Dunja Rajter
Dunja Rajter (* 3. März 1946 in Našice,[1] SR Kroatien, Jugoslawien) ist eine deutsche Sängerin und Schauspielerin.
Leben
Bereits als Schulmädchen sang sie im Kinderchor ihres Vaters Rudolf Rajter, der Musiklehrer in Zagreb war. Sie studierte an der Theaterakademie Zagreb. Nach ihrem Diplom als Schauspielerin wurde sie 1963 in das Theater-Ensemble von Zagreb aufgenommen. 1962 stand sie in einer Fernsehserie vor der Kamera; Mario Nardelli, ihr späterer Begleiter auf der Gitarre, hatte die Musik dazu geschrieben.
1964 kam sie nach Deutschland, wo sie seither lebt.[2] Hier trat sie zunächst als Schauspielerin in Erscheinung. Sie wirkte in mehreren Spielfilmen und Fernsehproduktionen mit. Die erfolgreichsten Filme waren Winnetou I, Unter Geiern und Der Beginn (Adolf-Grimme-Preis). Die erfolgreichsten Fernsehproduktionen waren Salto Mortale, Großer Mann was nun?, Das Traumschiff sowie Tisch und Bett.
Für Deutschland entdeckt wurde sie von Horst Lippmann, der sie in Jugoslawien in einer Fernsehshow gesehen hatte. Zahlreiche Auftritte in Fernsehshows wie Vergißmeinnicht, Der goldene Schuß und Einer wird gewinnen machten sie einem breiten Publikum bekannt.
Anfang der 1970er Jahre wurde sie auch als Sängerin bekannt. Mit Schlagern wie Was ist schon dabei (1970) und Salem Aleikum (1971) kam sie in die Hitparaden. Ende des Jahrzehnts hatte Rajter nochmals kleinere Erfolge. Mit dem Lied Junges Herz trat sie 1977 und mit Ich glaub dir 1980 in der ZDF-Hitparade auf. Sie war Gast in Harry Belafontes amerikanischer Fernseh-Show, gastierte in Frankreich in verschiedenen Fernseh-Magazinen, bekam eine eigene Personality-Show im deutschen Fernsehen und ging mit Ivan Rebroff auf Europa-Tournee. Rajters Lieder sind eine Mischung aus Schlager und Chanson. 1986 ging sie neue Wege in der Musik und trat auf Kleinkunstbühnen unter anderem mit Georg Danzer, Klaus Hoffmann und Konstantin Wecker auf.
1993 trat Rajter bei den Berliner Jedermann-Festspielen (Buhlschaft) und 2003 als Gaststar in Old Surehand bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg auf. In der Saison 2008/09 war sie in der Rolle der Golde in Anatevka am Trierer Theater zu sehen. 2012 spielte sie bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg die Voodoopriesterin Marie Laveau.
In erster Ehe war Dunja Rajter mit dem Kameramann Gérard Vandenberg verheiratet. 1972 heiratete sie in der Dorfkirche von Undeloh den Sänger und Bandleader Les Humphries. Sie haben einen gemeinsamen Sohn, Danny Leslie Humphries (* 1974), der als Sänger und Gitarrist in der Band Glow in Erscheinung trat. Die Ehe wurde 1976 geschieden. Am 28. August 2009 heiratete sie im kroatischen Zadar ihren langjährigen Freund, den Marketing-Berater Michael Eichler.[3][4]
Anfang 2018 veröffentlichte Dunja Rajter ihre Biografie Nur nicht aus Liebe weinen[5].
Im März 2021 veröffentlichte sie das Album Ich will das Leben spüren, das am 2. April 2021 auf Platz 94 der offiziellen deutschen Albumcharts kam.[6]
Rajter lebt im hessischen Langen.
Diskografie
Alben:
- 1965: Lieder aus Jugoslawien
- 1966: Lieder und Chansons
- 1967: Lieder vom Balkan
- 1969: Dunja
- 1971: Wenn die Rosen blüh’n
- 1978: Mich gibt’s
- 1991: An den Ufern der Nacht
- 2000: Ein liebevolles Lächeln
- 2013: Lieder Meines Lebens
- 2021: Ich will das Leben spüren
Singles:
- 1970: Was ist schon dabei
- 1971: Salem Aleikum
- 1971: Chiribi, chiriba, chiribu
- 1972: Meine Malaika
- 1972: Joschi war ein Zigeuner
- 1973: Viva, Viva Fiesta
- 1977: Junges Herz
- 1977: Es könnte sein – es muß nicht sein
- 1979: Ich überleb’s (I will survive)
- 1980: Ich glaub dir
- 1980: Wie ein Kind (Seasons)
- 1981: Spürst du nicht, wie glücklich ich bin (The melody plays)
- 1989: Gelber Mond
Filmografie (Auswahl)
- 1961: Carevo novo ruho – Regie: Ante Babaja
- 1961: Pustolov pred vratima – Regie: Šime Simatović
- 1963: Winnetou 1. Teil – Regie: Harald Reinl
- 1964: Teufel im Fleisch – Regie: Hermann Wallbrück
- 1964: Unter Geiern – Regie: Alfred Vohrer
- 1965: Der unheimliche Mönch – Regie: Harald Reinl
- 1966: Der Beginn (TV) – Regie: Peter Lilienthal
- 1967: Großer Mann was nun? (TV) – Regie: Eugen York
- 1967: Das Kriminalmuseum: Teerosen (TV) – Regie: Georg Tressler
- 1967: Lösegeld für Mylady (TV) – Regie: Georg Wildhagen
- 1967: Kuckucksjahre – Regie: George Moorse
- 1967: Das große Glück – Regie: Franz Antel
- 1967: St. Pauli zwischen Nacht und Morgen – Regie: José Bénazéraf
- 1968: Die Mühle von Sanssouci (TV) – Regie: Erich Neureuther
- 1970: Sir Henri Deterding (TV) – Regie: Jürgen Goslar
- 1970: Der Mann, der den Eiffelturm verkaufte – Regie: Michael Braun
- 1970: Der Kommissar: Anonymer Anruf – Regie: Helmut Käutner
- 1972: Salto Mortale: Gastspiel in Stockholm (TV) – Regie: Michael Braun
- 1978: Zwei himmlische Töchter: Eine Prinzessin nach Hoftenstein
- 1979: Die Brut des Bösen
- 1986: Das Traumschiff: Bali: – Regie: Hans-Jürgen Tögel
- 1990: Roda Roda (TV) – Regie: Hermann Leitner
- 1993: Tisch und Bett (TV)
- 1994: Ihre Exzellenz, die Botschafterin (TV) – Regie: Peter Deutsch
- 2009: Löwenzahn: Wildes Kraut – Der unschlagbare Löwenzahn (TV)
- 2010: Mord in bester Gesellschaft: Das Ende vom Lied (TV) – Regie: Hans Werner
- 2011: Kreuzfahrt ins Glück: Kroatien (TV)
- 2014: Alles ist Liebe
Weblinks
- Dunja Rajter in der Internet Movie Database (englisch)
- Dunja Rajter bei filmportal.de
- Dunja Rajter bei der Agentur Julia Krüger
- Dunja Rajter bei MusicBrainz (englisch)
- Audiointerview mit Dunja Rajter im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
Einzelnachweise
- Dunja Rajter – Munzinger online, abgerufen am 5. März 2010
- Dunja Rajter fast gestorben! Abgerufen am 15. November 2021.
- http://www.bunte.de/society/dunja-rajter-er-ist-die-liebe-meines-lebens_aid_11884.html
- http://www.highgloss.de/archiv/2009/37kw.pdf@1@2Vorlage:Toter+Link/www.highgloss.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
- https://www.adeo-verlag.de/index.php?id=551&sku=835182&MP=92-747&last=, abgerufen am 18. April 2018, Biografie, Homepage des Adeo-Verlags
- Offizielle Deutsche Charts - Offizielle Deutsche Charts. Abgerufen am 9. April 2021.
- Chartquellen: DE