Cres
Die Insel Cres [tsrɛs] (italienisch Cherso, deutsch veraltet Kersch) ist zusammen mit der exakt gleich großen Insel Krk die größte Insel der Adria[1]. Sie liegt im nördlichen Teil der Kvarner-Bucht vor der Halbinsel Istrien und gehört zur Gespanschaft Primorje-Gorski kotar in Kroatien.
Cres | ||
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Gewässer | Adriatisches Meer, Kvarner | |
Geographische Lage | 44° 53′ N, 14° 24′ O | |
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Länge | 66 km | |
Breite | 12 km | |
Fläche | 405,78 km² | |
Höchste Erhebung | Gorice 648 m | |
Einwohner | 3184 (2001) 7,8 Einw./km² | |
Hauptort | Cres (Stadt) | |
Geografie
Cres ist eine gebirgige Insel, 66 km lang und 2 bis 12 km breit. Die Länge der Küste beträgt rund 248 km.
Der höchste Gipfel der Insel ist Gorice (648 m). Der Süßwassersee Vrana (5,75 km²; deutsch etwa: Krähe) ist eine Kryptodepression, deren Seeboden auf einer Tiefe von 74 m unter der Meeresoberfläche liegt, während die Oberfläche des Sees höher als die des umliegenden Meeres liegt. Die gesamten Berghänge rund um den Vrana-See sind Sperrgebiet, nur wenigen Einheimischen ist der Zutritt zum Seeufer gestattet, denn der Trinkwasserbedarf der gesamten Insel wird vom Vranasee gedeckt.
Durch eine Drehbrücke ist die Insel in ihrem südlichen Teil, im Ort Osor, mit der Insel Lošinj verbunden.
Die größte Ortschaft ist die gleichnamige Stadt Cres mit 2234 Einwohnern.
Auf der Insel befindet sich eine Kolonie freilebender Gänsegeier.
Geschichte
Die Insel Cres war schon in der Jungsteinzeit bewohnt. Erste Kroaten siedelten im frühen 7. Jahrhundert auf der Insel (siehe Landnahme der Slawen auf dem Balkan). Vom 16. Jahrhundert bis 1797 befand sich Cres wie die benachbarten Inseln unter venetianischer Herrschaft.
Nach dem Fall Venedigs übernahmen die Habsburger die Herrschaft über die östliche Adriaküste und damit auch über Cres. Zwischen 1805 und 1814 war Cres kurz Teil Frankreichs, später wieder Teil der Donaumonarchie (Österreich-Ungarn). Schließlich kam die Insel durch die Unterzeichnung des Vertrages von Rapallo am 12. November 1920 zu Italien. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Insel durch deutsche Truppen besetzt. Nach Kriegsende kam sie zur Teilrepublik Kroatien innerhalb Jugoslawiens und ist mit der Unabhängigkeit Kroatiens 1991 weiterhin Teil der Republik Kroatien geblieben.
Die größte Bevölkerungsgruppe der Inselbewohner sind Kroaten, gefolgt von Bosniaken, Serben, Slowenen und kleinen Populationen von Italienern und Deutschen.
Ortschaften auf der Insel
(Reihenfolge analog zur Fahrrichtung auf der Inselstraße (Bundesstraße 100) von Nord nach Süd)
- Ivanje
- Porozina (Fähre aus Brestova in Istrien)
- Filožići
- Dragozetići
- Beli, Sveti Petar
- Predošćica
- Vodice
- Merag (Fähre aus Valbiska auf Krk)
- Cres (Inselhauptstadt)
- Loznati
- Valun, Mali Podol, Pernat, Zbičina, Lubenice
- Orlec
- Vrana
- Hrasta
- Stivan, Miholašćica, Zaglav, Martinšćica, Vidovići
- Belej (dt. veraltet: Kaißol)
- Ustrine
- Osor (dt. veraltet: Opsor) (Brücke auf Lošinj)
- Punta Križa
Transport
Die Insel Cres ist per Fähre aus Brestova (Festland-Istrien) nach Porozina (Insel Cres) und aus Valbiska (Insel Krk) nach Merag (Insel Cres) zu erreichen. Weiterhin kann man als Fußgänger per Katamaran aus Rijeka auf der Linie Mali Lošinj - Rijeka - Mali Lošinj die Häfen von Cres und Martinšćica erreichen.
Persönlichkeiten
- Francesco Patrizi da Cherso (Frane Petrić, 1529–1597), Philosoph
- P. Placido Cortese (1907–1944), Ordensgeistlicher, Widerstandskämpfer und Opfer des Nationalsozialismus
- Mate Solis (1935–2019), kroatischer Künstler, geboren in Zadar, wuchs auf Cres auf
Literatur
- Ernst Mayer: Der Vrana-See auf der Insel Cherso im adriatischen Meere. In: Moritz Alois Becker (Red.): Mittheilungen der k.k. Geographischen Gesellschaft Wien. Band 16.1873 (N.F. 6). Hölder, Wien 1874, S. 241–248. — Volltext online.
Bilder
- Beli
- Lubenice
- Wappen von Cres auf dem einst von der Marinesektion des k.u.k. Kriegsministeriums genutzten Amtsgebäude Marxergasse 2 in Wien. Im amtlichen Gebrauch der k.u.k. Marine wurden die Namen in italienischer Sprache verwendet.