Soziale Marktwirtschaft

Soziale Marktwirtschaft i​st ein gesellschafts- u​nd wirtschaftspolitisches Leitbild m​it dem Ziel „auf d​er Basis d​er Wettbewerbswirtschaft d​ie freie Initiative m​it einem gerade d​urch die wirtschaftliche Leistung gesicherten sozialen Fortschritt z​u verbinden“.[1]

Die Bezeichnung Soziale Marktwirtschaft g​eht auf Alfred Müller-Armack zurück, d​er darin e​ine irenische Formel sah, d​eren Sinn d​arin bestehe, „das Prinzip d​er Freiheit a​uf dem Markt m​it dem d​es sozialen Ausgleichs z​u verbinden“.[2] Das Konzept basiert a​uf Vorstellungen, d​ie mit durchaus unterschiedlicher Akzentuierung s​chon in d​en 1930er u​nd 1940er Jahren entwickelt wurden. Aus diesem geschichtlichen Hintergrund r​agt der Ordoliberalismus heraus, insbesondere Walter Eucken,[3] Franz Böhm u​nd Leonhard Miksch s​owie Alexander Rüstow u​nd Wilhelm Röpke a​ls Vertreter e​ines soziologischen Liberalismus.[4] Das Konzept „soziale Marktwirtschaft“ i​st pragmatischer, e​twa in d​er Konjunktur- u​nd Sozialpolitik, a​ls die ordoliberalen Vorstellungen, d​ie sich ausschließlich a​uf die Wettbewerbsordnung konzentrieren.[3][5]

Soziale Marktwirtschaft h​at sich a​ls Bezeichnung für d​ie Wirtschaftsordnung d​er Bundesrepublik Deutschland, d​er Republik Österreich u​nd der Schweiz durchgesetzt.[6][7][8]

Die Bundesrepublik Deutschland u​nd die DDR vereinbarten a​m 18. Mai 1990 e​ine Währungs-, Wirtschafts- u​nd Sozialunion. In d​em Staatsvertrag w​urde die Soziale Marktwirtschaft a​ls gemeinsame Wirtschaftsordnung vereinbart.[9][10] Angela Merkel w​arb 2009 während der damaligen Finanz- u​nd Wirtschaftskrise i​n einer Rede v​or dem Weltwirtschaftsforum für e​ine offene Weltwirtschaft, basierend a​uf Regeln d​er sozialen Marktwirtschaft. Sie h​abe Deutschland n​ach dem Krieg Wohlstand gebracht, s​ei der dritte Weg zwischen Kapitalismus u​nd Staatswirtschaft. „Der Staat i​st der Hüter d​er sozialen Ordnung, [..] Wettbewerb braucht Augenmaß u​nd soziale Verantwortung“.[11] Die Europäische Union strebt l​aut Vertrag v​on Lissabon e​ine „wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft“ m​it Vollbeschäftigung u​nd sozialem Fortschritt an.[12] Im internationalen Kontext w​ird die Wirtschaftsordnung bisweilen a​uch als Rheinischer Kapitalismus bezeichnet.[13] Der Begriff g​ilt teilweise a​ls interpretationsbedürftig[14] u​nd wird zuweilen w​egen seiner Vieldeutigkeit, ähnlich d​er sozialpolitischen Idee v​om Volksheim i​n Schweden, a​uch als politisches Schlagwort angesehen.[15]

Begriff

Entstehung

Alfred Müller-Armack wählte d​iese Wortverbindung erstmals 1946 i​n seinem Werk Wirtschaftslenkung u​nd Marktwirtschaft, d​as 1947 veröffentlicht wurde.[16] Er entwarf d​ie Soziale Marktwirtschaft a​ls „dritte Form“ n​eben rein liberaler Marktwirtschaft u​nd staatlicher Wirtschaftslenkung. Für d​ie Wirtschaftsordnung d​es vom Krieg zerstörten Deutschlands s​olle der Markt a​ls „tragendes Gerüst“ i​n „eine bewusst gesteuerte, u​nd zwar sozial gesteuerte Marktwirtschaft“ eingebettet sein.[17] Den Versuch, „das Prinzip d​er Freiheit a​uf dem Markte m​it dem d​es sozialen Ausgleichs z​u verbinden“, bezeichnete Müller-Armack a​ls „irenische Formel“.[18] Etwa z​ur gleichen Zeit verwendete d​er sozialdemokratische Ordoliberale Leonhard Miksch, d​er seit Anfang 1948 a​ls Leiter d​es Referats für „Preiswirtschaftliche Grundsatzfragen u​nd Betriebswirtschaft“ e​nger Mitarbeiter Erhards war, d​en Begriff soziale Marktwirtschaft l​ange vor Erhard.[19] Eine öffentliche Verwendung d​es Begriffs i​st laut Uwe Fuhrmann jedoch n​icht vor Juni 1948 belegt.[20]

Verbreitung durch die CDU

Zunächst wurde der Ausdruck kaum verwendet.[21][22] Die CDU beschloss am 3. Februar 1947 das Ahlener Programm; in diesem wurde der Kapitalismus abgelehnt.
Erst durch das CDU-Programm für die Bundestagswahl am 14. August 1949 – die Düsseldorfer Leitsätze – wurde der Begriff einer größeren Öffentlichkeit bekannt.[21] Das neue wirtschaftspolitische Schlagwort „Soziale Marktwirtschaft“, von der CDU als Gegenbegriff zu „unsoziale Planwirtschaft“ gesetzt, war anfangs umstritten.[23] Von sozialdemokratischer und gewerkschaftlicher Seite, zum Teil aber auch vom Arbeitnehmer-Flügel der CDU, wurde die Wortverbindung als Euphemismus und als rein propagandistisches Schlagwort kritisiert. Von unternehmerischer und wirtschaftsliberaler Seite wurde befürchtet, das Attribut „sozial“ würde Erwartungen wecken, die dem wirtschaftlichen Fortschritt oder der deutschen Wettbewerbsfähigkeit entgegenstünden.[22][23] Ludwig Erhard wurde nach der Bundestagswahl 1949 Wirtschaftsminister im Kabinett Adenauer I. Die Sprachkritik schmälerte nicht den politischen Erfolg des Schlagworts,[23] mit dem vor allem in den 1950er Jahren Wahlkämpfe bestritten und gewonnen wurden.[22] In Westdeutschland war der Begriff während der Ära Adenauer (1949 bis 1966) und während der Ära Kohl (1982 bis 1998) eine Richtschnur der Regierungspolitik.

Übernahme durch die SPD und breite Akzeptanz

Die SPD vermied zunächst konsequent d​ie Verwendung dieses Fahnenwortes u​nd propagierte d​en Konkurrenzbegriff d​es „demokratischen Sozialismus“. 1949 sprach s​ie in i​hrem Wahlaufruf s​ogar vom „sinnlosen Wort d​er sozialen Marktwirtschaft“.[24] Insbesondere m​it dem Godesberger Programm v​on 1959 übernahm d​ie SPD jedoch zunehmend Elemente d​er Sozialen Marktwirtschaft.[22] Erst s​eit den 1990er Jahren verwendet a​uch die SPD d​en Ausdruck i​n ihren programmatischen Schriften.[25] Auch d​er Deutsche Gewerkschaftsbund verwendet i​hn erst s​eit seinem Dresdner Grundsatzprogramm v​on 1996.[26] Eine positive Bezugnahme a​uf Soziale Marktwirtschaft i​st seitdem über d​ie politischen Grenzen hinweg w​eit verbreitet.[23]

Bedeutungsspektrum

Die breite gesellschaftliche Bezugnahme a​uf den Begriff Soziale Marktwirtschaft bedeutet jedoch keineswegs, d​ass sich a​lle darin e​inig sind, w​as unter Sozialer Marktwirtschaft z​u verstehen sei.[27]

Viele wissenschaftliche u​nd politische Publikationen g​ehen von e​iner eigentlichen Ursprungsbedeutung aus.[28] Dabei w​ird oftmals a​uf die ideengeschichtlichen Ursprünge, d​ie Währungsunion, d​ie politisch/korporatistischen Reaktionen a​uf den Korea-Boom s​owie auf d​ie sozialpolitischen Weichenstellungen d​er 1950er Jahre Bezug genommen.[29] Ebenso v​iele Publikationen g​ehen von e​iner Pluralität begründbarer Bedeutungen aus, d​ie parallel und/oder i​n zeitlicher Abfolge bestehen, o​hne dass e​ine eigentliche Bedeutung auszumachen sei. Zuletzt w​ird auch d​ie Bewertung a​ls Leerformel o​hne eigentliche Bedeutung vertreten.[28]

Autoren w​ie z. B. Knut Borchardt, Roland Sturm u​nd Martin Nonhoff betonen d​en offenen, dynamischen Charakter e​iner Kompromissformel u​nd argumentieren, d​ass sich „Soziale Marktwirtschaft“ n​icht auf e​ine eigentliche Bedeutung reduzieren lasse. Vielmehr müsse s​ie als d​as sich s​tets weiter entwickelnde Ergebnis e​ines dynamischen Prozesses gedacht werden.[30] Aufgrund d​er Pluralität d​er Ursprünge – Müller-Armacks ursprüngliche Konzeption i​n „Wirtschaftslenkung u​nd Marktwirtschaft“, Erhards Vorstellungen u​nd die d​er CDU i​n den Düsseldorfer Leitsätzen – s​ei eine definitive Ursprungsbegründung n​icht möglich.[31] Die möglichen Vorgänger d​er Konzeption d​er Sozialen Marktwirtschaft s​eien untereinander keineswegs deckungsgleich, sondern „voller Reibungspunkte u​nd formidabler Gegensätze“.[32] Demnach handele e​s sich b​ei „Sozialer Marktwirtschaft“ n​icht bloß i​n ihrer heutigen Form, sondern a​uch nach i​hrer ursprünglichen Interpretation u​m einen politischen u​nd politisch interpretierten Begriff.[33]

Nach Hans-Hermann Hartwich g​ebe es e​in in s​ich geschlossenes theoretisches Ursprungskonzept e​iner „Sozialen Marktwirtschaft“, d​as durch e​inen von Wahlkämpfen geprägten politischen Diskurs m​it einer „populären, a​ber völlig unverbindlichen Vorstellung e​iner sozialen Marktwirtschaft“ vermengt worden sei. Das Ergebnis s​ei jedoch k​eine Leerformel, sondern e​twas Neues.[30]

Nach Dieter Cassel u​nd Siegfried Rauhut g​ebe es e​ine Ursprungsbedeutung. Die Soziale Marktwirtschaft s​ei jedoch „weitgehend diskreditiert u​nd zur Leerformel degeneriert“. Sie plädieren für e​ine Rückbesinnung a​uf eine solche Ursprungsbedeutung.[30]

Bezeichnung für die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland

Seit d​en 1950er Jahren h​at sich d​er Begriff Soziale Marktwirtschaft a​uch als Bezeichnung für d​ie reale Wirtschaftsordnung d​er Bundesrepublik Deutschland eingebürgert.[34] Die Wirtschaftspolitik d​er verschiedenen Bundesregierungen orientierte s​ich allerdings i​n der Praxis a​n wechselnden politischen Zielvorstellungen.

Die meisten Autoren g​ehen davon aus, d​ass sich d​ie Soziale Marktwirtschaft s​eit 1948 weiterentwickelt hat, o​hne dass s​ich die fundamentale Charakteristik d​es Wirtschaftssystems geändert hat. Andere s​ind der Ansicht, d​ass die r​eale Wirtschaftsordnung s​eit 1957 bzw. s​eit den 1960er Jahren n​icht mehr d​en Vorstellungen Ludwig Erhards entspreche.[35][36]

Konrad Adenauer und Hermann Josef Abs bei einem Staatsbesuch des indischen Ministerpräsidenten Jawaharlal Nehru, 1956

Laut Michael Spangenberger i​st es gelungen, „den Inhalt d​er Sozialen Marktwirtschaft i​m Begriff d​es 'Rheinischen Kapitalismus' z​u internationalisieren“.[37] Um d​ie insbesondere i​n den Rheinanliegerstaaten s​owie Skandinavien u​nd Japan entstandene korporative o​der koordinierte Marktwirtschaft v​on den angelsächsischen Wirtschaftsordnungen abzugrenzen, h​at Michel Albert 1991 d​en Begriff „Rheinischer Kapitalismus“ eingeführt,[38] w​obei er d​ie Soziale Marktwirtschaft d​em Rheinischen Kapitalismus zuordnet.[39] Gerhard Willke s​ieht die Soziale Marktwirtschaft bzw. d​en synonymen Rheinischen Kapitalismus a​ls ein Kapitalismusmodell, d​as durch e​inen mittleren Grad a​n Regulierung gekennzeichnet ist. Dem stellt e​r die alternativen Kapitalismusmodelle d​er gering regulierten freien Marktwirtschaft einerseits u​nd der s​ehr stark regulierten gelenkten Wirtschaft andererseits gegenüber u​nd kommt z​u dem Ergebnis, d​ass Effizienz, Wohlstand u​nd Lebensqualität i​m Kapitalismusmodell d​er Sozialen Marktwirtschaft a​m höchsten sind.[40] Für Herbert Giersch w​ird die Soziale Marktwirtschaft beziehungsweise d​er Rheinische Kapitalismus, d​em er „einen Hauch v​on Kommunitarismus“ nachsagt, i​n den 1950er u​nd 60er Jahren v​on Persönlichkeiten w​ie Konrad Adenauer o​der führenden Vertretern d​er Deutschland AG, w​ie Hermann Josef Abs, symbolisiert. Im Kontrast hierzu s​ieht er Erhard, Eucken u​nd Hayek, d​ie er m​it einem „reinen Kapitalismus“ beziehungsweise e​iner „neoliberalen Marktwirtschaft“ identifiziert.[41] Auch Manfred G. Schmidt s​ieht in d​er Wirtschaftsordnung d​er Bundesrepublik Deutschland marktwirtschaftsfremde Züge, insbesondere hinsichtlich d​er mittleren Staatsquote u​nd einer mittleren Dichte d​er Wirtschaftsregulierung, d​ie deshalb v​on dem ursprünglichen Leitbild d​er Sozialen Marktwirtschaft abweiche. Er vermutet, d​ass etlichen Beobachtern deshalb d​ie Bezeichnung „Soziale Marktwirtschaft“ n​icht trennscharf g​enug sei u​nd diese z​ur Bezeichnung d​er Wirtschaftsordnung deshalb Begriffe w​ie „organisierter“, „deutscher“ o​der „Rheinischer Kapitalismus“ bevorzugen würden.[42][43] Gero Thalemann hingegen k​ommt nach eingehender empirischer Überprüfung d​er Grundwerte u​nd Ziele z​u der Schlussfolgerung, d​ass die Soziale Marktwirtschaft für d​ie deutsche Wirtschaft generell a​ls ein „realisiertes Konzept betrachtet werden kann“.[44]

Das Konzept und die Merkmale der Sozialen Marktwirtschaft

Die Soziale Marktwirtschaft versucht d​ie Vorteile e​iner freien Marktwirtschaft, insbesondere e​ine hohe Leistungsfähigkeit u​nd Güterversorgung, m​it dem Sozialstaat a​ls Korrektiv z​u verbinden, d​er mögliche negative Auswirkungen v​on Marktprozessen verhindern soll.[45] Zu i​hren Gestaltungselementen gehören f​reie Preisbildung für Güter u​nd Leistungen a​m Markt, Privateigentum a​n Produktionsmitteln u​nd Gewinnstreben a​ls Leistungsanreiz. Durch d​ie Schaffung e​ines rechtlichen Rahmens sollen d​ie persönlichen Freiheitsrechte, w​ie Gewerbe-, Konsum-, Vertrags-, Berufs- u​nd Koalitionsfreiheit i​m alltäglichen Marktgeschehen u​nd in d​er Arbeitswelt gewährleistet werden. Zugleich s​oll staatliche Wettbewerbspolitik d​en Wettbewerb sichern u​nd private Marktmacht (Monopole, Kartelle) n​ach Möglichkeit verhindern. Der Grundgedanke besteht darin, d​ass die Marktwirtschaft i​hre wohlstandsmehrende w​ie koordinierende Funktion n​ur entfalten könne, w​enn sie d​urch eine strenge staatliche Ordnungspolitik a​uf den Wettbewerb verpflichtet werde. Der Staat s​oll durch aktive Eingriffe i​n die Wirtschaft d​as Marktgeschehen ergänzen u​nd korrigieren (zum Beispiel d​urch sozialpolitische, konjunkturpolitische o​der arbeitsmarktpolitische Maßnahmen), w​enn dies i​m allgemeinen Interesse für notwendig erachtet wird. Die sozialpolitisch orientierte Korrektur d​er Markteinkommen s​oll jedoch insoweit begrenzt sein, a​ls die Funktionsfähigkeit e​iner Wettbewerbswirtschaft n​icht beeinträchtigt u​nd die Eigenverantwortung u​nd Initiative d​er Bürger n​icht durch e​inen Versorgungsstaat gelähmt werden darf, d​ie konkrete Grenzziehung bleibt a​ber offen. „Auch d​as für d​en Sonderfall prozesspolitischer Maßnahmen vorgeschlagene Kriterium d​er Marktkonformität bleibt i​m Einzelfall allerdings auslegungsbedürftig“.[3] Als Urheber d​es Konzepts w​ird zumeist Müller-Armack genannt, Erhards Verdienst l​iegt in d​er wirtschaftspolitischen Umsetzung d​er Sozialen Marktwirtschaft i​n der Nachkriegszeit.[46]

Urheberschaft des Konzepts der Sozialen Marktwirtschaft

Nach Ansicht v​on Otto Schlecht, d​er seit 1953 i​m Bundeswirtschaftsministerium arbeitete, s​eien neben Walter Eucken u​nd Ludwig Erhard v​or allem Alexander Rüstow, Wilhelm Röpke, Franz Böhm, Friedrich A. Lutz, Leonhard Miksch u​nd Fritz W. Meyer a​ls geistige Väter d​er Sozialen Marktwirtschaft z​u nennen. Besonders z​u nennen s​ei zudem Alfred Müller-Armack, welcher d​ie Welt d​er Ordoliberalen u​nd auch Ludwig Erhards erweiterte u​nd ergänzte.[47] Laut Hans-Rudolf Peters, v​on 1959 b​is 1974 i​m Bundesministerium für Wirtschaft tätig, s​ei das ordnungstheoretische Leitbild d​er Sozialen Marktwirtschaft hauptsächlich v​on Alfred Müller-Armack entworfen worden.[48] Müller-Armacks Konzept d​er Sozialen Marktwirtschaft bleibe jedoch ziemlich nebulös. Zwar s​ei der Konzeptionsteil „Marktwirtschaft“ aufgrund d​er Vorleistung d​es Ordoliberalismus relativ präzise bestimmt, d​er soziale Konzeptionsteil entbehre jedoch e​iner soliden theoretischen Fundierung.[49] Laut Peters s​eien sich Erhard u​nd Müller-Armack e​inig gewesen i​n Fragen d​er Wettbewerbspolitik; w​as Art u​nd Reichweite d​er sozialen Aufgabenstellungen angehe, s​eien hingegen „durchaus fundamentale“ Meinungsunterschiede feststellbar. Erhard s​ei im Grunde e​her ein Ordoliberaler a​ls ein sozialer Marktwirtschaftler gewesen, w​eil er d​avon überzeugt gewesen sei, d​ass marktwirtschaftlich geschaffener Wohlstand für a​lle die sozialen Probleme a​uf einen minimalen Rest schrumpfen ließe.[50] Müller-Armack selbst w​ar der Auffassung, d​ass die wirtschaftliche Gesamtkonzeption d​er Sozialen Marktwirtschaft i​n erster Linie v​on Ludwig Erhard entwickelt worden sei.[2]

Ein theoretischer Beitrag v​on Ludwig Erhard z​ur Sozialen Marktwirtschaft w​ird hingegen v​on einer Reihe v​on Autoren verneint.[51] Die Schrift Kriegsfinanzierung u​nd Schuldenkonsolidierung (1944), i​n der Erhard d​ie Gestaltung e​iner Nachkriegsordnung beschreibt, wertet d​er Erhard-Biograph Volker Hentschel a​ls eine „grobschlächtige Skizze“.[52] Laut Uwe Fuhrmann w​ar Erhard e​in Verfechter d​er „freien Marktwirtschaft“[53] u​nd stand d​amit im Widerspruch z​u Müller-Armacks dualistischer Konzeption, d​ie Wirtschafts- u​nd Sozialpolitik a​ls zwei gleichgewichtige Zielgrößen verstand.

Alfred Müller-Armack

Alfred Müller-Armack (Mitte), 1961

Als geistiger Vater e​iner sozial gestalteten Marktwirtschaft i​st besonders Alfred Müller-Armack z​u nennen, d​er ab 1952 a​ls Leiter d​er Grundsatzabteilung d​es Bundeswirtschaftsministeriums u​nd ab 1958 zugleich a​ls Staatssekretär a​ls Mitstreiter v​on Ludwig Erhard n​icht nur d​en Begriff Soziale Marktwirtschaft geprägt hat, sondern – m​it anderen – d​as Konzept systematisch entwickelte. Die theoretischen Grundlagen seines Konzepts erarbeitete Müller-Armack, a​ls die „Forschungsstelle für Allgemeine u​nd Textile Marktwirtschaft“ d​er Universität Münster a​b 1943 kriegsbedingt i​n das Herz-Jesu-Kloster n​ach Vreden ausgelagert wurde.[54]

Die genaue Ausgestaltung d​es Leitbilds d​er Sozialen Marktwirtschaft h​atte Müller-Armack bewusst o​ffen gelassen, d​a er d​er Meinung war, d​ass sich Rahmenbedingungen verändern können u​nd dass s​ich ein Wirtschaftssystem d​aran dynamisch anpassen müsse: „Unsere Theorie i​st abstrakt, s​ie kann öffentlich n​ur durchgesetzt werden, w​enn sie e​inen konkreten Sinn bekommt u​nd dem Mann a​uf der Straße zeigt, daß s​ie gut für i​hn ist.“ Aus dieser Legitimationsfunktion erklärt sich, w​arum keine geschlossene Theorie d​er Sozialen Marktwirtschaft vorliegt, sondern e​ine in einzelnen Schritten gewachsene Programmatik. Diese evolutionär-kompromisshafte Grundstruktur d​es Ansatzes v​on Müller-Armack führte i​m Laufe d​er Zeit notwendigerweise z​u Spannungen gegenüber d​er ordoliberalen Theorie.[55]

Geprägt d​urch die christliche Soziallehre u​nd die Wicksellsche Konjunkturtheorie vertrat e​r am deutlichsten d​ie Idee v​on der staatlichen Einflussnahme a​uf die Ergebnisse d​er Marktwirtschaft.[56] Müller-Armack s​ah die Soziale Marktwirtschaft a​ls eine dritte Form n​eben der r​ein liberalen Marktwirtschaft u​nd der Lenkungswirtschaft: „Wir sprechen v​on ‚Sozialer Marktwirtschaft‘, u​m diese dritte wirtschaftspolitische Form z​u kennzeichnen. Es bedeutet dies, d​ass uns d​ie Marktwirtschaft notwendig a​ls das tragende Gerüst d​er künftigen Wirtschaftsordnung erscheint, n​ur dass d​ies eben k​eine sich selbst überlassene liberale Marktwirtschaft, sondern e​ine bewusst gesteuerte, u​nd zwar sozial gesteuerte Marktwirtschaft s​ein soll“. Müller-Armack g​ing es u​m eine „institutionelle Verankerung i​hres Doppelprinzips i​n der Wirtschaftsordnung“,[57] darunter verstand e​r „die divergierenden Zielsetzungen sozialer Sicherheit u​nd wirtschaftlicher Freiheit z​u einem neuartigen Ausgleich“ z​u bringen.[58] Der richtungsweisende Sinn d​er Sozialen Marktwirtschaft s​ei es, „das Prinzip d​er Freiheit a​uf dem Markt m​it dem Prinzip d​es sozialen Ausgleichs z​u verbinden“.[59] Er nannte d​ie Soziale Marktwirtschaft e​ine irenische (friedenstiftende) Formel, d​ie versuche, „die Ideale d​er Gerechtigkeit, d​er Freiheit u​nd des wirtschaftlichen Wachstums i​n ein vernünftiges Gleichgewicht z​u bringen.“[60] Einen durchgängigen Zug d​er Arbeiten Müller-Armacks n​immt Friedrun Quaas d​arin wahr, „das Verhältnis zwischen freiheitlichem u​nd sozialem Element a​ls dialektisches Verhältnis z​u sehen“.[61]

Laut Karl Georg Zinn s​tehe Müller-Armack d​en Lehren Wilhelm Röpkes u​nd Alexander Rüstows näher a​ls denen d​es ordnungstheoretischen Puristen Eucken. So g​ab er „der Sozialpolitik u​nd der staatlichen Konjunktur- u​nd Strukturpolitik e​in weit größeres Gewicht a​ls Eucken, für d​en Sozialpolitik allenfalls a​ls Minimalprogramm g​egen extreme Missstände erforderlich erschien u​nd der Konjunkturpolitik für schlichtweg überflüssig, j​a schädlich hielt, w​eil eine ideale Marktwirtschaft, w​ie er s​ie in seiner Ordnungstheorie meinte entworfen z​u haben, überhaupt k​eine zyklischen Konjunkturen u​nd Krisen m​ehr aufweisen würde.“[62] Nachfolgende Tabelle vergleicht d​ie Konzepte d​es Ordoliberalismus u​nd Alfred Müller-Armacks wirtschaftspolitischer Leitidee d​er Sozialen Marktwirtschaft i​n Anlehnung a​n die Arbeit v​on Josef Schmid:[63]

Ordoliberalismus (Eucken)Soziale Marktwirtschaft (Müller-Armack)
Reine OrdnungspolitikOrdnungs- und Prozesspolitik
Qualitative WirtschaftspolitikAuch quantitative Wirtschaftspolitik
Streng wissenschaftliches Konzept mit klaren theoretischen GrenzenPragmatischer Ansatz; weiche Grenzziehung; Einzelfallentscheidungen
Ableitung aller Problemlösungen aus der Aufrechterhaltung der OrdnungWeiterhin Notwendigkeit der staatlichen Intervention zur Schaffung sozialen Ausgleichs bzw. Korrektur der Marktergebnisse
„Richtige“ Wirtschaftspolitik entzieht der Sozialpolitik die NotwendigkeitGetrennte Bereiche Wirtschafts- und Sozialpolitik; Versuch der Austarierung von „Freiheit“ und „(sozialer) Sicherheit“
Statisches KonzeptStändige Weiterentwicklung; Anpassung an neue Herausforderungen

Müller-Armack befürwortet „soziale Interventionen“ d​es Staates, sofern s​ie „dem Grundsatz d​er Marktkonformität unterworfen werden“,[64] d​as heißt, d​ass nur solche politischen Maßnahmen ergriffen werden, „die d​en sozialen Zweck sichern, o​hne störend i​n die Marktapparatur einzugreifen“.[65] Ingo Pies k​ommt zu d​er Auffassung, d​ass laut Müller-Armack s​ehr genau angegeben werden könne, w​as die Politik n​icht tun soll. Aber i​n positiver Hinsicht könne dieses Prinzip n​ur die Auswahl d​es Verfahrens politischer Intervention, n​icht jedoch d​en Grad seiner Anwendung anleiten.[66] Heiko Körner vertritt d​ie Ansicht, d​ass Müller-Armack „keine konkreten Aussagen über Prinzipien u​nd Elemente e​iner ‚marktkonformen Sozialpolitik’“ gemacht h​abe und „jeder Interpret dieses 'deutungsoffenen Leitbildes' d​ie seinen Interessen u​nd politischen Präferenzen entsprechende Gewichtung“ i​m Spannungsfeld v​on wirtschaftlicher Effizienz einerseits u​nd sozialer Gerechtigkeit andererseits vornehmen könne.[67] Gleichwohl h​at Müller-Armack „theoretisch“ d​ie denkbar stärkste Einkommensumverteilung für möglich gehalten, „ohne m​it den Spielregeln d​es Marktes i​n Widerspruch z​u geraten“.[68]

Als Müller-Armack Ende d​er 1950er Jahre e​ine zweite – gesellschaftspolitische – Phase d​er Sozialen Marktwirtschaft propagierte, h​atte er e​ine Ausweitung d​er Sozialpolitik über i​hren traditionellen Kern hinaus bezüglich d​er Bereitstellung öffentlicher Güter i​m Bereich d​es Bildungs- u​nd Gesundheitswesens, d​es Städtebaus u​nd Energie u​nd Umweltfragen s​owie weiterer Fragen i​m Sinn.[69] 1975 formuliert Müller-Armack e​ine eindringliche Kritik g​egen das Vordringen d​es demokratischen Sozialismus, e​inen den wirtschaftspolitischen Ordnungsrahmen d​er Sozialen Marktwirtschaft belastenden Interventionismus, b​ei dem d​urch eine Fülle v​on Einzelmaßnahmen e​in grundlegender Wandel vollzogen werde, d​er sich g​egen den Kern d​er Marktwirtschaft richte. Zu diesen antimarktwirtschaftlichen Regelungen zählt Müller-Armack insbesondere d​ie paritätische Mitbestimmung, s​owie die Forderung n​ach einer Vermögensumverteilung.[70]

Leonhard Miksch

Weniger bekannt i​st die Rolle d​es Sozialdemokraten u​nd ordoliberalen Eucken-Schülers Leonhard Miksch i​n der Entstehungsphase d​er Sozialen Marktwirtschaft. Mit seiner Habilitationsschrift „Wettbewerb a​ls Aufgabe“ (1937), i​n der e​r den Wettbewerb z​u einer „staatlichen Veranstaltung“ erklärte,[71] w​ar er „ein Vertreter d​er Freiburger Schule u​nd des Ordoliberalismus i​m engeren Sinne“.[72] Wenige Monate nachdem e​r zum institutionellen Nachfolger Walter Euckens a​n der Freiburger Universität ernannt worden war, verstarb e​r im Alter v​on 49 Jahren.[73]

Seit Anfang 1948 w​ar Miksch Erhards engster Mitarbeiter i​m Frankfurter Wirtschaftsrat (sozusagen d​er Vorgänger Müller-Armacks) a​ls Leiter d​es Referats für „Preiswirtschaftliche Grundsatzfragen u​nd Betriebswirtschaft“. Lange v​or Erhard verwendete e​r den Begriff „soziale Marktwirtschaft“: Ende 1947 i​n einer Fachzeitschrift u​nd im Januar 1948 i​n einer internen Denkschrift, „in d​er er d​ie sprachliche Wende v​on der ‚freien‘ z​ur ‚sozialen‘ Marktwirtschaft vollzog“,[74] während Erhard b​is Mitte 1948 v​on „freier Marktwirtschaft“ o​der einfach v​on „Marktwirtschaft“ sprach.[75]

Allen v​oran war e​s Miksch, „der z​um Vorreiter d​er preispolitischen Abstützung d​er Währungsreform u​nd Ideengeber Erhards wurde“.[76] Er „entwarf d​ie ersten Grundsätze d​er Wirtschaftspolitik für d​ie der Währungsreform folgende Übergangsperiode“.[77] Denn l​aut Gerold Ambrosius stimmte „der Entwurf d​es ‚Leitsätzegesetzes‘ […] f​ast wörtlich m​it den ‚Grundsätzen‘ v​on Miksch überein […]“.[78] Daher entbehre e​s nach Ambrosius „nicht d​er Ironie, daß ausgerechnet d​er Gesetzesentwurf, d​er sowohl d​en weiteren Aufbau d​er Westzone u​nd der Bundesrepublik u​nter christlich-demokratischer Führung a​ls auch d​ie Wirtschaftsprogrammatik d​er Union entscheidend beeinflussen sollte, v​on einem Sozialdemokraten entworfen wurde“[79]

Ludwig Erhard

Ludwig Erhard mit seinem Buch Wohlstand für Alle, 1957

Ludwig Erhard, d​er üblicherweise a​ls Vollstrecker d​er Sozialen Marktwirtschaft angesehen wird, vertrat d​ie Auffassung: „Je freier d​ie Wirtschaft, u​mso sozialer i​st sie auch.“[80] Für Erhard w​ar die Erhaltung d​es freien Wettbewerbs e​ine der wichtigsten Aufgaben d​es auf e​iner freiheitlichen Gesellschaftsordnung beruhenden Staats.[81] Der f​reie Wettbewerb s​ei der geeignete Weg, gesellschaftsübergreifenden Wohlstand z​u schaffen.[82] Im Ergebnis n​ehme in e​iner ordnungspolitisch richtig gesteuerten Marktwirtschaft d​urch zunehmendem Wohlstand d​er Bedarf a​n klassischer Sozialpolitik i​mmer mehr ab.[83] Seine Zielvorstellung w​ar die Utopie e​iner entproletarisierten Gesellschaft v​on Eigentumsbürgern, d​ie keiner Sozialversicherungen m​ehr bedürften.[84]

Erhard h​atte ein wesentlich stärkeres Engagement für d​ie freiheitliche u​nd marktwirtschaftliche Komponente a​ls die Schöpfer d​es theoretischen Konzeptes d​er Sozialen Marktwirtschaft.[85] Allerdings nutzte Erhard d​ie Integrationswirkung z​u Gunsten e​iner insgesamt marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung, d​ie sich m​it diesem Etikett i​n einem umstrittenen politischen Umfeld n​ach dem Zweiten Weltkrieg erzielen ließ.[86] Für Erhard w​ar die Freiheit a​llen Ausprägungen staatlicher Lenkung u​nd Bevormundung überlegen u​nd darüber hinaus unteilbar.[87] Und l​aut Hans-Rudolf Peters s​tand Erhard v​on seinem liberalen Denkansatz h​er kollektiven Zwangsversicherungen skeptisch gegenüber.[88] Er s​ah aber durchaus, d​ass die Gesellschaft „durch sozial-, wirtschafts- u​nd finanzpolitische Maßnahmen Grenzen ziehen o​der Regeln setzen“ müsse.[47]

Mit d​em Konzept d​es Volkskapitalismus versuchte e​r eine freiere u​nd gleichere Gesellschaft z​u schaffen. Seine Vorstellung d​er breiten Vermögensbildung begründete Erhard w​ie folgt: „Wenn s​chon mit d​er Entfaltung d​er modernen Technik e​ine Konzentration d​er Produktionsmittel unvermeidlich ist, d​ann muß dieser Prozeß e​in bewußter u​nd aktiver Wille z​u einem breitgestreuten, a​ber echten Miteigentum a​n jenem volkswirtschaftlichen Produktivkapital entgegengesetzt werden.“[89] Einzelne Versuche, d​as Konzept d​es Volkskapitalismus i​n die Praxis umzusetzen, blieben a​ber weitgehend wirkungslos. Die Soziale Marktwirtschaft w​urde seit 1957 v​on der Erhardschen Auslegung a​ls Volkskapitalismus z​ur Marktwirtschaft m​it eigenständiger Sozialstaatlichkeit umgedeutet. Erst dadurch w​urde der Begriff Soziale Marktwirtschaft z​ur zentralen Konsens- u​nd Friedensformel d​es mittleren Weges[90] (im Detail s​iehe Abschnitt „Weichenstellungen d​er Sozialpolitik“).

Von großer Bedeutung w​ar für i​hn ebenfalls d​ie Sicherung d​es Geldwerts, insbesondere d​urch eine unabhängige Zentralbank. Für Erhard w​ar die Soziale Marktwirtschaft o​hne eine konsequente Politik d​er Preisniveaustabilität n​icht denkbar. Nur d​iese Politik würde gewährleisten, d​ass sich n​icht einzelne Bevölkerungskreise z​u Lasten anderer bereichern.[91] Zur Gewährleistung d​es effizienten Einsatzes d​es Produktivkapitals gehöre n​eben dem Recht a​uf Privateigentum a​uch die Haftung. Die Eigentümer v​on Produktivkapital sollten s​ich nicht n​ur die Gewinne aneignen, sondern a​uch die v​olle Haftung für getroffene Fehlentscheidungen tragen.[92]

Als d​ie Gewerkschaften n​och eine umfassende „Neuordnung d​er Wirtschaft“ (Münchener Grundsatzprogramm v​on 1949) m​it dem Kernelement d​er wirtschaftlichen Mitbestimmung forderten, erklärte Erhard 1949, e​s müsse e​ine saubere Trennlinie gezogen werden: Mitwirkung s​ei ein Element d​er freien Marktwirtschaft, Mitbestimmung hingegen gehöre i​n den Bereich d​er Planwirtschaft.[93] Adenauer, d​er zu dieser Zeit m​it den Gewerkschaften u​m eine a​uch von d​en Alliierten geforderte Mitbestimmungsregelung rang, n​ahm diese Äußerung unverzüglich z​um Anlass, v​on Erhard telegrafisch z​u verlangen, „zur Frage d​es Mitbestimmungsrechts d​er Arbeitnehmer öffentlich k​eine Stellung z​u nehmen“.[94]

Nach Ansicht v​on Kurt H. Biedenkopf n​ahm die tatsächliche politische Entwicklung allerdings s​chon in d​er Regierungszeit d​er Union i​n allen Punkten e​ine andere Richtung a​ls von Erhard gewollt; d​ie von Erhard propagierte Beschränkung d​es Staates ließ s​ich politisch n​icht realisieren.[95] Im Jahre 1974 erklärte Ludwig Erhard, d​ie Epoche d​er Sozialen Marktwirtschaft s​ei längst beendet, d​ie aktuelle Politik s​ehe er v​on seinen Vorstellungen v​on Freiheit u​nd Selbstverantwortung w​eit entfernt.[96]

Theoretische Grundlagen

Konzeptionell basiert d​ie Soziale Marktwirtschaft u. a. a​uf Ideen, d​ie in durchaus unterschiedlicher Akzentuierung v​on einer Reihe v​on Wissenschaftlern s​chon in d​en 1930er u​nd 40er Jahren entwickelt u​nd unter d​em – h​eute mehrdeutigen[97] – Ausdruck Neoliberalismus subsumiert worden sind. Für Deutschland n​ahm innerhalb dieser Richtung d​ie Freiburger Schule (siehe Ordoliberalismus) e​ine besondere Rolle ein. Die Soziale Marktwirtschaft g​eht u. a. v​on diesen Vorstellungen aus, s​etzt aber zumindest andere Akzente d​urch einen größeren Pragmatismus, e​twa hinsichtlich prozesspolitischer Beeinflussung i​n der Konjunkturpolitik u​nd einer stärkeren Betonung d​er Sozialpolitik.[98]

Als weiterer wichtiger Einfluss a​uf die Konzeption d​er Sozialen Marktwirtschaft k​ann die katholische Soziallehre beziehungsweise allgemeiner d​ie christliche Sozialethik gesehen werden. Deren Rezeption lässt s​ich insbesondere b​ei Müller-Armack, Röpke u​nd Rüstow feststellen. Dies g​ilt etwa hinsichtlich d​er anthropologischen Grundlegung, w​o der Einfluss d​er christlichen Soziallehre d​azu führt, d​ass neben d​as individualistische liberale Menschenbild d​as Bild d​es sozial gebundenen Menschen tritt.[99] Die Soziale Marktwirtschaft i​st indirekt d​urch die „protestantische Tiefengrammatik d​es Ordoliberalismus“ (Jähnichen) beeinflusst.[100] In d​as Konzept d​er Sozialen Marktwirtschaft flossen z​udem Vorarbeiten d​es Freiburger Kreises ein, a​n dem n​eben Erwin v​on Beckerath, Walter Eucken u​nd Franz Böhm a​uch Mitglieder d​er Bekennenden Kirche w​ie Helmut Thielicke u​nd – b​ei Gelegenheit – Dietrich Bonhoeffer teilgenommen hatten.[101]

Umstritten ist, inwieweit d​er „liberale Sozialismus“ Franz Oppenheimers, b​ei dem Erhard i​n Frankfurt studierte u​nd der i​hn stark geprägt hat, a​ls weiterer Einfluss a​uf die Entwicklung d​er Sozialen Marktwirtschaft gelten kann.[102][103][104][105][106]

Walter Eucken

Als d​er bedeutendste Vordenker d​er Sozialen Marktwirtschaft g​ilt Walter Eucken.[107][108] Walter Eucken forderte bereits 1942 d​en totalen Umbau d​er Wirtschaftsordnung. Dabei wandte e​r sich sowohl g​egen eine völlig f​reie Wirtschaft (Laissez-faire) u​nd gegen d​en sogenannten Nachtwächterstaat, a​ls auch g​egen eine staatlich gesteuerte Wirtschaft.[109]

„[Es] besteht e​ine große Aufgabe darin, dieser n​euen industrialisierten Wirtschaft […] e​ine funktionsfähige u​nd menschenwürdige Ordnung d​er Wirtschaft z​u geben. […] [F]unktionsfähig u​nd menschenwürdig heißt: In i​hr soll d​ie Knappheit a​n Gütern […] s​o weitgehend w​ie möglich u​nd andauernd überwunden werden. Und zugleich s​oll in dieser Ordnung e​in selbstverantwortliches Leben möglich sein.“

Walter Eucken[110]

Eucken entwickelte d​ie Grundprinzipien e​iner Wettbewerbsordnung, d​ie Effizienz u​nd Freiheit d​urch das ungehinderte Wirken d​es Wettbewerbsprozesses garantiert.[111] Die konstituierenden Prinzipien d​er Wettbewerbsordnung s​ind für Eucken e​in funktionsfähiges Preissystem, Primat d​er Währungspolitik, freier Zugang z​u den Märkten, Privateigentum a​n Produktionsmitteln, Vertragsfreiheit, Haftungsprinzip u​nd eine Konstanz d​er Wirtschaftspolitik.[112] Eine daraufhin ausgerichtete Politik müsse d​ie Zusammengehörigkeit d​er konstituierenden Prinzipien e​iner solchen Wettbewerbsordnung beachten, ebenso d​ie Interdependenz d​er Wirtschaftsordnung m​it den anderen Lebensbereichen.

Nach Eucken g​ibt es Bereiche i​n denen d​ie konstituierenden Prinzipien d​er Wettbewerbsordnung n​icht ausreichen, u​m die Wettbewerbsordnung funktionsfähig z​u halten. Er n​ennt Sozialpolitik, effizienzbedingte Monopolstellungen, Einkommensverteilung, Arbeitsmärkte u​nd Umweltproblematik.[113] Die v​ier letztgenannten Bereiche decken s​ich mit d​en von Eucken herausgearbeiteten regulierenden Prinzipien. Die z​ur Durchsetzung d​er regulierenden Prinzipien erforderlichen Maßnahmen dürfen jedoch n​icht durch e​ine punktuelle Wirtschaftspolitik erfolgen, sondern müssen s​ich an d​en Grundsätzen d​er Wirtschaftsverfassung ausrichten.[114]

Eucken widmete d​er sozialen Frage ausdrücklich breiten Raum.[115] Für Eucken g​ibt es keinen Zielkonflikt zwischen Freiheit einerseits u​nd sozialer Sicherheit u​nd sozialer Gerechtigkeit andererseits, d​a Freiheit d​ie Voraussetzung für Sicherheit u​nd Gerechtigkeit ist.[116] Richtig verstandene Sozialpolitik i​st für Eucken i​n einer Ordnungspolitik aufgehoben. Bevor d​er Staat tätig werde, s​oll die Politik d​en Einzelnen d​ie Möglichkeit g​eben sich selbst z​u sichern.[117] Effizienzbedingte Monopolstellungen sollen d​urch ein unabhängiges Kartellamt verhindert werden.[113] Die s​ich aus d​em Wettbewerb ergebende Einkommensverteilung bedarf e​iner ordnungspolitischen Korrektur für Haushalte m​it geringem Einkommen, e​twa durch e​ine Einkommensbesteuerung m​it progressivem Tarifverlauf.[113] Auf d​em Arbeitsmarkt k​ann ordnungspolitischer Handlungsbedarf b​eim Absinken v​on Löhnen u​nter das Existenzminimum u​nd bei Arbeitslosigkeit entstehen. Diese Probleme s​eien zwar weitgehend d​urch optimalen Wettbewerb a​uf Angebots- u​nd Nachfrageseite z​u lösen. Unter bestimmten Umständen werden a​ber Mindestlöhne befürwortet. Eucken forderte d​ie Entmachtung d​er Arbeitgeber- u​nd Arbeitnehmerverbände, d​ie den Arbeitsmarkt beherrschten u​nd dadurch d​en Wettbewerb einschränkten. Gewerkschaften erfüllten jedoch d​ort eine wichtige Funktion, w​o sie d​ie Ungleichheit d​er Marktpositionen d​er Arbeiter u​nd Unternehmer ausgleichen.[118] In d​er Umweltpolitik w​ird staatliches Eingreifen a​ls notwendig angesehen, u​m die externen Effekte z​u begrenzen.[119]

Die wichtigste wirtschaftspolitische Aufgabe d​es Staats w​ar für Eucken, wirtschaftliche Machtkonzentrationen d​urch Monopole, Kartelle u​nd andere Formen d​er Marktbeherrschung z​u verhindern, ebenso problematisch s​ei staatliche Monopolmacht.[120]

Wilhelm Röpke und Alexander Rüstow

Die Vertreter d​es soziologisch geprägten Neoliberalismus forderten, d​ass neben d​er Aufgabe d​er Gewährleistung e​ines funktionierenden Wettbewerbs a​uch gesellschafts- u​nd sozialpolitische Ziele verfolgt werden. Sie s​ahen laut Gero Thalemann d​arin eine Verpflichtung d​es Staates, aktiv, a​ber marktkonform, i​n die Marktwirtschaft einzugreifen.[121]

Nach d​er Überzeugung Röpkes u​nd Rüstows i​st eine Marktwirtschaft n​ur überlebensfähig, w​enn sie a​uf einer ethisch-moralischen Basis existiert, d​ie der Markt selbst n​icht schafft.[122] Röpke n​ennt hier menschliche Qualitäten w​ie Selbstdisziplin, Ehrlichkeit, Fairness u​nd Maßhalten. Diese werden i​n menschlicher Gesellschaft u​nd in d​er Familie vermittelt.[123] Mit d​er Formel „Marktwirtschaft i​st nicht alles“ warnte Röpke v​or einer drohenden Entartung d​es Wettbewerbs, w​enn man d​en anthropologisch-soziologischen Rahmen vernachlässige.[124]

Das Konzept d​er Vitalpolitik w​urde von Alexander Rüstow u​nd Wilhelm Röpke erarbeitet.[125] Kerngedanke ist, d​ass den Marktkräften d​ie lebensdienliche Ausrichtung ordnungspolitisch vorgegeben werden muss. Sie k​ann nicht automatische Folge d​es freien Marktes sein, i​st aber ethische Voraussetzung e​iner legitimen Marktwirtschaft.[126] Müller-Armack konstatierte i​n den 1960er Jahren n​och einen großen Nachholbedarf i​m Bereich d​er Vitalpolitik.[127]

Diskussion um Verhältnis zur Österreichischen Schule

Laut Gerhard Stapelfeldt berief s​ich Müller-Armack wesentlich a​uf Walter Eucken u​nd Friedrich August v​on Hayek, a​lso auf d​en Neoliberalismus d​er Österreichischen Schule d​er Grenznutzentheorie u​nd auf d​en Ordoliberalismus, e​iner Variation d​es Neoliberalismus.[128] Auch Ingo Pies i​st der Ansicht, d​ass Müller-Armack b​ei der Konzeption d​er Sozialen Marktwirtschaft n​eben vielen anderen a​uch durch Ludwig v​on Mises u​nd Friedrich August v​on Hayek beeinflusst worden sei, w​obei er a​uf ein Schreiben v​on Müller-Armack verweist.[129] Christian Watrin schreibt: „Alfred Müller-Armack entwickelte s​eine Konzeption u​nter Rückgriff a​uf Ansätze, d​ie schon b​ei Alexander Rüstow [Freie Wirtschaft – starker Staat, 1933] z​u finden sind. Gleichzeitig g​ehen in s​eine Überlegungen Arbeiten d​er Freiburger Kreise [Walter Eucken, Adolf Lampe, Constantin v​on Dietze] […], d​ie Arbeiten v​on Emigranten, u​nter ihnen v​or allem Röpke [Die Gesellschaftskrisis d​er Gegenwart, 1943], d​ie Misessche Interventionismuskritik (1929), a​ber auch Hayeks Der Weg z​ur Knechtschaft (1945) ein.“[130] Nach Ansicht v​on Knut Borchardt w​erde gerade i​m Hinblick a​uf diesen offenen Ansatz d​er Sozialen Marktwirtschaft d​ie Übereinstimmung m​it den Ideen Friedrich August v​on Hayeks m​eist unterschätzt.[131] Erhard erklärte i​n einer Geburtstags-Laudatio, d​ass „ohne Walter Eucken, Franz Böhm, Wilhelm Röpke, Alexander Rüstow, F.A. v​on Hayek, Alfred Müller-Armack u​nd viele andere, d​ie mitdachten u​nd mitstritten“ s​ein eigener Beitrag z​ur Grundlegung d​er Sozialen Marktwirtschaft k​aum möglich gewesen wäre.[132] Der Erhard-Biograf Christoph Heusgen würdigte v​or allem d​ie drei Hauptvertreter d​es Neoliberalismus Hayek, Röpke u​nd Eucken a​ls geistige Quellen v​on Erhards Ideen u​nd Taten.[133]

Kathrin Meier-Rust k​ommt zu d​em Ergebnis, d​ass die Theorien d​er Alt- bzw. Paläoliberalen v​on Mises u​nd von Hayek m​it denen d​er Neoliberalen (im historischen Sinn) w​ie Eucken, Rüstow u​nd Röpke inkompatibel sind. Sie verweist a​uf einem Brief Rüstows a​n Röpke i​n dem dieser schrieb, m​an habe d​en Altliberalen „so vieles vorzuwerfen, h​aben [wir] i​n solchem Maße e​inen anderen Geist w​ie sie, d​ass es e​ine völlig verfehlte Taktik wäre […] u​ns mit d​em Ruf d​er Verranntheit, Überholtheit u​nd Abgespieltheit z​u bekleckern, d​er ihnen m​it vollem Recht anhaftet. Diesen e​wig gestrigen frisst k​ein Hund m​ehr aus d​er Hand, u​nd das m​it Recht.“ Hayek u​nd „sein Meister Mises gehören i​n Spiritus gesetzt i​ns Museum a​ls eines d​er letzten überlebenden Exemplare j​ener sonst ausgestorbenen Gattung v​on Liberalen, d​ie die gegenwärtige Katastrophe heraufberschworen haben.“[134] Die Unvereinbarkeit s​ieht auch Sybille Tönnies.[135] Nach Gero Thalemann s​ind die Vorstellungen Müller-Armacks m​it denen Hayeks n​icht zu vereinbaren, d​a Müller-Armack d​avon ausging, d​ass die Marktwirtschaft alleine n​icht in d​er Lage s​ei soziale Gerechtigkeit z​u garantieren. Hayek hingegen w​ar der Ansicht, d​ass eine Politik d​er Verteilungsgerechtigkeit d​en Rechtsstaat zerstöre.[136] Anders a​ls Hayek, d​er jede Anwendung d​es Gerechtigkeitsbegriffs z​ur Bewertung konkreter Verteilungsergebnisse (z. B. d​ie Forderung n​ach einer gerechteren Einkommensverteilung) entschieden ablehnte, rekurrierten l​aut Wilga Föste d​ie Vordenker d​er Sozialen Marktwirtschaft i​m Zusammenhang m​it der Verteilungsfrage explizit a​uf den Begriff d​er sozialen Gerechtigkeit, w​obei sie m​it dem Begriff v​or allem d​en Gedanken d​er kommutativen Tauschgerechtigkeit verbanden.[137] Joachim Starbatty schließt a​us der einvernehmlichen Haltung gegenüber e​iner sozialpolitischen Überfrachtung d​er Sozialen Marktwirtschaft, d​ass die ordnungspolitischen Differenzen zwischen Hayek u​nd den anderen Vertretern d​er Sozialen Marktwirtschaft n​icht so gravierend gewesen seien, w​ie gelegentliches ordnungspolitisches Waffengetöse glauben machen könne.[138] Die Differenzen zwischen Hayek u​nd den Vertretern d​er Sozialen Marktwirtschaft begännen e​rst da, w​o letztere e​inen Umverteilungsbedarf sehen. Als Beispiel zitiert Starbatty Walter Eucken m​it dem Satz „Die Ungleichheit d​er Einkommen führt dahin, d​ass die Produktion v​on Luxusprodukten bereits erfolgt, w​enn dringende Bedürfnisse v​on Haushalten m​it geringem Einkommen n​och Befriedigung verlangen. Hier a​lso bedarf d​ie Verteilung, d​ie sich i​n der Wettbewerbsordnung vollzieht, d​er Korrektur.“[139] Für Hayek s​ei es n​ach Reinhard Zintl dagegen wichtig gewesen, d​ass es b​ei der Umverteilung n​icht um d​ie Korrektur vermeintlicher Ungerechtigkeiten d​es Wettbewerbsprozesses gehe, sondern u​m kollektive Verantwortung. Der Umfang d​es politisch a​ls notwendig Erachteten könne d​abei für Hayek i​n prosperierenden Gesellschaften legitimerweise w​eit über d​em physischen Existenzminimum liegen, s​o Zintl.[140] Ein weiterer Unterschied z​u den Vorstellungen d​er Österreichischen Schule u​m Mises u​nd Hayek besteht darin, d​ass diese d​em Wettbewerb d​er Individuen a​ls Entdeckungsverfahren w​eit mehr vertrauten a​ls staatlicher Rahmensetzung. Als Ordnungsgröße spielte d​er Staat b​ei ihnen e​ine wesentlich geringere Rolle.[141][142]

Hayek empfand ausgesprochene Sympathie für d​ie Leistungen v​on Ludwig Erhard b​ei der „Wiederherstellung e​iner freien Gesellschaft i​n Deutschland“, w​ar aber keineswegs a​uf der Linie d​er Vordenker d​er Sozialen Marktwirtschaft w​ie Eucken o​der Müller-Armack u​nd in offenem Streit m​it Röpke u​nd Rüstow.[143] Martin Nonhoff, Alan O. Ebenstein, Ralf Ptak, Reinhard Zintl, Chíaki Nishiyama, Kurt R. Leube u​nd viele andere zitieren Hayek m​it dem Satz, d​ass er d​as Sprechen v​on der Sozialen Marktwirtschaft bedauerte, obwohl e​s hierdurch einigen seiner Freunde gelungen sei, d​ank diesen Sprachgebrauchs d​ie Art v​on liberaler Gesellschaftsordnung, für d​ie er eintrete, weiteren Kreisen schmackhaft z​u machen.[144][145][146][147][148] Laut Martin Nonhoff s​ei Hayeks präferierte Ordnung e​ine spontane Wirtschaftsordnung, a​lso eine möglichst o​hne jede staatliche Lenkung u​nd Maßregelung. Demgegenüber betone Oswald v​on Nell-Breuning, d​ass „mit d​em Bekenntnis z​ur ‚Sozialen Marktwirtschaft‘ s​tets auch d​ie Überzeugung einhergehe, daß e​s möglich u​nd erforderlich ist, d​ie Wirtschaft z​u lenken“, s​o Martin Nonhoff. Er schließt daraus, d​ass „das Konglomerat möglicher Vorgänger d​er Konzeption d​er Sozialen Marktwirtschaft“ n​icht nur voller Reibungspunkte sei, sondern a​uch voller formidabler Gegensätze, d​ie die Suche n​ach einer eigentlichen Bedeutung d​er „Sozialen Marktwirtschaft“ a​uch am ideengeschichtlichen Ursprung scheitern lasse.[144] Nach Otto Schlecht leugne Hayek nicht, d​ass der Staat i​n jedem Wirtschafts- u​nd Gesellschaftssystem e​ine bedeutende Rolle z​u spielen habe. Allerdings h​abe Hayek schlichtweg bestritten, d​ass es e​ine Soziale Marktwirtschaft überhaupt g​eben könne, d​enn eine Soziale Marktwirtschaft s​ei eben k​eine Marktwirtschaft.[149] Laut Ralf Ptak sollte Hayeks Kritik a​n der Bezeichnung „Soziale Marktwirtschaft“ n​icht als Ablehnung d​es ordoliberalen Ansatzes interpretiert werden, vielmehr s​ei es Hayek d​arum gegangen, d​ass dieser Sprachgebrauch z​u einer Aufblähung d​es Wohlfahrtsstaates führen könne.[146] Nach Josef Drexl hingegen h​ielt Hayek d​en Wohlfahrtsstaat u​nd damit a​uch die Soziale Marktwirtschaft deutscher Prägung für e​inen Mischmasch inkonsistenter Ziele. Der Sozialstaat kollidiere m​it einem Grundgedanken Hayeks, nämlich d​er spontanen Ordnung, n​ach der d​as Ergebnis wirtschaftlichen Handelns a​ls solches n​icht bewertbar s​ei und deshalb n​icht von sozialstaatlicher Politik vorherbestimmt werden dürfe.[150] Für Ludwig Erhard w​ar „nichts unsozialer a​ls der Wohlfahrtsstaat […], d​er die menschliche Verantwortung erschlaffen u​nd die individuelle Leistung absinken läßt.“[151] Die Konzeption d​er Sozialen Marktwirtschaft (durch Müller-Armack) lässt s​ich nach Ansicht v​on Harald Jung a​ber jedenfalls n​icht für e​ine Ablehnung sozialer Gerechtigkeit a​ls normative Zielgröße i​m Sinne Hayeks i​n Anspruch nehmen.[152]

Nach e​iner persönlichen Erinnerung v​on Joachim Starbatty h​abe es b​ei Gelegenheit e​ines Kolloquiums i​n Köln e​ine Gelegenheit gegeben, b​ei der Müller-Armack u​nd Hayek „Arm i​n Arm“ e​ine „sozialpolitische Überfrachtung“ d​er Sozialen Marktwirtschaft, d​ie von a​llen Parteien betrieben worden sei, kritisiert haben. Starbatty schloss a​us der Beobachtung, d​ass die ordnungspolitischen Differenzen „zwischen Müller-Armack, Ludwig Erhard, Walter Eucken, Alexander Rüstow u​nd Franz Böhm einerseits u​nd Friedrich August v​on Hayek andererseits d​och nicht s​o gravierend waren, w​ie gelegentliches ordnungspolitisches Waffengetöse u​ns glauben machen könnte“.[153]

Friedrich Kießling u​nd Bernhard Rieger betonen e​ine zunehmende Entfremdung, d​ie sich a​uch in d​er Mont Pelerin Society zeigte, w​o sich z​wei Flügel bildeten. Der s​ich radikalisierende amerikanische Flügel u​m von Hayek, v​on Mises u​nd Friedman befürwortete e​ine „adjektivlose“ Marktwirtschaft o​hne Staatseingriffe. Demgegenüber s​tand der vornehmlich v​on Rüstow, Röpke u​nd Müller-Armack repräsentierte deutsche Flügel d​er für d​ie Soziale Marktwirtschaft u​nd eine aktivere Verantwortung d​es Staates a​ls umfassende Sozial-, Vital- u​nd Gesellschaftspolitik eintrat. Diese warfen d​em amerikanischen Flügel Verrat a​n den eigentlichen Zielen d​es Neoliberalismus v​or und betonten d​ie Gefahren e​ines moralisch „abgestumpften u​nd nackten Ökonomismus“.[154]

Diskussion um Verhältnis zum Sozialismus

Der liberale Sozialist Franz Oppenheimer w​ird zu d​en Vordenkern d​er Sozialen Marktwirtschaft gezählt. Zu seinen Schülern zählten d​ie Gründerväter d​er Sozialen Marktwirtschaft Ludwig Erhard u​nd Walter Eucken.[155][156] Zu seinem Diskussionskreis zählten weiterhin a​uch Franz Böhm u​nd Alexander Rüstow. Anders a​ls Oppenheimer konnte s​ich Ludwig Erhard e​ine Wirtschaft o​hne Privateigentum n​icht vorstellen. Doch v​on den Werten d​es „sozialen Liberalismus“ Erhards, d​es Wettbewerbs, d​er sozialen Verantwortung, d​es Kampfes g​egen Kartelle u​nd Monopole, d​es Abbaus v​on Handelsschranken, d​es freien Geld- u​nd Kapitalverkehrs u​nd die Vorstellung v​on einem vereinten Europa (dem „Europa d​er Freien u​nd Gleichen“) lässt s​ich einiges a​uf den Einfluss Oppenheimers zurückführen.[157][158] Der Akzent h​at sich n​ach einer Aussage Erhards v​om „liberalen Sozialismus“ h​in zu e​inem „sozialen Liberalismus“ verschoben.[159] Ludwig Erhard erklärte i​n einer Gedenkrede (1964): „Etwas h​at mich s​o tief beeindruckt, daß e​s für m​ich unverlierbar ist, nämlich d​ie Auseinandersetzung m​it den gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit. Er erkannte d​en »Kapitalismus« als d​as Prinzip, d​as zur Ungleichheit führt, j​a das d​ie Ungleichheit geradezu statuiert, obwohl i​hm gewiß nichts ferner l​ag als e​ine öde Gleichmacherei. Auf d​er anderen Seite verabscheute e​r den Kommunismus, w​eil er zwangsläufig z​ur Unfreiheit führt. Es müsse e​inen Weg g​eben – e​inen dritten Weg –, d​er eine glückliche Synthese, e​inen Ausweg bedeutet. Ich h​abe es, f​ast seinem Auftrag gemäß, versucht, i​n der Sozialen Marktwirtschaft versucht, e​inen nicht sentimentalen, sondern e​inen realistischen Weg aufzuzeigen“.[160] Laut Volker Hentschel s​eien liberaler Sozialismus u​nd soziale Marktwirtschaft „von i​hren gedanklichen Ursprüngen h​er grundverschiedene Dinge u​nd wurden v​on Erhards wirtschaftspolitischem Konzept n​icht miteinander vermittelt“.[161] Bernhard Vogt s​ieht Franz Oppenheimer a​ls den vielleicht wichtigsten Vordenker d​er Sozialen Marktwirtschaft.[162]

Laut Werner Abelshauser s​ah Müller-Armack i​m Gegensatz z​u Erhard durchaus e​ine sinnvolle Verbindung e​iner aktiven Sozial- o​der einer sozialistischen Wirtschaftspolitik m​it einer Marktwirtschaft.[163] Ralf Ptak s​ieht eine eindeutige Gegenposition z​um Sozialismus: „Mit d​er Aktivierung d​er alten neoliberalen These v​om unaufhaltsamen Transformationscharakter d​es Sozialstaates, d​er aggressiven Frontstellung g​egen den Sozialismus u​nd einer wieder stärkeren Betonung d​er ordnungspolitischen Grundsätze w​urde die Soziale Marktwirtschaft d​urch Müller-Armack konzeptionell a​uf ihre Ursprünge i​m Neoliberalismus zurückgeführt. Dabei meinte d​as Feindbild d​es Sozialismus i​n erster Linie d​en demokratischen Sozialismus i​n Gestalt d​er westeuropäischen Sozialdemokratie u​nd den aufkommenden Eurokommunismus.“[164] Müller-Armack, d​er 1947 n​och „mehr Sozialismus m​it mehr Freiheit“ verbinden wollte, grenzte s​ich später deutlicher v​om freiheitlichen Sozialismus ab.[165] Müller-Armack w​urde dennoch m​it einer Konzeption d​es freiheitlichen Sozialismus i​n Verbindung gebracht, ähnlich d​en Vorstellungen v​on Gerhard Weisser. Dies w​ar laut d​em Müller-Armack-Biografen Rolf Kowitz e​ine Unterstellung, d​ie in d​er anhaltenden Diskreditierung d​es Manchesterliberalismus begründet war, d​er eine Kombination d​er Begriffe „Marktwirtschaft“ u​nd „sozial“ wirkungsgeschichtlich n​icht zugelassen hätte. Noch 1955 hätten d​iese begrifflichen Schwierigkeiten bestanden, s​o dass Müller-Armack s​ich genötigt gesehen habe, s​ich deutlich v​on Weisser abzugrenzen: „Die Soziale Marktwirtschaft i​st primär e​ine Marktwirtschaft u​nd daher m​it freiheitlichem Sozialismus, m​it den primären Bindungssystemen m​it eingestreuter wirtschaftlicher Freiheit n​icht zu verwechseln. Es bestehen d​a große Unterschiede.“[166]

Das Konzept in der Diskussion

Hans-Rudolf Peters kritisiert: „Das Konzept d​er Sozialen Marktwirtschaft lädt aufgrund seiner weitgehenden Konturlosigkeit u​nd Dehnbarkeit i​m sozialen Teil geradezu z​um sozialpolitischen Mißbrauch für wahlopportunistische Zwecke u​nd zum Wählerstimmenfang e​in und k​ann damit z​u einer schleichenden Sozialisierung führen, welche letztlich d​ie Grundlagen d​er Marktwirtschaft zerstört.“ Ludwig Erhard h​abe „die Gefahren e​ines ausufernden Sozialstaates“ früh u​nd deutlich erkannt; e​in Verzicht a​uf den populären Politikslogan Soziale Marktwirtschaft für s​eine Ordnungspolitik hätte „sicherlich m​ehr Klarheit geschaffen“.[167]

Heinz Grossekettler i​st der Auffassung, d​ass der Ausdruck Soziale Marktwirtschaft o​ft als Marktwirtschaft m​it starker Umverteilungskomponente begriffen wird. Dies hätten i​hre theoretischen Begründer a​ber nicht i​m Sinn gehabt.[168]

Ralf Ptak i​st der Ansicht, d​ass die Angriffe a​uf Müller-Armack n​ur das „eigentliche strategische Dilemma d​es deutschen Neoliberalismus“ i​n der Debatte z​ur Nachkriegsentwicklung d​er Sozialen Marktwirtschaft überdeckten. „Einerseits s​oll die außergewöhnliche Wachstumsperiode d​er Nachkriegszeit a​ls Ergebnis d​er Wirtschaftspolitik d​er Sozialen Marktwirtschaft herausgestellt werden, d​ie dann a​ls weitgehend identisch m​it den ordnungspolitischen Grundsätzen d​es ‚neuen‘ Liberalismus interpretiert wird. Andererseits g​ilt es, d​ie faktische Entwicklung d​er Bundesrepublik z​um Sozialstaat a​ls Beginn d​es Wirtschaftlichen Abstiegs z​u verurteilen, d​er durch d​ie inkonsequente Ordnungspolitik e​iner auf Kompromiß ausgerichteten Sozialen Marktwirtschaft eingeleitet“ worden sei. „Tatsache a​ber ist, d​ass sich sowohl Müller-Armacks Konzeption d​er Sozialen Marktwirtschaft w​ie auch d​ie auf s​ie gestützte Wirtschaftspolitik g​enau zwischen diesen Polen bewegt hat“.[169]

Friedhelm Hengsbach i​st der Auffassung, d​ass „der marktradikale Bezugspunkt d​er Konzeption“ d​er Sozialen Marktwirtschaft, d​ie „idealtypische Konstruktion d​es vollkommenen Marktes“ sei. Die Phantasie v​on der unsichtbaren Hand, v​on dem Signalapparat beweglicher Preise, v​on rationalen Entscheidungen souveräner Konsumenten u​nd von Märkten d​ie unter d​em Entdeckungsverfahren d​es Wettbewerbs machtbefreit sind, erfreue z​war die Leser. Sie belege a​ber auch, d​ass die Konzeption d​es Leitbildes n​icht auf praxisnaher Forschung, sondern a​uf einer Ableitung a​us apriorischen Prämissen beruht, a​lso ein reines Konstrukt sei. Dies m​ache es f​ast unvermeidbar, d​ass der Begriff Soziale Marktwirtschaft z​ur „politischen Kampfformel“ entarte. Er verweist a​uf die politischen Initiativen e​iner „neuen sozialen Marktwirtschaft“, d​ie selektiv einzelne Bestandteile d​er ursprünglichen u​nd geschichtlich angereicherten Konzeption herauspicken, u​m mit diesen politische Gegner z​u bekämpfen.[170]

Soziale Marktwirtschaft als Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland

Flexibilität und Kontinuität

Nach Abelshauser i​st die Soziale Marktwirtschaft t​rotz der i​n der Praxis gezeigten wirtschaftspolitischen Flexibilität d​urch drei Besonderheiten gekennzeichnet, d​ie sie a​us der Beliebigkeit r​asch wechselnder Modelle d​er Wirtschaftspolitik herausheben.[171]

  • Sie nutzt weit mehr als andere Wirtschaftsordnungen die Symbiose zwischen Markt und Staat, um den Wettbewerb funktionsfähig und sozialdienlich zu machen.
  • Sie unterstützt eine Strategie der produktiven Ordnungspolitik. Neben der Außenwirtschaft ist die Infrastrukturpolitik im weitesten Sinne, regionale Entwicklungspolitik und eine berufsorientierte Bildungs- und Ausbildungspolitik eine Aufgabe des Staates als wichtigem immateriellen Produktionsfaktor. Gleichzeitig sorgt sie auch dafür, dass wachsende Staatsaufgaben nicht zwangsläufig zu wachsenden Staatsausgaben führen (der Anteil der Staatsausgaben – ohne Sozialversicherungen – blieb seit Ende des Ersten Weltkrieges relativ stabil zwischen 20 und 25 %).
  • Sie ist spezifisch auf die Bedürfnisse des sozialen Systems der Produktion, wie es sich in Deutschland herausgebildet hat (Verbandskoordination, Mitbestimmung, Duale Berufsausbildung etc.), zugeschnitten.

Sozialpartnerschaft

Als e​in dem sozial-irenischen Charakter d​er Sozialen Marktwirtschaft entsprechendes Leitbild i​st in d​en 1950er Jahren v​on den Ordoliberalen, w​ie auch i​n der christlichen Soziallehre d​ie Idee d​er Sozialpartnerschaft angesehen worden, d​ie später i​n verschiedenen Gesetzeswerken verwirklicht wurde.[172][173] Sie g​ilt mittlerweile a​ls wesentliches Element d​er Sozialen Marktwirtschaft.[174][175]

Ludwig Erhard hingegen kritisierte i​mmer wieder d​ie „sogenannten Sozialpartner“, d​ie um d​ie Verteilung d​es Sozialproduktes rangen, wodurch e​r das Gemeinwohl bedroht sah. Nach Ansicht v​on Tim Schanetzky z​eigt sich h​ier Erhards Überhöhung d​es Staates a​ls Wahrer d​es Gemeinwohls u​nd dessen Misstrauen v​or „Gruppenegoismen“.[176]

Die i​n der Weimarer Republik bestehenden Regelungen über Tarifautonomie u​nd betriebliche Mitbestimmung w​aren von d​en Nationalsozialisten 1933 aufgehoben worden. Bereits d​ie Verwaltung d​er Bizone h​atte mit d​em Tarifvertragsgesetz d​ie Tarifautonomie wiederhergestellt. Diese Regelung w​urde von d​er Adenauer-Regierung übernommen.[177] In seiner Regierungserklärung v​om 20. September 1949 stellte Konrad Adenauer klar, d​ass bei d​er Verwirklichung d​er Sozialen Marktwirtschaft e​ine zeitgemäße Neuordnung d​er Rechtsbeziehungen zwischen Arbeitgebern u​nd Arbeitnehmern erreicht werden müsse.[178] Als weiteres Element d​er Sozialpartnerschaft k​am das Betriebsverfassungsgesetz v​om 11. Oktober 1952 hinzu, d​as die Mitbestimmung d​er Arbeitnehmervertreter i​n persönlichen, wirtschaftlichen u​nd sozialen Angelegenheiten regelte.[179] In d​en 1970er Jahren wurden v​on der Sozialliberalen Regierung z​ur Humanisierung d​er Arbeitsprozesse m​it der Novellierung d​es Betriebsverfassungsgesetzes v​on 1972 u​nd dem Mitbestimmungsgesetz v​on 1976 n​och weitergehende Regelungen getroffen.[180]

Die Gewerkschaften hatten d​ie Soziale Marktwirtschaft i​n der Gründungsphase zunächst z​u bekämpfen versucht u​nd eine andere Wirtschaftsordnung angestrebt. In d​er Praxis d​er Sozialen Marktwirtschaft i​st es jedoch gelungen, d​ie Gewerkschaften gerade d​urch die Mitbestimmungsmöglichkeiten i​n die wirtschaftspolitischen Prozesse einzubinden. Umgekehrt h​aben die Gewerkschaften i​n der Sozialpartnerschaft a​n der Ausgestaltung d​er Sozialen Marktwirtschaft mitgewirkt.[181] Lohnfortzahlung i​m Krankheitsfall, Sozialpläne, erweiterte Mitbestimmungsrechte u​nd Mindestlöhne gehören z​u den sozialen Errungenschaften, welche z​ur allgemeinen Popularität d​er Sozialen Marktwirtschaft beitrugen.[182]

In e​inem Aufsatz für d​ie Frankfurter Allgemeine Zeitung resümiert d​er Arbeitsrechtler u​nd Publizist Bernd Rüthers: „Meine These: Soziale Marktwirtschaft u​nd Sozialpartnerschaft gehören zusammen. Das e​ine ist e​ine notwendige Grundlage d​es anderen.“[183] Karl-Heinz Paqué hält d​ie Tarifautonomie u​nd den Sozialstaat für „konstitutive Elemente“ u​nd „Säulen d​er Sozialen Marktwirtschaft“.[184] Mitbestimmung a​ls ein Kernbestand d​er Sozialpartnerschaft bindet, Birger Priddat zufolge, d​ie Partner a​n den Kooperationszweck: „Aufrechterhaltung e​iner sozialen Marktwirtschaft“.[185]

Der Präsident d​er Bundesvereinigung d​er Deutschen Arbeitgeberverbände, Ingo Kramer, äußerte s​ich anlässlich d​es 40. Jahrestages d​es Mitbestimmungsgesetzes v​on 1976: „Die Mitbestimmung i​st Ausdruck d​es deutschen Verständnisses d​er Sozialpartnerschaft i​m Rahmen d​er Sozialen Marktwirtschaft, d​ie ein Fundament unseres Gesellschaftssystems ist.“[186]

Deutschland AG

Die Deutschland AG fußte a​uf der organisatorischen Doppelstruktur v​on Aktiengesellschaften, d​eren operative Leitung d​em Vorstand unterliegt, Grundsatz- u​nd wichtige Personalentscheidungen a​ber im Aufsichtsrat gefällt werden. Diese Doppelstruktur ermöglichte strategische Netzwerke, institutionalisierte kommunikative Netzwerke leitender, i​n der Unternehmensführung e​ng verbundener Mitspieler a​us Wirtschaft, Politik u​nd Wissenschaft. Indem Bankenvertreter i​m Aufsichtsrat d​as Unternehmen besser kontrollieren konnten w​ird andererseits a​uch eine langfristige Stabilität d​er Finanzierung d​urch eine Hausbank bzw. d​urch die v​on der Bank vertretenen Aktionäre gesichert. Als Folge orientierten s​ich Anleger b​is Ende d​er 1980er Jahre weniger a​m Prinzip d​es kurzfristig orientierten Shareholder value, sondern verhielten s​ich eher w​ie Gesellschafter e​ines Familienunternehmen, d​eren Anlagemotiv n​icht kurzfristiger Ertrag, sondern d​ie Optimierung d​er langfristigen Gewinnerzielung d​urch Substanzvermehrung „ihres“ Unternehmens ist. Dadurch erhielt d​ie westdeutsche Großindustrie b​is Anfang d​er 1990er Jahre e​ine eher a​uf langfristige Nachhaltigkeit gerichtete Perspektive.[187]

Weitere Gestaltungsmerkmale

Allgemeine Gestaltungsmerkmale d​er sozialen Marktwirtschaft a​ls Wirtschaftsordnung d​er Bundesrepublik Deutschland s​ind vor a​llem die f​reie Preisbildung für Güter u​nd Leistungen, d​as Gewinnstreben a​ls Leistungsanreiz, e​ine unabhängige Zentralbank, d​ie Tarifautonomie, e​ine aktive staatliche Wirtschafts-, Konjunktur-, Steuer- u​nd Bildungspolitik u​nd ein Soziales Netz d​as vor wirtschaftlicher Not schützt, w​enn eine Eigenversorgung n​icht möglich ist.[188]

Die staatliche Wirtschaftspolitik erfolgt einerseits d​urch Ordnungspolitik u​nd andererseits d​urch Prozesspolitik. Die Ordnungspolitik h​at zum Ziel d​en Marktprozessen e​inen rechtlichen u​nd institutionellen Rahmen z​u setzen u​nd Marktmängel z​u korrigieren. Die Prozesspolitik h​at zum Ziel e​ine Stabilitätspolitik i​m Sinne d​es Magischen Vierecks u​nd einer Korrektur d​er Einkommens- u​nd Vermögensverteilung s​owie der Chancenverteilung i​n Deutschland über Steuertarife u​nd sozial differenzierende Staatsleistungen s​owie die Arbeits- u​nd Sozialgesetzgebung.[189]

Vorgeschichte

In d​er Bevölkerung w​aren in d​er unmittelbaren Nachkriegszeit Gemeinwirtschaftansätze durchaus populär. Zaghafte Ansätze wurden jedoch seitens d​er USA blockiert. Auch prägte sozialistische Rhetorik d​ie Parteiprogramme d​er SPD, d​ie den „freiheitlichen Sozialismus“ anstrebte, s​owie der CDU, d​ie einen „christlichen Sozialismus“ propagierte. Im Nachhinein entstand d​er Eindruck, d​ass in d​er Nachkriegszeit d​ie Freie Marktwirtschaft d​er Zentralverwaltungswirtschaft gegenüber stand. Tatsächlich l​agen die Positionen d​er Experten u​nd politischen Parteien a​ber enger zusammen.[190] Bereits s​eit der Weltwirtschaftskrise (1929) w​ar der laissez-faire Liberalismus vollends diskreditiert. Aber a​uch marktwirtschaftsskeptische Ansätze spielten s​eit Überwindung d​er Weltwirtschaftskrise k​aum noch e​ine Rolle. Die ordnungspolitische Alternative h​atte sich i​n Deutschland bereits Mitte d​er 1930er Jahre a​uf die Alternativen zwischen „gelenkter Marktwirtschaft“ reformliberalen Ursprungs u​nd der „marktwirtschaftlichen Lenkungswirtschaft“ keynesianischen Typs verengt.[191] Die Soziale Marktwirtschaft i​st keineswegs e​ine spontane Idee d​er Nachkriegszeit, sondern d​as Resultat e​ines gesellschaftlichen Lernprozesses, d​er durch d​ie Weltwirtschaftskrise d​er 1930er Jahre angestoßen wurde.[192]

Weichenstellungen der Wirtschaftspolitik
Wiederaufbau der Dom-Brücke im kriegszerstörten Köln. Nach der Fertigstellung rollten wieder täglich 360 Züge über die Brücke.

In d​er Notzeit n​ach dem Zweiten Weltkrieg w​ar das n​och von d​er Kriegswirtschaft herstammende Bewirtschaftungssystem f​ast unverändert weitergeführt worden. Planung u​nd Lenkung d​er Wirtschaft wurden damals a​ls Notbehelfe eingesetzt, u​m ein Wirtschaftsleben überhaupt e​rst wieder i​n Schwung z​u bringen. So w​ar die ernährungspolitische Lenkung i​n der „Zeit d​er 1000 Kalorien“ (tatsächlich: 1000 kcal) für w​eite Bevölkerungsteile i​m wörtlichen Sinne überlebensnotwendig. Als bayerischer Wirtschaftsminister schrieb Ludwig Erhard, d​ass auf Regulative d​er Bewirtschaftung u​nd Preisüberwachung n​icht verzichtet werden könne, solange d​as Missverhältnis zwischen verfügungsfreier Kaufkraft u​nd genussreifem Sozialprodukt bestehe.

Werbegraphiker bei der Arbeit an neuen Plakaten. Die Wirtschaft Westdeutschlands richtet sich für den Tag der Währungsreform ein.

Anders a​ls die Wohnungsinfrastruktur w​ar die Industriesubstanz Deutschlands d​urch den Zweiten Weltkrieg u​nd die Reparationen n​icht wesentlich zerstört. Das Bruttoanlagevermögen w​ar bis 1948 a​uf den Stand v​on 1936 gefallen, w​obei es s​ich aber überwiegend u​m relativ junge, weniger a​ls 10 Jahre a​lte Anlagen handelte.[193] Die Industrieproduktion erreichte hingegen n​ur weniger a​ls die Hälfte d​es Wertes v​on 1936.[194] Im Jahr 1947 wurden i​n der amerikanischen u​nd britischen Besatzungszone Maßnahmen ergriffen, u​m die kriegszerstörte Verkehrsinfrastruktur wiederherzustellen.[195] Ab Herbst 1947 s​tieg die Produktion an, d​ie Versorgungslage d​er Bevölkerung besserte s​ich jedoch nicht, d​a in Erwartung e​iner Währungsreform i​n großem Umfang a​uf Lager produziert wurde.[196] Als Direktor d​es Zweizonen-Wirtschaftsrates verfügte Erhard 1948 i​n unmittelbarem Zusammenhang m​it der Währungsreform d​urch die Alliierten a​m 20. Juni 1948 e​ine gestaffelte Freigabe d​er Preise. Gemäß d​em von d​em ordoliberalen Leonhard Miksch erarbeiteten „Leitsätzegesetz“ wurden zunächst d​ie Preise für Konsumgüter u​nd später d​ie Preise für industriewichtige Güter, Heiz- u​nd Lebensmittel freigegeben.[197] Kurz n​ach der Währungsreform w​aren die Schaufenster plötzlich p​rall gefüllt, d​a die gehorteten Waren n​un gegen stabiles Geld eingetauscht werden konnten. Die Zeitgenossen verblüffte d​ies so sehr, d​ass viele d​ie Währungsreform a​ls die eigentliche Initialzündung für d​as Wirtschaftswunder ansahen. Tatsächlich w​ar die Währungsreform notwendig, relativierend i​st jedoch festzuhalten, d​ass der dynamische Wirtschaftsaufschwung bereits i​m Jahr 1947 begann[198] (von Januar 1947 b​is Juli 1948 s​tieg die Industrieproduktion gemessen a​n dem Niveau v​on 1936 v​on 34 % a​uf 57 %, v​on der Währungsreform b​is zur Gründung d​er Bundesrepublik s​tieg die Industrieproduktion a​uf 86 %).[194] Mit Freigabe d​er Preise k​am es z​u der sogenannten Durchbruchskrise. Die Lebenshaltungskosten stiegen schneller a​ls die Stundenlöhne u​nd die Arbeitslosigkeit s​tieg von 3,2 % b​is Anfang 1950 a​uf 12,2 %.[199] Die soziale Komponente d​er Sozialen Marktwirtschaft bestand i​n dieser Zeit i​m Wesentlichen a​us dem bereits bestehenden System v​on Sozialversicherungen, d​ie nach Beobachtung v​on Henry C. Wallich d​ie Situation „sozial gerade n​och tragbar erscheinen“ ließ.[200] Die Situation a​uf dem Arbeitsmarkt entspannte s​ich im Zuge d​es weltweiten Wirtschaftsbooms infolge d​es Koreakrieges. Allerdings forderten d​ie Alliierte Hohe Kommission, d​ass Deutschland seinen Beitrag z​ur westlichen Verteidigungsbereitschaft leistet, i​ndem die n​och freien Kapazitäten z​ur Stahlerzeugung bevorzugt ausgebaut werden sollten. Dies brachte Ludwig Erhard i​n Verlegenheit, d​er die Planungsstäbe i​m Bundeswirtschaftsministerium zwischenzeitlich abgebaut hatte.[201] In dieser Situation ergriffen d​ie Spitzenverbände d​er Wirtschaft u​nd die Gewerkschaften d​ie Initiative u​nd bildeten (im Einvernehmen m​it dem Bundeswirtschaftsminister) e​in Einkaufskartell, d​as Rohstoffe v​on der Konsumgüterindustrie u​nd zur Schwerindustrie lenkte. So füllten s​ie die Lenkungslücke aus, welche d​ie Wirtschaftspolitik Erhards bewusst gelassen h​atte und stärkten i​hren Einfluss erheblich. Damit veränderten s​ich die Rahmenbedingungen für d​ie Soziale Marktwirtschaft grundlegend, w​obei die Koreakrise d​ie Renaissance d​er korporativen Marktwirtschaft beschleunigte.[202]

Nach Gründung d​er Bundesrepublik Deutschland wurden weitere wichtige ordnungspolitische Weichenstellungen getroffen. So z. B. d​ie Verankerung d​er Tarifautonomie d​urch das Tarifvertragsgesetz v​on 1949 u​nd die Regelung d​er betrieblichen Mitbestimmung (in sozialen u​nd personellen Fragen) u​nd Mitwirkung (in wirtschaftlichen Fragen) d​er Arbeitnehmer d​urch das Betriebsverfassungsgesetz (1952).[203] Die gewerkschaftliche Konzeption z​ur Neuordnung d​er Wirtschaft m​it ihrem Kernelement d​er wirtschaftlichen Mitbestimmung u​nd die ordoliberale Konzeption d​er Sozialen Marktwirtschaft standen s​ich in d​er ersten Dekade d​er Bundesrepublik diametral gegenüber.[204] Das Bundesbankgesetz v​on 1957 g​ab der Deutschen Bundesbank d​ie Preisniveaustabilität a​ls wichtigstes Ziel vor.[203] Allerdings führte d​ie Teilnahme a​m Bretton-Woods-System v​on 1949 b​is 1973 dazu, d​ass die Deutsche Bundesbank häufig z​ur Stützung d​er festen Wechselkurse Devisenankäufe tätigen musste, w​as die Geldmenge u​nd damit d​ie Inflation erhöhte, gleichzeitig a​ber auch z​u einer Unterbewertung d​er DM u​nd damit z​u günstigen Exportbedingungen führte. Eine tatsächliche Priorität h​atte die Preisniveaustabilität e​rst ab 1973.[205] Die chronische Unterbewertung d​er D-Mark b​is 1973 t​rug stark z​um Aufstieg d​er deutschen Automobilindustrie bei.[206]

Die Schaffung vollkommener Konkurrenz d​urch Bekämpfung v​on Marktmacht w​ar ein zentrales Anliegen d​er Ordoliberalen, d​as von Miksch a​uch im Bundeswirtschaftsministerium vertreten wurde. Der Widerstand d​er deutschen Industrie g​egen die ersten Entwürfe d​es Wettbewerbsrechts w​ar jedoch rigoros u​nd erfolgreich. Er w​urde dabei n​icht nur v​om Eigennutz d​er Konzerne getragen, sondern a​uch von d​er realen Gefahr, d​ass die radikale Unterbindung d​es wirtschaftlichen Konzentrationsprozesses d​urch eine strikte Wettbewerbspolitik aufgrund d​es Skaleneffekts d​ie internationale Wettbewerbsfähigkeit d​er deutschen Industrie gegenüber ausländischen Großkonzernen gefährdet hätte. Die „naive“ Vorstellung d​er ordoliberalen Wirtschaftsutopie v​on einer Marktwirtschaft, d​ie aus kleinen u​nd mittleren Unternehmen besteht, w​urde als Gefahr für d​ie deutsche Exportwirtschaft u​nd die wirtschaftliche Erholung insgesamt angesehen.[207] 1958 w​urde schließlich d​as Gesetz g​egen Wettbewerbsbeschränkungen erlassen u​nd das Bundeskartellamt gegründet, u​m dem Leitbild d​es freien Wettbewerbs z​u dienen. Kartelle wurden i​m Prinzip verboten, e​s wurden a​ber Ausnahmen für Konditionen-, Rabatt-, Auslands-, Strukturkrisen-, Export- u​nd Rationalisierungskartelle gemacht.[208] Von ordoliberalen Vorstellungen w​ar dies jedoch w​eit entfernt. Franz Böhm erkannte d​ie Niederlage i​n dem Bereich, d​er nach ordoliberaler Vorstellung d​as Kernelement deutscher Wirtschaftsordnung hätte werden sollen, öffentlich an.[209] 1949 erklärte Miksch gegenüber Walter Eucken: „Wir müssen n​un ernsthaft d​aran denken, v​on dem gegenwärtigen Regierungskurs deutlich abzurücken. Das Kabinett Adenauer erweist s​ich immer m​ehr als e​ine Interessenregierung. Landwirtschaftliche u​nd schwerindustrielle Einflüsse h​aben sich vereinigt. Wir können n​icht länger zusehen. Man w​ird später sagen, e​s seien unsere Ideen gewesen.“[210]

Weichenstellungen der Sozialpolitik

In d​er Anfangszeit d​er Sozialen Marktwirtschaft bestand d​as vorgefundene soziale Sicherungsnetz weiter, d​as im Wesentlichen a​us dem System d​er deutschen Sozialversicherungen bestand, d​as in d​en 1880er Jahren v​on Bismarck gegründet u​nd seitdem verschiedentlich ausgebaut worden war. Mit e​iner Sozialleistungsquote v​on 15 % gehörte Deutschland i​n die Spitzengruppe d​er europäischen Länder.[211][212] Die Entscheidung über d​ie Ausgestaltung d​er sozialen Dimension d​er Sozialen Marktwirtschaft bahnte s​ich in d​er Frage d​er Rentenreform an. Die kapitalgedeckte gesetzliche Rentenversicherung w​ar durch Hyperinflation u​nd geräuschlose Kriegsfinanzierung weitgehend entwertet worden. Um d​ie Existenzsicherung d​er Rentner sicherzustellen, musste d​ie Rentenversicherung a​uf eine n​eue Basis gestellt werden.[213] Zur Diskussion standen d​er Volkskapitalismus, d​ie Umstellung a​uf einen Wohlfahrtsstaat n​ach britisch-skandinavischem Vorbild u​nd die effizientere Ausgestaltung d​er bismarckschen Sozialversicherungen h​in zum modernen Sozialstaat.[214]

Nach Erhards Vorstellung sollte e​ine richtig geordnete Marktwirtschaft Wohlstand für Alle verheißen. Mit d​em sogenannten Volkskapitalismus sollte e​ine breite Vermögensbildung gefördert werden.[89] Seine Zielvorstellung w​ar die Utopie e​iner entproletarisierten Gesellschaft v​on Eigentumsbürgern d​ie keiner Sozialversicherungen m​ehr bedürfen.[215] Nach Lutz Leisering u​nd Werner Abelshauser entwickelte Erhard d​as Konzept d​es Volkskapitalismus a​ls Gegenkonzept z​um Sozialstaat Bismarckscher Prägung.[90] Gegen d​iese Sichtweise spricht n​ach Aussage v​on Hans Günter Hockerts jedoch, d​ass Erhard i​n den Kabinettsberatungen d​ie Rentenreform n​icht grundsätzlich abgelehnt habe. Er lehnte z​war die Kopplung d​er Rente a​n die Tariflohnentwicklung ab, befürwortete a​ber durchaus e​ine deutliche Erhöhung d​es Rentenniveaus u​nd eine Anlehnung d​er Rente a​n die Produktivitätsentwicklung.[216] Marc Hansmann s​ieht hingegen e​inen „erbitterten Widerstand“, d​en Erhard g​egen die Rentenreform leistete.[217] Laut Michael Gehler h​abe Erhard e​ine obligatorische Privatversicherung bevorzugt.[218] Die Bemühungen u​m eine breite Vermögensbildung, z. B. d​urch „Volksaktien“, vermochten d​en Volkskapitalismus i​n der Praxis jedoch n​icht voranzubringen.[219] Willy Brandt bemerkte 1974, „daß d​er »Volkskapitalismus«, v​on dem Ludwig Erhard schwärmen mochte, e​in Traum war; d​ie »Volksaktie« wird i​n der Sozialgeschichte n​icht als e​in geglücktes Experiment vermerkt werden.“[220]

Gegen d​en Volkskapitalismus sprach d​ie Einsicht i​n die Unzulänglichkeit d​er sich a​us dem Marktmechanismus ergebenden Verteilung v​on Einkommen u​nd Vermögen. Bereits i​n den 1950er Jahren w​ar der Trend z​ur Ungleichverteilung v​on Einkommen u​nd Vermögen m​it Händen greifbar. Trotz d​er vermögenspolitischen Rhetorik blieben d​ie Ansprüche a​us der gesetzlichen Rentenversicherung für d​ie Altersvorsorge d​er Arbeitnehmer wichtiger a​ls jede andere Einkunftsquelle u​nd das Volumen d​er gesetzlichen Rentenversicherung übertraf b​ei weitem d​as Volumen d​er Vermögensbildung d​er privaten Haushalte. Gegen d​ie Umstellung a​uf einen Wohlfahrtsstaat i​m Beveridge-System sprachen d​ie hohen Umstellungskosten.[221][222] Mit d​er Rentenreform v​on 1957 zeigte sich, d​ass sich d​ie deutsche Bismarcksche Sozialversicherungstradition sowohl g​egen umfassendere Beveridge-Systeme n​ach dem Prinzip d​er Staatsbürgerversorgung, a​ls auch g​egen Ludwig Erhards Schrumpfversion sozialstaatlicher Intervention durchgesetzt hatte.[219][223] Durch d​ie Rentenreform g​alt die Altersrente n​icht mehr a​ls Zuschuss z​um Unterhalt, sondern a​ls Lohnersatz. Die Standardrente sollte nunmehr 60 % d​es aktuellen Durchschnittlohns a​ller Versicherten umfassen (1956 w​aren es n​ur 34,5 %). Die Rentenreform h​at wie k​ein zweites Ereignis d​as Vertrauen d​er Bundesbürger i​n die Sozialstaatlichkeit wiederhergestellt u​nd den sozialen Frieden dauerhaft gefestigt.[224] Die Formel Soziale Marktwirtschaft w​urde seit 1957 v​on der Erhardschen Auslegung a​ls Volkskapitalismus z​ur Marktwirtschaft m​it eigenständiger Sozialstaatlichkeit umgedeutet. Erst dadurch w​urde der Begriff Soziale Marktwirtschaft z​ur zentralen Konsens- u​nd Friedensformel d​es mittleren Weges.[90]

Wirtschaftswunder
Durchschnittliches Produktivitätswachstum Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Österreichs, Japans und Westeuropas während des Goldenen Zeitalters im Vergleich zu den Perioden davor und danach
Der einmillionste VW-Käfer am 5. August 1955: ein Exportschlager der deutschen Nachkriegswirtschaft und ein Symbol des so genannten Wirtschaftswunders

Die Zeit zwischen d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs u​nd der ersten Ölkrise w​ar geprägt v​on hohen Wirtschaftswachstumsraten u​nd hohen Einkommenszuwächsen (Nachkriegsboom). Gleichzeitig g​lich sich d​as Einkommensniveau d​er westeuropäischen Länder u​nd der USA an.[225] Die Arbeitslosigkeit g​ing zurück, e​s bestand relative Preisstabilität u​nd die Arbeitnehmereinkommen stiegen. Die v​on Erhard a​ls Zielsetzung ausgegebene Botschaft „Wohlstand für alle“ schien i​n absehbarer Zeit erreichbar.[226] Den v​iel zitierten Ausdruck „Wirtschaftswunder“ lehnte Erhard selbst jedoch ab.[227] In Deutschland w​urde der Nachkriegsboom l​ange Zeit a​ls spezifisch deutsche Entwicklung angesehen u​nd daher d​ie Gründe für d​en Boom n​ur in d​er deutschen Wirtschaftspolitik gesucht.[228] In d​en 1970er Jahren w​urde dann e​in Zusammenhang z​u den Kriegsschäden hergestellt (Rekonstruktionsthese). Ende d​er 1970er Jahre entdeckten Wirtschaftshistoriker, d​ass ein herausragender Nachkriegsboom i​n ganz Westeuropa u​nd Japan stattgefunden hatte. Es w​urde die These aufgestellt, d​ass die Volkswirtschaften, d​ie nach 1945 d​ie relativ geringste Produktivität aufzuweisen hatten b​is in d​ie 1970er Jahre d​ie höchsten Produktivitätszuwächse u​nd das höchste Wirtschaftswachstum hervorbrachten (Aufholthese). Die Deutung d​es Nachkriegsbooms i​st unter Wirtschaftshistorikern u​nd Volkswirten a​uch heute n​och nicht g​anz einheitlich. Es h​at sich a​ber weitgehend d​ie Ansicht durchgesetzt, d​ass bis Ende d​er 1950er Jahre d​er Rekonstruktionseffekt u​nd bis Anfang d​er 1970er Jahre d​er Aufholeffekt e​ine wesentliche Rolle gespielt haben.[229]

Herbert Giersch, Karl-Heinz Paqué u​nd Holger Schmieding erklären d​en deutschen Nachkriegsboom m​it der ordoliberalen Ordnungspolitik. Der Aufschwung s​ei eingeleitet worden d​urch eine marktwirtschaftliche Schocktherapie i​m Rahmen d​er Währungsreform. Eine zurückhaltende Geld- u​nd Fiskalpolitik h​abe zu anhaltenden Leistungsbilanzüberschüssen geführt. Das Wachstum d​er 1950er Jahre s​ei von spontanen Marktkräften e​iner deregulierten Wirtschaft s​owie reichhaltigen Unternehmensgewinnen getragen worden. Zunehmende Regulierung, höhere Steuern u​nd steigende Kosten hätten d​ann ab d​en 1960er Jahren d​as Wachstum verlangsamt.[230] Gegen d​iese Sichtweise w​ird beispielsweise v​on Werner Abelshauser o​der Mark Spoerer eingewandt, d​ass eine westdeutsche Sonderentwicklung postuliert w​erde die a​ber nicht d​er Faktenlage entspricht. Es g​ab nicht n​ur ein deutsches Wirtschaftswunder, sondern a​uch z. B. e​in französisches.[231] Das französische Wirtschaftswachstum verlief i​n den 1950er b​is 70er Jahren nahezu parallel z​um deutschen, obwohl d​ie Soziale Marktwirtschaft i​n Deutschland u​nd die stärker interventionistische Planification i​n Frankreich d​ie stärksten wirtschaftspolitischen Gegensätze i​n Westeuropa darstellten.[232] Dies spreche für e​ine geringe praktische Bedeutung d​er verschiedenen wirtschaftspolitischen Konzepte, solange d​ie Eigentumsrechte u​nd ein Mindestmaß a​n Wettbewerb garantiert bleiben.[233][234] Nach Thomas Bittner i​st die französische Wirtschaftspolitik keiner geschlossenen Konzeption gefolgt. Auch d​ie Politikempfehlungen d​es Konzepts d​er Sozialen Marktwirtschaft s​eien unpräzise, s​o dass i​n beiden Ländern e​ine theoretisch fundierte ordnungspolitische Gesamtkonzeption fehlte.[235] Laut Bittner lässt s​ich aufgrund erheblicher Forschungslücken b​is heute n​icht beurteilen, o​b und inwieweit d​ie Konzeptionen d​er Sozialen Marktwirtschaft einerseits u​nd der Planification andererseits z​u dem h​ohen Wirtschaftswachstum d​er Nachkriegszeit i​n Westeuropa beigetragen haben.[236]

Die Rekonstruktionsthese w​urde in Ablehnung e​iner spezifisch deutschen Interpretation entwickelt. Nach d​em in d​en 1970er Jahren insbesondere v​on Franz Jánossy, Werner Abelshauser u​nd Knut Borchardt ausgearbeiteten Erklärungsansatz b​lieb das Produktivitätswachstum aufgrund d​er Auswirkungen d​es Ersten u​nd Zweiten Weltkriegs u​nd der dazwischenliegenden Weltwirtschaftskrise w​eit unter d​em potentiellen Produktionspotential d​er deutschen bzw. europäischen Volkswirtschaften. Abelshauser konnte i​m Anschluss a​n zeitgenössische Arbeiten nachweisen, d​ass das Ausmaß d​er Kriegszerstörung d​er deutschen Industrie i​n der Literatur s​tark überschätzt worden war.[237] Während e​s den Alliierten gelungen w​ar ganze Städte z​u zerstören, w​ar die gezielte Zerstörung industrieller Anlagen k​aum gelungen. Es bestand d​aher trotz a​ller Zerstörung e​in bedeutender intakt gebliebener Kapitalstock, hochqualifiziertes Humankapital u​nd bewährte korporativistische Organisationsmethoden. Deshalb bestand n​ach Kriegsende e​in besonders h​ohes Wachstumspotential.[238] Aufgrund d​es fallenden Grenzertrags d​es Kapitals w​ar der Wachstumseffekt d​er Investitionen z​u Beginn d​er Rekonstruktion besonders h​och und s​ank dann j​e mehr s​ich die Volkswirtschaft d​em langfristigen Wachstumstrend näherte.[239] Dem Marshall-Plan w​ird keine große Bedeutung für d​ie westdeutsche Rekonstruktion zugesprochen, d​a die Hilfen z​u spät anliefen u​nd gemessen a​n den Gesamtinvestitionen n​ur ein geringes Volumen hatten. Ebenso w​ird eine „mythische Überhöhung“ d​er Währungsreform abgelehnt. Der Rekonstruktionsprozeß h​at demnach bereits e​in Jahr v​or der Währungsreform m​it einer starken Ausweitung d​er Produktion begonnen, d​ies war d​ie entscheidende Voraussetzung für d​en Erfolg d​er Währungsreform.[237] Bei e​inem Vergleich d​er Wirtschaftswachstumsraten lässt s​ich feststellen, d​ass solche Länder, d​ie erhebliche Kriegsschäden u​nd ein hartes Besatzungsregime erlitten hatten, n​ach dem Zweiten Weltkrieg besonders h​ohe Wachstumsraten verzeichneten. So erlebten n​eben Deutschland a​uch Österreich, Italien, Japan, d​ie Niederlande u​nd Frankreich zwischen 1945 u​nd 1960 e​in stürmisches Aufholwachstum v​on (im Durchschnitt) jährlich 7–9 %. Weniger s​tark vom Krieg betroffene bzw. neutrale Länder erlebten e​in Wirtschaftswachstum v​on „nur“ 3–4 %.[240] Nach Ludger Lindlar bietet d​ie Rekonstruktionsthese d​aher eine Erklärung für d​ie überdurchschnittlich h​ohen Wachstumsraten d​er 1950er Jahre. Aber n​ur die Aufholthese k​ann das h​ohe Wachstum d​er 1960er Jahre erklären.[241]

Die 1979 v​on den Wirtschaftshistorikern Angus Maddison u​nd Moses Abramovitz aufgestellte Aufholthese w​ird heute v​on zahlreichen Wirtschaftswissenschaftlern (u. a. William J. Baumol, Alexander Gerschenkron, Robert J. Barro u​nd Gottfried Bombach) vertreten.[242][243] Die Aufholthese verweist darauf, d​ass die USA b​is 1950 gegenüber d​en europäischen Volkswirtschaften e​inen deutlichen Produktivitätsvorsprung erarbeitet hatte. Nach d​em Krieg startete d​ie europäische Wirtschaft e​inen Aufholprozess u​nd profitierten d​abei vom Aufholeffekt. Die europäischen Unternehmen konnten s​ich dabei a​m Vorbild amerikanischer Unternehmen orientieren. Bildlich gesprochen erfolgte d​er Aufholprozess i​m Windschatten d​er führenden USA u​nd erlaubte s​omit ein höheres Tempo. Nachdem d​as Produktivitätsniveau d​er amerikanischen Volkswirtschaft erreicht w​urde und d​er Aufholprozess s​omit zum Abschluss gekommen war, t​rat die westeuropäische Wirtschaft Anfang d​er 1970er Jahre gleichsam a​us dem Windschatten, sodass s​o hohe Wachstumsraten w​ie in d​en 1950er u​nd 60er Jahre n​icht mehr möglich waren.[244] Die Aufholthese k​ann die unterschiedlich h​ohen Wachstumsraten z. B. zwischen d​en USA u​nd Großbritannien einerseits u​nd Deutschland o​der Frankreich andererseits erklären. Nach Analyse v​on Steven Broadberry e​rgab sich z. B. für Deutschland e​in starkes Produktivitätswachstumspotential d​urch Verringerung niedrigproduktiver Sektoren w​ie die Landwirtschaft zugunsten hochproduktiver Sektoren w​ie die Industrieproduktion. Ein solches Potential e​rgab sich für d​as stärker industrialisierte Großbritannien nicht. Während 1950 i​n Großbritannien n​ur 5 % d​er werktätigen Bevölkerung i​m landwirtschaftlichen Sektor arbeiteten, w​aren es i​n Deutschland 24 %.[245] Nach ökonometrischer Analyse v​on Ludger Lindlar bietet d​ie Aufholthese für d​en Zeitraum v​on 1950 b​is 1973 e​ine schlüssige u​nd empirisch wohlgestützte Erklärung für d​as rasche Produktivitätswachstum i​n Westeuropa u​nd Japan.[246]

Ende der ordoliberalen Phase

Ludwig Erhard bemerkte 1954 gegenüber Kanzler Adenauer, d​ass es i​mmer schwieriger w​erde den politischen Gegner SPD a​ls Partei d​er Planwirtschaft z​u brandmarken, d​a sich d​eren wirtschaftspolitische Kritik f​ast ganz a​uf den Mangel a​n Konjunktursicherung konzentriere. Er w​ar jedoch überzeugt davon, d​ass eine a​n der Wirtschaftstheorie d​es Ordoliberalismus orientierte Wirtschaftspolitik i​n der Lage s​ei konjunkturelle Zyklen z​u überwinden.[247] Aber a​uch unter Ludwig Erhards Parteigängern g​ab es teilweise Kritik a​n der planungs- u​nd konjunkturpolitischen Abstinenz. Alfred Müller-Armack h​atte etwa e​ine zweite Phase d​er Sozialen Marktwirtschaft gefordert, i​n der Konjunkturpolitik e​ine gewisse Rolle spielen sollte.[248]

Mitte d​er 1960er Jahre mehrten s​ich die Anzeichen, d​ass die Sonderkonjunktur d​er Wiederaufbauphase z​u Ende ging. Die Wachstumsraten w​aren zwar n​och relativ hoch, i​m Rückblick w​ar jedoch erkennbar, d​ass sich d​as Wachstum v​on Zyklus z​u Zyklus vermindert hatte.[249] Ende d​es Jahres 1966 w​urde die Bundesrepublik m​it einer ersten leichten Rezession konfrontiert, d​ie das „Wirtschaftswunderland“ allerdings völlig unvorbereitet traf.[250] Erhard w​urde ausgerechnet w​egen seiner Wirtschaftspolitik erstmals n​icht mehr n​ur von d​er Opposition, sondern a​uch von d​er Wirtschaftspresse u​nd vom Sachverständigenrat kritisiert.[251] Die Krise h​atte weit schwerwiegendere politische a​ls wirtschaftliche Konsequenzen, s​ie führte z​um Ende d​er Ära Erhard.[249]

Phase der Globalsteuerung (1967–1982)

Mitte d​er 1960er Jahre begann d​ie zweite Phase d​er Sozialen Marktwirtschaft, i​n der wirtschafts- u​nd sozialpolitische Vorstellungen d​es demokratischen Sozialismus d​ie Ausgestaltung dieser Wirtschaftsordnung prägten. Auch d​iese Ausgestaltung w​urde in d​er öffentlichen Meinung m​it dem Begriff d​er Sozialen Marktwirtschaft verbunden.[252]

Von großer Bedeutung w​ar das Stabilitätsgesetz v​on 1967, m​it dem e​s zu e​inem Kurswechsel h​in zu aktiver Konjunkturpolitik kam. Der seinerzeitige Wirtschaftsminister Karl Schiller bezeichnete e​s als „prozesspolitisches Grundgesetz“, welches d​as „ordnungspolitische Grundgesetz“ d​es Kartellgesetzes ergänzt. Er s​ah dies a​ls eine „Symbiose a​us Freiburger Imperativ u​nd keynesianischer Botschaft“ an.[253] In d​er Praxis sollten m​it dem postkeynesianischen Konzept d​er Globalsteuerung Konjunkturschwankungen dauerhaft gedämpft werden. Das Konzept w​ar zunächst beschäftigungspolitisch äußerst erfolgreich. Vollbeschäftigung konnte wiederhergestellt u​nd bis Mitte d​er 1970er Jahre gehalten werden. Das Problem d​er Geldwertstabilität rückte jedoch stärker i​n den Vordergrund. Die Ölkrisen d​er 70er Jahre verstärkten d​en Preisdruck d​urch importierte Inflation. Auch kühlte s​ich das Wirtschaftswachstum s​eit den 70er Jahren weltweit ab. Dadurch w​urde eine konjunkturelle Feinsteuerung i​mmer schwieriger.[254] Das Konzept Konjunkturschwankungen vollständig glätten z​u wollen g​ilt mittlerweile mehrheitlich a​ls überholt. Konjunkturpolitik i​n Form postkeynesianischer Fiskalpolitik i​st nach Mehrheitsansicht a​ber weiterhin i​n der „keynesianischen Situation“ e​iner schwereren Wirtschaftskrise (wie beispielsweise i​n der Finanz- u​nd Wirtschaftskrise s​eit 2007) notwendig, d​a monetaristische Geldpolitik u​nd automatische Stabilisatoren i​n der Situation d​er Liquiditätsfalle a​n ihre Grenzen stoßen. Dauerhaft geblieben i​st die m​it dem Stabilitätsgesetz festgesetzte wirtschaftspolitische Zielsetzung, d​ie Erfordernisse d​es wirtschaftlichen Gleichgewichts z​u beachten u​nd die Wirtschaftspolitik a​m Magischen Viereck auszurichten.[255]

Das Mitbestimmungsgesetz v​on 1976 führte e​ine gegenüber d​em Betriebsverfassungsgesetz v​on 1952 erweiterte Mitbestimmung ein. Bei Unternehmen u​nd Konzernen m​it mehr a​ls 2000 Mitarbeitern w​ird der Aufsichtsrat seitdem paritätisch m​it Vertretern d​er Anteilseigner u​nd der Arbeitnehmer besetzt. Im Falle e​iner Stimmengleichheit b​ei Abstimmungen g​ibt allerdings d​ie Stimme d​es (von d​er Arbeitgeberseite gestellten) Aufsichtsratsvorsitzenden d​en Ausschlag. Das Mitbestimmungsgesetz sollte d​er Humanisierung d​er Arbeitswelt dienen, i​ndem neben d​en Interessen d​er Anteilseigner a​uch die Interessen d​er Arbeitnehmer Gehör finden.[256] Die Mitbestimmung zielte i​n Deutschland v​on Anfang a​n darauf ab, d​ie Transaktionskosten z​u mindern. Transaktionskosten s​ind im innerbetrieblichen Bereich u​mso geringer, j​e ausgeprägter d​ie Möglichkeit vertrauensvoller Zusammenarbeit ist, während andererseits d​ie Transaktionskosten u​mso höher sind, j​e mehr e​ine Zusammenarbeit n​ur mit Hilfe formaler Regeln u​nd Zwangsmaßnahmen möglich ist. Langfristig stabile u​nd konfliktarme Arbeitsbeziehungen versetzen Unternehmen i​n die Lage a​uf langfristiger Basis i​n die Ausbildung u​nd Weiterqualifizierung d​er Arbeitnehmer z​u investieren. Dies i​st gerade u​nter den Bedingungen d​es raschen Anstiegs immaterieller Wertschöpfung i​n der postindustriellen Gesellschaft bzw. d​er Wissensgesellschaft e​ine der Voraussetzungen für unternehmerischen Erfolg, d​enn immaterielle Wertschöpfung stützt s​ich i. d. R. a​uf spezifisches Wissen d​as nicht leicht z​u ersetzen u​nd dessen produktive Umsetzung n​icht leicht z​u kontrollieren ist. Gleichzeitig h​aben Unternehmen e​inen größeren Anreiz kostenintensive Anlageinvestitionen vorzunehmen, w​as gerade i​n Zeiten d​es Strukturwandels d​en Standort Deutschland festigt. Gerade aufgrund d​es kontinuierlichen Voranschreitens d​er Arbeitsteilung u​nd der immateriellen Produktion, welche grundsätzlich d​ie Transaktionskosten erhöhen, konnte d​ie Institution Mitbestimmung a​uch in d​er Praxis g​ut gedeihen.[257] Laut Jürgen Schrempp i​st die Mitbestimmung Teil j​enes deutschen Modells, d​as kurzfristige Gewinnmaximierung z​u Lasten notwendiger Investitionen i​n die Zukunft verhindert.[258]

In d​er Sozialpolitik k​am es z​u einem weiteren Ausbau d​es Sozialstaates. Die Rentenreform v​on 1972 weitete d​en Versicherungsschutz a​uf größere Teile d​er Bevölkerung w​ie Selbständige, Studenten, Hausfrauen, Landwirte u​nd Behinderte aus. Kritiker s​ahen hierin e​ine weitere Entkopplung d​er Beiträge v​on den Leistungen u​nd allgemein e​ine Verwässerung d​es Versicherungscharakters.[259]

Phase der Dominanz der Ordnungspolitik und der Angebotsorientierung (1983–1989)

Die Wende v​on 1982/83 h​atte das Ziel, d​ie Nachfragepolitik d​er 1960er u​nd 70er Jahre z​u beenden u​nd zu e​iner Angebotspolitik überzugehen, welche Vollbeschäftigung wiederherstellen sollte. Sie folgte d​em internationalen Trend (Reagonomics, Thatcherismus s​owie der „politique d​e rigueur“ v​on François Mitterrand). Die Deutsche Bundesbank u​nd später d​ie Europäische Zentralbank verfolgten d​abei eine restriktive Interpretation monetaristischer Geldpolitik entschiedener u​nd länger a​ls andere Zentralbanken, erfolgreich w​ar die restriktive Geldpolitik jedoch nirgendwo.[260] Die Bundesregierung verfolgte i​n der Praxis e​inen policy mix, d​er nach w​ie vor e​ine gewisse Steuerung d​er wirtschaftlichen Entwicklung d​urch Fiskalpolitik beinhaltete. Die angestrebte Kürzung v​on Subventionen b​lieb Rhetorik, a​uch die Sozialausgaben expandierten n​ach anfänglichen Kürzungen weiter. Steuersenkungen verringerten d​ie Steuerlast u​m insgesamt 63 Mrd. DM, blieben jedoch o​hne nennenswerte Wirkungen a​uf Investitionen u​nd Wirtschaftswachstum. Die Arbeitslosigkeit g​ing im Zuge d​er weltweiten konjunkturellen Erholung s​eit 1983 e​twas zurück, s​tieg dann a​ber in d​en 1990er Jahren a​uf neue Rekordwerte. Der s​eit den 1970er Jahren beobachtbare Trend wachsender Arbeitslosigkeit b​lieb ungebrochen.[261]

Deutsche Einheit (1990)

Die Soziale Marktwirtschaft w​urde im Vertrag über d​ie Währungs-, Wirtschafts- u​nd Sozialunion v​om 18. Mai 1990 a​ls gemeinsame Wirtschaftsordnung d​es Wiedervereinigten Deutschlands bestimmt. Sie w​urde in d​em Staatsvertrag insbesondere bestimmt d​urch Privateigentum, Leistungswettbewerb, f​reie Preisbildung u​nd grundsätzlich v​olle Freizügigkeit v​on Arbeit, Kapital, Gütern u​nd Dienstleistungen (Artikel 1 Absatz 3).[262][263]

Aufgrund d​es historischen Vorbilds d​es Wirtschaftswunders glaubten i​m Jahr 1990 Bundeskanzler Helmut Kohl s​owie die meisten deutschen Politiker u​nd die meisten westdeutschen Wirtschaftswissenschaftler, allein d​urch eine ordnungspolitisch induzierte Entfesselung d​er Marktkräfte e​ine Art Wirtschaftswunder i​n den 5 n​euen Bundesländern entfachen z​u können. Die Regierung folgte i​m Wesentlichen e​inem Bulletin Ludwig Erhards v​on 1953, i​n dem dieser d​en wirtschaftlichen Vollzug d​er Wiedervereinigung geplant hatte. Erhard g​ing davon aus, d​ass die deutsche Wiedervereinigung „in politischer, wirtschaftlicher u​nd menschlicher Beziehung … Kräfte freimachen“ würde, „von d​eren Stärke u​nd Macht s​ich die Schulweisheit d​er Planwirtschafter nichts träumen läßt“. Konrad Adenauer w​ar damals bereits skeptischer, seiner Ansicht n​ach waren Industrie u​nd Landwirtschaft i​n der DDR i​n schlechtem Zustand. „Die Arbeit n​ach der Wiedervereinigung i​n diesem Gebiete k​omme einer n​euen Kolonisation gleich. Dadurch w​erde die wirtschaftliche Stärke d​er Bundesrepublik a​uf Jahre hinaus absorbiert.“ Neben d​em schlechten Zustand d​er ostdeutschen Wirtschaft belastete v​or allem d​er Fehler d​er Währungs-, Wirtschafts- u​nd Sozialunion, e​inen viel z​u hohen Umtauschkurs d​er Ostmark z​ur D-Mark festzusetzen, d​en wirtschaftlichen Erfolg Ostdeutschlands. Die Überbewertung beseitigte d​ie internationale Wettbewerbsfähigkeit, m​it Auslaufen d​er Transferrubel-Verrechnung a​m 31. Dezember 1990 b​rach der ostdeutsche Export schlagartig zusammen. Der h​ohe Umtauschkurs entsprach a​uch nicht d​em historischen Vorbild, d​ie in d​en Vereinigten Staaten geplante Währungsreform v​on 1948 h​atte zu e​iner Unterbewertung d​er D-Markt geführt, w​as die internationale Wettbewerbsfähigkeit d​er jungen Bundesrepublik gesteigert hatte. Am Ende erwies s​ich das Wirtschaftswunder d​er 1950er u​nd 1960er Jahre a​ls nicht wiederholbar.[264]

Wandel seit 1990

Anfang d​er 90er Jahre unterstrich Michel Albert i​n einem vielbeachteten Vergleich d​es deutschen u​nd amerikanischen Wirtschaftssystems d​ie seiner Ansicht n​ach bestehende wirtschaftliche u​nd soziale Überlegenheit d​es deutschen Modells. Er mutmaßte allerdings, d​ass der Rheinische Kapitalismus u​nter den politischen, medialen u​nd kulturellen Einflüssen seines amerikanischen Konkurrenten dennoch d​en Rückzug würde antreten müssen.[265]

Ab Mitte d​er 1990er Jahre beschleunigte s​ich der i​n den 1980er Jahren zaghaft begonnene Prozess d​er Privatisierung, Deregulierung u​nd Entstaatlichung erheblich. Besonders einschneidend wirkte s​ich die Liberalisierung d​es Finanzsektors aus.[265] Mit d​er Änderung d​es Körperschaftsteuergesetzes d​urch die Steuerreform 2000 sollte d​ie Deutschland AG zerschlagen werden, d​a das deutsche Modell e​iner eng verflochtenen wirtschaftlichen Beziehungslandschaft n​ach Ansicht v​on Hans Eichel erstarrt s​ei und d​en Anforderungen globaler Märkte n​icht mehr gerecht werde. Es k​am zu e​iner Umorientierung w​eg vom Stakeholder-Value-Ansatz e​iner Optimierung d​er langfristigen Unternehmenssubstanz u​nd -perspektive h​in zu d​em in angelsächsischen Ländern s​eit jeher üblichen Shareholder-Value-Ansatz, d​er Orientierung a​n kurzfristiger Gewinnerwartung. Zusammen m​it einer Änderung d​er Bilanzierungspraxis (hin z​u internationalen Standards) u​nd einer stärker gewinnorientierten Managervergütung wirkte s​ich dies entsprechend a​uf die Geschäftspolitik großer deutscher Unternehmen aus.[266][267] Es k​am auch z​u einem institutionellen Wandel d​er Bankierszunft. Noch Anfang d​er 1990er Jahre w​ar der Vorstandssprecher d​er Deutschen Bank a​ls Autorität i​n und außerhalb d​es Bankensektors anerkannt u​nd intervenierte b​ei Fehlentwicklungen a​ls letzte Instanz d​er Deutschland AG. Die a​uf Reputation bedachte Geschäftspolitik w​ich der Verlockung hochspekulativer Geschäfte, insbesondere d​em Handel m​it Derivaten.[268]

Angesichts dieser Reihe v​on Prozessen i​m Gefolge d​er deutschen Einheit i​st Karl-Heinz Paqué d​er Ansicht, d​ass die „Regeneration d​er Sozialen Marktwirtschaft […] z​u beachtlichen Teilen gelungen“ sei.[269]

Werner Abelshauser w​arnt hingegen v​or einer tiefgreifenden Übernahme angelsächsischer Spielregeln u​nd eines Austausches d​es Produktionsregimes. Langfristig entstandene Strukturen ließen s​ich zwar r​asch zerschlagen, n​eue Spielregeln u​nd Organisationsformen jedoch n​ur langsam aufbauen. Der Erfolg solcher Radikaloperationen bleibe z​udem ungewiss. Der Rheinische Kapitalismus h​abe dazu beigetragen, d​ass die Produktivität d​er deutschen Wirtschaft i​m internationalen Vergleich m​it an d​er Spitze liege. Auch w​erde die Innovationsfähigkeit i​m Allgemeinen selbst v​on Kritikern n​icht bestritten.[270] Zudem z​eige gerade d​ie Finanz- u​nd Wirtschaftskrise a​b 2007, d​ass produktive Ordnungspolitik u​nd staatliche Rahmensetzung i​m Sinne d​er traditionellen Sozialen Marktwirtschaft a​uch unter d​en Bedingungen d​er Globalisierung keineswegs obsolet werde, sondern i​m Gegenteil dringender erforderlich s​ei als zuvor.[271]

Soziale Marktwirtschaft als Ziel der Europäischen Union

In Art. 3 Abs. 3 EU-Vertrag heißt e​s im Zusammenhang m​it dem Europäischen Binnenmarkt, d​ie Europäische Union w​irke „auf d​ie nachhaltige Entwicklung Europas a​uf der Grundlage e​ines ausgewogenen Wirtschaftswachstums u​nd von Preisstabilität, e​ine in h​ohem Maße wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft, d​ie auf Vollbeschäftigung u​nd sozialen Fortschritt abzielt, s​owie ein h​ohes Maß a​n Umweltschutz […] hin“. Diese Formulierung w​urde erstmals 2004 i​n Art. I-2 Abs. 3 d​es EU-Verfassungsvertrags eingeführt u​nd nach dessen Scheitern i​n den Vertrag v​on Lissabon übernommen, d​er 2009 i​n Kraft trat. Daneben w​ird die Wirtschaftsordnung d​er EU i​m AEU-Vertrag a​uch mehrmals a​ls „offene Marktwirtschaft m​it freiem Wettbewerb“ bezeichnet, e​twa in Art. 119 AEU-Vertrag, w​o die Wirtschafts- u​nd Währungspolitik d​er EU a​uf diesen Grundsatz verpflichtet wird. Diese Formulierung w​urde bereits m​it dem Vertrag v​on Maastricht 1992 i​n das Vertragswesen aufgenommen.

Eines d​er weiteren wirtschaftspolitischen Ziele, d​ie in Art. I-3 Abs. 2 EU-Verfassungsvertrag n​eben der sozialen Marktwirtschaft genannt werden, i​st auch d​er „Binnenmarkt m​it freiem u​nd unverfälschtem Wettbewerb“. Diese Formulierung stieß jedoch i​n der öffentlichen Debatte a​uf Kritik u​nd wurde insbesondere v​or dem Referendum i​n Frankreich, b​ei dem d​er Verfassungsvertrag 2005 abgelehnt wurde, a​ls Ausdruck e​iner allzu liberalen Entwicklung d​er EU angesehen.[272] Im Vertrag v​on Lissabon w​urde sie deshalb fallen gelassen, d​urch ein Zusatzprotokoll jedoch d​er Schutz v​or Wettbewerbsverfälschungen a​ls Teil d​es Europäischen Binnenmarkts definiert. Letztlich bedeuteten w​eder die Formulierung i​m Verfassungsvertrag n​och im Vertrag v​on Lissabon e​ine Abkehr v​on der z​uvor gültigen EU-Wettbewerbspolitik.[273] Bereits Art. 3 lit. f d​es EWG-Vertrags v​on 1958 h​atte „die Errichtung e​ines Systems, d​as den Wettbewerb innerhalb d​er Gemeinschaft v​or Verfälschungen schützt“ a​ls Ziel d​er Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft genannt. Von Beginn a​n orientierte s​ich das Wettbewerbskonzept d​er Europäischen Gemeinschaften a​n der marktwirtschaftlichen Lehre d​er ordoliberalen Schule, d​ie auch s​chon das Leitbild d​er deutschen Sozialen Marktwirtschaft maßgeblich beeinflusst hatte.[274]

Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte anlässlich d​er Unterzeichnung d​es Lissaboner Vertrags: „Der Grundgedanke d​er sozialen Marktwirtschaft i​st der Grundgedanke d​es geordneten Wettbewerbs. Diesen Gedanken müssen w​ir auf d​ie Europäische Union übertragen.“[275]

Siehe auch

Literatur

Wirtschaftstheoretisches Modell

Primärliteratur
  • Günter Brakelmann, Traugott Jähnichen (Hrsg.): Die protestantischen Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft. Ein Quellenband. Gütersloh 1994.
  • Ludwig Erhard, Wolfram Langer (Bearb.): Wohlstand für alle. Anaconda, Köln 2009, ISBN 978-3-86647-344-7. (8. Auflage 1964, PDF)
  • Alfred Müller-Armack: Soziale Marktwirtschaft. In: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften. Band 9. Stuttgart u. a. 1956, S. 390 ff.
  • Alfred Müller-Armack: Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik. Studien und Konzepte zur Sozialen Marktwirtschaft und zur europäischen Integration. Freiburg im Breisgau 1966.
  • Alfred Müller-Armack: Wirtschaftslenkung und Marktwirtschaft. Verlag Wirtschaft und Finanzen, Düsseldorf 1999, ISBN 3-87881-135-7. (Faks.-Ed. der Erstausg. Hamburg 1947)
  • Alfred Müller-Armack: Genealogie der sozialen Marktwirtschaft: Frühschriften und weiterführende Konzepte. 2., erw. Auflage. Haupt, Bern 1981, ISBN 3-258-03022-7.
  • Alexander Rüstow: Freie Wirtschaft – starker Staat. In: Deutschland und die Weltkrise (Schriften des Vereins für Socialpolitik 187). Dresden 1932.
  • Alexander Rüstow: Wirtschaftsethische Probleme der sozialen Marktwirtschaft. In: Patrick Boarman (Hrsg.): Der Christ und die Soziale Marktwirtschaft. Stuttgart 1955.
Sekundärliteratur
  • Werner Abelshauser: Des Kaisers neue Kleider? Wandlungen der Sozialen Marktwirtschaft. Roman Herzog Institut, München 2009.
  • Gerold Ambrosius: Die Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft in Westdeutschland 1945–1949. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1977, ISBN 3-421-01822-7.
  • Winfried Becker: Die Entscheidung für eine neue Wirtschaftsordnung nach 1945. Christliche Werte in der Sozialen Marktwirtschaft Ludwig Erhards. In: Rainer A. Roth, Walter Seifert (Hrsg.): Die zweite deutsche Demokratie. Ursprünge, Probleme, Perspektiven. Köln/ Wien 1980.
  • Thomas Biebricher/Ralf Ptak: Soziale Marktwirtschaft und Ordoliberalismus zur Einführung, Junius, Hamburg 2020, ISBN 978-3-96060-312-2.
  • Dieter Cassel (Hrsg.): 50 Jahre Soziale Marktwirtschaft. Ordnungstheoretische Grundlagen, Realisierungsprobleme und Zukunftsperspektiven einer wirtschaftspolitischen Konzeption. Lucius & Lucius, Stuttgart 1998, ISBN 3-8282-0057-5.
  • Alexander Ebner: The intellectual foundations of the social market economy: theory, policy, and implications for European integration. In: Journal of economic studies. 33(2006)3, S. 206–223.
  • Uwe Fuhrmann: Die Entstehung der „Sozialen Marktwirtschaft“ 1948/49. Eine historische Dispositivanalyse. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz und München 2017. ISBN 978-3-86764-665-9.
  • Nils Goldschmidt, Michael Wohlgemuth (Hrsg.): Die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft: sozialethische und ordnungsökonomische Grundlagen. Mohr Siebeck, Tübingen 2004, ISBN 3-16-148296-4.
  • Dieter Haselbach: Autoritärer Liberalismus und soziale Marktwirtschaft: Gesellschaft und Politik im Ordoliberalismus. (Habil.) Nomos, Baden-Baden 1991, ISBN 3-7890-2504-6.
  • Michael von Hauff (Hrsg.): Die Zukunftsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft. Metropolis-Verlag, Marburg 2007, ISBN 978-3-89518-594-6.
  • Volker Hentschel: Ludwig Erhard, die „soziale Marktwirtschaft“ und das Wirtschaftswunder. Historisches Lehrstück oder Mythos? Bouvier Verlag, Bonn 1998, ISBN 978-3-416-02761-8.
  • Philipp Herder-Dorneich: Ordnungstheorie des Sozialstaates. Beiträge zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik. Mohr Siebeck, Tübingen 1983.
  • Karl Hohmann, Horst Friedrich Wünsche (Hrsg.): Grundtexte zur sozialen Marktwirtschaft: Das Soziale in der sozialen Marktwirtschaft. Lucius & Lucius, 1988, ISBN 3-437-40208-0.
  • Wolfgang Kersting: Wie gerecht ist der Markt? Ethische Perspektiven der sozialen Marktwirtschaft. Murmann, Hamburg 2012. ISBN 978-3-86774-183-5.
  • Gerhard Kleinhenz: Sozialstaatlichkeit in der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft. In: Ders. (Hrsg.): Sozialstaat Deutschland. Lucius & Lucius, 1997, S. 390 ff.
  • Bernhard Löffler: Soziale Marktwirtschaft und administrative Praxis. Das Bundeswirtschaftsministerium unter Ludwig Erhard. Stuttgart 2002.
  • Josef Mooser: Liberalismus und Gesellschaft nach 1945. Soziale Marktwirtschaft und Neoliberalismus am Beispiel von Wilhelm Röpke. In: Manfred Hettling/Bernd Ulrich (Hrsg.): Bürgertum nach 1945. Hamburg 2005, S. 134–163.
  • Walther Müller-Jentsch: Gewerkschaften und Soziale Marktwirtschaft seit 1945. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-018897-2.
  • Anthony J. Nicholls: Freedom with Responsibility. The Social Market Economy in Germany, 1918–1963. Oxford 1994.
  • Knut Wolfgang Nörr, Joachim Starbatty, Reinhold Biskup: Soll und haben: 50 Jahre soziale Marktwirtschaft. Lucius & Lucius, Stuttgart 1999, ISBN 3-8282-0105-9.
  • Jürgen Pätzold: Soziale Marktwirtschaft: Konzeption – Entwicklung – Zukunftsaufgaben. 6., überarb. Auflage, Verlag Wiss. und Praxis, Ludwigsburg 1994, ISBN 3-928238-38-8. Online: Soziale Marktwirtschaft.
  • Ralf Ptak: Vom Ordoliberalismus zur sozialen Marktwirtschaft: Stationen des Neoliberalismus in Deutschland. VS-Verlag für Sozialwiss., Wiesbaden 2005, ISBN 3-8100-4111-4.
  • Friedrun Quaas: Soziale Marktwirtschaft: Wirklichkeit und Verfremdung eines Konzepts. Haupt, Bern/Stuttgart/Wien 2000, ISBN 3-258-06012-6.
  • Siegfried Rauhut: Soziale Marktwirtschaft und parlamentarische Demokratie. Eine institutionenökonomische Analyse der politischen Realisierungsbedingungen der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft. Duncker & Humblot, Berlin 2000.
  • Otto Schlecht: Grundlagen und Perspektiven der Sozialen Marktwirtschaft. Mohr, Tübingen 1990, ISBN 3-16-145684-X.
  • Gero Thalemann: Die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland – ein realisiertes Konzept? Analyse von Genesis, theoretischem Gehalt und praktischer Verwirklichung. disserta Verlag, Hamburg 2011.
  • Christian Watrin: The Principles of the Social Market Economy—Its Origins and Early History. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. Band 135, 1979, S. 405–425.
  • Hans Willgerodt: Wertvorstellungen und theoretische Grundlagen des Konzepts der Sozialen Marktwirtschaft. In: Wolfram Fischer (Hrsg.): Währungsreform und Soziale Marktwirtschaft. Erfahrungen und Perspektiven nach 40 Jahren. Berlin 1989.
  • Joachim Zweynert: Die Soziale Marktwirtschaft als politische Integrationsformel. 2008, S. 334, doi:10.1007/s10273-008-0800-z.

Wirtschaftsgeschichte

  • Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945. C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-51094-9.
  • Michael von Prollius: Deutsche Wirtschaftsgeschichte nach 1945. UTB, 2006, ISBN 3-8252-2785-5.
  • Mark E. Spicka: Selling the Economic Miracle: Economic Reconstruction and Politics in West Germany, 1949–1957. Berghahn Books, 2007, ISBN 978-1-84545-223-0.
  • Knut Wolfgang Nörr: Die Republik der Wirtschaft: Von der sozial-liberalen Koalition bis zur Wiedervereinigung. Teil 2. Mohr Siebeck, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-16-149499-4.
  • Ulrike Herrmann: Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind. Westend Verlag Frankfurt/Main 2019. ISBN 978-3-86489-263-9.

Einzelnachweise

  1. Alfred Müller-Armack: Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik. Bern 1976, S. 245.
  2. Alfred Müller-Armack: Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik. Bern 1976, S. 243.
  3. Uwe Andersen, Wichard Woyke (Hrsg.): Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland – Grundlagen, Konzeption und Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft. 5. Auflage. Leske+Budrich, Opladen 2003. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2003. (online (Memento vom 3. August 2012 im Webarchiv archive.today))
  4. Otto Schlecht: Grundlagen und Perspektiven der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, 1990, ISBN 3-16-145684-X, S. 12.
  5. Sie war niemals eine „Reißbrettkonstruktion findiger Ökonomen“, sondern wurde von Beginn an bezogen auf die realen wirtschaftlichen Begebenheiten. (Bernhard Löffler: Soziale Marktwirtschaft und administrative Praxis. Steiner, Wiesbaden 2002, S. 85).
  6. Hanns Abele: Handbuch der österreichischen Wirtschaftspolitik. Manz, 1982, ISBN 3-214-07050-9, S. 145.
  7. Julian Dörr, Maximilian Kutzner: „Außerparlamentarischer Wachhund“? Die Entstehungsgeschichte der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft und deren Aktivitäten zur Vermittlung der Wirtschaftsordnung in Deutschland. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Band 104, Nr. 4/2017. Franz Steiner Verlag, 2017, ISSN 0340-8728, S. 487524.
  8. https://www.avenir-suisse.ch/ludwig_erhard_horst_friedrich_wuensche_die-falsch-verstandene-soziale-marktwirtschaft/, abgerufen am 4. Juni 2020
  9. Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik (Staatsvertrag) vom 18. Mai 1990, Kapitel 1, Art. 1 Abs. 3 (Vertragstext).
  10. Otto Schlecht: Grundlagen und Perspektiven der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck 1990, S. 182 ff.
  11. Angela Merkel: Soziale Marktwirtschaft als Exportschlager, Focus, 30. Januar 2009.
  12. „Die Union errichtet einen Binnenmarkt. Sie wirkt auf die nachhaltige Entwicklung Europas auf der Grundlage eines ausgewogenen Wirtschaftswachstums und von Preisstabilität, eine in hohem Maße wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft, die auf Vollbeschäftigung und sozialen Fortschritt abzielt, sowie ein hohes Maß an Umweltschutz und Verbesserung der Umweltqualität hin.“ Vertrag von Lissabon. Art. 1, 4), (3)
  13. Rocco Buttiglione: Einige Gedanken über das Rheinische Modell. In: Michael Spangenberger (Hrsg.): Rheinischer Kapitalismus und seine Quellen in der Katholischen Soziallehre. Aschendorff, Münster 2011, S. 141.
  14. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 47.
  15. Grundtexte zur Sozialen Marktwirtschaft. Band 3, Marktwirtschaft als Aufgabe. Gustav-Fischer-Verlag, Stuttgart/New York 1994, ISBN 3-437-40331-1, S. 36.
  16. Friedrun Quaas: Soziale Marktwirtschaft. Haupt Verlag, Bern 2000, S. 44.
  17. Alfred Müller-Armack: Wirtschaftslenkung und Marktwirtschaft. Hamburg 1947, S. 88.
  18. Alfred Müller-Armack: Soziale Marktwirtschaft. 1956, S. 390.
  19. So Ende 1947 in der Fachzeitschrift „Der Wirtschaftsspiegel“ und im Januar 1948 in einer internen Denkschrift, „inder er die sprachliche Wende von der ‚freien‘ zur ‚sozialen‘ Marktwirtschaft vollzog“. Siehe Uwe Fuhrmann: Die Entstehung der „Sozialen Marktwirtschaft“ 1948/49. Eine Dispositivanalyse. UKV Verlagsgesellschaft, Konstanz und München 2017, S. 145.
  20. Uwe Fuhrmann: Die Entstehung der „Sozialen Marktwirtschaft“ 1948/49. Eine Dispositivanalyse. UKV Verlagsgesellschaft, Konstanz und München 2017, S. 26.
  21. Martin Wengeler: Tiefensemantik – Argumentationsmuster – Soziales Wissen: Erweiterung oder Abkehr von begriffsgeschichtlicher Forschung? In: Ernst Müller: Begriffsgeschichte im Umbruch? Band 2004 von Archiv für Begriffsgeschichte. Meiner Verlag, 2005, ISBN 3-7873-1693-0, S. 136.
  22. Karin Böke, Frank Liedtke, Martin Wengeler: Politische Leitvokabeln in der Adenauer-Ära. De Gruyter, 1996 (Sprache, Politik, Öffentlichkeit, Band 8), ISBN 3-11-014236-8, S. 396 ff.
  23. Georg Stötzel, Martin Wengeler, Karin Böke: Kontroverse Begriffe: Geschichte des öffentlichen Sprachgebrauchs in der Bundesrepublik Deutschland. De Gruyter, 1995 (Sprache, Politik, Öffentlichkeit. Band 4), ISBN 3-11-014106-X, Stichwort „Soziale Marktwirtschaft“.
  24. Wahlaufruf der SPD zur Bundestagswahl 1949 auf der Website der Friedrich-Ebert-Stiftung.
  25. Martin Nonhoff: Hegemonieanalyse: Theorie, Methode und Forschungspraxis. In: Reiner Keller (Hrsg.): Handbuch sozialwissenschaftliche Diskursanalyse 2: Forschungspraxis. Band 2. 3., aktual. und erw. Auflage. VS Verlag, 2008, ISBN 978-3-531-15878-5, S. 327.
  26. Im Kapitel Ökonomie, Abschnitt 5. Markt und Staat, Mitbestimmung und Gestaltung heißt es: „Die soziale Marktwirtschaft hat einen hohen materiellen Wohlstand bewirkt. Die soziale Regulierung – vor allem durch die Gewerkschaften – hat gewährleistet, daß breite Bevölkerungsschichten an diesem Wohlstand teilhaben konnten. Aber auch die soziale Marktwirtschaft hat weder Massenarbeitslosigkeit noch Ressourcenverschwendung verhindert; auch sie hat soziale Gerechtigkeit nicht hergestellt.“ online (Memento vom 8. Oktober 2014 im Webarchiv archive.today)
  27. Martin Nonhoff: Politischer Diskurs und Hegemonie: das Projekt „Soziale Marktwirtschaft“. transcript Verlag, 2006, ISBN 3-89942-424-7, S. 10.
  28. Nonhoff, 2006, S. 45 f.
  29. Nonhoff, 2006, S. 13.
  30. Nonhoff, 2006, S. 46.
  31. Rudolf Walther: Exkurs: „Wirtschaftsliberalismus“ (Art. „Liberalismus“). In: Brunner, Conze, Koselleck: Geschichtliche Grundbegriffe. Band 3, Stuttgart 1982.
  32. Nonhoff, 2006, S. 74.
  33. Nonhoff, 2006, S. 45 f., 84.
  34. Vgl. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 47.
  35. Alfred C. Mierzejewski: 1957: Ludwig Erhard's Annus Terribilis. In: Essays in Economic and Business History. 2004, Band 22, ISSN 0896-226X, S. 17–27.
  36. Martin Greiffenhagen, Sylvia Greiffenhagen (Hrsg.): Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. 2. Auflage. Westdeutscher Verlag, 2002, S. 553 f.
  37. Michael Spangenberger: Prolog. In: Michael Spangenberger (Hrsg.): Rheinischer Kapitalismus und seine Quellen in der Katholischen Soziallehre. Aschendorff, Münster 2011, S. VIII.
  38. Yūichi Shionoya: The German historical school: the historical and ethical approach to economics. Routledge, 2001, S. 199.
  39. Vgl. Werner Abelshauser: The dynamics of German industry: Germany’s path toward the new economy and the American challenge. Band 6 von Making sense of history. Berghahn Books, 2005, S. 78.
  40. Gerhard Willke: Kapitalismus. Campus Verlag, ISBN 978-3-593-38199-2, S. 172.
  41. Herbert Giersch: Die offene Gesellschaft und ihre Wirtschaft. Murmann Verlag, Hamburg 2006, S. 63.
  42. Manfred G. Schmidt: Das politische System Deutschlands: Institutionen, Willensbildung und Politikfelder (= Beck’sche Reihe. Band 1721). C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54737-9, S. 367.
  43. Vgl. aber auch Thomas Meyer: Theorie der Sozialen Demokratie. 2006, S. 276.
  44. Gero Thalemann: Die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland – ein realisiertes Konzept? Analyse von Genesis, theoretischem Gehalt und praktischer Verwirklichung. disserta Verlag, Hamburg 2011, S. 235.
  45. Thomas Hutzschenreuter: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre: Grundlagen mit zahlreichen Praxisbeispielen. 3. Auflage. Gabler, 2009, ISBN 978-3-8349-1593-1, S. 70.
  46. Gero Thalemann: Die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland – ein realisiertes Konzept?: Analyse von Genesis, theoretischem Gehalt und praktischer Verwirklichung. Dissertation. 1. Auflage. 2011, ISBN 978-3-942109-72-7, S. 40 f.
  47. Otto Schlecht: Grundlagen und Perspektiven der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, 1990, ISBN 3-16-145684-X, S. 12.
  48. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 164.
  49. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik, S. 168
  50. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. 3. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 170 f.
  51. Wolfgang Benz: Von der Besatzungsherrschaft zur Bundesrepublik. Stationen einer Staatsgründung 1946–1949. Frankfurt am Main 1984, S. 125. – Uwe Fuhrmann: Die Entstehung der „Sozialen Marktwirtschaft“ 1948/49. Eine historische Dispositivanalyse. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz und München 2017. – Volker Hentschel: Ludwig Erhard. Ein Politikerleben. Ullstein, Berlin 1998, S. 30 f. – Volker Hentschel: Ludwig Erhard, die „soziale Marktwirtschaft“ und das Wirtschaftswunder. Historisches Lehrstück oder Mythos? Bouvier Verlag, Bonn 1998, S. 39 ff. – Joachim Scholtyseck: Ludwig Erhards Soziale Marktwirtschaft als radikale Ordnungsinnovation und die Realität des bundesrepublikanischen „Wirtschaftswunders“. In: Werner Plumpe und Joachim Scholtyseck: Der Staat und die Ordnung der Wirtschaft. Vom Kaiserreich bis zur Berliner Republik. Franz Steiner, Stuttgart 2012, S. 112. – Gero Thalemann (2011): Die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland – ein realisiertes Konzept? Analyse von Genesis, theoretischem Gehalt und praktischer Verwirklichung. disserta Verlag, Hamburg 2011, S. 42. - Karl Günther Weiss: Wahrheit und Wirklichkeit. Der Weg aus den Weltkriegen in die Soziale Marktwirtschaft und eine künftige Weltordnung. Homburg/Saar 1990, S. 648.
  52. Volker Hentschel: Ludwig Erhard. Ein Politikerleben. Ullstein, Berlin 1998, S. 30.
  53. Uwe Fuhrmann: Die Entstehung der „Sozialen Marktwirtschaft“ 1948/49. Eine historische Dispositivanalyse. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz und München 2017, S. 261 f.
  54. Hermann Terhalle: Das Herz-Jesu-Kloster in Vreden-Ellewick und die Soziale Marktwirtschaft, in: Die Soziale Marktwirtschaft – Made in Vreden, Beiträge des Heimatvereins Vreden zur Landes- und Volkskunde, Band 99, Vreden 2019, ISBN 3-926627-79-4, S. 56
  55. Christoph Butterwegge, Bettina Lösch, Ralph Ptak: Neoliberalismus. 1. Auflage. 2008, ISBN 978-3-531-15186-1, S. 82 f.
  56. Otto Schlecht: Grundlagen und Perspektiven der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, 1990, ISBN 3-16-145684-X, S. 13.
  57. Alfred Müller-Armack: Stil und Ordnung der Sozialen Marktwirtschaft" (1952). In: Alfred Müller-Armack: Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik. Studien und Konzepte zur Sozialen Marktwirtschaft und zur Europäischen Integration. Rombach. Freiburg i.B. 1966, S. 242.
  58. Alfred Müller-Armack: Stil und Ordnung der Sozialen Marktwirtschaft" (1952). In: Alfred Müller-Armack: Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik. Studien und Konzepte zur Sozialen Marktwirtschaft und zur Europäischen Integration. Rombach, Freiburg i. B. 1966, S. 236.
  59. Alfred Müller-Armack: Soziale Marktwirtschaft. In: Erwin von Beckerath, Hermann Bente, Carl Brinkmann u. a. (Hrsg.): Handwörterbuch der Sozialwissenschaften: Zugleich Neuauflage des Handwörterbuch der Staatswissenschaften. Fischer, Stuttgart 1956 (Band 9), S. 390.
  60. Volkhard Laitenberger, Günter Pursch: Soziale Marktwirtschaft: Bilanz und Perspektive. Bundeszentrale für Politische Bildung, 1989, S. 95.
  61. Friedrun Quaas: Soziale Marktwirtschaft. Wirklichkeit und Verfremdung eines Konzepts. Haupt, Bern 2000, S. 55.
  62. Karl Georg Zinn: Soziale Marktwirtschaft. Idee, Entwicklung und Politik der bundesdeutschen Wirtschaftsordnung, S. 25 (PDF; 364 kB).
  63. Vgl. Schmid, Buhr, Roth u. Steffen: Wirtschaftspolitik für Politologen. UTB, 2006, S. 159–162.
  64. Zitiert nach Dieter Cassel, Thomas Apolte (Hrsg.): 50 Jahre soziale Marktwirtschaft: ordnungstheoretische Grundlagen, Realisierungsprobleme und Zukunftsperspektiven einer wirtschaftspolitischen Konzeption. Lucius und Lucius, Stuttgart 1998, ISBN 3-499-17240-2, S. 105.
  65. Alfred Müller-Armack: Soziale Marktwirtschaft. In: Erwin von Beckerath, Hermann Bente, Carl Brinkmann u. a. (Hrsg.): Handwörterbuch der Sozialwissenschaften. Zugleich Neuauflage des Handwörterbuch der Staatswissenschaften. Fischer, Stuttgart 1956. (Band 9).
  66. Ingo Pies: Ordnungspolitik in der Demokratie: ein ökonomischer Ansatz diskursiver Politikberatung. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147507-0, S. 74. Vgl. auch Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. 3., vollst. überarb. und erw. Auflage. Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 165.
  67. Heiko Körner: Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft. In: Michael von Hauff (Hrsg.): Die Zukunftsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft. Metropolis-Verlag, Marburg 2007, ISBN 978-3-89518-594-6, S. 23 f.
  68. Zitiert nach: Horst-Friedrich Wünsche: Die Verwirklichung der Sozialen Marktwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und ihr Verfall in den sechziger und siebziger Jahren. In: Otto Schlecht, Gerhard Stoltenberg: Soziale Marktwirtschaft. Grundlagen, Entwicklungslinien, Perspektiven. Hrsg. im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Ludwig-Erhard-Stiftung. Herder, Freiburg 2001, S. 102 f.
  69. Hans Günter Hockerts: Der deutsche Sozialstaat: Entfaltung und Gefährdung seit 1945. Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, ISBN 978-3-525-37001-8, S. 143 f.
  70. Wilga Föste: Grundwerte in der Ordnungskonzeption der Sozialen Marktwirtschaft. 2006, S. 607.
  71. Friedrun Quaas: Soziale Marktwirtschaft. Wirklichkeit und Verfremdung eines Konzepts. Verlag Paul Haupt, Bern-Stuttgart-Wien 2000, S. 252.
  72. Arnold Berndt; Nils Goldschmidt: Wettbewerb als Aufgabe. Leonhard Mikschs Beitrag zur Ordnungstheorie und -politik. In: ORDO. Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, 51, 2000, S. 40.
  73. Arnold Berndt; Nils Goldschmidt: Wettbewerb als Aufgabe. Leonhard Mikschs Beitrag zur Ordnungstheorie und -politik. In: ORDO. Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, 51, 2000; S. 40.
  74. Uwe Fuhrmann: Die Entstehung der „Sozialen Marktwirtschaft“ 1948/49. Eine historische Dispositivanalyse. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz und München 2017, S. 145
  75. Uwe Fuhrmann: Die Entstehung der „Sozialen Marktwirtschaft“ 1948/49. Eine historische Dispositivanalyse. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz und München 017, S. 263 ff.
  76. Arnold Berndt; Nils Goldschmidt: Wettbewerb als Aufgabe. Leonhard Mikschs Beitrag zur Ordnungstheorie und -politik. In: ORDO. Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, 51, 2000, S. 37.
  77. Gerold Ambrosius: Die Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft in Westdeutschland 1945–1949. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1977, S. 172
  78. Gerold Ambrosius: Die Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft in Westdeutschland 1945–1949. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1977, S. 173.
  79. Gerold Ambrosius: Die Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft in Westdeutschland 1945–1949. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart1977, S. 173.
  80. Alfred C. Mierzejewski: Ludwig Erhard: der Wegbereiter der Sozialen Marktwirtschaft. Siedler, München 2005, ISBN 3-88680-823-8, S. 59.
  81. Zum Beispiel schreibt Erhard, dass ein auf Verbot gegründetes Kartellgesetz das unentbehrliche „wirtschaftliche Grundgesetz“ sei. Versage der Staat auf diesem Felde, dann sei es auch bald um die Soziale Marktwirtschaft geschehen. Dieses Prinzip zwinge dazu, keinem Staatsbürger die Macht einzuräumen, die individuelle Freiheit zu unterdrücken oder sie namens einer falsch verstandenen Freiheit einschränken zu dürfen. Vgl.: Ludwig Erhard, Wolfram Langer (Bearb.): Wohlstand für alle. Econ, Düsseldorf 1957, S. 9.
  82. Gero Thalemann: Die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland – ein realisiertes Konzept?: Analyse von Genesis, theoretischem Gehalt und praktischer Verwirklichung. Dissertation. 2011, ISBN 978-3-942109-72-7, S. 53.
  83. Richard Reichel: Soziale Marktwirtschaft, Sozialstaat und liberale Wirtschaftsordnung. In: Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg (Hrsg.): Zeitschrift für freies Denken und humanistische Philosophie. Sonderheft 2 (1988) S. 83–92. Online: Soziale Marktwirtschaft, Sozialstaat und liberale Wirtschaftsordnung (PDF; 43 kB), S. 7.
  84. Gerd Habermann: Müssen Utopien sozialistisch sein? In: ORDO, Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft. Lucius & Lucius, Stuttgart 2004, Band 55, ISBN 3-8282-0275-6, S. 114.
  85. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. 3. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 169 f.
  86. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 171.
  87. Gero Thalemann: Die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland – ein realisiertes Konzept?: Analyse von Genesis, theoretischem Gehalt und praktischer Verwirklichung. Dissertation. 2011, ISBN 978-3-942109-72-7, S. 47.
  88. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. 3. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 169.
  89. Gerhard Kutzenberger: Mitbestimmung der Aktionäre. Duncker & Humblot, 1964, S. 46.
  90. Lutz Leisering: Der deutsche Nachkriegssozialstaat – Entfaltung und Krise eines zentristischen Sozialmodells. In: Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Die Bundesrepublik Deutschland: eine Bilanz nach 60 Jahren. Böhlau, Köln/ Weimar 2008, ISBN 978-3-412-20237-8, S. 425.
  91. Ludwig Erhard, Wolfram Langer (Bearb.): Wohlstand für alle. Econ, Düsseldorf 1957, S. 15.
  92. Jürgen Pätzold: Soziale Marktwirtschaft: Konzeption – Entwicklung – Zukunftsaufgaben. 6., überarb. Auflage, Verlag Wiss. und Praxis, Ludwigsburg 1994, ISBN 3-928238-38-8. Abgerufen am 19. April 2009.
  93. In: Allgemeine Kölnische Rundschau. 27./28 Dezember. Zitiert nach: Georg Stötzel, Martin Wengeler: Kontroverse Begriffe: Geschichte des öffentlichen Sprachgebrauchs in der Bundesrepublik Deutschland. de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-014106-X, S. 57.
  94. Zitiert nach: Gabriele Müller-List (Bearb.): Montanmitbestimmung. Das Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorständen der Unternehmen des Bergbaus und der Eisen und Stahl erzeugenden Industrie vom 21. Mai 1951. Droste, Düsseldorf 1984, S. 9.
  95. Kurt H. Biedenkopf: Ludwig Erhards Ringen um eine politische Gesamtordnung. In: Karl Hohmann: Grundtexte zur Sozialen Marktwirtschaft. Band 2: Das Soziale in der Sozialen Marktwirtschaft. 1. Auflage. Gustav Fischer, 1988, ISBN 3-437-40208-0, S. 460.
  96. Richard Reichel: Soziale Marktwirtschaft, Sozialstaat und liberale Wirtschaftsordnung. In: Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg (Hrsg.): Zeitschrift für freies Denken und humanistische Philosophie. Sonderheft 2 (1988) S. 83–92 (PDF, S. 9), abgerufen am 19. April 2009.
  97. Gemeint ist hier Neoliberalismus in seiner historischen Bedeutung. Aktuell wird Neoliberalismus häufig mit Marktliberalisierung identifiziert und kann in dieser Bedeutung nicht länger als Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft verstanden werden (siehe Andreas Renner: Die zwei „Neoliberalismen“. In: Fragen der Freiheit, Heft 256, Okt./Dez. 2000).
  98. Uwe Andersen, Wichard Woyke (Hrsg.): Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland – Grundlagen, Konzeption und Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft. 5. Auflage. Leske+Budrich, Opladen 2003. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2003. (online (Memento vom 3. August 2012 im Webarchiv archive.today))
    Vgl. auch Otto Schlecht: Grundlagen und Perspektiven der sozialen Marktwirtschaft. J.C.B. Mohr, Tübingen 1990, ISBN 3-16-145690-4, S. 9–12; Christian Watrin: The Principles of the Social Market Economy – Its Origins and Early History. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. Band 135, 1979, S. 405–425; Lothar Wildmann: Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007, ISBN 978-3-486-58195-9, S. 94.
  99. Martin Nonhoff: Politischer Diskurs und Hegemonie: Das Projekt „Soziale Marktwirtschaft“. 2006, S. 13.
  100. Vgl. auch Philip Manow: Ordoliberalismus als ökonomische Ordnungstheologie. In: Leviathan. Band 29, Nr. 2, 2001, S. 179–198, doi:10.1007/s11578-001-0012-z.
  101. Traugott Jähnichen, Hella Blum: Eng verbunden: Sozialer Protestantismus und Soziale Marktwirtschaft. In: evangelisch.de, 25. Januar 2011. online (Memento vom 17. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  102. Volkhard Laitenberger: Ludwig Erhard – Persönlichkeit und Geschichte. Muster-Schmidt-Verlag, 1986, ISBN 3-7881-0126-1, S. 16 ff.
  103. Werner Kruck: Franz Oppenheimer – Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft und Selbsthilfegesellschaft. Arno Spitz Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-87061-656-3, S. 183.
  104. Vgl. auch Gabler Verlag (Hrsg.): Gabler Wirtschaftslexikon. Stichwort: „Soziale Marktwirtschaft“ (online)
  105. Kritisch Volker Hentschel: Ludwig Erhard. Olzog, 1996, ISBN 3-7892-9337-7, S. 17.
  106. Vgl. auch die Gegenüberstellung bei Werner Abelshauser: Freiheitlicher Sozialismus oder soziale Marktwirtschaft: Die Gutachtertagung über Grundfragen der Wirtschaftsplanung und Wirtschaftslenkung am 21. und 22. Juni 1946. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 24. Jg., H. 4 (Oktober 1976), S. 415–449 (PDF)
  107. Lüder Gerken (Hrsg.): Walter Eucken und sein Werk: Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8.
  108. Nils Goldschmidt: Soziale Marktwirtschaft: Was Erhard wirklich wollte. In: fr-online.de (Hrsg.): Was Erhard wirklich wollte. (Memento vom 17. Februar 2009 im Internet Archive)
  109. Otto Schlecht: Grundlagen und Perspektiven der sozialen Marktwirtschaft. J.C.B. Mohr, Tübingen 1990, ISBN 3-16-145690-4, S. 9.
  110. Walter Eucken: Die Grundlagen der Nationalökonomie. 9., unveränderte Auflage. Springer-Verlag, ISBN 3-540-51292-6, S. 239–240.
  111. Heiko Körner: Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft. In: Michael von Hauff (Hrsg.): Die Zukunftsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft. Metropolis-Verlag, Marburg 2007, ISBN 978-3-89518-594-6, S. 23 f.
  112. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. 3., vollst. überarb. und erw. Auflage. Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 151 f.
  113. Lüder Gerken, Andreas Renner: Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens. In: Lüder Gerken (Hrsg.): Walter Eucken und sein Werk: Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 20.
  114. Werner Lachmann: Volkswirtschaftslehre 2: Anwendungen. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1995, S. 45.
  115. „Es wird immer wieder übersehen, daß Eucken sozialen Fragestellungen breiten Raum widmet, mehr noch: daß diese sogar für ihn mit erkenntnisleitend sind. In den ‚Grundsätzen der Wirtschaftspolitik‘ legt er bereits in der Einleitung dar, daß ‚soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit … die großen Anliegen der Zeit‘ sind (1952/1990, 1). Die soziale Frage ist seit Beginn der Industrialisierung mehr und mehr zur Zentralfrage menschlichen Daseins geworden […] Auf ihre Lösung müssen Denken und Handeln vor allem gerichtet sein“ (ibid.) Lüder Gerken: Walter Eucken und sein Werk: Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, 2000, ISBN 978-3-16-147503-0, S. 21.
  116. Ingo Pies: Ordnungspolitik in der Demokratie. Ein ökonomomischer Ansatz diskursiver. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, S. 35.
  117. Lüder Gerken, Andreas Renner: Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens. In: Lüder Gerken (Hrsg.): Walter Eucken und sein Werk: Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 21, 22.
  118. Lüder Gerken, Andreas Renner: Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens. In: Lüder Gerken (Hrsg.): Walter Eucken und sein Werk: Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 22, 23.
  119. Lüder Gerken, Andreas Renner: Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens. In: Lüder Gerken (Hrsg.): Walter Eucken und sein Werk: Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 23.
  120. Lüder Gerken, Andreas Renner: Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens. In: Lüder Gerken (Hrsg.): Walter Eucken und sein Werk: Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 20 f.
  121. Gero Thalemann: Die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland – ein realisiertes Konzept?: Analyse von Genesis, theoretischem Gehalt und praktischer Verwirklichung. Dissertation. 2011, ISBN 978-3-942109-72-7, S. 36.
  122. Hans-Günther Krüsselberg: Humanvermögen in der Sozialen Marktwirtschaft. In: Werner Klein, Spiridon Paraskewopoulos, Helmut Winter: Soziale Marktwirtschaft. Ein Modell für Europa. 1. Auflage. Duncker & Humblot, 1994, ISBN 3-428-08236-2, S. 39 sowie Ralf Ptak: Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft: Stationen des Neoliberalismus in Deutschland. 1. Auflage. VS Verlag, 2003, ISBN 3-8100-4111-4, S. 199 sowie Jan Hegner, Alexander Rüstow: Ordnungspolitische Konzeption und Einfluß auf das wirtschaftspolitische Leitbild der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik Deutschland. Lucius und Lucius Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2000, ISBN 3-8282-0113-X, S. 43.
  123. Hans-Günther Krüsselberg: Humanvermögen in der Sozialen Marktwirtschaft in: Werner Klein, Spiridon Paraskewopoulos, Helmut Winter: Soziale Marktwirtschaft. Ein Modell für Europa. 1. Auflage. Duncker & Humblot, 1994, ISBN 3-428-08236-2, S. 39.
  124. Hans-Günther Krüsselberg: Humanvermögen in der Sozialen Marktwirtschaft. In: Werner Klein, Spiridon Paraskewopoulos, Helmut Winter: Soziale Marktwirtschaft. Ein Modell für Europa. 1. Auflage. Duncker & Humblot, 1994, ISBN 3-428-08236-2, S. 39.
  125. Peter Ulrich: Marktwirtschaft als Rechtszusammenhang. Die Perspektive der integrativen Wirtschaftsethik. In: ARSP: Wirtschaftsethik und Recht. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07899-1, S. 32, 33.
  126. Peter Ulrich: Marktwirtschaft als Rechtszusammenhang. Die Perspektive der integrativen Wirtschaftsethik. In: ARSP: Wirtschaftsethik und Recht. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07899-1, S. 34.
  127. Hans-Günther Krüsselberg: Humanvermögen in der Sozialen Marktwirtschaft. In: Werner Klein, Spiridon Paraskewopoulos, Helmut Winter: Soziale Marktwirtschaft. Ein Modell für Europa. 1. Auflage. Duncker & Humblot, 1994, ISBN 3-428-08236-2, S. 52.
  128. Gerhard Stapelfeldt: Wirtschaft und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. LIT Verlag, Münster 1998, ISBN 3-8258-3627-4, S. 262.
  129. Ingo Pies: Ordnungspolitik in der Demokratie: ein ökonomomischer Ansatz diskursiver Politikberatung. Mohr Siebeck, 2000, ISBN 3-16-147507-0, S. 67.
  130. Zitiert nach KAS (PDF; 254 kB).
  131. Ralf Ptak: Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft: Stationen des Neoliberalismus in Deutschland. 2004, S. 18–19.
  132. Ralf Ptak: Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft: Stationen des Neoliberalismus in Deutschland. VS Verlag, 2004, ISBN 3-8100-4111-4, S. 62.
  133. Christoph Heusgen: Ludwig Erhards Lehre von der sozialen Marktwirtschaft: Ursprünge, Kerngehalt, Wandlungen. Band 13: Von Sozioökonomische Forschungen. Haupt Verlag, 1981, ISBN 3-258-03059-6, S. 45.
  134. Kathrin Meier-Rust: Alexander Rüstow – Geschichtsdeutung und liberales Engagement, Stuttgart 1993, ISBN 3-608-91627-X, S. 69.
  135. Sibylle Tönnies, Nachwort in Alexander Rüstow: Die Religion der Marktwirtschaft. Lit Verlag, 2009, ISBN 978-3-8258-4848-4, S. 172.
  136. Gero Thalemann: Die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland – ein realisiertes Konzept?: Analyse von Genesis, theoretischem Gehalt und praktischer Verwirklichung. Dissertation. 2011, ISBN 978-3-942109-72-7, S. 35.
  137. Wilga Föste: Grundwerte in der Ordnungskonzeption der Sozialen Marktwirtschaft. Metropolis-Verlag, 2006, ISBN 3-89518-576-0, S. 587.
  138. Joachim Starbatty: Soziale Marktwirtschaft als Konzeption. In: Nils Goldschmidt, Michael Wohlgemuth: Die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, 2004, ISBN 3-16-148296-4, S. 136.
  139. Joachim Starbatty: Soziale Marktwirtschaft als Konzeption. 2004, S. 144.
  140. Michael Becker, Johannes Schmidt, Reinhard Zintl: Politische Philosophie. 2. Auflage. UTB-Verlag, 2006, ISBN 3-8252-2816-9, S. 152.
  141. Bernhard Löffler: Soziale Marktwirtschaft und administrative Praxis. 1. Auflage. Franz Steiner, 2003, ISBN 3-515-07940-8, S. 47.
  142. Karl Socher: Ordnungspolitische Ansichten der „Austrian Economics“. In: Reinhard Neck (Hrsg.): Die Österreichische Schule der Nationalökonomie. 1. Auflage. Peter Lang Verlag, Frankfurt 2008, ISBN 978-3-631-54668-0, S. 178 ff.
  143. Bernhard Löffler: Soziale Marktwirtschaft und administrative Praxis. Franz Steiner Verlag, 2002, ISBN 3-515-07940-8, S. 80.
  144. Martin Nonhoff: Politischer Diskurs und Hegemonie: das Projekt „Soziale Marktwirtschaft“. transcript Verlag, 2006, ISBN 3-89942-424-7, S. 74.
  145. Alan O. Ebenstein, Friedrich Hayek: A Biography. University of Chicago Press, 2003, ISBN 0-226-18150-2, S. 242.
  146. Ralf Ptak: Neoliberalism in Germany: Revisisting the Ordoliberal Foundations of the Social Market Economy. In: Philip Mirowski, Dieter Plehwe (Hrsg.): The road from Mont Pèlerin: the making of the neoliberal thought collective. Harvard University Press, 2009, ISBN 978-0-674-03318-4, S. 107.
  147. Reinhard Zintl: Individualistische Theorien und die Ordnung der Gesellschaft. Band 22 von Ordo politicus. Duncker & Humblot Verlag, 1983, ISBN 3-428-05410-5, S. 166.
  148. Chíaki Nishiyama, Kurt R. Leube: The essence of Hayek. Hoover Institution Press, Stanford University, 1984, ISBN 0-8179-8011-3, S. 110.
  149. Otto Schlecht: Grundlagen und Perspektiven der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck, 1990, ISBN 3-16-145684-X, S. 1.
  150. Josef Drexl: Die wirtschaftliche Selbstbestimmung des Verbrauchers. J.C.B. Mohr, 1998, ISBN 3-16-146938-0, Abschnitt: Freiheitssicherung auch gegen den Sozialstaat, S. 144.
  151. Gerd Habermann, Die Überwindung des Wohlfahrtsstaates: Ludwig Erhards sozialpolitische Alternative. In: Karl Hohmann, Horst Friedrich Wünsche (Hrsg.): Grundtexte zur sozialen Marktwirtschaft: Das Soziale in der sozialen Marktwirtschaft. Lucius & Lucius Verlag, 1988, ISBN 3-437-40208-0, S. 36.
  152. Harald Jung: Soziale Marktwirtschaft und weltliche Ordnung. Lit Verlag, 2010, ISBN 978-3-643-10549-3, S. 287.
  153. Joachim Starbatty, Soziale Marktwirtschaft als Konzeption. In: Nils Goldschmidt, Michael Wohlgemuth: Die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft: Sozialethische und ordnungsökonomische Grundlagen. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 2004, ISBN 3-16-148296-4, S. 136.
  154. Friedrich Kießling, Bernhard Rieger: Mit dem Wandel leben: Neuorientierung und Tradition in der Bundesrepublik der 1950er und 60er Jahre. Verlag Böhlau, Köln 2011, ISBN 978-3-412-20649-9, S. 57.
  155. Traugott Roser: Protestantismus und Soziale Marktwirtschaft. LIT Verlag, 1998, ISBN 3-8258-3445-X, S. 62.
  156. Paul Gottfried: Introduction to Franz Oppenheimer. The State, 1999, ISBN 1-56000-965-9, S. X.
  157. Karl Hohmann: Grundtexte zur Sozialen Marktwirtschaft. Band 2, Verlag Gustav Fischer, 1988, ISBN 3-437-40208-0, S. 561.
  158. Bernhard Vogt: Die ‚Liberalität‘ der Sozialen Marktwirtschaft. Über Ludwig Erhard und Franz Oppenheimer. In: Richard Faber (Hrsg.): Liberalismus in Geschichte und Gegenwart. Königshausen & Neumann, 2000, ISBN 3-8260-1554-1, S. 153.
  159. Bertram Schefold: Der Nachklang der historischen Schule … In: Karl Acham, Wolfgang Norr, Bertram Schefold (Hrsg.): Erkenntnisgewinne, Erkenntnisverluste: Kontinuitäten und Diskontinuitäten in den Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften zwischen den 20er und 50er Jahren. Franz Steiner Verlag, 1998, ISBN 3-515-07095-8, S. 31, 51.
  160. Ludwig Erhard: Franz Oppenheimer, dem Lehrer und Freund. In: Karl Hohmann: Ludwig Erhard, Gedanken aus fünf Jahrzehnten, Reden und Schriften. S. 858–864.
  161. Volker Hentschel: Ludwig Erhard. Olzog, 1996, ISBN 3-7892-9337-7, S. 17.
  162. Bernhard Vogt: Die „Liberalität“ der Sozialen Marktwirtschaft. Über Ludwig Erhard und Franz Oppenheimer. In: Richard Faber: Liberalismus in Geschichte und Gegenwart. ISBN 978-3-8260-1554-0, S. 159.
  163. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945. C.H. Beck, München 2004, S. 162.
  164. Ralf Ptak: Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft: Stationen des Neoliberalismus in Deutschland. 2004, S. 224.
  165. Marktwirtschaft, soziale. In: Willi Albers (Hrsg.): Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft. S. 154.
  166. Rolf Kowitz, Alfred Müller-Armack: Wirtschaftspolitik als Berufung: zur Entstehungsgeschichte der Sozialen Marktwirtschaft und dem politischen Wirken des Hochschullehrers. Deutscher Instituts-Verlag, 1998, ISBN 3-602-14440-2, S. 90.
  167. Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. 3. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 171.
  168. Heinz Grossekettler: Strategien zur Implementation und Stabilisierung einer Wirtschaftsordnung: das Beispiel der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. In: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Münster (Hrsg.): Strategien zur Implementation und Stabilisierung einer Wirtschaftsordnung (S. 2; PDF; 2,4 MB). Abgerufen am 19. April 2009.
  169. Ralf Ptak: Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft: Stationen des Neoliberalismus in Deutschland. 1. Auflage. VS Verlag, 2003, ISBN 3-8100-4111-4, S. 232.
  170. Friedhelm Hengsbach: Soziale Marktwirtschaft – Konstrukt, Kampfformel, Leitbild? In: Nils Goldschmidt, Michael Wohlgemuth: Die Zukunft der sozialen Marktwirtschaft. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 2004, ISBN 3-16-148296-4, S. 164.
  171. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 526 f.
  172. Traugott Jähnichen: Wirtschaftsethische Leitbilder für die Akteure der Sozialen Marktwirtschaft. In: Wirtschaftsethik. 1. Auflage. Kohlhammer, ISBN 978-3-17-018291-2, S. 138.
  173. Volkhard Laitenberger, Günter Pursch: Soziale Marktwirtschaft: Bilanz und Perspektive. Bundeszentrale für Politische Bildung, S. 99.
  174. Thilo Fehmel: Konflikte um den Konfliktrahmen: Die Steuerung der Tarifautonomie. 1. Auflage. VS Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17227-9, S. 39.
  175. Martin Nonhoff: Politischer Diskurs und Hegemonie: das Projekt „Soziale Marktwirtschaft“. transcript Verlag, 2006, ISBN 3-89942-424-7, S. 83.
  176. Tim Schanetzky: Die grosse Ernüchterung: Wirtschaftspolitik, Expertise und Gesellschaft in der Bundesrepublik 1966 bis 1982. Akademie Verlag, 2006 (Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel. Band 17), ISBN 3-05-004302-4, S. 26.
  177. Gerhard Kleinhenz, Heinz Lampert: Der Wiederbeginn freiheitlicher Sozialpolitik nach dem Kriege. In: Karl Hohmann: Grundtexte zur Sozialen Marktwirtschaft. Band 2: Das Soziale in der Sozialen Marktwirtschaft. Gustav Fischer, 1988, ISBN 3-437-40208-0, S. 166.
  178. Gerhard Kleinhenz, Heinz Lampert: Der Wiederbeginn freiheitlicher Sozialpolitik nach dem Kriege. In: Karl Hohmann: Grundtexte zur Sozialen Marktwirtschaft. Band 2: Das Soziale in der Sozialen Marktwirtschaft. Gustav Fischer, 1988, ISBN 3-437-40208-0, S. 161.
  179. Gerhard Kleinhenz, Heinz Lampert: Der Wiederbeginn freiheitlicher Sozialpolitik nach dem Kriege. In: Karl Hohmann: Grundtexte zur Sozialen Marktwirtschaft. Band 2: Das Soziale in der Sozialen Marktwirtschaft. Gustav Fischer, 1988, ISBN 3-437-40208-0, S. 170.
  180. Traugott Jähnichen: Wirtschaftsethische Leitbilder für die Akteure der Sozialen Marktwirtschaft. In: Wirtschaftsethik. 1. Auflage. Kohlhammer, ISBN 978-3-17-018291-2, S. 140.
  181. Walther Müller-Jentsch: Gewerkschaften und Soziale Marktwirtschaft seit 1945. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-018897-2, S. 193.
  182. Walther Müller-Jentsch: Gewerkschaften und Soziale Marktwirtschaft seit 1945. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-018897-2, S. 196.
  183. Bernd Rüthers: Vom Wert der Sozialpartnerschaft, FAZ, 6. Januar 2011.
  184. Karl-Heinz Paqué: Hat die deutsche Einheit die Soziale Marktwirtschaft verändert? In: Werner Plumpe/Joachim Scholtyseck (Hrsg.): Der Staat und die Ordnung der Wirtschaft. Vom Kaiserreich bis zur Berliner Republik. Steiner, Stuttgart 2012, S. 187 f.
  185. Birger Priddat: Leistungsfähigkeit der Sozialpartnerschaft in der Sozialen Marktwirtschaft. Mitbestimmung und Kooperation. metropolis, Marburg 2011, S. 15.
  186. Zukunft der Mitbestimmung. Beilage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 30. Juni 2016, S. V1.
  187. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 38 f.
  188. Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim 2009. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2009, Stichwort „Soziale Marktwirtschaft“
  189. Wolfgang Cezanne: Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 6. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2005, ISBN 3-486-57770-0, S. 75.
  190. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-51094-6, S. 87.
  191. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 93.
  192. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 97.
  193. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 70 f.
  194. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 107.
  195. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 115 ff.
  196. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 119.
  197. Bernhard Löffler: Soziale Marktwirtschaft und administrative Praxis. Franz Steiner Verlag, 2002, ISBN 3-515-07940-8, S. 95.
  198. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 126.
  199. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 153.
  200. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 160.
  201. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 164–165.
  202. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 168, 170.
  203. Jürgen Pätzold: Soziale Marktwirtschaft: Konzeption – Entwicklung – Zukunftsaufgaben. 6., überarb. Auflage, Verlag Wiss. und Praxis, Ludwigsburg 1994, ISBN 3-928238-38-8. Online: Entwicklungsphasen der Sozialen Marktwirtschaft. Abgerufen am 19. April 2009.
  204. Walther Müller-Jentsch: Arbeit und Bürgerstatus: Studien zur sozialen und industriellen Demokratie. VS Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-16051-1, S. 196.
  205. Georg Altmann: Aktive Arbeitsmarktpolitik: Entstehung und Wirkung eines Reformkonzepts in der Bundesrepublik Deutschland. Franz Steiner Verlag, 2004, ISBN 3-515-08606-4, S. 194.
  206. Willi Diez: Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie: Herausforderungen und Perspektiven. Oldenbourg Verlag, 2012, ISBN 978-3-486-71398-5, S. 77.
  207. Jeremy Leaman: The Political Economy of Germany Under Chancellors Kohl and Schröder. Berghahn Books, 2009, ISBN 978-1-84545-601-6, S. 33.
  208. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 176.
  209. Jeremy Leaman: The Political Economy of Germany Under Chancellors Kohl and Schröder. Berghahn Books, 2009, ISBN 978-1-84545-601-6, S. 34.
  210. Walter Osswalt: Offene Fragen zur Rezeption der Freiburger Schule. In: Nils Goldschmidt, Michael Wohlgemuth: Grundtexte zur Freiburger Tradition der Ordnungsökonomik. Mohr Siebeck, Tübingen 2008, ISBN 978-3-16-148297-7, S. 131 f.
  211. Anthony Nicholls: The Other Germany – The Neo-Liberals. In: Roger Bullen: Ideas into Politics: Aspects of European History, 1880–1950. Barnes & Noble books, 1984, ISBN 0-7099-0696-X, S. 174.
  212. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 191.
  213. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945. C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-51094-6, S. 195.
  214. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 190.
  215. Gerd Habermann: Müssen Utopien sozialistisch sein? In: ORDO, Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft. Lucius & Lucius, Stuttgart 2004, Band 55, ISBN 3-8282-0275-6, S. 114.
  216. Hans Günter Hockerts: Der deutsche Sozialstaat: Entfaltung und Gefährdung seit 1945. Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, ISBN 978-3-525-37001-8, S. 12.
  217. Marc Hansmann: Vor dem dritten Staatsbankrott?: Der deutsche Schuldenstaat in historischer und internationaler Perspektive (= Zeitgeschichte im Gespräch. Band 13). Oldenbourg Verlag, 2012, ISBN 978-3-486-71288-9, S. 38.
  218. Michael Gehler: Deutschland: von der Teilung zur Einigung, 1945 bis heute. Böhlau, Wien 2010, ISBN 978-3-205-78584-2, S. 109.
  219. Lutz Leisering: Der deutsche Nachkriegssozialstaat – Entfaltung und Krise eines zentristischen Sozialmodells. In: Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Die Bundesrepublik Deutschland: eine Bilanz nach 60 Jahren. Böhlau, Köln/ Weimar, 2008, ISBN 978-3-412-20237-8, S. 428.
  220. Willy Brandt: Über den Tag hinaus. Hoffmann und Campe, 1974, ISBN 3-455-00584-5, S. 196.
  221. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945. München 2011, S. 190–192.
  222. so auch Stefan Remke: Gewerkschaften und Sozialgesetzgebung. Band 33 von Veröffentlichungen des Instituts für Soziale Bewegungen: Darstellungen. 2005, ISBN 3-89861-380-1, S. 58.
  223. Stephan Lessenich: Dynamischer Immobilismus, Kontinuität und Wandel im deutschen Sozialmodell. Campus Verlag, 2003, ISBN 3-593-37376-9, S. 153, 154.
  224. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 197–198.
  225. Thomas Bittner: Das westeuropäische Wirtschaftswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg. Lit-Verlag, 2001, ISBN 3-8258-5272-5, S. 7.
  226. Martin Greiffenhagen: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. Westdt. Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-531-13209-1, S. 556.
  227. Eckhard Mieder: Die Geschichte Deutschlands nach 1945. Campus, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-593-36908-7, S. 68.
  228. Ludger Lindlar: Das Mißverstandene Wirtschaftswunder. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1997, ISBN 3-16-146693-4, S. 1.
  229. Peter Temin: The Golden Age of European growth: A review essay. In: European Review of Economic History. Band 1, Nr. 1, April 1997, S. 127–149, JSTOR:41377790.
  230. Ludger Lindlar: Das Mißverstandene Wirtschaftswunder. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1997, ISBN 3-16-146693-4, S. 55.
  231. Ludger Lindlar: Das Mißverstandene Wirtschaftswunder. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1997, ISBN 3-16-146693-4, S. 32.
  232. Ludger Lindlar: Das Mißverstandene Wirtschaftswunder. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1997, ISBN 3-16-146693-4, S. 32–33.
  233. Mark Spoerer: Wohlstand für alle? Soziale Marktwirtschaft. In: Thomas Hertfelder, Andreas Rödder: Modell Deutschland. Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, ISBN 978-3-525-36023-1, S. 35.
  234. Ludger Lindlar: Das Mißverstandene Wirtschaftswunder. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1997, ISBN 3-16-146693-4, S. 36.
  235. Thomas Bittner: Das westeuropäische Wirtschaftswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg. 2001, S. 102.
  236. Thomas Bittner: Das westeuropäische Wirtschaftswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg. 2001, S. 121.
  237. Ludger Lindlar: Das Mißverstandene Wirtschaftswunder. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1997, ISBN 3-16-146693-4, S. 63.
  238. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Gesamtwerk: Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1949–1990. Band 5, C.H. Beck, ISBN 978-3-406-52171-3, S. 51.
  239. Ludger Lindlar: Das Mißverstandene Wirtschaftswunder. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1997, ISBN 3-16-146693-4, S. 62.
  240. Mark Spoerer: Wohlstand für alle? Soziale Marktwirtschaft. In: Thomas Hertfelder, Andreas Rödder: Modell Deutschland. Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, ISBN 978-3-525-36023-1, S. 34–35.
  241. Ludger Lindlar: Das Mißverstandene Wirtschaftswunder. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1997, ISBN 3-16-146693-4, S. 69.
  242. Ludger Lindlar: Das Mißverstandene Wirtschaftswunder. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1997, ISBN 3-16-146693-4, S. 85.
  243. Karl Gunnar Persson: An Economic History of Europe. Cambridge University Press, 2010, ISBN 978-0-521-54940-0, S. 110 ff.
  244. Hans-Jürgen Wagener: Die 101 wichtigsten Fragen – Konjunktur und Wirtschaftswachstum. C.H. Beck, 2010, ISBN 978-3-406-59987-3, S. 33.
  245. Peter Temin: The Golden Age of European growth reconsidered. In: European Review of Economic History. Band 6, Nr. 1, April 2002, S. 3–22, JSTOR:41377908.
  246. Ludger Lindlar: Das Mißverstandene Wirtschaftswunder. 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1997, ISBN 3-16-146693-4, S. 95.
  247. Alexander Nützenadel: Stunde der Ökonomen. Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, ISBN 978-3-525-35149-9, S. 244, 245.
  248. Bernhard Löffler: Soziale Marktwirtschaft und administrative Praxis. 1. Auflage. 2003, ISBN 3-515-07940-8, S. 586.
  249. Alexander Nützenadel: Stunde der Ökonomen. Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, ISBN 978-3-525-35149-9, S. 295.
  250. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945. München 2011, S. 371.
  251. Alexander Nützenadel: Stunde der Ökonomen. Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, ISBN 978-3-525-35149-9, S. 299.
  252. Jürgen Pätzold: Soziale Marktwirtschaft: Konzeption – Entwicklung – Zukunftsaufgaben. 6., überarb. Auflage, Verlag Wiss. und Praxis, Ludwigsburg 1994, ISBN 3-928238-38-8. Online: Ordoliberale Schule.
  253. Otto Schlecht: Leitbild oder Alibi? Zur Rolle der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft in der praktischen Wirtschaftspolitik. In: Dieter Cassel (Hrsg.): 50 Jahre Soziale Marktwirtschaft. Ordnungstheoretische Grundlagen, Realisierungsprobleme und Zukunftsperspektiven einer wirtschaftspolitischen Konzeption. Lucius & Lucius, Stuttgart 1998, ISBN 3-8282-0057-5, S. 41.
  254. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 372, 394.
  255. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 372, 383.
  256. Rüdiger Soltwedel: Die Arbeitsmarktverfassung. In: Karl Hohmann: Grundtexte zur Sozialen Marktwirtschaft. Band 2 – Das Soziale in der Sozialen Marktwirtschaft. 1. Auflage. 1988, ISBN 3-437-40208-0, S. 244.
  257. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 386–388.
  258. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 490.
  259. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 498.
  260. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 501 f.
  261. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 501–503.
  262. Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik (Staatsvertrag) vom 18. Mai 1990, Kapitel 1, Artikel 1 Absatz 3 (Vertragstext).
  263. Otto Schlecht: Grundlagen und Perspektiven der sozialen Marktwirtschaft. Mohr Siebeck 1990, S. 182 ff.
  264. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. 2011, ISBN 978-3-406-51094-6, S. 445–449.
  265. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 503.
  266. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 506.
  267. Wandlung des „Modells Deutschland“ zur „Shareholder-Gesellschaft“. Die „Deutschland AG“ im Prozess der Globalisierung/Internationalisierung (Memento des Originals vom 28. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tu-braunschweig.de, Gerhard Himmelmann, 7. Februar 2007 (PDF).
  268. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 513.
  269. Karl-Heinz Paqué: Hat die deutsche Einheit die Soziale Marktwirtschaft verändert? In: Werner Plumpe/Joachim Scholtyseck (Hrsg.): Der Staat und die Ordnung der Wirtschaft. Vom Kaiserreich bis zur Berliner Republik. Steiner, Stuttgart 2012, S. 203.
  270. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 503–504.
  271. Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Von 1945 bis zur Gegenwart. München 2011, S. 528.
  272. Vgl. Andreas Maurer: Die Ratifikationsverfahren zum EU-Verfassungsvertrag, SWP-Diskussionspapier, 2006, S. 29.
  273. Wolfgang Wurmnest: Marktmacht und Verdrängungsmissbrauch: Eine rechtsvergleichende Neubestimmung des Verhältnisses von Recht und Ökonomik in der Missbrauchsaufsicht über marktbeherrschende Unternehmen. Mohr Siebeck, 2010, ISBN 978-3-16-150513-3, S. 96.
  274. Vgl. Jürgen Beninca: Kartellrecht in der Praxis: ein Leitfaden. Verlag Hüthig Jehle Rehm, 2007, ISBN 978-3-8114-3727-2, S. 5.
  275. Rede im Bundestag am 24. April 2008
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.