle: 2000
Die Migration von Han-Chinesen in die heutige Innere Mongolei begann im 19. Jahrhundert, so dass für das Jahr 1912 etwa 1,5 Millionen Chinesen in der Mongolei geschätzt wurden. Der Sturz der Qing-Dynastie und die Ausrufung der Republik China führten zu verstärkter Einwanderung von Han-Chinesen – für 1937 wurden 4 Millionen Han in der Inneren Mongolei geschätzt. Es wurde den Han nun auch gestattet, Land zu kaufen. Zur Gründung der Volksrepublik China lebten etwa 5 Millionen Han in der Inneren Mongolei.[5] Die Ansiedelung von Chinesen wurde aus mehreren Gründen von der Zentralregierung vorangetrieben: Es gibt bedeutende Vorkommen an Bodenschätzen wie Kohle, Eisenerz, Aluminium oder Uran, die bereits vor der Ausrufung der Volksrepublik ausgebeutet wurden. Ab den 1950er Jahren förderte man die Entwicklung der Schwerindustrie vor allem in Baotou – die Großstädte der Inneren Mongolei haben aus diesem Grund nur sehr kleine Anteile an mongolischer Bevölkerung und sie unterscheiden sich nicht von anderen chinesischen Städten. Dazu kam der Bruch zwischen China und der Sowjetunion, wodurch die Innere Mongolei zum Grenzgebiet wurde, das es im Falle eines sowjetischen Angriffs, den man damals ernsthaft befürchtete, zu verteidigen galt. Das Klima der Inneren Mongolei ähnelt dem Klima von Peking und anderen nordchinesischen Städten, so dass chinesische Siedler bereitwillig in die Innere Mongolei zogen.[9]
Zwischen den Mongolen, die in ihrer Geschichte immer Nomaden und Viehzüchter waren, und den Chinesen gibt es immer wieder Spannungen. Partei und Regierung betonen immer, dass die Spannungen keinesfalls ethnische, sondern wirtschaftliche Gründe haben. Die Spannungen haben häufig ihre Ursache in Konflikten um die Landnutzung – der boomende und von Chinesen dominierte Abbau von Kohle, Erzen, Kupfer und seltenen Erden zerstört große Weideflächen, von denen die mongolischen Viehzüchter wirtschaftlich abhängen.[5] Proteste von seiten der Mongolen kommen deshalb immer wieder vor, die Unruhen in der Inneren Mongolei 2011 haben zuletzt am meisten Aufsehen erregt. Im April 2012 wurden 22 in Naiman mongolische Protestierende verhaftet, die gegen die illegale Aneignung von Weideland durch einen chinesisch geführten Forstwirtschaftsbetrieb demonstrierten. Im Frühling 2016 verschmutzte ein metallurgischer Betrieb in Zalantun Weideland, was zum Tod zahlreicher Schafe führte. Als die Viehhirten protestierten, gab es zahlreiche Festnahmen. Im Juni 2016 wurde in Xilin Gol gegen den Straßenbau auf Weideland protestiert. Im Juli 2016 protestierte man gegen die Enteignung von landwirtschaftlichen Flächen, im August gegen Zwangsräumungen in Xin Bulag (Xianghuang-Banner). Im Dezember 2016 protestierten die Einwohner in Ulanhot gegen die Anordnung, dass in den Kindergärten nicht mehr Mongolisch, sondern nur noch Chinesisch gesprochen werden darf. Im Juni 2017 kam es zu Zusammenstößen, als Einwanderer aus der Provinz Shaanxi auf gemeinschaftlichem Weidegrund im Rechten Bairin-Banner eine Rinderfarm errichten wollten.[10] Die Kommunistische Partei hat sich das Ziel gesetzt, die Mongolen zum Aufgeben ihrer nomadischen Lebensweise und zum Übergang zu moderner Landwirtschaft zu bewegen. Unter dem Vorwand von Vermeidung von Überweidung und Bodenerosion wurden Hunderttausende Hirten zwangsumgesiedelt, vorwiegend in städtische Gebiete, wo sie als Hilfsarbeiter in chinesisch dominierten Unternehmen ein wenig zufriedenstellendes Leben führen und ihre Identität zunehmend verlieren.[11][2]
Die gesetzlich in den Autonomen Regionen vorgeschriebene Zweisprachigkeit wird im öffentlichen und geschäftlichen Leben faktisch nicht eingehalten. Mongolen und Mitglieder anderer Minderheiten, die die chinesische Sprache nicht ausreichend beherrschen, sind dadurch gravierend benachteiligt.[9]
Es gibt bereits seit den 1950er Jahren separatistische mongolische Organisationen wie die Südmongolische Demokratische Allianz oder die Volkspartei der Inneren Mongolei, die jedoch nie eine Wirkung entfalten konnten wie die Separatisten in Xinjiang oder Tibet. Die Führungspersönlichkeiten dieser Organisationen wie Hada oder Govruud Huuchinhuu wurden wiederholt verhaftet und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.[12] Aber auch mongolische Organisationen, die sich nicht politisch, sondern nur kulturell engagieren, stehen unter strenger Beobachtung von Behörden und Partei.[13] Dazu kommt, dass das ethnische Bewusstsein der Mongolen sowohl in der Mongolei als auch in der Inneren Mongolei schwach ausgeprägt ist und dass die Innere Mongolei wirtschaftlich stärker ist als die Republik Mongolei, wenngleich die Han-Chinesen von der wirtschaftlichen Entwicklung stärker profitieren. Die Demonstrationen, die in den 1990ern wiederholt das Recht einforderten, der Mongolei beitreten zu dürfen, wurden von der Mongolei nicht gefördert.[12][14]
Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsentwicklung der Provinz seit dem Jahre 1954.
Jahr | Einwohnerzahl |
---|---|
Zensus 1954 | 6.100.104 |
Zensus 1964 | 12.348.638 |
Zensus 1982 | 19.274.279 |
Zensus 1990 | 21.456.518 |
Zensus 2000 | 23.323.347 |
Zensus 2010 | 24.706.291 |
Schätz. 2016 | 25.200.000 |
- Quelle: www.citypopulation.de[15]
Wirtschaft
Rohstoffvorkommen, u. a. Kohle, Erdgas und seltene Erden, machen aus der Provinz eine der reichsten Chinas. Die Wachstumsraten der Inneren Mongolei lagen in den letzten Jahren konstant im zweistelligen Bereich und gehörten zu den höchsten des Landes.
Im Jahr 2015 erwirtschaftete die Provinz ein BIP in Höhe von 1,80 Billionen Yuan (289 Milliarden US-Dollar) und belegte damit Rang 16 unter den Provinzen Chinas. Das BIP pro Kopf betrug 74.069 Yuan (11.152 US-Dollar/ KKP: 21.327 US-Dollar) pro Jahr (Rang 6 unter den chinesischen Provinzen). Das Wohlstandsniveau in der Provinz betrug 137 % des chinesischen Durchschnitts.[16]
Neue Vorgaben für mongolisch-sprachige Schulen im Jahr 2020
Im Sommer 2020 hat Chinas Staatsführung angeordnet, dass an den mongolisch-sprachigen Schulen in der Inneren Mongolei Politik, Literatur, und Geschichte künftig nicht mehr auf Mongolisch unterrichtet werden dürfen, sondern nur auf Chinesisch. Tausende Menschen waren gegen die neuen Vorgaben auf die Straße gegangen.[17]
Rezeption
Weblinks
- deutschlandfunk.de, Dossier, 17. Juni 2016, Tom Lessokallow: China. Das Ende der Nomaden oder die Entstehung einer Öko-Katastrophe
- Dossiers zum Thema Innere Mongolei in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.
Einzelnachweise
- 内蒙古自治区概况. In: www.xzqh.org. 行政区划网, 8. September 2016, abgerufen am 20. August 2018 (chinesisch).
- Klemens Ludwig: Vielvölkerstaat China: die nationalen Minderheiten im Reich der Mitte. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59209-6, S. 134.
- Nei Menggu – Innere Mongolei (China): Autonome Region, Städte & Kreise – Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 11. Dezember 2017.
- Klemens Ludwig: Vielvölkerstaat China: die nationalen Minderheiten im Reich der Mitte. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59209-6, S. 129.
- Michael Dillon: Lesser dragons: minority peoples of China. Reaktion Books, London 2018, ISBN 978-1-78023-911-8, S. 118.
- Michael Dillon: Lesser dragons: minority peoples of China. Reaktion Books, London 2018, ISBN 978-1-78023-911-8, S. 119.
- Klemens Ludwig: Vielvölkerstaat China: die nationalen Minderheiten im Reich der Mitte. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59209-6, S. 130.
- Ève Beauvallet: Nantes History Museum resists Chinese regime censorship. 12. Oktober 2020, abgerufen am 12. Oktober 2020 (englisch).
- Klemens Ludwig: Vielvölkerstaat China: die nationalen Minderheiten im Reich der Mitte. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59209-6, S. 133.
- Michael Dillon: Lesser dragons: minority peoples of China. Reaktion Books, London 2018, ISBN 978-1-78023-911-8, S. 131 ff.
- Michael Dillon: Lesser dragons: minority peoples of China. Reaktion Books, London 2018, ISBN 978-1-78023-911-8, S. 125.
- Michael Dillon: Lesser dragons: minority peoples of China. Reaktion Books, London 2018, ISBN 978-1-78023-911-8, S. 124.
- Klemens Ludwig: Vielvölkerstaat China: die nationalen Minderheiten im Reich der Mitte. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59209-6, S. 132.
- Michael Dillon: Lesser dragons: minority peoples of China. Reaktion Books, London 2018, ISBN 978-1-78023-911-8, S. 132.
- China: Provinzen und größere Städte – Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 7. Mai 2018.
- Amy Qin: Curbs on Mongolian Language Teaching Prompt Large Protests in China. In: NYTIMES. Archiviert vom Original am 18. September 2020. Abgerufen am 18. September 2020.
- (Englisches Original: The Wolf Tuteng. Chang Jiang Culture and Art Publishing House). Goldmann Verlag, 2010. Aus dem Chinesischen von Karin Hasselblatt. ISBN 978-3-442-47395-3.
- Die Berliner Literaturkritik, 18. August 2009: berlinerliteraturkritik.de: Annaud verfilmt „Zorn der Wölfe“
- China Internet Information Center (CIIC), 2. September 2014: german.china.org.cn: Wildes Epos "Der Zorn der Wölfe" mit Oskar-Ambitionen
- dpa, Andreas Landwehr, 9. Februar 2015: stimberg-zeitung.de: Regisseur Annaud und die Schönheit der Natur