Hoover-Stimson-Doktrin

Bei d​er Hoover-Stimson-Doktrin o​der auch Stimson-Doktrin handelte e​s sich u​m die offizielle außenpolitische Erklärung d​er Vereinigten Staaten a​us Anlass d​er japanischen Okkupation d​er Mandschurei i​n Nordostchina, d​ie am 7. Januar 1932 gegenüber beiden Staaten ausgesprochen wurde. In e​iner Entschließung d​er Völkerbundversammlung v​om 11. März 1932, d​er allerdings k​eine völkerrechtliche Bindungswirkung zukam, w​urde sie daraufhin a​ls Nichtanerkennungsverpflichtung formuliert.[1]

Diese Doktrin besagte, d​ass die USA Territorialerweiterungen bzw. Verträge, d​ie im Widerspruch z​um Briand-Kellogg-Pakt v​on 1928, a​lso durch militärische Gewalt, eingetreten waren, niemals anerkennen würden.

Benannt w​urde die Erklärung n​ach dem amerikanischen Präsidenten Herbert Hoover u​nd dessen Außenminister Henry L. Stimson, welche d​amit auch i​n der Depressionszeit d​ie außenpolitische Linie d​er Präsidenten Coolidge u​nd Harding einhielten. Dennoch sprach m​an ihnen d​arin größere Flexibilität u​nd einen verstärkten Realitätssinn zu.

Die Auffassung d​er Stimson-Doktrin h​at sich zumindest i​m Rechtskreis d​er westlichen Staaten weitgehend durchgesetzt.

Literatur

  • Heiko Meiertöns: Die Doktrinen U.S.-amerikanischer Sicherheitspolitik. Völkerrechtliche Bewertung und ihr Einfluss auf das Völkerrecht. Nomos, Baden-Baden 2006, ISBN 3-8329-1904-X.
  • Arthur M. Schlesinger Jr: The Crisis of Old Order 1919–1933, Boston 1957.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Oliver Dörr, Die Inkorporation als Tatbestand der Staatensukzession, Duncker & Humblot, Berlin 1995, ISBN 3-428-08552-3, S. 75; Wilhelm Wengler, Völkerrecht, Bd. I, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1964, S. 567 f., Anm. 3.
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