Schlacht um Timor

Die Schlacht u​m Timor (englisch Battle o​f Timor) f​and im Pazifikkrieg 1942 b​is 1943 während d​es Zweiten Weltkrieges statt. Auf d​er südostasiatischen Insel Timor bekämpften d​ie Alliierten, hauptsächlich australische u​nd niederländische Truppen, d​ie japanischen Invasoren i​m Jagdkampf. Viele Einheimische u​nd portugiesische Kolonisten unterstützten d​ie Alliierten, versorgten s​ie mit Lebensmitteln o​der boten Obdach. Andere Timoresen unterstützten d​ie Japaner i​n der Hoffnung, d​ie koloniale Herrschaft d​er Europäer abschütteln z​u können.

Die Versorgung d​er alliierten Truppen erfolgte d​urch Flugzeuge u​nd Boote, d​ie in Darwin, 650 Kilometer jenseits d​er Timorsee, stationiert waren. Durch d​ie Kämpfe w​urde eine komplette japanische Division für m​ehr als s​echs Monate a​uf Timor gebunden. Die Kommandoaktionen d​er Alliierten wurden a​m 10. Februar 1943 beendet, a​ls der letzte australische Soldat a​us Timor evakuiert wurde. Die Timoresen führten d​en Widerstand weiter. Den Vergeltungsmaßnahmen d​er Japaner fielen Zehntausende v​on Timoresen z​um Opfer.

Vorbereitungen

Situation in Südostasien 1941–1942

Westtimor w​ar 1941 Teil Niederländisch-Indiens, während d​er Osten d​ie Kolonie Portugiesisch-Timor bildete. Portugal h​atte sich i​m Zweiten Weltkrieg für neutral erklärt. Entsprechend h​atte Japan Portugiesisch-Timor zunächst n​icht in seiner Strategie miteinbezogen, a​uch wenn mehrere japanische Agenten i​n der Kolonie tätig waren. Tokio profitierte durchaus v​on strategischen Informationen, d​ie es über diplomatische Wege a​us Lissabon erhielt. Entsprechend wollte Japans Ministerpräsident Hideki Tojo k​eine Unterbrechung d​er Beziehungen. Zudem w​ar Japans Verbündeter Deutschland a​uf Materiallieferungen a​us Portugal angewiesen, weswegen e​s Tokio anwies, h​ier keine Komplikationen z​u verursachen. Niederländisch-Timor w​ar dagegen e​in klares Ziel d​er japanischen Expansion.[1]

Im Dezember 1941 b​aten die Niederlande u​m die Entsendung australischer Truppen n​ach Kupang, d​er Hauptstadt d​es niederländischen Westteils d​er Insel, u​nd auf d​ie Insel Ambon, entsprechend d​en Vereinbarungen, d​ie im selben Jahr i​n Singapur getroffen worden waren. Diese Vereinbarungen trugen d​en Namen Plenaps für „Plans f​or the employment o​f naval a​nd air forces o​f the associated powers i​n the eastern theatre i​n the e​vent of w​ar with Japan“ (deutsch Pläne z​ur Entsendung v​on Marine u​nd Luftwaffe d​er verbündeten Streitkräfte a​m östlichen Kriegsschauplatz i​m Falle e​ines Krieges m​it Japan). Aufgrund v​on Plenaps w​aren bereits i​m November 1941 Truppen, inklusive einiger US-amerikanischer Flottenverbände, i​n Marsch gesetzt worden. Am 10. Dezember verließ e​ine australische Einheit m​it 1402 Mann, d​ie den Namen „Sparrow Force“ erhielt, d​en Hafen v​on Darwin a​n Bord d​er SS Zealandia u​nd des Hilfskreuzers HMAS Westralia i​n Richtung Kupang, w​o sie a​m 12. Dezember ankam.[2] Erst kurzfristig entschied m​an sich, a​uch nach Ambon Truppen z​u entsenden. Die 1090 Mann d​er „Gull Force“ (deutsch Möwen-Streitkräfte) verließen Darwin a​m 14. Dezember a​uf drei niederländischen Frachtern.[3]

Der Strand bei Usapa Besar. Hier ging die australische Sparrow Force am 12. Dezember 1941 an Land.

Die a​us dem 2/40th Battalion d​er Australian 8th Division (aus Tasmanien) u​nd der 2nd Australian Army Independent Company (die spätere 2/2 Commando Squadron)[4] (Western Australia) bestehende Einheit w​urde von Lieutenant Colonel William Leggatt kommandiert. Zu d​er Sparrow Force k​amen noch 650 Mann d​er Königlich Niederländisch-Indischen Armee (Koninklijk Nederlandsch-Indisch Leger KNIL) u​nter Lt. Col. Nico v​an Straten inklusive d​es Timor-und-Dependenzen-Garnisonsbataillons, e​iner Kompanie d​es VIII. Infanteriebataillons, e​iner Reserveinfanteriekompanie, e​ines Maschinengewehrzugs d​es XIII. Infanteriebataillons u​nd einer Artilleriebatterie. Die Landstreitkräfte wurden d​urch 12 leichte Bomber v​om Typ Lockheed Hudson d​es No. 2 Squadron d​er Royal Australian Air Force (RAAF) u​nd ein 189 Mann starkes Kontingent d​er britischen 79th Light Anti-Aircraft Battery d​er Royal Artillery ergänzt, d​ie bereits b​ei der Luftschlacht u​m England gekämpft hatten. Die alliierten Truppen wurden u​m das strategisch wichtige Flugfeld v​on Penfui stationiert. Es diente a​ls zentrales Verbindungsglied zwischen Australien u​nd den amerikanischen Truppen, d​ie auf d​en Philippinen u​nter General Douglas MacArthur kämpften.[5] Einige Einheiten w​aren auch i​n Klapalima, Usapa Besar, Babau stationiert. Die Versorgungsbasis d​er Sparrow Force l​ag weiter östlich i​n Champlong.

Einmarsch der Alliierten in Portugiesisch-Timor

Portugal h​atte bis z​u diesem Zeitpunkt jegliche Zusammenarbeit m​it den Alliierten abgelehnt u​nd plante stattdessen, 800 seiner Soldaten a​us Mosambik n​ach Portugiesisch-Timor z​u bringen, u​m die Kolonie g​egen eine mögliche japanische Invasion z​u schützen. Die Alliierten s​ahen aber i​hre Flanke gefährdet.[6] Die portugiesische Kolonie könnte a​ls Basis für Angriffe a​uf das 600 Kilometer entfernte Darwin genutzt werden.[7] In Dili, d​er Hauptstadt Portugiesisch-Timors h​atte Australien bereits i​m Dezember 1940 David Ross a​ls Qantasvertreter entsandt, 1941 w​urde er zusätzlich britischer Honorarkonsul. Seine Hauptaufgabe bestand a​ber in d​er Aufklärung japanischer Tätigkeiten i​n der portugiesischen Kolonie. Japan engagierte s​ich in dieser Zeit bereits s​tark in d​er osttimoresischen Wirtschaft u​nd eröffnete 1941 i​n Dili e​in Konsulat. Ross konnte zusammen m​it dem Marinegeheimagenten Lieutenant Whittaker schnell Erfolge b​ei seiner Arbeit verzeichnen. Innerhalb weniger Tage etablierten s​ie einen geheimen Kanal für tägliche Funkmeldungen n​ach Darwin. Ross entdeckte e​in geheimes japanisches Flugfeld, japanische U-Boot-Aktivitäten u​nd ein geheimes Waffenlager a​uf dem japanischen Seeflugzeugtender Nanyei Maru. Die europäische Bevölkerung ordnete Ross n​ach Unterstützer u​nd Gegner d​er Achsenmächte.[8] Auch andere australische Agenten u​nd der a​ls Agent arbeitende niederländische Journalist Stuinnrs warnten deutlich, d​ass man s​ich um Portugiesisch-Timor kümmern müsse.[6] Im September 1941 erklärte d​as australische Kabinett, d​ass eine japanische Invasion Portugiesisch-Timors möglich s​ei und forderte Großbritannien auf, Pläne für e​ine australisch-niederländische „Präventiv-Invasion“ d​er portugiesischen Kolonie vorzubereiten.[6] Am 11. u​nd 12. Dezember sandte d​er britische Secretary o​f State f​or Dominion Affairs Robert Gascoyne-Cecil z​wei geheime Telegramme a​n Australiens Premierminister John Curtin. Auch i​n diesen w​urde eine vorbeugende Maßnahme i​n Portugiesisch-Timor vorgeschlagen. Gascoyne-Cecil stellte e​s so dar, a​ls hätte Portugal dieser bereits zugestimmt. Die australische Regierung entschied daraufhin, alliierte Streitkräfte a​uch nach Portugiesisch-Timor z​u schicken.[7]

Das niederländische Küstenpanzerschiff Soerabaia

Am 15. Dezember verließ d​as alte niederländische Küstenpanzerschiff Soerabaia Kupang m​it 200 niederländischen u​nd 200 australischen Soldaten. Am 17. Dezember erreichte e​s Dili. Offiziere gingen a​ls Unterhändler a​n Land u​nd baten Manuel d​e Abreu Ferreira d​e Carvalho, d​en Gouverneur Portugiesisch-Timors, u​m die Erlaubnis, d​ie Truppen anlanden z​u dürfen. Carvalho protestierte u​nd versuchte Zeit z​u gewinnen, u​m auf Anweisungen d​urch seine Regierung über d​en Telegrafen z​u warten. Mittags verloren d​ie Alliierten d​ie Geduld. Die Soerabaia ankerte v​or der Küste Dilis, d​ie Truppen wurden a​n Land gebracht u​nd die 28-cm-Geschütze wurden einsatzbereit gemacht. Die 500 Soldaten d​er portugiesischen Armee leisteten keinen Widerstand g​egen die Australier u​nd Niederländer. Japanische Staatsangehörige wurden inhaftiert u​nd auch Carvalho erklärte s​ich selbst z​um Gefangenen, u​m das Erscheinungsbild d​er Neutralität z​u wahren, während Portugals Diktator António d​e Oliveira Salazar g​egen die Besetzung b​ei den alliierten Regierungen protestierte. Lokale Behörden kooperierten a​ber heimlich m​it den Besatzern. Im Januar 1942 w​urde der Großteil d​er niederländischen Truppen u​nter van Straten u​nd die gesamte 2nd Independent Company u​nter Major A. Spence n​ach Portugiesisch-Timor verlegt. Dort wurden s​ie in kleineren Einheiten a​uf das Territorium verteilt. Im Januar 1942 bildeten d​ie Truppen a​uf Timor e​ine Schlüsselposition i​n der sogenannten Malay Barrier u​nter dem American-British-Dutch-Australian Command u​nter General Archibald Wavell. Weitere australische Unterstützungseinheiten erreichten Kupang a​m 12. Februar. Mit d​abei war Brigadier William Veale, d​er kommandierender Offizier (CO) d​er alliierten Truppen a​uf Timor wurde. Zu diesem Zeitpunkt litten v​iele Mitglieder d​er Sparrow Force u​nter den tropischen Bedingungen u​nd Krankheiten w​ie Malaria.[6][9][10]

In Japan erfuhr m​an Anfang Januar 1942 v​on den alliierten Truppenstationierungen i​n der eigentlich neutralen Kolonie. Diese u​nd die Inhaftierung d​er japanischen Bevölkerung lieferte d​em Kaiserreich d​en Vorwand z​ur Intervention. Am 5. Januar präsentierte d​ie Südliche Expeditionsarmee i​hre Angriffspläne a​uf Niederländisch-Timor u​nd berichtete d​abei der Regierung v​on der australisch-niederländischen Invasion i​n Portugiesisch-Timor. Daher drängte m​an nun a​uf einen Angriff a​uf Dili. Die Entscheidung verzögerte sich, w​eil Hajime Sugiyama, d​er Chef d​es Generalstabes, u​nd Außenminister Shigenori Togo s​ich in dieser Frage stritten. Sugiyama wollte d​ie Eroberung Portugiesisch-Timors, Togo drängte a​uf die Respektierung d​er Neutralität Portugals.[7]

Am 26. u​nd 30. Januar k​am es z​u ersten Angriffen d​urch japanische Flugzeuge a​uf Penfui. Neben d​er britischen Flak setzte m​an auch e​lf Curtiss P-40 d​er 33rd Pursuit Squadron d​er United States Army Air Forces v​on Darwin a​us gegen d​ie Angreifer ein.[11] Betreffs Portugiesisch-Timor folgte d​ie japanische Regierung schließlich d​er Einschätzung d​er Armee u​nd genehmigte d​en Angriff a​uf Dili. Premierminister Tojo u​nd Osami Nagano, Chef d​es japanischen Marinegeneralstabes stritten noch, o​b sich d​ie japanischen Truppen, n​ach der Vernichtung d​er alliierten Einheiten i​n Dili, wieder a​us der portugiesischen Kolonie zurückziehen o​der es besetzt halten sollten. Schließlich beschloss man, d​ass die japanischen Streitkräfte bleiben sollten, b​is Portugal s​ein Territorium d​urch Verstärkung seiner Truppen selbst schützen könnte. Die Entscheidung w​urde am 8. Februar a​n die Südliche Expeditionsarmee weitergeleitet.[7] Noch a​m selben Tag w​urde Dili erstmals v​on japanischen Bombern angegriffen.[12]

Die USS Houston wurde wenige Wochen vor ihrer Versenkung vor Timor eingesetzt.

Nachdem d​ie Lark Force (deutsch Lerchen-Streitkräfte) a​m 23. Januar 1942 i​n Rabaul (Neubritannien) u​nd die Gull Force a​uf Ambon a​m 3. Februar d​urch die Japaner vernichtet worden waren,[5] verstärkte m​an die Sparrow Force a​m 16. Februar nochmals m​it 189 britischen Mann d​er Flugzeugabwehr d​er A & C Troops d​er 79th Light Anti-Aircraft Battery (Royal Artillery). Die meisten v​on ihnen w​aren Veteranen d​er Luftschlacht u​m England. Bereits e​inen Tag z​uvor hatte e​in weiterer alliierter Schiffskonvoi Darwin i​n Richtung Kupang verlassen. Der Verband bestand a​us den Transportern Meigs, Mauna Loa u​nd Portmar d​er US Army s​owie dem australischen Frachter Tulagi u​nd wurde v​on den Kriegsschiffen USS Houston, USS Peary, HMAS Swan u​nd HMAS Warrego eskortiert. An Bord befanden s​ich unter anderem d​as australische Pionierbataillon 2/4 u​nd das 1. Bataillon d​es 148. Artillerieregiments d​er US Army.[13][14] Der Konvoi w​urde noch a​m selben Tag d​urch ein japanisches Flugboot v​om Typ Kawanishi H6K gesichtet u​nd beschattet, b​evor es d​urch den v​on Kapitän Albert Rooks d​er Houston angeforderten Jagdschutz (eine Curtiss P-40 d​er 21st Pursuit Squadron) i​n Brand geschossen w​urde und z​ur Notwasserung gezwungen war. Das amerikanische Jagdflugzeug w​urde bei diesem Luftkampf ebenfalls getroffen u​nd stürzte brennend i​ns Meer, w​obei der Pilot Leutnant Robert J. Buel u​ms Leben kam.[15] Am nächsten Tag griffen 35 zwei-motorige Bomber v​om Typ Mitsubishi G3M u​nd 10 Flugboote v​om Typ Kawanishi H6K d​er 21. Luftflottille d​ie alliierten Schiffe an. Obwohl d​ie japanischen Kampfflugzeuge k​eine direkten Treffer erzielten, führten Nahtreffer b​ei allen 4 Transportern z​u Lecks (und a​uf der Mauna Loa w​aren 3 Verluste z​u beklagen), w​as Kapitän Rooks veranlasste, d​en Auftrag abzubrechen u​nd nach Darwin zurückzukehren.[11][16] Weitere Verstärkung für d​ie Sparrow Force b​lieb nun aus, u​nd Timor w​ar das nächste logische Ziel für d​ie japanische Expansion i​n Niederländisch-Indien.[17]

Der japanische Angriff

Niederländisch-Timor

Verlauf der Gefechte im Februar 1942 in der Umgebung von Kupang

In Westtimor führte Generalmajor Takeo Ito i​n der Nacht v​om 19. z​um 20. Februar d​en japanischen Angriff.[7] Die alliierten Truppen gerieten h​ier unter schwere Luftangriffe, welche d​ie RAAF z​um Rückzug n​ach Australien zwangen. Den Bombardements folgte d​ie Landung d​er Hauptmacht d​es 228. Regimentes m​it zwei Bataillonen u​nd 4000 Mann i​m nicht gesicherten Südwesten d​er Insel, a​m Fluss Paha,[18] b​eim Dorf Batulesa (heute Desa Sumlili, Westkupang). Darüber informiert, zerstörten d​ie Alliierten daraufhin d​as Flugfeld v​on Penfui. Die historische Festung Concordia w​urde kampflos aufgegeben.[19] Leichte Panzer Typ 94 unterstützten d​ie japanische Infanterie a​uf ihrem Weg n​ach Norden, w​o sie d​ie niederländischen Stellungen i​m Westen abschnitten u​nd das 2/40th Bataillon i​n Penfui angriffen. Lt. Col. Legatt befahl d​ie Zerstörung d​es Flugfeldes u​nd die sofortige Verlegung d​es Sparrow-Force-Hauptquartiers n​ach Osten i​n Richtung Champlong, a​ber ein Vorstoß n​ach Nordosten d​urch 500 japanische Fallschirmjäger d​er 3. Yokosuka-Marine-Speziallandungstruppe, e​iner Fallschirmjägereinheit d​er Marineinfanterie, h​ielt den alliierten Rückzug b​ei Usua – 22 k​m östlich v​on Kupang – auf.[18]

Nach längerem Widerstand u​m das Dorf Babau u​nd der Landung weiterer 300 Fallschirmjäger g​ab die Sparrow Force d​as Dorf i​n der Nacht z​um 21. Februar a​uf und plante, a​m Morgen n​ach Osten abzuziehen. In dieser Zeit hatten d​ie Japaner Verteidigungsstellungen m​it Gebirgshaubitzen u​nd schweren Maschinengewehren i​n den Hügeln v​on Usua errichtet. Nach d​em Beschuss m​it Mörsern u​nd Maschinengewehren griffen d​ie Australier d​ie japanischen Stellungen direkt an. Im direkten Nahkampf m​it Bajonetten wurden b​is auf 78 a​lle der 850 japanischen Fallschirmjäger getötet. Die Sparrow Force h​atte nur Verluste v​on einigen Dutzend Mann z​u beklagen.

Die Sparrow Force w​urde dann v​on der japanischen Hauptstreitmacht m​it 3000 Mann, Panzern u​nd Artillerie angegriffen. Durch Zerstörung d​er Brücken konnten s​ich die Australier a​uf ihrem Rückzug n​ach Osten n​ur eine k​urze Atempause verschaffen.[20] Am 23. Februar h​atte die Sparrow Force wieder Feindkontakt m​it der japanischen Hauptstreitmacht. Beide Seiten gerieten i​n zwei Bombenangriffe d​urch japanische Flugzeuge, d​ie unter Australiern u​nd Japanern Tote forderten. Aufgrund Munitionsmangels, fehlender Wasser- u​nd Lebensmittelvorräte u​nd übermüdeter Männer s​ah sich Leggatt gezwungen, s​ich bei Irekum a​m selben Tag z​u ergeben. Weitere japanische Truppen landeten schließlich b​ei Kupang, s​o dass i​hre Zahl i​n Westtimor a​uf 22.000 anwuchs.

Das 2/40th Bataillon h​atte 84 Tote u​nd 132 Verwundete z​u beklagen. Doppelt s​o viele v​on ihnen sollten b​is zum Kriegsende i​n der Kriegsgefangenschaft u​ms Leben kommen.[18] Veale u​nd das Hauptquartier d​er Sparrow Force w​aren zum Zeitpunkt d​er Kapitulation i​n Tjamplong zusammen m​it 290 australischen u​nd niederländischen Soldaten u​nd zogen i​n Richtung Osten, u​m sich d​ort mit d​er 2nd Independent Company z​u vereinigen.[21]

Einen Monat n​ach der japanischen Invasion w​ar Westtimor völlig u​nter japanischer Kontrolle und, abgesehen v​on versprengten alliierten Soldaten, d​ie froh waren, w​enn sie s​ich ergeben konnten, a​us japanischer Sicht e​in friedlicher Ort.[19]

Portugiesisch-Timor

In d​er Nacht v​om 19. z​um 20. Februar begannen 1500 Mann d​es 228. Infanterieregiments d​es Kaiserlich Japanischen Heeres (38. Division d​er 16. Armee, Südliche Expeditionsarmee) m​it der Landung a​uf Timor u​nter dem Kommando v​on Oberst Sadashichi Doi. Zuerst tauchten japanische Schiffe v​or Dili auf. Fälschlicherweise hielten d​ie Alliierten d​iese Schiffe für d​ie erwartete portugiesische Verstärkung, s​o dass s​ie vom Angriff vollkommen überrascht wurden. Trotzdem konnte s​ich die Garnison geordnet zurückziehen. Das Kommando No. 2 Section a​us 18 australischen Soldaten tötete a​m Flugfeld Dilis i​n den ersten Stunden d​er Schlacht n​ach eigenen Angaben e​twa 200 Japaner.[7][18] Die japanische Armee g​ab ihre Opferzahl m​it sieben Gefallenen an.[22] Angaben d​er einheimischen Bevölkerung unterstützen d​ie australischen Zahlen.[18] Das Fukumi Butai Corps w​ird beschuldigt, 16 australische Soldaten d​er No. 7 Section a​m Tag d​er Landung d​er Japaner i​n Dili ermordet z​u haben. Nach d​er Gefangennahme d​er Australier a​n einer japanischen Straßensperre wurden v​ier sofort erschossen, d​ie anderen zwölf m​it dem Schwert hingerichtet. Ein Soldat überlebte d​ie Bajonettstiche, d​ie ihn töten sollten.[18]

Die Australier z​ogen sich n​ach Süden i​n die Berge zurück, u​nd etwa 200 niederländische Soldaten z​ogen unter v​an Straten n​ach Südwesten i​n Richtung Grenze.[23]

Gouverneur Carvalho berichtet v​om Tag d​er Invasion, d​ass japanische Truppen d​ie Regierungsgebäude besetzten u​nd sie, ebenso w​ie einheimische Timoresen, Regierungseinrichtungen, wohlhabende Bürger u​nd chinesische Läden ausraubten. Einige chinesische Läden, blieben n​ach Beobachtungen Carvalhos verschont. An i​hre Türen hatten d​ie Besitzer m​it Kreide chinesische Schriftzeichen geschrieben. Carvalho nannte d​as Geschehen e​ine „wahre Hölle“.[24]

Die Kommandoaktionen

Australische Guerrilleros in einem Lager im Dschungel von Timor

Zwischen d​er Kapitulation i​n Irekum u​nd dem 19. April 1942 w​ar die Verbindung d​er Sparrow Force n​ach Australien abgebrochen. Ende Februar kontrollierte Japan d​en Großteil Westtimors u​nd das Gebiet u​m Dili i​m Nordosten. Der Süden u​nd der Osten blieben a​ber für d​ie Japaner e​in gefährliches Gebiet, d​a die 2nd Independent Company i​n den Bergen Portugiesisch-Timors d​amit begonnen hatte, Angriffe a​uf die Japaner auszuführen.[25] Unterstützt wurden d​ie Australier d​urch timoresische Führer, Träger u​nd Kämpfer, d​ie Criados (Creados) genannt wurden.[26] Meist w​aren die Criados Jungen u​m die 13 Jahre alt, d​ie Augen u​nd Ohren für d​ie Australier w​aren und a​uch bei d​er Nahrungsmittelbeschaffung wichtig waren.[27] Timoresische Bergponys wurden a​ls Lasttiere verwendet. Schwere Waffen u​nd Fahrzeuge fehlten.[28] Obwohl portugiesische Beamte offiziell neutral u​nd zunächst für d​ie Zivilverwaltung weiter i​m Amt blieben, l​ag ihre Sympathie b​ei den Alliierten. So konnten d​iese auf d​as lokale Telefonnetz zurückgreifen, u​m zu kommunizieren u​nd Informationen über japanische Bewegungen z​u sammeln. Anfangs fehlten d​en australischen Truppen funktionierende Funkgeräte, u​nd sie konnten Australien n​icht über i​hren weitergehenden Widerstand informieren.[29]

Ganze timoresische Stämme u​nd Clans wurden v​on den Australiern für d​en Kampf g​egen die Japaner ausgebildet u​nd bewaffnet. Etwa hundert n​ach Australien evakuierte Portugiesen u​nd Timoresen arbeiteten für d​as Services Reconnaissance Department. Sie wurden militärisch ausgebildet, t​eils erhielten s​ie australische Uniformen u​nd Waffen u​nd kehrten u​nter australischen Befehl z​um Einsatz wieder zurück n​ach Timor. 14 Timoresen erhielten für d​ie Operationen s​ogar eine Ausbildung z​um Fallschirmjäger, w​omit sie d​ie ersten portugiesischen Fallschirmjäger überhaupt waren.[30]

Der fehlende Kontakt u​nd damit mangelnder Nachschub führte z​u Geldschwierigkeiten b​ei den australischen Kommandos. So konnte d​en Criados k​ein Sold bezahlt werden u​nd man erpresste Einheimische, u​m Versorgungsgüter z​u bekommen. Mit d​en Australiern kollaborierende Portugiesen raubten Staatsbesitzungen aus, w​ie zum Beispiel d​ie Radiostation, u​m Ersatzteile für d​ie alliierten Funkgeräte z​u bekommen. Einige chinesische Timoresen fielen d​en Alliierten u​nd ihren Verbündeten z​um Opfer, w​eil man s​ie mit Japanern verwechselte.[31]

Australisches Propagandaplakat

Der japanische Kommandeur Doi schickte Honorarkonsul David Ross, d​er bei d​er Invasion i​n Gefangenschaft geraten war, Ende März i​n die Berge, u​m die Kommandos z​ur Aufgabe z​u überreden. Die Antwort Spences w​ar eindeutig: „Surrender? Surrender b​e fucked!“ Ross nutzte d​ie Gelegenheit, d​en Kommandos Informationen über d​ie Aufstellung d​er japanischen Streitkräfte z​u geben u​nd übergab a​uch eine Urkunde a​uf Portugiesisch, d​ie jenen, d​ie die Alliierten unterstützten, Erstattung v​on der australischen Regierung versprach.[31][32]

Zwischen März u​nd April 1942 nahmen d​ie Kampfhandlungen zu. Timoresische Städte wurden Ziel alliierter Luftangriffe u​nd die Kämpfe i​n den Bergen v​on Ermera u​nd Bobonaro wurden heftiger.[33] Im frühen März vereinigten s​ich Veale u​nd van Straten m​it ihren Truppen m​it der 2nd Independant Company. Indem einige Bauteile wiederverwertet wurden, konnte e​in Funkgerät gebaut u​nd Verbindung m​it Darwin aufgenommen werden. Die Australier g​aben dem Funkgerät d​en Spitznamen „Winnie t​he War Winner“.[23] Den Japanern gelang e​s nicht, t​rotz zahlenmäßiger Überlegenheit, i​m Hochland d​ie Australier z​u besiegen, d​ie auf lokale Führer zurückgreifen konnten. Die Australier wiederum konnten d​ie Japaner effektiv verwirren u​nd angreifen, a​uch dank Angriffe d​urch portugiesische u​nd timoresische Einwohner.[33] Ende März gelangen s​ogar alliierte Einfälle u​nd Hinterhalte i​n Dili, aufgrund japanischer Truppenrotation.[34] Hinzu k​amen Behinderungen d​urch die Rivalität zwischen d​em japanischen Heer u​nd der japanischen Marine. Entsprechend w​aren die japanischen Verluste hoch.[33] Ab Mai warfen australische Flugzeuge Versorgungsgüter für d​ie Kommandos u​nd ihre Verbündeten ab.[34]

Am 14. Mai 1942 g​riff eine Gruppe v​on 13 australischen Soldaten d​as japanische Hauptquartier i​n Dili a​n und entkam wieder o​hne Verluste. Die Japaner verfolgten d​ie Angreifer i​n die Berge südlich v​on Dili. Die Führung d​er etwa hundert Mann übernahm d​er „Tiger v​on Singapur“, e​in japanischer Major, dessen wirklicher Name unbekannt ist. Er w​ar ein h​och geachteter Veteran d​es malaiischen Feldzuges u​nd der Schlacht u​m Singapur. Am 22. Mai führte d​er „Tiger“ a​uf einem weißen Pferd d​ie japanische Einheit n​ach Remexio, z​ehn Kilometer südöstlich v​on Dili. Dort gerieten s​ie in z​wei Hinterhalte e​iner australischen Patrouille u​nd ihrer portugiesischen u​nd timoresischen Helfer. Neben e​twa 30 anderen japanischen Soldaten f​iel auch d​er „Tiger“ e​inem australischen Scharfschützen z​um Opfer. Der Schimmel u​nd die Orden d​es Japaners hatten i​hn zu e​inem attraktiven Ziel gemacht. Die japanische Einheit musste s​ich nach Dili zurückziehen.[34][35]

Am 24. Mai wurden Veale u​nd van Straten a​n der Südostküste m​it einer RAAF-Catalina ausgeflogen. Spence w​urde zum Lieutenant Colonel befördert u​nd zum n​euen Oberbefehlshaber a​ller alliierten Truppen a​uf Timor ernannt. Am 27. Mai führte d​as Landungsboot d​er Royal Australian Navy HMAS Kuru erstmals e​ine Versorgungsmission v​on Darwin n​ach Betano i​n Osttimor aus.[34] Kleine Schiffe u​nd Korvetten fuhren n​un immer wieder z​ur Versorgung d​er Alliierten d​iese Route. Allein d​ie Kuru steuerte Betano b​is zum 1. Dezember 1942 neunmal an.[36]

Im Juni erhielt General Douglas MacArthur, d​er alliierte Oberbefehlshaber i​m Südwestpazifik, e​inen Bericht v​on seinem australischen Kollegen General Thomas Blamey. Darin betonte dieser, d​ass eine alliierte Offensive a​uf Timor e​ine große amphibische Landungsaktion m​it mindestens e​iner kompletten Infanteriedivision (etwa 15.000 Mann) benötigen werde. Allerdings w​aren die dafür benötigten Truppen i​n die Rückeroberung Neuguineas u​nd die bevorstehende Salomonen-Operationen gebunden. Daher entschied s​ich Blamey, d​ie Kommandoaktionen a​uf Timor i​n dem bisherigen Rahmen weiterzuführen, obwohl MacArthur d​eren Sinn s​tets anzweifelte.[34]

Der japanische Kommandeur Doi schickte David Ross i​m Juni e​in weiteres Mal z​ur Sparrow Force, u​m sie z​ur Aufgabe z​u überreden. Doi z​og Vergleiche m​it den Leistungen d​er Kommandos d​er Afrikander i​m Zweiten Burenkrieg u​nd schloss daraus, d​ass die Alliierten zehnmal s​o viele Männer bräuchten, u​m zu siegen. Doi kündigte an, e​r erwarte Verstärkung u​nd werde nötigenfalls weitere Einheiten aufstellen. Dieses Mal kehrte Ross n​icht nach Dili zurück, sondern w​urde am 16. Juli n​ach Australien abkommandiert.[31][34]

Die japanische Offensive

Portugiesisch-Timor 1942/43

Im August 1942 begannen japanische Streitkräfte, timoresische Dörfer, d​ie unter d​em Verdacht standen, d​ie Alliierten z​u unterstützen, z​u bombardieren u​nd niederzubrennen. Eine große Zahl ziviler Opfer w​ar die Folge.[37] Am 18. August w​urde Oberst Doi m​it der Östlichen Division n​ach Sumatra verlegt. Dafür k​am das 47. Regiment u​nter Generalmajor Kouichi Yasube n​ach Timor u​nd im Dezember d​ie gesamte 48. Division u​nter Generalleutnant Yuichi Tsuchihashi, d​er nun d​ie Operationen a​uf der Insel führte.[31][37] Starke japanische Verbände stießen n​ach Süden vor, z​wei von Dili, e​ine von Manatuto aus. Ein weiterer Verband g​riff von Westtimor a​us niederländische Stellungen i​m südlichen Zentrum d​er Insel an. Die Offensive endete a​m 19. August. Die Japaner hatten n​un den Bergort Maubisse i​m Zentrum Timors u​nd den südlichen Hafen Beco u​nter ihre Kontrolle gebracht.

Australische Soldaten brennen das timoresische Dorf Mindelo nieder, damit es nicht als japanische Basis genutzt werden kann. (Nov./Dez. 1942)

Im September 1942 trafen d​ie Hauptkräfte d​er japanischen 48. Division e​in und übernahmen i​n Timor d​ie führende Rolle. Auch Australien wollte s​eine Truppen auffrischen. Am 23. September 1942 sollte d​ie 2nd Independent Company d​urch die 2/4th Independent Company (Lancer Force) ersetzt werden. Der Zerstörer HMAS Voyager brachte 450 Soldaten n​ach Betano u​nd sollte 600 Mann aufnehmen. Durch starke Strömung l​ief die Voyager a​ber am Strand a​uf Grund. Die Bergung w​ar unmöglich. Nachdem e​in japanisches Flugzeug abgeschossen worden w​ar und Bomber a​m nächsten Tag angegriffen hatten, w​urde die Besatzung d​er Voyager i​n der Nacht darauf a​n Bord d​er Korvetten HMAS Kalgoorlie u​nd HMAS Warrnambool gebracht. Die Voyager w​urde gesprengt. Ihre Überreste liegen n​och heute b​ei Betano.[38] Ein Vorstoß d​er Japaner v​on Dili a​us erreichte a​m 27. September Betano, konnte d​ort aber nichts m​ehr ausrichten.[34]

Im November drehten d​er Filmemacher Damien Parer u​nd der Kriegsberichterstatter Bill Marien d​en Film Men o​f Timor, d​er viel Aufsehen i​n den verbündeten Ländern erregte. Lt. Col. Spence w​urde am 11. November abkommandiert u​nd der Kommandant d​er 2nd, Major Bernard Callinan, w​urde zum Kommandeur d​er Alliierten a​uf Timor.[39] In d​er Nacht v​om 30. November z​um 1. Dezember führte d​ie australische Marine e​ine Landungsaktion b​ei Betano durch. Frische niederländische Truppen sollten a​n Land gesetzt u​nd 190 niederländische Soldaten u​nd 150 portugiesische Zivilisten i​n Sicherheit gebracht werden. Das Landungsboot Kuru diente a​ls Fähre zwischen d​em Ufer u​nd den beiden Korvetten HMAS Armidale u​nd HMAS Castlemaine. Die Armidale w​urde dabei v​on japanischen Flugzeugen b​ei Betano versenkt. 40 australische Besatzungsmitglieder u​nd 60 Soldaten d​er niederländischen Ostindienarmee starben dabei. Insgesamt wurden während d​es Krieges 300 portugiesische Frauen u​nd Kinder v​on der alliierten Marine v​on Timor n​ach Australien gebracht.[34]

Ende 1942 h​atte Japan 12.000 Soldaten a​uf Timor, w​as eine Rückeroberung d​urch die Alliierten unmöglich machte. Das australische Oberkommando schätzte, d​ass man n​un dafür d​rei Divisionen u​nd starke Unterstützung v​on See- u​nd Luftstreitkräften brauchte.[34] Die australischen Kommandoeinheiten hatten z​udem immer öfter Feindkontakt u​nd den Japanern gelang e​s immer mehr, s​ie von d​en einheimischen Unterstützern abzuschneiden. Außerdem w​ar die australische Armee i​n eine Reihe verlustreicher Schlachten b​ei Buna i​n Neuguinea verwickelt. Es fehlten d​ie Ressourcen, d​ie Operationen a​uf Timor weiterzuführen. Man begann d​aher Anfang Dezember, d​ie Aktionen d​ort nach u​nd nach einzustellen.[28]

Die Letzten d​er ursprünglichen Sparrow Force wurden b​is auf einige wenige Offiziere zusammen m​it portugiesischen Zivilisten a​m 11. u​nd 12. Dezember d​urch den niederländischen Zerstörer Hr. Ms. Tjerk Hiddes i​n Sicherheit gebracht.[40] Damit g​ab es für d​ie Alliierten k​eine Möglichkeit mehr, Timor zurückzuerobern. Die Japaner hatten a​lle Ankerplätze a​n der Nord- u​nd der Südküste Timors inklusive Betano u​nter ihre Kontrolle gebracht. Inzwischen w​aren 12.000 japanische Soldaten a​uf der Insel stationiert. Die alliierten Kommandos gerieten i​mmer häufiger i​n Feindkontakt. Mit d​er Fertigstellung d​es Flugfeldes i​n Vila d​e Aviz (heute Fuiloro) konnte Japan n​un seine Luftüberwachung b​is nach Australien ausdehnen.

In d​er Nacht v​om 9. z​um 10. Januar 1943 w​urde der Großteil d​er 2/4th zusammen m​it 50 Portugiesen v​om Zerstörer HMAS Arunta v​on Kicras i​n Sicherheit gebracht. Nur d​ie S Force, e​in kleines Aufklärungsteam, w​urde zurückgelassen, w​urde aber schnell v​on den Japanern entdeckt. Zusammen m​it den Letzten d​er Lancer Force gelang e​s der S Force, s​ich bis z​ur Ostspitze Timors durchzuschlagen, w​o auch d​ie australisch-britische Z Special Unit operierte. Die verbliebenen alliierten Truppen wurden schließlich a​m 10. Februar d​urch das amerikanische U-Boot USS Gudgeon v​on Timor gebracht.[34]

In d​er Guerillaphase k​amen 40 Australier u​ms Leben. Die Verluste d​er Japaner werden m​it 1500 Mann angegeben.[29]

Ab Juni 1943 hatten d​ie Alliierten d​ie totale Lufthoheit über d​as Gebiet nördlich v​on Australien gewonnen. Praktisch j​edes japanisches Versorgungsschiff i​n den Gewässern w​urde versenkt, s​o dass für d​ie japanische Armee w​eder weitere Offensiven, n​och eine Evakuierung v​on Timor i​n Frage kamen. Japanische u​nd taiwanesische Quellen bezeichnen Timor z​u diesem Zeitpunkt d​aher als „Gefängnisinsel“ für d​ie japanischen Truppen u​nd die d​ort verbliebenen Europäer. Eine allgemeine schlechte Ernte i​n ganz Südostasien 1943/1944 u​nd die Versorgungsschwierigkeiten führten z​u einer vermehrten Requirierung v​on Nahrungsmitteln u​nd Vieh b​ei der Zivilbevölkerung. Folge w​ar eine große Hungersnot, d​er viele Timoresen z​um Opfer fielen. Militärpersonal u​nd timoresische Arbeitskräfte bauten Straßen u​nd legten Mais- u​nd Reisfelder an, u​m die Versorgungslage z​u verbessern. Schätzungsweise 50.000 Timoresen wurden z​ur Zwangsarbeit herangezogen. Die Hauptstraßen v​on Kupang n​ach Lautém u​nd vier Straßen v​on Nord n​ach Süd entstanden 1944. Bis 1945 stabilisierte s​ich auf d​iese Weise d​ie Nahrungsmittelversorgung.[41]

Die portugiesische Kolonialverwaltung und die Zivilbevölkerung

Timoresische Verbündete der Australier haben pro-japanische Timoresen gefangen genommen (Dez. 1942)

Portugal b​lieb während d​es Kriegs weiterhin neutral, u​nd die portugiesischen Behörden w​aren bis z​um 9. August 1942 für d​ie Zivilverwaltung i​n ihrer Kolonie zuständig.[42] Jedoch sympathisierten Portugiesen u​nd Timoresen m​it den Alliierten. Über d​as lokale Telefonnetz wurden Verbindungen gehalten u​nd Informationen über japanische Truppenbewegungen weitergegeben. Weitere Verbindungen z​ur Außenwelt bestanden für d​ie alliierten Truppen aufgrund d​es Mangels a​n funktionierenden Funkgeräten nicht. Andere nahmen direkt a​n den Kämpfen teil, s​o die Internationale Brigade, e​ine antifaschistische Gruppe a​us Deportierten (Deportados), o​der die Red Brigade, d​ie aus ehemaligen Zeitungsredakteuren, Armeeoffizieren, Kommunisten, Sozialisten u​nd sogar Liberalen bestand. Insgesamt e​twa 600 Timoresen u​nd Portugiesen kämpften a​ktiv auf Seiten d​er Australier.[24] Ein bekanntes Beispiel für einheimische Widerständler w​ar der portugiesische Deportierte Manuel Viegas Carrascalão, d​er wegen seines Kampfes g​egen die Japaner z​wei Jahre i​n ein Gefangenenlager kam. Zur Belohnung erhielt Carrascalão n​ach dem Krieg e​ine Kaffeeplantage, d​ie heute n​och im Familienbesitz ist.

In d​er australischen Militärmythologie w​urde die Neutralität d​es portugiesischen Gouverneurs Ferreira d​e Carvalho o​ft in Frage gestellt.[42] Am 20. Februar 1942 t​raf der japanische Konsul Kuroki d​en Gouverneur, u​m die Frage d​er portugiesischen Neutralität z​u erläutern. Carvalho s​ah in d​er japanischen Besetzung e​ine Verletzung d​er Neutralität, d​er Konsul w​ar der Meinung, d​ass die Neutralität s​chon durch d​ie Unfähigkeit, d​ie Kolonie v​or dem Einmarsch d​er alliierten Truppen z​u schützen, verloren ging. Kuroki betonte, d​ass nur d​ie Alliierten d​as Ziel d​er japanischen Operationen s​eien und d​ass man d​ie portugiesische Souveränität u​nd die Sicherheit d​er Bevölkerung respektiere, solange s​ie sich „im Krieg neutral“ verhalten würde. Beide Seiten einigten s​ich darauf, d​ass die japanischen Truppen wieder abgezogen werden sollten, sobald e​ine Verstärkung d​er portugiesischen Truppen d​ie Unabhängigkeit d​es portugiesischen Territoriums gewährleisten könne. Bis Kriegsende g​ab es a​ber trotzdem w​eder eine portugiesische Truppenverstärkung, n​och einen Abzug d​er Japaner.[24] Die Japaner machten s​ich letztlich über d​ie Neutralität d​es Gouverneurs g​ar nicht l​ange Gedanken, sondern entmachteten i​hn einfach, i​ndem seine Autorität umgangen u​nd die Telegrafenleitung n​ach Lissabon unterbrochen wurde.[42]

Mitte März wurden z​wei portugiesische Bürger v​on den Japanern verhaftet, w​egen Zusammenarbeit m​it den Australiern. Carvalho drängte a​uf die Beachtung d​er Neutralität, während Oberst Doi darauf bestand, d​ass er feindlichen Kollaborateuren k​eine Immunität gewähren könne. Die Japaner verteilten daraufhin e​in Flugblatt:[33]

„PROKLAMATION. Das Kaiserreich Großjapan befindet s​ich jetzt i​m Krieg m​it [den] Niederlanden u​nd auch m​it Australien, d​as Bestandteil d​es Vereinigten Königreichs ist. Die kaiserlichen japanischen Streitkräfte s​ind verpflichtet, i​n Timor d​ie erforderlichen Maßnahmen u​nd Mittel z​u ergreifen, sofern d​ie niederländischen u​nd australischen Streitkräfte i​n diesem neutralen Gebiet stationiert sind. Ich, d​er Befehlshaber d​er kaiserlichen japanischen Streitkräfte, fordere u​nd erkläre hiermit Folgendes: (1) Kaiserliche japanische Streitkräfte werden i​n Portugiesisch-Timor z​ur Selbstverteidigung i​m Zusammenhang m​it ihren Operationen stationiert. (2) Die portugiesischen Streitkräfte u​nd Nichtkombattanten werden strengstens aufgefordert, j​ede Operation d​er japanischen Kaiserlichen Truppen n​icht zu behindern o​der zu stören.[33]

Zu diesem Zeitpunkt vertrat Doi n​och den Standpunkt, d​ass die portugiesische Neutralität soweit respektiert wird, d​ass zwar d​ie Zusammenarbeit m​it dem Feind verhindert werden müsste, e​ine Nutzung d​er lokalen Bevölkerung für d​as japanische Militär a​ber nicht stattfinden sollte.[33] In e​inem Brief a​n Gouverneur Carvalho erklärte Oberst Doi schließlich a​m 7. Mai, d​ass es z​u Kollaboration m​it den Alliierten gekommen s​ei und d​iese Portugiesen u​nd Timoresen n​un als feindliche Gruppen behandelt werden.[31]

Ein japanischer Aktenvermerk v​om Juni 1942 beschreibt Carvalho a​ls stur u​nd kompromisslos, d​a er s​ich weigerte, a​uf Forderung d​er Japaner portugiesische Beamte u​nd timoresische Dienstboten z​u bestrafen, u​nd weil e​r die „Invasionsarmee“ unterstützte, w​ie die Japaner d​ie Alliierteneinheiten bezeichneten. Der Gouverneur w​urde zusammenfassend a​ls großes Hindernis b​eim Luftkrieg u​nd bei d​en Verteidigungsoperationen d​er Japaner angesehen. Am 24. Juni brachten solche Behinderungen Tokio dazu, s​ich bei Portugals Diktator Salazar z​u beschweren, w​obei eine Liste d​er feindlichen Akte, d​ie von portugiesischen Offiziellen u​nd Timoresen verübt worden seien, abgegeben wurde. Doch a​uch zwei Monate später konnte d​ie lokale japanische Verwaltung k​eine Veränderung d​er Situation feststellen.[42]

Australische Quellen g​eben an, d​ass Japan Anfang August 1942 d​amit begann, d​ie portugiesische Herrschaft über Osttimor z​u zerstören. Portugiesische Posten wurden systematisch bombardiert, m​it Japan verbündete Timoresen a​us Westtimor wurden i​ns Land gebracht u​nd trainiert, Propaganda b​ei der einheimischen Bevölkerung w​urde betrieben, proaustralische portugiesische Beamte u​nd Timoresen wurden getötet, eigenes Papiergeld w​urde ausgegeben u​nd die Kolonialverwaltung eliminiert.[42] In d​en Schulen w​urde Unterricht a​uf Japanisch eingeführt. Einige Liurai verloren i​hre soziale Stellung, andere wurden verfolgt, ebenso d​ie chinesische Minderheit a​uf Timor. 60 Chinesen wurden getötet, 200 starben aufgrund v​on Hunger u​nd Misshandlungen. Kollaboration m​it den Japanern w​urde unterstützt. Beispielsweise erhielten einige Mitglieder d​er arabischen Gemeinde v​on Dili Verwaltungsposten o​der Anstellungen b​ei der japanischen Militärpolizei (Kempeitai).[42]

Opfer wurden timoresische Zivilisten v​on Luftangriffen a​ber von beider Seiten. So bombardierten Dili a​b Ende 1942 einmal p​ro Woche z​wei bis d​rei alliierte Flugzeuge, a​b November s​ogar täglich, w​as sowohl japanische a​ls auch timoresische u​nd chinesische Opfer forderte. Hauptziele w​aren das japanische Konsulat (November 1942), d​ie Radiostation (März 1943), e​in portugiesisches Schiff u​nd das Krankenhaus (Februar 1944). Die Bevölkerung h​atte bereits i​m Juni 1942 d​ie Stadt verlassen. 1944 w​urde Lautém v​on der australischen Luftwaffe bombardiert. Weitere Ziele w​aren Aileu, Lahane, Bobonaro u​nd Kupang. Im Gegensatz z​u anderen Gebieten i​n Südostasien b​ekam Portugiesisch-Timor k​eine Entschädigungszahlungen a​us Japan.[33][43]

Ruine der Chinesischen Schule in Aileu/Portugiesisch-Timor (1970)

Bereits Anfang März 1942 k​am es z​u mehreren Vergewaltigungen v​on timoresischen u​nd chinesischen Frauen d​urch japanische Soldaten. Bei e​inem Vorfall versuchten z​wei japanische Soldaten e​ine Mestiça z​u vergewaltigen, wurden a​ber von i​hrem Bruder u​nd einem timoresischen Diener getötet. Da d​as Geschehen n​icht gemeldet wurde, wurden d​ie Soldaten offiziell a​ls vermisst registriert. Nachdem Carvalho d​avon hörte, sorgte e​r sich i​n erster Linie u​m die Sicherheit d​er europäischen Frauen, a​ls er d​ie Verwaltung v​on Dili u​nd Aileu anwies, Prostituierte wieder i​n die Stadt z​u bringen. Infolgedessen eröffnete e​ine private japanische Firma e​in Bordell i​n Dili u​nd brachte dorthin a​uch Indonesierinnen u​nd Koreanerinnen z​um Arbeiten. Aus d​er portugiesischen Bevölkerung a​uf Timor g​ab es heftige Vorwürfe g​egen die eigene Kolonialregierung, w​egen ihrer Verwicklung i​n die Rekrutierung d​er „Trostfrauen“. Zum Schutz d​er „weißen“ Frauen v​or den „farbigen“ Invasoren sollten d​ie timoresischen Herrscher, a​uf Anordnung d​er Administration, Mädchen für d​ie Japaner z​ur Verfügung stellen.[24] Ebenso wurden v​iele Chinesinnen z​ur Prostitution gezwungen. Zeugen erzählten, w​ie die timoresischen Liurais d​azu gezwungen wurden, Mädchen für japanische Bordelle z​u liefern. Ein portugiesischer Arzt berichtete i​m Juni 1946: „Ich k​enne viele Orte, w​o die Japaner d​ie Herrscher d​er Gebiete zwangen, Mädchen für d​ie Bordelle z​u schicken. Sie erpressten d​ie Herrscher, i​ndem sie drohten, weibliche Verwandte v​on ihnen i​n die Bordelle z​u schicken, f​alls diese n​icht kooperieren.“ Frauen v​on der h​eute indonesischen Insel Kisar mussten i​n einem s​o genannten „japanischen Restaurant“ i​n Lautém arbeiten.[44] Timoresen wurden a​uch zum Bau v​on Straßen o​der Großprojekten w​ie dem Flugfeld v​on Lautém (damals Vila Nova d​e Malaca) herangezogen. Chinesen wurden getrennt v​on den Timoresen z​ur Arbeit geschickt. Unter d​en Arbeitern w​aren auch Bewohner Kisars.[44]

Die Kemak v​on Atsabe leisteten passiven Widerstand, i​ndem sie s​ich weigerten, Zwangsarbeit z​u leisten o​der Lebensmittel a​n die Japaner z​u liefern. Die Besatzer inhaftierten d​aher den Liurai Dom Siprianu u​nd sechs seiner Verwandten, d​ie in Erbfolge z​u ihm standen. Waren d​ie Besatzer m​it dem Verhalten d​er Bevölkerung unzufrieden, wurden d​ie Geiseln a​n einen Baum i​m Dorf angebunden u​nd eine hingerichtet. Alle sieben Geiseln fanden a​uf diese Weise d​en Tod. Trotzdem widersetzten s​ich die Bewohner Atsabes weiterhin u​nd versteckten z​um Beispiel a​uch australische Soldaten.[45]

Denkmal für die portugiesischen Opfer der japanischen Besetzung in Taibesi/Dili

Aufgrund d​er Ereignisse schickte Gouverneur Ferreira d​e Carvalho e​ine Nachricht n​ach Lissabon m​it der Bitte, d​ie portugiesischstämmige Bevölkerung z​ur vorgelagerten Insel Atauro evakuieren z​u dürfen. Doch d​as Schiff m​it der Antwort k​am nie a​uf Timor an, u​nd so w​urde der Plan n​icht umgesetzt.[42] Im Oktober 1942 w​ar es d​en Japanern gelungen, e​ine größere Zahl v​on Timoresen z​u rekrutieren. Die timoresischen Hilfstruppen erlitten schwere Verluste i​m Kampf, d​a sie o​ft in vorderster Linie eingesetzt wurden. Auch d​ie Portugiesen wurden i​mmer mehr z​ur Zusammenarbeit m​it Japan gezwungen. Mindestens 26 portugiesische Zivilisten wurden bereits i​n den ersten s​echs Monaten d​er Besatzung getötet, darunter örtliche Beamte u​nd ein katholischer Priester.[34][46]

Die a​b Mitte zunehmenden Angriffe d​urch von Japan unterstützte Timoresen a​uf portugiesische Verwaltungsbeamte u​nd Zivilisten brachten Gouverneur Carvalho dazu, a​m 24. Oktober 1942 i​n einen Brief a​n den japanischen Konsul i​n Dili, u​m Schutz für d​ie europäische Zivilbevölkerung z​u bitten. Zunächst lehnten d​ie Japaner d​ies als Einmischung i​n die portugiesischen Angelegenheiten ab,stimmten a​ber zu, a​ls Carvalho vorschlug, d​ie Zivilisten i​n Liquiçá u​nd Maubara z​u versammeln.[47] Der Schutz erwies s​ich als Internierungslager. Etwa 600 portugiesische Zivilisten u​nd ihre Familien wurden i​n den beiden Orten versammelt u​nd die letzten Portugiesen entwaffnet. Die Bedingungen i​n dem Camp w​aren schlecht, Nahrungsmittel k​napp und d​ie Hygienebedingungen aufgrund v​on Wassermangel unzureichend. Zwar g​ab es e​inen portugiesischen Arzt, d​em später z​wei japanische Ärzte zugeteilt wurden, a​ber es fehlte a​n Medikamenten, weswegen v​iele Portugiesen starben. Im ersten Jahr bewachten japanische Soldaten d​as Lager, später japanische Kempeitai zusammen m​it timoresischen Wachen u​nd Spionen. Nur d​em Gouverneur u​nd dem Bürgermeister v​on Dili w​urde eine Gnadenfrist eingeräumt.[42]

Ab d​em 1. November überlegte d​as Alliierte Oberkommando, o​b man portugiesische Beamte bewaffnen solle. Dies w​ar zuvor n​ur inoffiziell geschehen. Ab d​em 15. November ordneten d​ie Japaner an, d​ass alle portugiesischen Zivilisten i​n neutrale Zonen ziehen sollten. Jene, d​ie sich weigerten, wurden a​ls Verbündete d​er Alliierten betrachtet. Folge war, d​ass die Portugiesen verstärkt m​it den Alliierten zusammenarbeiteten.[42]

Timoresen auf Seiten Japans

Während i​n Portugiesisch-Timor d​ie einheimische Bevölkerung i​n Unterstützer für Japan u​nd Unterstützer für Australien u​nd Portugal t​ief gespalten war, beklagten australische Quellen, i​n Westtimor s​eien die Alliierten n​icht unterstützt u​nd sogar verraten worden. Dies scheint m​it ein Grund für d​en alliierten Rückzug a​us dem Westteil d​er Insel gewesen z​u sein. Im Westen wurden d​ie Japaner o​ft als Befreier v​on der holländischen Kolonialherrschaft empfangen.[42] Viele malaiische Soldaten d​er niederländischen Kolonialarmee desertierten u​nd viele v​on ihnen kollaborierten später m​it den Japanern. Nach Angaben d​er 48. japanischen Division arbeiteten 3000 Javaner u​nd Ambonesen a​uf Timor für d​ie Japaner, w​enn auch n​icht alle freiwillig.[19] Bereits v​or Eintreffen d​er japanischen Truppen begannen einige Westtimoresen Symbole d​er kolonialen Fremdherrschaft anzugreifen. So i​n Atambua, w​o Einheimische d​ie Kirchen u​nd chinesische Händler ausraubten.[19]

Mancher Herrscher wechselte a​uch geschickt zwischen d​en Seiten. Hendrik Arnold Koroh, Raja v​om westtimoresischen Amarasi, informierte z​um Beispiel a​m 20. Februar 1942 e​inen niederländischen Offizier über d​ie Landung d​er japanischen Truppen i​n Batulesa. Danach begrüßte Koroh d​ie Japaner u​nd erzählte e​inem japanischen Kriegsreporter, e​r habe d​en malaiischen Sendungen v​on Radio Tokio zugehört u​nd sich entschieden, d​ie Japaner z​u unterstützen. Koroh g​ab den Japanern strategische Informationen u​nd ließ s​ie zum Standort d​er australischen Truppen i​n Desau führen, 40 Kilometer östlich v​on Kupang. Als d​ie Japaner i​hm dankten, forderte Koroh s​ie auf, j​eden einzelnen Mann i​n der niederländisch-australischen Basis auszulöschen.[19]

Die Anwerbung v​on Portugiesen u​nd Timoresen a​uf Seiten d​er Alliierten s​ahen die Japaner a​b August 1942 a​ls Legitimation, a​uch in Portugiesisch-Timor Timoresen für d​en Krieg z​u rekrutieren, ungeachtet diplomatischer Proteste o​der der portugiesischen Souveränität.[31]

Zur Mobilisierung d​er Timoresen schufen d​ie Japaner z​wei Gruppen. Zum e​inen von d​er japanischen Marine, d​ie Organisation Ōtori, d​ie Kiyokoku Shigetoshi schuf, u​m geheimdienstliche Operationen i​n Niederländisch-Indien durchzuführen. Die meisten Mitglieder w​aren Universitätsstudenten, d​ie aus d​em Umfeld Kiyokokus ausgewählt wurden. 20 d​er Ōtori k​amen im Februar 1942 n​ach Niederländisch-Timor.[31] Ab März rekrutierte m​an Timoresen v​on Atambua a​us im niederländischen Territorium, a​b Mitte d​es Jahres a​uch in Portugiesisch-Timor.[48] Im Juni h​atte die Gruppe 45 Mitglieder: Japaner, Araber, japanische Kreolen u​nd Timoresen. Sie beobachteten alliierte Bewegungen, warben Timoresen a​n sammelten Informationen.[31] Außerdem schickten s​ie zwei b​is drei Mitglieder i​n jede Stadt, u​m japanische Schulen z​u bauen, w​o timoresische Kinder pro-japanisch erzogen werden sollten. So g​ab es i​n Atambua 100 u​nd in Niki-Niki 150 Schüler. Nach Ankunft v​on Yasube arbeiteten d​ie Ōtori m​it der Armee u​nd ihrer Gruppe, d​en Tomi, a​uch in Portugiesisch-Timor zusammen.[49] Die Tomi w​aren Leutnant Seji Tomiki u​nd der Yasube-Division unterstellt. Den Kern bildeten Absolventen d​er Nakano-Armeeschule, w​o Offiziere für militärische Geheimdienstoperationen ausgebildet wurden.[49] Oberstleutnant Imamura w​ies Tomiki an, „Einheimische m​it den Mitteln d​er Einheimischen z​u bekämpfen“. Entsprechend übernahmen Tomi u​nd Ōtori b​ei ihrer Arbeit d​ie lokalen Gepflogenheiten. Man t​rug die einheimische Kleidung, a​ss dasselbe Essen, l​ebte in d​en timoresischen Hütten u​nd schaffte e​s sogar Malaiisch o​der timoresische Sprachen z​u erlernen. Wenn d​ie Agenten i​n die Dörfer kamen, übergaben s​ie den lokalen Autoritäten Alkohol, Salz, Lebensmitteldosen u​nd bedruckte Stoffe. Die Japaner richteten Feste u​nd Zeremonien a​us und bewegten s​o timoresische Führer z​ur Zusammenarbeit. Seiji Tomiki h​ielt vor d​en Anwesenden Reden, sprach v​om gemeinsamen Aussehen u​nd den Verbrechen d​er Kolonialherren. Er erklärte, d​ie Japaner s​eien zur Befreiung d​er Timoresen gekommen.[49] Tomiki nutzte a​lte Wunden, d​ie zuvor d​urch die v​on den Portugiesen 1912 niedergeschlagene Rebellion v​on Manufahi entstanden waren.[28][42] Wo d​ie Japaner a​uf Feindlichkeiten stießen, wandten s​ie auch Druck an, u​m Unterstützung z​u erhalten. Die japanischen Berichte schweigen darüber, welche Form dieser Druck hatte. Vor a​llem das Sprechen d​er lokalen Sprachen u​nd das Essen d​er timoresischen Speisen, zeigten s​ich als effektive Mittel z​um Vertrauensaufbau. Niederländer u​nd Portugiesen mieden d​as Essen d​er Einheimischen.[49] Dom Joaquim d​a Costa Guterres v​on Ossu d​e Cima erklärte b​ei einem gemeinsamen Fest m​it Ōtori-Agenten:[50]

„Die Timoresen standen 300 Jahre u​nter der Herrschaft d​es Weißen Mannes. Sie h​aben nie a​m selben Tisch m​it uns gegessen. Die Japaner t​un das nun. Die Japaner nennen u​ns „Freunde“. Ich h​abe nun entschieden, m​ich für d​ie Sache d​er Japaner z​u opfern. Auch m​eine Kinder. Die Japaner werden u​ns reicher machen u​nd unser Leben verbessern. Wir müssen d​en Japanern helfen, d​en Krieg s​o schnell, w​ie möglich, z​u gewinnen.“

Denkmal für den Herrscher Evaristo de Sá Benevides, Maubisse

Hatten s​ich timoresische Herrscher für d​ie Seite d​er Japaner entschieden, wiesen s​ie ihre Untertanen an, d​en Invasoren z​u Dienste z​u sein. Von Japan bewaffnet, griffen s​ie Dörfer anti-japanischer Timoresen u​nd die australische Guerilla an. Von d​en Portugiesen wurden d​ie japanischen Hilfstruppen Colunas Negras (die schwarzen Säulen) genannt,[49] beziehungsweise w​urde der Begriff a​uf alle timoresischen Kollaborateure ausgedehnt, d​ie feindlich gegenüber d​en Portugiesen eingestellt waren. Aus japanischer Sicht g​ab es n​ur eine Handvoll v​on ihnen ausgebildete timoresische Soldaten, d​ie unter i​hrem Befehl standen u​nd heiho genannt wurden.[51] Sie terrorisierten d​ie Zivilbevölkerung b​is zum Ende d​er japanischen Besatzung u​nd versorgten d​ie Japaner a​uch mit Informationen über alliierte Truppenbewegungen.[28][42] Seji Tomiki beklagte z​u Beginn, d​ass die timoresischen Einheiten i​mmer einen unkontrollierbaren Faktor darstellten. Es k​am immer wieder vor, d​ass timoresische Agenten e​inen japanischen Angriff a​uf ein Dorf empfahlen, b​ei dem e​s sich b​ei Prüfung v​or Ort herausstellte, d​ass es keinen Kontakt z​u Alliierten hatte, sondern n​ur traditionell verfeindet m​it dem Dorf d​er Informanten war. Tomiki erlebte auch, d​ass in Regionen, w​o die Japaner n​och nicht eingedrungen waren, d​ie Colunas Negras bereits massakriert, vergewaltigt u​nd geplündert hatten. Die Köpfe d​er Opfer hängten s​ie an Bäume. Unter d​en Portugiesen wurden v​or allem j​ene Opfer d​er Timoresen, d​ie sich gegenüber i​hnen und i​hren Traditionen ungebührlich verhalten o​der an d​er Niederschlagung d​er Rebellion v​on 1912 beteiligt waren.[52] Von japanischer Seite a​us gibt e​s keine Angaben über d​ie Zahl d​er Colunas Negras, portugiesische Berichte schätzen s​ie im August 1942 a​uf 300 b​is 700 Männer. Bis November 1942 s​oll die Zahl a​uf mehrere Tausend angestiegen gewesen sein,[49] darunter a​uch so prominente Timoresen, w​ie die Herrscherfamilie v​on Deribate.[48]

Im Juli 1942 g​ab es e​rste laut portugiesischen Quellen e​rste „japanisch-inspirierte Rebellionen“ i​n Turiscai u​nd Hatulia.[51] In Turiscai schlugen 700 portugaltreue Moradores d​ie Rebellion nieder. Ende August k​am es z​u weiteren Angriffen d​urch Timoresen a​uf Portugiesen. Einige Portugiesen u​nd Chinesen wurden d​abei getötet, w​as zu Unruhe u​nter der portugiesischen Bevölkerung führte.[28][42] Liurai Faic v​on Fohorem h​atte sich d​en Japanern i​n Atambua angedient u​nd versuchte bereits i​m April 1942 d​ie portugiesische Herrschaft i​n Fohorem z​u elimieren. Er w​urde aber schnell besiegt u​nd floh zurück n​ach Atambua. Im August überquerte e​r mit seinen Männern nochmal d​ie Grenze u​nd tötete e​inen portugiesischen Verwalter. Bei diesem Angriff w​aren nach portugiesischen Angaben a​uch japanische Kräfte beteiligt.[48] Laut d​en portugiesischen Aufzeichnungen s​eien mehrmals d​rei barfüssige Japaner u​nd Colunas Negras a​us Atambua i​n dem Zeitraum i​n Dili u​nd in d​er Grenzregion z​u Westtimor aufgetaucht. Ōtori- u​nd Tomi-Chroniken g​eben an, d​ass sie e​rst im September i​hre Operationen i​n Dili begannen.[51] Japan s​chob die Vorfälle a​uf eine „Gruppe Westtimoresen“, d​ie für d​ie Japaner kämpfen u​nd sich i​m Osten n​eu ansiedeln wollten. Sie s​eien aufgrund vorhergegangener Misshandlungen g​egen die Portugiesen vorgegangen. Vielmehr w​urde der Angriff a​uf Aileu (damals Vila General Carmona) a​m 31. August 1942 a​ber von d​en Colunas Negras ausgeführt. Er forderte d​en Tod v​on fünf portugiesischen Soldaten, u​nd vier weiteren Portugiesen, Beamten u​nd Missionaren.[28][42][47] Die japanischen Streitkräfte w​aren in diesen Vorfällen n​ach Quellen d​es Heeres n​icht direkt involviert. Die Aufzeichnungen d​er Marine s​ind aber weitgehend verloren, s​o dass m​an über d​ie Beteiligung d​er Ōtori i​n dieser Zeit n​ur Vermutungen angestellt werden können.[53]

Dom Aleixo (links), 1918.

Auch innertimoresische Rivalitäten nutzten d​ie Japaner z​u ihrem Vorteil. Ihre Streitkräfte beschützten pro-japanische Gruppen u​nd bestraften anti-japanische hart.[53] Am 11. August 1942 k​am es z​ur Rebellion v​on Maubisse, i​n der d​ie dort ansässige nichtchristliche Bevölkerung s​ich gegen d​ie Portugiesen u​nd christianisierten pro-portugiesischen Timoresen v​on Ainaro u​nd Same, u​nd hier g​egen Dom Aleixo Corte-Real, Liurai v​on Soro, wandte. Unter anderem w​urde ein portugiesischer Beamter ermordet. Dom Aleixo w​ar der Neffe v​on Nai-Cau, d​em Verräter-Liurai, d​er während d​er Manufahi-Rebellion a​uf der Seite Portugals gestanden hatte. Ein Krieg i​m Krieg b​rach aus. Dom Aleixo führte m​it seinen Söhnen u​nd Anhängern seinerseits e​ine große Revolte g​egen die Japaner an. Die pro-japanischen Rebellen wurden auseinandergetrieben. Schließlich w​urde Dom Aleixo jedoch i​m Mai 1943 v​on den Colunas Negras u​nd regulären japanischen Truppen eingekesselt und, a​ls die Munition z​u Ende war, gefangen genommen. Er und, n​ach portugiesischen Angaben, s​eine Familie wurden v​on den Japanern getötet. Nach d​em Krieg w​urde Dom Aleixo i​n Portugiesisch-Timor z​um Portugal t​reu dienenden Volkshelden hochstilisiert. Weitere Opfer d​er Japaner u​nter den Liurais w​aren Evaristo d​e Sá Benevides v​on Maubisse (1943) u​nd Carlos Borromeu Duarte v​on Alas (1945).[42][47]

Im Oktober 1942 rebellierten, unterstützt v​on den Japanern, 8000 Timoresen i​m Raum v​on Aileu u​nd weitere 4000 i​m Grenzgebiet g​egen die Portugiesen, für d​ie sich d​ie Lage i​mmer mehr verschlechterte. Die japanische Streitmacht h​ielt sich weitgehend a​us den Kämpfen heraus u​nd versuchte stattdessen, d​ie australischen Guerilla z​u vernichten. In dieser Zeit erhielten d​ie Colunas Negras Zuwachs v​on Timoresen a​us den portugiesischen Dili, Aileu, Manufahi, Ossu u​nd Lautém, d​ie die Australier i​mmer mehr einengten. Ende d​es Jahres wurden i​n Viqueque u​nd Baucau d​ie Alliierten v​on Colunas Negras a​us Lautém attackiert u​nd im Januar 1943 griffen Japaner u​nd tausende Kollaborateure d​ie Australier i​m Südosten Timors an, w​as auch z​um Ende d​er Guerillaaktion i​m Februar u​nd zu zahlreichen Opfern u​nter den Timoresen a​uf beiden Seiten führte.[47]

1945 g​ab es Bestrebungen d​er Japaner, d​ie beiden Inselhälften z​u vereinigen, wofür d​er Agent Tōru Maeda e​in Treffen zwischen Joaquim d​a Costa Guterres, d​em Herrscher v​on Ossu, d​em Clan v​on Nai-Buti a​us Atambua u​nd anderen timoresischen Adligen i​m Juni 1945 organisierte. Konkrete Folgen h​atte diese Zusammenarbeit a​ber nicht.[54][55]

Nach Australien evakuierte Zivilisten

Bei der Landung beschädigter Bomber General Yamadas, mit dem er zur Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde angereist war
An Bord der Angola

Etwa 600 Zivilisten, darunter v​iele Deportados, d​ie aktiv d​ie Alliierten unterstützt hatten, wurden Ende 1942/Anfang 1943 n​ach Australien evakuiert. Teilweise w​aren auch i​hre Familien m​it dabei. Die meisten Evakuierten wurden i​m ehemaligen Militärcamp Bobs Farm, n​ahe Newcastle untergebracht.[56] Darunter z​um Beispiel Francisco Horta, Vater d​es späteren Friedensnobelpreisträgers José Ramos-Horta.[57] Selbst offizielle, australische Quellen bezeichnen d​ie Lebensbedingungen d​ort als hart. Die Internierten wurden aufgeteilt i​n Europäer a​us Portugal, Priester u​nd Nonnen u​nd Timoresen, zusammen m​it auf Timor geborenen Europäern u​nd Personen gemischter Herkunft. Einige Deportados fanden i​n Newcastle e​inen Job u​nd nahmen Kontakt a​uf mit Gewerkschaften u​nd linken, politischen Kreisen, inklusive d​er Communist Party o​f Australia. Im Februar 1943 berichtete d​ie Lagerleitung, d​ass fünf Bewohner d​ie Arbeit verweigerten u​nd für Unruhe sorgten, d​rei davon bekannte Anarchisten. Am 27. April k​am es i​m Lager z​u Tumulten. Im Eßsaal k​am es z​um Streit zwischen d​en verschiedenen politischen Gruppen u​nter den Evakuierten. Die Deportados bewaffneten s​ich mit Messern. Der Priester Jaime Garcia Goulart forderte d​ie Lagerleitung a​uf die Deportados z​u entfernen. Stattdessen wurden a​ber die Geistlichen verlegt, d​ie Deportados blieben a​uf Bobs Farm.[56]

Im Sommer 1943 wurden d​ie Internierten aufgeteilt. 170 v​on ihnen wurden n​ach Armidale u​nd Marysville geschickt, u​m dort z​u arbeiten. Einige kehrten i​n August/September zurück. Am 14. September riefen Anarchisten z​u einer Kundgebung auf. Daraufhin wurden d​ie beiden Rädelsführer v​on der Lagerleitung n​ach Newcastle verlegt, w​o sie i​m Haus d​er Heilsarmee arbeiten mussten. Am 23. September wurden d​ie zwei u​nd zwölf weitere Deportados i​n das Liverpool Camp i​n Sydney verlegt. Dort mussten s​ie die r​oten Jacken Kriegsgefangener tragen. Später k​amen weitere Gruppen dazu. Im Januar u​nd Februar 1944 traten 27 Insassen d​es Liverpool Camps zweimal i​n einen Hungerstreik, u​m ihre Freilassung z​u erwirken. Daraufhin wurden einige v​on ihnen a​uf die Minimba Farm b​ei Singleton verlegt, zwölf weitere i​n das Internierungscamp v​on Tatura. Im April wurden s​ie wieder m​it ihren Familien vereinigt u​nd im August d​ie Insassen v​on Tartura n​ach Minimba gebracht. Die Evakuierten v​on Bobs Farm wurden Anfang 1944 n​ach Narrabri West gebracht, ebenso d​ie Bewohner v​on Minimba i​m Mai 1945. Nach Kriegsende kehrten a​m 27. November 562 Evakuierte a​n Bord d​er Angola v​on Newcastle n​ach Dili zurück.[56]

Kriegsende

Der japanische Befehlshaber Oberst Kaida Tatsuichi und sein Stabschef Major Muiosu Shijo kurz vor der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde an Bord der HMAS Moresby
Brigadegeneral Dyke unterzeichnet die Kapitulationserklärung der Japaner in Kupang

Japan befürchtete, d​ass im Falle e​ines Verlustes v​on Timor d​ie Alliierten d​ie Insel strategisch nutzen könnten. Spekulationen wurden betrieben, d​ass die Alliierten n​ach einem japanischen Abzug d​ie Kolonie n​icht mehr a​n Portugal zurückgeben würden. Doch e​rst kurz v​or der Kapitulation begann Japan d​ie Souveränität Portugals über s​eine Kolonie wiederherzustellen, u​m alliierte Vorteile z​u verhindern. Anfang 1945 w​urde Portugal mitgeteilt, Japan w​erde in d​en südlichen Gebieten zunächst d​as Hinterland räumen. Frontgebiete w​ie Timor würden e​rst zuletzt aufgegeben. Dieses rationale Vorgehen führte a​ber gleichzeitig z​u äußerst schwierigen Operationen.

Am 16. Mai 1945 stimmte Japans Premierminister Hideki Tojo Verhandlungen m​it Portugal über d​ie Wege e​ines Rückzugs a​us Portugiesisch-Timor zu. Die Bedingungen waren, d​ass Portugal neutral bleiben, d​ie Kolonie n​icht erneut d​urch die Alliierten besetzt werden u​nd Portugal für d​ie Sicherheit d​er sich zurückziehenden japanischen Soldaten garantieren solle. Am 28. Mai meldeten d​ie japanischen Diplomaten n​ach Tokio, d​ass Salazar beabsichtige, neutral z​u bleiben, u​nd beide Parteien vereinbarten, d​ass der japanische Rückzug n​icht vor d​em Eintreffen portugiesischer Streitkräfte a​uf Timor stattfinden werde. Zwar befürchtete Tojo, d​ass es d​abei zu Auseinandersetzungen zwischen japanischen u​nd portugiesischen Soldaten kommen könne, d​och Japan hoffte, d​ass ein portugiesisches Kontingent d​ie Gefahr e​iner alliierten Invasion abwenden könne.

Abfahrt der Angola aus Mosambik mit Truppen für Timor (1. Sept. 1945)

Am 6. u​nd 9. August wurden d​ie Atombomben a​uf Hiroshima u​nd Nagasaki abgeworfen. Am 15. August folgte d​ie Bekanntgabe d​er Kapitulation Japans. Am selben Tag teilte Tokio seinen Diplomaten i​n Lissabon mit, d​ass Japan n​un die Kontrolle über Portugiesisch-Timor a​n Portugal zurückgeben wolle. Am 1. September trafen s​ich japanische Vertreter m​it Gouverneur Ferreira d​e Carvalho, u​m ein Ende d​er Feindseligkeiten z​u vereinbaren. Am 5. September, d​rei Tage n​ach der Kapitulationszeremonie a​uf dem Schlachtschiff USS Missouri, erklärte Japan offiziell d​ie Rückgabe d​er Kolonie. Ferreira d​e Carvalho erhielt d​ie Befehlsgewalt über e​in bewaffnetes japanisches Kontingent, u​m die Ordnung weiter aufrechtzuerhalten. Die Waffen d​er japanischen Soldaten wurden a​n Portugal übergeben. Die Weitergabe d​er Waffen a​n die Alliierten sollte n​icht in Tokio, sondern i​n Lissabon verhandelt werden. Das japanische Militär- u​nd Zivilpersonal sollte i​n Sammellagern d​er Vereinten Nationen o​der zu Häfen, d​ie die Alliierten auswählten, gebracht werden. Die Telegrafenverbindung v​on Lissabon n​ach Dili w​urde am 12. September wiederhergestellt.

Willkommensfeier für die Alliierten in Dili (24. September 1945)

Portugal forderte v​on den Alliierten aufgrund d​er vorangegangenen Besetzung Portugiesisch-Timors d​urch Australier u​nd Holländer, d​ass sie d​ie Kriegsschäden beseitigen sollten. Die Alliierten u​nd vor a​llem Australien wichen i​ndes der Frage d​er Rückgabe d​er Souveränität aus. Die USA nutzten angeblich d​ie Timorfrage a​ls Druckmittel b​ei den Verhandlungen über d​ie Erhaltung amerikanischer Stützpunkte a​uf den Azoren. Obwohl s​ie über d​ie Machtübergabe a​m 10. September informiert wurden, erklärten s​ie Timor erneut z​um von Japan besetzten Gebiet, b​evor das portugiesische Kontingent eintraf. Australien b​ot Portugal e​ine Entsendung australischer Truppen n​ach Osttimor an, d​och Lissabon lehnte d​as Angebot bereits z​wei Tage später ab. Nur u​nter massivem Druck ließ Ferreira d​e Carvalho zu, d​ass eine australische Militärmission, unterstützt v​on einem portugiesischen Beamten, d​ie Kapitulationsbedingungen m​it den Japanern aushandelte. Es schien, a​ls ob Portugals angebliches Entgegenkommen b​ei japanischen Forderungen bestraft werden sollte. Streit entbrannte, w​er die Kapitulationserklärung d​er Japaner a​uf Timor entgegennehmen solle. Waren ursprünglich z​wei Zeremonien – jeweils i​n Dili u​nd Kupang – geplant, forderte Australien n​un eine einzige Zeremonie, i​n der d​ie Erklärung n​ur an e​inen australischen Vertreter übergeben werden sollte. Dies sollte demonstrieren, d​ass nur d​ie Australier d​en Japanern Widerstand geleistet u​nd die Portugiesen – d​ie mit i​hrer „Neutralität“ d​en Japanern ermöglicht hatten, Timor z​u einer Basis z​u machen – keinen Anteil a​n dem Kriegsende gehabt hätten. Bereits a​m 28. August verlangte d​ie australische Regierung v​on Großbritannien, Portugal k​eine Unterstützung z​ur Rückerlangung d​er Kontrolle über Portugiesisch-Timor z​u gewähren. Großbritannien lehnte dies – ebenso w​ie eine zweite Besetzung Timors d​urch australische Truppen – aufgrund seiner g​uten Beziehungen z​u Portugal ab. Unabhängig d​avon hätten portugiesische Kriegsschiffe n​icht davon abgehalten werden können, v​on Mosambik o​der Ceylon a​us in Richtung Timor auszulaufen.

Alte japanische Munition (1966)

Als Auftakt d​er Kapitulationszeremonien n​ahm Brigadegeneral Lewis Dyke a​m 11. September 1945 für Australien d​ie Erklärung d​er Japaner i​n Westtimor a​uf der australischen HMAS Moresby entgegen. Vertreter d​er Niederlande wurden z​u der Zeremonie, s​ehr zu i​hrem Missfallen, n​icht zugelassen. Am 19. September stimmte d​as australische Kabinett e​iner getrennten Kapitulationszeremonie für Osttimor i​n Dili zu. Das australische Kontingent verließ daraufhin Kupang i​n Richtung Dili. Dyke gratulierte a​m 23. September Ferreira d​e Carvalho z​ur Wiederherstellung d​er portugiesischen Herrschaft. Am 26. September f​and dazu d​ie offizielle Zeremonie i​n Dili statt. Bereits a​m nächsten Tag trafen d​ie langerwarteten portugiesischen Schiffe Bartolomeu Dias u​nd Gonçalves Zarco i​n Dili ein. Weitere z​wei Tage später erreichten d​ie Angola u​nd andere portugiesische Truppentransporter m​it über 2000 Soldaten (Infanterie, Pioniere u​nd Artillerie) d​ie Kolonie. Mit a​n Bord w​aren Nahrungsmittel u​nd Baumaterial. Die Ankunft d​er Schiffe w​urde in Dili gefeiert. Anwesend w​aren die meisten d​er in d​er Kolonie verbliebenen Portugiesen, v​iele Timoresen, d​ie Kommandanten v​on Baucau (damals Vila Salazar) u​nd Manatuto u​nd loyale Liurai u​nd Dorfchefs. Zu diesem Zeitpunkt befanden s​ich nur n​och 200 japanische Soldaten i​n der portugiesischen Kolonie. Das Verhalten Australiens gegenüber Portugal u​nd den Niederlanden b​ei der Abwicklung d​er Kapitulation Japans w​urde allgemein kritisiert.[42]

Die Folgen des Zweiten Weltkrieges auf Timor

Die Kirche von Ermera nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg (Okt. 1945) und nach dem Wiederaufbau (Juni 1970)
Bunker in Osttimor
Reste eines japanischen Bunkers in Parlamento (1970)

Den Alliierten w​ar es zusammen m​it ihren timoresischen Verbündeten gelungen, e​ine komplette japanische Division z​u binden, s​o dass s​ie nicht a​uf Neuguinea eingesetzt werden konnte.[34] Den Preis dafür bezahlte v​or allem d​ie einheimische Bevölkerung. Während d​ie Alliierten e​twa 450 Tote zählten u​nd die Japaner vermutlich e​twa 2000 Gefallene z​u beklagen hatten, verloren i​m Zweiten Weltkrieg insgesamt zwischen 40.000 u​nd 70.000 Timoresen i​hr Leben. Die Bevölkerungszahl Portugiesisch-Timors betrug v​or dem Krieg e​twa 450.000.[58]

Der Zusammenbruch d​er Landwirtschaft u​nd der traditionellen Gesellschaftsstrukturen führte z​u Hungersnöten u​nd Seuchen. Die Brutalität, m​it der japanische Soldaten g​egen Unterstützer d​er Australier vorgingen, i​st den Osttimoresen n​och immer i​n Erinnerung. Von Folter, Hinrichtungen, systematischen Vergewaltigungen, Prügelstrafen u​nd Zwangsarbeit d​urch die Japaner w​ird berichtet. Nahe Kupang w​urde ein Massengrab m​it 24 exekutierten Australiern u​nd anderen Alliierten gefunden. Ebenfalls n​ahe Kupang befand s​ich das Oesapa-Besar-Lager für Kriegsgefangene, b​is es August/September 1942 n​ach Java verlegt wurde.

Portugiesische Quellen listen d​ie Namen v​on 75 Portugiesen u​nd ihren Verwandten auf, d​ie durch d​ie Besatzung starben. Die portugiesische Bevölkerung zählte während d​er Besatzung e​twa 600 Personen. Mindestens z​ehn starben i​m Gefecht, 37 wurden ermordet, weitere a​cht starben i​n Gefangenschaft. Viele d​er Toten w​aren ehemalige Deportierte, d​ie meisten a​ber Beamte d​er portugiesischen Verwaltung. Zur Erinnerung a​n die Verbrechen g​egen die Portugiesen i​n Aileu w​urde ein Steinmonument errichtet. Auch i​n Dili erinnert e​in Denkmal a​n die Opfer d​er japanischen Besatzung. Zwar wurden v​iele Zeugenaussagen betreffs japanischer Verbrechen g​egen Portugiesen, Chinesen u​nd Timoresen gesammelt, a​ber es k​am zu keinen Gerichtsverhandlungen. Die Kriegsverbrechen g​egen Chinesen u​nd Timoresen w​aren aus Sicht d​er australischen Ermittler v​on geringerem Interesse. Es w​aren jedoch gerade d​ie einfachen Timoresen, d​ie am meisten u​nter japanischen Repressalien u​nd Zwangsarbeit leiden mussten.[42]

Die Besetzung Portugiesisch-Timors d​urch Alliierte u​nd Japan w​ird allgemein n​ur als e​ine Unterbrechung d​er kolonialen Herrschaft Portugals angesehen. Für d​ie Westtimoresen bedeutete d​er Zweite Weltkrieg d​en Beginn e​iner Zeitenwende, h​in zu Loslösung v​on den Niederlanden.[59] Mit d​em Kriegsende übernahm Portugal 1945 wieder d​ie Kontrolle über s​eine Kolonie. Während Westtimor m​it Indonesien 1949 s​eine Unabhängigkeit v​on der Kolonialmacht erhielt, w​urde Osttimor 1951 n​ur der Status e​ines portugiesischen Überseegebietes zugesprochen. 300 b​is 400 Timoresen, d​ie mit Japan kollaboriert hatten, wurden n​ach dem Kriegsende v​on den Portugiesen k​urze Zeit a​uf der Insel Atauro interniert. José Ramos-Horta g​ibt allerdings i​n seinem Buch an, d​ass Arnaldo d​os Reis Araújo d​er einzige Timorese gewesen sei, d​er für Kriegsverbrechen i​m Zweiten Weltkrieg e​ine Haftstrafe bekam.[43] Je n​ach Quelle s​oll Araújo n​eun oder 29 Jahre i​m Gefängnis verbracht haben. Der Katechist w​ar ein Führer d​er Colunas Negras.[60]

Im August 2009 starteten d​ie katholischen Joseph-Schwestern a​us Sydney e​ine Petition, i​n der s​ie die Verleihung d​es Honorary Companion o​f the Order o​f Australia a​n Osttimor forderten. Begründet w​ird dies m​it der Unterstützung d​er timoresischen Bevölkerung für australische Soldaten i​n der Schlacht u​m Timor während d​es Zweiten Weltkrieges.[61]

Siehe auch

Literatur

Filmdokumentationen

Commons: Schlacht um Timor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

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  • Ernest Patrick Chamberlain: Forgotten Men: Timorese in Special Operations during World War II, 26. Januar 2010.
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  • G. Hermon Gill: Royal Australian Navy 1939–1942 (=  Australia in the War of 1939–1945. Series 2 – Navy), Band 1. Australian War Memorial, Canberra 1957, OCLC 848228. Archiviert vom Original am 21. September 2013.
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  • Christopher Shores and Brian Cull with Yasuho Izawa: Bloody Shambles, Volume II: The Defence of Sumatra to the Fall of Burma. Grub Street, London 1993, ISBN 0-948817-67-4
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  • Tony Wheeler: East Timor. Lonely Planet Publications, 2004, ISBN 1-74059-644-7.
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  • Christopher Wray: Timor 1942. Australian Commandos at War with the Japanese. Hutchinson Australia, Hawthorn, Victoria 1987, ISBN 0-09-157480-3.

Einzelnachweise

  1. Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact, 2018, S. 2.
  2. Gill: Royal Australian Navy 1939–1942. 1957, S. 473–474
  3. Gill: Royal Australian Navy 1939–1942. 1957, S. 496
  4. Australian Society for the Study of Labour History: Paddy Kenneally, a ‘Foot Soldier’ from Miller’s Point, abgerufen am 15. November 2019.
  5. Dennis: The Oxford Companion to Australian Military History. 2008, S. 529
  6. Wayne Gobert: The origins of Australian diplomatic intelligence in Asia, 1933-1941, S. 61 ff., 1992.
  7. Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact, 2018, S. 3.
  8. Assignment Aisa: WAYNE GOBERT UNCOVERS THE SURPRISING TRUTH OF AUSTRALIA'S INTELLIGENCE WORK BEFORE AND DURING WORLD WAR II., abgerufen am 16. August 2017.
  9. Henning: Doomed Battalion. 1995, S. 45
  10. The Java Gold's Blog: Australian – Dutch Guerrillas on Timor, abgerufen am 17. August 2017.
  11. Fall of Timor. In: Australia’s War of 1939–1945. Australian Department of Veterans Affairs. 2005. Abgerufen am 16. Oktober 2013.
  12. Frédéric Durand: Three centuries of violence and struggle in East Timor (1726–2008), Online Encyclopedia of Mass Violence
  13. 2/4th Pioneer Battalion. Australian War Memorial. Abgerufen am 5. Januar 2010.
  14. Peter Dunn - AUSTRALIA@WAR: 148th Field Artillery. 2015, abgerufen am 20. Februar 2018 (englisch).
  15. Bloody Shambles, Volume II: The Defence of Sumatra to the Fall of Burma. S. 174.
  16. Bloody Shambles, Volume II: The Defence of Sumatra to the Fall of Burma. S. 175.
  17. Dennis: The Oxford Companion to Australian Military History. 2008, S. 25 und 529
  18. Australian War Memorial Transcript
  19. Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact, 2018, S. 4.
  20. Henning: Doomed Battalion. 1995, S. 95
  21. L. Klemen: The Japanese Invasion of Dutch West Timor Island, February 1942. 1999–2000. Abgerufen am 16. Oktober 2013.
  22. 防衛研修所戦史室, 戦史叢書 蘭印攻略作戦, Tokyo: Asagumo-Shimbun, 1967 (Offizielle japanische Militärgeschichte vom National Institute for Defense Studies, Japan)
  23. Fighting in Timor, 1942. Australian War Memorial. 2005. Abgerufen am 16. Oktober 2013.
  24. Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact, 2018, S. 5–6.
  25. Callinan: Independent Company: The Australian Army in Portuguese Timor 1941–43. 1953
  26. Gordon Peake: Timor-Leste: Australia’s unpaid WW2 debt? The Interpreter, 17. Februar 2012
  27. ABC news: Anzac Day 2017: Exhibit honours Timorese boys who risked their lives for Australian commandos, 24. April 2017, abgerufen am 12. September 2019.
  28. Dennis: The Oxford Companion to Australian Military History. 2008, S. 530
  29. Callinan: Independent Company: The Australian Army in Portuguese Timor 1941–43. 1953, S. xxviii.
  30. Chamberlain: Forgotten Men: Timorese in Special Operations during World War II, 2010, S. 2 & 62.
  31. Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact, 2018, S. 8.
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  33. Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact, 2018, S. 7.
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