Breitenkreis

Breitenkreise sind die parallel zur Äquator­ebene in Ost-West-Richtung verlaufenden Kreislinien auf der (idealisierten) Erdoberfläche mit konstanter geographischer Breite φ.[1] In der Navigations­lehre wird der Breitenkreis fachsprachlich Breitenparallel genannt. Das Gegenstück ist der Längenkreis.

Breitenkreise
1 Breitenkreis
2 Meridian (halber Längenkreis)

Einführung

Während die zu den Breitenkreisen senkrecht verlaufenden Längenkreise sämtlich Großkreise sind, sind die Breitenkreise im Allgemeinen Kleinkreise – bis auf den Äquator, der als Breite 0° nördliche und südliche Breite die Erde in eine nördliche und eine südliche Hemisphäre teilt. Weitere besondere Breitenkreise sind die Wendekreise und die Polarkreise, die ihre Bedeutung für den Sonnenstand im Verlauf der Jahreszeiten durch die Schiefe der Ekliptik erlangen. Auch die Definition der Klimazonen bezieht sich auf bestimmte Breitenkreise.

Der Abstand zweier Breitenkreise mit einem Breitenunterschied von einem Grad beträgt im Mittel annähernd 111 km, ist aber wegen der Erdabplattung in Äquatornähe kleiner als in den extrem nördlichen und südlichen Breiten. Einen ähnlichen Fehler hätte die Berechnung der Länge der Breitenkreise als 2πcos φ mit konstantem Erdradius R. Die Bestimmung des genauen Abstands zweier Breitenkreise ist die Aufgabe der Gradmessung. Mit ihrer Hilfe kann die genaue Gestalt der Erdfigur ermittelt werden.

Besondere Breitenkreise

Aufgrund von Präzession und Nutation der Erdachse sind die Breitenkreisangaben der Polarkreise und der Wendekreise veränderlich.

Breitenkreise als Grenzen

Breitenkreise werden oft als Grenze zwischen Ländern oder Regionen genutzt, vor allem in Nordamerika und in Kolonien.

Literatur

  • Ferdinand Mayer: Diercke-Weltatlas. (185. Auflage.), 1. Auflage der Neubearbeitung. Westermann, Braunschweig 1974, ISBN 3-14-100500-1.

Einzelnachweise

  1. Ferdinand Mayer: Diercke-Weltatlas. (185. Auflage.), 1. Auflage der Neubearbeitung. Westermann, Braunschweig 1974, ISBN 3-14-100500-1.
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