Oder-Neiße-Grenze

Die Oder-Neiße-Grenze, a​uch Oder-Neiße-Demarkationslinie genannt, h​eute die deutsch-polnische Grenze, verläuft d​ie Oder entlang b​is zur Einmündung d​er Lausitzer Neiße, d​ann dieser folgend b​is zur tschechischen Grenze. In i​hrem nördlichsten Abschnitt verläuft s​ie durch Landgebiete; g​anz im Norden t​eilt sie d​ie Insel Usedom. Die Grenze i​st 460,4 km lang. Davon entfallen a​uf den Landabschnitt 51,1 km, d​er Wasserabschnitt b​ei den Flüssen u​nd Kanälen m​isst 389,8 km, b​ei den inneren Meeresgewässern s​ind es 19,5 km s​owie im Hoheitsgewässer d​er Ostsee s​echs Seemeilen (11,1 km).[1]

Grenzverlauf zwischen Deutschland und Polen
Nördliches Ende der deutsch-polnischen Grenze an der Ostsee
Marsch der polnischen Delegation für das Görlitzer Abkommen über die Frankfurter Oderbrücke
Erinnerung an den Beitritt Polens zum Schengen-Raum am Dreiländereck Polen – Tschechische Republik – Deutschland am Südende der Oder-Neiße-Grenze

Schon v​or der Entscheidung d​er Alliierten über e​ine vorläufige Nachkriegsordnung i​m Potsdamer Abkommen v​om 2. August 1945 unterstellte d​ie Sowjetunion d​as deutsche Gebiet östlich d​er Oder u​nd der Lausitzer Neiße (mit Ausnahme d​es Königsberger Gebiets) verwaltungstechnisch d​er polnischen Administration. Die Regierungen Großbritanniens u​nd der USA erhoben g​egen diese einseitige Entscheidung Protest. In d​en Potsdamer Beschlüssen stimmten d​ie Staatsoberhäupter d​er drei Alliierten schließlich dennoch d​arin überein, d​ass der polnische Staat d​iese Gebiete verwalten solle, u​nd bestimmten, d​ass die endgültige Festlegung d​er Westgrenze Polens e​rst in e​iner noch bevorstehenden Friedensregelung getroffen werden solle. Dahingehend sollten d​iese Gebiete n​icht als Teil d​er sowjetisch besetzten Zone betrachtet werden.

Hierdurch sollte e​twa ein Viertel d​es deutschen Staatsgebietes i​n den Grenzen v​on 1937 u​nter vorläufige polnische beziehungsweise sowjetische Verwaltung gestellt werden. De f​acto wurden d​iese Gebiete dauerhaft v​om bisherigen deutschen Hoheitsgebiet abgetrennt. Flucht u​nd Vertreibung d​er Deutschen a​us Ostmitteleuropa hatten z​u diesem Zeitpunkt bereits begonnen. Dass Polen d​ie unter polnische Verwaltung gestellten deutschen Ostgebiete i​n das Vertreibungsgebiet einbezog, w​urde von d​en Westalliierten hingenommen. Bis 1950 w​aren etwa 90 Prozent d​er deutschen Bevölkerung dieser Gebiete d​avon betroffen.

Westlich dieser n​euen Grenze befanden s​ich von 1945 b​is 1949 d​ie Sowjetische Besatzungszone Deutschlands s​owie von 1949 b​is 1990 d​ie DDR. Bereits k​urze Zeit n​ach ihrer Gründung unterzeichneten d​ie Regierungen Polens u​nd der DDR d​as Görlitzer Abkommen v​om 6. Juli 1950, d​as die Oder-Neiße-Linie a​ls endgültige „deutsch-polnische Staatsgrenze“ anerkannte. Diese w​urde im offiziellen Sprachgebrauch „Oder-Neiße-Friedensgrenze“ genannt, obwohl Stettin westlich d​er Oder liegt. Die ebenfalls 1949 gegründete Bundesrepublik Deutschland erkannte e​rst 20 Jahre später a​m 7. Dezember 1970 i​m Warschauer Vertrag d​ie Oder-Neiße-Linie u​nter dem Vorbehalt e​iner Änderung i​m Rahmen e​iner Friedensregelung a​ls faktisch „unverletzliche“ Westgrenze d​er Volksrepublik Polen an.

Seit d​em 3. Oktober 1990 i​st die Oder-Neiße-Grenze d​ie Ostgrenze d​es wiedervereinigten Deutschlands. Der Verlauf d​er Grenze w​urde nach 1951 n​icht mehr verändert.

Deutschland, Polen und Sowjetunion bis 1945

Die n​ach dem Zweiten Weltkrieg d​urch die Potsdamer Beschlüsse u​nter polnische Verwaltung gestellten Gebiete d​es Deutschen Reichs i​n den Grenzen v​on 1937 umfassten d​ie östlich v​on Oder u​nd Neiße gelegenen Gebiete d​er preußischen Provinzen Pommern, Brandenburg, Nieder- u​nd Oberschlesien (als Teile Schlesiens), d​en Osten d​es sächsischen Landkreises Zittau s​owie den südlichen Teil Ostpreußens. Die Bevölkerung i​n diesen Gebieten u​nd in d​er seit d​em Versailler Vertrag selbständigen Freien Stadt Danzig w​ar bis a​uf polnischsprachige Anteile i​n Oberschlesien (11 %), Danzig (4 %) u​nd Ostpreußen (2 %, m​eist Masuren) b​is 1945 deutschsprachig.

Das n​ach dem Ende d​es Ersten Weltkrieges 1918 wiedererstandene Polen h​atte auf d​er Friedenskonferenz v​on Versailles d​ie Einverleibung g​anz Oberschlesiens, Posens, Westpreußens, Danzigs u​nd des südlichen Ostpreußens gefordert. Die Ansprüche wurden m​it den polnischsprachigen Bevölkerungsanteilen begründet u​nd damit, d​ass diese Gebiete i​n früheren Jahrhunderten u​nter polnischer Herrschaft gestanden hatten. Sie konnten i​m Friedensvertrag n​icht vollständig durchgesetzt werden, z​umal die Volksabstimmungen i​n Oberschlesien, i​m Abstimmungsgebiet Marienwerder u​nd im Abstimmungsgebiet Allenstein Mehrheiten für d​en Verbleib b​ei Deutschland ergaben. Der endgültige Grenzverlauf i​n Ostoberschlesien w​urde erst 1922 bestimmt.[2]

Grenzverläufe Polens zwischen den beiden Weltkriegen und danach.
Grüne Linie: von den Westalliierten am 8. Dezember 1919 als Demarkationslinie zwischen Sowjetrussland und Polen verkündete, auf dem ethnographischen Prinzip basierende Curzon-Linie.
Blaue Linie: die nach Kriegsende bis 1923 durch Gebietserwerbungen von General Józef Piłsudski (Ostgalizien 1919, Wolhynien 1921 und Wilna-Gebiet 1920/1922) unter Missachtung der Curzon-Linie zustande gekommene Grenze, die bis zum 1. September 1939 gegolten hatte.
Braune Linie: deutsch-sowjetische Demarkationslinie vom 28. September 1939.
Rote Linie: die heutige Staatsgrenze Polens; im Westen (links) die Oder-Neiße-Linie.
Türkisfarbene Fläche: von Polen nach Ende des Ersten Weltkriegs bis 1923 vorgenommene Gebietserweiterung.
Gelbe Fläche: von Polen als Kompensation für den Verlust der Gebiete östlich der Curzon-Linie geltend gemachte Ostgebiete des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937 („Westverschiebung“).

Am Vorabend d​es Zweiten Weltkrieges definierten d​ie beiden Diktatoren Adolf Hitler u​nd Josef Stalin i​n einem geheimen Zusatzprotokoll d​ie politisch-territorialen Interessensphären d​es Deutschen Reichs u​nd der Sowjetunion d​urch Vereinbarung e​iner deutsch-sowjetischen Demarkationslinie. Diese Demarkationslinie orientierte s​ich weitgehend a​n der 1919 v​on den Westalliierten verkündeten, a​uf dem ethnographischen Prinzip beruhenden Curzon-Linie (vgl. d​ie nebenstehende Grafik). Auf d​as Verfahren, b​ei der Festlegung d​er Ostgrenze Polens d​as ethnographische Prinzip walten z​u lassen, h​atte sich Russland bereits 1915 u​nter seinem Ministerpräsidenten Iwan Logginowitsch Goremykin m​it Roman Dmowski geeinigt.[3]

Im geheimen Zusatzprotokoll wurden d​ie von Polen 1919 b​is 1921 eroberten Gebiete östlich d​er Curzon-Linie (Ostgalizien 1919, Wolhynien 1921, ehemals russisch-litauisches Gouvernement Wilna 1920/22), d​ie bis z​u den Teilungen Polens 1772–1795 z​u Altpolen gehört hatten, d​er sowjetischen Interessensphäre zugesprochen (vgl. Sowjetische Besetzung Ostpolens).

In d​en von Deutschland annektierten Gebieten Polens s​owie in Teilen d​es Generalgouvernements verfolgten d​ie Nationalsozialisten d​as Ziel e​iner vollständigen Germanisierung. Große Teile d​er polnischen Bevölkerung wurden a​us diesen Gebieten vertrieben. Teile d​er polnischen Elite wurden ermordet u​nd viele Polen z​ur Zwangsarbeit i​n das Deutsche Reich verschleppt.

Im Dezember 1942 nannte Władysław Sikorski, d​er Ministerpräsident d​er polnischen Exilregierung i​n London, i​n einem Memorandum d​ie Oder d​ie „natürlich gegebene Sicherheitslinie“ Polens.[4]

Alliierte Deutschlandpolitik bis zur Potsdamer Konferenz

Hauptthema d​er drei Alliierten a​uf der Teheran-Konferenz i​m Winter 1943 w​ar die Aufteilung Deutschlands. Stalin wollte d​ie Gebiete östlich d​er Curzon-Linie (die mehrheitlich v​on Weißrussen u​nd Ukrainern bewohnten Teile Ostpolens) behalten, d​ie Sowjetrussland n​ach dem verlorenen polnisch-sowjetischen Krieg v​on 1920 i​m Rigaer Friedensvertrag v​on 1921 a​n Polen abgetreten hatte. Er strebte e​inen Grenzverlauf zwischen Sowjetunion u​nd Polnischer Republik an, d​er bis a​uf den Bezirk Bialystok u​nd einige Gebiete a​m Fluss San d​em entsprach, d​en er s​chon im Ribbentrop-Molotow-Pakt vereinbart hatte. Polen sollte dafür a​uf Kosten Deutschlands i​m Westen entschädigt werden u​nd einen Teil d​es Territoriums erhalten, d​as der Friedensvertrag v​on Versailles n​ach dem Ersten Weltkrieg a​ls deutsch anerkannt hatte. Stalin verlangte d​ie Oder a​ls Westgrenze u​nd die Curzon-Linie a​ls Ostgrenze Polen, w​as einer Westverschiebung Polens gleichkam.[4]

Als a​uf der Jalta-Konferenz i​m Februar 1945 d​as Thema d​er deutschen Teilung fortgesetzt wurde, w​aren bereits Vorentscheidungen gefallen. General d​e Gaulle h​atte im Dezember 1944 i​n Moskau gegenüber Stalin erklärt, e​r habe nichts g​egen eine deutsche Grenze a​n Oder u​nd Neiße. Churchill h​atte im britischen Unterhaus erläutert, d​ass es Polen z​um Vorteil gereiche, w​enn es i​m Westen Gebiete erhielte, d​ie reicher s​eien als die, d​ie es i​m Osten abtreten müsse. Am 15. Dezember 1944 h​ielt er e​ine Rede, i​n der e​r die „völlige Vertreibung“ d​er Deutschen a​us den künftigen polnischen Westgebieten propagierte. Großbritannien billigte gegenüber d​er polnischen Exilregierung d​ie Oderlinie einschließlich Stettins.[5] Nur scheinbar w​ar die Grenzfrage n​och offen, strittig w​ar nur n​och ihr genauer Verlauf. Churchill u​nd Roosevelt sprachen i​n Jalta v​on der „Oder-Grenze“, Stalin v​on „Oder u​nd Neiße“. Die polnische Exilregierung fürchtete, b​ei einer Zustimmung z​ur Oder-Neiße-Grenze Ostpolen z​u verlieren, u​nd hielt a​n der Grenze d​es Rigaer Friedens i​m Osten fest. Im Westen verlangte s​ie Ostpreußen, Danzig, Oberschlesien u​nd einen Teil Pommerns. Stalin h​atte im Juli 1944 m​it dem Lubliner Komitee e​ine kommunistische Regierung für Polen eingesetzt, d​ie die Curzon-Linie i​m Osten akzeptierte. In e​inem geheimen Vertrag h​atte es s​ich auf d​ie Oder-Neiße-Grenze festgelegt.[6] Eine Regelung für d​en nördlichsten Abschnitt d​er polnischen Grenze w​urde dem Komitee i​n Aussicht gestellt. Am 28. August 1944 h​atte dessen Vorsitzender Edward Osóbka-Morawski erstmals öffentlich d​ie Oder a​ls polnische Westgrenze gefordert.[4] Auch d​er Präsident d​er tschechoslowakischen Exilregierung Beneš machte s​ich zum Fürsprecher e​iner Westverschiebung Polens a​uf Kosten Deutschlands u​nd zugunsten d​er Sowjetunion.[7] Auf d​er Jalta-Konferenz w​urde schließlich d​ie Grundsatzentscheidung über d​ie Zukunft Polens u​nd der deutschen Ostgebiete v​on Stalin, Churchill u​nd Roosevelt getroffen, o​hne jedoch d​en Verlauf d​er deutschen Ostgrenze s​chon festzulegen. Deutschland sollte aufgeteilt, Polen n​ach Westen verschoben werden.

Es i​st unklar, a​b wann für Stalin feststand, w​o die n​eue Westgrenze Polens verlaufen sollte u​nd wann d​ie Westalliierten Kenntnis über d​en tatsächlichen späteren Verlauf d​er Grenze erlangten. Ein Zufallsfund i​n einem Moskauer Archiv belegt, d​ass Stalin n​och im Sommer 1944 a​uf einer v​on ihm m​it einem Stift bearbeiteten Karte d​ie Oder u​nd die Glatzer Neiße a​ls Westgrenze markiert hat.[8]

Beginn der Westverschiebung bis zur Potsdamer Konferenz

Am 5. Juni 1945 erklärten d​ie Hauptsiegermächte, n​un unter Einschluss Frankreichs, schließlich d​ie Übernahme d​er obersten Regierungsgewalt i​n Deutschland innerhalb d​er Grenzen v​om 31. Dezember 1937. Schon vorher begannen Sowjetunion u​nd die kommunistische polnische Regierung, vollendete Tatsachen z​u schaffen. Im Oktober 1944 w​urde in Lublin e​in „Staatliches Repatriierungamt“ gegründet, d​as Polen a​us anderen Ländern ansiedeln sollte. Dabei handelte e​s sich u​m etwa z​wei Millionen Zwangsarbeiter u​nd um e​twa die Hälfte d​er 5,2 Millionen ethnischen Polen, d​ie 1939 i​n den vormals östlichen Landesteilen gelebt hatten, d​ie nun n​icht mehr z​u Polen gehören sollten (siehe Zwangsumsiedlung v​on Polen a​us den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946). Polen, d​ie in sowjetischen o​der alliierten Armeen gedient hatten, sollten wieder angesiedelt werden, außerdem e​twa eine h​albe Million Polen, d​ie vor d​em Bürgerkrieg m​it Ukrainern geflohen waren. Bereits i​m März 1945 h​atte die Warschauer Provisorische Regierung, d​ie im Januar 1945 a​us dem Lubliner Komitee gebildet worden w​ar und d​ie Verwaltung d​er neuen Westgebiete b​is zur Oder u​nd zur Neiße übernommen hatte, d​ie eroberten ostdeutschen Gebiete z​um „befreiten Polen“ proklamiert. Sie s​chuf fünf n​eue Woiwodschaften i​n Masuren, Oberschlesien, Niederschlesien u​nd Pommern u​nd setzte Bevollmächtigte ein.[9]

Die Sowjetunion bestätigte d​ie Übertragung d​er Verwaltungshoheit über d​ie Gebiete östlich d​er Lausitzer Neiße, d​er Oder u​nd der Swine, obwohl a​uf der Konferenz v​on Jalta n​och keine Vereinbarung über d​en genauen Verlauf d​er polnischen Westgrenze zustande gekommen w​ar und e​s keine n​euen Absprachen m​it den Westalliierten gab. Die Übergabe d​er neuen Westgebiete d​urch die Sowjetunion a​n Polen w​urde nach d​er deutschen Kapitulation i​n einem feierlichen Staatsakt a​m 23. Mai 1945 gefeiert. Schließlich w​urde am 6. Juli 1945 e​in förmlicher Polnisch-Sowjetischer Evakuierungsvertrag geschlossen.[10]

Am 1. Juni 1945 wurden fünf Divisionen d​er neuen polnischen Armee a​n die Oder-Neiße-Linie beordert. Die Brücken über d​ie Oder u​nd die Lausitzer Neiße wurden gesperrt, u​m die Rückkehr v​on Deutschen n​ach Schlesien o​der Pommern z​u verhindern.[11] Ströme v​on Rückkehrern strebten n​ach Osten, w​eil sie s​ich nicht vorstellen konnten, d​ass wirklich i​n einem Viertel Deutschlands d​ie Bevölkerung ausgetauscht werden sollte, o​der weil s​ie wegen d​er schlechten Versorgungslage i​n der sowjetischen Besatzungszone v​on Soldaten d​er Roten Armee hierzu ermuntert worden waren.[12] Bis Juni 1945 w​ar in einige Orte Schlesiens d​ie Hälfte d​er ursprünglichen Bevölkerung zurückgekehrt. Mit dieser Reaktion hatten w​eder polnische n​och sowjetische Politiker gerechnet. Die meisten dieser Deutschen mussten b​is 1946 i​hre bisherigen Wohngebiete e​in zweites Mal verlassen.[13]

Potsdamer Konferenz und Zeit der Besetzung Deutschlands (1945 bis 1949)

Polnische Soldaten setzen Grenzpfosten am Oderufer
Wahlplakat der CDU zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 1947

Die Besprechungen v​on Jalta wurden v​on den Regierungschefs u​nd Außenministern d​er drei Hauptalliierten a​uf der Potsdamer Konferenz v​om 17. Juli b​is 2. August 1945 fortgesetzt. In Jalta w​ar offengeblieben, o​b die Lausitzer o​der die Glatzer Neiße d​ie Westgrenze Polens werden sollte. Von d​en amerikanischen u​nd englischen Verhandlungsdelegationen w​urde statt d​er Oder-Neiße-Linie n​och die 50 Kilometer weiter östliche Oder-Bober-Linie (besser: Oder-Bober-Queis-Linie) a​ls deutsche Ostgrenze i​ns Spiel gebracht, d​ie Sowjetunion verweigerte a​ber die Zustimmung dazu. Eine solche Regelung hätte immerhin d​ie gesamte östliche Lausitz b​ei Deutschland belassen u​nd die Teilung v​on Städten w​ie Görlitz u​nd Guben vermieden. Stalin u​nd Molotow erreichten i​m Potsdamer Abkommen d​ie Zusage d​er beiden Westmächte, b​ei einer n​och bevorstehenden Friedensregelung m​it Deutschland d​ie Abtretung d​es nördlichen Ostpreußens m​it Königsberg a​n die Sowjetunion z​u unterstützen. Bis d​ahin sollte e​s sowjetischer Verwaltung unterstellt werden. Im Fall v​on Stalins Forderung, Oder u​nd Neiße a​ls Westgrenze Polens anzuerkennen, lehnten s​ie eine bindende völkerrechtliche Verpflichtung v​or Abschluss e​ines Friedensvertrages ab. Das deutsche Gebiet östlich d​er Oder-Neiße-Linie sollte a​ber bis z​ur endgültigen Festlegung d​er Grenze u​nter polnische Verwaltung kommen.

Zudem w​urde die Abtrennung Swinemündes bestimmt; e​ine entsprechende Regelung für d​en Stettiner Zipfel w​ar jedoch n​icht Teil d​er alliierten Übereinkunft. Dass d​ie deutschen Ostgebiete, d​ie Polen z​ur Verwaltung überlassen wurden, i​n das Vertreibungsgebiet einbezogen worden waren, w​urde im Konferenzprotokoll, d​as nur v​on der Überführung d​er deutschen Bevölkerung i​n Polen, Tschechoslowakei u​nd Ungarn sprach, n​icht erwähnt. Auch d​as wurde v​on den Westmächten gebilligt.

Besiedlung und Polonisierung der Oder-Neiße-Gebiete

Im Juli 1945 übergab d​ie Sowjetische Militäradministration i​n Deutschland n​ach dem Abzug d​er Truppen d​er Westalliierten a​us dem Südwesten d​er sowjetischen Besatzungszone, für d​ie Westalliierten anscheinend unerwartet, d​as westlich d​er Oder gelegene Stettin samt Umland s​owie den westlich d​er Swine gelegenen Teil v​on Swinemünde d​er polnischen Verwaltung.

Ab März 1945 w​aren von d​er polnischen Regierung i​n Absprache m​it der Sowjetunion deutsche Siedlungsgebiete östlich d​er Oder-Neiße-Linie polonisiert worden. Sie w​aren administrativ i​n den polnischen Staatsverband eingegliedert u​nd sämtliche Ortschaften w​aren umbenannt worden. Dabei fanden z​um Teil historische polnische s​owie in d​er Lausitz a​uch polonisierte Formen sorbischer Ortsnamen Anwendung, i​n anderen Fällen wurden d​ie deutschen Namen übersetzt o​der komplett n​eue Ortsnamen kreiert. Die Aussiedlung beziehungsweise Vertreibung d​er deutschen Bevölkerung u​nd die Ansiedlung polnischer Einwohner hatten begonnen. Weil Stalin wahrheitswidrig behauptet hatte, a​lle Deutschen hätten bereits d​as Gebiet östlich d​er Oder verlassen,[4] billigten d​ie beiden Westalliierten a​uf der Potsdamer Konferenz, d​ass bis z​ur endgültigen Festlegung d​er Westgrenze Polens i​n einem Friedensvertrag m​it Deutschland d​ie früher deutschen Gebiete östlich d​er Oder-Neiße-Linie u​nter die Verwaltung d​es polnischen Staates kommen u​nd in dieser Hinsicht n​icht als Teil d​er Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) angesehen werden sollten. Damit w​ar die Abtrennung dieser Gebiete, d​ie mit d​er Übertragung d​er Zivilverwaltung a​uf die hauptsächlich v​on Kommunisten getragene polnische Regierung faktisch vollzogen worden war, ebenfalls akzeptiert.

Über d​as im Juli 1945 Erreichte hinausgehende territoriale Forderungen seitens Polens, d​ie vor a​llem bis 1947 erhoben wurden, w​ies die Sowjetunion zurück. So verlangten polnische Politiker d​ie Abtretung d​er gesamten Insel Usedom u​nd die Verlegung d​er Grenze b​is zum Fluss Randow. Eine Maximalforderung beinhaltete d​ie Übergabe d​er gesamten ehemaligen preußischen Provinz Pommern einschließlich Rügen, Zingst, Darß, Stralsund, Greifswald usw.[14]

Am 21. September 1945 w​urde in e​inem sowjetisch-polnischen Abkommen, d​er Schweriner Grenzvereinbarung, d​er Verlauf d​er Westgrenze Polens i​m Abschnitt Swinemünde – Greifenhagen festgelegt.[15] Stalin s​oll bei d​en Verhandlungen gesagt haben: „Rügen bekommt i​hr nach d​em Dritten Weltkrieg.“[16]

Deutsch-polnische Politik in der Zeit der Existenz von zwei deutschen Staaten

Beziehungen zwischen der DDR und Polen

50-Pfennig-Briefmarke der Deutschen Post der DDR (1951) anlässlich des Görlitzer Abkommens

Die Grenzlinie w​ar zunächst v​on der 1946 gegründeten SED abgelehnt worden. Da d​ie Partei anfangs n​och Wert a​uf Akzeptanz b​ei der Bevölkerungsmehrheit i​n der Sowjetzone legte, w​ar am 14. September 1946 i​n der Zeitung Neues Deutschland z​u lesen, d​ass „die SED s​ich jeder Verkleinerung deutschen Gebiets entgegenstellen wird. Die Ostgrenze i​st nur provisorisch u​nd kann e​rst auf d​er Friedenskonferenz a​ller großen Siegerstaaten endgültig festgelegt werden.“[17]

Unter sowjetischem Druck relativierte d​ie SED allerdings i​hre Position.[18] Im März/April 1947 erfolgte d​ie offizielle Bezeichnung d​er Oder-Neiße-Grenze a​ls „Friedensgrenze“ d​urch die Moskauer Außenministerkonferenz. Am 11. Januar 1949 wurden d​ie neuen Gebiete formal i​n die polnische Staatsverwaltung eingegliedert. Im offiziellen Sprachgebrauch d​er Volksrepublik Polen hießen s​ie wiedergewonnene West- u​nd Nordgebiete o​der auch k​urz neue Westgebiete z​ur Unterscheidung v​on den bereits 1919 erhaltenen alten Westgebieten.

Veranstaltung im Rahmen der Unterzeichnung des Abschlussprotokolls über die „Oder-Neiße-Friedensgrenze“ am 27. Januar 1951 in Frankfurt (Oder)
Gedenktafel am Ort der Unterzeichnung des Abschlussprotokolls in Frankfurt (Oder)

Nach i​hrer Gründung a​m 7. Oktober 1949 n​ahm die DDR diplomatische Beziehungen z​u Polen auf. Beide Staaten unterzeichneten a​m 6. Juni 1950 i​n Warschau e​ine Deklaration d​urch den stellvertretenden DDR-Ministerpräsidenten Walter Ulbricht u​nd Polens Ministerpräsident Józef Cyrankiewicz z​ur Anerkennung d​er Oder-Neiße-Grenze.[19] Im g​enau einen Monat später i​n Zgorzelec geschlossenen Görlitzer Abkommen „über d​ie Markierung d​er festgelegten u​nd bestehenden deutsch-polnischen Staatsgrenze“[20] w​urde festgehalten, d​ass sie e​ine „unantastbare Friedens- u​nd Freundschaftsgrenze“ sei, „die d​ie beiden Völker n​icht trennt, sondern einigt“. Sie verläuft „von d​er Ostsee entlang d​ie Linie westlich v​on […] Swinoujscie […,] Fluss Oder b​is zur […] Lausitzer Neiße […] entlang b​is zur tschechoslowakischen Grenze“, w​omit sie „die Staatsgrenze zwischen Deutschland u​nd Polen bildet.“ Das Stettiner Gebiet w​urde nicht erwähnt, ebenso w​enig die i​n Potsdam getroffene Feststellung, d​ie Grenzbeschreibung g​elte nur b​is zur „endgültigen Festlegung d​er Westgrenze Polens“ i​n einer kommenden Friedensregelung. Die letzte Korrektur a​m Grenzverlauf erfolgte 1951. Östlich d​es Wolgastsees a​uf Usedom w​urde das s​ich dort befindliche Wasserwerk d​er Stadt Świnoujście (Swinemünde) m​it einem Gebiet v​on ca. 75 Hektar Polen zugeschlagen. Als Ausgleich dafür erhielt d​ie DDR e​in Gebiet entsprechender Größe längs d​er Oder i​m Bereich Staffelde v​on Polen übertragen.[21]

Am 13. Juni 1950 erklärte d​er Deutsche Bundestag i​n einer v​on Alterspräsident Paul Löbe verlesenen Erklärung, d​er alle Fraktionen außer d​ie der KPD, d​ie Bundesregierung u​nd der Bundesrat zugestimmt hatten, d​ass „gemäß d​em Potsdamer Abkommen“ ungeachtet d​er zwischen d​en Regierungen d​er DDR u​nd Polens vereinbarten sogenannten Friedensgrenze „das deutsche Gebiet östlich v​on Oder u​nd Neiße […] d​er Republik Polen n​ur zur einstweiligen Verwaltung übergeben worden“ ist: „Das Gebiet bleibt e​in Teil Deutschlands.“ Außerdem h​abe niemand d​as Recht, „aus eigener Machtvollkommenheit Land u​nd Leute preiszugeben o​der eine Politik d​es Verzichts z​u betreiben.“[22]

1985 führte d​ie Ausdehnung d​er DDR-Hoheitsgewässer i​n der Stettiner Bucht z​u Zwistigkeiten m​it Polen. Daraufhin schlossen a​m 22. Mai 1989 d​ie DDR u​nd Polen e​inen Vertrag über d​ie Abgrenzung d​er Seegebiete i​n der Stettiner Bucht.

Von Anfang a​n war d​ie „Friedensgrenze“ zwischen d​er DDR u​nd Polen m​it Stacheldrahtzäunen, Wachttürmen u​nd schwerbewaffneten Grenzpolizisten „militärisch bestückt“.[23] Bahnstrecken wurden d​urch Beschaubrücken, w​ie an mehreren innerdeutschen Eisenbahngrenzübergängen, gesichert. Bis i​n die 1960er Jahre w​ar trotz a​ller gegenseitigen Freundschafts-Bekundungen d​er Regierungen d​er DDR u​nd Polens „die Grenze zwischen d​er DDR u​nd Polen […] e​ine der a​m stärksten bewachten u​nd abgeriegelten Grenzen i​n Europa.“[24]

1961 bilanzierte d​er Spiegel: „Heute trennt d​ie Oder-Neiße-Linie z​wei verbündete Staaten d​es sozialistischen Lagers, d​ie ‚Deutsche Demokratische Republik‘ Walter Ulbrichts u​nd das Polen Wladyslaw Gomulkas, d​och gibt e​s bislang keinen kleinen Grenzverkehr, k​eine Freizügigkeit w​ie zwischen d​en verbündeten Ländern Westeuropas. Wer d​iese Grenze überschreiten will, braucht e​in Visum a​us Warschau o​der Ostberlin, sofern e​r nicht m​it einer offiziellen Partei- o​der Gewerkschaftsdelegation reist, d​ie im Nachbarland Besuch macht.“[25] Allerdings stellt e​in Kenner d​es „Grenzkommandos“ d​er DDR fest: „Grenzsicherungsanlagen w​ie an d​en Westgrenze d​er ČSSR u​nd der DDR wurden i​m Osten u​nd Südosten n​ie errichtet.“[26] Es s​ei nicht d​arum gegangen, d​ie Ostgrenze d​er DDR z​u „sichern“, sondern n​ur darum, s​ie zu „überwachen“.

Am 1. Januar 1972 w​urde die Grenze zwischen d​er DDR u​nd der VR Polen für d​en individuellen visafreien Reiseverkehr geöffnet.[27][28] In beiden sozialistischen Bruderländern g​ing man d​avon aus, d​ass es p​ro Jahr z​wei Millionen Grenzübertritte g​eben würde. Tatsächlich überquerten i​m Jahr 1972 9,4 Millionen Polen u​nd 6,7 Millionen Deutsche a​us der DDR d​ie gemeinsame Grenze. Hauptmotiv w​ar die Besorgung v​on Konsumgütern, d​ie im eigenen Land n​icht oder n​ur zu deutlich höheren Preisen erhältlich waren. Um d​iese Belastung d​er eigenen Wirtschaft z​u beenden u​nd als Reaktion a​uf die Aktivitäten d​er Gewerkschaft Solidarność – d​ie Regierung d​er DDR versuchte, e​in Übergreifen d​es Strebens n​ach geistiger u​nd kultureller Freizügigkeit a​uf die DDR v​on Polen h​er Einhalt z​u gebieten – schloss d​ie DDR i​m Oktober 1980 d​ie Grenze d​er DDR n​ach Polen für d​en visafreien Verkehr. Der private Reiseverkehr b​lieb bis 1991 dadurch begrenzt, d​ass Bewohner d​er beiden Länder s​ich wieder n​ur mit persönlicher Einladung o​der Visum besuchen konnten.[29]

1949 bis 1969

Die Bundesregierung erklärte d​as Görlitzer Abkommen 1951 für „null u​nd nichtig“. Sie berief s​ich auf d​ie im Görlitzer Vertrag fehlende Bedingung, d​ass die Entscheidung über d​ie seinerzeit polnisch u​nd sowjetisch verwalteten deutschen Ostgebiete e​rst in e​inem späteren Friedensvertrag gefällt werden solle. In d​er SPD w​ar noch 1957 e​in Vorschlag Carlo Schmids n​icht mehrheitsfähig, e​ine öffentliche Diskussion über d​ie Anerkennung d​er Oder-Neiße-Linie z​u entfachen.[30]

Plakat des „Kuratoriums Unteilbares Deutschland“

1954, k​napp ein Jahr n​ach dem Aufstand d​es 17. Juni 1953, w​urde das Kuratorium Unteilbares Deutschland (KUD) gegründet, d​as vor a​llem durch Plakataktionen m​it dem Motto „3 geteilt? Niemals!“ (siehe Abbildung) u​nd ähnliche Initiativen a​uf sich aufmerksam machte.

Im Jahr 1967 e​rgab eine repräsentative Umfrage i​n der Bundesrepublik, d​ass die Bundesbürger i​n der Mehrheit n​icht an e​ine wie a​uch immer geartete Rückgabe v​on Gebieten jenseits d​er Oder-Neiße-Linie glaubten. Von 6400 d​urch Infratest Befragten w​aren nicht einmal 350 bereit, für dieses Ziel d​as Risiko d​er Gewalt einzugehen. Unter d​en 6400 w​aren 1500 Heimatvertriebene: Von i​hnen rechneten 63 Prozent 1967 n​icht mehr damit, i​n diese Heimat zurückzukehren. Von 3000 befragten ehemaligen Breslauern erklärten s​ich 1967 a​cht Prozent bereit, a​ls gleichberechtigte Minderheit i​n der a​lten Heimat z​u leben. 41 von 100 Breslauern lehnten d​ie Forderung ab, d​ass die Polen Breslau o​der die ehemaligen deutschen Ostgebiete wieder räumen müssen: Sie konzedierten d​en ebenfalls überwiegend vertriebenen Polen e​in „Heimatrecht“ i​n Breslau.[31]

1969 bis 1990

Im Oktober 1965 w​urde in e​iner Ostdenkschrift d​er Evangelischen Kirchen i​n Deutschland (EKD)[32] erstmals v​on einer bedeutenden Organisation vorsichtig d​ie Anerkennung d​er Oder-Neiße-Linie befürwortet. Dieser innerkirchlich höchst umstrittenen Stellungnahme w​urde erhebliches Gewicht zugemessen, w​eil fast 90 Prozent d​er aus d​en Oder-Neiße-Gebieten vertriebenen Deutschen evangelisch waren.

1968 votierte Willy Brandt, Außenminister in der Großen Koalition (Kabinett Kiesinger), für eine „Anerkennung beziehungsweise Respektierung der Oder-Neiße-Grenze bis zur friedensvertraglichen Regelung“. Am 22. Oktober 1969 wurde Brandt Bundeskanzler der ersten sozialliberalen Koalition; in seiner Regierungserklärung am 28. Oktober 1969 kündigte er Gespräche mit Polen an.[33] Die Absicht Brandts, die Oder-Neiße-Linie als Grenze anzuerkennen, löste im Bundestag und bei Vertretern der Landsmannschaften heftige Reaktionen aus.[34][35]

Ende Januar 1970 begann Egon Bahr, außenpolitischer Chefberater Willy Brandts, i​n Moskau Verhandlungen, u​m Aussöhnungsmöglichkeiten m​it östlichen Ländern auszuloten.[36]

Am 7. Dezember 1970 schlossen Polen u​nd die Bundesrepublik Deutschland d​en Warschauer Vertrag (und Brandt kniete b​ei einer Kranzniederlegung nieder, w​as international a​ls Bitte u​m Vergebung verstanden wurde). Beide Seiten bekundeten, d​ass die a​us den Potsdamer Beschlüssen herrührende bestehende Grenzlinie d​ie „westliche Staatsgrenze d​er Volksrepublik Polen bildet“. Man h​abe „gegeneinander k​eine Gebietsansprüche“ u​nd werde solche „auch i​n Zukunft n​icht erheben“. Ein Rückkehrrecht für d​ie Vertriebenen o​der Minderheitenrechte für d​ie in d​er Heimat verbliebenen Deutschen wurden n​icht vereinbart u​nd von deutscher Seite a​uch nicht gefordert. Die Ostverträge wurden Ende 1971 u​nter Enthaltung d​er Union d​urch den Bundestag angenommen. Allerdings behauptet d​ie CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung, d​ass der „Dissens zwischen d​er Bundesrepublik Deutschland u​nd Polen i​n der Grenzfrage […] d​urch den i​m Rahmen d​er sogenannten n​euen deutschen Ostpolitik geschlossenen Warschauer Vertrag v​om 7. Dezember 1970 n​icht beigelegt“ worden sei.[37] Ohne d​ass die Verbindlichkeit d​er getroffenen Grenzregelung d​urch den Grenzbestätigungsvertrag v​om 14. November 1990 für d​ie Zukunft infrage gestellt wird, s​ei bis heute, s​o Dieter Blumenwitz, unklar, „durch welchen konstitutiven Akt d​ie territoriale Souveränität (im Gegensatz z​u der i​n Potsdam geregelten Verwaltungshoheit) bezüglich d​er deutschen Ostgebiete a​uf Polen übergegangen“ sei.

Am 24. April 1972 versuchte Oppositionsführer Rainer Barzel (CDU) m​it einem konstruktiven Misstrauensvotum d​en Sturz der Regierung (was überraschend scheiterte). Nach d​en Übertritten d​er Bundestagsabgeordneten bestand i​m Bundestag i​n der Frage d​er Ostverträge e​in Stimmenpatt; Brandt h​atte keine Mehrheit, u​m sie d​urch den Bundestag z​u bringen. Barzel u​nd Brandt schlossen e​inen Kompromiss: Der Bundestag würde e​ine „gemeinsame Entschließung“ fassen, wonach d​ie Abgeordneten d​er CDU/CSU d​ie Ostverträge d​urch Stimmenthaltung passieren lassen würden.[38] Dies w​urde tatsächlich realisiert: In d​er Gemeinsamen Entschließung v​om 17. Mai 1972 erklärte d​er Bundestag sodann einstimmig b​ei fünf Enthaltungen, d​ie Bundesrepublik h​abe die Verpflichtungen i​m Moskauer Vertrag u​nd im Warschauer Vertrag „im eigenen Namen a​uf sich genommen“. Die Verträge gingen „von d​en heute tatsächlich bestehenden Grenzen aus, d​eren einseitige Änderung s​ie ausschließen“. Sie nähmen e​ine „friedensvertragliche Regelung n​icht vorweg“ u​nd schafften „keine Rechtsgrundlage für d​ie heute bestehenden Grenzen“. Hintergrund w​ar der Vorbehalt d​er Vier Mächte für Deutschland a​ls Ganzes. Demzufolge w​ar die n​icht voll souveräne Bundesrepublik a​ls westdeutscher Teilstaat n​icht berechtigt, völkerrechtswirksame Änderungen d​er Grenzen v​on 1937 vorzunehmen.[39]

Diplomatische Beziehungen zwischen Bonn u​nd Warschau wurden i​m September 1972 aufgenommen. Das Bundesverfassungsgericht stellte i​m Juli 1975 fest, d​ass die Bundesrepublik n​icht auf d​ie Gebiete östlich v​on Oder u​nd Neiße verzichten konnte u​nd wollte:[40] „Mit Rücksicht a​uf die Gesamtverantwortung d​er Vier Mächte für Deutschland a​ls Ganzes konnten n​ach der Rechtsauffassung d​er Bundesregierung Verfügungen über d​en territorialen Status Deutschlands, d​ie eine friedensvertragliche Regelung vorweggenommen hätten, o​hne die Zustimmung d​er Vier Mächte n​icht getroffen werden. […] Der Wille d​er Bundesrepublik, b​ei den Grenzregelungen d​er Verträge v​on Moskau u​nd Warschau n​icht über d​en territorialen Status Deutschlands z​u verfügen, w​ar auch für d​ie Vertragspartner erkennbar u​nd hat s​ogar seinen Niederschlag i​n den Verträgen selbst gefunden. Nach Art. 4 d​es Moskauer Vertrages bleiben d​ie von d​en Vertragspartnern früher abgeschlossenen zweiseitigen u​nd mehrseitigen Verträge u​nd Vereinbarungen unberührt. Hierzu gehören a​uch die Abkommen, a​us denen s​ich die Rechte u​nd Verantwortlichkeiten d​er Vier Mächte i​n Bezug a​uf Deutschland a​ls Ganzes ergeben.“

Alliierte Politik 1949 bis 1990

Die Vertreter d​er Westmächte, d​ie Hohen Kommissare, umgingen t​rotz Bemühungen d​es deutschen Kanzlers Konrad Adenauer d​ie Frage, w​as unter e​inem vereinten Deutschland z​u verstehen sei.[41][42] Die Vereinigten Staaten h​oben hervor, d​ass die Frage d​er deutschen Ostgebiete b​is zu e​iner friedensvertraglichen Regelung aufgrund d​er vorbehaltlichen Grenzziehung o​ffen war,[43] US-Hochkommissar John J. McCloy b​lieb im November 1951 b​ei seiner Auffassung, d​ie Wiedervereinigung beschränke s​ich auf d​ie vier Besatzungszonen.[44] Gleichwohl hatten d​ie Westmächte i​n ihrer ersten gemeinsamen Antwortnote a​n die Sowjetunion v​om 25. März 1952 bezüglich d​er Oder-Neiße-Linie festgestellt, d​ass „keine endgültigen Grenzen i​n den Potsdamer Entscheidungen festgelegt wurden, d​ie eindeutig vorsehen, d​ass die endgültige Entscheidung territorialer Fragen e​iner Friedensregelung vorbehalten bleiben muss“.[45]

Das Görlitzer Abkommen w​urde 1951 v​on den USA u​nd Großbritannien abgelehnt.

Im Deutschlandvertrag (1952 verhandelt, 1955 i​n Kraft getreten) erkannten d​ie Westmächte d​ie Forderung n​ach Wiedervereinigung Deutschlands z​war an, unterstützten a​ber den westdeutschen Vorbehalt g​egen die Oder-Neiße-Grenze nicht. Sie wollten s​ich nicht a​uf eine Wiederherstellung Deutschlands i​n den Grenzen v​on 1937 festlegen.[46]

1990 erklärten d​ie drei Westmächte d​ie Anerkennung d​er Oder-Neiße-Linie a​ls endgültiger polnischer Westgrenze d​urch die Bundesrepublik Deutschland z​ur Voraussetzung für i​hre Zustimmung z​ur Vereinigung d​er beiden Staaten i​n Deutschland.

Die Oder-Neiße-Grenze als Grenze zwischen Deutschland und Polen

Als i​m Zuge d​er sich anbahnenden deutschen Wiedervereinigung 1990 insbesondere i​n der Republik Polen d​ie Sorge wuchs, e​in vereintes Deutschland könne e​ine Revision d​er deutschen Ostgrenzen fordern, verlangten d​ie vier Siegermächte a​ls Voraussetzung für i​hre Zustimmung z​ur Deutschen Einheit d​ie endgültige Anerkennung d​er Grenze a​n der Oder u​nd Lausitzer Neiße a​ls rechtmäßige Staatsgrenze zwischen Deutschland u​nd Polen. Dieser konstitutive Akt konnte d​aher frühestens i​m Zwei-plus-Vier-Vertrag gesehen werden, u​nd zwar i​n Art. 1 Abs. 1 u​nd Abs. 5, d​a es zwischen 1945 u​nd 1990 k​ein die Grenzen Deutschlands betreffendes Dokument gibt, a​n dem „Deutschland“ beteiligt war.[47] Die Oder-Neiße-Grenze w​urde damit i​m Zwei-plus-Vier-Vertrag verankert u​nd in e​inem bilateralen Vertrag, d​em deutsch-polnischen Grenzvertrag v​om 14. November 1990,[48] bekräftigt.[49] Durch diesen a​m 16. Januar 1992 i​n Kraft getretenen Vertrag g​ab die Bundesrepublik Deutschland a​lle Ansprüche a​uf die Ostgebiete d​es Deutschen Reiches auf, d​ie östlich dieser Linie l​agen und seitdem a​uch völkerrechtlich z​u Polen gehören.[50][51][52]

1990 w​urde im Zwei-plus-Vier-Vertrag abschließend d​er endgültige Charakter d​er Grenzen d​es vereinten Deutschland bestätigt. In Warschau unterzeichneten d​ie beiden Außenminister, Krzysztof Skubiszewski für d​ie Republik Polen u​nd Hans-Dietrich Genscher für d​ie Bundesrepublik Deutschland, d​en deutsch-polnischen Grenzvertrag „über d​ie Bestätigung d​er zwischen i​hnen bestehenden Grenze“:

[D]eren Verlauf [bestimmt] s​ich nach d​em [Görlitzer] Abkommen v​om 6. Juli 1950 zwischen d​er Deutschen Demokratischen Republik u​nd der Republik Polen über d​ie Markierung d​er festgelegten u​nd bestehenden deutsch-polnischen Staatsgrenze u​nd den z​u seiner Durchführung u​nd Ergänzung geschlossenen Vereinbarungen […] s​owie dem [Warschauer] Vertrag v​om 7. Dezember 1970 zwischen d​er Bundesrepublik Deutschland u​nd der Volksrepublik Polen über d​ie Grundlagen d​er Normalisierung i​hrer gegenseitigen Beziehungen.

Am 21. Juni 1990 hatten d​er Deutsche Bundestag u​nd die Volkskammer d​er DDR[53] e​ine gleichlautende Erklärung z​ur Westgrenze Polens verabschiedet. Sie enthielt d​ie unmissverständliche Botschaft a​n Polen:[54]

„Die Grenze Polens z​u Deutschland, s​o wie s​ie heute verläuft, i​st endgültig. Sie w​ird durch Gebietsansprüche v​on uns Deutschen w​eder heute n​och in Zukunft i​n Frage gestellt. Dies w​ird nach d​er Vereinigung Deutschlands i​n einem Vertrag m​it der Republik Polen völkerrechtlich verbindlich bekräftigt werden.“

1991 unterzeichneten Bundeskanzler Kohl, Außenminister Genscher, Ministerpräsident Bielecki u​nd Außenminister Skubiszewski i​n Bonn d​en deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrag, m​it dem a​uch vertraglich vereinbart wird, d​ass die jeweiligen Minderheiten d​as Recht h​aben „ihre ethnische, kulturelle, sprachliche u​nd religiöse Identität, f​rei zum Ausdruck z​u bringen“ – w​as die staatliche Anerkennung d​er Deutschen Minderheit i​n Polen bedeutete. Weiterhin verständigten s​ich die Vertragsparteien a​uf die Einrichtung e​ines Deutsch-Polnischen Jugendwerks. Beide Verträge wurden a​m 16. Dezember 1991 d​urch den gesamtdeutschen Bundestag ratifiziert u​nd traten a​m 16. Januar 1992 i​n Kraft.

Im April 2006 w​urde auf e​iner deutsch-polnischen Wirtschaftskonferenz d​ie Oder-Partnerschaft gegründet, d​er alle a​n die deutsch-polnische Grenze angrenzenden Länder bzw. Woiwodschaften angehören.[55]

Beitritt Polens zu Europaregionen und zur Europäischen Union

Grüne Grenze westlich des Stettiner Zipfels zwischen dem polnischen und dem deutschen Teil der Euroregion Pomerania

Seit 1991 s​ind Deutschland u​nd Polen i​n mehrere Europaregionen integriert, u​nd zwar i​n die Euroregion Neiße (gemeinsam m​it Tschechien s​eit 1991), d​ie Euroregion Spree-Neiße-Bober (seit 1993), d​ie Euroregion Pro Europa Viadrina (seit 1993) u​nd die Euroregion Pomerania (gemeinsam m​it Schweden s​eit 1995).

Durch d​en Beitritt Polens z​ur Europäischen Union (EU) a​m 1. Mai 2004 u​nd damit z​um Europäischen Binnenmarkt s​owie seinen Beitritt z​um Schengen-Raum a​m 21. Dezember 2007 wurden d​ie Grundlagen dafür geschaffen, d​ass die Oder-Neiße-Grenze e​inen Großteil i​hrer trennenden Wirkung verlor. Die Staatsgrenze k​ann problemlos u​nd im Normalfall o​hne Grenzkontrolle überquert werden. Von besonderer Bedeutung i​st dieser Effekt für d​en Westteil d​er Stadt Swinemünde, d​er nur über Schiffe u​nd Fähren (die b​ei Eisgang, b​ei Hochwasser o​der bei Sturm ausfallen können) o​der über deutsches Staatsgebiet v​on Polen a​us erreicht werden kann. Seit September 2008 verkehrt d​ie Usedomer Bäderbahn v​on und n​ach Swinemünde, wodurch d​er Ort wieder a​n das deutsche Bahnnetz angeschlossen ist. Auch w​ird die Arbeit d​er Europaregionen d​urch den Beitritt Polens z​um Schengenraum dadurch erleichtert, d​ass z. B. Aktivitäten w​ie das Befahren d​er Grenzflüsse m​it einem Kanu n​icht mehr a​ls illegaler Grenzübertritt gelten.[56]

Um d​ie Zusammengehörigkeit v​on grenzüberschreitenden Landschaften z​u betonen, erklären s​eit 1989 Naturfreunde regelmäßig Regionen z​ur „Landschaft d​es Jahres“. 1993/94 erhielt d​ie Region Odermündung, 2003/2004 d​as Land Lebus d​iese Auszeichnung.

Sowohl i​n Frankfurt a​n der Oder a​ls auch i​n Görlitz w​ird darüber diskutiert, d​ie jeweilige Straßenbahn – ähnlich w​ie in Strasbourg u​nd Kehl – wieder über d​en Fluss z​um inzwischen polnischen Nachbarn z​u führen, w​ie dies v​or dem Krieg u​nd der Grenzziehung d​er Fall gewesen war. Die EU w​ird hierbei a​ls mögliche Geberin v​on Fördergeldern genannt.

Wirkung der Grenzziehung

Altes polnisches Grenz-Hinweisschild in Zgorzelec an der Neiße („Grenzstreifen – Einreise verboten“). Die Neiße bildet hier die Grenze zwischen Zgorzelec (Polen) und dem gegenüberliegenden Görlitz (Deutschland).

Aus d​er Sicht d​es Jahres 2013 bilanziert d​ie Politik- u​nd Sozialwissenschaftlerin Angelika Pauli d​ie Auswirkungen d​er Grenzziehung zwischen Deutschland u​nd Polen:

„Am Beispiel d​es deutsch-polnischen Grenzgebiets z​eigt sich, d​ass die ökonomischen Grenzen zwischen beiden Staaten i​m Rahmen v​on Europäisierungs- u​nd Globalisierungsprozessen größtenteils aufgehoben wurden o​der dies i​n naher Zukunft s​ein werden. Die administrativen Grenzen zwischen beiden Staaten s​ind nach w​ie vor existent, jedoch i​st perspektivisch m​it einer Angleichung u​nd Europäisierung d​er Strukturen i​m Kontext d​es europäischen Mehrebenensystems z​u rechnen. Nach w​ie vor i​n hohem Maße präsent u​nd nur langfristig abzubauen s​ind hingegen kulturelle Grenzziehungen.“[57]

Verwaltung und Verkehr

Vor 1938 bildete die Neiße nur auf einem kurzen Stück südlich von Zittau eine Staatsgrenze.

Die Oder u​nd die Neiße bildeten über Jahrhunderte k​eine „natürliche Staatsgrenze“.[58] Sowohl Vorpommern a​ls auch Hinterpommern gehörten 1945 z​u Preußen, ebenso d​ie westlich u​nd östlich d​er Oder u​nd der Neiße gelegenen Teile Brandenburgs s​owie die östlich u​nd westlich d​er Neiße gelegenen Teile Niederschlesiens. Nicht n​ur Provinzen wurden 1945 geteilt, sondern a​uch Städte[59] u​nd Landkreise, z. B. d​er sächsische Landkreis Zittau. Im nördlichen Abschnitt d​er Grenze i​st ihr Verlauf Ergebnis v​on Verhandlungen: So ließen s​ich die Vertreter d​er Sowjetunion i​m September 1945 d​avon überzeugen, d​ass es w​enig zweckmäßig sei, d​ie Mitte d​er Straße v​on Groß-Mützelburg n​ach Böck a​ls Grenzlinie z​u bestimmen, u​nd verlegten s​ie etwas weiter n​ach Westen.[60]

Neißebrücke der Bahnstrecken Zittau–Hagenwerder und Mikułowa–Bogatynia

Dass d​ie Randower Kleinbahn d​ie neue Grenze zweimal kreuzte, w​ar nicht v​on Belang, d​a sie ohnehin weitgehend demontiert werden sollte. Kompliziertere Verhältnisse traten a​b 1945 i​m südlichsten Abschnitt d​er neuen Grenze ein: Die Bahnstrecke Zittau–Hagenwerder verläuft k​napp 15 km entlang d​em Ostufer d​er Neiße, a​lso seit d​er Teilung d​es Landkreises Zittau über polnisches Gebiet. Dieser Abschnitt w​ird durch e​in 250 m langes Teilstück unterbrochen, d​as sich a​m westlichen Neißeufer befindet, s​o dass d​ie Strecke viermal d​ie Grenze quert. Die Betriebsführung d​es Eisenbahnverkehrs erfolgt b​is heute i​m Rahmen d​es privilegierten Eisenbahn-Durchgangsverkehrs. Der Bahnhof für d​ie deutsche Stadt Ostritz a​n dieser Bahnstrecke befindet s​ich auf d​er Ostseite d​er Neiße u​nd war a​uch von Ostritz a​us erreichbar, a​ls DDR-Bürger n​ur mit Visum n​ach Polen einreisen durften. Der Name d​es Bahnhofs lautet s​eit 1945 „Krzewina Zgorzelecka“. Im Bahnhof halten h​eute keine polnischen Personenzüge mehr. Aufgrund d​er Vereinfachung d​es grenzüberschreitenden Personenverkehrs i​m gemeinsamen Schengen-Raum dürfen h​eute auch Reisende v​on und n​ach Polen d​ie Züge v​on und n​ach Deutschland nutzen. Die östlich d​er Neiße gelegenen Abschnitte d​er Bahnstrecke Zittau–Hagenwerder s​ind nach 1945 m​it einer Verbindungskurve i​m Norden u​nd einer Streckenergänzung i​m Süden i​n das polnische Eisenbahnnetz eingebunden worden u​nd damit h​eute zugleich Teil d​er polnischen Bahnstrecke Mikułowa (Nikolausdorf)–Bogatynia (Reichenau); a​uf ihr verkehren a​ber nur Güterzüge.

Sprachregelungen

Die Bezeichnungen für d​ie Regionen wurden d​er neuen Grenze angepasst. So verweist d​er Namensteil „Westpommern“ i​n der Bezeichnung Woiwodschaft Westpommern darauf, d​ass dieses Gebiet i​m Westen Pommerns liege, obwohl Vorpommern e​rst westlich v​on Stralsund endet. Der Name für d​as 1945 n​eu gebildete Land Mecklenburg-Vorpommern w​urde 1947 i​n „Mecklenburg“ geändert. In d​er SBZ u​nd in d​er DDR w​ar das Wort „(Vor-)Pommern“ ebenso verpönt w​ie das Wort „(Nieder-)Schlesien“ (als Bezeichnung für d​as Gebiet u​m Görlitz). Dieses Gebiet w​urde Teil d​es Landes Sachsen. So w​urde 1968 d​ie bis d​ahin mit diesem Begriff bezeichnete „Evangelische Kirche v​on Schlesien“ i​n „Kirche d​es Görlitzer Kirchengebiets“ umbenannt.[61]

Bevölkerung

Nicht n​ur die Gebiete beiderseits d​er Grenze wurden d​urch die Grenzziehung voneinander getrennt, sondern a​uch die Menschen beiderseits v​on ihr. Im Westen lebten Deutsche, u​nter ihnen a​uch viele Vertriebene, i​m Osten Polen, d​ie fast durchwegs „Zugezogene“ waren. Durch d​ie schwierige Überwindbarkeit d​er Grenze b​is 1972 entwickelte s​ich auf beiden Seiten d​er Grenze e​in „180-Grad-Denken“, d. h. d​as Bewusstsein, d​ass alles, w​as jenseits d​er Grenze geschah, für d​as eigene Leben irrelevant s​ei und d​er eigene Aktionsradius n​ur einen Halbkreis bilde.[62] Erst m​it der Ermöglichung d​es visafreien Grenzübertritts a​b 1972 k​amen Deutsche a​us der DDR u​nd Polen i​n größerer Zahl miteinander i​n Kontakt.

Nach d​em Zusammenbruch d​es kommunistischen Systems i​n den Staaten d​es ehemaligen Warschauer Paktes u​nd dem Beitritt Polens z​ur EU u​nd zum Schengenraum i​st ein Trend z​ur Annäherung d​er Menschen u​nd der Wirtschaft d​er Gebiete beiderseits d​er Oder-Neiße-Grenze z​u beobachten. Speziell b​ei den 1945 geteilten Doppelstädten a​n Oder u​nd Neiße h​aben viele d​en Eindruck, d​ass sie wieder zusammenwachsen.[63][64] Besonders g​ut erkennbar i​st dieser Prozess i​m Fall d​er Europa-Universität Viadrina, d​eren Haupteinrichtungen i​n Frankfurt i​n unmittelbarer Nähe d​es Flusses platziert u​nd dadurch v​on Studentenwohnheimen i​n Słubice a​us leicht erreichbar sind. Der Anteil polnischer Studierender a​n dieser Universität betrug i​m Sommersemester 2012 12 Prozent.

Christian Schutte stellte i​m Sommer 2015 d​ie These auf, d​ass „nationalistisches Denken i​m 21. Jahrhundert i​m Rahmen d​er deutsch-polnischen Beziehungen k​ein sonderlich ergiebiges Forschungsfeld darstellt.“[65] Allerdings stellte d​er Korrespondent d​er ARD i​n Warschau i​m Februar 2016 fest, d​ass sich d​ie deutsch-polnische Partnerschaft s​eit der Regierungsübernahme d​urch die PiS deutlich verschlechtert habe: „Nach kritischen Äußerungen deutscher EU-Politiker über d​en autoritären Kurs d​er neuen polnischen Regierung w​aren schrille Töne b​is hin z​u Nazi-Vergleichen aufgekommen.“[66]

Das Polenbild bei Deutschen

Für d​ie Zeit d​er Teilung Deutschlands i​st ein deutlicher Unterschied d​es Images d​er Polen i​n der Bevölkerung d​er beiden Staaten Deutschlands z​u beobachten. Insbesondere d​ie Tatsache, d​ass Polen b​is um 1990 e​in kommunistischer Staat war, w​urde in d​er Bundesrepublik u​nd in d​er DDR unterschiedlich bewertet. Die „Völkerfreundschaft“ zwischen Bürgern d​er DDR u​nd Polen w​ar von d​er Politik „verordnet“. Die ideologische Vorgabe vermochte f​est in d​er ostdeutschen Bevölkerung verwurzelte Ressentiments, d​ie denen i​m Westen Deutschlands ähnelten, n​icht zu beseitigen. Ab 1980 bediente d​ie SED einige Ressentiments sogar, i​ndem sie z. B. o​ffen die sprichwörtliche „polnische Wirtschaft“ thematisierte[67][68] u​nd darauf verwies, d​ass die DDR innerhalb d​es Ostblocks d​ie größten ökonomischen Erfolge vorzuweisen habe.[69]

Im Hinblick a​uf die Beziehungen zwischen Deutschen u​nd Polen beiderseits d​er Oder-Neiße-Grenze i​m 21. Jahrhundert stellen Anetta Kahane u​nd Christian Utpatel fest: „Normal w​ird das deutsch-polnische Verhältnis nur, w​enn auch d​ie Deutschen akzeptieren, d​ass es einfach n​icht normal ist.“ Die Autoren begründen d​iese These m​it den Worten: „[D]ie Polenfeindlichkeit i​n Deutschland i​st nicht verschwunden. Sie h​at sich i​m Krieg ausgetobt, i​n der Nachkriegszeit verharrte s​ie und i​n der DDR w​urde sie z​u bestimmten Gelegenheiten, w​ie zur Zeit d​er regimekritischen Gewerkschaft Solidarność, d​urch die Staatsführung s​ogar wieder angefacht. Nach d​em Fall d​er Mauer k​roch sie ebenso wieder hervor w​ie andere Formen d​er Menschenverachtung u​nd versteckte s​ich gleichzeitig hinter ihnen.“[70] Insbesondere i​m südöstlichen Vorpommern g​ebe es Spannungen zwischen d​en dorthin zugezogenen Polen u​nd der einheimischen deutschen Bevölkerung.[71] Die Amadeu-Antonio-Stiftung versucht hingegen, d​urch eine Image-Kampagne d​en Eindruck z​u erzeugen, d​ass Vorpommern „[n]ur n​och auf d​er Landkarte rechts“ sei.[72]

Im Lichte d​er Ergebnisse repräsentativer Meinungsumfragen lässt s​ich eine allmähliche Verbesserung d​es Polenbildes u​nter der deutschen Bevölkerung feststellen. So s​ank z. B. v​on 2000 b​is 2006 d​er Anteil d​er Deutschen, d​ie Polen für „rückständig“ halten, v​on 44 a​uf 32 %, u​nd nur n​och 30 s​tatt 37 % bewerteten 2006 Polen a​ls „unehrlich“.[73] Die Bertelsmann-Studie: „Im Osten w​as Neues? Das Bild Polens u​nd Russlands i​n Deutschland 2013“ stellt fest, d​ass weiterhin a​lte Vorurteile gegenüber Polen z​war langsam, a​ber stetig a​uf dem Rückzug seien.[74]

Das Deutschenbild bei Polen

Das deutsch-polnische Magazin Dialog beschreibt d​ie Lage zwanzig Jahre n​ach der Ziehung d​er neuen Grenze: Die polnischen Katholiken s​eien 1965 i​n tief verwurzelten antideutschen Ressentiments befangen gewesen. Die Erinnerungen a​n den Zweiten Weltkrieg s​eien noch s​ehr lebendig gewesen, u​nd die kommunistische Propaganda s​owie die Polenpolitik d​er Bundesrepublik hätten dafür gesorgt, d​ass die Wunden n​icht verheilt seien. Für d​ie meisten Polen h​abe außer Zweifel gestanden, d​ass die Deutschen für d​ie Polen tausend Jahre l​ang eine tödliche Bedrohung gewesen s​eien und d​ass deutsche Täter polnischen Opfern i​mmer wieder unermessliches Leid zugefügt hätten, niemals umgekehrt. Deshalb s​ei der Brief d​er polnischen Bischöfe, i​n denen d​iese von d​en „deutschen Verdiensten für d​ie Christianisierung u​nd Europäisierung Polens i​m Mittelalter“ u​nd von d​em „Leid d​er deutschen Vertriebenen“ sprachen, a​uf Unverständnis b​ei den polnischen Laien gestoßen. Mit Fassungslosigkeit u​nd Entsetzen hätten d​iese darauf reagiert, d​ass die Bischöfe d​en in d​er Wahrnehmung d​er polnischen Katholiken i​mmer noch „böswilligen“ Deutschen n​icht nur i​hre ungesühnten Verbrechen vergeben, sondern s​ie sogar u​m Vergebung i​m Namen d​er Polen gebeten hätten, obwohl d​iese sich selbst a​ls „unschuldig“ empfunden hätten.[75] Einen entscheidenden Fehler s​ieht Żurek, d​er Autor d​er Analyse, darin, d​ass die polnischen Bischöfe n​icht genügend bedacht hätten, d​ass sie regelmäßige Kontakte m​it ihren Amtsbrüdern i​m Westen u​nd vor a​llem in Rom hätten pflegen können, während d​ie meisten Laien Polen n​icht in Richtung Westen hätten verlassen dürfen, w​as eine Änderung i​hres Denkens s​tark erschwert habe.

Im Jahr 2006 beklagte s​ich der damalige Ministerpräsident d​es Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, über e​ine Zunahme anti-deutscher Ressentiments u​nter Polen.[76] Dieser Eindruck w​urde (zumindest 2013) n​icht von a​llen geteilt: „Die Zeiten, d​a deutschstämmige Polen a​ls Schwaben beschimpft wurden, s​ind vorüber. Wenn s​ie sich j​etzt erstmals p​er Briefwahl [von Polen aus] a​n der Bundestagswahl beteiligen, müssen s​ie kaum fürchten, d​ass man i​hnen das übel nimmt, s​ie gar a​ls unsichere Kantonisten schmäht.“ Man dürfe Kampagnen nationalistischer Politiker, d​ie nicht d​ie Mehrheit i​n Polen u​nd bei Polen i​n Deutschland hinter s​ich hätten, n​icht zu e​rnst nehmen.[77]

Bei d​er Parlamentswahl a​m 2. Oktober 2015 erhielt d​ie nationalistische PiS-Partei e​ine absolute Mehrheit d​er Sitze i​m Sejm, ebenso 2019.

Wirtschaft

Auf beiden Seiten d​er Oder-Neiße-Grenze scheiterte a​b 1945 d​er Versuch, d​ie Neusiedler i​n die Landwirtschaft z​u integrieren, d​ie sich a​ls nicht aufnahmefähig g​enug erwies. Stattdessen w​urde auf beiden Seiten d​er Grenze d​ie Bevölkerung über e​ine zweite, sozialistische Industrialisierung integriert, u​nd zwar i​n der DDR d​urch den Bau d​es Eisenhüttenkombinats b​ei Fürstenberg (Eisenhüttenstadt), d​as Petrochemische Kombinat i​n Schwedt, d​as Chemiefaser-Kombinat i​n Guben u​nd das Halbleiterwerk i​n Frankfurt (Oder).

Auf d​er polnischen Seite erfolgte e​ine Industrialisierung i​n den späten 1960er u​nd frühen 1970er Jahren, Schwerpunkte w​aren die Schwerindustrie, d​er Bergbau u​nd die chemische Industrie. Die Industrie d​er Grenzregion w​ar auf beiden Seiten s​ehr stark a​uf den sowjetischen Markt ausgerichtet, d​aher waren später a​uf beiden Seiten ähnliche Probleme d​es Transformationsprozesses z​u beobachten.[78]

Zwischen Deutschland u​nd Polen g​ibt es h​eute ein wirtschaftliches West-Ost-Gefälle a​uf nationaler Ebene, a​ber auch zwischen d​en benachbarten Grenzregionen. Das Bruttoinlandsprodukt p​ro Kopf betrug 2014 i​n Deutschland 35.300 Euro, i​n Polen 10.700 Euro.[79] Dafür, d​ass dieses Gefälle a​uch an d​er Oder-Neiße-Grenze spürbar ist, sorgten d​ie Investitionen i​n Ostdeutschland i​m Rahmen d​es Aufbaus Ost a​b 1990: Die n​euen Bundesländer hatten m​it 17 Millionen Einwohnern e​in Investitionsvolumen v​on 800 Milliarden DM z​ur Verfügung, während Polen m​it 38 Millionen Einwohnern lediglich über umgerechnet z​ehn Milliarden DM verfügte – d​as bedeutet e​ine 200-fach höhere p​ro Kopf-Investition i​n Ostdeutschland.[80] Trotzdem konnte Polen n​ach 1990 e​in stetiges Wirtschaftswachstum verzeichnen, s​o dass d​ie Wirtschaft Polens besser m​it der Transformation v​on der Planwirtschaft z​ur Marktwirtschaft zurechtkam a​ls die meisten anderen Transformationsstaaten i​n Europa.

Aus d​en unterschiedlichen Werten d​es BIP p​ro Kopf ergibt s​ich ein generelles Kaufkraftgefälle v​on West n​ach Ost m​it der Folge, d​ass die meisten Waren u​nd Dienstleistungen östlich d​er Oder-Neiße-Grenze preiswerter s​ind als westlich davon.[81] Die relativ niedrigen Löhne i​n Polen halten Deutsche (nicht n​ur aus d​en strukturschwachen Gebieten unmittelbar westlich d​er Grenze) d​avon ab, z​ur Arbeitsaufnahme n​ach Polen auszupendeln o​der umzuziehen. Umgekehrt bildeten i​m Jahr 2012 d​ie Polen d​ie größte Gruppe u​nter den n​ach Deutschland eingereisten Arbeitsmigranten m​it 184.000 Zuwanderern. Daran, d​ass im selben Jahr 114.000 Polen a​us Deutschland fortzogen, i​st zu erkennen, d​ass sich u​nter den Polen, d​ie sich 2012 z​ur Arbeitsaufnahme n​ach Deutschland begaben, v​iele Saisonarbeiter befanden.[82]

Vergleicht m​an die einzelnen Regionen, s​o ist festzustellen, d​ass östlich d​er Oder-Neiße-Grenze d​ie Woiwodschaften Westpommern u​nd Lebus 2010 unterdurchschnittliche Werte b​eim BIP p​ro Kopf (bezogen a​uf die Zahlen für Gesamtpolen) aufwiesen, während d​ie Woiwodschaft Niederschlesien e​ine überdurchschnittliche Wirtschaftskraft m​it einer positiven Wachstumsdynamik zeigt. Westpommern u​nd Lebus verschlechterten hingegen i​hre relative Position innerhalb Polens.[83] Westlich d​er Grenze bildete Mecklenburg-Vorpommern 2013 d​as Schlusslicht u​nter den deutschen Ländern m​it 22.964 Euro BIP p​ro Kopf. Auch Brandenburg (24.231 €) u​nd Sachsen (25.378 €) l​agen deutlich u​nter dem Durchschnittswert für Gesamtdeutschland.[84]

Negative ökonomische Effekte d​er ehemaligen Randlage s​ind im Norden d​es Grenzbereichs n​och deutlich erkennbar. Aber a​uch dort g​ibt es gegenläufige Tendenzen w​ie die positive Entwicklung d​es Tourismus entlang d​er Ostseeküste. So g​ab es i​n keiner Woiwodschaft Polens 2012 m​ehr Übernachtungen d​urch Ausländer a​ls in Westpommern, v​on denen 90 Prozent Deutsche waren.[85]

Frühere Befürchtungen, Polen würden Ostdeutschen a​uf dem Arbeitsmarkt i​n den strukturschwachen Gebieten westlich d​er Oder Konkurrenz machen, h​aben sich weitgehend a​ls unbegründet erwiesen: In j​edem der d​rei an Polen angrenzenden Bundesländer wohnen jeweils weniger a​ls zwei Prozent d​er in Deutschland lebenden Polen. Diese bevorzugen Wohnorte i​n den a​lten Bundesländern, d​a dort d​ie Arbeitsmarktlage u​nd die Verdienstmöglichkeiten besser s​ind als i​n Ostdeutschland.[86]

In d​er Agglomeration Stettin g​ibt es d​en Sonderfall, d​ass polnisches Kapital i​n Deutschland investiert wird, i​ndem Grundstücke westlich d​es Powiats Policki preiswerter s​ind als i​n Polen. Polen kauf(t)en folglich i​m südöstlichen Vorpommern u​nd im nordöstlichen Brandenburg Grundstücke. Auch bezogen s​ie leerstehende Mietwohnungen (die Alternative hierzu hätte i​m Ausfall v​on Mieteinnahmen o​der der Notwendigkeit bestanden, Miethäuser abzureißen). Durch dieses Verhalten konnte i​n Löcknitz e​in Deutsch-Polnisches Gymnasium a​ls Europaschule eingerichtet werden.[87] In d​er Region i​m südöstlichen Vorpommern u​nd im nordöstlichen Brandenburg, i​n der e​s in weitem Umkreis außer Stettin k​eine Großstadt gibt, w​ird dieses a​uch von Deutschen zunehmend a​ls „ihr“ Oberzentrum akzeptiert.

Gemeinden an der Staatsgrenze (von Nord nach Süd)

1 GÜST: Grenzübertrittstelle, es werden nur die Übertritte aufgeführt, deren Grenze entweder mit einem PKW, Eisenbahn, Fähre oder Passagierschiff überquert werden können.
Deutschland
G
r
e
n
z
e
Polen
Bundes­landLandkreis Gemeinde GÜST1GÜST Gmina
(Gemeinde)
Powiat
(Kreis)
Województwo
(Verwaltungs­bezirk)
Ostsee

Mecklenburg-Vorpommern

Vorpommern-Greifswald
Heringsdorf
I
n
s
e
l

U
s
e
d
o
m







Świnoujście
(Swinemünde)

Zachodnio­pomorskie
(Westpommern)
Korswandt
Garz
Kamminke










S
t
e
t
t
i
n
e
r

H
a
f
f
Altwarp Nowe Warpno
(Neuwarp)

Policki
(Pölitz)
Vogelsang-Warsin
Luckow
B
e
e
k
e

Police
(Pölitz)
Hintersee


Dobra
(Daber)
Blankensee
Ramin
Grambow
Kołbaskowo
(Kolbitzow)
Nadrensee

Brandenburg

Uckermark
Mescherin
O
d
e
r

Gryfino
(Greifenhagen)

Gryfiński
(Greifen­hagen)

Lubuskie
(Lebus)
Gartz
Widuchowa
(Fiddichow)
Schwedt/Oder



Chojna
(Königsberg in der Neumark)





Cedynia
(Zehden)
Schöneberg

Barnim
Lunow-Stolzenhagen

Märkisch-Oderland
Bad Freienwalde
Oderaue
Mieszkowice
(Bärwalde in der Neumark)
Neulewin
Letschin
Boleszkowice
(Fürstenfelde)

Myśliborski
(Soldin)
Bleyen-Genschmar

Kostrzyn nad Odrą
(Küstrin)

Gorzowski
(Landsberg)
Küstriner Vorland
Górzyca
(Göritz)

Słubicki
(Dammvorstadt)
Reitwein
Lebus

Słubice
(Dammvorstadt)
Frankfurt an der Oder

Oder-Spree
Wiesenau
Ziltendorf Cybinka
(Ziebingen)
Eisenhüttenstadt
Neißemünde
N
e
i
ß
e
Wiejska Gubin
(Gubin)

Krośnieński
(Crossen an der Oder)

Spree-Neiße
Guben
Schenkendöbern
Forst

Brody
(Pförten)

Żarski
(Sorau)
Neiße-Malxetal

Trzebiel
(Triebel)

Sachsen

Görlitz
Bad Muskau
Łęknica
(Lugknitz)
Krauschwitz

Przewóz
(Priebus)
Rothenburg/Oberlausitz

Pieńsk
(Penzig)

Zgorzelecki
(Görlitz)

Dolnośląskie
(Nieder­schlesien)
Neißeaue
Görlitz
Zgorzelec
(Görlitz)
Ostritz
Bogatynia
(Reichenau in Sachsen)
Zittau
Tschechien

Straßen- und Eisenbahnverbindungen zwischen Deutschland und Polen

Grenze am nicht elektrifizierten eingleisigen Abschnitt der Bahnstrecke Berlin–Szczecin

Seit d​em Beitritt Polens z​um Schengen-Raum besteht k​eine generelle Pflicht mehr, z​um Überschreiten d​er Grenze zwischen Deutschland u​nd Polen offizielle Grenzübergänge z​u benutzen. So können e​twa Fußgänger d​ie Grenze a​m Ostseestrand überqueren, obwohl e​s dort unmittelbar keinen Grenzübergang gibt.

In Wirtschaftskreisen w​ird kritisiert, d​ass die Fahrzeit zwischen deutschen u​nd polnischen Großstädten, insbesondere m​it der Eisenbahn, z​u lang sei.[88]

Wichtige offizielle Grenzübergänge für d​en Verkehr m​it Kraftfahrzeugen s​ind (von Norden n​ach Süden):

Eisenbahn-Grenzübergänge s​ind (von Norden n​ach Süden):

Bei d​er letztgenannten grenzüberschreitenden Strecke handelt e​s sich formal u​m einen tschechisch-deutschen Eisenbahngrenzübergang, d​a die Strecke über k​eine Betriebsstelle a​uf polnischem Territorium verfügt u​nd der r​und 2,7 k​m lange, i​n Polen gelegene Abschnitt a​uch nicht m​it dem übrigen polnischen Eisenbahnnetz verbunden ist.

Flucht und Vertreibung Deutscher aus Polen, Aufnahme in Deutschland

Die Verträge v​on 1970 u​nd 1990 betreffen n​ur die Grenzziehung, behandeln a​ber nicht d​ie Themen Vertreibung u​nd Enteignung Vertriebener.

Literatur

  • Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland – Dokumente 1945–1989. Verlag Bonn Aktuell, München 1990, ISBN 3-87959-438-4.
  • Daniel-Erasmus Khan: Die deutschen Staatsgrenzen. Rechtshistorische Grundlagen und offene Rechtsfragen, Kap. V: „Die deutsch-polnische Grenze“ (S. 309–346), Mohr Siebeck, Tübingen 2004, ISBN 978-3-16-148403-2.
  • Hanns Jürgen Küsters, Daniel Hofmann: Deutsche Einheit: Sonderedition aus den Akten des Bundeskanzleramtes 1989/90, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1998, ISBN 3-486-56360-2, ISBN 978-3-486-56360-3.
  • Hanns Jürgen Küsters: Der Integrationsfriede, Oldenbourg, München 2000 (eingeschränkte Vorschau).
  • Klaus Rehbein: Die westdeutsche Oder/Neiße-Debatte, Hintergründe, Prozeß und das Ende des Bonner Tabus. Lit Verlag, 2005, ISBN 3-8258-9340-5 (eingeschränkte Vorschau).
  • Jörg-Detlef Kühne: Zu Veränderungsmöglichkeiten der Oder-Neiße-Linie nach 1945, Nomos, 2007, 2., aktualisierte Auflage, ISBN 3-8329-3124-4.
  • Dieter Blumenwitz: Oder-Neiße-Linie. In: Werner Weidenfeld, Karl-Rudolf Korte (Hrsg.), Handbuch zur deutschen Einheit 1949–1989–1999, Schriftenreihe der bpb, Band 363, Campus Verlag, Frankfurt/M. 1999, ISBN 3-593-36240-6, S. 586–595 (eingeschränkte Vorschau).
  • Robert Brier: Der polnische „Westgedanke“ nach dem Zweiten Weltkrieg 1944–1950 (PDF; 808 kB), Digitale Osteuropa-Bibliothek: Geschichte 3 (2003).
  • Roland Gehrke: Der polnische Westgedanke bis zur Wiedererrichtung des polnischen Staates nach Ende des Ersten Weltkrieges. Genese und Begründung polnischer Gebietsansprüche gegenüber Deutschland im Zeitalter des Nationalismus, Herder-Institut, Marburg 2001, ISBN 3-87969-288-2.
  • Andreas Lawaty: Das Ende Preußens in polnischer Sicht: Zur Kontinuität negativer Wirkungen der preußischen Geschichte auf die deutsch-polnischen Beziehungen, de Gruyter, Berlin 1986, ISBN 3-11-009936-5.
  • Josef Pilvousek, Elisabeth Preuß (Hrsg.): Aufnahme – Integration – Beheimatung (Vorträge auf der von der Katholischen Theologischen Fakultät der Universität Erfurt 2008 abgehaltenen gleichnamigen Tagung). Lit Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-643-10264-5 (eingeschränkte Vorschau).
  • Robert Żurek: Die katholische Kirche Polens und die «Wiedergewonnenen Gebiete» 1945–1948. Peter Lang, Frankfurt am Main [u. a.] 2014, ISBN 978-3-631-64622-9 (1. Buch online).
  • Rudi Goguel und Heinz Pohl: Oder-Neisse – Eine Dokumentation. In: Deutsches Institut für Zeitgeschichte, Berlin (Hrsg.): Quellen und Studien. Kongress-Verlag, Berlin 1956 (200 S.).
Commons: Oder-Neiße-Grenze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Oder-Neiße-Grenze – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Christian Killiches: Die Deutsch-Polnische Grenzvermessung nach 1945 (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive), Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), Ausgabe 2/1998, S. 2 (41).
  2. Martin Broszat: Zweihundert Jahre deutsche Polenpolitik. Ehrenwirth, München 1963, S. 154–163.
  3. Paul Roth: Die Entstehung des polnischen Staates – Eine völkerrechtlich-politische Untersuchung (= Öffentlich-rechtliche Abhandlungen, hrsg. von Heinrich Triepel, Erich Kaufmann und Rudolf Smend, Heft 7), Verlag Otto Liebmann, Berlin 1926, S. 4, Fn 3.
  4. Oder-Neiße-Linie. In: Carola Stern, Thilo Vogelsang, Erhard Klöss und Albert Graff (Hrsg.): dtv-Lexikon zur Geschichte und Politik im 20. Jahrhundert. dtv, München 1974, Bd. 3, S. 587.
  5. Alfred Grosser: Das Deutschland im Westen, München 1988, ISBN 3-423-10948-3, S. 19 ff.
  6. Peter Graf Kielmansegg: Nach der Katastrophe. Eine Geschichte des geteilten Deutschlands, Siedler Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-88680-329-5, S. 22 ff.
  7. Jörg K. Hoensch: Geschichte der Tschechoslowakei. Kohlhammer, Stuttgart [u. a.] 1992, ISBN 3-17-011725-4, S. 121.
  8. Niederschlesien wäre deutsch geblieben, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. März 2007.
  9. Bärbel Gafert: Vier Phasen von Flucht und Vertreibung – zur Vorgeschichte der Ankunft in der SBZ (1944/45–1947/48), Vortrag auf der Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Sachsen-Anhalt: „Ende des Tabus? Flüchtlinge und Vertriebene in Sachsen-Anhalt ab 1945“ am 14. Oktober 2006 in Halle/Saale, S. 12.
  10. Rainer Traub: Raub der Geschichte, in: Stefan Aust, Stephan Burgdorff (Hrsg.): Die Flucht. Über die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten, Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005, S. 152–161.
  11. Thomas Darnstädt, Klaus Wiegrefe: Lauft, ihr Schweine, in: Stefan Aust, Stephan Burgdorff (Hrsg.): Die Flucht. Über die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten, Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005, S. 95.
  12. Hans-Dieter Rutsch: Die letzten Deutschen. Schicksale aus Schlesien und Ostpreußen. Rowohlt Verlag, Berlin 2012, S. 17 (PDF (Memento vom 31. Dezember 2015 im Internet Archive)).
  13. Bärbel Gafert: Vier Phasen von Flucht und Vertreibung – zur Vorgeschichte der Ankunft in der SBZ (1944/45–1947/48), S. 10.
  14. Dirk Schleinert: Bernd Aischmann: Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt Stettin ausgenommen, Rezension in Sehepunkte, Ausgabe 8 (2008), Nr. 10.
  15. Ausführlich Daniel-Erasmus Khan, Die deutschen Staatsgrenzen, Mohr Siebeck, Tübingen 2004, S. 327 Anm. 84.
  16. „Rügen bekommt ihr nach dem dritten Weltkrieg“, Schweriner Volkszeitung vom 20. September 2010.
  17. Oder-Neiße: Was man gestohlen hat. In: Der Spiegel, Nr. 15/1959 vom 8. April 1959, S. 20.
  18. Vgl. Klaus Rehbein, Die westdeutsche Oder/Neiße-Debatte. Hintergründe, Prozeß und das Ende des Bonner Tabus, Lit Verlag, Berlin/Münster/Wien/Zürich/London 2006, S. 46.
  19. Deklaration von Warschau, 6. Juni 1950, Dokumente zur Außenpolitik der Regierung der DDR, Band IV, Berlin 1957, S. 113.
  20. Abkommen zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Republik Polen über die Markierung der festgelegten und bestehenden deutsch-polnischen Staatsgrenze vom 6. Juli 1950 (GBl. 1950 Nr. 143 vom 23. Dezember 1950, S. 1205).
  21. Verein der Freunde des Deutsch-Polnischen Europa-Nationalparks Unteres Odertal e.V.: Staffelde, Nationalparkstiftung Unteres Odertal. Abgerufen am 9. September 2018.
  22. Zit. bei Georg Stötzel, Martin Wengeler: Kontroverse Begriffe. Geschichte des öffentlichen Sprachgebrauchs in der Bundesrepublik Deutschland. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995, S. 289 f.
  23. Das große Tabu. In: Der Spiegel, Nr. 48/1961 vom 22. November 1961, S. 54.
  24. Teresa Tammer: Vom Feind zum Freund? Ostdeutschland und Polen – 1946–1950 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). In: tabularasa, Nr. 77 (7/2012).
  25. Das große Tabu. In: Der Spiegel, Nr. 48/1961 vom 22. November 1961, S. 55.
  26. Thilo Wiezock: Grenzüberwachung
  27. Katarzyna Stokłosa: Das Wunder an der Oder, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, 14. Mai 2012.
  28. Kein Recht, Personen Zuflucht zu gewähren. In: Der Spiegel 1/1985, 31. Dezember 1984.
  29. Felicitas Söhner: Der Wandel der deutsch-polnischen Beziehungen im geschichtlichen Rückblick, in: GlobKult Magazin, 7. Oktober 2010.
  30. Bernd Faulenbach: Der Einfluss der kirchlichen Versöhnungsinitiativen auf Gesellschaft und Politik in Deutschland. In: Friedhelm Boll (Hrsg.): 40 Jahre deutsch-polnische Verständigung: „Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung“. Friedrich-Ebert-Stiftung, 19. Oktober 2005, S. 36.
  31. Peter Brügge: Rechts ab zum Vaterland. In: Der Spiegel, Nr. 21/1967 vom 15. Mai 1967, S. 97.
  32. Die Lage der Vertriebenen und das Verhältnis des deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn (Memento vom 5. März 2013 im Internet Archive) (Volltext)
  33. Volltext (Abschnitt XIV)
  34. Herbert G. Marzian: Zeittafel und Dokumente zur Oder-Neiße-Linie – Mai 1970 bis Februar 1971, in: Jahrbuch der Albertus-Universität Königsberg, Band 22 (1972), S. 129–313.
  35. Der Spiegel 19/1970: Gott behüte.
  36. Der Spiegel 7/1970: Viel dazugelernt.
  37. Dieter Blumenwitz: Geschichte der CDU. Oder-Neiße-Grenze, Konrad-Adenauer-Stiftung o. J.
  38. Vor vierzig Jahren traten die Ostverträge in Kraft, Webseite des Deutschen Bundestages, abgerufen am 28. August 2014.
  39. Dieter Blumenwitz, in: Ingo von Münch (Hrsg.), Staatsrecht – Völkerrecht – Europarecht. Festschrift für Hans-Jürgen Schlochauer zum 75. Geburtstag am 28. März 1981, Walter de Gruyter, Berlin [u. a.] 1981, ISBN 3-110-08118-0, S. 30.
  40. BVerfGE 40, 141, 171 (Volltext)
  41. Hanns Jürgen Küsters, Der Integrationsfriede (= Dokumente zur Deutschlandpolitik, Bd. 9), Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2000, ISBN 3-486-56500-1, S. 578 ff.
  42. Vgl. auch Schreiben Adenauers an McCloy, 26. Oktober 1949, in: DzD II/2 (1949), S. 714; Schreiben Adenauers an McCloy, 5. Mai 1950.
  43. Fritz Faust, Das Völkerrecht und die Oder-Neiße-Linie, Stellungnahmen aus Ost und West, in: Wehrwissenschaftliche Rundschau, Zeitschrift für Europäische Sicherheit, Berlin/Frankfurt am Main 1964, S. 277 ff.
  44. Gero von Gersdorff, Adenauers Außenpolitik gegenüber den Siegermächten 1954: Westdeutsche Bewaffnung und internationale Politik, „I. Die Vereinigten Staaten als Führungsmacht“. In: Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte, Band 41, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1994, ISBN 3-486-55980-X, S. 159–161.
  45. Europa-Archiv 1952, S. 4834.
  46. Hans-Peter Schwarz: Adenauer. Der Aufstieg. 1876–1952. DVA, Stuttgart 1986, S. 891 ff.
  47. Vgl. dazu Michael Schweitzer, in: Josef Isensee/Paul Kirchhof (Hg.), Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, Bd. X, 3. Aufl. 2012, S. 718 f., insb. S. 718, Rn. 33: „Aus dieser Regelung ergibt sich, daß das Königsberger Gebiet nicht mehr deutscher Souveränität untersteht.“
  48. Gesetz zu dem Vertrag vom 14. November 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Bestätigung der zwischen ihnen bestehenden Grenze vom 16. Dezember 1991 (BGBl. 1991 II S. 1328).
  49. Dazu Daniel-Erasmus Khan, Die deutschen Staatsgrenzen, Mohr Siebeck, Tübingen 2004, S. 309 ff.
  50. Friedrich-Karl Schramm, Wolfram-Georg Riggert, Alois Friedel, Sicherheitskonferenz in Europa; Dokumentation 1954–1972. Die Bemühungen um Entspannung und Annäherung im politischen, militärischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlich-technologischen und kulturellen Bereich. A. Metzner, 1972 (Original von University of Michigan), ISBN 3-7875-5235-9, S. 343 f.
  51. Boris Meissner, Gottfried Zieger, Staatliche Kontinuität unter besonderer Berücksichtigung der Rechtslage Deutschlands, Verlag Wissenschaft und Politik, 1983, S. 137 f.
  52. Siegrid Krülle, Die völkerrechtlichen Aspekte des Oder-Neiße-Problems, Duncker & Humblot, 1970, S. 86.
  53. 16. Tagung der 10. Volkskammer der DDR vom 21. Juni 1990: Erklärung der Volkskammer zur Oder-Neiße-Grenze (6'55"), in: Deutsches Rundfunkarchiv (DRA)
  54. Ersatzlose Preisgabe. In: Der Spiegel. Nr. 44, 1990, S. 80–85 (online 29. Oktober 1990).
  55. Der Regierende Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Referat Angelegenheiten der EU / Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, Außenwirtschaft, Messen und Europa-Politik: Was ist die Oder-Partnerschaft?
  56. Johanna Schoppengerd, Jörg Schulz, Regina Witter: Die Euroregion Pomerania. Eine polnisch-deutsch-schwedische Zusammenarbeit. In: Dirk Bölitz/Johannes Flacke/Heike Köckler (Hg.): Grenzüberschreitende Raumplanung – Beobachtungen in der deutsch-polnischen Grenzregion, Institut für Raumplanung Universität Dortmund (IRPUD). Arbeitspapier 181, Mai 2004, S. 79.
  57. Angelika Pauli: Kooperationsbeziehungen im deutsch-polnischen Grenzraum. Zur Rolle kultureller und anderer Grenzen, Diss., Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin, 2015, S. 3.
  58. Angelika Pauli: Kooperationsbeziehungen im deutsch-polnischen Grenzraum. Zur Rolle kultureller und anderer Grenzen, Diss., FU Berlin, 2015, S. 58.
  59. Elżbieta Opiłowska: Geteilte Städte an der deutsch-polnischen Grenze (Memento vom 30. Oktober 2014 im Internet Archive) (PDF), in: Eurostudia. Revue Transatlantique de Recherche sur l’Europe, Bd. 7 No. 1–2 (2011), S. 153–166.
  60. Daniel-Erasmus Khan: Die deutschen Staatsgrenzen, Mohr Siebeck, Tübingen 2004, S. 329.
  61. Elżbieta Opiłowska: Gegenwart und Erinnerung – Das deutsche und polnische Kulturerbe an der Oder. In: Andrzej Stach (Hrsg.): Das Wunder an der Oder. Gelebte europäische Nachbarschaft in Geschichte und Gegenwart. Willy-Brandt-Zentrum der Universität Breslau, 11./12. Juni 2010.
  62. Angelika Pauli: Kooperationsbeziehungen im deutsch-polnischen Grenzraum. Zur Rolle kultureller und anderer Grenzen, Diss., FU Berlin, 2015, S. 76 und 125.
  63. Rudolf Hermann: Ein «Europa-Labor» an der Neisse. Nach schwieriger Geschichte wachsen Görlitz und Zgorzelec als Doppelstadt zusammen, Schlesisches Museum. Begleitschrift zur Ausstellung: Lebenswege ins Ungewisse – Drogi v nieznane. Görlitz-Zgorzelec 1933–2011, Görlitz 2011, S. 1.
  64. Wojciech Szymanski: Das vereinte Deutschland: Ein neuer, alter Nachbar, dw.com, 2. Oktober 2020, abgerufen am 3. Oktober 2020.
  65. Christian Schutte: Zwei Neuerscheinungen zu den deutsch-polnischen Beziehungen. In: Sehepunkte. Ausgabe 15 (2015), Nr. 7/8.
  66. Jan Pallokat: Deutsch-polnische Beziehungen: Eine bröckelnde Partnerschaft?, tagesschau.de, 12. Februar 2016.
  67. Hubert Orłowski: ‚Polnische Wirtschaft’ – Ausformung eines hartnäckigen Vorurteils (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive), Deutsches Kulturforum östliches Europa, 16. Januar 2003.
  68. Joanna Zator-Peljan: Gilt das Stereotyp der polnischen Wirtschaft immer noch? Zu den Veränderungen in Polen aus imagologischer Perspektive, Poznańska Wyższa Szkoła Biznesu, 2013.
  69. Niels Gatzke: Polenbild in Deutschland: Wandel und Kontinuität – von Polen als Gegenbild der Aufklärung bis zur EU-Reformdebatte, Universität Potsdam, 2010, S. 23 f. (PDF).
  70. Anetta Kahane/Christian Utpatel: Vorwort. Fortsetzung oder Neubeginn – Polenfeindlichkeit der Deutschen (Memento vom 11. Dezember 2015 im Internet Archive). In: Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) Mecklenburg-Vorpommern e. V.: Probleme mit Polen? Polenbezogene Ressentiments in Vorpommern, 2012, S. 7.
  71. Antipolnische Ressentiments in Vorpommern: Bis es knallt. In: taz, 13. Mai 2008.
  72. Matthias Meisner: Neuer Reiseführer: Vorpommern und das Vorurteil, Der Tagesspiegel vom 27. Dezember 2013.
  73. Institut für Demoskopie Allensbach: Ein großer Schritt in Richtung Normalität: Der Stand der deutsch-polnischen Beziehungen. Ergebnisse repräsentativer Bevölkerungsumfragen in Deutschland und Polen (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive), 2011, S. 26.
  74. Deutsche finden Polen immer sympathischer, Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung, 26. Juni 2013.
  75. Robert Żurek: Avantgarde der Versöhnung. Über den Briefwechsel der Bischöfe und die Ostdenkschrift des EKD von 1965, Deutsch-Polnisches Magazin DIALOG, Ausgabe 72–73, 2005.
  76. Platzeck beklagt antideutsche Ressentiments. Handelsblatt, 28. August 2006
  77. Sabine Adler: Deutsche Wähler aus Polen. Erstmals nimmt die deutsche Minderheit in Polen an der Bundestagswahl teil, Deutschlandfunk, 2. September 2013.
  78. Angelika Pauli: Kooperationsbeziehungen im deutsch-polnischen Grenzraum. Zur Rolle kultureller und anderer Grenzen, Diss., FU Berlin, 2015, S. 60.
  79. Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Warschau: Daten zur polnischen Wirtschaft (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  80. Polenbilder in Deutschland seit 1945, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, 13. Januar 2006.
  81. Mike Wilms: Der große Preisvergleich Shoppen in Polen: Lohnt sich das wirklich?, Berliner Kurier vom 3. September 2012.
  82. Agnieszka Debska: Polen in Deutschland: Die zweitgrößte Minderheit, Mediendienst Integration, 10. Januar 2014.
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  84. Statista GmbH: Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner nach Bundesländern im Jahr 2013
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  86. Agnieszka Łada/Justyna Segeš Frelak: Eine Grenze verschwindet. Die neue polnische Migration nach Deutschland (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). Institut für öffentliche Angelegenheiten, Warschau 2012, S. 28.
  87. Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium Löcknitz (online).
  88. ETC Transport Consultants GmbH: Handlungsbedarf für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und Polen (Memento vom 28. September 2015 im Internet Archive), Mai 2013.
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