Generalstreik
Ein Generalstreik ist eine Streikaktion der gesamten Arbeiterschaft eines Landes oder einer Region. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts favorisierte die anwachsende internationale Arbeiterbewegung den Generalstreik für die Durchsetzung ökonomischer oder politischer Ziele. Anfang 1886 rief die nordamerikanische Arbeiterbewegung zur Durchsetzung des Achtstundentags zum Generalstreik am 1. Mai auf. Der Streik wurde blutig niedergeschlagen. Die 1889 in Paris gegründete Zweite Internationale rief zum Gedenken an die damaligen Opfer des Haymarket Riot den 1. Mai zum „Kampftag der Arbeiterbewegung“ aus. Am 1. Mai 1890 wurde zum ersten Mal dieser „Protest- und Gedenktag“ mit Massenstreiks und Massendemonstrationen in der ganzen Welt begangen.
Näheres
Generalstreiks sind wegen ihrer umfassenden Unterbrechung des Alltags überaus wirksam. Unterschiedliche Bereiche des öffentlichen Lebens (Verkehr, Post, Ver- und Entsorgung) kommen zum Erliegen. Meist können Arbeitswillige aufgrund einer gewerkschaftlichen Organisation am Streikbruch gehindert werden. Wenn der Generalstreik von den Gewerkschaften organisiert wird, setzt er ein hohes organisatorisches Niveau der Gewerkschaften voraus.
Häufig bilden schwerwiegende ökonomische Ungerechtigkeiten oder soziale Unruhen die auslösenden Motive für einen Generalstreik.
Neben ökonomischen Ursachen kann ein Generalstreik auch politische Ursachen haben, wie zum Beispiel im März 1920 beim Kapp-Putsch in der Weimarer Republik, wo der Generalstreik schließlich mit zur Niederschlagung des Militärputsches beitrug.
Ziel zahlreicher sozialdemokratischer, sozialistischer und anderer linker Bewegungen war es, durch eine organisierte Lähmung die „sanfte Revolution“ des Landes durchzuführen. Wenn Staat und Verwaltung infolgedessen ausgeschaltet sind, wären die Arbeiter in der Lage, die Gesellschaft neuen Linien gemäß zu reorganisieren. Diese Philosophie wurde von den Industriearbeitern der anarchosyndikalistischen Gewerkschaften besonders im frühen 20. Jahrhundert bevorzugt.
Vor dem Ersten Weltkrieg gab es innerhalb der Sozialdemokratie und den ihr verbundenen freien Gewerkschaften eine breite Auseinandersetzung über den Sinn und Zweck eines Generalstreiks, die als Massenstreikdebatte bekannt wurde.
Beispiele
Belarus 2020
Während der Proteste in Weißrussland 2020 wurde zum Generalstreik bis zum Sturz des Regimes aufgerufen. Allerdings beteiligt sich an diesem Streik lediglich ca. 10.000 Arbeiter.
Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland
In Deutschland sind politische Streiks, anders als etwa in europäischen Staaten wie Frankreich oder Italien, juristisch nicht vom Streikrecht gedeckt. Daraus könnten sich Schadensersatzansprüche der Wirtschaft gegen aufrufende Gewerkschaften ergeben.
Entsprechende gerichtliche Entscheidungen basieren auf einem Gutachten von 1952 und führten zu dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts aus dem Jahre 1955, an denen beide Male Hans Carl Nipperdey, der im Dritten Reich die Anpassung des Arbeitsrechts an die Ideologie des Nationalsozialismus mit vorantrieb, zentral beteiligt war.[1] Das Streikrecht wird allerdings im Rahmen mehrerer seitdem geschlossener internationaler Abkommen, aber auch im Rahmen der Rechtsprechung des EGMR, weiter ausgelegt. Mangels eines Anlasses haben sich die deutschen Gerichte jedoch noch nicht weiter damit auseinandergesetzt.
Eine Ausnahmeregelung ist einzig dem Art. 20 GG: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ zu entnehmen.
Ruhrgebiet und Weimarer Republik 1905–1921
Die deutschen Gewerkschaften nannten den Streik der Bergarbeiter des Ruhrgebiets im Januar 1905 wegen seiner Größe und seiner erheblichen Auswirkungen auf die Güterproduktion im ganzen Land einen „Generalstreik“.[2]
Am 9. November 1918 wird in Berlin der Generalstreik ausgerufen. Noch am gleichen Tag dankt der Kaiser ab. Der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann ruft vor dem Reichstag:
„Arbeiter und Soldaten! Seid euch der geschichtlichen Bedeutung dieses Tages bewusst. (…) Nichts darf geschehen, was der Arbeiterbewegung zur Unehre gereicht! Seid einig, treu und pflichtbewusst! (…) Es lebe die deutsche Republik!“[3]
Zum Beginn der Weimarer Republik vom Februar bis April 1919 kam es in zahlreichen deutschen Städten zu regionalen Generalstreiks, besonders im Ruhrgebiet, in Mitteldeutschland um Halle und Merseburg, in Oberschlesien sowie in Berlin.[4] Allein in der Hauptstadt traten rund eine Million Beschäftigte in den Ausstand und forderten eine Anerkennung der Räte in der neuen Verfassung sowie weitere Maßnahmen wie eine Sozialisierung der Wirtschaft und eine Militärreform.
Aufgrund der Versailler Verträge kam es im März des Jahres 1920, ausgelöst durch Nationalkonservative und vor allem Teile des Offizierkorps der Reichswehr zu einem Militärputsch. Als Reaktion darauf rief Carl Legien, der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) alle in Berlin erreichbaren Funktionäre in das Gewerkschaftshaus am Engelufer. Mit dabei war auch die Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände (AfA) mit ihrem Vorsitzenden Siegfried Aufhäuser.[5] Die Gewerkschafter beschlossen einen Generalstreik als Reaktion auf den Kapp-Putsch. Die Arbeitsniederlegungen begannen am 15. März 1920 und waren die größten in der deutschen Geschichte. Über 12 Millionen Menschen beteiligten sich am Ruhraufstand.[6] Mit dem größten Generalstreik in der deutschen Geschichte beendeten ADGB, AfA-Bund, christliche Gewerkschaften und der Beamtenbund innerhalb von fünf Tagen den rechten Umsturzversuch.[5]
Auch im Rahmen des Mitteldeutschen Aufstands im März 1921 wurde von linken Kräften zum Generalstreik aufgerufen (KPD und USPD). Dem Aufruf wurde zumindest in der Lausitz, in Teilen des Ruhrgebiets und Thüringen sowie in Hamburg gefolgt.
Deutsches Reich – Mössinger Generalstreik 1933
Die als Mössinger Generalstreik bezeichnete Aktion der Arbeiterschaft des von der Textilindustrie geprägten württembergischen Industriedorfes Mössingen gilt als der deutschlandweit einzige Versuch, die Machtübernahme Adolf Hitlers am ersten Tag nach dessen Ernennung zum Reichskanzler (30. Januar 1933) durch einen Generalstreik zu vereiteln.[7]
Im März 1937 wurde von den damaligen Machthabern ein Generalstreik befürchtet, zu dem angeblich die Komintern aufgerufen hatte und der durch „Zuhausebleiben“ der Arbeiterschaft erfolgen sollte. Gestapo-Chef Heinrich Müller leitete umfangreiche Ermittlungen ein, die erst 1938 eingestellt wurden, als sich herausstellte, dass man einem Gerücht aufgesessen war.[8]
Deutschland Bizone – der Generalstreik von 1948
Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg im Zuge der Wirtschafts- und Währungsreform vom 20. Juni 1948 die Nachfrage in der Bizone so stark an, dass auch eine erhebliche Ausweitung des Angebots mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten konnte. Die damit ausgelösten massiven Preiserhöhungen erreichten bis zu 200 %, bei einzelnen Lebensmitteln wie Eiern bis zu 2000 %.[9] Diese Preissteigerungen führten zu einer stark gesunkenen Lohnquote, sorgten in der Bevölkerung für große Unruhe, und es kam vermehrt zu Schlachten auf den Wochenmärkten. So kam es nach verschiedenen Gewerkschaftsaufrufen im Jahr 1948 fortlaufend zu mehreren großen Demonstrationen in vielen Städten der Bizone Deutschlands. Erste Planungen für einen Generalstreik begannen am 26. Oktober 1948. Bundesvorstand und Bundesbeirat des DGB verständigten sich an diesem Tag aufgrund der Preisentwicklung, die von DGB und den Gewerkschaften „als Folge der Politik des Wirtschaftsrates in Frankfurt“ angesehen wurde, auf ein koordiniertes Vorgehen, „dass dem Missverhältnis zwischen Löhnen und Preisen ein Ende gemacht werden muss“. Deshalb wurden „energische Maßnahmen“ anvisiert und ein Generalstreik kam zur Vorbereitung. Am 28. Oktober 1948 wurden zwischenzeitlich Streiks und Proteste für Preisregulierung, Lohnerhöhung und Mitbestimmung in Stuttgart durchgeführt. Im Anschluss daran kam es zu schweren Unruhen. Da die Polizei nicht Herr der Lage wurde, setzte die hinzugezogene US-Militärpolizei Tränengas und Panzer ein.[10][11][12] Diese Ereignisse gingen als die sogenannten „Stuttgarter Vorfälle“ (Stuttgarter Tumult) in die Geschichte ein. Der eigentliche Generalstreik fand am 12. November 1948 daher nur unter großen Auflagen der Besatzungsmächte statt. Man wollte eine Wiederholung der „Stuttgarter Vorfälle“ vermeiden. Der Protest formierte sich gegen die Politik Ludwig Erhards.[13] Bis zu 9,25 Mio. Teilnehmende, die in den Ausstand getreten sind, sind belegt. Die Bizone hatte damals 11,7 Mio. Beschäftigte. Die Streikbeteiligung lag damit bei ca. 79 %. Konrad Adenauer, Vorsitzender der CDU, forderte kurze Zeit nach dem Streik Ludwig Erhard in einem Telegramm auf, mit allen „zur Verfügung stehenden Mitteln gegen unbegründete Preissteigerungen“ vorzugehen und die „Angleichung zurückgebliebener Löhne und Bezüge an das Preisniveau zu beschleunigen“.[14] Die Auswirkungen der Währungsreform inklusive der Bennungen des Generalstreiks sind, wenn auch in einer sehr abgeschwächten Formulierung, auch auf der Internetpräsenz der Deutschen Bundesbank zu finden.[15]
In der in diesem Artikel benannten Fachliteratur belegen neben den Forschungen des Wirtschaftshistorikers Jörg Roesler auch die Ergebnisse des Historikers Uwe Fuhrman, dass der Generalstreik und dessen Vorläufer, sowie der Gewerkschaftsbund, als auch Erik Nölting (SPD) gemeinsam als wirtschaftspolitische Gegenspieler Ludwig Erhard und die CDU fortlaufend unter Druck setzten. Dieser anhaltende Druck leitete die initiale Phase zur Entstehung der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland ein und die von Ludwig Erhard, CDU und FDP implantierte reine Freie Marktwirtschaft wurde damit abgelöst. Der Zeithistoriker Daniel Koerfer ist wissenschaftlicher Kurator der Dauerausstellung des Ludwig Erhard Zentrums (LEZ) in Fürth und veröffentlichte 2018 auf der Webseite des LEZ seinen Artikel „Vor 70 Jahren: Generalstreik gegen Ludwig Erhard und die Einführung der Marktwirtschaft“. Neben Fotos zum Generalstreik 1948 in Fürth und der Abbildung des Plakats des DGB zum Streikaufruf, schreibt er über Ludwig Erhards „sehr harten marktwirtschaftlichen Kurs“ und die daraus resultierende „dramatische November-Krise 1948“.[16]
DDR 1953
Der Aufstand vom 17. Juni 1953 war eine Protest- und Streikbewegung gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen in der Planwirtschaft der DDR um 10 %, die bereits zwei Tage zuvor einsetzte. Es ergab sich aber nicht die Chance, systematisch alle Betriebe zum Streik aufzurufen. Dennoch gab es am Tag des nicht von Gewerkschaftern, sondern von den Arbeitern ausgerufenen Generalstreiktag 17. Juni landesweit Demonstrationen und Streiks in 700 Städten und Gemeinden, bis zur Niederschlagung durch die sowjetische Besatzungsmacht.[17]
Die Bundeszentrale für politische Bildung benennt auf ihrer Webseite 55 belegte Todesfälle und Hinrichtungen:[18]
- 34 Demonstranten, Passanten und Zuschauer wurden am 17. Juni und den Tagen danach (bis zum 23. Juni) von Volkspolizisten und sowjetischen Soldaten erschossen bzw. starben an den Folgen der ihnen zugefügten Schussverletzungen
- 5 Männer wurden von Instanzen der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland zum Tode verurteilt und hingerichtet
- 2 Todesurteile wurden von DDR-Gerichten verhängt, die auch vollstreckt wurden
- 4 Personen starben in Folge menschenunwürdiger Haftbedingungen
- 4 in Zusammenhang mit dem Juni-Aufstand Festgenommene begingen in der (Untersuchungs-)Haft Suizid, wobei zumindest in zwei Fällen Fremdeinwirkung nicht auszuschließen ist
- 1 Demonstrant verstarb beim Sturm auf ein Volkspolizei-Revier an Herzversagen
- 5 Angehörige der DDR-Sicherheitsorgane wurden getötet: zwei Volkspolizisten und ein MfS-Mitarbeiter wurden bei der Verteidigung eines Gefängnisses von Unbekannten erschossen, ein Mitarbeiter des Betriebsschutzes von einer wütenden Menge erschlagen und ein weiterer Volkspolizist versehentlich von sowjetischen Soldaten erschossen
Die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet zu weiteren 25 vermeintlichen oder ungeklärten Todesfällen, dass davon 7 Personen nachweislich nicht im Zusammenhang mit dem Volksaufstand ums Leben kamen. In den restlichen 18 Fällen ist die Beweislage unklar.
Frankreich 1968
Der größte Generalstreik der neueren europäischen Geschichte – der erste wilde Generalstreik überhaupt – waren die Mai-Unruhen 1968 in Frankreich.
Frankreich 2006
Am 28. März 2006 fand in Frankreich ein Generalstreik gegen die Arbeitsmarktreform von Ministerpräsident Dominique de Villepin statt, bei der der Contrat première embauche („Vertrag zur Ersteinstellung“) von Jugendlichen bis 26 Jahren gelockert bzw. aufgehoben werden sollte. Der Kündigungsschutz sollte für die ersten beiden Jahre der Anstellung aufgehoben werden. Nach Angaben der Regierung sollte dies zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit führen. Die Streikenden befürchteten entgegengesetzte Ergebnisse, weil Kündigungen ohne Frist und ohne Angabe von Gründen möglich seien. An dem Streik nahmen Angehörige vieler sozialer Schichten teil, einschließlich vieler Studenten, da zum Beispiel auch Hochschulabsolventen von der Lockerung des Kündigungsschutzes betroffen gewesen wären.
Frankreich 2019
Am 5. Dezember 2019 hat gegen die geplante Rentenreform der französischen Regierung ein Generalstreik eingesetzt.[19][20][21][22][23] Dabei wurde der öffentliche Verkehr massiv eingeschränkt.[24][25][26] Der Streik soll über die Feiertage fortgesetzt werden.[27][28][29][30][31][32]
Französische Übersee-Départements 2009
2009 kam es in den französischen Übersee-Départements Guadeloupe, Martinique und La Réunion zu wochenlangen Generalstreiks, die von schweren Unruhen begleitet wurden.[33]
Indien 2019
Am 8. und 9. Januar 2019 kam es in Indien zu dem bisher weltweit größten Generalstreik in der Geschichte der Menschheit. Schätzungen zur Folge haben 200 Millionen Menschen an diesem Streik, zu dem zehn Gewerkschaftsverbände aufgerufen haben, teilgenommen. Die Demonstranten protestierten gegen ein neues Arbeits- und Streikgesetz der Modi-Regierung, welches gewerkschaftliche Rechte deutlich erschweren und Generalstreiks abschwächen soll, für höhere Löhne und gegen das nicht eingehaltene Versprechen der Regierung, einen landesweiten Mindestlohn einzuführen.[34][35]
Luxemburg 1942
In Luxemburg kam es am 31. August 1942 zu einem sogenannten Generalstreik gegen die deutsche Besatzungsmacht.[36] Der Grund hierfür war die Zwangsrekrutierung junger Luxemburger in die Wehrmacht.
Am 30. August 1942 hatte der Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg, Gustav Simon, den obligatorischen Militärdienst für fünf Luxemburger Jahrgänge verkündet. Daraufhin brach eine Protestwelle aus, die verschiedene Formen annahm (Verweigerung des Hitlergrußes, Austritt aus der Volksdeutschen Bewegung). In den darauffolgenden Tagen brach in einigen Teilen Luxemburgs ein Streik aus. Bis heute ist die Frage umstritten, ob es sich um einen von den Widerstandsbewegungen organisierten Streik handelte oder um spontane Aktionen der Bevölkerung.
Bei der brutalen Niederschlagung wurde ein Exempel statuiert. 21 teilweise willkürlich ausgewählte Streikende wurden verhaftet, kamen vor das Standgericht und wurden am darauffolgenden Tag in der Nähe des SS-Sonderlagers Hinzert erschossen.
Niederlande 1941
Die Demonstrationen vom 25. Februar 1941 und Folgetag in Amsterdam weiteten sich zum Generalstreik aus und gingen als „Februarstreik“ in die niederländische Geschichte ein. Der deutsche Militärbefehlshaber verhängte den Ausnahmezustand über Nordholland. Es kam zum Schusswaffengebrauch und es gab 40 Verletzte und neun Tote. Am Abend des 26. Februars war der Generalstreik gewaltsam beendet.
Schweiz 1918
Der Landesstreik war ein Generalstreik, der vom 11. bis zum 14. November 1918 in der Schweiz stattfand. Es beteiligten sich etwa 250'000 Arbeiter und Gewerkschafter. Der Landesstreik wurde von den Gerichten als nicht mit dem Grundrecht der Versammlungsfreiheit vereinbar eingestuft und als Landfriedensbruch bewertet, was mit Gefängnisstrafen für die Streikführer endete.
Siehe auch
- Spartakusaufstand 1919, Deutsches Reich, in Berlin vom 5. bis 12. Januar
Literatur
Literatur allgemein
- Fabian Bünnemann: The Compatibility of the Prohibition of Political Strikes with International and EU Labour Law. Germany's Handling of the Right to Strike, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2015, ISBN 978-3-8300-8440-2
- Helge Döhring (Hrsg.): Abwehrstreik…Proteststreik…Massenstreik? Generalstreik! Streiktheorien und -diskussionen innerhalb der deutschen Sozialdemokratie vor 1914. Grundlagen zum Generalstreik mit Ausblick, Edition AV, Lich 2009, ISBN 978-3-86841-019-8
- Alexander Gallas & Jörg Nowak: Mass strikes in the global crisis in: Workers of the World, Volume I, Number 8, 2016
- Alexander Gallas / Jörg Nowak / Florian Wilde (Hrsg.): Politische Streiks im Europa der Krise, Hamburg 2012, ISBN 978-3-89965-532-2, online (PDF 2,6 MB).
- Michael Halfbrodt: Generalstreik, Achtstundentag und Erster Mai. Ein Kapitel aus der radikalen Arbeiterbewegung. Ed. Blackbox, Bielefeld 1997.
- Majerus, Benoît. 2007. Generalstreik In Lieux de mémoire au Luxembourg. Usages du passé et construction nationale, eds. Sonja Kmec et al. Luxembourg: Edition Saint-Paul, S. 147–152. online (PDF 590 kB), (französisch)
- Georges Sorel: Über die Gewalt. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981.
- Axel Weipert: Die Zweite Revolution. Rätebewegung in Berlin 1919/1920. Bebra Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-95410-062-0.
- Veit Wilhelmy: Kommt der politische Streik?– Weitere Materialien zu einem Tabu Band 2. Fachhochschulverlag, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-940087-53-9
- Veit Wilhelmy: Der politische Streik Materialien zu einem Tabu. Fachhochschulverlag, Frankfurt 2008, ISBN 978-3-940087-17-1
- Veit Wilhelmy: Rückenwind für den politischen Streik – Aktuelle Materialien Band 3. Fachhochschulverlag, Frankfurt 2012, ISBN 978-3-943787-00-9
Literatur zu Deutschland Bizone – der Generalstreik von 1948
- Jörg Roesler: Die Wiederaufbaulüge der Bundesrepublik, Kapitel: Der Generalstreik vom 12. November 1948, Karl Dietz Verlag Berlin, 2008, ISBN 978-3-320-02137-5 | PDF
- Uwe Fuhrmann: Die Entstehung der "Sozialen Marktwirtschaft" 1948/49 : eine historische Dispositivanalyse, UVK Verlagsgesellschaft mbH (Verlag), 2017, ISBN 978-3-86764-665-9 | dnb.de | PDF
Weblinks
Einzelnachweise
- Zum politischen Streik in Deutschland seit dem Zeitungsstreik 1952 auf linksnet.de
- Die Woche, Heft 3/1905 vom 21. Januar 1905, S. 97: „Aus Streitigkeiten […] ist im westfälischen Steinkohlenrevier ein Riesenaufstand erwachsen. Am Montag wurde schließlich der Generalstreik der Bergarbeiter proklamiert, obwohl deren Führer selbst vor diesem Schritt gewarnt hatten. Ein Ende ist, da die Unternehmer sich den Arbeiterforderungen gegenüber ablehnend verhalten, nicht abzusehen.“
- "Es lebe die deutsche Republik!" SPD 09.11.1918
- Axel Weipert: Die Zweite Revolution. Rätebewegung in Berlin 1919/1920. Berlin 2015, S. 41–159. Neben einer detaillierten Darstellung zu Berlin findet sich dort auch ein Überblick zu den Streikbewegungen in den verschiedenen Landesteilen.
- DGB: Vor 100 Jahren: Generalstreik stoppt Militärputsch. Abgerufen am 11. März 2020.
- Deutsches Historisches Museum: Generalstreik 1920, abgefragt am 15. März 2009
- Hans-Joachim Althaus u. a. (Hrsg.): Da ist nirgends nichts gewesen außer hier. Das „rote Mössingen“ im Generalstreik gegen Hitler. Geschichte eines schwäbischen Arbeiterdorfes. Berlin 1982, ISBN 3-88022-242-8.
- 1937: Ein „Generalstreik“ in Deutschland – und was folgte. Abgerufen am 30. Juli 2021 (deutsch).
- Kartoffelschlachten und ein Generalstreik - Wie die soziale Marktwirtschaft entstand. Abgerufen am 7. September 2020 (deutsch).
- Ein Generalstreik, der keiner sein durfte auf freitag.de
- Nelli Tügel Interview mit Uwe Fuhrmann: Der Mythos der Bundesrepublik. In: neues deutschland. 10. November 2018, abgerufen am 10. September 2020.
- DGB, Gundolf Algermissen: Der „Demonstrationsstreik“ am 12. November 1948 und die gewerkschaftliche Vorgeschichte 1947/1948. Abgerufen am 13. September 2020.
- Währungsreform 1948. In: Deutsche Bundesbank. 20. Juni 2008, abgerufen am 19. Mai 2020.
- Rosa-Luxemburg-Stiftung: Jörg Roesler: Die Wiederaufbaulüge der Bundesrepublik (PDF; 971 kB)
- Währungsreform 1948 auf bundesbank.de
- Vor 70 Jahren: Generalstreik gegen Ludwig Erhard und die Einführung der Marktwirtschaft von Daniel Koerfer, Zeithistoriker und Kurator des Ludwig Erhard Zentrums, Fürth
- Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg: 17. Juni 1953: "Am 14. Mai beschloss das Zentralkomitee der SED die Erhöhung der Arbeitsnormen um 10 Prozent. … Am Morgen des 16. Juni 1953 kamen führende Gewerkschaftsfunktionäre zu der Baustelle des Krankenhauses Friedrichshain, wo am 15. Juni nur durch die Einberufung einer Belegschaftsversammlung ein Streik abgewendet werden konnte. Die Bauarbeiter forderten eine Rücknahme der Normenerhöhung. … Für den nächsten Tag, den 17. Juni 1953, riefen die Arbeiter den Generalstreik aus."
- Edda Ahrberg, Tobias Hollitzer, Hans-Hermann Hertle: Die Toten des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953. Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 4. August 2020.
- Proteste gegen Rentenreform - Hunderttausende legen Frankreich lahm. In: srf.ch. 5. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Lange Staus durch Generalstreik in Frankreich - Bahnverkehr auch in Deutschland betroffen. In: swr.de. 5. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Judith Kormann: Der Verkehr in und rund um Paris steht still – die neuesten Entwicklungen zum Generalstreik in Frankreich. In: nzz.ch. 5. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Nina Belz: Generalstreik in Frankreich: Emmanuel Macrons grosse Kraftprobe. In: nzz.ch. 5. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Judith Kormann: Der Verkehr in und rund um Paris steht still – die neuesten Entwicklungen zum Generalstreik in Frankreich. In: nzz.ch. 5. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Generalstreik in Frankreich: Verwaiste Bahnhöfe, lange Staus. In: tagesschau.de. 6. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Nina Belz: Weshalb sich die Proteste gegen die Rentenreform in Frankreich von jenen von 1995 unterscheiden. In: nzz.ch. 8. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Romy Strassenburg, Pierrick Lanciaux: Alle gegen einen. In: woz.ch. 12. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Urlaub zwischen Demonstranten: Frankreich ist, wenn gestreikt wird. In: tagesspiegel.de. 20. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Französische Bahn streicht Großteil der Zugfahrten an Heiligabend. In: spiegel.de. 20. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Frankreich erlahmt. In: dw.com. 23. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Bahnmitarbeiter streiken - Zugausfälle in Rheinland-Pfalz. In: swr.de. 23. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Zu Weihnachten keine Streikpause in Frankreich in Sicht. In: nau.ch. 23. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Streik kostet französischer Bahn 400 Millionen Euro Umsatz. In: nau.ch. 24. Dezember 2019, abgerufen am 24. Dezember 2019.
- Bernard Schmid: Aufruhr in den französischen „Überseegebieten“, vom 12. März 2009 (abgerufen am 15. Dezember 2014)
- Julius Jamal: Größter Streik der Geschichte: 200 Millionen legen in Indien die Arbeit nieder! In: DieFreiheitsliebe.de. 10. Januar 2019, abgerufen am 18. Januar 2019.
- Thomas Berger: Zweitägiger Generalstreik in Indien. In: neues-deutschland.de. 8. Januar 2019, abgerufen am 18. Januar 2019.
- Zwangsrekrutierung und Generalstreik in Luxemburg. In: Luxemburger Wort. 15. März 2012, abgerufen am 19. Mai 2020.